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The lost Chapters

Color of Twilight
von

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#03: Ein Moment von Frieden

Während seiner Reisen durch die Welten, um diejenigen zu finden, die für den Untergang seiner Heimat verantwortlich waren, damit er seine Rache durchführen konnte, machte Zetsu gemeinsam mit Nanashi öfter mal eine Pause – und nicht selten begegnete er bei diesen dann anderen Shinkenträgern, auch wenn das oft nicht sehr lange Treffen waren.

Einer dieser Begegnungen maß er damals keine sonderlich große Bedeutung zu, denn zu diesem Zeitpunkt ahnte er noch nicht, dass er eine dieser beiden Personen viel, viel später als seinen Verbündeten betrachten würde.

Zu jenem Zeitpunkt der ersten Begegnung, saß Zetsu gerade auf einem Felsen und aß einen Apfel, den er zuvor von einer nahegelegenen Plantage stibitzt hatte. Nanashi wiederum saß sichtlich gelangweilt auf seiner Schulter und wartete darauf, dass etwas geschah oder er endlich bereit dafür war, seinen Weg fortzusetzen. Aber im Moment war er wieder damit beschäftigt, sich zu fragen, wie sinnvoll es wohl war, diesen Racheplan durchzuziehen. Nicht, dass er daran zweifelte, dass es wirklich notwendig war, ihm ging es eher darum, dass er nicht wusste, wie er das schaffen sollte.

Sein Training bei Jinmu war nun einige Jahre her, inzwischen war er fast fünfzehn, aber ihm fehlte immer noch der entscheidende Funke, der ihm zum Sieg verhelfen könnte.

Während er so in Gedanken versunken kaute, bemerkte er plötzlich, wie jemand auf ihn zugelaufen kam. Aber er hob den Kopf erst, als sich die andere Person ungefragt mit einem schwerem Ächzen auf dem Felsen neben ihm niederließ. Es war ein älterer Mann mit grauem, krausen Haar, die Brille auf seiner Nase, die mehrmals gebrochen aussah, sah... futuristisch aus, hinter den lila-farbenen Gläsern waren die Augen des Mannes nicht zu erkennen.

„Du erlaubst, mein junger Freund?“ Der Mann hob eine knorrige Hand, die mehr an einen alten Ast erinnerte als ein Körperteil wie zur Begrüßung, auch wenn diese genau wie die Frage viel zu spät kam.

Zetsu störte sich allerdings nicht daran, sondern nickte lediglich und wollte sich wieder auf sein Essen konzentrieren – als ihm auffiel, dass der Mann ebenfalls ein Shinken trug, auch wenn er dieses im Moment nicht sehen konnte. Inzwischen wusste er bereits, dass sie verschiedene Formen annahmen, was es schwer machte, sie auf den ersten Blick zu erkennen.

Doch ehe er etwas sagen konnte, sprach der Fremde weiter: „Wie es aussieht, bin ich wohl nicht der einzige Shinkenträger in dieser Welt. Darf ich deinen Namen wissen?“

Da er keinerlei Bösartigkeit von dem Mann spürte, antwortete er arglos: „Zetsu Akatsuki.“

„Verstehe. Du kommst also nicht aus dieser Welt, zumindest gehe ich von deinem Namen her davon aus.“

„Das ist richtig“, stimmte Zetsu zu.

„Ich denke, ich sollte mich wohl vorstellen: Mein Name ist Morgan. Darf ich dich vielleicht zu einer Mahlzeit einladen?“

Er spürte, dass Nanashi daran zweifelte, dass er kochen könnte, nicht zuletzt, weil er keinerlei Lebensmittel mit sich führte, doch der Hunger, der von dem Apfel nicht gestillt werden konnte, ließ Zetsu ungeachtet dessen zustimmen. Doch Morgan machte keine Anstalten, sich selbst ans Kochen zu machen, stattdessen klatschte er in die Hände. „Asake!“

Kaum war das Geräusch verklungen, erschien ein blauhaariger Junge bei der Gruppe. Er sah nicht sonderlich gut gelaunt aus, seine Stirn war gerunzelt als ob ihm irgendetwas nicht gefallen würde, aber er beklagte sich nicht, sondern wartete schweigend, wie ein gutes Shinjuu, auf den kommenden Befehl. Als er hörte, dass es sich dabei lediglich um etwas zu essen handelte, verfinsterte sein Gesicht sich noch weiter, aber er widersprach nicht. „Sehr wohl, Meister.“

Damit verschwand er wieder, was Zetsu leicht schmunzeln ließ. Der Unwille war in jeder Faser des Jungen spürbar und in jedem Wort hörbar gewesen und doch gehorchte er – fast so als fürchtete er die Konsequenzen, wenn er es nicht tun würde.

„Nun, was führt dich in unsere Welt, junger Zetsu?“, fragte Morgan, um die Wartezeit zu überbrücken.

„Nichts wirklich Genaues“, antwortete er. „Ich bin auf meiner Reise nur durch Zufall hier gelandet.“

Der alte Mann zog eine dünne Pfeife aus seiner Kleidung hervor, stopfte etwas Tabak hinein und entzündete diesen schließlich, ehe er genüsslich an dem hölzernen Mundstück zog. Ein angenehmer würziger Duft entstieg der Pfeife mit dem Rauch, so dass Zetsu sich für einen kurzen Augenblick wünschte, zu wissen, was das für ein Tabak war und wo man diesen kaufen könnte.

„Und wohin geht die Reise?“

Allzuviel Neugierde machte Zetsu misstrauisch, deswegen antwortete er nur verhalten: „An keinen bestimmten Ort. Man könnte eher sagen, dass ich etwas suche – und es auf dieser Reise zu finden hoffe, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, worum es sich dabei handelt.“

Zu seinem Glück stellte Morgan keine weiteren Fragen, sondern nickte verstehend. „Ah, es gibt in der letzten Zeit so viele Träger, die nach Erleuchtung suchen – ich kann dir dabei nur Glück wünschen und hoffen, dass du es schaffst.“

Hätte er gewusst, wonach Zetsu suchte, hätte er das vermutlich nicht gesagt – zumindest war er bislang nach derartigen Aussagen immer nur schockiert angesehen oder belächelt worden –, deswegen konnte dieser nur amüsiert darüber schmunzeln.

Ehe sie das Gespräch fortsetzen konnten, kehrte Asake mit zwei Tellern zurück, um ihnen je einen davon geben zu können. Zetsu bedankte sich höflich, Morgan wiederum sagte nichts und begutachtete nur misstrauisch das Essen. „Ist es dir auch gelungen?“

Die gerunzelte Stirn Asakes wurde von einem leicht besorgten Heben der Augenbrauen abgelöst. „Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet, Meister.“

Selbst Zetsu war – auch ohne die Augen von Morgan zu sehen – bewusst, dass dieser das nicht so recht glauben konnte oder wollte und sprang deswegen sofort ein, auch wenn das keine seiner Aufgaben war: „Es ist bestimmt gut, ich würde mir da keine Gedanken machen.“

Doch Nanashi, die offenbar darauf aus war, diese Aussage als inkorrekt zu enttarnen, stibitzte etwas von dem, was sich auf seinem Teller befand und kostete es. Aber kaum hatte die Nahrung ihre Zunge berührt, verzog sie direkt ihr Gesicht. „Das ist viel zu scharf, das kann kein Mensch essen! Meister, Ihr solltet das Essen nicht anrühren!“

Asakes enttäuschte Miene berührte, aus einem für ihn nicht nachvollziehbaren Grund, Zetsus Herz und ließ seine eigene Stimmung auch wieder ein wenig sinken.

Morgan schüttelte schnaubend den Kopf und gab Asake den Teller zurück. „Dass du so etwas einem Gast vorsetzt, schämst du dich denn gar nicht, mich so zu blamieren!?“

Mit beschämt gesenkten Blick entschuldigte das Shinjuu sich und nahm dann auch Zetsu den Teller wieder ab, ehe dieser überhaupt die Gelegenheit hatte, auch nur zu kosten. Ihm blieb nichts anderes übrig als Nanashis Worten in dieser Hinsicht zu vertrauen.

Morgan wedelte mit der Hand, um sein Shinjuu wieder zu verscheuchen. „Nun verschwinde, wenn du nicht einmal das hinbekommst.“

Asake stieß ein letztes Seufzen aus, ehe er wie befohlen wieder verschwand.

„Ich muss mich für die Inkompetenz meines nichtsnutzigen Shinjuu entschuldigen.“

Zetsu spürte, dass Nanashi sich erhoffte, dass er nun dachte, dass sie anders war als dieser Asake, aber er tat ihr diesen Gefallen nicht und schüttelte stattdessen lediglich den Kopf. „Ist schon in Ordnung.“

Doch für Morgan schien das Thema damit noch nicht erledigt zu sein: „Ich finde es sehr praktisch, ein Shinkenträger zu sein, aber das dazugehörige Shinjuu ist reichlich nervig. Sobald ich eine Methode gefunden habe, ihn loszuwerden...“

Er beendete den Satz nicht, aber Zetsu wusste auch so, was er sagen wollte und er konnte das nicht wirklich unterstützen. Für ihn war es eindeutig, dass sich Asake auch deswegen so ungeschickt anstellte, weil er diese Ablehnung und keinerlei Vertrauen in seine Fähigkeiten spürte. So konnte er ihm das nicht im Mindesten verübeln.

Der zuerst recht umgängliche Eindruck, den er von diesem Mann gehabt hatte, revidierte sich mit dieser Erkenntnis, so dass er den Wunsch verspürte, schnellstmöglich seine Reise fortzusetzen, um von diesem Shinkenträger und seinem bedauernswerten Shinjuu fortzukommen. Also warf er das Apfelgehäuse fort und stand auf. „Ich muss weiter, hat mich gefreut, Sie kennenzulernen.“

Entweder Morgan bemerkte gar nicht, dass die Worte nicht ernst gemeint waren oder es kümmerte ihn nicht weiter, denn er ging nicht auf die Unwahrheit darin ein, sondern nickte. „Hat mich auch sehr gefreut, mein junger Freund. Vielleicht sieht man sich ja irgendwann wieder.“

Zetsu hoffte, dass sie sich erst dann wiedertreffen würden, wenn er gelernt hatte, respektvoll mit seinem Shinjuu umzugehen, dann verabschiedete er sich von dem Mann und machte sich auf seinen Weg.

Sicher war es nicht wirklich weise von ihm, seinen eigenen Umgang mit seinem Shinjuu als Maßstab zu nehmen, immerhin war Nanashi seit Jahren seine einzige Vertrauensperson – aber dennoch verstand er dieses respektlose Verhalten, das er bereits bei mehreren Shinkenträgern miterlebt hatte, nicht im Mindesten.

So freute er sich insgeheim darüber, dass er sich so gut mit seinem eigenen Shinjuu verstand – ohne zu ahnen, dass er in mehreren Jahren selbst kein sonderlich gutes Verhältnis mehr zu Nanashi haben würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2013-06-22T12:26:56+00:00 22.06.2013 14:26
Bevor ich meinen Kommentar schreibe, möchte ich unbedingt was loswerden...
ASA-CHAN! *________*

Einer dieser Begegnungen maß er damals keine sonderlich große Bedeutung zu, denn zu diesem Zeitpunkt ahnte er noch nicht, dass er eine dieser beiden Personen viel, viel später als seinen Verbündeten betrachten würde.

Ach, das ist noch untertrieben. Die Person wird super important und awesome sein! XDDD
Aber Zetsu tut Begegnungen wohl oft keine große Bedeutung beimessen und vergisst diese Personen schnell wieder. Bei Lea war es auch so XD


Kaum war das Geräusch verklungen, erschien ein blauhaariger Junge bei der Gruppe

*quietsch* *Fangirl-Mode activate*
Asa-chan, Asa-chan!!! *____*


Doch Nanashi, die offenbar darauf aus war, diese Aussage als inkorrekt zu enttarnen, stibitzte etwas von dem, was sich auf seinem Teller befand und kostete es. Aber kaum hatte die Nahrung ihre Zunge berührt, verzog sie direkt ihr Gesicht. „Das ist viel zu scharf, das kann kein Mensch essen! Meister, Ihr solltet das Essen nicht anrühren!“

Ich hasse dich, du widerwärtiges Shinjuu. Sollst du in der Hölle schmorren -.-

Lea: Warum so sauer?

Weil sie Asa-chan sabotiert!

Lea: -.-


Ihm blieb nichts anderes übrig als Nanashis Worten in dieser Hinsicht zu vertrauen.

Würde mich nicht wundern, wenn sie nur gelogen hätte -.-


Zetsu spürte, dass Nanashi sich erhoffte, dass er nun dachte, dass sie anders war als dieser Asake, aber er tat ihr diesen Gefallen nicht

Gut so! Die soll gar nichts kriegen!


Für ihn war es eindeutig, dass sich Asake auch deswegen so ungeschickt anstellte, weil er diese Ablehnung und keinerlei Vertrauen in seine Fähigkeiten spürte.

Armer Asa-chan T___T


ohne zu ahnen, dass er in mehreren Jahren selbst kein sonderlich gutes Verhältnis mehr zu Nanashi haben würde.

Jahaaaa! Sie wird zu einem richtigen Monster.

Lea: Wow, du kannst sie echt nicht leiden, was?

Nach dem Kapitel noch weniger! Niemand darf gemein zu Asa-chan sein! ò_ó


So, schon wieder vorbei. Dann lege ich mal richtig los.
Allein schon, weil Asa-chan dabei ist, LIEBE ich das Kapitel. Asa-chan ist so tollig *__*
Er tut mir echt leid, dass sein Meister so fies ist und er dann auch noch von Nanashi sabotiert wird. Ich hasse sie jetzt noch mehr!
Trotzdem habe ich mich gefreut, dass du so ein Kapitel geschrieben hast, in der eine vorherige Begegnung von Zetsu und Asake beschrieben wird. Zwar haben die beiden noch einen weiten Weg vor sich, bis sie wirklich zu Partnern werden, aber das Zetsu hier bereits Mitgefühl für Asake hat, zeigt mir, dass die beiden das schon hinbekommen werden :D
Gute Arbeit, Alo-chan *auf Schulter klopf*
*Fangirl-Mode deactivate*


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