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Dragon Age II Chronicle

The pain of Lyrium Scars
von

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Der mysteriöse Elf

Morana atmete tief die frische Nachtluft ein und steckte ihr glänzendes Schwert zurück in die Scheide. Soeben hatte die Kriegerin mithilfe ihrer der Gefährten eine Bande von Sklavenjägern beseitigt, genauso wie der Zwerg Anso es ihnen aufgetragen hatte. 3 Soverign winkten als Belohnung für diesen Auftrag- Geld, welches sie dringend benötigten. Zusammen mit ihrer magiebegabten Schwester Bethany und ihrer Mutter lebten sie in der Unterstadt, dem Elendsviertel von Kirkwall und somit war Geld Mangelware.

„Was machen bloß Sklavenhändler hier und auch noch aus Tevinther?“, fragte Anders, ein Magier, den sie vor Kurzem kennengelernt hatte und welcher eine kostenlose Krankenstation in der Unterstadt betrieb.

„Hmm...ich vermute mal, dass sie Ware einkaufen waren.“, sagte Morana ernst und sah den Magier mit ihren strahlend blauen Augen an. Mit einer schnellen Handbewegung strich sie sich das Blut aus dem Gesicht. Varric, ein Zwerg und zeitgleich Schurke, lachte laut auf und stützte sich auf seiner Armbrust Bianca ab.

„Da haben wir ihnen aber ordentlich das Geschäft vermasselt.“, sagte er grinsend und strich sich über das unüblicher Weise bartlose Kinn.

„Na kommt, lasst uns gehen. Es ist schön spät und wir sollten uns ausruhen.“, sprach Morana und fuhr sich durchs kurze, braune Haar. Ihre Begleiter nickten zustimmend und wandten sich von dem großen Baum ab, der in der Mitte des Elfen Gesindeviertels stand. Sie alle waren müde und wollten sich auf dem Heimweg machen, doch als sie die Treppe erreichten, löste sich ein Schatten aus der Häuserreihe am obersten Absatz. Sofort wanderte Moranas Hand instinktiv zu dem Knauf ihres Schwertes. Man konnte ja nie vorsichtig genug sein, dennoch war sie auf keine Auseinandersetzung aus.

„Ich hätte nicht gedacht, dass Anso so fähige Leute auftreiben würde. Ich danke euch.“, sprach der Elf mit einer ruhigen, tiefen Stimme, die keinerlei Furcht erkennen ließ. Er schien ein erfahrener Kämpfer zu sein, denn über seinen Kopf mit silbernem Haar ragte der mächtige Griff eines Zweihänders. Ein weiteres Indiz war, dass ein Körper komplett in eine Lederrüstung gehüllt war, nur die Gelenke der Arme waren ausgespart, damit die Rüstung seine Bewegungen nicht behinderten.

„Wer bist du? Was hast du sie hier zu suchen? Erklär dich!“, fuhr Anders wütend den Elf an und zog seinen Stab hervor, richtete in genau auf den mysteriösen Neuankömmling und schien ihn sofort angreifen zu wollen. Dieser verzog jedoch keine Miene- bloß eine Augenbraue wanderte ein wenig nach oben und...täuschte Morana sich, oder zuckte dessen Mundwinkel einmal kurz?

Bevor jedoch die Situation eskalierte, streckte sie den Arm aus und hielt Anders zurück.

„Beruhige dich, Anders.“, sagte sie im beschwichtigenden Ton. „Wir wollen doch keinen unnötigen Kampf, oder?“ Ihr Blick ließ keine Widerrede zu, sodass Anders enttäuscht seinen Stab zurück steckte. Ihre Gefährten gehorchten ihr, meist freiwillig, doch manchmal hatte Morana keine Wahl als mit Strenge ein wenig nachzuhelfen. Wieder huschte für einen Moment Argwohn über das Gesicht des Elfs und Morana wurde das Gefühl nicht los, dass das nicht nur an Anders liebenswürdiger Begrüßung lag.

„Sei nicht immer so temperamentvoll, Blondschopf.“, amüsierte sich Varric über dessen Temperamentsausbruch, was Anders kurz Murren ließ. Bethany seufze nur und sah dann wieder nach vorne.

„Mein Name ist Fenris und diese Sklavenjäger waren hinter mir her.“, erklärte sich nun der Elf.

„Warum?“, nun war die Kriegerin doch überrascht. „Ihr seht wie ein Kämpfer aus und nicht wie ein Sklave.“ Nun entglitt Fenris doch für einen kurzen Moment seine Gesichtszüge und in seinen grünen Augen, Morana glaubte zumindest, dass sie grün waren, blitze kurz Hass und Abscheu auf. Erst jetzt bemerkte die junge Frau die weißen Male, die sich wie Äste eines Elfenbaums über dessen Körper rankten. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Was war das? Als Söldnerin und Flüchtling hatte Morana schon so manche seltsame und mysteriöse Dinge gesehen, doch so etwas war ihr völlig Neu.

„Ich...mein Meister jagt mich. Ich bin der Sklave eines Magisters namens Danarius. Er hat mir auch diese Zeichen verpasst.“ Kurz fuhr Fenris mit seinem Fingern die Linien der Male nach und Morana glaubte, für einen kurzen Moment Schmerz in seinen Augen zu sehen. Allerdings war die Entfernung zu groß um es genau zu erkennen, außerdem stand der Mond direkt hinter dem Elf, sodass sie geblendet wurde.

„Und was hat das damit zu tun?“, fragte Anders genervt. Offensichtlich mochte er den Elf vom ersten Augenblick an nicht besonders.

„Anders!“, ermahnte Morana ihn streng. Sie würde wohl nochmal mit Anders über das Thema Beherrschung reden.

„Das sieht ja furchtbar aus.“, flüsterte ihre sensible Schwester Bethany schockiert.

„Da war wohl jemand unartig.“, grinste Varric und sah unverwandt Fenris an.

„Ich bin aus der Sklaverei geflohen. Auch wenn es jetzt undankbar erscheint, nur dürfte ich euch noch um einen weiteren Gefallen bitten?“

„Nein!“

„Anders! Noch entscheide ich immer noch!“, fuhr Morana ihren Gefährten nun an. Allmählich wurde dessen Feindseligkeit zu viel. Anders gab sogleich klein bei, verzog jedoch missmutig das Gesicht. Kurz schüttelte die Kriegerin den Kopf, doch dann wandte sie sich wieder dem Elf zu. „Und der wäre, Fenris?“

„Ich habe Informationen erhalten, dass mein Meister ein Haus hier in der Oberstadt besitzt und ich bin das Weglaufen leid.“, erklärte der Elf mit ruhigen Ton die Situation.

„Und wir sollen nun Beschützer spielen und aufpassen, dass dem süßen Sklaven nichts passiert?“, sagte der Zwerg im ironischen Ton. Allmählich wünschte Morana sich, doch lieber Merill und Isabella mitgenommen zu haben. Obwohl...Isabell hätte Fenris sicher gleich angesprungen und damit wäre das Thema Hilfestellung vorbei gewesen. Vielleicht war es doch besser so.

Der ehemalige Sklave senkte die Augenbrauen überging aber ansonsten glücklicherweise diese Bemerkung.

„Ja, es wäre wirklich sehr freundlich, wenn ihr mich begleiten würdet. Alleine kann ich gegen Danarius nichts ausrichten.“

Bethany war sofort bereit, dem Elf zu helfen. Sie hatte die Liebenswürdigkeit ihrer Mutter geerbt und kümmerte sich um jeden, der in Not war.

„Ich denke auch, dass wir ihm helfen sollte.“, lenkte Morana ebenfalls ein.

„Was? Er hat uns die Sklavenjäger auf den Hals gehetzt.“

„Da verdrehst du aber die Tatsachen, Blondschopf. Wir wussten, dass wir gegen eine Sklavenhändler Bande kämpfen mussten und wir haben den Auftrag angenommen. Oder eher gesagt Hawke. Wir wussten worauf wir uns einließen, also können wir dem Elf auch keine Schuld geben.“, widersprach Varric ernst dem aufgebrachten Magier.

„Danke, Varric.“ Morana war erleichtert, dass Varric sich einmischte. So war sie nicht alleine der Buhmann für Anders und war sich der Unterstützung der anderen Gewiss. Nun sah wohl auch der Magier ein, dass er gegen dieses logische Argument keine Erwiderung parat hatte und gab sich geschlagen.

„Danke.“ Wow, das war ja nun wirklich eine knappe Antwort von Fenris. Aber Morana musste sich eingestehen, dass etwas an dem finster dreinsehenden Elf ihr Interesse geweckt hatte. Ob es nun seine verschlossene, ernste Art war oder die weißen Narben auf seiner Haut konnte sie dabei nicht sagen. Nur eines war ihr klar gewesen, nachdem dieser um einen weiteren Gefallen bat: Ihre Hilfe war ihm gewiss, egal was die anderen dazu sagten. Da hätte Anders rummeckern können so viel er wollte. Wobei es sich Morana auch nicht erschloss, warum ihr Freund so aggressiv auf Fenris reagierte. Schließlich kannte sie Anders als zwar temperamentvollen, aber ansonsten freundlichen Menschen, der nur ab und zu eine Äußerung als persönliche Beleidigung aufnahm, obwohl sie nicht so gemeint gewesen war. Aber vielleicht war es einfach Reviergehabe von ihm, sie wusste es nicht. Manchmal blieb ihr das Wesen der Männer verschlossen. Ob sie Varric fragen sollte? Ach was, es konnte ihr doch auch egal sein.

„Du sagtest das Anwesen wäre in der Oberstadt?“ Fenris nickte und schaute kurz in die Richtung in welcher sich die Oberstadt befand.

„Ich gehe schon mal vor und warte dort auf euch.“, damit wandte sich der mysteriöse Elf zum gehen und verließ die Unterstadt in Richtung Norden.

„Der Kerl ist seltsam.“, meldete sich direkt Anders zu Wort und starrte finster drein. „Allein wie er mich und Bethany angesehen hat.“

„Mir ist nichts aufgefallen.“ Verwundert sah Bethany Anders an.

„Leidest du etwa unter Paranoia seitdem du aus dem Zirkel geflohen bist, Magier?“, neckte Varric seinen Kameraden, welcher wieder murrte. Der Zirkel der Magi diente dazu magiebegabte Kinder und Erwachsenen auszubilden und auch um zu verhindern, dass sie von Dämonen besessen wurden und somit zu einer Abscheulichkeit wurden. Bewacht wurde die Zirkel von Templern, Ritter, die auf den Kampf gegen Magier spezialisiert waren und der Kirche unterstanden.

„Das ist keine Paranoia, sondern eine berechtigte Sorge.“, verteidigte sich dieser prompt. Morana stöhnte genervt auf. Das konnte doch nicht wahr sein! Mussten Varric eigentlich immer Salz in die Wunde streuen? Und musste Anders wirklich auf jede kleinste Provokation eingehen?

„Varric, hör bitte auf Anders zu ärgern und Anders...lern endlich nicht gleich alles persönlich zu nehmen.“, wies sie ihre Gefährten zurecht und blickte diese mahnend an.

„Ich mein doch nur, wir sollten ihm nicht blind vertrauen und ihm direkt helfen.“

„So wie wir dir direkt geholfen haben, Anders?“, fragte Bethany unschuldig und Morana musste grinsen. Mit ihrer liebenswerte Art konnte ihre Schwester manchmal noch besser ins Schwarze treffen, als jeder Zyniker.

„Das war etwas völlig anderes!“

„Wir wollen ihm ja nicht gleich vertrauen, Anders. Aber ich finde wir sollten uns das zumindest mal ansehen. Es könnte vielleicht hilfreich sein.“ Dieser Versuch zur Beschwichtigung klang zwar selbst in ihren eigenen Ohren ein wenig dürftig, dennoch hoffte sie endlich für Ruhe zu sorgen. Ansonsten würde sie Anders nach Hause schicken und sich Merill als Unterstützerin hinzu holen.

„Geh ich Recht in der Annahme, dass du so oder so hingehst, Hawke, egal was ich sage?“

„Ganz Recht. Ich glaube, dass da ein großes Geheimnis hinter steckt und ich möchte dem auf den Grund gehen. Außerdem helfe ich unterdrückten Personen und er ist immerhin ein sich auf der Flucht befindender Sklave.“

„Falls das stimmt.“, sagte Varric und runzelte die Stirn. Ihn schien die ganze Situation auch zu beschäftigen.

„Dann solltest du den Magiern helfen und nicht so einem dahergelaufen Sklaventöle!“

„Ist das alles woran du denken kannst? Anders, wir sind nicht in der Position etwas gegen die Templer auszurichten. Wir haben keinerlei Einfluss auf die Geschehnisse hier. Wir können nur weiterhin als Söldner arbeiten und hoffen irgendwann mehr Einfluss zu gewinnen.“ Ihre Analyse war scharf und kritisch und doch stimmte sie. Morana und ihre Gefährten standen ganz unten in der gesellschaftlichen Rangordnung. So konnten sie die Unterdrückung der Magier nicht verhindern.

Genau in diesem Augenblick verdunkelte sich der Mond, fast so als würde eine düstere Geschichte sich ankündigen. Erneut holte Morana tief Luft, saugte sie förmlich auf. Wie die gesamten Nächte, die sie hier in Kirkwall verbrachte hatte, war auch diese alles andere als ruhig und voller Überraschungen. Ruhe und Frieden kannte diese hektische Stadt wohl einfach nicht.

„Schlägt da etwa dein Gespür für etwas Großes an, Hawke?“, fragte Varric und seine Augen hatten wieder diesen Glanz in den Augen, den er immer bekam, wenn er eine spannende Geschichte witterte, die nur darauf wartete, weitererzählt zu werden.

„Hättest du was anderes von mir erwartet?“, sie grinste breit.

„Na meinetwegen, ich komm mit. Aber nur um aufzupassen, dass ihr keine Dummheiten macht.“

„Wie überaus liebenswürdig, Anders.“, lachte Morana und mit endlich wieder bester Stimmung machte sich die Gruppe auf dem Weg zur Oberstadt. Keiner von ihnen ahnte, wie sehr dieser Gefallen sich in ihre Geschichte verstricken würde.
 

~*~

Ich will nich gehorsam, gezähmt und gezogen sein

Ich will nicht bescheiden, beliebt und betrogen sein

Ich bin nicht, das eigentum von dir,

Denn ich, gehör nur mir.
 

Ich gehör nur mir- Elisabeth



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  greymouse
2011-10-19T17:46:41+00:00 19.10.2011 19:46
Liest sich doch ganz gut. Gibt nur kleine stilistische Stolpersteine. Ich schliese mich zudem AmeNekos Meinung an. So wie Anders reagiert...das geht zu schnell. Jemanden, der das Spiel nicht kennt würde überhaupt nicht klar sein, warum er so reagiert. Eine gewisse Nachvollziehbarkeit sollte es bei den handelnden Charakteren schon geben.
Von: abgemeldet
2011-07-07T15:09:26+00:00 07.07.2011 17:09
Ich schließe mich Uldred an. *grinst* Ich finde deinen Schreibstil sehr flüssig und gut. Vorallem hast du die Charaktere gut getroffen und das mit Anders austauschen fand ich als Gedankengang so lustig. xD

Aber die Sätze am Schluß solltest du wirklich auslassen. Wenn dann überarbeitest du den Kapitel einfach. ^^ Bin schon recht gespannt auf deine eingebauten Extrastories! <3
Von: abgemeldet
2011-06-16T23:30:58+00:00 17.06.2011 01:30
Dein Schreibstil lässt sich recht gut lesen und mir sind auch keine groben Rechtschreibfehler aufgefallen.
Ich persönlich bin nicht so der Fan von Nacherzählungen des Spiels, aber es hat mir trotzdem gefallen.
Am meisten stört mich eigentlich der Kommentar am Schluß.
Wenn du weist, dass du es besser kannst, hättest du den Prolog ja noch vor dem Hochladen überarbeiten können.
Ich bin schon gespannt wie es weitergeht und werde auf jedenfall weiterlesen.
Von:  AmeNeko
2011-03-20T13:57:08+00:00 20.03.2011 14:57
Es ist doch immer wieder schön Dragon Age Fanworks zu finden ö.ö

Die Quest für Fenris ist eine der Besten im ganzen Spiel (weils als Belohnung Fenris gibt lol xD *fangirl*)
Du hast Varrics Humor wirklich schön getroffen <3
Allerdings fand ich Anders' Reaktion etwas zu vorschnell. Diese ganze "Magier-Kiste" könnte sich spannender entfalten.
Aber vielleicht spricht da ja auch nur der Erbsenzähler aus mir xD;

Ich werds auf jeden Fall verfolgen :3


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