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Sommernachtstraum

Der Sommer der großen Gefühle
von

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Kapitel 3 – Willkommen im Camp Villa! (sprich [spanisch]: ll = j = Vija)

Um Punkt 8 stand ich vor unserer Auffahrt – voll bepackt. Neben mir stand meine volle schwarze Reisetasche, die nun zur Hälfte mit Mädchen Sachen voll war. Der Rest lagerte nun in meinem Schrank, so dass es niemand finden würde. Ich hatte auch extra aufgepasst, dass ich niemanden aufweckte, als ich aufstand. Ansonsten hatte ich meine Six-String geschultert – immerhin war ich immer noch im Musikzweig, auch als Mädchen. Das Wetter war eigentlich recht gut, fast so als wollte es mich erst recht verspotten. Ich war richtig nervös und zitterte schon. Gleich müssten sie um die Ecke kommen und ich befürchtete, dass ich schon gleich auffliegen würde, wenn ich nur schon ins Auto stieg. Außerdem hatte ich Angst, dass mein Dad oder meine Tante mich doch noch sehen konnten und das wollte ich unter allen Umständen vermeiden. Ich hatte mir die blonde Perücke über gezogen, die mir knapp bis zu meinen neuen „Brüsten“ reichte. Die unechten Haare fielen in leichten Locken über meine Schultern und zusätzlich hatte ich nun einen leichten Seiten Pony, den ich mir jedoch mit ein paar Haarspangen (ebenfalls aus Nates Sammlung!) zur Seite gesteckt hatte, da dieser mich nur nervte. Ein paar einzelne Strähnen fielen mir jedoch immer noch ins Gesicht. Ansonsten war mein Gesicht von ein wenig Rusch, Labello und Wimperntusche gezeichnet. Ich hatte mich auch dazu durch gerungen einen wirklich dünnen schwarzen Liedstrich am unteren Augenlied anzubringen. Der hatte mich jedoch meine Nerven gekostet, bis ich den mal hatte waren etliche Minuten vergangen … echt zum Haare raufen! Parfüm lag jedoch immer noch auf meiner Abschussliste und somit landete die kleine Flasche auch nicht in meinem Koffer. Als ich mich dann im großen Spiegel im Gang ansah, hätte mich beinahe der Schlag getroffen … Ich sah gar nicht so schlecht aus, da ich eher feine Gesichtszüge hatte, ging ich als Mädchen schon halbwegs durch. Auch mein Körper war ziemlich schmal und hätte passen können, auch wenn die eher weiten Klamotten nichts allzu viel von meiner Figur erahnen ließen. Nur die blonden Haare störten mich – das war ich einfach nicht gewohnt. War ja auch ziemlich krass von Dunkelbraun auf so ein Caramel-Blond. Meine eigenen Sommerklamotten waren zum Glück nicht so eng wie z.B. meine Röhrenjeans. Somit konnte ich meinen maskulinen Körper ziemlich gut verstecken. Das ausgewählte T-Shirt war locker, aber nicht zu locker, darüber hatte ich eine schwarze Pulli-Jacke von meinem Dad drüber gezogen, die ich ihm am Vortag noch gestohlen hatte und mir somit um einiges zu groß war – aber mir gefiel das so und vor allem musste ich so nicht drauf achten, dass man eventuell doch etwas von meinem Körper sah. Außerdem hatte ich so das Gefühl immer noch ein männliches Wesen zu sein, auch wenn das eigentlich nicht mein Ziel sein sollte. Ansonsten trug ich noch eine dunkelblaue Jeans, die auch nicht so eng anlag wie sonst. Man durfte also nichts vermuten, außer dass ich eine Anhängerin des „Boyfriend-Styles“ war – ein Glück das dieser diesen Sommer „in“ war. Meine Schuhe waren immer noch meine eigenen schwarzen Converse – von diesen trennte mich wirklich keiner! Das einzige was ich sonst noch zu bemängeln hatte, war meine Größe – mit 1.85 Metern war ich doch sehr groß für ein Mädchen. Aber na ja … das konnte ich nun wirklich nicht ändern. Vor allem hatte ich so eine Ausrede, warum ich keine hohen Schuhe tragen konnte, denn die blieben ebenfalls zu Hause, obwohl Nate sie mir angedreht hatte. Schmuck hatte ich auch keinen an – außer meinen eigenen, den ich so oder so immer trug. Dazu zählten mein metallener Ring, den ich von Nate zum 16ten Geburtstag bekommen hatte, ein braunes Lederarmband und mehrere Freundschaftsbänder von Leuten aus Amerika sowie eine grobe Metallkette mit einem Schlüsselschloss dran. Das war meine Standartausrüstung und würde es auch bleiben. Basta. Trotzdem war ich nun Mega nervös und starrte mit meinen klaren blauen Augen um die Kurve. Ich konnte beinahe nur mein Herz klopfen hören, als ich das Geräusch eines sich nähernden PKWs hörte. Im nächsten Moment hatte auch schon ein schwarzer BMW vor mir gehalten und eine Frau mittleren Alters stieg aus und begrüßte mich fröhlich mit den Worten: „Guten Morgen, junge Dame. Du musst also Nates Cousine sein. Es freut mich sehr dich kennen zu lernen. Ich bin Gabriele, aber du kannst mich ruhig Gabi nennen.“ Sie streckte mir ihre Hand entgegen und ich erwiderte diese und antwortete sogleich bemüht freundlich. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Ich bin … ähm.“, und ich stockte. Scheiße! Daran hatte ich gar nicht gedacht … wie sollte ich mich nennen? Doch ehe ich mich versah und Gabi misstrauisch werden konnte, stand schon Nate an meiner Seite. „Das ich dich endlich mal wieder sehe. Ist ja schon ewig her, oder Joelle?“, meinte er an mich gewandt und umarmte mich. Ich blinzelte etwas überrascht. Er hatte mich mit meinem Vornamen angeredet? Hallo? Nate? Einer zu Hause? Was sollte das? Doch als Gabi nicht darauf reagiert und nur meinte „Freut mich. Steigt schon mal ins Auto ein. Ich verstau derweil deine Sachen im Kofferraum – zum Glück ist der groß genug.“, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich war anfangs ziemlich verwirrt, aber Joel war ja sowohl männlich wie auch weiblich – sozusagen neutral mit dem einzigen Unterschied das man die männliche Form Joel schrieb und die weibliche Joelle, die Aussprache war jedoch von beiden Namen gleich. Ich kannte das Problem noch von New York, wir hatten dort ebenfalls eine Joelle in unserer Klasse und das führte oft zu Missverständnissen, weil keiner von uns beiden wusste, wen die Lehrer gerade meinten. Ich erwiderte nur ein kurzes „Danke“ während die arme Frau sich mit meiner großen Reisetasche herumschlug, bevor ich mit Nate auf die Rückbank durch rutschte. Dort machte ich sofort mit Gabis Sohn Bekanntschaft, den ich nicht wirklich kannte. Er kam mir zwar bekannt vor, doch ich wusste nicht wo ich ihn zuordnen sollte. Er hieß Justin und spielte zusammen mit Nate Fußball. Ich versuchte ihm so freundlich und mädchenhaft wie möglich zu Antworten – vor allem mit meiner Stimme war das ein Problem. Er wirkte auf mich ziemlich schüchtern im Umgang mit Mädchen. Er traute sich nicht mal mich wirklich an zu sehen und wenn er was fragte was mich betraf – wie zum Beispiel meinen Namen – fragte er Nate anstatt mich. Trotzdem antwortete ich ihm gleich und er wirkte dann peinlich berührt. Er war wohl wirklich sehr schüchtern. . „Du bist ziemlich groß für ein Mädchen.“, redete mich Justin plötzlich direkt an. „Ähm ja, das liegt wohl in der Familie – Meine Mom ist ebenfalls so groß. Ziemlich ätzend öfters.“, log ich daher und versuchte meine Stimme etwas höher klingen zu lassen. Es funktionierte halbwegs – zumindest so dass Justin kein Verdacht zu schöpfen schien. Mittlerweile hatte ich auch meine Nervosität wieder halbwegs im Griff. „Ohw, das kann ich mir vorstellen. Vor allem ist es sicher nicht leicht einen Freund zu finden, der größer ist wie du. Wie groß bist du denn? 1.80?“, fragte er. Ich wurde leicht rot. Freund? Als hätte ich dieses Problem … schon alleine der Gedanke daran ließ mich er schaudern. „Tja, wie man‘s nimmt. 1.80 ist fast richtig. Um genau zu sein bin ich 1.85 Meter groß.“, erwiderte ich. „Wow, du bist gleich groß wie ich.“, fügte er überrascht hinzu. „Hast du gehört Mom. Sie ist 1.85!“, wandte er sich dann an seine Mom, die soeben wieder eingestiegen war und los fuhr. Sie kommentierte das Ganze nur mit einem kurzen Nicken und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße. Den Rest der Fahrt redeten Nate und Justin fast nur über Fußball und ich hatte einfach keinen Bock mich einzuklinken. Ich hatte im Moment gerade andere Probleme. Viel größere. Ich hatte eigentlich so gut wie nichts gesagt, außer den Kommentar zu meiner Größe und meinen Namen, aber ich hatte den Anschein, als sei das Justin eh lieber. Ich hatte so oder so kaum geschlafen und war einfach hundemüde, also war es mir so ziemlich egal. Vor allem käme ein Mädchen, das sich so sehr für Fußball interessierte sicher nicht gut an und ich wollte keinen unnötigen Verdacht erwecken. Also lehnte ich mich zurück und schwieg. Ich folgte ihrer angeregten Diskussion und dachte darüber nach, wie das Camp wohl sein würde. Erst als Nate mich irgendwann direkt ansprach und mich zuerst an stupsen musste, bevor ich reagierte, merkte ich wie sehr ich eigentlich in Gedanken war. „Hey Cousinchen! Nicht Tagträumen…“

„Mach ich doch gar nicht“, war meine überzeugende Antwort und es entwich mir ein Gähnen.

„ Sorry wir müssen dich ziemlich langweilen.“

„Ach was gar nicht. Es ist interessant – zum Zuhören mein ich.“

„Ja, deshalb träumst du auch in der Gegen umher und gähnst uns voll.“

„Mach dir keine Sorgen – es liegt nicht an dir.“

„An wem dann?“

„An meinem Schlafmangel.“

„Wirklich?“ Ich realisierte sofort seinen skeptischen Blick.

„Ja, wirklich – mach dir keine Sorgen, mir geht’s gut.“

Damit beließ Nate es und drehte sich wieder zu Justin. Ich lehnte mich wieder zurück und sah aus dem Fenster … und ehe ich mich versah hatte mich die Müdigkeit schon wieder eingeholt. Dieser monotone Ton und die ganze eintönige Umgebung gaben mir einfach den Rest. Und somit rief das Land der Träume, dass mich heute Nacht im Stich gelassen hatte, nach mir.
 

Tja, mein verdienter Schlaf wurde mir nicht lange gewährt, da ich kurz bevor wir im Camp ankamen von meinem wirklich netten, blonden Freund geweckt wurde. „Hey Dornröschen … hey aufwachen … Wir sind fast da.“ Und er machte das ganze wirklich gar nicht charmant, sondern rüttelte mich, als wäre die Welt drauf und dran unter zu gehen. „Maaaannn. Schon gut. Ich sagte SCHON GUT. Ich bin wach, klar?“ Ich öffnete langsam meine Augen und sah in 4 verdutzte Augenpaare und schlagartig wurde mir wieder bewusst, wo wir uns befanden – bei Justins Mom im Auto. „Ähh …“, stammelte ich. „Hab ich was im Gesicht?“, und dieses Mal sprach ich extra hoch. Justin erwiderte darauf nur: „Äh nein. Entschuldigung. Ich dachte nur, dass deine Stimme gerade so tief war…“ Er räusperte sich – offensichtlich war ihm das ganze peinlich. „Entschuldigung, ich hatte wohl einen Klos im Hals, das hab ich öfters.“, war meine geistreiche Antwort und ich hätte mich am liebsten dafür geschlagen. Klos im Hals? Wie dumm klang das denn? Doch Justin schien nicht weiter darüber nach zu denken, da Nate schon wieder anfing zu reden. „Leute? Habt ihr den riesen See gesehen?“

„Er ist kaum zu übersehen, Nate.“, erwiderte ich genervt. Er befand sich auch direkt neben uns – besser gesagt neben der Straße, die wir gerade entlang fuhren. Und ja er war schön, aber kein Grund so- … „Was hast du eigentlich als Schwerpunkt gewählt, Justin? Es gab ja 4 Punkte zur Auswahl. Musik, Mode bzw. Nähen, Sport und Kunst. Ich hab Sport genommen und als Spezialgebiet – man konnte ja 3 wählen, oder? – Fußball, Basketball und Baseball.“

„Cool. Ich hab auch Sport gewählt, aber nur Fußball & Baseball. Der Rest war nicht gerade meins …“, erwähnte Justin. „Was hast du genommen Joelle?“ Wow. Es war das erste Mal das er meinen Namen sagte, ein Wunder das er sich den gemerkt hat. „Sicher Mode oder Sport – Tanz vielleicht?“, fügte er selbstsicher hinzu. „Das trifft es wohl nicht ganz. Musik. Ich spiele Gitarre, Klavier und Schlagzeug, aber entschieden hab ich mich nur für Gitarre und Schlagzeug als Schwerpunkt.“, sagte ich eher beiläufig, da ich mir gerade die Landschaft ansah. Ich war zu fasziniert oder ich tat zumindest so. Viele Bäume, aber es wirkte wirklich schön, vor allem der See zog mich in seinen Bann. „Wow. Das ist ganz schön viel. In dem Fall bist du wohl ein Musik Genie?“, fragte Justin weiter. Offensichtlich wollte er unbedingt ein Gespräch mit mir führen – wahrscheinlich weil es ihm leid tat, dass er mich vorher mehr oder weniger ignoriert hatte. „Kann man wohl sagen“, war meine ernüchternde Antwort, doch Nate schien damit nicht zufrieden zu sein. „Machst du Witze? E- …“, ich boxte ihm sofort eine rein, als mir klar wurde was er sagen wollte. „Ich meine, Sie lebt für die Musik. Sie hängt die ganze Zeit an ihrer Gitarre und singt vor sich her.“

„Cool“, meinte Justin. „Du musst mir unbedingt mal was vorsingen.“

„Ähh … ja gerne, aber ein andermal.“, war meine Antwort. Und insgeheim hoffte ich, dass dieser Augenblick niemals kommen würde – vor allem wollte ich nicht mit so einer hohen Stimme singen! Nie im Leben, das konnte ich vergessen und er erst Recht! Ich warf Nate einen bösen Blick zu und er zuckte entschuldigend mit den Schultern. Ich würde Justin wohl oder übel aus dem Weg gehen müssen im Camp.
 

In den nächsten 10 Minuten waren wir dann im Camp angekommen. Die meisten Camper schienen schon da zu sein, da überall schon Jugendlich herum standen und irgendwelchen Beschäftigungen nach gingen. Offensichtlich kannten sich viel schon. Ich stieg aus dem Auto und holte mir mit den anderen beiden unsere Koffer bzw. meine Tasche ab. Justin verabschiedete sich noch von seiner Mom, während Nate und ich uns einfach nur bedankten und schon ein Mal zum Eingang gingen. Ich lass den Namen des Camps: Camp Villa. Klang ziemlich … seltsam. Jedenfalls stellte ich intelligenter weiße fest, dass das Spanisch sein musste. Auch wenn der Name seltsam war, das Camp selbst war eher modern und total cool von der Anlage her. Es gab einen See, Gemeinschaftshüten, ein Lagerfeuer, Räume für die verschiedenen Aktivitäten, sowie einen Sportplatz und die nächste Stadt war 30 Minuten entfernt. Ansonsten waren wir mitten in der Natur. Ich sah mich begeister um. Es gab einfach alles was das Herz begehrte. Die meisten Jugendlichen saßen schon vor einer der Hauptbühnen vor der Stühle aufgebaut waren. Offensichtlich würde dort die Begrüßung später stattfinden. Nate und ich folgten einem Schild auf dem groß „Anmeldung“ stand. Wir betraten auch gleich die Hütte, die wohl als „Kontaktstelle“ diente. Wir wurden auch sogleich von einer jungen, dunkelhaarigen Frau begrüßt. „Hallo, ihr könnt gleich hier her kommen. Ich bin gerade frei…“

„Klar.“, meinte Nate und wir stellten uns vor die junge Frau die wohl „Susi“ hieß – stand zumindest auf ihrem Namensschild. In Klammer stand noch Susanne. Wir sollten sie also bei ihrem Spitznamen nennen – das war mir auf Anhieb sympathisch.

„Hey, also herzlich willkommen in unserem Sommercamp. Wenn ihr irgendwelche Probleme, Anliegen oder sonstige Beschwerden habt oder irgendetwas braucht, kommt ihr als erstes zu mir. Ich werd schauen was ich für euch tun kann. Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß hier. Tja, aber jetzt zum organisatorischen Teil. Als erstes brauche ich mal eure Namen … Ach ja und hier habt ihr einen Plan, der euch die ganzen Räumlichkeiten des Camps aufzeigt, damit ihr euch gleich zurechtfindet. Es ist alles darauf beschrieben. Ihr bekommt gleich auch noch euren Stundenplan mit euren Aktivitäten. Dafür sollte ich jedoch noch wissen welchen Schwerpunkt ihr gewählt habt.“

„Sicher doch – Nate Bruhn. 19 Jahre. Schwerpunkt Sport.“

„Okey und du?“

„Joelle Green, ebenfalls 18 und Schwerpunkt Musik.“ Sie sah mich etwas komisch an und drehte sich dann aber um, um die Unterlagen raus zu suchen. Ich sah fragend zu Nate, der mir nur kurz „deine Stimme“ zu zischte. Ups, vergessen …

„Also dich hab ich Nate, aber unter Joelle find ich nichts. Es gibt einen Joel Green, aber der ist unter den Jungs eingetragen.“ Ich sah sofort zu ihm. Nate ignorierte meinen panischen Blick gekonnt und wandte sich gleich „Susi“ zu.

„Tja … in dem Fall muss mir wohl ein kleiner Fehler bei der Anmeldung unterlaufen sein. Das ist meine Cousine und na ja … ich hab sie nach dem Anmeldeschluss noch angemeldet, da sie in Amerika wohnte und tja … offensichtlich habe ich einen Fehler gemacht oder die Person die die Daten aufgenommen hat. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass ich weiblich angegeben hab.“, sagte Nate wirklich überzeugend. Ich war total überrascht. Seit wann konnte er so gut Schauspielern?

„Offensichtlich muss ein Fehler vorliegen. Aber gut ist nicht so schlimm, die Aktivität und alles stimmen zumindest, oder? Darf ich fragen warum ihr unterschiedliche Nachnamen habt wenn ihr Verwand seit?“ Sie gab mir den Zettel noch schnell um meine Daten zu korrigieren. Ich nickte kurz und hängte an meinen Namen noch ein „le“.

„Äh … ihre Eltern haben sich getrennt und sie hat den Namen ihrer Mutter angenommen – Sie kommt aus Amerika.“, erwiderte Nate schnell. Ich gab ihr den Zettel zurück.

„Aha, also nur für den Sommer zu Besuch bei deinem Cousin?“, wandte sie sich an mich. Ich nickte kurz. „Du bist ja ziemlich groß für ein Mädchen und deine Stimme ist ziemlich tief …“

„Soll vorkommen“, sagte ich extra mädchenhaft und ihre Zweifel schienen für einen kurzen Moment verschwunden.

„Na ja das einzige Problem, das wir jetzt noch haben ist die Aufteilung der Schlafhüten. Jungs und Mädchen sind eigentlich getrennt und die Schlafordnung steht bereits fix fest. Das heißt du wurdest mit einem Jungen eingeteilt, da wir ja dachten, dass du einer bist. Das ist jetzt wirklich doof.“

„Kein Problem. Nate passt schon auf mich auf.“, meinte ich mit einem Lächeln.

„Äh?“, sie sah fragend von einem zum anderen, bevor sie hinzufügte. „Du bist nicht mit Nate in einem Zimmer. Nate ist zusammen mit 3 anderen Jungs eingeteilt und du hast zum Glück eh nur eine 2er Hütte.“, erwiderte sie überrascht. Wir beide sahen uns an uns sagten gleichzeitig: „WAS!?“

„Aber ich hab das doch extra dazu gesagt bei der Anmeldung! Oder …“, Nate pausierte kurz. „ … oder vielleicht hab ich es sogar vergessen …“, meinte er schlussendlich etwas kleinlaut. Ich funkelte ihn böse an. NATE. Das war so was von typisch. Ich wusste ich hätte nach Fragen sollen.

„Und jetzt?“, sagte ich wenig begeistert.

„Tja, du wirst dir wohl mit dem anderen Jungen das Zimmer teilen müssen. Tut mir wirklich leid, aber da ist nichts mehr zu machen …“

„Schon okey“, meinte ich. Sie konnte ja nichts dafür.

„Hier sind eure Stundenpläne und hier steht wo jeweils eure Hütten sind. Wenn ihr sonst noch Fragen habt, könnt ihr später nochmal kommen. Ach und vergesst nicht um 6 Uhr ist die Begrüßung durch unseren Campleiter. Das heißt ihr habt jetzt noch 2 Stunden.“ Wir nahmen die Zettel entgegen und bedankten uns, bevor wir die Hütte verließen. Als wir draußen waren schlug ich Nate erst mal so richtig eine in seine Magengegend. „Aua! Spinnst du? Für was war das denn?“, meinte er überrascht. „Für was? Für was wohl! Du bist so ein Vollpfosten! Das gibt’s einfach nicht.“, erwiderte ich sauer.

„Man sorry. Ich hab‘s echt total vergessen.“

„Wie konntest du nur!“

„Ach nimm‘s nicht so schwer. Wir überleben das schon. Wir sehen uns doch jeden Morgen, Mittag und Abend. Du darfst auch mal bei mir Schlafen wenn du möchtest.“, grinste er. Ich schlug nochmal zu. „Vergiss es.“ Und damit marschierte ich in die Richtung in der ich meine Hütte vermutete. Nate rief mir noch nach. „Hey, wir treffen uns um 6 wieder hier, ja? Ich stell dir dann meine Freundin vor!“ Ich seufzte … schlimmer konnte dieser Tag wirklich nicht mehr werden, doch ich sollte mich täuschen. Ich hob nur kurz meine Hand, bevor ich aus seinem Blickfeld verschwunden war und einem Schild folgte auf dem Stand „Zu den Hütten 60 – 90“. Meine Nummer war die 66, also hatte ich es wohl nicht mehr so weit – wenigstens ein Lichtblick.
 

Und meine Vermutung war richtig. Nach etwa 15 Minuten hielt ich vor einer kleinen, aber feinen Blockhütte mit der Zahl 66 an. Vor ihr hatte sich eine kleine Gruppe Mädchen gebildet, die auf irgendetwas zu warten schienen. Ich blieb kurz vor der Hütte stehen, bevor ich die drei Treppen zur Tür nehmen wollte, als eines der Mädchen mich abschätzig musterte und sich ihren Kommentar nicht mehr verkneifen konnte. Ich nahm an das diese blonde Tussi wohl die Anführerin von der ganzen Schar war. Es lag zumindest nahe mit ihrer arroganten Haltung, den Extension in den Haaren und den vielen goldenen Kettchen und dem ganzen Rosa. „Na sieh mal an. Ich hab schon gehört, das Shane mit einem Mädchen in einem Zimmer sein soll, aber das es wirklich so ist hätte ich nicht gedacht... aber na ja egal. Eigentlich sollte das ja meine Hütte sein, wenn schon ein Mädchen bei Shane schlafen darf, aber wenn ich mir die so anschaue, weiß ich schon warum die Leiter nichts dagegen haben – die ist ja selbst ein halber Kerl.“ Die anderen Mädchen fingen an zu Lachen. Ich stand mit dem Rücken zu ihnen, stellte meine Tasche ab, bevor ich mich umdrehte. „Wie bitte?“, war meine feindliche Rückmeldung – Ich sah sie mit verengten Augen an.

„Oh Entschuldigung, wenn ich die Wahrheit sage.“, meinte sie lächelnd.

„Sagt wer?“

„Ich“, meinte sie selbstsicher und ich hatte die drei Stufen mittlerweile wieder hinter mir gelassen und stand nun auf Augenhöhe mit ihr. Na ja, das stimmte nicht ganz. Ich überragte sie mindestens um eine Kopflänge, aber das machte das Ganze nur interessanter. „Barbie höchstpersönlich – nur tausendmal hässlicher und künstlicher. Aber lass mich mal überlegen …“, ich legte eine künstliche Pause ein. „… das geht doch fast gar nicht. Barbie besteht ja auch nur aus Plastik.“, erwiderte ich darauf und ich sah sie mit einem siegessicheren Grinsen an. Die Tusse konnte mich mal und nach ihrem Gesicht nach, hatte sie mit meinem Konter nicht gerechnet.

„Was fällt dir ein-“, donnerte sie sofort los, doch bevor sie weiter reden konnte unterbrach ich sie. „Könntest du mir bitte aus dem Weg gehen, ich würde mich gerne ein wenig von dieser grässlichen Aussicht erholen, aber dafür muss ich in meine Hütte.“ Sie setze gerade dazu an, etwas darauf zu erwidern, als die Tür von innen aufging und die Schimpansenkönigin und ihre Versallen verstummten. Das einzige das ihr noch entwich war ein ehrfürchtiges „Shane“.

„Hey hey, aber hallo Mädels. Ihr streitet doch nicht etwas schon um mich, oder?“ Ich hatte den Kerl noch nicht mal gesehen und ich hätte schon Kotzen können. Was glaubte der? Das wir wilde Tiere waren, die sich um ein doofes Männchen stritten? Und dann noch über ein so großkotziges? Ich hörte wie er die drei Stufen hinter sich ließ und neben mir zum Stillstand kam. Ich wandte mich trotzdem nicht zu ihm, sondern sah ihn nur kurz aus dem Augenwinkel an. „Oh Heilige-Maria-Mutter-Gottes. Bist du etwa meine Zimmernachbarin?“, meinte er an die auf blondierte Zicke gewandt, die mich gleich so blöd angemacht hatte. Offensichtlich fand sie ihre Sprache sehr schnell wieder. „Tja, leider nicht. Eigentlich sollte ich es ja sein. Aber na ja … Wir sehen uns sicher auch so. Ich bin übrigens Nathalie.“

„Klar doch und freut mich – wie ihr sicher wisst: Ich bin Shane.“, grinste er. Ich würdigte ihn keines Blickes. Doch im nächsten Moment wandte er sich auch schon an mich. „Indem fall hab ich wohl mit dir die Ehre?“, fragte er etwas zögerlich. Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, als ich mich zu ihm drehte und mich – zum 2ten Mal an diesem Tag – der Schlag traf. Meine Gesichtszüge entwichen mir sicher bis aufs äußerste und meine Kinnlade klappte sicher buchstäblich herunter. Das konnte nicht sein. NEIN. NEIN. NEIN. Und in diesem Moment fragte ich mich gerade, wieso haste mich Gott so? Und genau das stammelte ich auch „Nein … nein“. Das konnte einfach nicht wahr sein. Das vor mir war SHANE, der großkotzige, verwöhnte, arrogante und von sich selbstüberzeugte reiche Pinkel, der früher einmal in die gleiche Klasse wie ich ging, als wir noch hier wohnten und die Lehrer schon überlegten ihn 3 Klassen überspringen zu lassen. Er war ein Genie, aber auch ein Großkotz. Aber was noch viel wichtiger war: Er war mein Erzfeind damals gewesen! Wir hatten uns immer nur in den Haaren und stritten uns wann immer wir konnten und das obwohl er drei Jahre älter war als ich und mittlerweile schon Jungunternehmer war. Er hatte sich zwar stark verändert, doch sein Gehabe war immer noch dasselbe, genauso wie sein Gesicht und seine Mimik. Ich hätte ihn unter tausenden Leuten wieder erkannt und ich hasste ihn. Wirklich. Es gab nichts und niemanden, den ich weniger Leiden konnte, als ihn, da war mir Nathalie so gar sympathischer. Er hatte nun etwas längeres schwarzes Haar, genauso wie ich normalerweise. Er trug jetzt auch einen Ohrring in seinem linken Ohr genauso wie eine schwarze Röhre, die jedoch um einiges lockerer saß als meine es jemals taten. Dazu kombinierte er Turnschuhe, ein weißes T-Shirt mit einer schwarzen Weste drüber und einen grauen Ledergürtel. Um den Hals trug er eine Kette, die die Form einer Musiknote trug und seine Arme schmückten mehrere schwarze, braune und bunte Bänder – offensichtlich Festival-Bändchen. Er musste auf vielen gewesen sein, auch wenn ich ihn mir dort kaum vorstellen konnte. Seine dunkelgrünen Augen sahen mich im Moment etwas verwirrt an, und auch sein geschwungener Mund war leicht verzogen. Er hatte die Arme verschränkt. Immerhin erkannte er mich nicht …

„Wie bitte?“, fragte er also nach. Offensichtlich glaubte er, dass er sich verhört hatte.

„Tut uns wirklich leid, dass du mit so einem Freak das Zimmer teilen musst, Shane. Sie ist etwas langsam, wie du gerade selbst mit bekommst… Du kannst aber gerne zu uns rüber kommen, wenn es dir zu blöd mit ihr wird.“, meldete sich Natalie sofort und lies die Gelegenheit nicht aus, um mich blöd hin zu stellen. „Ich meine klar doch. Ich bin deine Zimmergenossin.“, brachte ich völlig zusammenhangslos hervor, sah ihn jedoch nicht an, da ich Angst hatte mich nicht beherrschen zu können. Ich konnte schon wieder spüren, wie alles von damals rauf kam. Er sah mich etwas seltsam an. „Okey, also doch?“, schien er mehr zu sich selbst zu sagen als zu mir. Auf Nathalies Kommentar ging er gar nicht weiter ein und das schien sie zu erzürnen – wenn Blicke töten könnten, dann wären jetzt sowohl ich, als auch er tot. Er schien einige Minuten zu brauchen um sich zu sammeln „Tja dann, willkommen ... lass uns erst mal rein gehen. Ich helfe dir natürlich.“, meinte er dann ganz nett zu mir und wandte sich sogleich auch Nathalie zu. „Ihr entschuldigt uns, Ladys.“ Nathalie sah ihn verständnislos an. „Ach ja, und wir sehen uns ganz sicher heute Abend.“, sagte er noch mit einem Augenzwinker zu der Schar weiblicher Schimpansen und machte dann kehrt auf dem Absatz, um mir die Türe aufzuhalten. „Madame, darf ich bitten?“, fragte er und sah mich erwartungsvoll an. Ich sah zwischen ihm und Nathalie hin und her – die wohl gerade blass vor Neid war, bevor sie mich böse anschaute und dann mit ihrer Clique abzog. Wenn ich Shane nicht kennen würde, hätte ich sein oberflächliches Gehabe ja als „nett“ empfunden, doch ich schüttelte einfach den Kopf und lief an ihm vorbei in die Hütte, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Auf seiner Anhöhe packte ich meine Reisetasche und rang mir ein knurrendes „Danke“ ab – bevor ich eintritt. Er folgte mir und verschloss die Tür. Ich machte mich sogleich ans auspacken, besser gesagt ich bezog mein Bett, während er mir mit verschränkten Armen zu sah. Meine Sachen würden in der Tasche bleiben – zumindest vorerst. Ich wollte jetzt gleich zu Nate gehen und mich beklagen. Ich war so was von SAUER auf ihn. So was von. Ich glaub SO sauer war ich noch nie in meinem ganzen Leben auf ihn. Der konnte was erleben, wenn ich ihn in die Finger kriegen sollte. Ich war auch schon dabei wortlos an Shane vorbei zu stürmen. Doch bevor ich bei der Tür war, wurde ich von genau diesem schwarzhaarigen Mädchenschwarm, über den ich mich gerade beklagen wollte, aufgehalten, als er nach meiner Hand griff. „Hey hey wohin des Weges so schnell? Du bist gerade erst gekommen.“, meinte er. Tja, zu Mädchen war er ja wirklich nett, aber nicht mit mir… Ich kenne dich du Großkotz!

„Das geht dich einen feuchten Dreck an“, erwiderte ich also angepisst. Ich konnte mich wirklich nicht beherrschen. „Und jetzt lass mich los.“ Er wirkte überrascht. Aber Hallo? Es war SHANE! Da konnte man sich nicht von mir erwarten, dass ich mich zusammen riss! Nie und nimmer. „Na na, wir haben uns noch nicht mal vorgestellt.“ Er nahm meine Hand und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Oberfläche – wie in diesen alten Filmen. „Darf ich vorstellen. Ich bin Shane, der-“, doch ich unterbrach ihn und entzog ihm sogleich meine Hand, die ich angewidert betrachtete. Er gehörte eindeutig umgebracht oder viel besser noch: verprügelt und gequält.

„Würdest du bitte mit diesem Theater aufhören. Es interessiert mich nicht.“

„HALLO? Weißt du wer vor der steht?“, meinte er skeptisch.

„Ja, ich kann es mir schon denken. Irgend so ein oberflächlicher Vollpfosten, der-“

„Du kennst mich doch gar nicht.“, unterbrach er mich verärgert. Er schien verwirrt über mein Verhalten. Tja, das war der liebe Shane offensichtlich nicht gewöhnt.

„Oh doch! Und wie ich dich kenne. Ich kenne solche oberflächlichen Typen wie du ausreichend.“, war meine Antwort bevor ich mich umdrehte und gehen wollte.

„Ich seh schon du wirst hier sicher schwer Freunde finden, Eisprinzessin.“

„Tja, auf solche wie dich kann ich gerne verzichten. Da rede ich noch lieber mit einem Stein – der verhält sich wenigstens nicht so dumm.“

„Ich wollte nur nett sein.“, meinte er langsam sauer.

„Stecks es dir sonst wo hin und zieh das bei so holen Leuten wie Nathalie ab, die dein Affengehabe interessiert.“, erwiderte ich kalt. „Ach und noch was: Schleck nie wieder meine Hand ab oder es knallt.“ Und mit diesen Worten trat ich aus der Tür und hinterließ einen verärgerten Shane, der die Welt offensichtlich nicht mehr verstand. „Zicke“, rief er mir noch hinterher, doch zu diesem Zeitpunkt war ich schon Meter weit entfernt. Dieses arrogante Arschloch!! Was bildet der sich ein? Und Nate erst! Nate, ich bring dich um! Wegen dir darf ich mir jetzt ein Zimmer mit SHANE teilen! Mit Shane. Ich könnte explodieren vor Wut. Ich stand mitten auf dem Hauptplatz, als ich plötzlich abrupt stoppte, den mir wurde soeben klar, dass ich gar nicht wusste wo Nates Hütte war. Er hatte mir seine Nummer gar nicht gesagt und mein Handy hatte kurz bevor wir hier waren, den Geist aufgegeben und lag nun außerdem in meiner Hütte. In meiner Hütte, in der sich SHANE befand. Wirklich tolle Aussichten. Außerdem hatte Nate ja gesagt, dass wir uns erst wieder um 6 treffen würden – wahrscheinlich war er gerade bei seiner super tollen Freundin. Ich hoffte, dass er elendig verrecken würde, während er Spaß mit ihr hatte und ich in diesem Dilemma fest saß. Und zum 3ten Mal verfluchte ich diesen Tag. Heute war einfach nicht mein Ding – was sollte noch alles folgen? Reichte das nicht langsam? Was hatte ich verbrochen das ich das verdiente? Nach einer weiteren viertel Stunde, in der ich immer noch verwirrt auf dem Hauptplatz stand, beschloss ich wieder zurück zur Blockhütte zu gehen – hier herum stehen hatte auch nicht mehr Sinn. In wenigen Minuten war ich wieder zurück bei „unserer“ Hütte. Ich blieb kurz vor der Tür stehen, atmete kurz ein und öffnete sie dann. Als ich eintrat lag Shane auf dem Bett und sah kurz auf, als er mich jedoch erkannte, senkte er den Kopf sofort wieder. Ich hingegen ließ mich keine Minute später auf mein Bett fallen. „Schon wieder zurück, Eisprinzessin? Hattest offensichtlich nicht viel Erfolg – bei was auch immer. Wundert mich nicht wirklich mit deinem Karmer.“, sagte er in einem arroganten Tonfall und erhob sich von seinem Bett. „Klappe.“, war meine kurze, aber prägnante Antwort. „Ich verzieh mich.“, meinte Shane dann. „… Ich habe das Gefühl die Temperatur gefriert gerade auf den Nullpunkt.“ Ich lag immer noch auf meinem Bett und hob meine Hand um ihm den Mittelfinger entgegen zu strecken und erwiderte auf seinen Kommentar: „Ja, verschwinde. Du verpestest nämlich eh nur die Luft hier drinnen – So kann ich wenigstens ein wenig Lüften.“ Ich hörte nur noch wie ein angepisstes „Tzz“ von ihm kam und im nächsten Moment wurde die Tür zugeschlagen. Ich war wirklich froh, dass er nun weg war. So hatte ich wenigstens meine Ruhe. Sein Gesicht wollte ich als letzes ertragen müssen. Mein eigenes vergrub ich derweil in meinem Kissen. Oh Gott ich konnte nicht mehr. Das raubte mir echt alle Nerven! Ich sah kurz zur Seite und sofort fiel mir meine Gitarre ins Auge, die leicht angelehnt an meiner Reisetasche lehnte in ihrer schachbrettgemusterten Schutzhülle. Ich saß auf und griff nach dem schwarz, weißen „Sack“ und packte sie auch gleich aus. Sie lag so unbeschreiblich leicht in meiner Hand und erinnerte mich so an zu Hause, dass ich mich gleich besser fühlte. Ich fing gleich an ein paar Takte zu spielen. Das beruhigte mich immer. Nach wenigen Minuten war meine Wut fast schon aufgelöst. So konnte ich wenigstens über diesen – bis jetzt zumindest – schrecklichen Tag nach denken. Immerhin ein positiver Punk gab es: bis jetzt war ich ziemlich überzeugend als Mädchen. Das war aber auch das einzig Positive an diesem Tag. Puhh … echt anstrengend so was. Plötzlich fiel mir ein, dass mein Handy ja leer war, als ich nachsehen wollte wie spät es war. Ich legte also meine Gitarre kurz weg, holte meinen Akku aus der Tasche und steckte mein Handy an. Dafür musste ich zwar Shanes hochmodernes Gerät ausstecken, da wir nur eine Steckdose hatten, aber das war mir so ziemlich egal. Er brauchte eh kein Handy, hatte eh keine Freunde. Mein Handy blinkte kurz auf und zeigte dann 17:05 an. Ich sah auch das mein Vater schon 3 mal probiert hatte mich anzurufen, doch ich hatte wirklich keinen Bock ihn jetzt zurück zu rufen – Ich würde das abends machen. Immerhin hatte ich noch 55 Minuten, dann würde dieser ganze Tag hoffentlich mal eine Wendung in die richtige Richtung machen. Währenddessen wollte ich einfach nur hier sitzen, spielen und singen – und das tat ich auch. Ich musste zum wiederholten Male feststellen, dass es wirklich nichts Schöneres gab, als nach einem beschissenen Tag ein paar Takte zu spielen und sich alles von der Seele zu singen ... und die Welt erstrahlte wieder in vollkommen anderen Farben…

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Sooo~ das war der Start des Sommercamps. Shane hatte seinen ersten Auftritt xD Schrecklich ich weiß ... aber ich mag ihn <3 ... Ich war so motiviert, dass ich gleich noch ein Kapitel (also das jetzt, am FR war ja das alte) geschrieben habe, das wars aber fürs erste^^ Vielleicht schreib ich noch eines im Laufe dieser Woche, aber geplannt ist für die nächsten 2 Wochen nichts ... Ich muss nämlich lernen! (ich werde mich eh nicht dran halten, da ich motiviert zum schreiben, aber demotiviert zum Lernen bin xD) Hab in 2 Wochen Matura (bei euch glaub ich heißt es Abi?) & das heißt Pauken, pauken, pauken ... hätte ich eigentlich heute und gestern anfangen sollen als ich an dem Kapitel geschrieben hab xD Na ja jetzt ist mein Drang befriedigt & Joel hat seine Anfangsschwierigkeiten auch halbwegs überstanden ;D Jetzt kann ich auch lernen ... Ja ansonsten hab ich die Musik-Liste noch gemacht ... hört euch die Musik zum Kapitel an ;D Ansonsten wünsch ich euch voraussichtlich 2 tolle Wochen, die hoffentlich schöner als meine werden ;D xD

Ach, und Villa ist übrigens spanisch und spricht man Vija aus, da "ll" im spanischen gleich "j" ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Niinjakatze
2011-06-07T15:11:36+00:00 07.06.2011 17:11
Huhu :DD

Erstmal super tolles Kapi wieder :DD
Ich muss VerwirrteTräumerin zustimmen, ein Bild von Joel(le) mit 'neuen Brüsten' und neuem Aussehen wäre zuuuu göttlich :'DD Da hätte ich erstmal nen Lachflash..

Justine kam mir irgendwie wie ein kleiner Nerd vor xD (nicht böse gemeint) auch wenn er nicht so beschrieben wurde..^^

Nate is ein Dussel xD einfach mal verhängen zu erwähnen, dass Joel(le) mit ihm in ein Zimmer kommen sollte :DD Aber ich mag ihn^^

Nathalie der Kotzbrocken.. mag ich ja mal gaaar nicht xD Aber jede Geschichte braucht ja auch eine Kotzbrocken.. sonst wirds ja langweilig :DD

Uhhh Shane *__* Da muss ich V.T. auch wieder zustimmen! Shane is irgend wie genau so wie ihn mir vorgestellt habe nur tausend mal besser :DD Er erinnert mich an einen von diesen Camp Rock Jungs :DD Ich mag seinen Kleidungsstyl *__*

Wer kann schon ohne Musik leben :D<3

Lg NK ^___^
Von:  Yeliz
2011-05-02T19:49:32+00:00 02.05.2011 21:49
Hey (:

Das Kapitel war einfach nur cool.cool.cool! ;D
Lerne fleißig (: &'nd ich wünsche dir viel Glück beim Matura (Abi) ^_^
Schön das du die Songs reingestellt hast, da höre ich gleich mal rein ;) !

Jetzt zum Kapitel..der Anfang war ja schon vielversprechend &'nd interessant. Hah..ich muss immer noch grinsen bei der Vorstellung, wenn er so 'typisch Junge' reagiert :D ..Ich würde ihn doch zu gerne als Mädchen gekleidet sehen, aber ich glaube dann müsste ich erstmal 'ne runde auf dem Boden rumkullern. 'grins

Nate :D also wie konnte er bloß die Aufteilung für die Hütten vernachlässigen. Mensch &'nd dann muss 'Joelle' ja noch mit einem Jungen (: ins Zimmer.

Nathalie..jaa typisch Barbie, aber sowas darf halt nicht fehlen, jedoch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass ihre (falls vorhandene)sympatischen Seite noch dazu bringen könnte sie zu mögen. Ich lass mich mal ganz spontan überraschen was da noch so auf mich zu kommt. (:

Shaaaaaaane *___* ! Ich hab mich ja schon so riesig gefreut (ich bin ja immer ganz vernarrt in die arroganten Typen, die immer so auf 'Arschloch' tun) Haaah..ich mag ihn schon jetzt ! ^_^ Aaaaber du hast mich ja wirklich überrascht! Meensch, ich hab ja schon mehrere Ideen in meinem Köpf'chen erstellt, aber das hätte ich echt nicht erwartet. :DD
Joel verkleidet als Mädchen, mit einem Typen in einer Hütte, der ganz klar ein 'Großkotz' ist &'nd mit dem er schon schlechte Erinnerungen erlebt hat.
Shane mit einem 'Mädchen' im Zimmer, das ihm die kalte Schulter zeigt &'nd sich als 'Zicke' zeigt.
Ahhh..eigentlich tut mir keiner von ihnen Leid..sie haben es sich halt eingebrockt, jetzt müssen sie was gutes daraus machen. (:

Joel, ich kann dich verstehen, Musik ist einfach die beste Medizin! 'lalala

Sop. Riesiges Lob von mir ! Du hast mich ehrlich überrascht mit dem Punkt, dass Shane &'nd Joel sich schon von früher kennen, aber ohne Überraschung wäre es ja langweilig ;D !
Ich lasse ganz liebe Grüsze da &'nd freue mich schon auf das nächste Kapitel, aber überarbeite dich nicht ;) .
Spannend.Spannend.
eine wartende Träumerin verabschiedet sich ganz lieb ! 'wink wink'
'eine warme Tasse Kakao da lass'


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