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Why can't I just love?

von

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24. Mai

Aksel soll verdammt nochmal aufhören, so desinteressiert zu sein! Der treibt mich noch in den Wahnsinn!! Ich wollte heute nett sein, weil er mich ja irgendwie gerettet hat und so, aber er hat mich überhaupt nicht beachtet!

Ich stand vor unserem Klassenraum, in dem sich der Rest der Klasse aufhielt. Aksel war mal wieder zu spät und in meinem Kopf ging ich einige Sätze durch, die ich sagen könnte.

›Hey Aksel, danke für die Rettung gestern!‹ Das klingt, als wäre er ein Bademeister und ich irgendeine Bikinimieze, die er vor dem Ertrinken gerettet hat. Unschöner Gedanke.

›Danke, dass du diese Idioten abgelenkt hast!‹ Was, wenn er mit den Idioten befreundet ist? Dann kann ich gleich mein Testament machen. Streichen wir das.

›Dein Klavierspiel war wundervoll, ich hätte heulen können!!‹ Woah, und ich wundere mich noch, warum man mich als Schwuchtel bezeichnet?

Ich hatte keine Zeit mehr zum Nachdenken, denn ein paar Meter vor mir sah ich Aksel bereits. Aufgeregt atmete ich ein paar Mal tief durch und versuchte, meine Gedanken zu sortieren, damit ich nicht blöd um den heißen Brei redete. Kurz ging mir ein beunruhigender Gedanke durch den Kopf. War es nicht völlig sinnlos, sich Gedanken zu machen? Er kannte mich doch sowieso besser als jeder Andere, würde er mir nicht anmerken, wie aufgewühlt ich war? Unglaublich, wie viel man denken kann, obwohl eine Person gerade mal 20 Schritte entfernt ist.

Aber ich bin einfach zu höflich und ich wusste, ich würde ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mich nicht bei ihm bedankte. Also wartete ich, dass Aksel an mir vorbeiging und ich ihn dann ansprechen könnte. Die Sekunden kamen mir ewig vor und ich begann, nervös hin- und herzuschaukeln, wie man es macht, wenn man vor der ganzen Klasse ein Referat halten muss.

Schließlich ging Aksel an mir vorbei und ich sprach ihn zögerlich an: »Hey, Aksel.«

Aksel blieb stehen, drehte sich um und sah mich an. Er sah natürlich nicht interessiert aus, sein Blick sagte mehr so etwas wie ›Mach schnell, ich will nicht mit dir reden‹. Sehr ermutigend. Ich wurde noch nervöser und starrte auf den Boden.

»D-Danke wegen gestern«, stammelte ich.

»Wie kommst du darauf, dass ich dir helfen wollte?« fragte er und ging weiter.

Diese Frage war ziemlich schmerzhaft. Na klar, wieso dachte ich das überhaupt? Ich kam mir unglaublich dämlich vor, besonders, weil Aksel es auch gar nicht für nötig hielt, sich weiter mit mir zu beschäftigen.

»Du kannst echt gut Klavier spielen!«, rief ich ihm noch hinterher und bereute es sofort.

Aksel antwortete nicht und ging einfach weiter. Wie kann ein Mensch nur so ignorant sein?! Nicht, dass mir das was ausmachen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ayalaana
2014-05-12T17:16:00+00:00 12.05.2014 19:16
Nein... macht ihm natürlich nichts aus. Deswegen hielt er es auch für sooo unwichtig, um es in seinem Tagebuch festzuhalten.
Hach... es ist herrlich. Man ließt so oft ihn Geschichten, dass der Charakter etwas dementiert, was doch so offensichtlich ist. Und trotzdem zieht die Nummer. Hier auch. Der Unnahbare und das scheue Reh. Zum knutschen.
Von:  get_moldy
2011-04-29T08:06:36+00:00 29.04.2011 10:06
schreib schnell weiter,
schickst du mir ne ENS wenn das nächste kapi hochgeladen ist?


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