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Love me,… Devil?

von

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Titel: Love me,… Devil?

Teil: 11
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Shay wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte. Hatte er eigentlich richtig gehört? Hatte ihm Christian, sein Feind und vor einigen Tagen auch noch Gegner gerade angeboten ihn zu trainieren? Was bezweckte er damit, er musste doch damit rechnen, dass er diese eines Tages sogar gegen ihn einsetzen könnte.

Misstrauisch musterte er den Mann vor sich. „Macht Ihr euch über mich lustig?“

Anders konnte er sich dessen Verhalten und vor allem diesen Vorschlag nicht erklären.

Christian hingegen lächelte nur gelassen und hob erklärend eine Hand. „Nichts läge mir ferner. Ich habe eben nur Eure Fähigkeiten gesehen und ein Lehrer könnte Euch nicht schaden.“

Das konnte Shay nicht einmal leugnen, so gerne er das auch würde. Er wusste durchaus, dass er mit den meisten Rittern hier nicht mithalten konnte und sich mit Christian, oder seinem Freund gestern messen zu wollen, war eher utopisch. „Warum solltet Ihr das machen? Ich bin Euer Gegner.“

Der Ältere hob ermahnend lächelnd einen Finger. „Nein. Ihr ward mein Gegner, unser Duell ist beendet. Ich hege deswegen keinen Groll gegen Euch, warum auch? Von meiner Seite aus gibt es keinen Grund, warum wir keine Freunde werden könnten.“

Von seiner Seite aus schon, doch Shay verkniff sich diesen Kommentar. Warum sollte er schon wieder Streit anfangen? „Ich habe auch nichts gegen Euch, solange Ihr eure Finger von meiner Schwester lasst.“

Er hätte ihn nie zum Duell herausgefordert, wenn er Susan von Anfang an in Ruhe gelassen hätte. Jedoch zweifelte auch er langsam an ihrer Auslegung der Geschichte, schon alleine weil er nicht der Einzige war. Doch Christian war niemand, der mit seinen Bettgeschichten sehr diskret umging. Im Gegenteil seit er hier war, hatte er mehr als genug davon gehört, wenn auch nicht von ihm selbst. Doch bei solchen Geschichten hätte er nichts davon eine weitere Eroberung zu leugnen, was jedoch nicht hieß, dass er ihn mochte. Shay hieß gerade diese Offenheit nicht gut, oder besser was er durch diese Offenheit erfahren hatte. So benahm sich kein Ritter, ja so sollte sich nicht einmal ein Bauer benehmen.

Bei Shays Worten begann Christian zu lachen. „Also das kann ich euch ohne Probleme versprechen. Ich habe kein Interesse an eurer Schwester.“

Als Bruder sollte Shay bei einer solchen Aussage eher beleidigt sein, doch es war besser als die Alternative. „Gut, dann habe ich kein Problem, Euer Angebot anzunehmen.“

„Perfekt.“ Der Blondhaarige klatschte in die Hände und kam näher.

Shay dachte einen Moment darüber nach, ob er nun nicht doch einen Fehler begangen hatte, andererseits sollte er jede Hilfe annehmen, die er kriegen konnte. Nur gefiel ihm der Blick nicht, mit dem ihn der Ältere nun maß. Auch ohne ein Wort merkte Shay, dass er genau beobachtet und eingeschätzt wurde, das war eine Situation, mit der er noch nie hatte umgehen können. Dabei wurde er ständig so nervös, vor allem wenn er in den Augen seines Beobachters stumme Kritik lesen konnte, so wie es gerade bei Christian der Fall war. Die einzige Ausnahme bildete da das Turnier, denn auch wenn es viele Zuschauer gab, so war es in erster Linie doch ein gesellschaftliches Ereignis, die Kämpfe waren eher Nebensache. „Was ist?“

Shay konnte nicht verhindern, dass seine Stimme gereizt klang, so reagierte er immer in solchen Situationen. Bei seinem Vater und Bruder musste er sich zwar beherrschen, doch Christian schuldete er keinen Respekt, dieser machte das freiwillig.

„Nichts, ich denke nur darüber nach, was ich verbessern kann.“ Doch dann schüttelte Christian den Kopf.

„Nein, eher sehe ich, was ich lassen kann.“ Mit einem leisen Seufzen trat er an Shay heran.

Dessen erste Reaktion war, sich von ihm zu entfernen, doch dahinter lag sicher ein Grund, weswegen Shay sich nicht bewegte. Auch wenn es ihm nicht behagte, Christian in seinem Rücken zu wissen.

Der Altere trat jedoch ohne Scheu an ihn heran, sodass ihre Körper nur mehr wenige Zentimeter trennten. Seine Hände legten sich auf Shays Schultern, die dieser kurz etwas lockerte. „Nicht so steif. Für Männer ist das zwar eine sehr lobenswerte Eigenschaft, doch hier absolut unnötig.“

Shay wusste nicht, was er von dieser Bemerkung halten sollte, schon gar nicht weil der Andere dabei amüsiert wirkte, doch er ließ etwas lockerer. Er spürte Christians Hände, die über seine Oberarme fuhren und bei seinen Unterarmen stoppten. Diese hob er etwas an.

„Ungefähr diese Höhe ist am Anfang genug, um den ersten Schlag abzuwehren. In den meisten Kämpfen ist der sowieso nur ein Test.“

Shay hob kurz eine Schulter, da er den Atem des Älteren bei dessen Worten an seinem Nacken spürte. Das war ein seltsames Gefühl, aber in erster Linie störte es seine Konzentration.

Christians Hände fuhren weiter zu den Händen des Jüngeren. „Lasst lockerer. Das ist keine Keule, die geschwungen werden muss, es ist ein Schwert. Das Beste, das die Schmiedekunst je hervorbrachte, je verkrampfter ihr es haltet, umso einfacher verliert ihr es.“

Shay wandte den Kopf zu Christian, sah sich aber plötzlich mit dessen Gesicht konfrontiert, sodass er den Kopf wieder abwandte. Das war eindeutig zu nahe gewesen. „Wenn ich es lockerer halte, verliere ich es.“

„Ich habe nicht gesagt, dass es kraftlos sein soll.“ Der Blondhaarige löste sich von ihm und nahm ihm das Schwert ab.

„Das ist kein Fremdkörper, den ihr auf jeden Fall bei Euch behalten müsst, es ist eine Verlängerung eures Arms. Und diesen müsst ihr auch nicht mit aller Kraft festhalten, oder?“ Während er sprach, ließ er das Schwert etwas kreisen.

„Ihr sollt das Schwert festhalten ja, aber nicht verkrampft. Dadurch verschwendet ihr nur eure Kraft.“ Christian warf das Schwert in die Luft, so dass die Spitze nach oben zeigte und fing es mit der anderen Hand wieder auf.

„Wenn ich es verliere, ist mir damit aber auch nicht geholfen.“ Shay verstand die Logik dahinter nicht. Klar, seine Hände schmerzten nach jedem Training, doch das war noch nie anders gewesen.

„Dann solltet Ihr es nicht verlieren, oder zumindest in der Lage sein, es wiederzubekommen wenn dieser Fall eintritt.“ Christian reichte ihm das Schwert wieder und nahm seine vorherige Position wieder ein. Seine Hände umschlossen Shays Hände, die ihrerseits den Schwertgriff hielten.

„Gegen euren Stand sollte man auch etwas machen.“ Noch bevor Shay etwas fragen konnte, spürte er schon wie etwas gegen seinen Fuß drückte. Überrascht sah er nach unten und sah den Fuß des Anderen, der gegen seinen drückte, weswegen er es zuließ, dass er ihn verschob. Als jedoch der Zweite auch verschoben werden sollte, bekam er Probleme mit seinem Gleichgewicht. Im ersten Moment wusste Shay nicht auf welchen Fuß er nun sein Gewicht verlagern sollte und wählte den falschen Fuß. Nämlich den, den Christian gerade bewegte. So kam er ins Stolpern und fiel nach hinten, direkt in die nächste Katastrophe.

Shay rettete sich in ein unsicheres Lächeln, als er sich in den Armen des Älteren wiederfand. Wie er gedacht hatte, war sein Fall nicht tief gewesen, er hatte sogar gleich am Körper hinter sich geendet.

Allerdings schien Christian das mit Humor zu nehmen, da er lächelte und nicht verärgert wirkte. „Es scheint als hätte mein Unterricht umwerfende Wirkung.“

„Ja.“ Mit dieser knappen Bemerkung richtete sich Shay wieder auf und richtete sich verlegen die Kleidung. Natürlich gab es nichts zu richten, doch er benötigte einen Moment um seine Verlegenheit zu überspielen.

„Danke, aber es wäre wohl besser, wenn Ihr es mir in Zukunft zeigt. Wenn Ihr selbst Hand anlegt, kommen wir am Ende noch beide zu Fall.“ Er meinte das scherzhaft, doch Christian seufzte nur bedauernd.

Hoffentlich brach er das Training nun nicht ab, wenn er jetzt schon einen Grund zum bedauern hatte. Doch dann lächelte der Ältere wieder. „Machen wir weiter.“
 

„War es ein erfolgreicher Tag?“

Christian lächelte nur nachsichtig, als sich Karen ungefragt bei seinem Arm einhängte. Ihm war klar gewesen, dass er sie bei dieser Abendgesellschaft antraf. „Wann hast du mit Rida gesprochen?“

Das war die einzige Möglichkeit, denn er glaubte nicht, dass sie die Trainingsplätze aufgesucht hatte. Das war kein Ort für verheiratete Damen, das war gar kein Ort für Damen. Natürlich gab es trotzdem immer wieder Zuseherinnen, doch Karen gehörte nicht dazu. Es gab für sie einfach keinen Grund sich dort aufzuhalten.

Sie grinste amüsiert. „Das ist mein Geheimnis. Also, Shay.“

„Ja, Shay aber das ist dir ja bekannt.“ Vor allem weil sie ihm vor einiger Zeit noch eine Kriegserklärung deswegen gemacht hatte, doch das schien sie schon wieder vergessen zu haben.

„Na dann kannst du nur hoffen, dass dein Charme nicht nachgelassen hat. Gestern soll er nicht gewirkt haben, wie ich gehört habe.“

„Ich benötige nicht jede Nacht eine Begleitung und gestern war ich alleine weil ich es wollte.“ Christian nahm diese Spitze gelassen hin. Es gab genug Geschichten über ihn, sodass kaum einer seine Fähigkeiten anzweifelte.

„Wie war die Feier?“ Anders als er hatte Karen eine Einladung zur Geburtstagsfeier des Königs erhalten. Das hing aber eher mit ihrer guten Beziehung zum Prinzen zusammen, nicht weil sie den König gut kannte.

Karen gähnte demonstrativ, was an sich schon eine Antwort war. „Langweilig. Jedes Jahr das Gleiche. Man trinkt, man isst, man lügt und geht dann doch wieder unbefriedigt ins Bett.“

Das ließ Christian wieder lächeln und er nahm einem vorbeigehenden Diener zwei Weingläser vom Tablett. Eines davon reichte er seiner Freundin, die es auch ergriff. „Schon eine Schande wenn es keine neuen Skandale gibt.“

„Es ist immer so ruhig vor dem Turnier, da stirbt man ja vor Langweile.“ Mit einem unzufriedenen Schnauben, nahm sie einen Schluck von ihrem Glas.

„Dafür hast du während des Turniers genug Gesprächsstoff.“ Christian ließ seinen Blick über den Saal schweifen. Irgendwie waren es immer wieder die gleichen Adeligen, wo lag da der Reiz? Vor allem weil sich die meisten nach der zweiten Nacht gleich wieder irgendwelche Hoffnungen machten.

„Apropos Turnier, glaubst du sie kommen dieses Jahr auch wieder?“

„Die Zigeuner? Warum sollten sie nicht?“ Das Turnier zog nicht nur Ritter an, auch Zigeuner, Handwerker, Händler und Spielleute. Man konnte es einen richtigen Jahrmarkt nennen, zwar zog es natürlich auch genug Gauner an, doch mit denen hatte Christian noch nie Probleme gehabt.

„Benötigst du etwas?“

Karen nickte unzufrieden. „Ich benötige etwas für meinen Mann. Er verlangt einen Erben von mir und es ist liegt nicht an mir, dass da nichts kommt.“

Lächelnd wandte sich Christian von ihr ab, bei einem solchen Thema sollte man seine Belustigung nicht offen zeigen. Doch er war ein Mann, da konnte er nicht anders als Schadenfreude zu empfinden.

„Susans Bruder wird sicherlich auch kommen. Du solltest aufpassen, sonst hast du bald eine zweite Duellaufforderung auf dem Tisch liegen.“

„Weshalb? Die Sache ist geregelt und ich denke nicht das ich mir wegen Shay Sorgen machen muss.“ Karen schien das auch nicht so ernst zu nehmen da ihre Stimme nicht wirklich besorgt geklungen hatte.

„Das nicht, aber ich kenne Susan. Selbst wenn sie es ihm nicht sagt, Gerüchte halten sich.“

Seufzend verdrehte Christian die Augen. Da konnte er nur hoffen, dass Shays älterer Bruder klüger war als Shay. Er würde ungern gegen die ganze Familie kämpfen, nur weil diese sich dazu berufen fühlte. Das würde nur seine Pläne durcheinander bringen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TinaChan
2011-04-19T10:04:07+00:00 19.04.2011 12:04
Wuhu xD Neues Kapitel, schönes Kapitel *-*
Christian is ja mal einfach nur cool drauf ô.ô Ich mag seine Einstellung xD Der Bruder hmm das wird sich noch mal ne Sache :D

Die Übungsstunde zwischen Shay und Christian fängt ja niedlich an, Christian fand das bestimmt toll mit dem Körper an Körper xD

Ich freu mich auf die Fortsetzung im nächsten Kapitel :)

Grüßchen, Tina


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