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Death is just another chapter.

So let's rip out the pages of yesterday.
von

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And I'm ready for my sun to set.

Ich beugte mich über das Büschel schwarzer, blutverschmierter Haare. Für einen kurzen Augenblick befürchtete ich, dass ich zu spät war, das der Junge bereits... Doch dann hörte ich ein leises Geräusch, das den schmalen Lippen des Jungen entfleuchten, einem leisen Wimpern gleich.

Ich reagierte sofort und legte meine Fingerspitzen an seine Wange.

„Hey...“, ich flüsterte leise, fast ängstlich ihm mehr Schmerzen zu bereiten, als er offensichtlich schon hatte. „Hey, bist du okay?“

Dies war wahrscheinlich die dämlichste und letzte Frage, die man in solch einer Situation stellen sollte, aber ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte, um meine Anwesenheit zu bekunden.

Noch einmal wimperte der Junge, diesmal lauter, gefolgt von einem zittrigen Seufzen.

Seine Augenlider öffneten sich langsam, als wäre er gerade aus einem tiefen Schlaf erwacht. So wie er auf der geteerten Straße lag hätte man das tatsächlich denken können, wäre nicht all das Blut.

Ich robbte vorsichtig an die Seite des Jungen, um seine Wunden zu begutachten.

Seine schwarze Kleidung hatte zahlreiche Risse, ein paar aus denen Blut sickerte oder Schnittwunden teilweise verdeckten.

Sein rechter Arm war in einem seltsamen Winkel verdreht und zum Teil von seinem Oberkörper verdeckt und unter seinem Kopf bildete sich eine immer größer werdende Blutlache, wahrscheinlich durch eine Platzwunde verursacht. Mit jeder Wunde, die ich entdeckte wurde mein Blick besorgter, mein Herz schwerer.

Mein Blick wanderte erneut über die weißen Schwingen, die hier und da ebenfalls etwas abbekommen hatten. Der Sturz hatte ein paar dunkle Schmutzflecken und Schleifspuren auf den schimmernden Federn hinterlassen, ich bemerkte das der linke Flügel ebenfalls ab etwa der Mitte in einem ungesunden Winkel gekrümmt war. So zerbrechlich, wie seine Schwingen aussehen, hätte es mich nicht gewundert, wenn nur ein harter Griff die Flügelknochen unter den Federn hätte brechen können. Vorausgesetzt es waren echte Flügel und keine Attrappen, wovon ich noch immer stark ausging. Auch wenn mir der Sinn hinter dem Grund, sich meterlange Flügel auf den Rücken zu schnallen und damit durch eine gut belebte Straße zu laufen, sich mir noch nicht ganz aufschloss.

Ich wurde zurück in die Realität, die sich mir in einem blutenden Engel vor meinen Augen bot, geholt, als dieser vorsichtig begann sich zu bewegen. Er rollte sich unter zusammengebissenen Zähnen und gehissten Flüchen, dürfen Engel fluchen?, ein wenig mehr auf die Seite und ich sah hilflos zu wie er Schmerzen leiden musste, ohne das ich etwas tun konnte.

Ich beugte mich näher zu ihm herab und wagte es ein paar der schweißnassen, schwarzen Strähnen von seinen hohen Wangenknochen zu streichen. Als ich sein Gesicht so nah vor mir sah, nahm es mir fast den Atem.

Von der Ferne betrachtet schien der fremde Junge bereits hübscher, als jede männliche Person, die ich je zu Gesicht bekommen hatte.

Von der Nähe betrachtet war seine blasse Haut tatsächlich fast blendend. Seine Haut war rein von jeglichem Makel und erinnerte mich an frisch gefallenen Schnee und ließ die Bluttropfen, die aus seiner Nase tröpfelten, beinahe wie Rubine funkeln. Wäre es nicht so schmerzhaft anzusehen, würde ich es als wunderschön beschreiben. Er war wunderschön, musste ich mir herzklopfend eingestehen.

Ich rüttelte mich selbst aus meiner stillen Anbetung wach und suchte nach einer Weise ihm Hilfe zukommen lassen zu können. „K-kann ich dir helfen? Irgendwie?“

Meine Stimme zitterte unter Anstrengung und allem, was ich innerhalb weniger Minuten durchlebt hatte. Erneut musste ich den Atem halten, als dunkle Augen auf meine Grünen trafen.

Der Junge hatte seine Augen halb geöffnet, kein Ausdruck auf seinem makellosen Gesicht erkenntlich starrte er mich für ein paar Momente nur schweigend an.

Ich fühlte mich etwas unwohl unter seinem Blick und begann mit meiner Zunge an meinem Lippenring zu spielen, als ich sah, wie seine blassen Lippen sich in ein leichtes Lächeln verzogen.

Erstaunt sah ich ihn an. Er wurde so eben von einem Auto durch die Luft befördert und lag aus allen Öffnungen blutend auf einer Straße, es war noch immer keine Hilfe in Sicht und er musste höllische Schmerzen leiden. Und er hatte nichts besseres zu tun, als zu lächeln?

Irritiert legte ich den Kopf schief und wurde nur noch verwirrter, als sein Lächeln sich vergrößerte.

Der Junge gab einen leisen, kehligen Laut von sich, den ich nicht ganz einordnen konnte, es klang beinahe wie ein leises Summen.

Er rollte sich ein wenig mehr auf die Seite und machte Anstalten, sich auf seinem Ellbogen aufzusetzen. Auf halben Weg gab er auf und plumpste mit seiner Schulter voran zurück auf die Straße. Ein schmerzerfülltes Keuchen entwich seinen Lippen.

„Oh, tu das nicht, beweg dich nicht.“, versuchte ich ihm zu befehlen, aber scheinbar hielt er mich in diesem Punkt für Luft und rollte sich auf den Rücken.

Die Flügel auf seinem Rücken raschelten laut, als sie den Bewegungen seines Körpers folgten und den verstreuten Federn auf der Straße folgten mehr und mehr. Ich fragte mich, ob ihm das ebenfalls Schmerzen bereitete.

Ich sah von den Flügeln zurück zu den Menschen um uns herum und noch immer war niemand in Panik ausgebrochen oder hatte den Kirchennotruf oder was auch immer gerufen.

Im Gegenteil, sie schienen immer belangloser und verflüchtigten sich Einer nach dem Anderen.

Jetzt wo sie wissen, was Sache ist ist ihnen das Blutbad wohl nicht mehr spannend genug, eh?, dachte ich wütend und gleichzeitig verbittert.

„Fuckers.“, murmelte ich gereizt und wand mich zurück zu dem Verletzten.

Der trieb das Maß auf die Spitze und kicherte leise. Ich runzelte verwundert die Stirn.

„Was ist so witzig?“, fragte ich den Jungen, der ausgestreckt auf dem Boden lag und aussah, als würde er sich sonnen, statt halb zu verbluten.

„Du.“, antwortete er, gefolgt von einem Kichern. Ich spürte meine Wangen heiß werden.

„W-warum?“, stotterte ich, mühsam meine Scham unter Kontrolle haltend.

Er zuckte mit den Schultern, was er kurz darauf scheinbar bereute und leise aufstöhnte.

„Ich hab dir gesagt du sollst dich nicht bewegen, gottverdammt.“, tadelte ich ihn, fast schon ärgerlich und legte eine Hand auf seine Schulter.

Es schien, als würde er unter meiner Berührung entspannen und schloss erneut die Lider, noch immer ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen verweilend.

„Bist... Bist du okay?“, fragte ich leise und bemerkte am Rande, dass die Frage ein wenig zu spät gestellt wurde.

Das schien auch er zu bemerken und grinste, was erneut eine leichte Röte auf meinen Wangen entfachte.

Der Fremde öffnete die Augen und blickte hinauf in mein Gesicht. „Wie sieht es denn aus?“, fragte er mit einem neckenden Unterton.

„Uhm...“, ich ließ meinen Blick über seinen Körper wandern und fühlte mich wie ein Perverser, als ich in Gedanken bemerkte, wie lang seine Beine waren oder wie gut er gebaut war. Gott, vergib mir.

Mein Blick blieb erneut an den weißen Schwingen hängen, die halb zusammengefaltet unter dem Körper des Jungen lagen. Ein verstohlener Seitenblick sagte mir, dass sie noch immer niemand sah.

Woran lag das? War ich tatsächlich der Einzige, der sie sehen konnte?

„Keine Angst.“ Ich schreckte aus meinen Überlegungen und sah in das warme Gesicht des Fremden. „Du bist der Einzige, der sie sehen kann.“

Meine Augen weiteten sich und mein Mund öffnete sich leicht in Unglaube. Der Anblick amüsierte den Jungen erneut, doch diesmal war es mir egal.

„W-Warum?“, fragte ich atemlos und sah von den Schwingen auf in das Gesicht des schwarzhaarigen Jungen.

„Weil ich wegen dir hier bin.“ Ich sah ihm weiterhin ungläubig in die Augen.

Ich überdachte seine Aussage für einen Moment, um zu einer eigenen Schlussfolgerung zu kommen und nicht vollkommen idiotisch da zu stehen.

Ich erschrak vor der einzigen, logischen Erklärung, die mir in den Sinn kam.

„Werde ich sterben?“, fragte ich mit ängstlicher, dünner Stimme und wich unbewusst vor dem verletzten Engel zurück.

Dieser lachte erneut. Langsam dachte ich, dass das Alles hier nur ein Witz für ihn war, ein Spiel vielleicht. Ich wusste ja nicht, was Engel in ihrer Freizeit so trieben, vielleicht war das ihre Art Spaß zu haben? Unwissende, dumme Menschen an der Nase herum zu führen und sie zu Tode zu erschrecken.

„Das ist nicht witzig.“, sagte ich in einem leicht säuerlichen Ton und sofort erlosch das Lächeln auf den schmalen Lippen des Jungen. Er seufzte und schloss die Augen für einen kurzen Moment.

„Du hast Recht, Entschuldige. Es ist nicht witzig.“ Er sah mir wieder in die Augen, diesmal vollkommen ernst, tot ernst. Ich schluckte hart.

„Doch, Nein, du wirst nicht sterben.“ Ich ließ einen Seufzer der Erleichterung meine Lippen entfliehen und der Engel lächelte wieder, diesmal beantwortete ich es ebenfalls mit einem kleinen Lächeln.

„Warum bist du dann hier?“

Plötzlich wich der Engel meinem Blick aus und starrte in den Himmel, ein unerfindlicher Ausdruck in seinen perfekten Gesichtszügen.

Ich mochte diesen Ausdruck nicht und wagte näher an ihn heranzurücken.

„Hey... Was ist los?“, fragte ich leise und berührte seine Schulter sachte.

Wie aus dem Nichts schoss seine rechte Hand hervor und nahm meine in einen festen Griff, ich zuckte zusammen, blieb jedoch wo ich war.

Ich spürte seine kalte Haut auf meiner und wieder kroch Schamröte auf meine Wangen, ich senkte meinen Blick zu den Tiefen seiner Augen.

„Genau deswegen.“ Meine Scham wich Verwunderung und ich sah ihm fragend in die Augen.

„Genau deswegen bin ich hier.“, seine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Flüstern.

Ich war gebannt von seinen Augen, viel mehr, von den Emotionen, die ich darin lesen konnte.

Ich sah eine tiefe Trauer aus den dunklen Tiefen seiner Iris sprechen, eine Traurigkeit, die mir die Kehle zuschnürte und mich ihn umarmen lassen wollte, ihn trösten lassen wollte.

Ich spürte, wie er seine Hand von meiner nahm und spürte schon die Enttäuschung aufwallen, als ich seine langen Finger an meiner Wange spürte.

Ich zuckte zusammen und sah ihn aus großen Augen an, meine Verwirrung mit jeder Sekunde steigend.

„Frankie...“ Ich keuchte auf.

Wie war das möglich? Wie konnte dieser Engel meinen Namen wissen? Wahrscheinlich gerade deswegen, er war letztendlich ein verdammter Engel. Was die Absurdität der Situation jedoch nicht minderte.

Noch immer lag seine kalte Handfläche an meiner Wange und ich starrte ungläubig in das noch immer vor Traurigkeit verzogene Gesicht des Engels.

„W-woher weißt du meinen Namen?“, flüsterte ich und lehnte mich unbewusst in die Berührung des Jungen.

Ich spürte es wieder, das seltsame Gefühl der Vertrautheit, das dieser Junge in mit auslöste. Ich konnte es mir nicht erklären, aber es weckte ungeahnte Emotionen in mir.

Es schien etwas in mir langsam zu füllen, ein Loch, dessen Ursache ich schon lange suchte und vielleicht in ihm gefunden hatte. Ich spürte mein Herz schmerzhaft zusammenziehen.

„Wer bist du?“ Meine Worte entwichen nur kläglich meinen zitternden Lippen, ich war mir nicht sicher, ob er sie gehört hatte.

Meine Stimme wurde erdrückt von den Emotionen, die mich gnadenlos überrollten. Ich konnte sie nicht einmal alle einordnen, ich fühlte mich schlagartig überwältigt und alles was ich tun konnte und wollte war zu weinen.

Ich fühlte mich schwach und klein vor dem verletzten Jungen, als ich ein heißes Ziehen in meinen Augen spürte und die ersten Tränen meine Sicht verschwimmen ließen.

Hier war ich, weinte vor einem verblutenden Engel, dem ich eigentlich helfen wollte und nun vor ihm verbittert anfing zu schluchzen.

„Sshhh...“ Nur schwach drangen die beruhigenden Worte des Engels an mein Ohr, als ich wütend über meine eigene Schwäche versuchte die Tränen wegzureiben. „Sssh, Frank, weine nicht.“

Ich gab es auf, immer und immer mehr Tränen rannen meine Wangen hinab, das ziehende Gefühl in meiner Brust nur verstärkt durch die traurige Stimme des Jungen.

Verklärt sah ich in sein verbittertes Gesicht und schluchzte leise. Ich spürte seine Finger tröstend über meinen Hals streichen.

„Bitte, weine nicht.“, flüsterte der Engel und ich antwortete mit einem weiteren, kehligen Schluchzen.

„E-es t-t-tut mir L-leid...“, brachte ich unter leichtem Schluckauf hervor und rieb erneut meine Tränen weg.

Im nächsten Moment spürte ich zwei dünne, aber starke Arme um meinen Hals geschlungen und ich blinzelte verwundert die Tränen weg, als ich den Atem des Jungen an meinem Hals spürte.

Erstaunt versiegten die Schluchzer langsam in meiner Kehle und ich fühlte ein warmes Gefühl von Trost meinen Körper durchsickern, als ich den warmen Körper des Jungen an meinen gepresst spürte.

Wie in Trance brachte ich meine Arme zu dem unteren Rücken des Jungen und zuckte leicht, als meine Hände den sanften Flaum seiner Flügel streiften. Schließlich erwiderte ich die Umarmung des verletzten Jungen ganz und legte meine Stirn in die Kuhle an seinem Hals, die sich seltsam vertraut anfühlte. Wie alles an ihm.

„Wer bist du?“, wiederholte ich meine Frage, gedämpft durch die Heiserkeit meiner Stimme und den Stoff des Hemdes, das der Junge trug.

Für einen Moment verharrten wir schweigend in unserer Umarmung, ich dachte er würde meine Frage übergehen, bis er sich schließlich von mir weglehnte.

Ich sah ihm abwartend in die Augen, doch er ließ seinen Blick gesenkt.

Wieder herrschte Stille, bis der Engel sie mit seiner glockenhellen, gleichzeitig gepeinigt klingenden Stimme durchbrach.

„Um dir zu erklären, wer ich bin, was ich hier tue...“ Er sah zu mir auf und ich erzitterte unter der Intensität seines Blickes. „... muss ich dir etwas zeigen.“, beendete er den Satz leise und sah mich erwartungsvoll an.

Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, also nickte ich bloß schwach.

Der Engel antwortete mit einem Nicken seinerseits, bevor er diesmal beide Hände an mein Gesicht legte.

Verwirrt runzelte ich die Stirn, doch bevor ich etwas sagen oder reagieren konnten, spürte ich die kalten, dünnen Lippen des Engels auf meinen und die Welt explodierte in Licht.

Ich wollte schreien, mich bewegen, irgendetwas, doch alles was ich tun konnte war nichts. Rein gar nichts. Ich spürte nichts um mich herum, ich spürte nicht einmal mehr meinen eigenen Körper.

War ich letztendlich doch tot? Hatte der Engel mich belogen?

Ich fühlte mich wie ein Staubkorn, das in der unendlichen Weite des Universums davongetragen wurde, lediglich umhüllt von Licht. Wenn das Sterben war, dann war es friedlicher, als ich gedacht hatte...

Plötzlich tauchte ich in eine Welt voll Farbe, zunächst verwischt und unerkenntlich, doch dann klärten sich immer mehr Details, bis ich ein Bild meiner Schule erkannte.

Ich sah die uralte Eiche vor der ich in jeder Hofpause mit Ray saß und über jedes Thema redete, das uns gerade einfiel, während wir unsere Sandwiches aßen.

Mit Schrecken erkannte ich tatsächlich mich, vor der Eiche sitzend, ein weites Lachen auf meinem Gesicht. Ich sah glücklich aus, glücklicher, als ich es in der letzten Zeit war. So glücklich, dass ich mich selbst kaum wiedererkannte.

Was war der Grund für mein Glück?

Das Bild klärte sich Stück für Stück mehr und neben mir wurde eine weitere Person sichtbar. Ich war mir sicher, dass es Ray sein würde und fragte mich, was der Engel damit bezwecken wollte mir so etwas zu zeigen, als ich realisierte, dass es nicht Ray war.

Die Person neben mir hatte keine rötliche Afrofrisur und auch nicht Rays Augen oder sein Gesicht, sie hatte kohlrabenschwarze Locken und blasse, perfekte Haut. Es war der Engel.

Nur diese Version von ihm war anders, sie schien menschlicher. Ob es daran lag, dass seine Flügel fehlten?

Meine Verwirrung wuchs und noch immer fragte ich mich, was er damit bezwecken wollte mir so etwas zu zeigen.

Ich bemerkte, das das Bild sich langsam anfing zu bewegen, die Blätter in den Bäumen fingen an zu rascheln, das Gras wiegte sich im Wind und die beiden Personen, ich und der Engel, begannen ebenfalls sich erst langsam, wie in Zeitlupe, zu bewegen, bis das Bild wie ein Film vor meinen Augen ablief. Leise drangen Stimmen an mein Ohr heran und ich lauschte aufmerksam.

„Komm schon, Frank. Es ist Valentinstag.“ Der Engel piekste mich verspielt in die Seite und ich quietschte schrill, bis ich erneut in Gelächter ausbrach.

„Aber... Ich mag es nicht, wenn du Geld für mich ausgibst.“, mein Gesicht verzog sich in eine Art beleidigte Grimasse und diesmal lachte der Engel neben mir.

Der Engel lehnte sich näher zu mir heran. „Für dich würde ich alles geben, was ich habe, Darling.“, hörte ich den Engel leise gegen mein Ohr hauchen und sah mich tief erröten.

Mit einem Seufzen gab ich nach.

„Na schön, okay... jetzt zeig schon her.“, sagte ich und erkannte den gespielt genervten Unterton in meiner eigenen Stimme, den ich immer aufsetzte, wenn ich etwas aus Stolz nicht annehmen wollte, obwohl ich es insgeheim haben wollte.

Der Engel grinste glücklich. „Schließ deine Augen.“

Ich verdrehte die Augen. „Oh, komm schon...“ „Für mich?“, mit großen Rehaugen sah der Engel mich bittend an und ich konnte verstehen, als ich unter diesem Blick nachgab und leise hauchte: „Na schön.“

Mein bildliches Ich verschloss fest die Augen und ich beobachtete den Engel dabei, als er in seiner Tasche herumkramte und schließlich eine kleine, dunkelblaue Box zu Tage förderte.

„Augen auf, Liebling.“, sagte der Engel in einer lieblichen Stimme und hielt mir die geöffnete Box unter die Nase, als ich meine Augen öffnete.

Meine Augen weiteten sich in Erstaunen und ich blickte in die Augen des Engels, der mit dem Rücken zu mir gewandt saß.

Wortlos formte ich ein „Oh mein Gott“ mit meinen Lippen und im nächsten Moment stürzte ich mich in die Arme des Engels, Tränen rannen mein Gesicht hinab, als ich glücklich jauchzte: „Gerard, Gerard, du bist... unglaublich!“

Gerard...

Der Engel, dessen Name offensichtlich Gerard war, lachte hell auf. „Nicht so hastig, mein Schatz, schau ihn dir genau an.“

Der Junge namens Gerard nahm einen silbernen Ring aus der Schatulle und gab ihn mir in zittrige Hände.

Ich beäugte ihn mit einem breiten Lächeln und weitere Tränen der Freude traten in meine Augen.

Ich schlug eine Hand vor den Mund ('Oh man, wie kitschig.') und begann zu meinem Schreck den schwarzhaarigen Jungen nur so mit Küssen zu überhäufen.

Beide lachten glücklich und lagen sich für einen Moment breit lächelnd in den Armen.

„Ich liebe dich, Gerard.“, sagte ich, nicht mehr als ein glückliches Seufzen auf meinen Lippen.

„I mean this, forever.“, antwortete der Engel, nicht minder glücklich.
 

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Ende Kapitel 2 - And I'm ready for my sun to set. To be continued.
 

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