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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 18
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Christian stand lässig in einer Ecke des Saals und wollte eigentlich nur auf Shay warten, den Rida soeben abholte. Allerdings hätte er wissen sollen, das es nicht so leicht war. Ein Mann, der alleine in einer Ecke stand und seinen Ruf hatte…, es war klar, dass viele Frauen dies als Aufforderung sahen. Christian nahm das jedoch nur als willkommene Ablenkung, zumindest solange bis sein Gast hier war.

Er bemerkte, wie ihm einige seiner Freunde fragende Blicke zuwarfen, doch er schüttelte nur kaum merklich den Kopf. Nein, er benötigte keine Hilfe, um sich von dieser ungewollten Aufmerksamkeit zu befreien. Wer wusste schon ob es vielleicht die Eine oder Andere nicht doch schaffte, ihn heute Abend auf andere Gedanken zu bringen und seine selbstauferlegte Enthaltsamkeit zu beenden. Wenn er darauf Wert legen würde, wäre er ins Kloster gegangen.

Auch wenn er den Damen aufmerksam zuhörte, so fand er die Gespräche nach einigen Minuten schon ermüdend. Wie jedes Jahr zu dieser Zeit, waren es die gleichen Themen, das Turnier und die schon anwesenden Schausteller. Für Zweiteres brachte er ja durchaus Interesse auf, doch die Damen sahen in Schaustellern eher so etwas wie Barden, alles andere war zu unanständig um darüber zu reden.

Christian seufzte kaum hörbar und unterdrückte ein Gähnen. Warum kamen zu ihm auch immer die Debütantinnen? Erfahrenere Damen, Damen, die ihn schon länger kannten, wussten welche Themen man bei ihm meiden sollte und was ihn interessierte, mit ihnen konnte man richtige Gespräche führen.

Endlich sah er wie Rida im Eingang erschien und entschuldigte sich bei seinen Begleiterinnen. Es fiel ihm nicht schwer ihre Proteste zu überhören, man kam hier nicht weit wenn man es allen Recht machen wollte. Außerdem hatte er den richtigen Ruf, um sich ein solches Verhalten leisten zu können.

Rida hatte ihn bereits bemerkt, bewegte sich aber nicht, ganz der Schatten, der er auch sein sollte. Jedoch war keine Spur von Shay zu sehen, war er etwa doch nicht gekommen? Fragend sah er seinen Freund an. „Und?“

Rida hob die Hand und deutete zur Tür hinter sich. „Ich denke. er ist etwas unsicher. Er bat mich um einen Moment für sich alleine.“

Christian seufzte tief. Eigentlich hätte er das voraussehen können, ihm war es beim ersten Mal ja nicht besser gegangen. Natürlich hatte Shay schon einige Feste besucht, doch da war es auch nur um seine Schwester gegangen, er war nur ein unliebsames Anhängsel und als solches hatte er sich auch verhalten. Diesmal jedoch ging es um ihn und er musste alles machen, um sich möglichst interessant zu machen, das war keine leichte Aufgabe, nicht einmal unter normalen Umständen. Und das hier war der Hof, da war es ungleich schwieriger, denn hier versuchte jeder interessant zu wirken, um die Aufmerksamkeit der richtigen Leute zu erregen.

Er klopfte Rida kurz auf die Schulter. „Ich werde mich darum kümmern, versuch inzwischen keine Probleme zu verursachen.“

Auch wenn er Rida das nicht zutraute, selbst wenn Alan anwesend war. Sie wussten, wie sie sich zu verhalten hatten, es war eben nur diese offene Feindseligkeit zwischen ihnen, die Probleme machte. Man merkte es, selbst wenn man sie nicht kannte, wusste man das da etwas zwischen Rida und Alan war. Was es war konnte man nicht sagen und auch Christian scheute sich dem einen Namen zu geben.

„Er ist mir vollkommen egal.“ Rida trat zur Seite, um den Eingang nicht weiter zu blockieren.

Das glaubte er ihm sogar, allerdings hatte er nun andere Probleme. „Ich weiß, ich vertraue dir. Tu mir einen Gefallen und versuche alle Frauen, die in den nächsten Minuten den Raum verlassen wollen, daran zu hindern.“

Der Schwarzhaarige nickte nur stumm und richtete seinen Blick sogleich auf eine Gruppe Frauen, die in ihre Richtung sahen.

Das war eine Anweisung, die er schon oft von ihm bekommen hatte. Christian hatte deswegen keinerlei Bedenken, dass er in den nächsten Minuten gestört wurde. Er verließ den Saal und sah sich suchend um. Allzu lange musste er jedoch nicht suchen, da Shay der Mut wirklich erst kurz vor dem Ziel verlassen hatte.

Er stand einige Meter von der Tür entfernt und sah unsicher zu dieser, beziehungsweise zu Christian, der nun davor stand. Seine Hand lag auf seiner Brust, so als könne er so seine Atmung wieder beruhigen.

Der Ältere sah ihn einen Moment mitleidig an, bevor er wieder wie gewohnt lächelte. „Es macht keinen sonderlich guten Eindruck, wenn man vor der Tür steht. Das wirkt so, als wolltet ihr hinein, hättet aber keine Einladung.“

Etwas das hier eindeutig nicht der Fall war, schließlich hatte er die Erlaubnis dazu. Er hatte sie ihm selbst gegeben und auch Karen, deren Fest es war. Oder auch Juliet, deren Willkommensfeier es war, das Ergebnis blieb das Gleiche.

„Ich bin nur etwas unsicher, ich weiß selbst nicht einmal warum.“ Shay rettete sich in ein verlegenes Lächeln. Dass er das so offen zugab, zeigte aber auch, dass er damit wirklich Probleme hatte.

„Weil es diesmal um dich geht, nicht um deine Schwester. Heute wirst du im Mittelpunkt stehen und darfst es auch.“ Er wusste, dass dies nicht gerade dazu diente, Shay zu beruhigen, doch es war die Wahrheit. Es war besser sich nun darüber klar zu werden, als erst inmitten der ganzen Leute. Christian konnte ihn mit den Leuten bekannt machen, doch er konnte nicht seine Schlachten für ihn schlagen. Unterhalten musste er sich schon selbst mit den anderen Gästen.

„Danke, dass beruhigt mich ungemein.“ Unsicher versuchte sich Shay in einem Lächeln, das jedoch kläglich missglückte.

„Es ist nun einmal so.“ Christian ging zu dem Jüngeren und legte einen Finger unter sein Kinn und hob es hoch. Er sah ganz gut aus, zumindest soweit man das von jemand sagen konnte, der seine Mittel zur Verfügung hatte. Auf jeden Fall musste man sich nicht schämen, wenn man ihn an seiner Seite präsentierte. „In diesem Saal ist keiner nett, wenn man nicht den richtigen Status besitzt. Dem kann man nur mit genug Selbstbewusstsein entgegentreten und der richtigen Mischung an Höflichkeit und Hochmut. Viele halten sich für wichtiger als sie sind und viele wissen genau das sie wichtig sind, deswegen solltest du auch wissen wie wichtig du bist.“

Shay seufzte resigniert. „Ich denke, dann gehe ich wieder.“

Christian hatte diese Situation vorausgesehen, weswegen er eine Hand auf Shays Arm legte. „Warum? Du bist doch der Sohn deines Vaters und soweit ich weiß, führt dieser enge Handelsbeziehungen mit der Familie Trelain und die sind wirklich wichtig. Jeder der mit ihnen auf guten Fuß steht, ist ebenso wichtig. Du magst vielleicht nur der dritte Sohn sein, doch du bist hier. Nicht den Vater und auch nicht dein Bruder, sondern nur du. Deine Schwester ist Heiratsmaterial, du bist der, mit dem man Beziehungen knüpfen, den man ernst nehmen kann.“

So hatte er die Sache damals jedenfalls gesehen und wie man sah hatte es funktioniert. Man konnte vielleicht unbedeutend sein, aber man durfte nicht so wirken. Wenn man zeigte, dass man sich bewusst war, wie unbedeutend man war, wurde man ignoriert, wenn alle es wussten, aber man nicht so wirkte, dann wurden die Leute neugierig. „Also…“

Christian trat hinter ihn und legte auch die zweite Hand auf seine andere Schulter. Einen Moment verweilte er so, bevor er seine Daumen neben die Schulterblätter drückte und ihn etwas zu sich zurückzog. „… drück die Schultern durch, halte dich aufrecht und vor allem darfst du eines nie vergessen.“

Christian beugte sich etwas nach vor, seine Hand glitt über Shays Schulter dessen Hals hinauf und hielt dessen Kinn an. „Senke niemals den Blick, zeig ihnen nicht, dass du schwach bist, denn das trifft auf dich nicht zu. Verstanden?“

Shay nickte beinahe etwas zu hastig und trat einen Schritt nach vorne, um sich so von Christian zu lösen. Rasch wandte er sich zu Christian um. „Ich habe verstanden.“

Der Blondhaarige lächelte, jedoch nicht wegen Shays Antwort. Viel eher amüsierte ihn die beschleunigte Atmung des Jüngeren, die sicher nicht wegen plötzlicher Atemprobleme auftrat. Genauso wenig entging ihm, dass der Jüngere etwas röter im Gesicht war als zuvor. Anscheinend hatte er doch mehr Wirkung auf ihn, als er bis jetzt gedacht hatte.

Nun sah Shay fast hilfesuchend zu der Tür hinter sich. „Ich glaube, ich bin bereit für das Fest.“

„Das denke ich auch.“ Christian lächelte und hob eine Hand in die entsprechende Richtung, um Shay so den Vortritt zu lassen.

Dieser warf ihm noch einen leicht misstrauischen Blick zu, folgte dann aber der Aufforderung.

Ungefragt legte Christian ihm eine Hand auf den Rücken und registrierte amüsiert, wie Shay unter dieser Berührung zusammenzuckte. Das machte die Sache doch gleich etwas interessanter.

Als sie den Saal betraten, bemerkte Christian belustigt, einige Frauen, die ängstlich oder auch wütend zu Rida sahen. Anscheinend war auch ihm nicht langweilig geworden. Doch jegliches Interesse an ihm verflog, als er mit Shay den Raum betrat. Wenn das Interesse nun auch eher ihm selbst galt. Nun machte Christian von seinen Freunden Gebrauch, indem er ihnen einen bezeichnenden Blick zuwarf. Sofort wurden einige Gesprächspartner entschuldigt, oder auf etwas aufmerksam gemacht und die Damen hatten andere Opfer als ihn. Natürlich beruhte das alles auf Gegenseitigkeit, ein anderes Mal würde er ihnen so zu etwas Ruhe verhelfen.

Aber so hatte er wenigstens die Möglichkeit mit Shay zu Karen und Juliet vorzustoßen. „Karen, Juliet, das ist der Gast, den ich angekündigt habe.“

Keine der beiden Frauen wirkte sonderlich überrascht darüber. Juliet jedoch ergriff als Erste wieder das Wort. „Natürlich. Es freut mich Euch näher kennenzulernen.“

Shay neigte leicht den Kopf. „Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite, Lady Juliet.“

„Shay ist hier, weil er einige Leute kennenlernen will. Auf Dauer ist es doch sehr einsam hier am Hofe.“

„Ach?“ Juliet hob überrascht eine Augenbraue und auch Karen wirkte erstaunt.

„Nun, dann sollten wir wohl keine Zeit verlieren.“ Juliet lächelte und ergriff Shays Hand. „Ich denke, ich kenne da genau die richtigen Leute.“

Christian wusste, dass Shay bei Juliet in guten Händen war, genau aus diesem Grund hatte er ja auch diese Erklärung benutzt. Lächelnd sah er ihnen nach, als Juliet gefolgt von Shay auf eine Gruppe Frauen zusteuerte.

„Du weißt, dass sie ihm nur Frauen vorstellen wird.“ Karen trat neben ihn und hielt ihm ein gefülltes Weinglas vor die Nase, das dieser ergriff.

„Ich weiß. Sie versucht mich genauso zu behindern wie Benedikt.“ Da waren sie sich ähnlich. Juliet akzeptierte seinen Lebensstil, doch gefiel es ihr nicht sonderlich. Deswegen machte sie es ihm auch nicht leicht, wenn sie ihm auf der anderen Seite auch half. Anders wäre das Leben doch auch langweilig.

„Und das stört dich nicht?“

Christian schüttelte den Kopf. „Nein. Warum auch? Ich und Shay sind kein Paar, also gibt es keinen Grund sich zurückzuhalten. Außerdem, was soll heute schon groß passieren? Ich bin auf der Jagd, Shay nur auf Erkundungstour.“

Nein, dass Shay heute Abend weibliche Begleitung fand, war nicht sehr wahrscheinlich. Selbst wenn, dann machte es ihm nichts aus. Warum sollte er sich wegen solcher Kleinigkeiten aufregen? Er hatte keinen Besitzanspruch auf Shay, sowenig wie dieser auf ihn, von solchen Besitzdenken befreit, lebte es sich leichter.

Karen schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Manchmal, aber wirklich nur manchmal wüsste ich zu gerne, was in deinem Kopf vorgeht.“

„Sieh es ein, Karen. So wie ich niemals die Frauen verstehen werde, so wirst du nie die Männer verstehen.“

Sie schüttelte nur den Kopf. „Nein, ich verstehe sie schon, aber in meiner Gutgläubigkeit hoffe ich immer darauf, dass ihr nur halb so dumm seid, wie ihr euch anstellt.“

Normalerweise müsste sich nun sein männlicher und durch diesen Kommentar verletzter Stolz melden, doch dem war nicht so. Er war gerade zu guter Laune, weswegen er diesen Kommentar einfach so stehen ließ. Für ihn gab es nun Wichtigeres.

Mit einem Lächeln sah er sich im Saal um. Dann sollte er einmal sehen, was ihm der heutige Abend noch zu bieten hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  TinaChan
2011-05-20T15:17:54+00:00 20.05.2011 17:17
Juhu da kommt man vonner Klassenfahrt wieder und entdeckt 2 neue Kapitel :) Ich freu mich! :D
Aber ich bin jetzt zu müde um viiiiel zu zu tippen, also sage ich an dieser Stelle erstmal nur, dass mir beide Kapitel sehr gut gefallen haben :) Die Geschichte wird immer interessanter!
Grüßchen, Tina
Von:  Kaya
2011-05-19T08:32:43+00:00 19.05.2011 10:32
Hihi,
und wieder ein bisschen Zeit auf der Arbeit herum bekommen XD

Ich mag Shay. er ist mir eigentlich etwas zu schüchtern, doch so langsam scheint er ja aufzutauen. Ich bin gespannt was Juliet ihm so alles antut und ob Christian nicht doch ein klein wenig Eifersucht zeigt.

LG
kaya
Von:  chaos-kao
2011-05-18T21:05:26+00:00 18.05.2011 23:05
Karen ist echt eine tolle Frau xD Ich mag sie, auch wenn sie bestimmt nicht einfach zu Handhaben ist ^^ Ich finde es auch gut, dass Shay wohl langsam etwas auf Christian zu reagieren scheint ... wobei es mich wirklich brennend interessieren würde, was er so denkt in solchen Momenten ^^

Ich freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel! ^^ Standardsatz, ist aber so xD
Lg
KaNi


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