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Vom Suchen und Finden der Liebe

Chancen muss man auch ergreifen!
von

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Titel: Vom Suchen und Finden der Liebe

Untertitel: Chancen muss man auch ergreifen!
 

One-Shot

Pairing: Ace x Sanji
 

Disclaimer: Ihr kennt das... nichts gehört mir außer die Idee zu dieser Story! Ich verdiene kein Geld usw.^^ Geschrieben hab ich diese Fanfiction aber für den Wettbewerb von Sanji x3
 


 

Vom Suchen und Finden der Liebe
 

Chancen muss man auch ergreifen!
 


 

Das Meer lag ruhig da, keine Wolke war am Himmel zu sehen. Ein paar kleine Möwen segelten schon seit einiger Zeit über das Schiff hinweg und zogen ihre Bahnen weit oben im stahlblauen . Nami stand an der Reling, denn sie wusste, was diese kleinen Vögel zu bedeuten hatten. Wie gebannt starrte sie an den Horizont und suchte jeden Zentimeter der blauen Linie ab, bis endlich in weiter Ferne ein Punkt sichtbar wurde.

„Land!“, rief sie laut herunter, sodass die ganze Mannschaft, egal, ob in der Kajüte oder in der Küche, sie hören konnte.

Augenblicklich kam Ruffy nach oben geschossen und blieb an der unteren Reling stehen.

„Wo? Wo?“, fragte er aufgeregt und hüpfte von einem Bein auf das andere.

„He, reg dich ab, Strohhut.“

Langsam kam Zoro die Treppe nach oben, stellte sich mit verschränkten Armen neben die Tür und lehnte sich lächelnd an die Wand.

„Genau. Mach mal halblang.“, stimmte Sanji ihm zu, während er sich auf die andere Seite der Tür lehnte und sich eine Zigarette anzündete.

„Elendiger Qualmer.“, bemerkte Zoro.

„Miesmacher.“, gab der Angesprochene zurück.

„Ja nicht zu viel der guten Laune.“

Robin schritt aus der dunklen Treppen heraus und blieb kurz zwischen den beiden Streithähnen stehen, sah sich nach beiden Seiten um und ging zu Ruffy herüber. Ihr hinterher folgten Lysop und Chopper, die, wie Ruffy, aufgeregt an der Reling auf und ab hüpften.

„Ich seh sie!“, schrie Ruffy plötzlich los und sprang noch höher.

„Welche ist es denn diesmal?“, fragte Zoro Nami, die jedoch nur die Schulter zuckte.

„Ich muss mal nach schauen, eigentlich müsste ich eine Karte für dieses Gebiet besitzen.“

„Soll ich dir helfen?“, bot Sanji galant an, doch Nami schüttelte nur den Kopf und verschwand in ihrem Arbeitszimmer.

Der blonde Koch zuckte mit den Schulter, drehte sich um und verschwand ebenfalls wieder hinunter gen Küche, als Robin hinter ihm her die Stufen nach unten stieg.

„Was denkst du?“, fragte sie ihn. „Werden wir endlich mal Urlaub an Land machen können?“

„Ganz sicher, Robin-Schatz. Denn wenn das nicht gerade eine Insel voll Kopfgeldjägern ist, sollte unserem Urlaub nichts im Wege stehen.“, antwortete er und lächelte richtig verliebt.

Robin beobachtete seine Züge, während sie im Halbdunkeln an die Schlafräume kamen.

„Kommst du diesmal wieder mit?“, fragte sie leise und spielte auf ihren letzten Landaufenthalt an, bei dem sie sich plötzlich dazu entschlossen hatte, mit Sanji ein paar gemütliche Tage am Strand zu verbringen.

Es war gemütlich gewesen, Sanji hatte festgestellt, dass die sonst so ruhige Robin mit den richtigen Leuten stundenlang reden konnte und Robin hatte festgestellt, dass der eigentlich immer allen Frauen gegenüber viel zu charmante Koch ihr gegenüber recht gehend freundlich und normal sein konnte. Sie mochte es nicht, wenn Männer sie pausenlos umschwärmten, so, wie er es sonst tat, aber wenn sie beide alleine waren, war er ganz anders zu ihr. Er zeigte ihr ohne viele Worte, dass er gerne in ihrer Nähe war, und das war es, was sie so an ihm schätzte- auch wenn er in aller Öffentlichkeit immer noch weiter diese Charmeur-Rolle spielte.

„Wenn wir beide wieder etwas Zeit zu zweit verbringen können, sehr gern.“, schmunzelte er und öffnete die Küchentür, ehe er sich abermals zu ihr drehte.

Sein sanftes Lächeln, das man ihm gar nicht zutrauen würde, weil normalerweise immer nur dieses typische Anmach-Lächeln auf seinen Zügen zu sehen war, wenn es um Frauen ging, ließ sie überrascht die Augenbraue heben. Sie hatte ihn wirklich falsch eingeschätzt, weil sie sich von seinem Gehabe immer hatte täuschen lassen. Zum Glück hatten sie einfach mal etwas Zeit zu zweit verbracht, das hatte einiges verändert.

„Gerne.“, sagte sie.

„Dann ist ja gut.“

Mit diesen Worten drehte er sich um, blickte noch einmal aus den Augenwinkeln zu ihr zurück und lächelte, ehe er in seiner Küche verschwand. Robin blieb erst noch wie angewurzelt stehen, schüttelte dann aber den Kopf und ging in ihr eigenes Zimmer.
 

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Langsam öffnete Sanji die Augen. Wieder dieser Traum... der Tag, an dem er ihr ENDLICH nahe gekommen war. An dem er gehofft hatte, sie endlich SEIN nennen zu dürfen. Wie oft hatte er schon von diesem einen verhängnisvollen Tag geträumt? Viel zu oft. Er sollte es sich wirklich abgewöhnen, schließlich war sie weg. Und wie sie auch Lysop, der Lügenbaron. Wenigstens waren Nami, Chopper und Zoro auf der Suche nach ihnen. Was aber, da Ruffy und er auf der Suche nach Ace waren, bedeutete, dass sie sich alle getrennt hatten. Die drei waren auf dem Schiff geblieben, während Ruffy und er schon an Land waren. Der Grund für ihre Suche war die Vivre Card, die Ruffy von seinem Bruder geschenkt bekommen hatte. Sie hatte gebrannt, was so viel bedeutete wie dass Ace in Schwierigkeiten steckte. Und damit Ruffy nicht alleine los rannte, war er sozusagen als Anstandsmädchen mitgegangen- und auch, um sich abzulenken. Dass Robin sie verlassen hatte, war immer noch schmerzhaft für ihn, dass er einfach nicht mehr wusste, was er denken sollte. Vielleicht war dieser Abstand gar nicht mal so schlecht.

„SAAAAAAAAAAAANJIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!“

Der Ruf riss ihn aus seinen Gedanken. Ruffy. Richtig. Sie hatten es endlich nach Argathona geschafft, hier sollte sich angeblich der Bruder seines Käpt'ns aufhalten. Bisher hatten sie ihn noch nicht gefunden, aber das hatte ja nichts zu heißen. Leider sagte die Vivre Card nicht, welche Art von Schwierigkeiten der Besitzer gerade hatte, also mussten sie erst einmal mit allem rechnen.

„Was gibt’s?“, fragte der Blonde und streckte sich, als er aus dem Bett kam.

Es war früher Morgen und noch alles im Dämmerlicht der Morgenröte, sodass sich der Smutje eigentlich schon denken konnte, was Sache war. Sicher hatte der schwarzhaarige Nimmersatt einfach nur Hunger, ihn würde das zumindest keineswegs wundern. Nur dass Ruffy eine Überraschung parat hatte, denn nicht der Hunger hatte ihn zu seinem blonden Vizen getrieben, sondern Neuigkeiten.

„Ich weiß wo Ace ist! Los, komm!“

Womit eigentlich schon die zweite Überraschung ausgesprochen war, denn normalerweise war Ruffy dafür bekannt, einfach auf gut Glück los zu rennen, ohne vorher Bescheid zu geben. Bevor er sich allerdings allzu sehr über ihn wundern konnte, zischte sein Käpt'n auch schon wieder nach draußen, dass Sanji gerade mal die Zeit hatte, in seine Schuhe zu schlüpfen, bevor er auch schon hinter ihm her lief.

Draußen war die Hölle los. Überall her strömten die Menschen die Straße entlang, wobei nur ein kurzer Moment nötig war, damit Sanji auch schon wusste, um was es ging. Die aufgebrachten Rufe zeigten nämlich mehr als deutlich, dass hier alle auf dem Weg zur Marinebasis waren, denn dort sollte sich angeblich Puma D. Ace aufhalten. Der Echte. Kein Wunder, dass Ruffy ihn gerufen hatte, denn das hier wirkte wirklich nach ziemlich viel Stress und wenn sie Ace aus der Marinebasis rausholen wollten, brauchte es wohl mehr als nur Ruffys Gum-Gum-Kalaschnikow. Dabei drängte sich ihm zugleich auch die Frage auf, wie es sein konnte, dass Ace, ausgerechnet die Feuerfaust, geschnappt worden war. Wenn er sich recht entsann, hatte es bisher nur ein einziger Mann geschafft, Ruffys Bruder in Schach zu halten und das war Smoker gewesen. Bekamen sie hier etwa wieder Ärger mit ihm...?

Zu lang brauchten sie nicht, bis sie die Marinebasis erreichten. Tausende Menschen drängten sich vor den Mauern und schrien, dass sie ihn sehen wollten, ihn, Puma D. Ace. Das könnte durchaus etwas länger dauern, bis sie ihn da heraus bekamen, allerdings kannte er ja seinen Käpt'n. Ruffy würde sich nicht aufhalten lassen, sondern seinen Bruder dort herausholen und dann machend mit ihm weglaufen, ganz so wie immer. Seit er die Brüder kannte, hatte Sanji feststellen dürfen, dass sie sich in unregelmäßigen Abständen immer wieder aus der Patsche halfen. Irgendwie... war das schön. Jemanden zu haben, der für einen kämpfte, komme, was da wolle. Er selbst hatte ja nicht die Art von Familie wie sie beide, auch wenn die Köche des Baratié immer hinter ihm gestanden hatten. In gewisser Weise beneidete er die beiden Brüder etwas.

„Und jetzt?“, murmelte Sanji leise, als sie dort zum Stehen kamen, wobei er Ruffy schon festhalten musste, dass dieser sich nicht mit einem Satz über die Mauer hinweg katapultierte. „Einfach reinstürmen ist bei DEM Ansturm sicher nicht die beste Lösung.“

Allerdings schien der Strohhutträger das ganz anders zu sehen, denn er wollte seinen Bruder nur so schnell es ging da raus holen und mit ihm verschwinden. Ace half ihm auch jedes mal, wenn er in der Patsche steckte, jetzt konnte er sich bei ihm dafür revanchieren!

„Ich werf dich rein und dann-“

„Vergiss es, Ruffy!“, zischte der Koch leise, wobei er innerlich nur den Kopf schüttelte.

Womit hatte er so einen Kindskopf als Käpt'n doch gleich nochmal verdient? Bevor der Schwarzhaarige aber noch auf irgendwelche anderen dummen Ideen kam, zog er diesem erst einmal den Hut vom Kopf, dass er Ruffy auf dem Rücken lag, ehe er ihn langsam aber stetig durch die Menge schob.

„Wir schauen jetzt erst einmal, was beim Tor los ist... mit etwas Glück können wir reinschauen. Wir schnappen uns zwei Marinesoldaten und tauschen die Kleidung aus, dann kommen wir da ohne Schwierigkeiten rein.“, erklärte er seinen Plan, während sie immer weiter gen Tor kamen. „Drinnen teilen wir uns auf und versuchen, Ace zu finden. Und Ruffy? Keine unnötigen Schlägereien, okay? Wenn Smoker noch da drin ist, kriegen wir eh schon Schwierigkeiten.“

Blieb zu hoffen, dass Ruffy das auch machte.

Angesichts der Tatsache, dass da zwei 'neue' Marinesoldaten keine zehn Minuten später durch die Gänge der Marinebasis schlichen, war klar, dass die Idee wirklich umsetzbar gewesen war. Sanji hatte die Schirmmütze, die zur Uniform gehörte, tief ins Gesicht gezogen und Ruffy das Gleiche geraten, nicht dass man sie doch noch erkannte. Zuerst waren sie beide zusammen unterwegs, dann aber wandte sich der Schwarzhaarige an einer Gabelung nach rechts, während sich sein Smutje weiter geradeaus einen Weg durch das Gebäude bahnte. Irgendwo hier musste Ace ja sein, die Frage war nur, WO.

Ein paar Soldaten kamen ihm entgegen, wobei er sie einfach nur mit einem Nicken grüßte, ehe er weiter suchte. Dabei fiel ihm eine Treppe auf, die rechts von ihm abwärts führte. Vielleicht in die Kerker? Wäre doch gut möglich, dass Ace dort gefangen gehalten wurde. Das hieße dann aber auch, dass Smoker ebenso dort unten war, sonst würde Ace sicher nicht kampflos in einer Zelle sitzen. Kurz blickte sich Sanji noch um, dann aber sprang er die Stufen leise herunter, bis er unten an eine Tür kam. Er brauchte kein Hellseher sein um zu wissen, was sich dahinter befand. Einen echten Plan hatte er nicht, also klopfte er einfach, ehe er hinein trat.

Allerdings war das nicht ganz DAS, was er erwartet hatte. Zwei Paar Augen richteten sich sofort auf ihn, wobei weder das eine noch das andere Paar zu Smoker gehörten. Statt dessen saßen da zwei ganz normale Soldaten, die gemütlich Karten auf einem kleinen Holztisch spielten und so sich ihre Zeit vertrieben. Leicht ließ Sanji den Blick schweifen und entdeckte so in der ersten Zelle irgendeinen Kleinganoven, während in der zweiten Zelle ein ihm nur allzu bekanntes Gesicht u finden war. Ace sah ziemlich mitgenommen aus, erschöpft und irgendwie... als hätte er lange nicht geschlafen. Seine Haut war gräulich, fast so, als würde er keinen frischen Sauerstoff in seine Lungen pumpen können- und da begriff Sanji, wieso die Feuerfaust kaum bewacht wurde. Smoker musste ihm die Lungen geradezu mit Rauch aufgefüllt haben, dass Ace jetzt einfach nur mit geschlossenen Augen dort auf dem Boden lag. Ob bewusstlos oder nicht, das konnte der Smutje von hier aus nicht erkennen. Tatsache war aber, dass er ihn hier wirklich so schnell wie möglich rausholen musste, bevor sie doch noch ungebetenen Besuch bekamen.

„Was ist?“, sprach ihn da plötzlich einer seiner vermeintlichen Marinekollegen an, wobei er sofort rüber sah und einfach nur grinste.

„Ach, ich dachte, ich schau mal, was ihr hier so treibt...“, meinte der Blonde ruhig und kam langsam näher, wobei er keine fünf Minuten brauchte.

Gurgelnd ging der erste Soldat zu Boden, der zweite Mann hatte nicht einmal die Gelegenheit, etwas zu sagen oder seine Waffe zu ziehen. Mit einem gezielten Tritt direkt auf die Kehle beförderte er auch diesen Feind direkt ins Land der Träume, bevor Sanji sich schnell die Schlüssel vom Gürtel des Soldaten nahm und zu Ace an die Zelle kam.

„Ace! Verdammt, Ace!“, zischte er leise und schloss so schnell es ging die Tür auf, um sich gleich darauf neben den Schwarzhaarigen zu knien. „Hey, komm zu dir, Mann!“

Er wusste, dass sie hier raus mussten und das so schnell wie möglich. Sobald heraus kam, dass die Soldaten hier unten bewusstlos waren und Ace herausgeholt werden sollte, würden ihnen die gesamte Marinebasis im Nacken sitzen, das war klar. Nur wusste er auch nicht, was genau mit Ace war, so fertig wie dieser wirkte, also versuchte er sein Bestes, damit sie beide hier raus kamen.

Leicht legte er die Finger seitlich an den Hals des Älteren, wobei er spüren konnte, wie schwach der Puls von Ace war. Also hob er den Oberkörper von ihm an und versuchte ihn irgendwie wach u bekommen, aber er regte sich nicht im Geringsten, im Gegenteil. Zwar war er noch am Leben, doch kam er einfach nicht zum Bewusstsein, was in Sanji langsam aber sicher doch Sorge aufkommen ließ.

„Ace... du musst wach werden, verdammt! Ich weiß nicht, ob ich dich hier raustragen kann!“, murmelte er und schüttelte ihn erneut leicht, doch der Schwarzhaarige reagierte auch jetzt nicht. „Verdammt...!“

Sein Fluchen blieb ungehört. Erneut beugte er sich über den Älteren und lauschte erst nach dessen Herz, dann nach seinem Atem, indem er ganz nah an seine Lippen heran kam. Nur leise hörte er ihn, rauchig, raschelnd. Bekam Ace überhaupt genug Luft? Kurz musterte er ihn noch, ehe er ihn wieder flach auf den Boden gleiten ließ und sich direkt über ihn kniete.

„Wehe du verarschst mich...“, grummelte der Blonde noch leise, ehe er sich herunter zu ihm beugte und den Mund auf den des Bewusstlosen presste.

Tief atmete er aus, ehe er sich löste und Luft holte. Kurz wartete er noch, bevor er sich erneut zu Ace beugte und ihm ein weiteres Mal seinen Atem schenkte, in der Hoffnung, den Rauch aus den Lungen der Feuerfaust pressen zu können. Immer wieder und wieder beatmete er ihn, bis ein leises Husten des Schwarzhaarigen ihn innehalten ließ und er hoffnungsvoll zu ihm runter blickte.

Sekundenlang geschah erst nichts, dann öffneten sich ganz langsam die dunklen Augen des Älteren. Ein Schleier lag über ihnen, dunstig wie Nebel, jedoch klarte dieser bald auf und ließ Ace so erkennen, wer sich da über ihn beugte. Ein erleichterter Laut entkam Sanjis Lippen, bevor er schräg grinste.

„Geht's wieder?“, fragte er ihn, wobei Ace sich etwas verwirrt umsah, bis er sich dann langsam aufrappelte, dass er neben Sanji sitzen konnte.

„Ja.... Was ist passiert?“, fragte die Feuerfaust mit etwas kratzender Stimme, doch der Koch schüttelte nur den Kopf und zog die Marinemütze wieder tiefer ins Gesicht, ehe er aufstand und Ace eine Hand bot, um ihn hoch zu ziehen.

„Später, wir müssen hier erst mal raus. Und Ruffy finden.“, fiel ihm da noch ein, wobei der Name wohl Auslöser für die Reaktion des großen Bruders war.

„Ruffy ist auch hier? Geht es ihm gut?“, fragte Ace sofort nach, doch Sanji nickte nur.

„Keine Sorge, alles bestens. Wir sind schließlich wegen dir hier.“

Das schien den Älteren dann auch erst einmal zu beruhigen, denn er stand auf und schüttelte sich etwas den Dreck von den Hosen, ehe er nach seinem Hut griff- den wollte er schließlich nicht hier lassen. Gemeinsam machten sie sich dann wieder auf den Weg nach oben, wobei Sanji voran ging. Sollten Soldaten auf dem Flur zu sehen sein, wollte er Ace eben vorwarnen können. Nur hatten sie Glück, sie kamen recht weit, ohne auf irgendjemanden zu treffen. Erst einige Flure weiter hörte er Schritte und schubste den gerade aus der Zelle Geretteten in einen Raum hinein. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment trat ein Marinekäpt'n um die Ecke, kein Geringerer als Smoker persönlich. Der Geruch der Zigarren war sofort im ganzen Flur verteilt, doch Sanji senkte einfach nur schnell den Kopf und salutierte. Smoker schien nicht einmal Notiz von ihm zu nehmen, sondern ging einfach weiter, direkt auf dem Weg gen Kerker. Sanji schielte aus den Augenwinkeln hinter ihm her, bevor er die Tür hinter sich schnell öffnete und Ace heraus zog.

„Uns rennt die Zeit weg.“, murmelte der Blonde und griff nach dem Arm des Älteren, damit dieser nicht plötzlich langsamer wurde- noch wusste er ja nicht, wie es ihm wirklich ging, also wollte er ihn lieber nah bei sich wissen, für alle Fälle.

„Wie sollen wir Ruffy finden?“

„Gute Frage.“, erwiderte Ace, ehe er aus einem der Fenster im Flur hinaus auf den Hof der Marinebasis blickte. „Oh... Gefunden.“

Schnell sah er auch Sanji aus dem Fenster und erkannte seinen Käpt'n, der gerade mit seiner Gum-Gum-Kalaschnikow so viele Marinesoldaten wie möglich aus dem Weg räumte. War Smoker etwa am Ende auf dem Weg nach unten? Oder hatte er es nur noch nicht bemerkt?

„Himmel... ich sagte doch, er soll NICHT auffallen.“, schnaubte der Smutje, doch Ace lachte nur.

„Und du dachtest, er hält sich daran?“

„Irgendwie schon. Geht doch um dich.“

Kurz breitete sich Schweigen über ihnen aus, ehe Sanji seufzte und den Flur runter deutete.

„Los, komm... wir sollten ihn da raus holen.“, sagte er, als er im nächsten Moment mit solch einer Wucht zurück geschleudert wurde, dass er bis zum Ende des Flurs flog und dort gegen die Wand prallte.

„Sanji!“

Etwas benommen schüttelte Angesprochener den Kopf, ehe er sich gleich wieder hoch stemmte und an der Feuerfaust vorbei den Flur runter blickte. Der Rauch sagte schon absolut genug aus. Smoker.

„Verschwinde!“, rief der blonde Koch sofort und sprintete los, um zu ihm zu gelangen, als eine erneute Rauchschwade auf ihn zu gerast kam.

Schnell duckte er sich darunter hinweg, aber Smoker ließ nicht locker und griff auch Ace mit seinen Rauchattacken an. Innerhalb weniger Sekunden sah Sanji nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen, so neblig war es geworden, sodass er sich allein auf die Kampfgeräusche konzentrieren konnte, um in etwa zu wissen, wo die beiden waren. Immer wieder versuchte er näher zu Ace zu gelangen, doch der Rauch drückte ihn beharrlich zurück, dass er sich bald schon an einem der Fenster wiederfand. Schnell wandte er den Blick und erkannte draußen Ruffy, der voller Elan seine Gegner einen nach dem anderen ausschaltete, sodass er sich zumindest wegen ihm keine Sorgen machen brauchte. Ace hingegen war eh schon angeschlagen und gegen Smoker hatte er bisher auch noch nicht gewonnen, weil sich ihre Kräfte geradezu gegenseitig aufhoben- wie sollten sie hier dann wieder raus kommen?

„Festhalten.“, hörte er auf einmal die Stimme so nah an seinem Ohr, dass ihm eine Gänsehaut den Rücken runter lief, ehe er nur schnell die Arme hoch riss und sich an Ace festhielt.

Klirrend krachten sie beide aus dem Fenster hinter ihm, Scherben regneten zu Boden und sie beide mittendrin, dass sich der Blonde schon auf einen harten Aufprall gefasst machte. Doch das passierte nicht, denn noch ehe sie den Boden erreicht hatten, federte Ace sie mit seinem Feuer ab, ohne Sanji allerdings zu verbrennen. Dieser hielt sich so gut es ging an dem Älteren fest, während Ace selbst einen Arm um Sanjis Taille geschlungen hatte, noch bevor sie aus dem Fenster gesprungen waren.

„PUMA D. ACE!“, ertönte die laute, brüllende Stimme oben aus der Marinebasis, doch Ace grinste nur und machte sich mit Sanji über den Hof von dannen.

„Ruffy! Komm!“, rief er seinem kleinen Bruder zu und streckte einen Arm zu ihm, sodass der Jüngste sofort verstand und seinen Arm dehnte, um die Hand seines Bruders zu erreichen.

Im nächsten Moment schon schleuderte der Gummimensch sie in hohem Bogen über die Mauern hinweg, ehe sich auch Ruffy hinterher katapultierte- und sie alle drei zwischen den Häusern der Stadt verschwanden.
 

Noch immer rauschte es in seinen Ohren, dabei waren sie längst wieder am Boden angekommen. Schneller und schneller rannten sie die kleinen Gassen entlang, die sich wie ein Labyrinth durch die Stadt zogen, bis sie schließlich an ihrem Versteck ankamen. Ruffy sprintete sofort die Treppen nach oben, direkt gefolgt von Ace und dahinter Sanji, wobei Letzterer immer noch perplex auf die Hand starrte, die die seine umklammert hielt.

„Da sind wir!“, grinste der Strohhutpirat, als sie im Zimmer ankamen, ehe er sich um wandte und direkt zu seinem großen Bruder sah, der ebenso herein kam.

„Nicht schlecht.“, meinte Ace nur und grinste ganz tupisch, wie sein kleiner Bruder, ehe auch Sanji hinter ihm vor trat und etwas fragend auf ihre Hände runter blickte.

„Ehm... Ace?“

„Ja?“

„Du... du kannst wieder loslassen.“, meinte der Blonde, wobei der Ältere erst etwas fragend zu ihm und dann zu ihren Händen runter blickte.

„Oh.“

Langsam lösten sich ihre Finger, wobei Sanji etwas verlegen seine Hände in den Taschen vergrub, während Ace einfach nur lachend die andere Hand in den Nacken legte. Bevor einer von beiden aber noch etwas sagen konnte, hing da schon ein aufgeregter Schwarzhaariger um den Hals der Feuerfaust und lachte diese an, sodass auch Ace seinen kleinen Bruder endlich mal begrüßte und ihm durch die zerzauste Mähne wuschelte.

„Danke für die Rettungsaktion... Ich dachte schon, diesmal hat's mich erwischt.“, bedankte er sich bei den beiden Strohhutpiraten erst einmal, wobei Ruffy ihn einfach nur breit angrinste.

„Ich helf dir gern aus der Patsche!“

Sanji nickte ebenso, schließlich waren sie ja alle Freunde, da gehörte das irgendwie dazu, und wandte sich dann rüber zu seinem Bett, auf das er sich erst einmal sinken ließ. Das Zimmer hatte drei Betten, wobei eines ein Doppelbett war und an der Wand neben der Tür stand, während sein eigenes hier unter dem Fenster war. Ruffy hatte die Nacht im Doppelbett verbracht, denn der Koch wusste einfach um die Schlafmanieren seines Käpt'ns- dieser fiel ständig aus seiner Hängematte, also hatte er ihm den Vortritt gelassen, sich auf dem Doppelbett breit zu machen.

„Wo sind die anderen? Auch hier?“, fragte Ace plötzlich nach, wobei Sanji einfach nur den Kopf abwandte und sich auf das Bett legte.

Die Anderen. Robin. Die letzte Stunde hatte er nicht an sie gedacht, denn die Rettung von Ace hatte all seine Gedanken und seine Konzentration beansprucht. Nun aber waren sie wieder zurück, alle soweit unversehrt und seine Gedanken konnten wieder zur Ruhe kommen- oder eben auch nicht. Wo sie wohl war? Was sie wohl gerade machte? Wieso nur war sie einfach so verschwunden? Es war so verdammt gut zwischen ihnen gelaufen, sie hätten endlich zusammen kommen können und dann... dann sowas. Sanji verstand einfach die Welt nicht mehr...

„... deshalb suchen sie sie jetzt.“, erklärte Ruffy gerade fertig, wobei sie beide schon auf dem Doppelbett saßen. „Und wir sind hier her gefahren, weil deine Vivre Card angefangen hat leicht zu brennen... deshalb wusste ich, dass du in Schwierigkeiten steckst.“

Der Blonde schloss die Augen und lauschte einfach nur still der Unterhaltung der beiden. Mitreden wollte er nicht, das mit Robin lag ihm einfach im Magen. War er ihr doch nicht wichtig genug gewesen? Wieso nur war sie einfach abgehauen? So viele Fragen und doch konnte er nicht eine einzige vernünftige Antwort finden, die ihm vielleicht zeigte, dass es nicht seine Schuld war oder dass Robin zu ihm zurück kommen würde. Manchmal hasste er sich selbst dafür, ständig so auf die Frauen zu fliegen- nur dieses Mal hatte er sich ja wohl oder übel verliebt, zumindest glaubte er, dass es das war, was er fühlte.

„...ji?“, hörte der Blonde gerade noch, als er plötzlich die Hand an der Schulter spürte und verwudert blinzelte. „Schläfst du?“

Fragend wandte er den Blick zur Seite und erkannte Ace, der neben seinem Bett in der Hocke saß und die Arme auf der Matraze verschränkt hatte, während er den Koch ruhig musterte.

„Eh... nein.“

„Alles okay?“

Kurz schwieg er, bevor er nur mit den Schultern zuckte und sich aufrichtete. Was sollte er dazu schon groß sagen? Bevor er antwortete, merkte er aber überrascht, dass Ruffy gar nicht mehr im Raum war, deshalb stellte er lieber eine Gegenfrage, um so auch vom Thema abzulenken.

„Wo ist Ruffy hin?“

„Verpflegung besorgen. Ich hab seit Tagen nichts Gescheites mehr zwischen die Zähne bekommen und ihr beide seht auch nicht so aus, als ob ihr heute schon gegessen hättet.“, erklärte die Feuerfaust, woraufhin Sanji nur nicken konnte.

Schon letzte Nacht waren sie eher auf dem Trockenen geblieben, denn die Sorge um ihre Kameraden und auch Ace hatte sie beide nicht unbedingt hungrig gemacht. Dass sich das jetzt in Form eines leichten Magenknurrens bei ihm rächte, war irgendwie bezeichnend- Sanji legte nur verlegen die Hand auf seinen Bauch, ehe er etwas mit den Schultern zuckte.

„Wir haben uns so Sorgen gemacht, dass wir irgendwie nicht mal zum Essen kamen.“, erklärte er sich beziehungsweise seinen knurrenden Magen, wobei Ace ihn einen Moment überrascht musterte.

Was durch den Kopf des Schwarzhaarigen gerade ging, wusste der Blonde nicht, aber er wagte sich auch nicht zu fragen. Sonst hätte er nämlich erfahren, dass sich dieser wunderte, dass sich Sanji um ihn gesorgt hatte. Erst im Nachhinein bemerkte der Koch, wie seine Worte wohl geklungen hatten, aber auch, wenn er eigentlich Robin, Lysop und die anderen gemeint hatte, so merkte er gerade doch auch, dass er sich ebenso um Ace gesorgt hatte. Und auch noch sorgte, denn er wusste nicht, wie es dem Älteren ging, ob seine Lungen wirklich wieder frei waren und was ihm in den letzten Tagen alles geschehen war.

„Wie geht’s deinen Lungen? Wieder besser?“, fragte er deshalb auch nach und sah ihn forschend an, wobei Ace sich nur grinsend auf die Brust schlug und nickte.

„Alles bestens. Hab ich dir zu verdanken, oder?“, wollte der Ältere da schon wissen, wobei es Sanji irgendwie etwas unangenehm war, darauf zu antworten.

Nur... Wieso? Er hatte Ace mit seinem Atem ausgeholfen, das hätte er bei Ruffy, Zoro oder Robin genauso getan, ohne dass es ihm peinlich gewesen wäre. Wobei er es bei Ruffy ja WIRKLICH schon getan hatte, als dieser nämlich mal über Bord gegangen und viel zu viel Wasser geschluckt hatte. Irgendetwas war aber bei seinem Gegenüber hier anders, auch wenn er noch nicht sagen konnte, was das war.

„Schon...“, gab er deshalb etwas kleinlaut zu und sah auf seine Hände, die locker zwischen seinen Beinen hingen, während er eben so auf dem Bett saß.

„Danke.“

Noch ehe er reagieren konnte, spürte er etwas ganz Leichtes an seinem Haar. Hatte Ace ihn eben berührt? Ihm sozusagen durch das Haar gewuschelt, wie vorhin Ruffy schon? Langsam hob Sanji den Blick und sah zu ihm, da bemerkte er, dass Ace seine Hände in den Hosentaschen hatte und sich gerade selbst erst wieder ganz aufrichtete.

Ein... Kuss...?

„Ich bin wieder daaaaahaaaaaaaaaa!“, ertönte es in dem Moment und Ruffy kam, voll beladen wie ein Packesel, zur Tür rein.

„Hallo Brüderchen.“, grinste Ace und sah zu ihm, während Sanji immer noch wie versteinert zu ihm auf starrte.

Irgendwie verstand er gerade nicht so recht, WAS da gerade geschehen war. Bildete er sich das jetzt ein? Und wenn ja, WIESO bildete er sich ausgerechnet SOWAS ein? Verwirrt starrte er noch eine Weile hoch, ehe er plötzlich eine Flasche Wein vor der Nase hatte.

„Prost.“, grinste Ruffy, während er selbst in ein großes Stück gebratene Haxe biss.

Langsam nahm er die Flasche entgegen und nickte etwas perplex, ehe er den Wein musterte. Vielleicht gar keine so schlechte Idee, das würde zumindest das Chaos in seinem Kopf auf eine Weile verdrängen.

Gedacht, getan. Innerhalb der nächsten Stunde saßen sie drei einfach gemütlich zusammen, lachten, assen und tranken, was das Zeug hielt, bis am späten Nachmittag Ruffy plötzlich verkündete, er würde jetzt losziehen und die Marinebasis in Schutt und Asche legen.

„Komm, bleib ma locka, Kleina.“, grinste Ace mit leicht glasigen Augen, ehe er seinen Bruder in den Arm nahm. „Sonst verpfeif isch disch bei Papa.“

„D-Das... tuuusssu... nüsch....“, nuschelte Ruffy, der eindeutig betrunkener war als sein großer Bruder.

„Ooooh doch.“

„F-Fiiies...ling...“, erwiderte er noch, ehe er langsam nach hinten auf sein Bett sank und im nächsten Moment schon schlief.

„Der verträgt ja nischts...“, stellte Ace dabei fest und lachte, ehe er sich die Flasche erneut griff und Sanji zuprostete. „Dann eb'n 'uf uns!“

Auch der Älteste im Raum hatte schon ordentlich getrunken, was man ihm anmerkte, hingegen konnte sich Sanji leider nicht des Glücks erfreuen, langsam mal betrunken zu werden. Wenn man es mit Gewalt versuchte, klappte das irgendwie nicht. Zwar drehte sich ihm schon der Kopf, aber er wurde die Gedanken einfach nicht los- weder seine Gedanken über Robin, noch die über Ace.

„Prost.“, erwiderte er deshalb auch recht nüchtern und kippte sich erneut den Wein in die Kehle, ehe er seufzend absetzte.

Er hatte nicht einmal gegessen, weil so der Alkohol normalerweise besser und schneller wirkte. Aber Pustekuchen, nichts geschah. Statt dessen lag Ruffy schnarchend auf seinem Bett, vollkommen betrunken, während Ace fröhlich weiter dem Alkohol frönte und er... tja. Er konnte sich das ansehen und mit seinem inneren Chaos kämpfen.

„Sach mal... was is'n los mit dir?“, wurde er da plötzlich gefragt, doch Sanji zuckte nur mit der Schulter und griff nach der Sakeflasche- vielleicht half ja ein bisschen durcheinander trinken.

„Bin nich in der Laune zu reden.“, gab er als schlichte Antwort zurück, ehe er die Flasche öffnete und einen ordentlichen Schluck nahm.

Richtig zufrieden wirkte Ace mit dieser Antwort nicht, aber er fragte auch nicht nach. Statt dessen beobachtete er den Blonden, wie dieser weiter trank, was Sanji ja auch gleich merkte. Das war diesem wiederum etwas unangenehm, schließlich war Ace zum Teil mit Schuld an seinem inneren Chaos. Letztlich seufzte er auf, denn ihm fiel nur eine Möglichkeit ein, wie er sich dagegen wehren konnte.

„Ich werd mich schlafen leg'n.“, beschloss er, ehe er langsam vom Stuhl, den er an das Doppelbett gezogen hatte, auf stand und mit der Flasche in der Hand diesen zurück schob.

Dabei wankte er ganz leicht- ganz so nüchtern war er wohl doch nicht mehr- und hielt sich etwas an der Stuhllehne fest, ehe er los ließ und am Bett vorbei zu dem seinen wollte. Dass er da nicht mehr allzu gerade lief, wusste er auch, allerdings fiel er da beinahe auf das Doppelbett, als er das Gleichgewicht verlor und mit einem überraschten Laut über seine eigenen Füße stolperte. Aber eben nur beinahe, denn da spürte er schon, wie er festgehalten wurde, sodass er fest auf den eigenen Füßen stand.

„Vorsichtich... du bis auch nich mehr allzu nüchtern...“, stellte Ace ruhig fest, während er so hinter ihm stand und ihn mit beiden Armen festhielt.

„Sch... Schon klar...“, murmelte der Blonde leise, wobei er spüren konnte, wie sein Herz einen Moment aussetzte und im nächsten Augenblick noch schneller weiter schlug.

So schnell er konnte löste er die Arme des Älteren von sich, ehe er weiter vor wankte und in sein eigenes Bett fiel. Die Flasche hielt er immer noch in der Hand, auch wenn er schon was von dem Alkohol verschüttet hatte. Mit zittrigen Händen hob er sie an und nahm noch einen tiefen Schluck, ehe er sie abstellte und sich richtig auf das Bett legte. Irgendwas lief hier gerade drunter und drüber, aber bevor er so richtig darüber nachdenken konnte, merkte er, wie die Mischung des Alkohols endlich ihre Arbeit verrichtete, denn das Zimmer um ihn herum begann sich zu drehen, sodass er einfach nur die Augen schloss und tief durchatmete. Verzweifelt versuchte er an Robin zu denken, sie sich vorzustellen, ihren Duft in die Nase zu bekommen... Doch alles, was er sah, was er fühlte und was er roch, war Ace. Nur ihn.
 

Innerhalb kürzester Zeit war er wirklich eingeschlafen, auch wenn er erst nicht geglaubt hatte, dass das passieren würde. Allerdings war das nicht unbedingt die Sorte Schlaf, die er sich gewünscht hätte, denn anstatt einfach nur in Schwärze zu versinken und nichts mehr mit zu bekommen, begann er recht wirres Zeug zu träumen. Dinge, die er sich selbst gerne erspart hatte, doch es kam immer anders, als man dachte und hoffte.

In seinem Traum war er wieder auf der Lamb und brachte Robin eine neue Cocktail-Kreation von sich, die sie kosten durfte. Sie unterhielten sich über etwas, doch er konnte seine eigenen Worte kaum verstehen, geschweige denn die der jungen Frau. Also versuchte er näher zu ihr zu kommen, damit er sie vielleicht etwas besser verstehen konnte, aber mit jedem Schritt, den er auf sie zu kam, entfernte sie sich um mehrere Schritte von ihm.

//ROBIN!//, schrie er im Traum, so lange, bis sie über die Schulter zu ihm zurück blickte.

Ihr Blick war vollkommen undurchsichtig, leer und abweisend, ehe sie den Kopf wieder abwandte und einfach weg ging.

//Warte! Lass mich nicht allein zurück....!//

Je mehr er schrie, umso weiter verschwand sie. Verzweifelt streckte er die Hände nach ihr aus, doch er konnte sie einfach nicht mehr erreichen, egal, was er auch versuchte. Wieder und wieder rief er ihren Namen, bat, bettelte, dass sie nicht einfach verschwinden sollte, dass sie ihn nicht alleine lassen sollte, bis... Bis er sie spürte. Die Arme, die sich vorsichtig um ihn legten und ihn festhielten. Und dann hörte er auch die Stimme, die ihm leise etwas zuflüsterte.

„Schhh... Alles okay... Du bist nicht alleine, Sanji. Alles okay...“

Erschrocken zuckte er hoch. Sein ganzer Körper bebte und zitterte, seine Haare fielen ihm strähnig ins Gesicht und sein Hemd klebte ihm richtig an der Brust, aber das alles war irgendwie zweitrangig. Denn das Gefühl, dass da Arme um ihn lagen, war immer noch da. Genauso wie er die Nähe spürte, dazu noch leise Worte...

„Was..?“, hauchte er vollkommen perplex und wandte den Kopf, dass er direkt in das Gesicht von Ace sehen konnte.

„Alles okay... du bist nicht alleine, beruhig dich, Sanji.“, wiederholte dieser leise ein weiteres Mal, während er den Blonden vorsichtig festhielt und sanft hin und her wog.

Sanji war viel zu verwundert, als dass er irgendwie hätte reagieren können. Er starrte Ace einfach nur Sekundenlang an, bis ihm auch so langsam dämmerte, dass er das alles, was er geträumt hatte, wohl laut ausgesprochen hatte, so, wie die Worte des Älteren klangen. In dem Moment kam alles wieder hoch, Robin, die verschwunden war, ihre gemeinsame Zeit, die Träume von ihr, die Einsamkeit... So stark, dass er nur noch schlucken konnte, ehe ihm die Tränen kamen und er den Kopf abwandte, um sie vor Ace zu verstecken. Viel brachte das allerdings nicht, denn die Feuerfaust zog ihn schon sanft richtig in die Arme und drückte ihn an sich heran, dass das Zittern und Beben des Jüngeren richtig deutlich wurde. Still vergoss der Blondschopf Tränen um sie, um die Situation, ließ sein Herz leise weinen und verlieh dem Schmerz in seiner Brust so Ausdruck, ohne sich dagegen zu wehren, dass es Ace war, der hier bei ihm saß und ihn sanft in seinen Armen hielt und genau wusste, dass der Mann in seinen Armen gerade weinte. Sanji spürte die Wärme der Haut hinter sich, die starken Arme, die ihn mühelos halten und wiegen konnten und den Kopf, der sich zart an den seinen lehnte, während er einfach den Halt unter den Füßen verlor und fiel. Im Gegensatz zu vergangenen Tagen aber hatte er hier jemanden, der ihn auch auffing- ein Gefühl, das Sanji trotz der Tränen und Schmerzen in seiner Brust einen wohligen Schauer über den Rücken jagte und ihm zugleich gestattete, WIRKLICH zu fallen. Sonst wären die Tränen sich nicht so schnell gekommen.

Es dauerte, bis sich der Jüngere soweit beruhigt hatte, dass die Tränen versiegten und das Beben seines Körpers, ausgelöst durch eben diese, ebenso langsam verblasste. Da war nur das Zittern, das zurück blieb, ausgelöst durch eine Kälte, die nicht nur physisch war. Ace schien es sofort zu merken, denn er zog ihn immer mehr an sich heran und strich mit den Händen immer wieder über Arme und Brust des Kochs, um ihm so wenigstens ein wenig Wärme zu spenden. Zugleich wurde der Körper des Schwarzhaarigen auch immer wärmer, was allein an seiner Teufelskraft lag- schließlich WAR Ace das Feuer. Sanji spürte ihn ganz deutlich und schmiegte sich instinktiv noch etwas näher heran, ohne richtig zu registrieren, was er da eigentlich tat. Er spürte nur, dass es ihm gut tat, er liebte dieses Gefühl und er konnte sich beruhigen, das war gerade irgendwie wichtiger. Das schien auch der Ältere zu spüren, denn plötzlich bemerkte Sanji, wie sich die warmen Finger von Ace über seine Wangen stahlen und ihm sanft die Tränen weg wischten. Eine Sekunde lang zögerte der Blonde, denn rein instinktiv wollte er sich näher schmiegen. Zugleich aber war da etwas in ihm, das sagte, es sei falsch, daher dann auch das Zögern.

„Schhh... Ist schon gut.“, hörte er Ace leise flüstern, ehe dieser seine Hand richtig an Sanjis Wange legte und seinen Kopf an seine Schulter drückte. „Vergiss mal kurz, wer ich bin... Es ist okay.“

Etwas in dem Blondschopf rebellierte gegen diese Worte, als er schon merkte, wie Ace richtig nach ihm griff und ihn seitlich an sich zog. Sekunden später saß er richtig zwischen den Beinen des Älteren und wurde fest an dessen warme Brust geschmiegt. Einen winzigen Moment war der Widerstand noch da, dann aber schmiegte sich Sanji von alleine an ihn heran, immer näher und mehr. Er wollte die Wärme spüren, er wollte gehalten werden. Er wünschte sich, dass das hier nicht abbrach und er es weiterhin spüren durfte, und so schloss er einfach nur die Augen und atmete tief ein. Ace. Er kannte diesen Duft, er wusste ganz genau, WER ihn da hielt. Aber... es war nicht schlimm, im Gegenteil. Er hatte sich bisher nie besser gefühlt.

Stille breitete sich wieder in dem Zimmer aus, sodass einzig das leise Schnarchen von Ruffy hörbar wurde, der immer noch im Doppelbett lag. Alle Viere von sich gestreckt nahm er eh den ganzen Platz ein, aber das war gerade unwichtig. Eine kleine Weile noch hielt Ace ihn einfach so fest und strich ihm immer wieder zärtlich durch die blonden Haare, ehe er sich langsam zurück lehnte, so weit, bis er auf dem Bett lag. Sanji sank mit ihm und lag so zwischen den Beinen und auf der Brust des Älteren, aber es störte ihn nicht. Die Erschöpfung brach erneut über ihn hinein, egal ob es der Alkohol war oder doch die Tränen, vielleicht auch der Traum... es war nicht wichtig. Für den Moment lag er einfach still auf ihm und spürte nur die Wärme, die ihn umschloss, erst recht als Ace dann die Decke heran zog und über ihnen ausbreitete. Erneut war da diese leichte Berührung auf seinem Haar, die Sanji zuvor schon zu der Frage gebracht hatte, ob das ein Kuss gewesen war. Ein Kuss von Ace... wenn auch nur auf sein Haar. Aber irgendwie brachte ihn diese zarte Berührung dazu, den Kopf wie ein kleiner Kater ganz sanft an ihm zu reiben, ehe er langsam aber sicher zurück in den Schlaf sank. Dieses Mal aber waren da keine schlechten Träume, er träumte nicht einmal von Robin oder den anderen. Dieses Mal... war da einfach nur die zärtliche Wärme, die ihm so viel mehr Zuneigung und Geborgenheit schenkte als alles andere, was er bisher hatte spüren dürfen.

Als Sanji das nächste Mal wach wurde, war es draußen noch dunkel. Ihm war richtig angenehm warm, wobei sein Kopf sich auch nicht mehr so dunstig anfühlte wie zuvor noch. Die Wirkung des Alkohols ließ nach, was ihm jetzt ganz recht war. Zuvor hatte er nur vergessen wollen, jetzt... HATTE er vergessen. Sein Kopf war richtig frei und leicht, was sich unglaublich gut nach dem ganzen Chaos anfühlte.

Leicht hob er den Kopf an und stützte sich etwas auf, wobei die Decke von seinen Schultern herunter bis zu seiner Hüfte rutschte. Sein Hemd kühlte sofort aus, was wohl normal war, so durchschwitzt wie er gewesen war. Aber das war nicht alles. Irgendetwas war da, was normalerweise nicht da war und er wollte sehen, was sich da so anders anfühlte. In dem Moment erkannte er Ace, der dort unter ihm lag. Der Ältere schlief vollkommen ruhig in seinem Bett, wobei er die Arme immer noch ganz leicht um Sanji liegen hatte. Überrascht sah der Blonde zu dem jungen Mann herunter, ehe so ganz langsam aus dem Nebel seiner Gedanken ein paar Bilder von vor einigen Stunden hoch kamen. Er hatte sich betrunken, sich schlafen gelegt und recht beschissen geträumt... und plötzlich war Ace aufgetaucht und hatte ihn festgehalten, genau in dem Moment, in dem es ihm schlecht gegangen war. Sekundenlang sah er still zu ihm herunter, während er für sich überlegte, wieso der Schwarzhaarige das getan hatte. Einfach so, ohne Wenn und Aber. Dazu noch diese Berührungen, bei denen er sich nicht sicher war, ob das wirklich Küsse gewesen waren oder nicht. Was ging in Ace nur vor, dass er so... so... Sanji merkte verwundert, was er da dachte. Was ritt den Älteren, dass er so zärtlich und liebevoll mit dem Koch umging? Woher kam diese Zuneigung- oder bildete er sich das nur ein und es war ganz normale Sorge um einen Freund?

Seufzend schüttelte er den Kopf. Er konnte sich da im Moment keine Antworten drauf geben, noch nicht. Aber eine Frage war leicht zu beantworten, nämlich, was er jetzt tun sollte. Aufstehen und gehen? Ein neues Zimmer suchen? Sich zu Ruffy legen? Oder einfach wieder zu Ace und weiter schlafen? An sich eine sehr leichte Entscheidung für den blonden Koch, der gleich darauf wieder vorsichtig auf die Brust des Feuerteufels sank und sich ganz leicht an ihn kuschelte. Er liebte diese Nähe einfach, sie war unglaublich schön und er fragte sich, ob er auch in Zukunft...

„Kannst du nicht schlafen?“

Wieder war es Sanji, der überrascht auf sah. Er hatte nicht gemerkt, dass Ace wach geworden war, doch bei der Frage schüttelte er dann leicht den Kopf.

„Doch... ich... es ist nur ungewohnt, nicht alleine zu schlafen.“, verriet er leise und ballte die Hände leicht zu Fäusten, denn ihm war es irgendwie peinlich, das zuzugeben.

Noch dazu vor Ace war es irgendwie ganz anders, als wenn er es einem anderen gesagt hätte, aber auch hier kam er nicht weiter in seinen Gedanken, denn er spürte, wie Ace ihn sanft an sich drückte und eine Hand auf die Faust von ihm legte.

„Solange es dir nichts ausmacht, dass ich es bin... und es dir gut tut, nicht alleine hier zu liegen..“, begann der Schwarzhaarige, doch da unterbrach Sanji ihn schon.

„Nein.. nein, es macht mir nichts aus. Darf ich weiter hier liegen bleiben?“

Es war nur ein leises Hauchen, sodass es vielleicht sogar nicht einmal gehört wurde. Morgen würde er es vielleicht nicht mehr fragen oder sich für diese Frage schämen, vielleicht würden sie beide auch so tun, als wäre nie etwas geschehen. Doch gerade jetzt brauchte er diese Nähe und Wärme mehr denn je, deshalb war Sanji auch umso erleichterter, als Ace ihn einfach nur fest an sich drückte und die Arme um ihn schlang.

„Ja... Solange du willst.“

„Danke...“, flüsterte der Blondschopf leise und drückte sich näher, wobei er das Zittern kaum unterdrücken konnte, das seinen Körper befiel.

Ihm war kalt, auch wenn er nicht so recht wusste, woher das kam. Sein Hemd? Erst jetzt merkte er, wie dämlich er eigentlich war, sich einfach SO ins Bett zu legen. Noch dazu lag er hier nicht alleine, es musste unangenehm für Ace sein, also stützte er sich im nächsten Moment schon wieder auf und kniete sich zwischen die Beine des Älteren, etwas unsicher, was tun. Hemd ausziehen, neues herholen und dann einfach wieder zu ihm ins Bett krabbeln? Das klang irgendwie mehr als nur ungewohnt in seinen Ohren, bevor er sich aber irgendwie zu etwas entscheiden konnte, spürte er die warme Hand an seinem Arm und sah direkt in die Augen des Feuerteufels.

„Was hast du denn?“

Erst noch schüttelte Sanji nur den Kopf, doch der Griff an seinem Arm wurde nur noch etwas fester, sodass er gleich wusste, dieses Mal würde er nicht mit einfachem Schweigen davon kommen.

„Mir ist kalt....“, gab er deshalb leise zu, wobei Ace vermutlich eh schon gespürt hatte, dass das wohl an dem kalten Stoff lag.

„Zieh's einfach aus... ich sorg schon dafür, dass dir nicht mehr kalt ist.“, bot er an, dass Sanji wirklich froh über die Dunkelheit war.

Er konnte nämlich spüren, wie ihm das Blut in die Wangen schoss und sein Gesicht richtig heiß wurde- was sagte der Andere das denn auch so? Das klang so verdammt zweideutig, dass er selbst sogar einen Moment lang ein ganz anderes Bild im Kopf gehabt hatte. Schnell verscheuchte er seine Gedanken und schüttelte etwas den Kopf, um dann hinter sich zu dem Schrank zu deuten, in dem sie einige Kleidungsstücke zum Wechseln aufbewahrten.

„Ich hol mir einfach n Neues...“

„Ach, hör auf rum zu spinnen.“, meinte Ace da aber nur recht leise, schließlich wollte er Ruffy nicht wecken, ehe Sanji nur noch spüren konnte, wie der Ältere einfach nach seinem Hemd griff und die Knöpfe öffnete.

Sprachlos starrte er erst zu ihm herüber, dann an sich herunter, doch noch ehe er die Hände heben und ihn irgendwie davon abhalten konnte, schob der Schwarzhaarige ihm schon den Stoff richtig vorsichtig von den Schultern und ließ das Hemd seitlich neben das Bett fallen.

„Und jetzt komm wieder her, bevor dir noch kälter wird.“, fügte er noch an seine Worte an, ehe er sanft beide Arme um Sanji legte und ihn einfach einen Moment so hielt.

Erneut ging ein richtiger Schauer durch den Körper des Blonden und ließ diesen Erzittern, doch dieses Mal war es ganz sicher nicht die Kälte. Es war die angenehme Wärme des zweiten Körpers, die Sanji dazu brachte, vorsichtig die Hände an die Schulter und Brust des Älteren zu legen und sich leicht an ihn zu schmiegen. Vielleicht zierte er sich hier gerade wirklich ganz unnötig, denn normalerweise machte es ihm ja auch nichts aus, mit seinen Freunden halb nackt irgendwo rum zu liegen und zu schlafen. Nur wie gesagt, ACE war irgendwie... ganz anders.

„Na siehst du.“, meinte dieser gerade ganz leise an Sanjis Ohr, dass dieser sich nur noch fester an die Feuerfaust drückte und erneut erzitterte.

Mit einem Lächeln, das dem Koch verborgen blieb, ließ Ace sie beide wieder ins Bett sinken, wobei er dieses Mal ganz besonders darauf achtete, dass er den Jüngeren gut festhielt und auch wärmte. Ganz leicht strich er dabei mit der Nasenspitze durch das weiche, blonde Haar, kaum dass sie lagen, ehe er Sanji richtig zärtlich über den nackten Rücken zu streicheln begann. Noch immer zitterte dieser, doch Ace wusste, lange würde das nicht mehr anhalten. Und er behielt recht, denn der Ältere konnte spüren, wie Sanji immer mehr entspannte, bis der leichte Atem des Schlafenden über seine warme Schulter und seinen Hals strich, kaum dass die Müdigkeit den Blonden wieder eingeholt hatte. Lächelnd lauschte die Feuerfaust noch eine Weile auf ihn, wie er schlief, sich an ihn kuschelte und einfach seine Wärme genoss.

So schlief auch er recht bald wieder ein.
 

Der nächste Morgen schlich sich ganz langsam heran. Ausnahmsweise war Sanji mal nicht bei Anbruch der Morgenröte wach, sondern verschlief diese ganz einfach, denn als er so langsam wieder ins Reich der Wachen zurück kehrte, spürte er das Kitzeln der Sonnenstrahlen in seinem Gesicht. Allerdings war das nicht alles, was er bemerkte, denn da waren leise Stimmen, die sich unterhielten. Erst konnte er gar nicht verstehen, was die beiden da sagten, doch die Worte wurden immer klarer und deutlicher, bis er auch wirklich die ganzen Sätze verstand.

„... warst viel zu besoffen, Ruffy. Ich merk mir das für's nächste Mal, du hast das gesamte Bett in Anspruch genommen.“, hörte er eine vertraute Stimme recht nah bei sich, ehe sein Käpt'n darauf auch schon antwortete.

„Gar nicht wahr! Außerdem habt ihr genauso viel getrunken wie ich!“

Leicht regte sich Sanji und versuchte sich daran zu erinnern, was jetzt alles wirklich geschehen und was davon alles nur ein Traum gewesen war. Leicht öffnete er auch die Augen, irgendwie in der Befürchtung, dass er auf Ace lag und Ruffy sich darüber gerade beschwerte. Doch alles, was er von der Feuerfaust sah, waren die Hosen- Hosen?

„Aber im Gegensatz zu dir hat Sanji mir 'nen Platz zum Schlafen gelassen.“, erwiderte der Ältere der beiden Brüder gerade, dass der Blonde im nächsten Moment kapierte, wie er hier lag.

Ace saß auf seinem Bett, mit dem Rücken lehnte er an der Wand neben dem Fenster und er selbst lag immer noch unter der Decke auf seinem eigenen Bett. Allerdings hatte sich sein Kissen irgendwie verselbstständigt, denn statt auf diesem lag sein Kopf auf dem Oberschenkel seines nächtlichen Besuchers. Also vielleicht doch alles nur ein Traum? Einerseits wollte er erleichtert ausatmen, andererseits war er irgendwie innerlich auch etwas enttäuscht. Auch wenn er das nicht zugab, weder vor sich so richtig, noch erst recht nicht vor anderen. Als er sich dann aber gerade drehen und kundtun wollte, dass er auch wieder wach war, spürte er den Stoff der Decke, der an seiner Haut rieb. Fragend hob er die Hand und tastete sich über die Brust- kein Hemd.

Oh Gott.

Sekundenlang erstarrte er einfach nur zur Salzsäule, während tausend Gedanken durch seinen Kopf schossen. Bedeutete das jetzt, dass er das NICHT nur geträumt hatte? War Ace wirklich am Abend bei ihm aufgetaucht, hatte ihn so schwach erlebt, ihn gehalten und getröstet- und dann mitten in der Nacht ausgezogen und sich mit ihm zusammen ins Bett gelegt? Und diese Berührungen, waren das dann Küsse gewesen? Die Wärme, die er die ganze Nacht gespürt hatte, war das wieder ER gewesen? Und wenn ja, was hatte Ruffy dann alles mitbekommen...?

„Pfff.“, machte eben dieser gerade, ehe Sanji hören konnte, wie Ruffy aufstand und durch das Zimmer ging. „Na schön, dann brauch ich eben mehr Platz... Aber ich bin ja auch der Käpt'n!“

„Richtig. Also kümmer dich mal um deine Besatzung und hol uns was zum Frühstück, okay?“, kam es gleich darauf von Ace, was einen winzigen Protest zur Folge hatte.

„Aber das macht normalerweise Sanji...!“, nörgelte Ruffy, nur hatte er da heute Morgen wirklich keine Chance- erst recht nicht gegen seinen Bruder.

„Und Sanji schläft. Gönn es ihm mal, er macht doch sonst immer alles für dich.“

„Na schön...“

Im nächsten Augenblick knarrte die Tür leise, als sie geöffnet wurde, ehe das Klicken davon zeugte, dass sie auch wieder geschlossen worden war. Was wiederum bedeutete, dass er mit Ace alleine im Zimmer war.

Fieberhaft überlegte der Blonde, was er machen sollte. Einfach so tun, als wäre er gerade aufgewacht und aufstehen? Er könnte zum Beispiel duschen. Aber was würde Ace sagen? Ruffy war gerade nicht da, würde der Ältere ihn dann auf letzte Nacht ansprechen? Unsicher ließ er die Augen erst noch geschlossen, als er plötzlich die warmen Finger spürte, die ihm richtig sanft durch das Haar strichen. Immer wieder und wieder, so sanft und vorsichtig, als wolle Ace ihn nicht wecken. Allerdings war dem nicht so.

„Du bist wach, oder?“, hörte er die leisen Worte des Feuerteufels, woraufhin Sanji nur ganz leicht nickte. „Geht's dir wieder besser?“

Einen Augenblick war der Blonde verwirrt- besser? Wieso? Erst da fiel ihm wieder ein, WIESO Ace die letzte Nacht überhaupt erst rüber zu ihm gekommen war. Dass das mehr als nur peinlich war, war wohl verständlich, doch bevor er sich da irgendwie in Teufels Küche brachte mit seinen Worten, nickte er einfach nur leicht.

„Danke.“

„Du brauchst dich nicht bedanken, Sanji... ich hab mir Sorgen gemacht, als ich dich hörte.“

Womit dann auch bewiesen wäre, dass Ace sehr wohl mitbekommen hatte, von WAS Sanji letzte Nacht eigentlich geträumt hatte. Schlimmer konnte es kaum noch werden, also richtete er sich langsam auf und seufzte.

„Ich krieg einfach nicht aus dem Kopf, dass sie einfach so weggegangen ist.“, verriet er dem Schwarzhaarigen, denn irgendwie fühlte er sich einer Antwort und Erklärung diesem gegenüber schuldig.

„Robin?“

„Ja.“

Kurz schwiegen sie beide, bevor Sanji erklärte- und zwar einfach von Anfang an. Er erzählte ihm, wie er auf die Lamb gekommen war, er erzählte von Nami, von Robin, von den gemeinsamen Stunden, die sie einfach zu Zweit auf ihrem Landgang verbracht hatten. Und dann von diesem einen Tag, an dem sie alle wach geworden und nur einen Zettel von Robin und Lysop gefunden hatten. Sie sollten die beiden nicht suchen, das hatte darauf gestanden.

„Ich seh sie ständig vor mir, wie sie lacht und ganz normal ist... und plötzlich wird ihr Gesicht eiskalt und hart, sie dreht sich um und geht.“, erklärte er gerade noch, ehe er seufzend endete. „Ich versteh nicht, wieso sie mir das angetan hat... ich dachte wirklich, aus uns könnte was werden.“

Schweigend hatte Ace ihm zugehört, ehe er nun, da Sanji schwieg, den Arm nach ihm ausstreckte und die Hand seitlich so an den Kopf des Blonden legte, dass er ihn zu sich ziehen und Sanji den Kopf an seine Schulter lehnen konnte.

„Mach dich wegen ihr nicht so fertig, Sanji, das hat sie nicht verdient.“, meinte der Schwarzhaarige ruhig, ehe er noch etwas anfügte. „Ich bin froh, dass das zwischen euch beiden bisher nicht geklappt hat... Jetzt muss ich gestern Nacht nicht bereuen.“

Einen kurzen Augenblick lang brauchte Sanji, bis er die Worte so richtig begriff, ehe er erstaunt den Kopf löste und zu Ace sah. Ruhig erwiderte dieser den Blick, ohne noch etwas zu sagen. Er lächelte einfach nur still, während sich bei Sanji langsam aber sicher das Ausmaß dieser Aussage bemerkbar machte.

„Wieder da!“, kam es in dem Moment von der Tür und Ruffy stürmte hinein. „Sanji! Du bist ja wach!“

Erschrocken wandte er den Kopf um und sah zu seinem Käpt'n, der da mit Tüten und einer Kanne Kaffee bepackt wieder herein kam.

„Eh... guten Morgen, Ruffy.“, brachte er noch zustande, während dieser schon fleißig ihr Frühstück auf dem Tisch ausbreitete.

Mit Ace reden fiel jetzt erst einmal flach. Aber dafür... fuhren seine Gedanken gerade mal wieder Achterbahn, wenn auch vollkommen anders als in den letzten Tagen. Irgendwie schien das nicht mehr aufhören zu wollen...

Stunden später hatten sie ihre Sachen gepackt, sie waren gesättigt und frisch geduscht und zur Abreise bereit. Ruffy hatte darauf bestanden, dass sie den direkten Weg zu der versteckten Bucht nahmen, wo sich ihr kleines Schiff befand, das sie kurzerhand angemietet hatten. Nami hatte die Berry dafür sofort rausgerückt, zu sehr sorgte sie sich um ihre beste Freundin. Sanji packte gerade noch ein wenig Proviant in einen der Seesäcke, die sie dabei hatten, ehe er plötzlich einen leichten Luftzug spürte und fragend den Kopf hob. Prompt wich er zurück, als er fast mit der Nasenspitze das Gesicht von Ace gestreift hätte, sodass der Blonde gleich darauf rücklings auf dem Boden landete.

„Hoppla- Alles okay?“, fragte Ace, der nicht ganz verstand, was geschehen war, ehe er nach seinem Hut griff, der hinter dem Seesack auf dem Boden lag.

„Eh... ja... Sorry. Nur erschreckt.“

„Als ob ich so furchteinflößend wäre.“, grinste Ace und bot ihm die Hand an, um ihm auf zu helfen.

Irgendwie war da der Wurm drin, Sanji wusste nur nicht, was er tun sollte. Erst einmal ließ er sich aufhelfen, ehe er den Seesack über die Schulter warf und die beiden Brüder beobachtete, die sich ebenso fertig machten. Still glitt sein Blick über Ace' Körper, sein Gesicht, die schwarzen Haaren, der muskulöse Oberkörper und seine Tätowierungen, genauso...

„Können wir?“, fragte in dem Moment Ruffy, sodass Sanji sich zur Ordnung rief und nickte.

„Klar.“

Gemeinsam verließen sie die Herberge und machten sich auf den Weg zur Bucht. Sie hatten Glück, anscheinend hatten die Marinesoldaten der Basis geglaubt, sie wären mit der Lamb verschwunden, denn da waren kaum noch Soldaten auf der Insel. Alle waren ausgerückt, um Puma D. Ace, und, wenn möglich, auch gleich die Strohhutpiraten zu fangen, ohne daran zu denken, dass diese sich vielleicht noch auf der Insel aufhielten. Glück für sie Drei, denn so kamen sie unbehelligt bei ihrem Schiff an und konnten auch direkt an Bord gehen.

„Und wohin soll's gehen?“, wollte Ace wissen, als sie erst einmal abgelegt hatten und sie alle drei oben am Steuer saßen.

Schließlich war Nami nicht mit an Bord, also mussten sie sich selbst helfen. Sanji hatte zum Glück genug Erfahrung darin, zu steuern und zu navigieren, deshalb hatte er sich bereit erklärt, sie hier weg zu bringen. Ace selbst hatte ihm schon angeboten, dass er ihn auch ablösen konnte, schließlich wusste auch er, wie er ein Schiff sicher und heil über die Meere bringen konnte. Nur Ruffy, den wollten sie wirklich nicht an das Steuerrad lassen- sonst würden sie sonst wo ankommen, dessen waren sie beide sich sicher.

„Wir schicken eine Nachricht zur Lamb, dass wir dich raus geholt haben und lassen uns von Nami die Koordinaten sagen, damit wir zu ihnen stoßen können.“, erklärte Sanji, wobei Ruffy schon hinter ihm stand und vor sich hin jammerte.

„Saaaanjiiiii... ich hab Huuuuungaaaaaaaa!“

Seufzend verdrehte der Koch die Augen, ehe er Ace ans Steuer bat.

„Bin dann mal in der Küche... und schreib derweil auch gleich die Nachricht für die anderen.“, verabschiedete er sich, ehe er nach unten in seine heiligen vier Wände ging.

Das würde etwas werden... einige Tage mit den beiden verfressenen Brüdern auf dem selben Schiff, da würde er sicher keine Langeweile bekommen. Vermutlich konnte er gleich einfach am Herd stehen blieben, denn zu etwas anderem würde er keine Zeit mehr haben. War vielleicht ein klein wenig übertrieben, aber wer EINEN von den beiden kannte, wusste einfach, dass der Appetit der Schwarzhaarigen nicht zu stillen war.

So verbrachte der Koch die nächste Zeit erst einmal gemütlich in der Küche, erst mit Kochen, dann aber griff er sich auch Papier und Stift und schrieb eine Nachricht an die anderen. Viel schrieb er nicht, nur, dass sie ihren Freund gefunden hatten und jetzt zu ihnen stoßen wollten. Namen ließ er aus, denn man konnte nie wissen, ob nicht eine der Briefmöwen abgefangen wurde. Dann rief er sich mit der bordeigenen Teleschnecke bei der nächsten Poststelle eine Briefmöwe, die seinen Brief zu Nami tragen sollte. Etwas Zeit hatte er sich dabei schon gelassen und etwas herum getrödelt, weil sich Sanji einfach nicht sicher war, WAS er wirklich wollte. Wollte er so schnell es ging zur Lamb? Wollte er die Nachricht bekommen, dass auch die anderen ihre Freunde wiedergefunden hatten? Vielleicht ja, vielleicht nein, das wusste er einfach noch nicht. Er musste abwarten, was auf ihn zu kam, denn letztlich konnte er es sich eh nicht aussuchen.

Erst gegen Mittag schneite Ruffy neugierig in die Küche und wollte schon an den Herd, da zückte Sanji sein Lieblingsmesser und hielt es drohend zu Ruffy.

„Finger weg!“, knurrte er seinen Käpt'n nur an, der ihn aus richtig wehleidigen Augen ansah.

„Aber ich hab solchen Hunger...“, beklagte er sich sofort wieder, also nickte der Blonde nur und lächelte schief.

„Na dann deck den Tisch, ich mach das Essen fertig.“

„Super!“

Kurz darauf kam dann auch sein großer Bruder herein geschlendert und setzte sich zu Ruffy an den Tisch, bevor Sanji mit den fertigen Gerichten, alles richtig appetitlich auf Platten und Schale angerichtet, zu ihnen kam und diese auf dem Tisch abstellte.

„Guten Appetit.“, lächelte er und legte noch größere Löffel und Fleischgabeln dazu, damit sich die beiden gleich bedienen konnten.

„Wow! Das sieht ja lecker aus!“, entkam es Ace beim Anblick der Speisen, während sein kleiner Bruder schon fleißig am Futtern war.

Eines musste man Ruffy eben lassen, wenn es um ESSEN ging war er unschlagbar. Allerdings würde sich Sanji diese Tatsache doch noch einmal genauer durch den Kopf gehen lassen, denn auch Ace begann mit einem Appetit, einem Enthusiasmus und einer Leidenschaft zu essen, dass er erst einmal recht sprachlos dem Geschwisterpaar zu sah. Gott sei Dank waren jetzt nicht noch die anderen hier, sonst hätte er den halben Tag mit Kochen verbringen müssen, damit alle auch wirklich einigermaßen satt würden!

Eine gute halbe Stunde später war restlos ALLES verspeist. Kein Krümel war übrig geblieben, was den Koch ja auch hoch erfreute, aber er merkte schon, sollte Ace noch eine Weile bei ihnen bleiben, sollte er sich angewöhnen, für zwei Mann mehr mit zu kochen. Ansonsten würden irgendwann hungrige Mägen zurückbleiben, hatte er so das Gefühl.

„Soll ich beim Abwasch helfen?“, bot Ace an, was Sanji so überraschte, dass er ihn einige Sekunden lang ungläublig anstarrte.

„Wie jetzt... freiwillig?“

„Klar.“

Die Verwunderung war dem Blonden anzusehen, auch wenn der Feuerteufel erst einmal nicht wusste, was er gesagt oder getan hatte, dass Sanji so perplex dreinsah. Das wiederum bemerkte der Koch, der entschuldigend die Hände hob und ihm verlegen lächelnd erklärte, woher das rührte.

„Normalerweise muss ich einen erst zum Abwasch prügeln... Oder Nami droht mit irgendwas. Ansonsten krieg ich nie Hilfe.“

Wenn er sich das so überlegte, war es wirklich das allererste Mal, dass jemand seine Hilfe für den Abwasch anbot. Zoro war immer einer der Ersten gewesen, der sich verzogen hatte, sobald das Wort 'Abwasch' gefallen war. Nami und Robin würde er selbst NIE dafür einteilen, während Ruffy, Chopper und Lysop gleich hinter Zoro so schnell es ging das Weite suchten. Aber da sah man mal wieder, dass Ace eben doch ein ganzes Stück älter und erwachsener war, denn auch, wenn er durchaus so kindisch wie sein kleiner Bruder sein konnte, so hatte er dennoch diese gewisse Reife, die ihn eindeutig vom Rest hier unterschied.

„Aber das wär klasse, wenn du mir da helfen könntest- umso schneller bin ich dann auch fertig.“, fügte Sanji da noch an, wobei sich Ace schon das Geschirrspülmittel gegriffen und das Spülbecken mit heißem Wasser aufgefüllt hatte.

„Klar doch.“

Dass Ruffy längst nach draußen getürmt war, hatten sie beide erst gar nicht bemerkt, jetzt aber, da sie alleine in der Küche standen und sich suchend nach dem Jüngsten umsahen, kamen weder der Schwarzhaarige noch der Blondschopf um ein Lachen herum.

„Wie gesagt, normalerweise hilft auf der Lamb keiner.“, grinste er Ace an.

Innerhalb weniger Minuten war das gesamte Geschirr eingeweicht und konnte abgespült werden, was in der Tat zu zweit erheblich schneller ging. Erst noch wollte Sanji das Abtrocknen übernehmen, aber Ace meinte, er solle lieber seine Arbeitsplatten reinigen, er würde das schon machen. So viel Hilfe auf einmal war etwas ganz Neues für den Koch, dass er durchaus ins Grübeln kam... sollten sie Ace vielleicht doch noch eine Weile bei sich an Bord behalten? Irgendwie egoistisch, aber er mochte ja auch die Gegenwart des Älteren. Auch wenn er nicht wirklich wusste, was genau er von diesem denken und halten sollte.
 

Es waren drei Tage bereits vergangen, in denen sie dem Kurs zur Lamb gefolgt waren. Schon wenige Stunden nachdem Sanji die Briefmöwe zu Nami gesendet hatte, war die Antwort zurück gekommen- es waren nur ein paar Sätze, aber diese hatten alles erklärt.

Sanji stand auch an diesem Abend wieder alleine an der Reling und rauchte still eine weitere Zigarette. Sein Silhouette war fast vollkommen schwarz, nur das Glühen, wenn er mal an der Kippe zog, hob sich rötlich funkelnd ab. Es war dunkel hier draußen, denn trotz sternenklarer Nacht war kein Mond zu entdecken- Neumond. In ein paar Stunden, vielleicht sogar noch vor dem Mittagessen, würden sie die Lamb erreichen, doch er wusste einfach nicht, was er denken sollte. In der Hand hielt er das zusammengefaltete Stück Papier, das Nami ihm geschickt hatte und dessen Wortlaut er bereits in- und auswendig kannte.

Wir wissen jetzt, wo sie sind und haben Kontakt zu ihnen. Mit etwas Glück können wir sie in ein paar Tagen abholen. Es ist alles Bestens, wir freuen uns schon auf euch....

Dahinter die Koordinaten.

Sie hatten sie wiedergefunden, sowohl Lysop als auch Robin. Und sie würden bald alle wieder auf der Lamb vereint sein- auch ER würde da sein, Sanji. Aber was würde dann geschehen? Was würde die Schwarzhaarige ihm erklären, ihm sagen? Gab es überhaupt eine Erklärung? Wusste sie überhaupt, was er wirklich fühlte? Eine Frage nach der anderen schoss ihm durch den Kopf, doch er kannte sie alle schon. Die letzten Tage hatte er damit zugebracht, sie sich wieder und wieder zu stellen und doch hatte er bislang nicht eine einzige Antwort gefunden. Alles, was er sich nicht zu fragen wagte, war:

Liebe ich sie wirklich so sehr, dass ich ihr vergeben kann?

Eine Frage, auf die er sicherlich eine Antwort finden könnte, würde er sie sich stellen und nach der Antwort suchen. Aber er vermied es, denn er fürchtete sich davor. Noch war nichts geschehen, noch war alles okay, doch sobald diese Frage einmal gestellt war, würde er nicht mehr zurück können.

„Nimm dir doch wenigstens ne Jacke mit, wenn du schon den halben Abend hier draußen stehen willst.“

Überrascht hob Sanji den Kopf, als er im nächsten Moment auch schon die Wärme eines Mantels spürte, der sich um seine Schultern legte.

„Ace...“

„In Natura. Mensch Sanji, was is'n los mit dir? Seit Nami die Möwe geschickt hast, suchst du dir jeden Abend diese Stelle aus und frierst dich fast zu Tode.“

Zugegeben, er hatte nicht einmal bemerkt, dass es so kalt geworden war. Und auch nicht, dass er bereits am ganzen Körper zitterte. Jetzt aber, da Ace ihm seinen Mantel um die Schultern gelegt hatte, merkte der Blondschopf, dass er hier wohl wirklich fast schon erfroren wäre, deshalb steckte er das Papier weg und zog den Mantel noch etwas mehr um seinen Körper.

„Nein... alles okay, wirklich.“, verteidigte er sich und lächelte schräg, ehe er mit dem Kopf hoch zum Steuer deutete. „Aber ich werd doch wieder rein gehen, nicht, dass wir vom Kurs abkommen.“

Schweigend sah der Schwarzhaarige zu, wie Sanji wieder nach oben verschwand. Irgendetwas hatte der Blonde, doch jedes Mal, wenn er in den letzten Tagen versucht hatte, dahinter zu kommen, WAS es war, hatte dieser geblockt. Seufzend schüttelte Ace etwas den Kopf, ehe er unter Deck ging. Sein Brüderchen wollte alte Geschichten von ihm hören und so, also würde er sich mit ihm etwas zusammen setzen. Auch wenn er das Gefühl hatte, nicht Ruffy hatte Gesellschaft gerade dringend nötig, sondern Sanji.

Dieser aber würde das sofort abstreiten, auch, da er gerade wirklich lieber alleine sein wollte. Alleine mit all seinen Gedanken. Still stand er beim Steuerrad und sah in die Dunkelheit hinaus, während er eben diesen noch nach hing. Nur dass sich jetzt auch noch jemand anderes dazu geschlichen hatte, nämlich Ace. Was wollte DIESER eigentlich? Er war so freundlich zu ihm wie kaum ein anderer, er half ihm ständig, seien es Kleinigkeiten oder wirklich große Gefallen. Und dann noch die Sache in der Herberge vor einigen Tagen, die Nacht, der Morgen danach... Irgendwie wusste er einfach nicht, was er davon halten sollte. Zugleich scheute er einem Gespräch mit dem Älteren, sodass er jedes Mal, wenn dieser wieder versuchte zu reden, egal, um was es ging, sofort blockte und verschwand. Eben genauso wie gerade eben, wo er sich hier hoch verzogen hatte. Anfangs war Ace ihm noch gefolgt, mittlerweile wusste der Schwarzhaarige aber, dass es nichts brachte.

So verbrachte der blonde Koch auch diese Nacht alleine in der Steuerkabine, während die Gebrüder unten erst noch bis tief in die Nacht quatschten, bevor Ruffy dann einschlief. Eine Weile sah Ace seinem Bruder noch dabei zu, ehe er ihn mit einem sanften Lächeln zudeckte- Ruffy. Er hätte nicht gedacht, dass er mal wirklich länger als ein paar Stunden mit seinem kleinen Bruder verbringen würde, jetzt waren es schon drei Tage. Und irgendwie merkte er, dass er den Kleinen wirklich sehr mochte... sie hatten früher nie die Chance gehabt, wirklich Geschwister zu sein, vielleicht sollte er das heute ein wenig nachholen.

Einen Moment lang überlegte er, dann ging er doch noch einmal nach oben. Er wollte einfach sicher gehen, dass bei Sanji alles in Ordnung war. In der Tat war auch dieser eingeschlafen, über den Tisch hinterm Steuerrad gebeugt, während der Mantel ihm von den Schultern auf den Stuhl gerutscht war. Leise trat der Schwarzhaarige ein und breitete den Mantel sanft erneut über ihm aus, sodass dem Blonden auch nicht kalt wurde. Dazu hauchte er ihm einen zarten Kuss auf das blonde Haar, ehe sich Ace wieder abwandte und nach unten verschwand.

Ihm war, als hätte er etwas gespürt und auch gehört, deshalb hob Sanji leicht schlaftrunken den Kopf und sah sich um. Der Mantel lag schön fest um seine Schultern, dass er nicht mehr herunter rutschen konnte, doch er war alleine im Raum. Nur Einbildung? Vermutlich hatte er es nur geträumt, aber sicher wissen tat er es nicht. Eine Weile sah er sich noch um, ehe er die Arme wieder auf dem Tisch verschränkte und den Kopf seitlich darauf bettete. Er könnte eigentlich runter gehen und sich einfach mal in eine der Hängematten legen, die das Schiff hatte. Platz hatten sie hier nämlich ausreichend, auch wenn die Schlafkabine aus einem einzelnen, großen Raum bestand. Sprich, dann läge er nicht unweit von Ace und Ruffy, die sicher schon schliefen. Aber irgendetwas hielt ihn zurück, sodass er einfach nur verträumt ins Nichts starrte, während die Zeit still vorbei ging.

Irgendwann musste er doch wieder eingeschlafen sein, denn ein Ruf ließ ihn erschrocken hoch schrecken. Eindeutig Ruffy, dessen Geschrei würde er einfach überall wieder erkennen, doch erst begriff er gar nicht, was der Jüngere da rief. Also fuhr er sich erst einmal etwas fahrig über das Gesicht und gähnte herzhaft, ehe er sich die Haare leicht zerzauste und aufstand. Es war schon erstaunlich hell, aber angesichts der Tatsache, dass er die letzten Nächte eh mehr wach als schlafend verbracht hatte, war es wohl nicht verwunderlich, dass er länger schlief als sonst. Langsam kam er zur Tür und streckte sich nochmal, bevor er diese dann öffnete und raus trat.

Was er sah, verschlug ihm die Sprache. Er hatte nicht geglaubt, so schnell schon wieder vertraute Gesichter zu sehen, doch dort, keine zwanzig Meter vor ihnen, trieb die Lamb friedlich auf dem ruhigen Wasser. Nami stand an Deck und winkte ihnen zu, wobei Ruffy auf der Reling stand und lachend zu ihnen sah. Einen Moment lang wusste er nicht, was er tun sollte, dann aber rief er sich selbst zur Ruhe- das war doch lächerlich. Also kam er runter und sah ebenso zu dem bekannten Schiff, während das ihre immer weiter zur Lamb herüber segelte.

„Schön, euch endlich wieder zu sehen!“, begrüßte die Navigatorin sie da schon, kaum dass sie das Schiff verließen und auf die Lamb kamen.

„Aaaah... Endlich wieder zu Hause!“, grinste der Käpt'n, wobei sofort der passende Spruch folgte. „Sanji, wann gibt’s Essen?“

Sie hatten die Vorräte und das Proviant bereits herüber getragen, jetzt stand die Frage im Raum, was mit dem Schiff machen. Man konnte einen Logport direkt an das Steuer anbringen, so würde das Schiff einfach zu seinem Vermieter zurück segeln. Oder aber Ace entschied sich, sie zu verlassen, dann könnte er das Schiff erst einmal haben. Letztlich aber war es Ace, der ihnen die Entscheidung abnahm, denn er fragte, ob er sie noch eine Weile begleiten durfte. Ruffy, der es viel zu sehr genoss, endlich mal mit seinem Bruder Zeit verbringen zu können, nickte sofort.

„Du kannst auch bei mir schlafen!“, sagte er sogleich, denn hier auf der Lamb hatten sie richtige Betten.

Die Mädchen hatten ihr eigenes Zimmer, Chopper und Lysop teilten sich eines genauso wie Zoro und Sanji, während Ruffy als Käpt'n ein eigenes Zimmer hatte. Lachend klopfte der Feuerteufel seinem kleinen Bruder auf die Schulter.

„Lass mal, kleiner Bruder... Oder soll ich dich an das Doppelbett erinnern?“

DA hatte sich Ruffy schließlich so wahnsinnig ausgebreitet, dass Ace keinerlei Platz gehabt hatte. Aber das machte nichts, irgendwie würden sie alle schon einig werden.

Die Frage, die Sanji aber seit Betreten der Lamb auf der Zunge lag, war immer noch nicht gestellt worden. Der Blonde musste es einfach wissen, auch wenn er es irgendwie nicht wissen WOLLTE. Auch dieses Mal war es der Älteste von ihnen, der die unangenehme Frage des Tages stellte.

„Was ist mit Robin und Lysop? Sind sie schon an Bord?“

„Nein, das noch nicht, aber wir holen sie bald ab.“, antwortete Nami, ehe sie lächelnd zu Sanji sah. „Aber Ruffy hat Recht... kannst du für uns etwas kochen? Seit du weg warst, waren unsere Mahlzeiten eher... zweitklassig.“

Einen Moment lang sah er sie nur ruhig an, ehe er ein leichtes Lächeln andeutete und nickte.

„Für dich doch immer, Namilein.“, gab er zurück, fast so wie früher auch schon, ehe er sich gen Küche machte.

Vielleicht war das ganz gut so, dann hatte er etwas Zeit alleine für sich. Deshalb schloss er auch die Tür hinter sich und sah sich ruhig um, betrachtete seine heiß geliebte Küche. Ein wenig Gemüse, gutes Fleisch, dazu ein gutes Glas Wein... er wusste schon ziemlich genau, was er machen wollte, also suchte er sich alle Zutaten zusammen und begann zu kochen. Das half ihm auch, sich abzulenken, sodass er bald schon in seiner ganz eigenen kleinen Welt war und alles andere außenrum vergaß. Sogar seine direkte Umgebung blendete er aus. Alles, was er gerade wollte, war in Ruhe kochen, also machte er das auch.

Erschrocken zuckte der Blondschopf zusammen, als er die Hand fühlte, die an seiner Seite entlang strich und ihn so zärtlich berührte. Schnell wich er etwas zur Seite, ehe er Ace erkannte, der ihn mit fragendem Blick musterte.

„Ace! Verdammt! Du sollst mich nicht so erschrecken!“, fauchte Sanji sofort, doch der ältere Pirat sah ihn nur verständnislos an.

„Was ist denn los mit dir? Ich hab doch gar nichts gemacht, nur ein Stück Kartoffel stibitzt.“, verteidigte er sich und hob auch gleich die Hände, schließlich hatte er Sanji wirklich nicht erschrecken wollen. „Wieso bist du denn so schreckhaft bei mir?“

Schon in der Herberge und auch abends an Deck war der Blonde bei ihm so zusammengezuckt, genauso wie jetzt. Was war denn los, dass er sich jedes Mal so erschreckte, wenn Ace in der Nähe war?

„Das hat nichts mit dir zu tun, du schleichst dich eben nur ständig an!“

„Das eigentlich nicht- du bist nur ständig in Gedanken versunken.“

„Ich...“, setzte Sanji schon an, aber eigentlich konnte er da gar nicht widersprechen.

Es stimmte ja, er war wirklich in letzter Zeit nur noch in seinen Gedanken und bekam nicht wirklich mit, was um ihn herum passierte. Allerdings schaffte es auch wirklich nur Ace, ihn dabei dann derart zu erschrecken. Obwohl, vielleicht konnte Nami das auch, diese hatte er ja die letzten Tage nicht gesehen.

„Ist alles in Ordnung bei dir?“

Wieder aus den Gedanken gerissen musterte er den Schwarzhaarigen erst einen Moment, bevor er zögerlich nickte. Er wollte sein inneres Chaos nicht vor Ace entblößen, auch wenn er sich gern mal irgendwie Luft gemacht hätte. Er wusste nur einfach nicht, WIE, also schwieg er lieber und beteuerte vor allen, dass alles in Ordnung sei.

Wirklich glauben tat Ace ihm nicht, was Sanji auch gleich darauf zu spüren bekam. Noch ehe er sich versah, lehnte er plötzlich mit dem Rücken an der Küchenanrichte, wobei Ace so dicht vor ihm stand, dass er die Wärme des Anderen richtig fühlen konnte. Beide Arme des Feuerteufels waren links und rechts von Sanji, sodass er sich mit den Händen neben dem Blonden abstützen konnte, während er ihn ziemlich ernst ansah.

„Verarsch mich nicht... Ich merk es, wenn ich belogen werd.“, ließ der Schwarzhaarige ihn wissen, während Sanji ihn immer noch total perplex ansah. „Was ist los mit dir? Ist es wegen Robin? Weil du zurück auf der Lamb bist? Oder was ist es, Sanji?“

Kurz musste er schlucken, denn er wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Damit hatte er nicht gerechnet, weder, dass ihn irgendeiner zur Rede stellte, noch, dass dieser Jemand Ace sein würde. Allerdings musste er ja irgendwie aus dieser Situation heraus kommen, deshalb hob er die Hand, in der er noch das Küchenmesser hielt, und funkelte die Feuerfaust an.

„Erstens geht dich das gar nichts an... Zweitens: NIEMAND klaut bei mit Essen, kapiert? Auch du nicht!“, begann er, ehe er tief Luft holte und versuchte, seiner Stimme so viel Festigkeit wie möglich zu verpassen. „Und drittens gehen mir im Moment einfach zu viele Sachen auf einmal durch den Kopf, daran bist auch du zum Teil Schuld.“

Mehr wollte er nicht dazu sagen, deshalb stieß er Ace auch von sich weg und stapfte so schnell er konnte an ihm vorbei. In seinem Kopf drehte sich alles- was laberte er da eigentlich? Was sollte der Schwarzhaarige jetzt von ihm denken? Er hatte da gerade wirklich die Nerven verloren und nun, da die Worte erst einmal raus waren, wünschte er sich, dass er sie wieder zurück nehmen könnte.

Sekunden später fand er sich im Badezimmer wieder. Schwachsinn, was er hier machte, denn er sollte eigentlich in der Küche stehen und kochen. Aber solange Ace noch dort war, würde er den Raum nicht betreten, ganz sicher nicht. Kraftlos ließ er sich an der Wand herunter sinken, wobei er die Hände in seinen Haaren vergrub und fieberhaft überlegte, wie er das wieder gerade biegen konnte. Einen Moment saß er noch still da, dann zog er eine Zigarette raus und zündete diese an. Er sollte hier nicht rauchen, aber er brauchte jetzt sofort Nikotin, ganz dringend. Würde ihn einer hier sehen, wüsste derjenige, dass da etwas ganz und gar nicht stimmte, aber es war ihm egal, denn niemand kam vorbei. Und Sanji wusste ja auch so, dass das hier wirklich alles andere als in Ordnung war. Eine mittelschwere Katastrophe...

Irgendwann kam er einfach nicht mehr umhin, doch zurück in die Küche zu kommen. Zwar stand noch nichts auf dem Herd, aber die Crew hatte Hunger und ihn um Essen gebeten. Gut, Nami hatte gebeten, aber er verstand auch Ruffys Rufe als Bitte.

Vorsichtig spähte er in die Küche hinein, die verlassen dort lag. Innerlich atmete er erleichtert aus, bevor er seine vier Wände wieder betrat und sich erneut an die Kochplatten begab. Dieses Mal schaffte er es auch, in Ruhe zu Ende zu kochen, auch wenn er kaum Ruhe, geschweige denn Entspannung darin fand. Das alles brachte ihn so durcheinander, dass er schon gar nicht mehr genau wusste, was er wollte, geschweige denn was er sich erhoffte oder wünschte. Ein wirklich widerliches Gefühl, aber da musste er wohl oder übel durch, denn einen leichten Weg gab es in dieser Situation wohl nicht.

„Essen!“, rief er über Deck, als er nach draußen trat, doch noch ehe er gesehen wurde, stieg er auch schön höher und verschwand hinter Namis Orangenbäumen.

Er wollte gerade niemanden sehen, am Wenigsten den schwarzhaarigen Gast hier. Dieser brachte ihn zu sehr durcheinander, das konnte er weder ab, noch gebrauchen. Also zog er sich eben, so gut es ging, zurück und versteckte sich schon fast. So konnte er beobachten, wie Nami oben aus der Steuerkabine kam und nach unten gen Küche spazierte, während Ruffy schon vom Lammkopf herunter sprang und runter rannte. Wenn das Wort ESSEN fiel, war er wirklich einer der Ersten, der antrat. Oder Abenteuer, noch so ein Lockwort für den Gummimenschen.

Auch Zoro stand langsam auf, streckte sich und wandte sich dann nach unten. Bis eben hatte er noch am Mast gelehnt und gedöst, doch bei all dem Aufruhr war auch er ausnahmsweise mal wach geworden. Lag aber zum Teil sicher auch daran, dass er, wie die anderen auch, in den letzten Tagen eben eher mittelmäßiges Essen auf dem Tisch gehabt hatte, nicht zu vergleichen mit Sanjis Kochkünsten. Die ließen sogar einen mürrischen Schwertkämpfer mal freundlich werden.

So saßen sie bald alle in der Küche, auch wenn niemand wusste, wo der Koch war. Da der Käpt'n aber schon fleißig dabei war, das Essen in sich hinein zu stopfen, nahmen sich die anderen auch gleich ihr Essen, sonst würden sie nämlich leer ausgehen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Einzig Nami sah sich suchend um, ehe sie die Frage stellte, die Ace wohl am Ehesten beantworten könnte, aber er schwieg.

„Was ist denn mit Sanji? Isst er nicht mit?“

Eine Antwort bekam sie darauf nicht.
 

Es waren zwei weitere Tage auf der Lamb vergangen. Still, schweigend und zugleich auch irgendwie etwas bedrückt, wobei keiner so genau sagen konnte, woher das eigentlich rührte. Sanji und Ace sprachen zwar miteinander, aber kaum, wenn sie alleine waren- da ergriff der Blonde lieber die Flucht. Die Nächte verbrachte der Feuerteufel bei Chopper in der Kajüte, schließlich hatte dieser im Augenblick ein Bett frei, sollten sie aber Lysop und Robin wieder an Bord haben, mussten sie sich etwas anderes einfallen lassen. Denn an sich gefiel es allen, dass der Ältere auf der Lamb war, es war mal etwas anderes. Jeder ging seiner Arbeit nach, sie lebten miteinander und zugleich nebeneinander her, nur wusste bislang einfach niemand, was genau los war. DAS... sollte sich aber bald aufklären.

Die Sonne stand weit oben am Horizont und ließ den Tag so richtig freundlich wirken, aber das bemerkte Sanji kaum. Er stand wieder in der Küche und schnitt gerade frisches Obst, denn er hatte versprochen, einen Obstsalat zu machen. Die Sonne schien durch die Fenster hinter ihm hinein und ließ den Raum gleich noch gemütlicher wirken, doch alles, was Sanji wirklich richtig bemerkte, war der Duft von frischen Erdbeeren und Mango, genauso wie die knackigen Äpfel und Ananas. Nach und nach schnitt er alles klein und füllte kleine Schälchen damit, insgesamt fünf Stück. Er selbst hatte keinen Hunger, deshalb machte er nur für anderen ein kleines Dessert, das er ihnen auch gleich darauf raus brachte. Sie befanden sich alle an Deck, Nami oben bei den Orangenbäumen, Chopper und Ruffy bei dem Lammkopf, Zoro lehnte wie immer am Mast und Ace... nun, ihn entdeckte er erst gar nicht. Das war aber vielleicht auch ganz gut so.

„Ich hab hier den Obstsala-“, begann er gerade und lächelte, wenn auch etwas gezwungen, in die Runde, als er sie sah.

Langsam bestiegen die beide das Schiff, erst Lysop, direkt hinter ihm Robin. Jegliche restliche Farbe wich aus dem eh schon hellen Gesicht des Blonden, wobei das Tablett mit den Schälchen wankte und beinahe herunter fiel, wäre Ace nicht da gewesen. Dieser fing das Tablett sofort auf und sah zu Sanji, doch dieser starrte einfach nur weiter zu der schwarzhaarigen Frau, die eben an Deck kam.

„Da seid ihr ja!“, freute sich Ruffy sofort und sprang auf, wobei auch die anderen gleich zu ihnen gelaufen kamen.

„Ja... es tut uns Leid, dass wir euch so viel Ärger bereitet haben.“, entschuldigte sich der Lügenbaron da schon, aber das schien bereits vergessen zu sein.

Alle kamen sie auf die beiden zu und begrussten sie richtig herzlich, wirklich alle- außer Sanji, der sich bleich wie ein Leichentuch abwandte und unter Deck lief. Ebenso wie Ace, der das Tablett abstellte und dem Blonden sofort folgte.

„Sanji!“

Keine Antwort, dafür das Klicken, als die Tür ins Schloss fiel.

„Sanji, mach auf!“

Wieder nichts, der Blonde hatte sich im Badezimmer eingeschlossen. Ace hatte geahnt, dass es mit Robin zu tun hatte und auch, dass das Wiedersehen der beiden etwas sehr speziell ausfallen würde. Doch DAMIT, was hier gerade geschah, hatte er wirklich nicht gerechnet.

Still wartete er vor der Tür, klopfte immer mal wieder an und erhoffte sich so Einlass, doch nichts geschah. Erst, als dann auch die anderen nach unten kamen, ging die Tür auf. Sanji sah... erstaunlich gut aus, dass der Schwarzhaarige erst einmal wirklich misstrauisch wurde. Nur ein Blick in die Augen des Blondschopfs und er wusste, dass NICHTS in Ordnung war. Er kam nur nicht mehr dazu, irgendetwas zu sagen oder zu reagieren, da ging der Blonde schon an ihm vorbei in die Küche und bereitete einige Gläser mit frischen Getränken für sie alle zu. Sekunden später standen schon alle in der Küche, inklusive Robin. Erst noch sah er sie nicht direkt an, dann aber hob er den Blick und musterte sie. Sie sah gut aus, wie immer. Als sie seinen Blick bemerkte, erwiderte sie diesen sofort und lächelte richtig strahlend, wenn auch entschuldigend. Als wollte sie sagen 'Es tut mir Leid, dass ich so plötzlich weg war. Aber jetzt bin ich wieder da'. Während sie einander so ansahen, spürte er ganz genau, dass er es ihr nicht verzeihen konnte. Er hatte sich so viele Hoffnungen gemacht, er hatte sich ausgemalt, was zwischen ihnen sein würde und sie... sie verschwand einfach. Ohne ein Wort zu sagen. So wusste er ja nicht einmal, was sie wirklich fühlte, ob sie etwas für ihn empfand. Vielleicht war das auch besser so.

Der Nachmittag brachte erst einmal einige Erklärungen mit sich, unter anderem, wieso die beiden so plötzlich verschwunden waren. An sich hing es mit der Vergangenheit der Schwarzhaarigen zusammen, Lysop war ihr nur rechtzeitig auf die Schliche gekommen- besser gesagt, er hatte sie nachts überrascht und sie hatte sich ihm anvertraut. Also waren sie zusammen verschwunden, aber all das... bekam Sanji kaum mit. Sein Kopf war wie taub, während er mit ihnen allen am Tisch in der Küche saß. Robin war zwar wieder da, aber irgendwie... blieb der wohl gewünschte Effekt, dass es ihm besser ginge, aus. Irgendwie war ihm alles egal geworden und DAS war etwas, das niemals hätte geschehen dürfen.

Genauso taub bereitete er das Essen zu, wobei er kaum etwas davon mitbekam, was hinter seinem Rücken geschah. Die ganze Crew plapperte noch fröhlich vor sich hin, aber das war ihm egal. Er kochte, weil er der Koch war, fertig.

Als sie sich nach dem Essen alle nach und nach auflösten und verschwanden, hinüber in ihre Kajüten, runter ins Badezimmer, ging Sanji raus an die Reling und steckte sich eine Zigarette an. Jetzt waren sie alle wieder zusammen, aber was brachte es? Seine Gedanken waren taub geworden, nicht gerade besser als vorher. Stumm starrte er hinaus auf das dunkle Meer, als er plötzlich die leisen Schritte und gleich darauf die zarte Stimme hören konnte.

„Hallo, Sanji.“, meinte Robin leise und kam näher, wobei sie ein kleinem Abstand stehen blieb.

„Hey.“

Schweigen breitete sich aus, die Sorte Schweigen, die zeigte, dass etwas nicht stimmte.

„Du bist mir böse.“

Er schwieg.

„Sanji... ich konnte dir nichts sagen. Ich wollte niemanden von euch mit hinein ziehen.“

„Lysop ist mit dir gekommen.“

Jetzt war SIE es, die einen Moment schwieg, aber sie wollte sich einfach erklärt haben, damit der Blonde auch verstand, was sie bewegte.

„Aber doch nur, weil er es heraus gefunden hat... Ich wollte nicht, dass einem von euch etwas passiert, das musst du mir glauben.“

Einen kleinen Moment lang war das leise Wehen des Windes das einzige Geräusch, das man hören konnte. Sanji drehte sich langsam um und musterte sie, wie sie dort stand, einfach... wunderschön, wie immer. Aber er empfand einfach nicht das Gleiche wie vorher.

„Ich muss dir gar nichts mehr glauben.“, sagte er und seine Stimme klang so kalt, wie er sich innerlich fühlte.

Ohne ein weiteres Wort ging er einfach an ihr vorbei, zurück in die Küche. Er wusste jetzt, welche Antwort auf die Frage kommen würde, die er sich nicht getraut hatte zu stellen. Nein, er konnte es ihr nicht verzeihen. Noch nicht. Und das wiederum machte es unmöglich, dass sie beide zusammen kamen.

Die Küche war stockdunkel, sodass er erst einmal nichts sah. Doch den Schlüssel fand er auch blind, sodass er ihn leise im Schloss drehte und jeden anderen so aussperrte. Es tat weh, es tat schrecklich weh. Niemals zuvor hatte irgendeine Verletzung sich so grausam angefühlt wie dieser Moment, in dem er spürte, wie sich seine Brust zusammenzog. Als würde jemand sein Innerstes einfach zerquetschen, ohne Wenn und Aber.

Leise trat er von der Tür weg. Er brauchte jetzt irgendetwas Alkoholisches, und davon VIEL. Doch... bevor er an der Schranktür ankam, sah er im Schein der schmalen Mondsichel eine Gestalt am Tisch. Erschrocken zuckte er zusammen, aber das war wirklich nicht nötig, denn die Person schlief. Seinen Kopf hatte er auf die Arme gebettet, die verschränkt auf dem Tisch lagen, sodass das schwarze Haar ihm ins Gesicht fielen.

Ace.

Einige Sekunden lang starrte er einfach nur zu dem Schwarzhaarigen hinüber. Ace... Er war anders. Er war einfach freundlich zu Sanji gewesen, er hatte ihm in den letzten Tagen geholfen, auch wenn er ihn zugleich ziemlich verwirrt hatte. Und er? Er hatte sich gegen ein offenes Gespräch mit ihm gewehrt, immer wieder und wieder.

Langsam kam er näher. Was machte er wohl hier? Wollte der Ältere hier schlafen, angesichts der Tatsache, dass Lysop jetzt wieder zurück war? Oder... hatte er gewartet? Auf IHN?

Noch ein Stück kam er näher. Ganz still und leise, damit er ihn nicht weckte. Zugleich musterte er ihn aber umso genauer und legte den Kopf schief, dann... neigte er diesen und hauchte einen zarten Kuss auf das schwarze Haar. Ja... genau so hatte Ace es auch bei ihm getan. Sanji war egal, WIESO, es hatte sich gut angefühlt. Und er wünschte sich die Wärme, die er in dieser Nacht in der Herberge gefühlt hatte, er wollte die Arme spüren dürfen, die ihn hielten wie noch einige Tage zuvor. Er fühlte sich schwach und wünschte sich die Stärke von Ace, um sich fallen lassen zu können. Wieder.

Im nächsten Moment lehnte er mit dem Rücken an der Wand und spürte die weichen, leicht salzig schmeckenden Lippen auf den Seinen. Überrascht starrte er in die dunklen Augen, während er langsam realisierte, was hier gerade geschah. Zitternd versuchte er Ace von sich zu schieben, doch dieser drückte ihn nur noch mehr an das Holz und schloss langsam die Augen, während er Sanji voller Leidenschaft und Hingabe küsste. So intensiv, dass auch der Blonde bald schon nicht mehr widerstehen konnte und ganz langsam die Lider sinken ließ...

Die Zeit schien still zu stehen. Sein Atem ging stockend, während sich seine Hände richtig an den Schultern des Feuerteufels festkrallten. Dabei wurden ihm die Knie richtig weich, ohne, dass er etwas dagegen unternehmen konnte, doch Ace hielt ihn sanft fest, dass er nicht sank. Sein ganzer Körper zitterte, so sehr, dass er sich fest an den Älteren drückte. Nie zuvor hatte er so empfunden, NIE... Aber Ace schaffte gerade etwas, das sonst niemand erreicht hatte bisher. Sanjis Herz schlug so schnell wie nie zuvor, und das nicht aus Angst oder Wut oder zu viel Kraftaufwand, ganz sicher nicht.

Als sich ihre Lippen dann langsam wieder lösten, keuchte der Blonde schwer, ehe ihm nur ein einziges Wort entkam.

„Ace....“

„Schhh...“, erwiderte dieser sofort und rieb den Kopf zärtlich an ihm, wobei er Sanji richtig fest in seine Arme zog und festhielt. „Die ganze Zeit schon habe ich darauf gewartet, dass du es tust... dass du meine Küsse erwiderst.“

Zitternd lehnte Sanji an ihm und ließ keine Sekunde los- sonst würden seine Beine nachgeben und er würde einknicken, das wusste er. Dabei lauschte er den Worten und begriff nach kurzer Zeit, was der Ältere ihm da verriet. Dann waren das WIRKLICH Küsse gewesen, die er da gespürt hatte... Er wusste nicht, was denken, aber das Denken übernahm sowieso gerade ein anderer für ihn.

„Vorsichtig.“, warnte Ace ihn leise, ehe er sich mit ihm drehte und sich auf den Stuhl zurück sinken ließ, von dem er eben aufgestanden war und Sanji anschließend an die Wand gedrückt hatte.

Den Blonden zog er dabei mit sich und ließ ihn auf seinen Schoß sinken, dass sie einander ansehen konnten und er ihn nicht eine einzige Sekunde loslassen musste. Noch wusste der Blondschopf gar nicht, wie ihm geschah, doch Ace strich ihm einfach nur sanft über den Rücken und haschte immer wieder leicht nach ihm, mal nach den Lippen, dann nach dem Hals des Smutjes, sogar zärtlich nach dessen Ohr, an dem er ein ganz klein wenig knabberte.

„Entschuldige... aber die letzten Tage waren hart, nachdem du mich in der Herberge so nah bei dir geduldet hattest. Die Distanz hier... hat mich fast umgebracht.“, erklärte Ace sich leise, wobei Sanji nur etwas den Kopf schüttelte, denn er verstand es einfach nicht.

„Wieso... wieso TUST du das?“

„Was meinst du?“

„Das... das alles hier... was du sagst.... was du machst... Wieso?“

Einen Moment lang wurde es still, dann wurde Sanji so nah heran gezogen, dass die heiße Haut des Feuerteufels ihn sogar durch sein Hemd hindurch wärmte. Sanji war erst etwas überrascht, dann aber spürte er es, so deutlich wie nie zuvor. DAS war es, was er wollte, worauf er gewartet hatte. Diese Wärme, die sehr viel mehr war als das, was ein Feuer spenden konnte. Deshalb lehnte er den Kopf auch gleich an Ace heran und schloss die Arme um seinen Nacken, damit er ihm gleich noch näher sein konnte, während er still den Worten lauschte, die abermals für richtig starkes Herzklopfen bei ihm sorgten.

„Weil du mir sehr viel bedeutest, Sanji... Ich wollte dich, schon immer- und jetzt... sehe ich nicht mehr ein, wieso ich dich von mir weglassen sollte.“

Leicht zitternd drückte er sich an den Schwarzhaarigen, vielleicht wegen der Hitze, vielleicht aus Angst, vielleicht auch aus Unsicherheit. Denn auch, wenn es das war, was er wollte und ihm die Worte hier eigentlich genau SO auch unglaublich gefielen, so war da dennoch irgendwie noch etwas Unsicherheit und Angst dahinter. Spielte Ace nur? Verließ er ihn gleich, so wie Robin es auch getan hatte? Was empfand der Schwarzhaarige WIRKLICH für ihn- und was empfand er für den Feuerteufel?

Doch Ace schloss ihn nur weiter fest in seine Arme und lächelte, ehe er sich ein klein wenig löste und Sanjis Kinn anhob.

„Ich hab mich in dich verliebt... Wirklich in dich verliebt.“

Sekundenlang sahen sie einander nur an, ehe die Worte so richtig zu dem jungen Koch durchdrangen und die Bedeutung derer ihm bewusst wurde. Sprachlos sah der Blonde zu ihm, ehe sein Mund wie bei einem Fisch auf dem Trockenen stumm auf und zu ging. Ace sah schmunzelnd zu, bevor er ihn wieder näher zog und sanft nach ihm haschte.

„Ich hab mich in dich verliebt, Sanji... und ich lass dich nie wieder gehen.“, raunte er ihm zärtlich zu, ehe er ihn zu einem erneuten Kuss einfing- und dieses Mal entließ er ihn nicht mehr so schnell aus diesem.

Allerdings wollte Sanji es auch gar nicht anders. Seine Hände griffen in das schwarze Haar, dass er sich besser festhalten konnte, und er erwiderte den Kuss. Erst nur zögerlich, indem er ganz vorsichtig etwas Druck ausübte. Dann aber öffnete er die Lippen und gewährte Ace so den Einlass, den dieser sich durch zärtliches Lecken an seinen Lippen erbeten hatte. Das Prickeln war so atemberaubend, dass er leise in den Kuss keuchte, wobei er sofort spüren konnte, wie Ace ihn noch näher zog. Der Ältere achtete wirklich auf jede einzelne Reaktion von ihm und gab Acht, dass alles in Ordnung war. Das Gefühl war so berauschend, dass Sanji einfach nur die Augen schloss und sich fallen ließ, denn er durfte sich sicher sein- Ace fing ihn auf. Genau das war es, was er gebraucht hatte- und wie es schien, war genau ER das, was der Schwarzhaarige brauchte...
 

Die Sonne schien bereits durch die Fenster der Küche, aber das interessierte sie beide herzlich wenig. Genauso wenig wie das Klopfen an der Tür, das eindeutig von Ruffy kam- da hatte nämlich jemand Hunger. Aber weder Ace noch Sanji hatten groß Lust, aufzustehen und irgendjemanden hier herein zu lassen, denn das würde bedeuten, dass sie beide sich erst einmal voneinander trennen mussten. Das wollte keiner der beiden, denn hier, auf der Sitzbank, war es gerade viel zu schön.

Ace lag mit dem Rücken auf den Sitzkissen direkt auf der Bank, wobei Sanji auf ihm lag und sich an die warme Haut kuschelte. Sie beide trugen nur noch ihre Hosen, wobei es hier drinnen ja auch schön angenehm warm war.

„Dein Bruder ist ganz schön verfressen...“, murmelte Sanji leise und rieb den Kopf etwas an dem Älteren, der darauf nur gähnte und leise lachte.

„Stimmt. Aber bei deinem leckeren Essen wundert mich das nicht im Mindesten.“

„Recht hast du.“

„Immer.“

„Angeber.“

„Aber ein gut aussehender.“, erwiderte Ace noch, ehe er Sanji leicht anstupste, dass dieser sich etwas aufrichtete.

Die Arme verschränkte er direkt auf dem oberen Teil von der Brust des Älteren, sodass er ihn direkt ansehen konnte. Das Kinn legte er dabei wieder auf seinen Armen ab und musterte seinen Schwarzhaarigen.

Seinen.

Sanji musste bei seinen eigenen Gedanken schmunzeln, was Ace zu einem recht fragenden Gesichtsausdruck verleitete, doch der Blonde schüttelte nur den Kopf und sah ihn einfach weiter glücklich an.

„So glücklich?“, fragte Ace da, wobei Sanji nur einen Moment überlegte.

„Ich... bin selbst etwas überrascht.“, gab er zu, ehe er weiter sprach. „Aber ja... ich fühle mich gut. Ausnahmsweise mal bin ich unglaublich glücklich und das dank dir.“

„Gut so... dein Lächeln hat mir gefehlt, Sanji.“

Kurz war der Blonde überrascht, ehe er begriff, was der Andere meinte. Es stimmte, die letzten Tage waren furchtbar gewesen. Er hatte gezwungen gelächelt, er war unglücklich gewesen, er hatte nicht einmal gewusst, was er tun sollte. Heute aber hatte er nicht nur gut geschlafen, er hatte sich auf den Morgen gefreut und war einfach so wahnsinnig glücklich, hier zu liegen und Ace zu spüren. Erst jetzt merkte er etwas, das irgendwie ziemlich ironisch war. Er hatte die Liebe bei Robin gesucht- und bei Ace gefunden.

„Du machst mich eben glücklich, Ace... da kann ich nicht anders als lächeln.“

Schmunzelnd strich der Schwarzhaarige mit einer Hand über Sanjis blondes Haar, ehe er den Kopf zu ihm streckte und ihn unglaublich zärtlich küsste.

„Ich sagte ich hab HUNGAAAA!“

Krachend flog die Tür auf und Ruffy polterte herein, wobei hinter ihm schon Nami stand.

„Ruffy! Hör sofort au-“

Die sprachlosen Blicke kamen ganz sicher nicht von der herausgetretenen Tür, das wussten Ace und Sanji, als sie sich ganz langsam wieder lösten und den Kopf zu den Eindringlingen drehten.

„Nicht mal in Ruhe schlafen kann man...“, meinte der Ältere der beiden Brüder, wobei Sanji seinen Kopf wieder auf die Brust des Schwarzhaarigen sinken ließ.

„Was... zum...?“, begann Nami, aber Ruffy kam nur mit einer Schmolllippe rein spaziert.

„Ich hab HUNGER! Schlafen könnt ihr auch nachts!“

Nami schlug sich nur die Hand an die Stirn- klar, ihr Käpt'n hatte gar nicht verstanden, dass sie die beiden gerade in flagranti erwischt hatten. Bevor sie aber noch etwas sagen konnte, kam schon der nächste um die Ecke.

„Ich hab den Krach gehört...“, kam es von Zoro, ehe er die beiden jungen Männer auf der Bank entdeckte und sie überrascht musterte. „Habt ihr gestern Nacht kein Bett mehr gefunden?“

„Brauchen sie ja nicht.“, kam es von Robin, die leise hinter ihn getreten war.

Kurz breitete sich Schweigen im Raum aus. JEDER hier wusste, dass da etwas zwischen der Schwarzhaarigen und dem Blonden gelaufen war, deshalb war die Tatsache, dass dieser jetzt mit Ace zusammen gekuschelt hier herum lag doch etwas pikant. Allerdings war es dann Ace, der die ganze Situation entschärfte, denn er richtete sich mit Sanji im Arm auf und drückte ihn zart näher an sich heran.

„Jeder hat so seine Chancen... manche eine, manche zwei, manche sogar drei. Da kommt es oftmals nur drauf an, wer die seine zuerst ergreift.“, sagte er ruhig, wobei Robin sofort verstand, was er meinte, und leicht lächelte.

„Das stimmt wohl.“

Damit kam sie dann ebenso in die Küche und setzte sich zu ihnen an den Tisch, stützte einen Arm auf und ihr Kinn in die Hand.

„Und? Kriegen wir jetzt Frühstück?“

Einen Moment lang musterten sie einander noch, dann begann Sanji so frei und glücklich zu grinsen wie schon sehr, SEHR lange nicht mehr.

„Aber selbstverständlich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Satine15
2011-04-03T20:50:14+00:00 03.04.2011 22:50
Hab doch gleich mal angefangen auch deine anderen Werke zu betrachten =)
War die erste Story, die ich zu dem Pairing gelesen habe, hat mir aber sehr gut gefallen. Die Gefühle sind wirklich super rüber gekommen, auch wenn ZoxSa wohl mein lieblingsparing bleiben wird!
Die Story war auf jeden Fall super und lies sich super leicht lesen und nachvollziehen =)
Weiter so
Liebste Grüße =)
Von:  Hypsilon
2011-03-29T15:24:11+00:00 29.03.2011 17:24
omg wie süß ist das denn?
Ma, wie sie sich näher kommen und doch nicht und dann doch wieder
es ist echt super süß geschrieben =)
Hach, war ne super Idee das hier zu lesen, auch wenns n bisschen gedauert hatte, bis ich endlich Zeit gefunden habe.
Ace und Sanji sind ja soooo süß^^
finds toll, dass du nun ja auch Gefallen an diesem Pairing gefunden hast =)
bitte bitte lass mich irgendwie wissen, wenn du was neues mit diesem Pairing produzierst, sei es nun ein FA oder ne FF =)
Von:  Sanji
2011-02-20T21:20:31+00:00 20.02.2011 22:20
Ohh wie niedlich, da bekommt man ja gleich nen Zuckerschock x3
Ich fand das total süß, wie Ace versucht hat, SAnji zu trösten und der sture Bock lässt das kaum zu, aber dann!
Ich finde die Umsetzung total gut und man hatte auch ordentlich was zu lesen, außerdem sind die Charas nicht ooc rüber gekommen, das finde ich auch gut ^^
Ich freu mich aufjedenfall noch auf das Bonus Kapitel ^,^

LG Sanji
Von:  Lestat_de-Lioncourt
2011-02-20T16:14:28+00:00 20.02.2011 17:14
*reinschau*
So... Habs jetz eben noch mal gelesen, oder eher überflogen. Aber ich persönlich find die Idee samt Umsetzung einfach süß! Ein bisschen was hab ich dir ja gestern schon gesagt dazu... ^.~
Was wollt ich noch? Ein paar Schreibfehler sind mir aufgefallen, über die ich dann einfach drüber gelesen hab... und sonst mag ich vor allem eigentlich, dass Ruffy seinen Appetit zurück hat. Immer in den 'ungünstigsten' Situationen platzt er rein. Hast du schön spannend gehalten! ^-^b
Mir persönlich gefällt es einfach genau so und ich wünsch dir, dass hier auch noch n paar Kommentare mehr auftauchen! Die Story lohnt sich nämlich echt zu lesen. ^^


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