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The Bitter End

Gegen jede Vernunft
von

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The Bitter End

Nachdem ich die ganze Nacht über mit ansehen musste, wie die Liebe meines Lebens in den Armen eines Anderen lag, dachte ich, es könnte an diesem Tag nicht noch schlimmer kommen. Auch wenn es nicht die schlimmste Nacht meines Lebens gewesen war, hätte ich mir gut und gerne etwas Besseres vorstellen können, als Bella in den Armen dieses räudigen Köters zu sehen. Im Schlaf hatte sie dann auch noch seinen Namen gemurmelt. Es war schmerzhaft, vor allem, da sich in letzter Zeit zu vieles in Sachen Jacob Black anhäufte. Er schien überall in ihren Gedanken präsent zu sein. Es gab nichts anderes, wovon sie sprach und nichts anderes, das sie mehr beschäftigte. Früher einmal war ich derjenige gewesen, der all ihre Gedanken eingenommen hatte.
 

Sie hatte nur noch Augen für Jacob. Ich konnte darüber nicht mehr hinweg sehen und keine Entschuldigungen oder Ausreden mehr dafür aufbringen, egal wie sehr ich mich bemühte welche zu finden um diesen Irrsinn zu erklären. Ich wollte Jacob loswerden, hätte ihm am liebsten eigenhändig den Hals umgedreht. Doch dafür hatte ich zu viel Anstand. Wegen ihm wollte ich nicht zum Mörder werden.
 

Mit fairen Mitteln würde ich nicht mehr spielen, denn er tat es schon lange nicht mehr. Als die Gelegenheit kam nutzte ich sie natürlich aus. Ich ließ ihn absichtlich hören, wie Bella und ich über unsere Verlobung sprachen. Auf diese perfide Weise erfuhr er dass wir heiraten würden. Er hatte schließlich die Wahrheit verdient.
 

Und ich wollte, dass er leidet.
 

Denn meiner Meinung nach hatte er noch nicht genug gelitten. Er wollte sich nehmen, was mir gehörte und ich würde ihm überdeutlich zeigen, dass Bella Mein war. Wir würden heiraten und er verlor dieses Spiel.
 

Sein Schmerzensschrei war eine Genugtuung für mich.
 

Nachdem Jacob davongelaufen war lief Bella ihm natürlich hinterher. Es war abzusehen gewesen und dennoch war es für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Keine Sekunde verging und schon lief sie dem Hund hinterher, ließ mich allein zurück. Ich versuchte sie aufzuhalten, mit Worten zu besänftigen, doch sie ließ sich nicht umstimmen. Jacob war ihr wichtiger und mein Schmerz kümmerte sie nicht.
 

Ich hatte diesen Bastard sogar für sie zurückgeholt. Schwankend zwischen dem Gedanken ihn umzubringen - und ihn somit für seine Dreistigkeit zu bestrafen - und dem Vorhaben ihn noch einmal hören zu lassen, dass Bella sich für mich entschied. Sie sollte Jacob selbst sagen, dass ihre Wahl auf mich treffen würde. So naiv wie ich war, hatte ich tatsächlich geglaubt, dass dies ihre Antwort wäre. Und so holte ich ihn zurück, damit Bella ein für alle Mal eine Entscheidung traf. Weiterhin konnte ich nicht mehr mit diesem Spielchen leben. Es zerriss mir das Herz nicht zu wissen ob sie mich mehr liebte... oder ihn. All ihre Liebesschwüre waren wertlos für mich geworden, seitdem sich Jacob Black in unser Leben eingemischt hatte. Ihre Worte bedeuteten nichts mehr. Eigentlich konnte ich mir keine Vorwürfe machen, denn schließlich war ich derjenige, der sie in seine Arme getrieben hatte, als ich sie damals verlassen hatte.
 

Jetzt waren wir allerdings wieder zusammen.
 

Und so wartete ich mit Seth Clearwater, der gemeinsam mit uns die Nacht über auf dem Berg verbracht hatte, im Wald auf ein Zeichen, dass ein Ende der Ungewissheit bedeuten würde. Auch Seth schien ungeduldig. Man konnte es ihm in seiner Werwolfsgestalt nicht ansehen, aber ich konnte es in seinen Gedanken lesen. Auch er war gespannt, was geschehen würde.
 

Ich hatte versprochen dem Gespräch von Bella und Jacob nicht zu lauschen und ich hielt mein Versprechen. Mein Verhalten war anständig und ich dachte, ich brauchte auch nicht zu spionieren, da ich sicher war mir den Verlauf des Gesprächs ausmalen zu können. Bella würde sich für mich entscheiden und wir würden wieder glücklich werden, so wie wir es einmal waren. Es würde nur noch uns beide geben. Sie und mich. Für den Rest der Ewigkeit, denn ein Leben ohne sie war für mich unvorstellbar.
 

Ein kleiner Teil in mir wusste jedoch, dass ich nicht versuchte zu lauschen, weil ich wohl nicht hören wollte, was andernfalls geschehen konnte.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte ich mit Seth zum Zeltplatz zurück. Die Ungewissheit zehrte an meinen Nerven. Mit lautlosen Schritten betrat ich das Zelt und näherte mich meinem Mädchen, doch ich traf auf sie anders als erwartet. Sie lag auf dem Schlafsack, dass Gesicht verborgen. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich schluckte und langsam berührte ich ihr Haar, wollte ihr zeigen, dass ich zurück war. Ich wollte nur, dass sie sich umdrehte und mir sagte, dass alles wieder gut werden würde. Aber das schien es nicht zu sein. Bella wich mir aus und ich sah, dass sie am ganzen Körper zitterte. Ich begann mir Sorgen zu machen, vielleicht hatte der Hund ihr wehgetan, nachdem sie ihn abgewiesen hatte. Dies wäre endlich ein Grund ihm das Genick zu brechen.
 

Doch dann traf es mich schlagartig. Jacob war nicht weit entfernt und nun konnte ich nicht mehr weghören. Seine Gedanken waren laut. Sehr laut. Und doch war dort nicht der Schmerz, den ich in seinen Gedanken erwartet hätte. Keine Qual. Es war das reinste Glück der Erde.
 

Seine Gedanken schrieen in meinem Kopf und zuerst dachte ich – hoffte ich – dass es nur ein weiteres Spiel war, dass er mich ärgern und reizen wollte, noch einmal versuchte mir wehzutun... Bis ich erkannte, dass es die Wahrheit war. Die Wahrheit, die mich begreifen ließ. Ich wusste nun, was geschehen war, sah es klar vor meinen Augen.
 

Mein Körper versteifte sich. Ich regte mich nicht mehr. Meine Sicht verschwamm, ich sah nur noch die Bilder aus seinen Gedanken. Bella, meine Verlobte, wie sie Jacob küsste, sich um seinen Hals klammerte und ihn näher an sich drückte. Es war ein inniger Kuss und voller Leidenschaft.
 

Zuerst war ich wie betäubt, bis der Schmerz aufloderte und in meinem Körper entflammte. Er steckte mich in Brand, aber er tötete mich nicht, denn ich war bereits tot und so blieben die Schmerzen, steigerten sich bis zum Unermesslichen.
 

Bella hatte sich entschieden.
 

Niemals hätte ich gedacht, dass mein toter Körper so empfinden konnte.
 

„Du liebst ihn?“ Meine Stimme war leise und kühl. Der Schmerz war unerträglich. Vor wenigen Tagen nur hatte ich um ihre Hand angehalten. Wir hatten uns verlobt und blind vor Liebe hatte ich gedacht nicht glücklicher sein zu können. Vor nur wenigen Tagen hatte ich Bella den Ring an den Finger gesteckt und nun hatte sie mich betrogen.
 

Dann sah Bella mich an. Tränen stiegen ihr in die Augen, es tat ihr leid, aber es war zu spät. Was getan war, war getan und konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden.
 

„Aber dich liebe ich mehr.“
 

Sie leugnete es nicht einmal. Wie konnte sie das tun ohne dabei auch nur eine Sekunde an mich zu denken? Ohne zu bedenken wie weh sie mir damit tun würde? War ich ihr in diesem Moment völlig gleichgültig gewesen? Anscheinend war unser Band nicht stark genug. Mir war es von nun an egal, ob sie mich mehr liebte, oder ob dies womöglich auch nur eine Lüge war. Ich würde mich rächen und ihr das Herz herausreißen, denn es sollte für immer mir gehören. Das Leid und die Schmerzen, die mich quälten, sollte sie selbst erfahren.
 

Hass. Ich fühlte nur noch Hass. Es war ein nie da gewesenes Gefühl, eine andere Form von Hass, der einst Liebe war. Das schlimmste alle Gefühle.
 

Ein Knurren kam aus meiner Kehle und ich spürte meinen Körper erzittern.
 

Die Wut traf mich und ich packte sie viel zu grob an den Oberarmen. Ihr schmerzverzerrtes Gesicht kümmerte mich nicht. Lange hatte ich mich beherrscht ihr nicht weh zu tun, aber jetzt wollte ich ihr wehtun! Ich brauchte mich nicht mehr zurückzuhalten. Ihr körperlicher Schmerz war nichts im Vergleich zu meinem!
 

„Du tust mir weh“, keuchte sie und versuchte sich aus meinem festen Griff zu befreien. Aber es würde ihr nicht gelingen. Sie war hilflos und ich viel zu stark. Mit einem einzigen Schlag könnte ich ihr den Kopf abschlagen. Für ihren Verrat würde sie noch teuer bezahlen.
 

Ich hätte ihr alles gegeben, doch anscheinend war es nicht genug.
 

Innerhalb von Sekunden war das Zelt zerfetzt und Bella lag auf dem Boden. Das laute Bellen des Werwolfs ließ mir erst wieder in Erinnerung kommen, dass wir nicht allein waren. Seth hatte die Ohren alarmiert aufgestellt, er knurrte mich mit gefletschten Zähnen an und machte sich bereit zum Angriff.
 

Dieser lächerliche kleine Wolf interessierte mich im Augenblick nicht. Er war kein Hindernis für mich. Bella hatte sich aufgestellt und ein Ausdruck von Unsicherheit und Furcht lag in ihrem Blick. Mein ganzer Körper bebte und ich spürte, dass ich mich nicht mehr lange kontrollieren konnte. Sie kam auf mich zu, legte ihre Hand auf meinen Arm und versuchte mich zu besänftigen.
 

„Es tut mir leid“, versuchte sie sich zu entschuldigen, doch ich sah nicht genug Reue in ihren Augen. Das sie es wagte, mich überhaupt noch anzusprechen. „Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst. Schrei mich ruhig an, Edward. Ich habe es verdient.“
 

Oh, du hattest noch viel mehr als das verdient! Ich sammelte all meine Selbstbeherrschung um sprechen zu können. „Du hast alles kaputt gemacht. Wie konntest du mir das nur antun, nach allem, was wir durchgemacht haben. Du warst mein Leben, Bella. Wir wollten heiraten.“
 

„Aber das können wir doch noch immer.“ Hoffnung loderte in ihren Augen auf, doch lange konnte ich die Verräterin nicht ansehen. Ich mied ihren Blick und schüttelte nur langsam den Kopf. Meine Hände waren zu Fäusten geballt. Dachte sie wirklich ich würde ihr verzeihen und sie noch weiterhin haben wollen, nachdem sie untreu war und mein Vertrauen genommen hatte?
 

Nachdem ich eine Weile nichts sagte, kam sie auf mich zu, legte sanft die Arme um mich, aber ihre Berührung ließ mich nur erschaudern. Ich wollte sie am liebsten von mir fortstoßen. Sie versuchte mich zu küssen, doch ich wich nur angewidert von ihr zurück. Mit diesen Lippen sollte sie mir bloß nicht zu nahe kommen. Ich ekelte mich davor. Wie konnte sie nur daran denken mich küssen zu wollen, nachdem was gerade geschehen war...
 

„Verzeih mir“, flüsterte sie und ihre Stimme war tränenerstickt. „Edward, ich liebe dich.“
 

Diese drei Worte waren bisher das schönste was ich gehört hatte. Ich liebte es, wenn sie es sagte, doch nun konnte ich nur noch daran denken, wie sie es nur wenige Minuten zuvor zu einem anderen gesagt hatte. Ich konnte es nicht ertragen, dass ihre Liebe nicht mir allein galt.
 

Letztendlich verlor ich die Beherrschung. Alles geschah ganz schnell. In völliger Raserei ließ ich meinem Zorn freien Lauf. Schon lange nicht mehr hatte ich die Kontrolle über mich verloren. Ich wollte ihr nur noch wehtun. Sie bezahlen lassen, für das, was sie mir angetan hatte. Mein Schmerz sollte zu ihrem Schmerz werden. Das war meine Gerechtigkeit.
 

Ich packte sie und warf sie zu Boden. Die Bewegung kam zu schnell, als das sie es voraussehen oder sich gar gegen wehren könnte. Einige Knochen brachen als sie auf den Boden prallte. Mit Entzücken hörte ich das zerberstende Geräusch. Blitzschnell war ich über ihr, sah noch ein letztes Mal in ihre vor Angst aufgerissenen Augen. Nie hätte sie erwartet, dass ich ihr etwas antun könnte. Doch sie würde bekommen, was ihr zustand.
 

Mein wütendes Brüllen erfüllte die Luft um uns herum.
 

Seth stürzte sich auf mich, doch ich wehrte ihn mühelos ab und verscheuchte ihn wie eine lästige Fliege. Beinahe hätte es mir für ihn leid getan, denn er hatte mit alldem nichts zu tun.
 

Mein Kopf war völlig leer und die Vernunft hatte mich verlasen. Das Tier in mir stürzte sich auf Bella und ich verbiss mich in ihrem Hals, zerfetze ihre Haut und durchdrang ihr Fleisch mit meinen scharfen Zähnen. Ich hielt mich nicht zurück und steckte all meine Verzweiflung in meinen Angriff. Ihr Schrei ging in einem Gurgeln unter, als ihr Blut aus der Wunde herausströmte und ihren Hals füllte. Sie wehrte sich, doch ihre Schläge und Tritte waren nichts weiter als ein Windhauch gegen meinen steinharten Körper.
 

Noch einmal versuchte Seth mich anzugreifen und Bella zu beschützen, doch er konnte ihr nicht mehr helfen. Der Werwolf kam mit schnellen Sprüngen und biss nach mir. Seine wilden Klauen trafen mich. Er verbiss sich in meinem Rücken und versuchte mich von ihr runterzuziehen. Sein Angriff war nutzlos. Ein letztes Mal schlug ich zu und schleuderte das Tier von mir fort und diesmal blieb er regungslos liegen. Jetzt gab es nichts mehr, was mich aufhalten konnte.
 

Bella hatte verloren und würde hier zu Grunde gehen. Der Geruch ihres Blutes weckte meinen Durst und ich trank es gierig, spürte, wie es meinen Mund füllte und meinen Hals hinunterlief bis nichts mehr davon übrig war. Ihr Herz sollte endlich aufhören zu schlagen, denn wenn sie tot war konnte sie keinen anderen mehr lieben.
 

Ihr Herz schlug immer langsamer bis es gänzlich aussetzte. Ihre Atmung wurde flacher und erstarb zum Schluss. All dies nahm ich nur am Rande war. Der Wahnsinn ließ mich nichts anderes wahrnehmen als meinen Blutrausch.
 

Als ihr Körper blutleer war, ließ ich mich zurückfallen. Schwer atmend starrte ich auf ihren toten Körper, letzte Tränen liefen aus ihren leeren Augen. Ich verspürte nur einen Hauch Befriedigung. Der Schmerz war immer noch allgegenwärtig und würde mich noch ein Leben lang verfolgen. Ich wusste, als ich Bella traf, dass es falsch sein würde sich auf sie einzulassen. Ich hatte mir geschworen sie zu beschützen und nun hatte ich sie getötet. Sie hatte mein Herz gebrochen und mir mein Leben genommen. Also nahm ich ihr ihres.
 

Mühsam rappelte ich mich auf, denn es gab schließlich noch jemandem, den ich bestrafen musste und mein Schmerz würde sich nicht verringern, bis ich auch Jacob Black getötet hatte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-03-13T16:32:22+00:00 13.03.2011 17:32
Puh...da gings aber mal zur Sache...:D
Ich muss allerdings sagen, dass ich diese Reaktion von Edward viiiiiiel besser (und auch passender) finde als die, die im Buch beschrieben ist.
Bin eh kein Bella-Fan, was sie so mit Edward & Jakob abgezogen hat, war ganz schön mies...-.-
Gut, okay, er hätte sie ja nicht gleich töten müssen, trotzdem fand ichs gut, dass Bella sich in deiner Version NICHT alles erlauben kann und Edward ihr NICHT alles verzeiht, was sie so falsch macht...!
Alles in allem find ichs also suuper :)

lg


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