Zum Inhalt der Seite

Love me,… Devil?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Titel: Love me,… Devil?

Teil: 13
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

„Schneller.“ Christian wich einem Schlag aus, dessen Weg er genau beobachten konnte. War er wirklich um so vieles besser, oder …

Sein Blick fiel auf seinen Schüler und er erkannte, woran es lag. Shay war am Ende seiner Kräfte, wahrscheinlich war es nur noch sein Stolz und seine Sturheit, die ihn auf den Beinen hielten. Seltsam, dass ihm das nicht schon früher aufgefallen war, obwohl das auch nicht viel geändert hätte. Christian vertraute darauf, dass seine Gegner wussten, wie viel sie sich zumuten konnten. Hier musste er aber anscheinend etwas nachhelfen. Hatte er sich auch so verhalten, als er in Shays Alter gewesen war?

Kopfschüttelnd ließ er sein Schwert sinken. Wenn Karen diese Gedanken wüsste, könnte er sich etwas anhören. Er dachte wie ein alter Mann, der er nun wirklich noch lange nicht war.

„Warum hört Ihr auf?“ Shay ließ sein Schwert sinken und schien über die Unterbrechung mehr als nur erfreut zu sein. Doch natürlich wollte er sich das nicht offen anmerken lassen.

„Wir lassen es für heute sein. Ich habe noch einiges zu erledigen.“ Das war gelogen, doch eine andere Ausrede würde Shay nicht gelten lassen. In den paar Tagen, die sie bereits miteinander trainierten, hatte er zumindest schon das über den Jüngeren gelernt.

Einen Moment sah es so aus, als wolle Shay widersprechen, doch dann ließ er es. „Dann muss es wohl sein. Wenn ich es auch schade finde.“

Lächelnd reichte Christian Rida sein Schwert. Wie konnte man nur so stur sein? Obwohl, diese Frage konnte er sich wohl selbst am besten beantworten. „Ihr solltet Euch auch einige gesellschaftliche Verpflichtungen zulegen. Das kann niemals schaden.“

Nicht nur um eine passende Ausrede zu haben, sondern auch für die Zukunft. Es hing viel davon ab, wen man kannte, oder eben nicht. Die Höflinge hielten sich nicht hier auf ,weil es so unterhaltsam war, sondern weil ihre Kontakte hier waren.

Shay schob sein Schwert wieder in die Scheide und schnaubte nur genervt. „Weswegen? Es ist die Aufgabe meines Bruders unsere Familie zu führen. Wofür benötige ich Kontakte?“

Wenn er ehrlich war, überraschte Christian diese Einstellung nicht sonderlich. Hier gab es genug zweit- oder drittgeborene Söhne, die so dachten. Die meisten von ihnen gaben sich allen möglichen Zerstreuungen hin, doch auch dafür benötigte man die richtigen Bekannten, egal ob nun im positiven oder negativen Sinn. Er wusste gar nicht warum diese Männer so niedrig von sich dachten, er war ja auch nicht der Erstgeborene seiner Familie und das wollte er auch gar nicht sein. Die Verantwortung überließ er lieber seinem Bruder, dieser brachte die dafür nötigen Eigenschaften mit sich.

Christian warf einen Blick zu Shay, der ihm folgte. Bei ihm würden seine normalen Argumente allerdings nicht fruchten. Schließlich tat dieser alles für seine Familie und hatte sich nicht allen möglichen Ablenkungen hingegeben, noch nicht. Deswegen war er ja auch so alleine. Und auch wenn ihm das zugute kam, so wollte er etwas an dieser Tatsache ändern, alles andere wäre zu leicht. „Weil Eure Familie Euch sicher nicht nur als Wachhund Eurer Schwester mitgeschickt hat. Wenn man schon einmal die Gelegenheit hat an den Hofe zu kommen, sollte man diese Chance nutzen. Hier zählt nicht wer Ihr seid, sondern wen Ihr kennt. Manche Leute zahlen eine Menge Geld, nur damit die richtigen Leute mit ihnen sprechen, oder sie zumindest registrieren.“

„Warum sollte man das machen?“ Shay blinzelte verwirrt, als er diese Frage stellte.

Das Lächeln des Älteren wurde etwas hilflos. Das war eine sehr leicht gestellte Frage, leider war die Antwort um einiges schwieriger. Wie erklärte man einem Schaf, das Spiel der Wölfe?

Zum Glück enthob ihn der Zufall einer Antwort.

„Christian!“

Bei der bekannten Stimme fuhr Christian herum und streckte die Arme aus. Gerade noch rechtzeitig, um die Gestalt eines kleinen Mädchens aufzufangen, die ihm im nächsten Moment in die Arme sprang. „Annabelle!“

Er ignorierte die fragenden Blicke der Anwesenden, Shays eingeschlossen. Natürlich wusste Christian was die meisten Adeligen um ihn herum dachten. Er und ein Kind, das ließ gewisse Schlüsse zu, vor allem weil ihm das Mädchen ziemlich ähnlich sah, was auch seine Gründe hatte.

Deutlich langsamer und mit einer Würde, die ihrem Stand zustand, folgte ihr eine Frau, die sie mit einem tadelnden Lächeln ansah. „Annabelle, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du deine Manieren nicht vergessen sollst.“

Grinsend sah das Mädchen zu Christian hoch, bevor sie einen betrübten Blick aufsetzte und zu ihrer Mutter sah. „Entschuldige Mutter.“

Freundlich lächelnd sah Christian die Frau vor sich an. „Juliet.“

Das war alles was er im Moment hervorbrachte. Selbst nach all den Jahren konnte er es nicht verhindern, dass seine Stimme noch immer einen wehmütigen Klang hatte. Sie war wirklich die einzige Frau, um die er einen anderen Mann beneidete. Zum Glück war es schon lange her und seine jugendliche Schwärmerei war schon lange verflogen. Ja, er hatte sie einmal geliebt, das ließ sich nicht leugnen, doch sie gehörte einem anderen Mann. Einem Mann, den er niemals verletzen würde, egal auf welche Art. Schon lange war es nur mehr Freundschaft, die er Juliet entgegenbrachte und sie hielt es genauso.

Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln, doch in ihren Augen sah man ein spöttisches Funkeln. Leicht knickste sie bei ihrer Begrüßung. „Lord Alrin.“

Nun rührte sich auch das blondhaarige Mädchen in seinen Armen und verlangte unmissverständlich wieder abgesetzt zu werden. Als Christian ihr den Gefallen tat, knickste auch sie leicht. „Es freut mich, Euch wiederzusehen, Onkel.“

Christian ging in die Hocke, als er ihr über den Kopf strich. „Ich freue mich auch sehr, Annabelle.“

Sein Blick hob sich wieder zu Juliet. „Hattet ihr eine gute Reise?“

„Sie war erträglich.“ Man merkte richtig, wie Juliet kurz nach einem passenden Wort suchte.

„Ich habe einen Brief für dich.“

„Das dachte ich mir.“ Seufzend richtete sich Christian wieder auf. So sehr er sich auch freute, die Beiden wiederzusehen, es war nicht der richtige Ort um diese Familienzusammenkunft zu feiern. Dafür boten sich seine Räume eher an, allerdings gab es da noch eine Sache zu erledigen. Das verlangte schon die Höflichkeit.

Christian drehte sich zu Shay um, der die ganze Zeit bereits schweigend hinter ihm stand. Ihm fiel auch Ridas angespannter Gesichtsausdruck auf, doch darauf konnte er auch noch später eingehen, schließlich kannte er den Grund dafür. „Darf ich euch meine Schwägerin Lady Juliet vorstellen. Juliet, das ist Lord Shay Feran.“

Juliet musterte Shay mit einem wissenden Blick, sie wusste sofort wo sie ihn einordnen musste. „Lord Feran, es ist mir eine Ehre.“

Bei diesen Worten reichte sie ihm eine Hand.

Shay ergriff sie und führte sie an seinen Mund, jedoch berührte er ihre Hand nicht mit seinen Lippen, sondern stoppte kurz davor ab. „Es ist mit ebenfalls eine Ehre, Lady Juliet.“

In ihren Augen blitzte es kurz anerkennend auf, doch dann zog sie Annabelle mit einer Hand an sich. „Christian, es war eine weite Reise und wir sind müde. Wir reden später, einverstanden?“

Annabelle öffnete den Mund, es war offensichtlich, dass sie anderer Meinung als ihre Mutter war, doch ein Blick von dieser ließ sie ihn wieder schließen.

„Ich verstehe.“ Christian erinnerte sich wieder an die Ausrede, die er Shay gegenüber benutzt hatte.

„Auch ich habe noch etwas zu erledigen.“ Zumindest in dieser Hinsicht musste er seiner Geschichte treu bleiben. „Wir sehen uns.“

Er ließ offen, wen er damit meinte, Shay oder seine Schwägerin und Nichte. Stattdessen wandte er sich um und schlug den Weg zu seinen Räumen ein.

Rida schloss rasch zu ihm auf. „Christian.“

Dieser hob nur eine Hand um weitere Worte zu verhindern. „Ich weiß, sie hat ihn mit. Auch ich mag ihn nicht, doch er dient ihren Schutz und das weißt du.“

„Er ist ein Mörder.“ Ridas Abneigung gegen Juliets Leibwächter war kaum zu überhören.

„Er ist ein Attentäter und ein sehr guter. Benedikt hat seine Gründe, ihn mitzuschicken.“ Auch wenn Christian einen guten Attentäter zu schätzen wusste, so mochte er diese Berufsgruppe nicht sonderlich. Rida war sein Leibwächter, es war seine Aufgabe ihn zu schützen und dafür war er ausgebildet worden. Er war durchaus in der Lage jemanden zu töten, doch nur aus einer Notwendigkeit heraus. Seine Aufgabe war es Leben zu schützen, nicht sie zu nehmen. Allerdings war das nicht der Hauptgrund, weshalb er den Leibwächter seines Bruders nicht mochte. Dieser bestand aus seiner Tarnung, die er leider meisterlich beherrschte. Wenn es eine Berufsgruppe auf dieser Welt gab, die Christian nicht mochte, dann diese. Juliets Leibwächter gab sich als Barde aus.

Trotzdem freute er sich über ihre Anwesenheit, denn es war ein Teil der kleinen Familie, die er sein Eigen nennen konnte. Schon vor einiger Zeit hatte er sich damit abgefunden niemals eigene Kinder zu haben, denn was sollte er ihnen schon vererben? Ein kleines Stück Land um das es vielleicht einmal eine Familienfehde geben würde? Nein, nach seinem Tod sollte es wieder Besitz seiner Familie werden, als ein großes Ganzes. Genau aus diesem Grund sah er Annabelle auch als seine eigene Tochter an, zumindest liebte er sie wie eine solche. Sein Bruder akzeptierte diese Tatsache stillschweigend und ließ ihm seinen Willen, abhalten konnte er ihn sowieso nicht davon.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  chaos-kao
2011-05-06T10:31:39+00:00 06.05.2011 12:31
Hui, damit dass Familie auftaucht, habe ich definitiv nicht gerechnet! ^^ Aber Annabelle ist echt putzig. Und ich finde es schön auch mal zu erfahren, dass auch Christian zumindest einmal wirklich geliebt und Herzschmerz hatte bzw. immer noch ein wenig hat ... bin ja mal gespannt wie sich diese Ankunft auf das Geschehen mit Shay auswirken wird ... oder ob es überhaupt Auswirkungen hat.

Freu mich schon auf das nächste Kapitel! ^^
Lg
KaNi
Von:  TinaChan
2011-05-05T22:10:17+00:00 06.05.2011 00:10
Juhu ein neues Kapitel :)
Shay muss lernen über seinen Stolz (Schatten) zu springen :D Aber die Einsicht kommt bestimmt irgendwann noch
Juliet :O hmmm...bin gespannt ob sie auch weiterhin noch eine wichtige Rolle spielen wird :D
Annabelle ist ja niedlich :D
Also ich find das Kapitel toll! &' ich freu mich aufs nächste *-*

Grüßchen, Tina


Zurück