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Wolf & Cat auf Mission. Ziel - Daimyou im Land des Weines
von

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Mission and Order

Die Uhr schlug noch nicht ganz siebzehn Uhr, als der unfreiwillige Bote endlich seine zwei vermissten Teamkameraden auffand. Beide immer noch sichtlich in ihren lockeren schwarzen Trainingsklamotten unterwegs und somit für die geschulten Augen des Jonin Frischfleisch für eine Mission im Auftrag Tsunades. Eben diese Botschaft würde er den Ahnungslosen in den nächsten Minuten überbringen, freute sich schon auf die Gesichter. Vermutlich hatten beide nur eine kurze Essenspause in ihrer nicht allzu schwachen Trainingsrunde eingelegt, was nun jäh enden würde. Entschieden ließ Genma seinen Senbon auf die andere Seite seines Mundes wandern und musterte noch einen kurzen Moment seine Ziele. Das Training schien für seine Anbuaugen recht anstrengend gewesen zu sein und bestärkte ihn in seinem Willen, beide von diesem kräftezehrenden Zeitvertreib zu erlösen. Und direkt in den Nächsten zu schicken.

Schnell und leicht grinsend sprang er vor beide Shinobi und festigte seinen Stand, bevor sich diese aus der Nebenstraße heraus bewegten, um sich wenigstens etwas an Geheimhaltung, und vor allem eine normale Sprechlautstärke zu sichern.

„Hab ich euch endlich. Irgendwas Spezielles in einer verlassenen, dunklen Gasse vorgehabt?“, versuchte er zum Auftakt etwas zu triezen. Der Umgang der Beiden miteinander und insbesondere die Reaktionen des Braunhaarigen auf derartige Gerüchte forderten Genma immer wieder aufs Neue zu weiteren Sticheleien heraus.

Tenzous Echo blieb bei einem leichten Seufzen und einem gelangweilten Blick, der dem Kakashis Konkurrenz machen konnte. Doch die Art wie er im selben Augenblick seinen Kopf leicht zur Seite drehte und sein Gesicht so unauffällig wie nur möglich in den Schatten der dunklen Gasse verbarg machte klar, dass seine Wangen eine gesunde Rotfärbung annahmen. Und dass er Genma keine verbale Antwort gab, sondern einen kaum vernehmbaren, verächtlichen Ton in seiner Kehle erstickte, ließ auch so seine Schlüsse zu und sorgte für eine gewisse Befriedigung des senbontragenden Shinobi. Ebenso hätte das unmerkliche Zucken in Tenzous Hand noch zu der ausgewachsenen Handlung führen können, dass er sich an seiner Faust räuspern musste, aber dies trat natürlich nicht ein. Auch dieses erstickte er erfolgreich im Keim. Dennoch schien Kakashi seine gewünschte Reaktion zu erahnen, da er ihn schlicht zu gut kannte und legte seine Hand kurz auf die Schulter des Jüngeren. Ob dies als beschwichtigende oder belohnende Geste zu verstehen war, würde wohl immer das Geheimnis des Silberhaarigen bleiben.

Kakashi hingegen sah schlicht nur gelangweilt drein und versuchte definitiv nichts Derartiges zu verbergen, musterte offen den neu aufgetauchten Shinobi und zog fragend die Augenbrauen zusammen.

„Also haben sie dich wieder zu den Sklaven gesteckt, wenn du in deiner Joninkleidung und als Bote unterwegs bist? Was hast du angestellt?“ Er ging nicht die Spur auf die verschwörerische Andeutung Genmas ein. Konterte eher mit der lockeren Frage.

Selbiger ließ ein leicht enttäuschtes Murren verlauten und kratzte sich danach am Nacken.

„Naah…“, sein Gesicht verzog sich unwohl. „Schlimmer. Viel Schlimmer. Bekomm vielleicht demnächst nen Geninteam.“

„Was du? Wie lange soll das überleben?“, erwiderte der Silberhaarige amüsiert, während Tenzou unverhohlen grinste, wusste er doch, dass Genma nicht gern den Lehrer für Jüngere spielte. Ein wenig als Schiedsrichter fungieren und den Kleinen beim Kämpfen zusehen, das war was anderes als diese zu unterrichten und ihnen ordentliche Werte beizubringen. Genmas Gegenantwort überraschte deshalb keinen der beiden Anbu.

„Jo, zumindest denken sie noch, es wäre gesund für die Kids. Werd mein Bestes tun, sie schnell vom Gegenteil zu überzeugen“, grinste er und zwirbelte mit Daumen und Zeigefinger an seinem Senbon.

„Wie wärs wenn du uns die ganze Geschichte heute Abend in der Bar erzählt“, schlug Tenzou vor.

„Nah, sorry. Daraus wird vermutlich nichts. Ihr habt eine Mission und sollt eure Hintern zu Tsunade bewegen“, meldete Genma den Grund für sein Auftauchen.

„ Was? Und… Mal im Ernst, Geninteam? Was soll der Blödsinn bei so jemand kinderfreundlichen wie dir. Wir brauchen doch die Anbu.“, griff Kakashi noch einmal neugierig auf, handelte es sich schließlich um seinen Teamkollegen in Anbu, auf den er sich verlassen musste. Gleichsam aber auch gespannt auf weitere Informationen bezüglich der neuen Arbeitsankündigung.

„Doppelbelastung, nett, nicht? Und ja, jetzt ab zur Godaime. Beziehungsweise in Nicht-Hatake-Sprache vor ner halben Stunde“, beantwortete der Senbonträger wahrheitsgemäß mit einem Schulterzucken. Tenzous rechte Augenbraue hob sich leicht.

„Vor einer halben Stunde? Konnte uns nicht jemand eher Bescheid sagen.“ Seine Vorahnung auf die Laune der Godaime behielt er dieses Mal für sich, wusste aber darum, was sie von zu Spät kommen hielt. Das musste ja passieren, wenn man mit Kakashi Hatake unterwegs war. Ob unschuldig oder nicht.

„Jo. Kotetsu und Izumo konnten euch nicht finden. Deswegen spiele ich den unfreiwilligen Boten. Hab ja mitbekommen wie beide auf der Suche nach euch waren.“

„Mh das Restaurant merk ich mir“, nuschelte Kakashi mit einem leichten Schmunzeln. Unauffindbarkeit war manchmal Gold wert.

„Also, macht euch auf die Socken, es wird ein gut eingespieltes zwei Mann Anbuteam verlangt“, ermutigte Genma eher mehr an den älteren der Beiden gerichtet, sich doch so langsam mal in Bewegung zu setzen. Tenzou teilte diese Ansicht und sein Blick glitt auf ein schräg liegendes Dach, dann zurück zu Genma.

„Danke für die Benachrichtigung, sehen uns… irgendwann.“

„Ja, ihr solltet los. Also, kommt sicher wieder nach Hause. Ich schau mir die Rotzlöffel an“, pflichtete Genma bei, hob verabschiedend die Hand während er sich zur Straße drehte und davon schlenderte.

Ein leises ‚Dann wollen wir mal‘ ließ Kakashi verlauten und sprang dicht gefolgt von seinem Trainingspartner auf das von Tenzou zuvor begutachtete Dach, machte sich ohne Umschweife auf den Weg zu dem weithin sichtbaren Hokageturm.
 

„Der Tag konnte nur mit einer neuen Mission enden, nicht wahr Senpai?“

„Wie zu erwarten war, trainieren wir eben so, ohne sicheres Gelände weiter. Was mich wundert ist, dass wir zusammen eine Mission haben“, stimmte Kakashi dem Braunhaarigen zu. Dieser brummte beipflichtend und grübelte.

„Interessiert mich auch. Und… durch die Tür oder Fenster?“

„Mh, werden wir sehen was es mit der Situation auf sich hat und wenn du schon so fragst, Fenster, wenn es geöffnet ist.“ Keine andere Antwort hatte Tenzou im Grunde erwartet.

„Ihr geht zuerst…“, ließ er die Aussage im Raum stehen.

„Gut, dann jetzt“, meinte der Silberhaarige, als der Hokageturm beinahe erreicht war und verschwand ohne Staubwolke mit einem einfachen Fingerzeichen.

Der Jüngere wartete absichtlich einige Sekunden, bis er es seinem Senpai gleichtat und mitten in ein Gespräch platzte. Oder Monolog…

„…gesteckt?! Ich brauche euch dringend.“, visierte die blonde Frau den Kopierninja an. Dieser versuchte sie abwehrend mit den Händen beinahe fuchtelnd zu beruhigen und setzte sein typisches Lächeln auf, hoffte auch einmal zu Wort zu kommen.

Leicht angespannt ließ der Angekommene sein Chakra konzentriert um im Zweifelsfall bei fliegenden Gegenständen oder Fäusten nicht als Kollateralschaden zu enden und abhauen zu können, während er die halb geschrieenen Worte der Godaime entschlüsselte.

Ein Seufzen erklang. „Naja, wenigstens wart ihr zusammen unterwegs“, setzte die Stimme etwas gedämpfter fort.

„Verzeiht, Tsunade-sama. Es wird nicht mehr vorkommen.“, log Tenzou halbwegs, denn er wusste, dass dies in Gesellschaft Kakashis schlicht und ergreifend nicht einfach so zu sagen war. Dennoch entspannte er sich kaum merklich aufgrund der professionell werdenden Stimmung und verbeugte sich leicht, um seine Bitte um Verzeihung noch zu unterstützen.

„Tsunade-sama…“, begann Kakashi zögerlich, aber prompt folgte noch einmal lauter die Antwort.

„Keine Ausreden mehr, ich brecht sofort auf.“, verließ ihre Kehle und dabei schlug sie auf den Tisch, dass die Teeschale neben ihrer Hand bedenklich klackerte aber wie durch ein Wunder nichts ihrer Flüssigkeit verlor.

„Wohin denn überhaupt, noch fehlen ein paar entscheidende Informationen.“ Kakashi lächelte charmant, trotz der ankreidenden Aussage und versuchte sie dadurch etwas auszuschmücken. Tsunade Gesichtsausdruck wurde noch ernster und sie deutete streng auf eine Schriftrolle und rollte dann eine andere aus, in der sich eine Karte der Länder verbarg.

Kakashi nahm die streng zugewiesene Schriftrolle auf, trat vorsichtig an den Tisch der Godaime, denn man konnte ja nie wissen, und überflog das Dokument und die Stelle, auf der der Finger der Godaime ruhte.

Tenzou blickte für einen Moment fragend zu Kakashi, da selbiger der Anführer ihres kleinen Zweierteams sein würde und somit selbst entschied, ob der Jüngere in alle Informationen eingeweiht werden würde. Doch nach einem kurzen Wink folgte er an den Schreibtisch und besah sich mit ihm zusammen das Dokument, während er parallel so gut wie möglich versuchte, Tsunades Erläuterungen zu lauschen.

"Eure Mission wird als S klassifiziert, ein Attentat auf den Daimyou des Landes des Weines." Tsunade legte leicht die Stirn in Falten. "Er tyrannisiert seine Untergebenen und hat vor, eine Shinobi Armee aufzubauen. Ich denke nicht, dass er dumm genug ist, allzu weit damit zu gehen, doch er beschäftigt bereits einige gesuchte Nukenin soweit wir wissen. Was wir leider nicht wissen, ist, wo genau er sich befindet. Wie ihr seht hat er das unbesetzte Land zwischen dem ehemaligen Otogakure und Takigakure für sich beansprucht. Deswegen wohl auch die leichter aufzufindenden und anschlussbereiten Nukenin…“ Ihr Blick legte sich auf Tenzou. „Er könnte in seinem Anwesen sein, aber sich ebenso gut woanders verschanzt haben. Deswegen brauchen wir dich, Tenzou. Es ist ein altes Bollwerk, fast vollkommen aus massivem Holz errichtet. Bedauerlicherweise verfügen wir trotz seinem historischen Wert über keine Baupläne.“

Tenzou nickte verstehend. „Fehlende Baupläne sind kein Problem, Tsunade-sama.“

Mit einem zustimmenden Laut wanderte der Blick der Godaime zu dem älteren Anbu. „Und wir brauchen dich zum schnellen Ausführen, Kakashi. Niemand darf euch entdecken und wissen, dass Konoha darin involviert ist. Zusätzlich zum Daimyou solltet ihr auch seine beiden Brüder erledigen, die ihn bei seinen menschenverachtenden und verbrecherischen Taten unterstützen und höchst wahrscheinlich seinen Platz einnehmen werden im Falle, dass er unerwarteterweise von uns geht. Und falls sich die Drei nicht in dieser Festung aufhalten sollten, wirst du sicher eine Lösung mit deinen Hunden finden. Schließlich sollten in dem Gebäude noch ansatzweise Geruchsspuren aufzufinden sein. Ich verlass mich auf deine Aufspürfähigkeiten.“

„Sofortiger Aufbruch also“, nuschelte Kakashi grübelnd und nickte, stellte sich dann von seiner leicht gebeugten Haltung gerade und wendete sich an seinen Kohai. „Tenzou du hast alles verstanden. Lass uns gehen?", wobei letzteres weniger eine Fragestellung war als mehr eine Aufforderung zum Aufbruch aufgrund des Ernstes der Lage. Es gab keinen Grund, die dortige Bevölkerung noch unnötig länger unter den scheinbar grausamen Lebensverhältnissen leiden zu lassen.

Mit einem kurzen Nicken bestätigte Tenzou, verbalisierte es dennoch im Anschluss noch. „Hai, Senpai.“

„Viel Erfolg dann und kommt mir gesund zurück.“ Tsunades Blick wanderte zurück zu dem Jüngeren. „Das gilt vor allem für dich, Kakashi.“ Auch wenn sie den Älteren ansprach, so kommunizierte sie doch mehr mit Tenzou, forderte ihn blicklich auf, auf seinen Senpai aufzupassen und ihn wenn nötig zurückzuhalten, sollte er übermütig oder selbstzerstörerisch agieren.

„Verstanden, Tsunade-sama.“, war Tenzous Reaktion darauf, denn er kannte das Prozedere mit dem silberhaarigen Anbu noch zu genüge.

Man konnte es sich fast nicht denken, aber der Blick den Kakashi zwischen die beiden blicklich verbundenen Personen warf, war noch gelangweilter als er sonst durch die Welt wandelte, oder es zumindest vorgab. Wieder musste er anwesend zuhören, dass jemand auf ihn aufpassen musste. In welcher Einheit war er eigentlich?

„Erwartet uns bald zurück“, war seine merklich kurz angebundene Antwort, bevor er in einer leicht beißenden Rauchwolke verschwand, damit das Büro zunebelte und die versiegelte Auftragsschriftrolle mit sich trug. Oder jedenfalls so tat. Für etwas mehr als einen Wimpernschlag blieb er noch, seine Luft angehalten, der Kopf leicht gesenkt, die Augen genießend geschlossen und genoss den ansetzenden Husten der beiden Anderen, bevor er sich schleunigst lautlos davonmachte.

Mit einem leichten Husten folgte Tenzou ihm auf dem Fuß, mit dem Gedanken spielend, irgendwann einmal in einem Wirrwarr aus dornenbesetzten Zweigen zu verschwinden, damit seine treuen Gefährten auch ihren Spaß daran hatten, so wie er sich jedes Mal über die Rauchwolke freute.



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