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Das Bohnen - Wunder

von

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Ein Duft durchzog den Raum – süßlich und doch irgendwie blumisch frisch. Der Kessel der an einem Feuer vor sich hinbrodelte stand in einem kleinen Cottage.

Dieses war außerhalb der Stadt, denn der Hausherr ging nur selten heraus. Viele kannten seinen Namen doch nur wenige kannten ihn persönlich. Und diejenigen die es taten, denen fielen meist nur 2 Worte ein um ihn zu beschreiben: Exzentrisch und eigensinnig.

Doch auch wenn er dies beides war – und er auch irgendwie stolz darauf schien – so zeugte dieses Cottage kaum davon. Sehr stilvoll war es eingerichtet und vor allem das Arbeitszimmer zeugte von gutem Stil- bewusstsein. Ein schwerer Schreibtisch und Regale voller Bücher – teilweise sehr alt – und Pergamentrollen zierten die Wände.

Das einzige seltsame in diesem Raum war ein Bild auf dem Schreibtisch welches sich zu bewegen schien.

Die Uhr an der Wand schlug gerade zum 12. Male – es war Mitternacht und im selben Moment trat der junge Herr des Hauses in eben dieses Zimmer.

Er entledigte sich seines Hutes, seiner Handschuhe und seines Umhangs, welche er alle vorsichtig auf die Ledercouch auf der Fensterseite legte.

Ein Seufzen entrang seiner Kehle und fuhr sich durch sein helles Haar. Platinblond, fast silbern war es, was ihm einen geheimnisvollen Touch gab und ihn bei den Frauen sehr beliebt machte. Er jedoch hatte nur Augen für die Eine – seine Freundin Evelyn oder sollte er sagen Verlobte – hatte er ihr doch vor drei Tagen einen Antrag gemacht und sie hatte ja gesagt.

Seine Füße trugen ihn immer weiter in den Raum, doch was war das? Er rümpfte seine Nase. Ein kratziges Gefühl schlich sich in seinen Hals. Der wundervolle, süßliche Geruch der ihn an der Tür begrüßt hatte und so schmackhaft wie Vanille roch, hatte sich nun vermischt und wurde von einem ranzigen, stickigen Geruch begleitet. Was war das? So war es nicht geplant.

Er blickte in den Kessel und schluckte leicht. „Mein Gott, das riecht ja grässlich“ entfloh es ihm und er nahm den Kessel vom Feuer.

Vorsichtig stellte er diesen ab und murmelte leise Worte. Seine Augen begannen für einen kurzen Moment leicht an zu schimmern, doch so schnell es gekommen war, so schnell war es auch wieder fort und der Dampf und Geruch der aus dem Kessel hoch geschlagen war, war nun ebenfalls verschwunden. Vorsichtig griff er hinein und besah sich das Bonbon in seiner Hand. Es war noch nicht geformt, doch sollte es eines werden. Er zuckte mit den Schultern und schob es sich in den Mund. Innerhalb von Sekunden spuckte er es wieder aus, denn in dem Moment wo er darauf gebissen hatte verbreitete sich ein Geschmack von Galle in seinem Mund. „WAS ZUM…“ fluchte er und hustete. Hastig griff er nach seiner Karaffe Wasser und goss sich das Glas bis zur Hälfte voll. Oh wie selig doch das Wasser in seinem Mund schmeckte.

Erleichtert seufzte er auf, doch was war das? Er hatte schon oft Bonbons und Pralinen hergestellt was war ihm an diesen nicht gelungen? Erneut sah er in den Kessel hinein und riss die Augen auf.

In seinem Kessel lag eine seiner ungewaschenen Socken. Er konnte sich nicht erklären wie diese dort hineingekommen war und doch erklärte es den Geschmack.

Der junge Mann sah plötzlich auf und begann zu grinsen….
 

Am nächsten Tag:

„Was ist das?“ Die rothaarige Dame die dem jungen Herrn gegenüber saß blickte in eine Schüssel voller bunter Bonbons.

Doch dieser schmunzelte nur. „Meine neueste Kreation… probier sie“ Evelyn zögerte und nahm eines der Bonbons in den Mund. Ihre Augen begannen zu strahlen. „Das schmeckt ja wie Vanillepudding“ Ein kleines Kichern war zu hören.

Der junge Herr schob ihr einen Zettel hinüber. Evelyn blickte darauf und schmunzelte nun ebenfalls. „Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen – Ein Genuss oder Graus. Ein Roulette der Sinne – ein Glücksrad des Geschmackes.“ las sie vor und sah auf. „Du bist ein Genie – Bertie Bott.“



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