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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 32
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Er wurde wohl langsam zu alt für diese Art von Vergnügen. Christian stand im Saal und sah den Tanzenden zu. Als er vor Jahren hierherkam war alles noch so neu, so überwältigend gewesen. Mit den Jahren jedoch ermüdeten einen diese Bälle und Empfänge nur noch. Es lag bloß noch an den künstlerischen Einlagen und anderen Gästen, dass sich so viele Leute blicken ließen. Obwohl es ja ein guter Einfall war, die Leute hierzubehalten. Wenn man das Volk ruhig halten wollte, musste man ihm etwas bieten, das sie es von anderen Dingen ablenkte.

Christian sah Juliet, die sich mit anderen Frauen angeregt unterhielt. Dabei kreuzten sich kurz ihre Blicke und sie schenkte ihm ein glückliches Lächeln.

Das war etwas, das Christian schon etwas irritierte. Hatte er etwas getan, oder war Juliet nur allgemein so gut gelaunt?

Auch Alan, der etwas von ihr entfernt stand, wirkte aufmerksamer als sonst.

War etwas passiert? Hatte sich Alans Anwesenheit sogar einmal rentiert? Er hoffte doch nicht. Christian war kurz davor, seine Schwägerin deswegen anzusprechen, nur die Anwesenheit der anderen Damen hielt ihn davon ab, sich ihr zu nähern. Erstens wollte er den Klatschmäulern keine neue Nahrung liefern und zweitens würde er dann erst Recht keine Ruhe mehr haben. Frauen waren im Rudel immer gefährlich, da spielte das Alter oder der Familienstand keine Rolle. Vor allem da die meisten von ihnen unverheiratete Töchter hatten.

Sein Blick glitt weiter und blieb an Karen hängen, die sich heute auch von ihm fernhielt. Wenn er es Recht bedachte, dann hatte er sie schon länger nicht mehr privat getroffen. Das war natürlich nichts Besonderes, jeder von ihnen hatte seine eigenen kleinen Pläne, denen er nachging, nur da er ihre Turnierbegleitung war, sollte sie ihm schon etwas mehr Aufmerksamkeit zollen. Stattdessen unterhielt sie sich mit ihrem Cousin, wobei beide immer wieder einen Blick zu Susan warfen, die in Begleitung ihres älteren Bruders war.

Eigentlich fehlte jetzt nur noch Shay, doch dieser ließ auf sich warten. Entweder das, oder er hatte ihn einfach nur noch nicht entdeckt.

Christian wollte gerade seinen Standort wechseln, als sich ein Unterarm auf seine Schulter legte und sich so jemand auf ihn stützte. Er konnte gerade noch ein Seufzen unterdrücken. Eigentlich war der Abend noch nicht fortgeschritten genug, um schon Opfer des Alkohols beklagen zu können. Gerade dieser Umstand brachte ihn dazu einmal genauer hinzusehen. Viel konnte er nicht erkennen, da der Unbekannte hinter ihm stand, aber zumindest seine Hand konnte er erkennen. Bis auf einen Siegelring, konnte man nur feststellen, dass der Andere männlich war, oder diese Frau wirklich zu bemitleiden war. Der Ring jedoch sagte ihm eine ganze Menge mehr.

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Als er sprach, klang seine Stimme sanft und beinahe liebevoll. „Es ist noch etwas zu früh um betrunken zu sein, meinst du nicht?“

Dabei wandte er sich nicht um und es wirkte, als würde er zu der Menge sprechen.

Eine amüsierte Stimme antwortete ihm. „Ich bin müde, aber nicht betrunken und du bist gerade gut genug, um als Stütze zu dienen.“

Als er die tiefe und angenehme Stimme hörte, schlug Christians Herz schneller. Einmal tief durchatmend, schloss er kurz die Augen. Jeder andere hätte für eine solche Aussage eine entsprechende Antwort von ihm bekommen. Hier jedoch lag die Sache etwas anders. „Wann bist du angekommen?“

„Erst vor einigen Stunden. Ich bin auch nur auf der Durchreise, können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?“

„In meinem Zimmer.“ Was ihn anging war Christian egoistisch, wenn er schon hier war, dann wollte er ihn ganz für sich alleine haben. Zwar musste er ihn mit einer Frau teilen, doch diese wusste mit Sicherheit, wo sie ihn zu suchen hatte.

Noch immer ohne sich zu dem Neuankömmling umzuwenden, steuerte er die Tür an. Als er sah wie eine Frau ihn, oder auch seinen Begleiter ansteuerte, beschleunigte er seine Schritte.

„Du bist wohl immer noch so beliebt.“

„Da spricht wohl der Neid aus dir. Dabei solltest du mit deiner wunderschönen Frau doch zufrieden sein.“ Christian machte eine Kopfbewegung und hörte zufrieden wie Rida die Tür des Saals hinter ihnen schloss. Er würde sie noch einige Augenblicke blockieren, um ihnen einen Vorsprung zu verschaffen. Auch wenn das nicht nötig wäre, es war eine oft genutzte Methode, um unangenehme Verfolger loszuwerden, nicht nur bei ihm.

„Das bin ich auch, dass kannst du mir glauben.“

Und wie er es ihm glaubte, immerhin mochte er dessen Ehefrau ja auch und zählte sie zu seinen besten Freunden. Endlich waren sie bei seinen Räumen und Christian öffnete die Tür und ließ sie hinter sich offen, eine eindeutige Einladung.

Man hörte das leise Schließen der Türe. „Sag mal gibt es einen Grund, warum du mich heute nicht ansiehst?“

Es war eine Frage, wenn auch scherzhaft gestellt.

Christian antwortete lächelnd. „Ich wollte diesen Moment auskosten.“

Damit wandte er sich zu dem anderen um. Er war noch genauso, wie er ihn seit dem letzten Mal in Erinnerung hatte. Die eineinhalb Jahre, die sie sich nicht gesehen hatten, hatten kaum Spuren hinterlassen. Wie immer stand Christian seinem Ebenbild gegenüber, wenn auch etwas älter. Allerdings war das nur der Beweis dafür, dass ihm selbst auch noch einige zusätzliche Jahre mehr nicht schaden würden. Die blonden Haare hatten den gleichen modischen Schnitt wie die seinen, wenn sie auch etwas länger waren. Die blauen Augen des Anderen waren etwas heller als seine eigenen, doch das machte jeden von ihnen nur umso einzigartiger.

Sein Gegenüber breitete einladend die Arme aus. „Was ist? Eineinhalb Jahre und du weißt nicht mehr wie man seinen Bruder begrüßt?“

Natürlich wusste er das, jedoch sollte er ein wenig männliche Würde schon bewahren. Aus diesem Grund kam er dieser Aufforderung nicht so rasch nach, wie er gerne wollte. Jedoch ließ er es zu, dass er an die Brust des Älteren gezogen wurde, „Es ist schön, dass du da bist, Benedikt.“

„Leider ist es nicht solange, wie ich gerne hätte. Es stimmt leider, dass ich nur auf der Durchreise bin. Ich komme hier nur gesellschaftlichen Pflichten nach, schließlich kann ich das nicht alles dir überlassen.“

„Glaubst du denn, ich schaffe das nicht?“ Christian sah gespielt empört hoch. In solchen Situationen war es von Nachteil, dass sein Bruder von der Natur mit einigen Zentimetern mehr gesegnet worden war.

Benedikt jedoch fiel nicht darauf herein und grinste nur. „Du zwischen hunderten von Aasgeiern? Ich denke, du fühlst dich hier pudelwohl.“

„Genau, also versuch bloß nicht, mich davon abzubringen.“ Doch das würde er nie. Benedikt wusste, dass er sich hier wohl fühlte. Das hier war seine Welt, aber nicht Benedikts. Aus diesem Grund war auch er hier und erledigte die gesellschaftlichen Pflichten, während sich sein Bruder um ihr beider Erbe kümmerte. Auf dem Papier waren es nun getrennte Güter, doch es kümmerte sich immer noch nur ein Mann darum, dass sie genug abwarfen. Das war eben das, was Benedikt gut konnte, er selbst, nun er konnte das, was er hier machte am besten.

„Trotzdem würde Mutter dich gerne wiedersehen.“

Mit einem leisen Seufzen löste sich Christian nun doch von seinem Bruder. Er wusste selbst gut genug, dass er zu lange fortgeblieben war, da musste Benedikt gar nicht an sein Gewissen appellieren. Noch dazu wo er nicht vergessen hatte, was in dem Brief stand, den Juliet ihm gegeben hatte. „Wie geht es ihr?“

Benedikt schenkte ihm ein gefühlvolles Lächeln bei dieser Frage. Es war deutlich zu erkennen, was in Christian vorging. „Es geht ihr gut. Du kennst sie doch, sie wird nicht sterben, bevor ihre beiden Söhne verheiratet sind.“

Bei diesem so wohl bekannten Kommentar lachte Christian kurz auf. „Glaubt sie das noch immer? Einen liebenden Sohn könnte man mit so einer Drohung glatt von einer Hochzeit abhalten.“

„Du bist ein liebender Sohn, auch wenn du heiratest. Aber dafür muss man wohl einfach die Richtige finden.“

Natürlich wusste Benedikt von seinen Gefühlen für Juliet, doch sprach er ihn nie darauf an. Vielleicht weil ihm Juliet von sich aus alles erzählte? Christian wusste es nicht, doch manchmal wenn es auf dieses Thema kam, sah ihn Benedikt mit einem mitleidigen Blick an, so wie gerade eben. Dabei konnte Christian noch dankbar sein, dass er ihm das nicht übel nahm und zuließ, dass er sich weiter mit ihr traf. Andere Familien und auch Geschwister sahen das nicht so locker.

Die Tür hinter ihnen öffnete sich wieder und Rida schlüpfte in den Raum.

Der Ältere wandte sich um, weiterhin lächelnd. „Rida. Wie ich sehe, bist auch du noch immer an der Seite meines kleinen Bruders. Ich hoffe, er ist nicht zu anstrengend.“

Dabei hielt er ihm einladend die Hand hin.

Rida erwiderte das Lächeln und ergriff die dargebotene Hand. „Es hält sich im Rahmen des Erträglichen.“

Mit einer gewissen Schadenfreude sah Christian wie sich Rida versteifte, als ihn Benedikt ebenfalls in eine Umarmung zog. Er und Benedikt waren gleich alt und eigentlich sollte sich Rida schon daran gewöhnt haben. Schließlich behandelten sie ihn seit dem Tag an dem ihr Vater ihn mitgebracht hatte, wie einen Bruder. Das schloss auch ihre Eltern mit ein, die ihn als Sohn ansahen und doch beharrte Rida immer auf einen gewissen Abstand. Es war zwar bedauerlich, doch Benedikt und er respektierten dieses Verhalten, denn Rida hatte bestimmt seine Gründe dafür. Wenn man bedachte wie er war, als er zu ihnen gekommen war, war das ein beachtlicher Fortschritt.

Gerade aus diesem Respekt hielt Benedikt diese Umarmung gerade lange genug aufrecht um zu zeigen, dass er es ehrlich meinte, dann löste er sich von ihm. „Dich würde Mutter auch gerne wieder sehen.“

Rida lächelte etwas gezwungen, dann wurde es freundlicher als er antwortete. „Auch ich würde mich freuen La…“

Er stockte, als Benedikt tadelnd seinen Zeigefinger hob. Besiegt senkte er den Blick. „…Bridget wiederzusehen.

Na also es ging doch. Christian lächelte zufrieden bei dieser Entwicklung. Es gab bei ihnen nur wenige Regeln und diejenigen, die sie in ihren Kreis aufnahmen, sollten sie schon befolgen. Ihre Mutter mochte es gar nicht wenn der Junge, den sie wie einen Sohn aufgezogen hatte, sie bei ihrem Titel nannte. Das käme ja fast einer Beleidigung gleich.

„Wir werden euch besuchen, Benedikt. Nächsten Frühling, ich verspreche es dir.“ Im Frühling würde er sowieso wieder etwas Freiraum benötigen, nachdem er den ganzen Winter hier eingesperrt war. Nach einem ganzen Winter zusammen auf engsten Raum, nervten einen auch die besten Freunde. Da kam ihm eine Reise sobald die Straßen wieder richtig befahrbar waren nur Recht.

„Mutter wird sich darüber freuen und ich natürlich auch.“

Dessen war sich der Jüngere sicher. Meistens war es Benedikt, der sich über seinen Besuch am Meisten freute. Aber er konnte ihn auch gut verstehen, schließlich würde auch er sich über jeden Besuch freuen, wenn er auf seinen Ländereien leben müsste. Er stellte sich das Landleben ziemlich langweilig vor, so als Erwachsener. Als Kind hatte ihn das noch fasziniert, doch da gab es auch immer etwas Neues zu entdecken, nur leider hielt dieser Zustand nicht ewig an.

Benedikt wandte sich nun wieder Christian zu und legte ihm eine Hand freundschaftlich auf die Schulter. „So dann führe mich einmal ein, Christian. Schließlich will ich mich morgen ins Getümmel stürzen, da muss ich doch wissen mit wem ich reden darf und wen man meiden sollte.“

Bei der ersten Bemerkung konnte Christian nicht anders, als amüsiert zu grinsen. Niemand sprach Zweideutigkeiten so unbekümmert aus wie sein Bruder. Und das im vollen Wissen, dass es eine zweite Bedeutung gab. „Das kann länger dauern. Hast du Juliet versprochen heute, bei ihr zu schlafen? Das wirst du wahrscheinlich nicht mehr einhalten können.“

Ein Stöhnen kam von dem Älteren, als er zu seinem Sessel ging und sich setzte. „Nun dann schlafe ich eben bei dir. Das wäre nicht das erste Mal.“

Christian nahm ihm gegenüber Platz. „Ich denke Juliet wäre darüber nicht einmal wütend. Sie versteht es ja.“

So wie sich Benedikt nicht in die Beziehung zwischen ihm und Juliet einmischte, so mischte sich Juliet nicht in ihr brüderliches Verhältnis ein. Aus diesem Grund verhielt sich Christian auch neutral wenn es um ihre Ehe ging. Es war eine perfekte Symbiose, die niemand von ihnen in Gefahr brachte, warum auch? Jeder von ihnen war mit diesem Arrangement einverstanden. Keine Rivalität, kein Neid, kein Kummer, es war perfekt und Christian würde auch alles dafür machen, um dies zu erhalten. Auch aus diesem Grund war an seiner Seite kein Platz für einen festen Partner. Eine vierte Person würde es mit Sicherheit zerstören, doch bei ihm bestand diese Gefahr ja sowieso nicht.
 

Was sollte das? Shay sah auf die Tür, die sich soeben geschlossen hatte. Wenn Blicke töten könnten, gäbe es hier schon einige Verluste zu beklagen. Wie konnte es Christian wagen, ihn einfach so sich selbst zu überlassen? Noch dazu, wo sie sich verabredet hatten?

Da heute der letzte Tag vor dem Turnier war, hatte er einige Dinge vorzubereiten. Am Nachmittag hatte er das ja leider verabsäumt, was auch teilweise Christians Schuld war. Dann kam er hierher, nur um zu sehen, wie der Blondhaarige mit jemanden anbändelte und anschließend den Raum verließ. Bei der Ähnlichkeit war es naheliegend, dass es einer seiner Verwandten war, doch das würde nicht den Blick des Anderen erklären. Etwas in ihm zog sich zusammen, als er an den liebevollen Ausdruck in Christians Augen dachte. Das war kein Blick, den man einem Bruder zuwarf. Nicht, dass er seine Familie da als Vergleich hernahm, doch bei anderen Brüdern hatte er das auch noch nie so gesehen. Da bestand sicher keine Verwandtschaft, nur eine Ähnlichkeit.

Gut, es war nicht so das Shay angenommen hatte, dass Christian heute den Ball alleine verließ. Jedoch hatte er zumindest daran geglaubt, dass er sein Versprechen ihm gegenüber einlösen würde. Doch er hatte es ja kaum abwarten können, mit diesem Mann den Ball zu verlassen. Dieses gebrochene Versprechen war es, dass ihn so wütend machte, nichts anderes. Schließlich wusste er was Christian von ihm wollte und war nicht so dumm dem Kuss heute übermäßige Bedeutung zuzumessen. Schließlich war die Initiative auch von ihm ausgegangen.

Unschlüssig sah sich Shay im Saal um. Und nun? Nicht zum ersten Mal merkte er wie verloren er hier ohne Christian war. Er kannte niemanden. Niemanden bis auf seine Familie und Karen. Doch diese wollte er nicht über Gebühr strapazieren, außerdem wirkte sie ziemlich beschäftigt und kein Mann drängte sich in eine Gruppe von Frauen, wie sie sich gerade um Karen scharte. Nicht, wenn er keinen guten Grund hatte und der fehlte ihm leider.

Jemand tippte ihn auf die Schulter und er wandte sich verwundert um. Das war eine ziemlich ungewöhnliche Art, die Aufmerksamkeit eines Anderen zu erringen. Jedoch wandelte sich die Verwunderung rasch in Überraschung, als er die Person hinter ihm erkannte. Hastig drehte er sich vollends um, schließlich sollte man ihm nicht mangelnde Höflichkeit vorwerfen. „Lady Juliet?“

Sie schenkte ihm ein freundliches Lächeln. „Wie ich sehe, seid Ihr hier ohne Begleitung.“

Ihr Blick glitt kurz zur Tür, die inzwischen wieder geöffnet worden war, bevor er sich wieder auf Shay richtete. „Da Ihr heute wohl auch kaum mehr auf Christian zählen könnt, würde ich Euch gerne meine Begleitung zur Verfügung stellen.“

Also hatte sie auch gesehen, wie Christian den Saal verlassen hatte und in welcher Gesellschaft. Ob sie seine Begleitung kannte? Doch das konnte Shay nicht fragen, ohne die Aufmerksamkeit seines Gegenübers zu erregen. Vor allem wusste er nicht in wie weit Juliet über seine Ausschweifungen informiert war. Es war zwar nicht so, dass er damit sonderlich diskret umging, oder ein Geheimnis daraus machte, aber Juliet war seine Schwägerin. Einer der Menschen, von denen Christian auf keinen Fall gehasst werden wollte, wenn er Karens Aussagen glauben konnte.

Mit einem Lächeln hielt er ihr galant eine Hand hin. „Es wäre mir eine Ehre, Lady Juliet.“

Ohne zu zögern ergriff sie seine Hand. „Ich hoffe Ihr könnt tanzen. Schließlich ist das der einzige Grund, warum eine Dame die Begleitung eines Mannes sucht.“

Darin sah Shay kein großes Problem. Wenn man bei seiner Ausbildung auch gespart hatte, tanzen hatte man ihm gelehrt. Schließlich war das wichtig, wenn man der Familie nützlich sein sollte. „Ich wusste nicht, dass Ihr mich aus unlauteren Motiven ansprecht.“

Es war eine scherzhafte Bemerkung und er hoffte auch, dass es Juliet als solche auffasste. Doch bei Frauen wusste man ja nie.

„Es wird sich für Euch sicher lohnen. Vielleicht bin ich nicht Christian, doch auch ich kenne hier viele Leute. Den Einfluss dieser Familie sollte man nicht unterschätzen.“

„Habt Ihr deswegen geheiratet?“ Im nächsten Moment verfluchte sich Shay für seine vorschnelle Bemerkung. Vor allem, weil ihn Juliet mit einem kalten Blick maß. „Verzeiht mir, diese Frage stand mir nicht zu. Leider ist mein Mund manchmal schneller als mein Verstand.“

„Nein, diese Frage stand Euch wirklich nicht zu.“ Sie seufzte leise. „Ich habe nicht aus Liebe geheiratet, dass stimmt. Mein Vater hatte eine Abmachung mit meinem Schwiegervater und ich war eine pflichtbewusste Tochter. Allerdings haben Benedikt und Christian etwas an sich, dass es einem schwer macht sie nicht zu mögen. Wenn Ihr mich fragt ob ich ihn jetzt liebe, dann ja. Ich liebe meinen Mann.“

Und Christian? Liebte sie ihn noch immer, oder stimmte was Karen sagte? Jedoch trat Shay nicht zweimal innerhalb kürzester Zeit in das gleiche Fettnäpfchen. Mit ihrer Aussage hatte sie jedoch Recht. Es war unmöglich Christian wirklich lange feindlich gesonnen zu sein. Schließlich war auch er noch vor einiger Zeit sein Feind gewesen. „Ich denke, ich verstehe Euch.“

Mehr als er zugab. Er verstand sie, was die Sache mit Christian anging und ebenso, was das Pflichtbewusstsein der Familie gegenüber anging. Beides war etwas, von dem man sich nur schwer lösen konnte.

„Ich weiß.“ Juliet bedachte ihn mit einem verstehenden Blick. „So und da dies nun geklärt ist, seid Ihr mir mindestens einen Tanz schuldig.“

„Gerne.“ Shay führte sie zur Tanzfläche. Lange konnte er sowieso nicht bleiben, da er seinen Schlaf benötigte. Aber solange er Zeit hatte, wollte er diese auch genießen. Sollte Christian doch bleiben, wo der Pfeffer wuchs.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  TinaChan
2011-06-28T12:58:23+00:00 28.06.2011 14:58
:) mag ich! Also das Kapitel :)
Ich kann Kaori nur zustimmen, mir ist Benedikt auch schon sympathisch xD Ganz anders als Shays Bruder^^ Find es schön, dass die sich so gut verstehen...wann Christian wohl wieder einfällt, dass er eigentlich mit Shay verabredet war xD Finds gut, dass Juliet jetzt ein Auge auf ihn hat, sonst wäre er auf dem Ball wohl wirklich verloren gewesen^^
Freue mich aufs nächste Kapitel :D
Grüßchen, Tina
Von:  chaos-kao
2011-06-28T07:47:03+00:00 28.06.2011 09:47
Ich mag Christians Bruder jetzt schon xD Scheint echt ein lieber Kerl zu sein ^^ Shays Eifersucht ist allerdings auch ziemlich niedlich, vor allem weil er dem anderen mittlerweile wohl wirklich alles zutraut ^^' Und ich will unbedingt noch mehr von Geschwisterliebe sehen und lesen im nächsten Kapitel xD Die beiden sind irgendwie total niedlich im Umgang miteinander ^^

Lg
Kao


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