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Ampelmännchen

Hiroto x Midorikawa
von

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Ampelmännchen

Titel: Ampelmännchen

Serie: Inazuma Eleven

Genre: Sport, Shonen-ai

Pairing: Hiroto x Midorikawa

Disclaimer: Ich verdiene damit (leider) kein Geld und die Charaktere gehören auch nicht mir. Ich leih sie mir nur aus. ^_~

Beta: Ryusei

Anmerkung: Jetzt hab ich die wirklich "Ampelmännchen" genannt, ich fass es nicht! XD Die FF heißt nur so, weil mir einfach nichts besseres eingefallen ist. Ursprünglich war das nur mein Worktitle. ^^" Aber die Alternative ("Fußball rot-grün") wär auch nicht besser gewesen. XP

So, und nun viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe es gefällt euch. <3 Ich wollte unbedingt aus Midorikawas Perspektive schreiben. Er bekommt einfach viel zu wenig Beachtung! ;__;
 


 

* - & % * # + & - % * ~ AmpElmÄnNchEn ~ * % - & + # * % & - *
 


 

„Der beste Tag in meinem bisherigen Leben war der, an dem ich für die Mannschaft der FFI ausgewählt wurde. Zu toppen wäre das nur noch durch…“
 

~
 

„Midorikawa Ryuuji.“

Der Angesprochene atmete hörbar erleichtert aus, als sein Name aufgerufen wurde. Ein Glück! Er hatte es geschafft. Nach dem Auswahlspiel hatte er seine Chancen, als Teil der japanischen Mannschaft ihr Land der Football Frontier Meisterschaft vertreten zu dürfen, erheblich sinken sehen. Es waren schon nur die Besten zu diesem Spiel herbestellt worden. Die Besten, die ebenso um einen Platz im Team gekämpft hatten – und das nicht zu wenig!

Dass ausgerechnet er, ehemaliger Kapitän von Gemini Storm, dem schwächsten Team der Aliea Academy, nun hier stand und seinen Namen unter den Auserwählten gehört hatte, grenzte für ihn schon an ein Wunder. Zumal da neben ihm kein Desarm stand, sondern niemand Geringeres als Kiyama Hiroto, Gran, sein Freund aus Sandkastenzeiten, sein Vorbild, sein Idol – und ehemaliger Vorgesetzter, wenn man es so sehen wollte. Aber ihre Zeit an der Aliea Academy schien plötzlich in weite Ferne gerückt zu sein. Denn nun stand er hier mit seiner neuen Mannschaft. Als Teammitglied von Inazuma Japan. Auf einer Stufe mit Hiroto und vielen anderen, ebenso talentierten Spielern. Er hatte es geschafft!
 

~
 

„Vergiss es!“, schrie er verzweifelt. „Das bringt doch überhaupt nichts.“

Dass man Midorikawa Ryuuji schreien hörte, das passierte selten. Für gewöhnlich war er eher gelassen und meist fröhlich. Selbst wenn letzteres nicht der Fall war, so brachte er seinen Ärger doch eigentlich nie lautstark zum Ausdruck, sondern schwieg vor sich hin. Midorikawa war der Typ von Mensch, der seine Probleme still in sich hineinfraß und sich niemandem anvertraute. Womöglich, weil er niemanden damit belästigen wollte und wahrscheinlich auch, weil er seine Probleme einfach nicht für wichtig genug hielt, als dass sie es Wert gewesen wären, irgendwem davon zu erzählen. Er wollte nicht, dass jemand seine Schwächen sah. Das war etwas, was Hiroto in den letzten Wochen gemerkt hatte. Womöglich war er damit auch der Einzige im gesamten Team, dem aufgefallen war, dass es Midorikawa Ryuuji in letzter Zeit ganz und gar nicht gut ging.

Hiroto hatte den Jungen mit den großen, dunklen Rehaugen schon im Kindergartenalter kennen gelernt und auch wenn seit dem viele Jahre vergangen waren, in denen sie ab und an verschiedene Wege gegangen waren, so kannte er ihn dennoch nach wie vor gut genug, um nun deutlich zu erkennen, dass etwas mit dem grünhaarigen Jungen nicht stimmte.
 

„Es war von vornherein ein Fehler gewesen, jemanden aus einem zweitrangigen Team der Aliea Academy hierher zu holen“, sagte Midorikawa keuchend. Er stand da, mit hängendem Kopf, den Oberkörper nach vorn gebeugt und stützte sich auf den Knien ab, während er nach Atem rang und mit den Augen den Boden zu seinen Füßen fixierte. Sein Pony klebte schweißnass an seiner Stirn.

„Ein Fehler?“, wiederholte Hiroto fragend. Bis jetzt hatte er streng geklungen, als er versucht hatte, Midorikawa zum Weitertrainieren anzutreiben. Nun war diese Schärfe aus seiner Stimme verschwunden. „Das denke ich nicht“, entgegnete er.

Midorikawa blickte überrascht zu ihm auf. Es war längst stockfinster und die Beleuchtung auf dem Feld war spärlich. Sie sollten um diese Uhrzeit gar nicht hier sein. Aber Midorikawa war in den vergangenen Wochen sehr viel öfter nachts, während die anderen längst schliefen, auf dem Platz gewesen, als so mancher ahnte.

„Nachdem die Aliea Academy aufgelöst worden war und du mit den anderen zusammen einfach so zum Spaß spielen konntest, hat sich da an deiner Art zu spielen nicht etwas geändert?“

„An meiner Art?“, fragte Midorikawa unsicher. Er hatte keine Ahnung worauf Hiroto hinaus wollte.

„Als du Kapitän von Gemini Storm warst, bist du mit dem, was von dir erwartet wurde vielleicht überfordert gewesen“, sagte Hiroto. Überfordert… das traf es doch mal gut… „Aber“, fuhr der Rothaarige fort. „Als die Sache mit der Aliea Academy dann vorbei war, hast du angefangen, ganz unbeschwert Fußball zu spielen. Und du hattest Spaß daran, oder?“ Er wartete Midorikawas Antwort gar nicht wirklich ab. „Du warst immer optimistisch und wann immer du einmal hingefallen bist, bist du sofort wieder aufgestanden und dem Ball nachgehetzt. Du wurdest so gut, dass du ohne Probleme mit Epsilon und Genesis hättest mithalten können. Und jetzt…“ Hiroto sah ihn mit einem zuversichtlichen Lächeln an. „Und jetzt bist du hier.“

Midorikawa schluckte. Er hasste dieses Gefühl, einen Kloß im Hals stecken zu haben. Aber je weiter Hiroto sprach, desto größer wurde besagter Kloß. Im Idealfall würde er gleich noch anfangen zu heulen.

„Du machst das schon, Midorikawa“, fuhr Hiroto fort. „Hab etwas mehr Selbstvertrauen!“

Midorikawa blinzelte, dann formte sich auf seinen Lippen ein Lächeln.

„Okay“, antwortete er nur. Er war zwar nicht wirklich so überzeugt, wie er tat, aber Hirotos Worte hatten ihm geholfen und das war alles, was zählte. Allein die Tatsache, dass jemand hier war und sich die Zeit nahm, mitten in der Nacht mit ihm zu trainieren, machte ihn glücklich.

Hiroto wirkte zufrieden. „Also, weiter geht’s!“
 

~
 

„Midorikawa, du wirst das Team verlassen.“

Die Worte des Trainers hallten noch lange in seinem Kopf nach.

Alle im Team wirkten bedrückt, nachdem Trainer Kudou die Neuigkeiten bekannt gegeben hatte. Alle, bis auf Fudou natürlich. Der hatte sich irgendwohin verkrochen, wo niemand mitbekommen konnte, ob sich bei ihm auch nur die geringste Gefühlsregung zeigte. Midorikawa sollte es nur recht sein. Nicht, dass er ausgerechnet auf Fudous Anwesenheit bei ihrer spontanen kleinen Abschiedsparty Wert gelegt hätte. Und überhaupt hatte Midorikawa das Gefühl, dass es an diesem Abend ohnehin mehr um Fubuki ging, als um ihn. Darum verabschiedete er sich auch recht früh und ging auf sein Zimmer. Er wusste nicht einmal, ob die anderen sein Gehen überhaupt mitbekommen hatten.
 

Midorikawa seufzte tief, kaum dass die Tür hinter seinem Rücken ins Schloss gefallen war. Es war so unglaublich anstrengend, zu lächeln, wenn einem eigentlich zum Heulen zu Mute war.

Er ging zu seinem Bett und setzte sich darauf. Dies würde die letzte Nacht sein, die er in diesem Bett schlief. Sein Blick fiel auf seinen gepackten Koffer, der mitten im Raum stand – bereit für die Abreise. Midorikawa blickte starr auf einen Punkt am Griff des Koffers, bis das Bild vor seinen Augen unscharf wurde. Er dachte nach… Vielleicht war es ja besser so. Hiroto hatte es ja gesagt: Midorikawa war mit der Aliea-Sache schon überfordert gewesen. Wahrscheinlich war es hiermit genauso. Bestimmt würde es ihm besser gehen, wenn er wieder ganz einfach Fußball spielen konnte. Frei und ohne jeden Zwang. Genau! Um Fußball spielen zu können, musste er nicht zwingend hier sein. Das konnte er auch überall anders. Nur…

Er lehnte sich zurück und blickte nach oben. Zwischen seinem Kopf und dem Bettgestell über ihm waren nur ein paar Zentimeter Platz. Es würde komisch werden, sich nicht mehr jeden Morgen beim Aufstehen den Kopf an dem Bett über ihm anzustoßen.

„Hiroto…“ Midorikawas Herz zog sich schmerzlich zusammen, als er an ihn dachte. Er würde ihn vermissen. Und wie! Hiroto war der Einzige, der ihn wirklich unterstützt und ihm geholfen hatte. Hiroto hatte an ihn geglaubt.

Als Hiroto sich eines Tages am Esstisch zu ihm gesetzt hatte, hatte Midorikawa sich gefreut. Doch als sein ehemaliger Vorgesetzter ihn dann auch noch gefragt hatte, ob mit ihm alles in Ordnung sei, da hatte er zuerst seinen Ohren nicht getraut. Er hatte sich bestimmt nicht absichtlich auffällig benommen, um Mitleid einzuheimsen. Trotzdem hatte er sich, wenn vielleicht auch nur unbewusst, gewünscht, dass ihn jemand darauf ansprechen würde. Einfach nur als Zeichen dafür, dass da jemand war, den es interessierte, wie es ihm ging. Midorikawa war sich ziemlich sicher, dass auch das restliche Team bemerkt haben musste, dass etwas nicht stimmte. Er hatte sich oft genug beim Training daneben benommen, weil er einfach nicht gut gelaunt gewesen war. Trotzdem hatte ihn nie jemand darauf angesprochen. Niemand außer Hiroto. Midorikawa wollte niemandem etwas unterstellen. Aber dass ihn, abgesehen von Hiroto niemand hier wirklich kannte, das war eine Tatsache, die sicher auch niemand abstreiten würde.
 

Midorikawa stand auf und kauerte sich zu seinem Koffer auf den Boden. Gerade als er ihn öffnen wollte, um seine letzten Klamotten einzupacken, ging die Zimmertür auf.

„Also bist du doch schon gegangen“, stellte Hiroto, der im Türrahmen stand, fest. Er schloss die Tür hinter sich und ging durch den kleinen Raum bis zu dem schlichten Holzschreibtisch vor dem Fenster. Dort setzte er sich seitlich auf den davor stehenden Stuhl und stützte den Ellbogen auf der Lehne ab.

„Endou meinte, du wolltest nur kurz zur Toilette“, sagte er.

Midorikawa, der noch immer auf dem Fußboden saß, wandte den Blick ab und begann so zu tun, als suche er etwas in seinem Koffer, damit Hiroto nicht sah, wie er mit den Augen rollte. Endou. In neunzig Prozent aller Fälle, schaffte Hiroto es nicht, innerhalb der ersten fünf Minuten eines Gesprächs nicht diesen Namen zu erwähnen. Er war besessen! Warum fiel das nur niemandem, außer Midorikawa auf?

„Das habe ich nie gesagt“, antwortete er und log damit nicht einmal. Er hatte lediglich zustimmend genickt, als ihr Kapitän ihn an der Tür des Gemeinschaftsraums aufgehalten hatte. Das war ja wohl etwas ganz anderes.

Hiroto lächelte sanft. So wie er es eigentlich fast immer tat. Dieses Lächeln war es, was Midorikawa zu ihrer gemeinsamen Zeit an der Aliea Academy am meisten vermisst hatte. Es hatte so etwas Beruhigendes. Hiroto hatte während dieser Aliea-Geschichte nie so aufrichtig gelächelt. Das war es, was Midorikawa ab und an hatte zweifeln lassen, ob das, was sie getan hatten, wirklich richtig gewesen war.

„Keine Lust auf deine eigene Abschiedsparty?“, fragte Hiroto und legte den Kopf auf den Arm. Er wirkte müde. Wie spät es wohl war? Midorikawa hatte nicht auf die Uhr gesehen, als er auf ihr Zimmer gegangen war. Aber bestimmt war Hiroto nicht extra seinetwegen her gekommen, sondern weil er ohnehin schlafen gehen wollte.

„Du meist wohl Fubukis“, entgegnete Midorikawa prompt. Noch ehe er sich versah, waren die Worte über seine Lippen gekommen. Es war ihm einfach so herausgerutscht. Midorikawa hörte auf, sinnlos in seinem Koffer zu wühlen, blickte jedoch nicht auf. Hiroto sagte nichts. Bei Midorikawas Worten hatte er nur den Kopf angehoben und einen kurzen Moment die Stirn in Falten gelegt. Erst nach ein paar Sekunden antwortete er.

„Was meinst du damit?“, fragte er trocken. Midorikawa war sich ziemlich sicher, dass Hiroto sehr wohl wusste, was er damit meinte, aber die Frage kam ihm gelegen, also nutzte er die dargebotene Chance, um sich diesem unangenehmen Thema wieder zu entziehen.

Er zuckte mit den Schultern, klappte den Kofferdeckel zu und stand auf.

„Ach nichts“, sagte er wie beiläufig und streckte die Arme hinter dem Kopf, ehe er gähnte und Hiroto den Rücken kehrte. „Ich bin müde“, murmelte er auf dem Weg zur Tür. „Ich geh Zähne putzen.“ Und damit ließ er ihn sitzen.
 

Midorikawa hatte sich im Badezimmer mit Absicht sehr lange Zeit gelassen. Es war auch wirklich zu dumm, dass ihm vorhin dieser kleine, aber verräterische Satz herausgerutscht war. Er hätte gerne noch etwas mit Hiroto geredet, aber nun hatte er zu viel Angst, dass Hiroto ihn noch einmal auf dieses Thema ansprechen könnte. Nachts, wenn sie beide schon in ihren Betten lagen und das Licht aus war, hatten sie oft geredet bis zum Einschlafen. Tagsüber, wenn die ganze Mannschaft zusammen war, blieb keine Zeit an etwas anderes zu denken, als an Fußball. Nicht, dass es Midorikawa gestört hätte. Er hatte die gemeinsame Zeit und jedes einzelne Training genossen. Aber ab und zu wollte er auch seine Ruhe haben. Und Hiroto war gleichbedeutend für Ruhe. Zumindest für ihn. Es musste an diesem Lächeln liegen. Oder daran, dass Hiroto ihn früher immer vor Nagumo beschützt hatte. Der war nämlich schon immer alles andere als ‚Ruhe’ gewesen.

Seufzend tapste Midorikawa zurück über den mittlerweile ruhigen Flur. Wahrscheinlich schlief Hiroto nun schon. Das hieß, er hatte nur noch morgen früh Zeit sich zu verabschieden. In ihm zog sich alles zusammen, wenn er daran dachte. Er wollte nicht gehen.

Langsam drückte er die Türklinke nach unten, schlich in das dunkle Zimmer und kroch unter die Bettdecke. Er starrte nach oben. In der Dunkelheit erkannte er die einzelnen Latten des Stockbetts nicht mehr. Er hasste es, so still liegen und darauf warten zu müssen, dass er einschlief.

Im Sun Garden hatte er oft bis zum Einschlafen mit irgendwem geschwatzt. Und wenn er sich ausgerechnet heute nicht in den Schlaf redete, dann würde er anfangen, an morgen zu denken. An den Abschied. Und wenn er an so etwas dachte, dann wurde unruhig und nervös. Und dann fing er an zu zappeln, sich an den Haaren herumzuspielen, an der Decke zu zupfen, sich hin und her zu rollen und-

„Midorikawaaa“, kam es so plötzlich von oben, dass er zusammen zuckte. Hirotos Stimme klang etwas anschuldigend.

„Tut mir leid“, murmelte Midorikawa beschämt und steckte den Kopf unter die Decke.

Einen Moment lang kehrte wieder Stille ein, doch dann hörte Midorikawa, wie Hiroto sich in seinem Bett umdrehte.

„Schreibst du mir?“, kam die Frage so plötzlich und zusammenhanglos, dass der Grünhaarige kurz überlegen musste, was sein Freund meinte. Dann nickte er instinktiv, obwohl Hiroto das nicht sehen konnte.

„Eigentlich müsstest du ja mir schreiben“, meinte er frech. Hiroto lachte.

„Das mach ich sowieso.“

Auf Midorikawas Gesicht machte sich ein Lächeln breit, auch wenn der Gedanke an den morgigen Tag ihn immer noch traurig machte.

„Dann ist ja gut“, sagte er leise und schloss die Augen.
 

~
 

Der nächste Morgen kam viel zu schnell für Midorikawas Geschmack. Nun stand er mit allen anderen des Teams am Flughafen. Für Inazuma Japan ging es nun auf in die weite Welt. Für Fubuki vorerst ins Krankenhaus und für ihn… nach Hause. Der Kloß in seinem Hals war schon seit dem Aufstehen da und würde wohl auch so bald nicht wieder verschwinden.

„Midorikawa.“

Der Angesprochene zuckte zusammen, als Hirotos Stimme ihn aus den Gedanken riss. Er drehte sich zu ihm um und sah Hirotos bedrücktes Gesicht.

„Ich wünschte, wir könnten zusammen gehen“, sagte Hiroto.

Midorikawa brauchte einen Moment, bis ihm eine optimistische Antwort einfiel, die man wohl von ihm erwarten würde. Das erste, was ihm in den Sinn kam, war „Ich auch…“, doch er verkniff es sich. Es war zum Verrückt werden. Hirotos Worte hatten einen viel größeren Einfluss auf ihn, als dieser ahnen konnte. Sie machten ihn glücklich. Aber die Umstände, die dazu führten, dass er sie zu hören bekam, brachten ihn beinahe zum Losheulen.

„Tut mir leid“, sagte er schlussendlich und setzte ein Lächeln auf. „Ich hab mein Bestes gegeben. Also gibt es wenigstens nichts zu bereuen.“

Endou und Fubuki, die neben ihnen standen, sahen Midorikawa mitleidig an und irgendwie war ihm das mehr als unangenehm. Fubuki war ja nicht zu bemitleiden. Der musste nur wegen einer Verletzung gehen. Midorikawa hingegen war einfach nicht gut genug. Das war etwas ganz anderes.

„Jetzt macht mal halblang“, unterbrach plötzlich Fudous Stimme das bedrückende Schweigen und alle drehten sich zu ihm um. „Ist ja nicht so, dass davon jetzt die Welt untergeht.“

„Fudou!“, mahnte Kidou den anderen sofort lautstark, doch plötzlich mischte sich Megane ein.

„Aber es stimmt, was er sagt. Das FFI-Regelwerk besagt, dass Spieler innerhalb des laufenden Turniers ausgewechselt werden dürfen. Das bedeutet, dass Spieler, die gehen müssen, auch wieder kommen und in Spielen eingesetzt werden können.“

Ratlose Blicke trafen aufeinander.

„Echt?“, fragte Endou.

Offensichtlich hatte niemand von ihnen bis zu diesem Moment von dieser Regelung gewusst. „Das ist großartig!“ Endou packte Midorikawa und Fubuki und zog sie energisch zu sich. „Fubuki, Midorikawa! Wir werden auf euch warten! Um zu gewinnen braucht Inazuma Japan schließlich all seine Mitglieder!“

Midorikawa fiel es plötzlich nicht mehr ganz so schwer, ein Lächeln aufzusetzen. Dass er womöglich noch eine zweite Chance bekommen könnte… daran hatte er bis jetzt gar keinen Gedanken verschwendet. Dann gab es also doch noch Hoffnung. Ihm fiel ein Stein vom Herzen.

„Dann müssen wir uns erst recht Mühe geben, Midorikawa“, wandte Fubuki sich an ihn. „Damit wir wieder mit allen anderen zusammen spielen können.“

Midorikawa nickte.

„Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“, zitierte er und wandte sich wieder Hiroto zu.

„Also gut! Ich werde mich bemühen zu euch aufzuholen!“, versprach er.
 

Kurz darauf waren die aktiven Mitglieder des Teams und auch Fubuki vom Terminal verschwunden. Midorikawa stand an den großen Glasfenstern und blickte nach draußen auf die entfernten Startbahnen. Dann sah er auf seine eigene Hand, die vor wenigen Minuten noch Hirotos berührt hatte. Auf ihr Wiedersehen hatten sie eingeschlagen… Hiroto war noch nicht einmal eine viertel Stunde weg und schon schwand Midorikawas gerade wieder aufgeblühter Optimismus dahin. Jetzt, wo er alleine hier stand, kam er nicht mehr umhin, der harten Realität ins Auge zu blicken. Er war hier. Und die anderen waren weg. Er war nicht gut genug gewesen, um dabei bleiben zu dürfen. All das Training hatte nichts gebracht. Nein, das war so nicht ganz richtig. Es hatte schon etwas gebracht. Wertvolle gemeinsame Zeit mit Hiroto, die er nun sehr lange nicht mehr haben würde. Womöglich nie wieder. Talentierte und erfolgreiche Menschen neigten schnell dazu, alte Bekannte zu vergessen. Man konnte es ihnen nicht einmal übel nehmen. Solche Menschen hatten eben einfach Besseres zu tun. Wichtigeres. Wie zum Beispiel an Meisterschaften teilzunehmen, für die alte Bekannte nicht stark genug waren.

Midorikawa blinzelte, als das Bild vor seinen Augen verschwamm.

„Da bist du ja“, sagte eine Stimme hinter ihm so plötzlich, dass er zusammenzuckte. Als er sich umdrehte, blickte er in das Gesicht von Hitomiko Kira. „Ich dachte schon, ich finde dich gar nicht mehr“, meinte sie und bückte sich nach Midorikawas Koffer. „Kommst du?“

Midorikawa nickte. „J-ja“, stammelte er und warf einen letzten Blick aus dem Fenster, ehe er sich umdrehte und ihr folgte.

„Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, dass ich eigentlich draußen auf dich warten wollte“, entschuldigte sich die junge Frau, während sie den Ausgang des Flughafens ansteuerten. Midorikawa schüttelte den Kopf.

„Nein, schon in Ordnung.“ Er war froh, dass ihn überhaupt jemand abholte, auch wenn er die Entscheidung der ehemaligen Raimon-Trainerin nicht wirklich nachvollziehen konnte. Sie wolle sich nicht persönlich von Hiroto verabschieden, hatte sie gesagt. Aber wieso nicht? Konnte sie nicht einmal über ihren Schatten springen? Hiroto hätte sich bestimmt gefreut. Aber das Verhältnis dieser beiden war noch immer etwas angespannt. Schon merkwürdig. Es war doch mehr als offensichtlich, dass er ihr sehr am Herzen lag. Wieso verhielt sie sich nur immer so verklemmt? Erwachsene waren seltsam, wenn es um so etwas ging. Andererseits… Midorikawa dachte nach. Eigentlich war er ja selbst nicht besser. Er war nicht halb so oft so ehrlich, wie die Menschen um ihn herum annahmen.
 

~
 

Es waren zwei Wochen vergangen, seit Midorikawa das Team verlassen hatte. Und es war, wie Hiroto gesagt hatte: Wenn man frei und unbekümmert spielen konnte, machte Fußball einfach mehr Spaß. Midorikawa spielte jeden Tag mit den anderen im Sun Garden und mit Hitomikos neuem Team, Neo Japan. Nein, Fußball war nun wirklich nicht das, was er hätte vermissen müssen. Nur…

Er lag in seinem Zimmer auf dem Bett und starrte sein Handy an. Sollte er anrufen? Nach zwei Wochen schon? Oder… erst? Bis jetzt hatte sich bei ihm niemand gemeldet. Wahrscheinlich keine Zeit. Aber wenn Hiroto so beschäftigt war – und das war er ganz sicher – wann sollte Midorikawa dann überhaupt anrufen? Er wollte schließlich nicht stören…

„Ryuuji“, rief eine Frauenstimme vom Flur aus. „Tee ist fertig. Kommst du?“

„Ja, sofort!“, rief Midorikawa zurück.

Auf dem Flur stand eine zierliche, brünette Frau und seufzte, während sie zurück in die Küche ging, wo ihr Mann am Tisch saß und Zeitung las. „Der arme Junge…“, sagte sie bedrückt. „…ist ganz und gar nicht glücklich.“

Midorikawa war froh eine Pflegefamilie zu haben, natürlich! Im Sun Garden war es immer schön gewesen und wenn man ihn gefragt hätte, wo er zu Hause war, dann hätte er als Antwort immer das Waisenhaus genannt. Aber eine Pflegefamilie war etwas, was nicht jeder von ihnen hatte, darum wusste er es zu schätzen und zeigte sich dankbar, auch wenn er sich seinen Pflegeeltern niemals so öffnen können würde, wie zum Beispiel Hiroto.

Er legte das Handy neben sein Kopfkissen und stand auf. Nicht, dass er Lust auf Tee gehabt hätte, aber im Moment war ihm einfach jede Ablenkung recht. Schon die ganze letzte Zeit dachte er ständig darüber nach, wieso sich niemand bei ihm meldete. Hatten sie ihn etwa so schnell vergessen? Diese trüben Gedanken machten es ihm nicht unbedingt leichter, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Das galt natürlich auch für Fußball.

„Hast du heute noch etwas vor?“, fragte seine Pflegemutter, nachdem er am Küchentisch Platz genommen hatte.

„Nein, aber morgen wollte ich einen Freund im Krankenhaus besuchen, wenn das in Ordnung ist.“ Sie nickte lächelnd und schenkte Tee ein.

„Natürlich, Ryuuji. Du musst uns so etwas nicht vorher fragen.“ Sie machte sich Sorgen, das konnte er an ihrer Stimme hören. Und es tat ihm Leid. Aber mit ihr reden wollte er trotzdem nicht. Sie war sehr nett, genau wie sein Pflegevater auch. Aber sie waren nun mal nicht wirklich seine Eltern. Und sie konnten nichts daran ändern, dass er sich einsam fühlte. Verdammt einsam sogar.
 

~
 

„Herein“, rief Fubuki in Richtung Tür, als es an dieser klopfte. Kurz darauf betrat Midorikawa das Krankenhauszimmer.

„Midorikawa“, sagte Fubuki erstaunt und sich sichtlich über den Besuch freuend. „Wie schön dich zu sehen.“ Er griff nach den Krücken, die am Tisch neben ihm lehnten und stand langsam, aber dennoch routiniert mit ihrer Hilfe von seinem Platz am Fenster auf. Bis eben hatte er dort auf dem Stuhl gesessen und nachdenklich nach draußen geblickt. Natürlich wäre er jetzt viel lieber an der frischen Luft gewesen.

„Tut mir leid, dass ich nicht früher gekommen bin“, entschuldige Midorikawa sich, während er zu dem kleinen Holztisch mit dem weißen Deckchen darauf ging und den Strauß Margeriten, den er mitgebracht hatte, dort in die leere Blumenvase stellte. Er hatte keine Ahnung gehabt, was er Fubuki ins Krankenhaus hatte mitbringen sollen. Nur mit ganz leeren Händen hatte er nicht erscheinen wollen. Das fand er unhöflich. Blumen erschienen ihm das Klassischste zu sein. Auch wenn er der Meinung war, dass man Blumen eigentlich eher einem Mädchen schenkte und er nicht einmal ansatzweise wusste, welche Blumensorte welche Bedeutung hatte. Doch Fubuki stellte die eine Krücke zurück an den Tisch, streckte den freien Arm nach den weißen Blüten aus und berührte sie sanft mit den Fingern. Dann lächelte er.

„Sie sehen aus wie Schnee.“ Er ließ den Arm wieder sinken und ging mit den Krücken zum Bett, wo er sich setzte. „Ich freue mich, dass du mich besuchst. Es ist ziemlich langweilig hier“, sagte er, während Midorikawa sich neben ihn setzte und in seiner Tasche wühlte.

„Das kann ich mir vorstellen. Ich hab dir auch was zum Lesen mitgebracht“, antwortete er und packte einen ganzen Stapel Ausgaben des Jungkicker-Magazins aus.

„Ah!“ Fubukis Augen begannen dankbar zu leuchten. Sofort griff er eines der Hefte und begann darin zu blättern. „Vielen Dank“, sagte er, während er die Artikel überflog. „Die kann ich gut gebrauchen.“

Midorikawa lächelte. „Und wie geht es dir?“, fragte er.

„Schon viel besser“, antwortete Fubuki. Seine Stimme klang ziemlich motiviert. Er deutete mit einem Nicken auf die Krücken, die am Bett lehnten. „Die brauch ich auch nur noch zur Sicherheit. Eigentlich geht es auch ohne schon wieder. Ich kann es gar nicht abwarten, endlich wieder spielen zu können.“

„Das glaub ich dir sofort“, sagte Midorikawa.

„Ah, hast du’s schon gehört?“, fuhr Fubuki fort. „Wir haben drei zu zwei gewonnen gegen England.“

„Oh! Wirklich? Ich meine… das ist super!“ Nein, das hatte er noch nicht gehört. Er hatte das Spiel nicht sehen können, weil seine Pflegemutter ihn gebeten hatte, mit ihr einkaufen zu gehen. Und wie üblich hatte er es nicht übers Herz gebracht, ihr einen Wunsch abzuschlagen. Das konnte er nie. Er hatte immer das Gefühl, in ihrer Schuld zu stehen. Darum tat er eigentlich alles, was seine Pflegeeltern von ihm erwarteten.

„Ja!“, sagte Fubuki. „Ich wäre zu gern dabei gewesen. Nur wenn ich an diese Party denke, bin ich, glaube ich, doch ganz froh, dass ich da nicht mit hin musste.“ Er lachte. „Anzüge stehen mir bestimmt nicht.“ Midorikawa sah ihn ratlos an.

„Party?“, fasste er seine Gedanken in Worte.

Fubuki nickte. „Ja. Someoka hat erzählt, dass sie auf eine klassische englische Party eingeladen worden sind. Und alle mussten sich schick anziehen. Und Endou ist zu spät gekommen, weil er vor lauter Fußball spielen die Zeit vergessen hat. Und dann hat dieser Edgar Valtinas…“

Midorikawa bekam Fubukis Worte gar nicht mehr richtig mit. Seine Gedanken drehten sich um etwas ganz anderes. Someoka hatte erzählt? Das hieß dann ja wohl, dass er angerufen hatte. Und das bedeutete, dass die Mitglieder von Inazuma Japan durchaus Zeit zum Telefonieren hatten. Wieso hatte sich dann bei ihm niemand gemeldet?

„Fubuki“, unterbrach Midorikawa irgendwann dessen Erzählfluss, woraufhin Fubuki mitten im Satz stoppte und seinen Besucher fragend ansah.

„Hm?“

„Wann hat Someoka dich denn angerufen?“ Eigentlich sollte er nicht so neugierig sein, aber er musste es jetzt einfach genau wissen.

„Uhm… vorhin“, antwortete Fubuki. „Wieso fragst du?“

Midorikawa zuckte mit den Schultern und rang sich ein Lächeln ab. „Ach nur so“, sagte er wie beiläufig. „Ich wollte nur wissen, wann du das letzte Mal etwas vom Team gehört hast.“

Fubuki nickte verstehend.

„Ja, also wie gesagt, heute Morgen. Ich nehme an nach dem Frühstück. Aber das mit dem Englandspiel hat er gestern Abend erzählt. Sie haben ihren ersten Sieg wohl ordentlich gefeiert. Im Hintergrund ist es jedenfalls ganz schön laut gewesen. Ich wünschte wirklich, wir hätten dabei sein können.“

„Ja…“, seufzte Midorikawa und stand auf. „Ich muss jetzt gehen. Ich wünsche dir gute Besserung, Fubuki. Hoffentlich darfst du bald nach Hause gehen.“

„Uhm-“ Fubuki hatte noch etwas sagen wollen. Midorikawas überstürzter Aufbruch kam ihm etwas komisch vor. Doch ehe er auch nur den Mund aufgemacht hatte, war Midorikawa schon zur Tür hinaus.
 

In ihm drin kochte es. Sein Herz hämmerte wie wild und der Kloß in seinem Hals war größer denn je. Er ging zügig und mit großen Schritten. Er wollte nur noch nach Hause und zwar so schnell wie möglich. Einmal mehr war er froh, dass er jetzt nicht zurück ins Sun Garden musste. Auf Saginumas dumme Sprüche konnte er im Moment wirklich verzichten. Der würde das sowieso nicht verstehen.
 

„Willkommen daheim“, hörte Midorikawa seine Pflegemutter aus der Küche rufen, kurz nachdem er die Haustür hinter sich zugeschlagen hatte. Doch er murmelte nur ein „Hm“ und sah zu, dass er schleunigst die Treppen nach oben kam. Ein Wort mehr und er würde einfach zusammenbrechen. Kaum hatte er die Zimmertür hinter sich geschlossen, ließ er sich mit dem Rücken an derselben herabrutschen, zog die Beine eng an den Körper und legte die Arme darum. Er ließ die Stirn auf die Knie sinken und tat das, wonach ihm schon seit Wochen zu Mute war: Weinen.

Er dachte daran, wie der Trainer ihm gesagt hatte, dass er das Team verlassen musste. Er dachte daran, wie Hiroto sich am Esstisch zu ihm gesetzt und gefragt hatte, was los war. Er dachte daran, wie er ihm beim Training geholfen hatte. Und trotzdem war alles umsonst gewesen. Er hatte ihn einfach so vergessen. Und nicht nur er, sondern alle anderen auch. Wie hatte er nur so naiv sein können, zu glauben, dass er wirklich dazu gehörte? Er war einfach nicht gut genug. Fubuki schon. Für Fubuki interessierten sie sich alle. Er war schließlich ein Topstürmer und Verteidiger zu gleich. Wie sollte er da mithalten können? Lächerlich! Das Weinen war längst zu einem lauten Schluchzen geworden.

An der anderen Seite der Tür lehnte die zierliche brünette Frau mit einem besorgten Ausdruck in den Augen. Sie hätte ihm so gerne geholfen. Doch sie wusste, dass sie das nicht konnte.
 

Hiroto ließ sich mit einem erschöpften Stöhnen aufs Bett fallen und schloss die Augen. Eine Minute Ruhe, nur eine einzige. Er drehte sich auf den Bauch und streckte die Hand nach dem Wecker auf dem Nachttisch aus, um ihn in seine Richtung zu drehen. In einer halben Stunde gab es Essen. Dann ging es wieder trainieren. Nicht, dass er es nicht genoss, jeden Tag Fußball zu spielen, aber anstrengend war es trotzdem. Wie hatte Hibiki einmal zu ihnen gesagt? „Da merkt ihr, dass ihr lebt!“ Oh, wie wahr!

Er blickte auf sein Handy, das ebenfalls auf dem Nachttisch lag und überlegte einen Moment. Dann griff er danach und starrte auf das Display. Keine neue Nachricht. Kein entgangener Anruf. Nichts. Irgendwie war das deprimierend. Manchmal hatte er das Gefühl, keine sozialen Kontakte mehr zu haben, außer zu den Leuten, die mit ihm hier waren. Also, außer zu Inazuma Japan. Oder um genau zu sein, dem aktiven Part der Mannschaft, denn Midorikawa hielt es ja allem Anschein nach nicht für nötig… Ach nein, es war gemein, so etwas zu denken. Bestimmt hatte er seine Gründe, warum er sich nicht meldete. Und er selbst hätte sich ja genauso gut melden können. Nur wurde er hier nun mal ziemlich eingespannt. Und um ehrlich zu sein, wusste er auch nicht so wirklich, worüber er mit Midorikawa am Telefon reden sollte.

„Ach was soll’s“, sagte er schließlich zu sich selbst und suchte Midorikawas Namen aus dem Adressbuch heraus.
 

Midorikawa zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich sein Handy klingelte. Er hatte zwar schon vor einer Weile aufgehört zu weinen, doch seinen Platz vor der Tür hatte er bis jetzt nicht verlassen. Er schniefte kurz und stand auf, um zu seinem Handy zu gehen. Sein Herz machte regelrecht einen Sprung, als er den Namen auf dem Display sah. Hiroto! Endlich! Endlich rief er an. Aber- womöglich klang Midorikawa noch verheult? Er räusperte sich. Wieso verdammt noch mal war er jetzt nur so nervös? Er hatte schließlich die ganze Zeit darauf gewartet, dass sich überhaupt mal irgendjemand bei ihm meldete. Es war jetzt keine Zeit darüber nachzudenken. Also drückte er den Annahmeknopf und hielt das Handy ans Ohr.

„Hallo?“

Keine Antwort.

Hm, vielleicht hatte er zu früh gesprochen.

„Hallo?“, fragte er erneut in den Hörer, doch am anderen Ende der Leitung blieb es still. Nach ein paar Sekunden war ein gleich bleibendes „Tut – tut – tut“ zu hören. Midorikawa ließ die Hand mit dem Handy darin sinken. Aufgelegt.
 

In der Zwischenzeit auf Liocott Island.

„Na warte, du Knirps!!!“ Someokas Stimme ertönte laut grölend vom Flur, während der Besagte von dannen stiefelte, weiter auf der Suche nach Kogure. Vor wenigen Minuten war dieser bei Hiroto ins Zimmer gestürmt (natürlich ohne vorher anzuklopfen) und war mit den Worten „Verrat mich bloß nicht!“ flink unter Hirotos Bett verschwunden. Keine Sekunde später hatte Someoka auch schon die Tür aufgerissen und sichtlich wütend gefragt, ob Hiroto Kogure gesehen hatte. Hiroto hatte natürlich längst in aller Eile den Auflegeknopf auf dem Handy gedrückt.
 

„Puh!“ Hiroto seufzte und Kogure krabbelte unter dem Bett hervor.

„Das war knapp, tchichihihi“, kicherte der Junge. „Danke, dass du mich nicht verpetzt hast. Oh!“ Sein Blick fiel auf das Handy, welches neben Hiroto auf dem Bett lag. „Hab ich dich denn gestört?“

Hiroto schüttelte den Kopf. „Ach was.“

„Wie auch immer“, fuhr Kogure fort und machte damit mehr als deutlich, dass es ihn sowieso nicht interessiert hätte, selbst wenn Hiroto mit „Ja“ geantwortet hätte. „Bald gibt’s Essen. Du solltest dich beeilen, wenn du noch duschen willst. Bis dann!“ Und damit lief er aus dem Zimmer. Hiroto blickte neben sich. Jetzt noch mal anzurufen kam irgendwie blöd. Na gut, dann eben morgen…
 

~
 

Der Abpfiff ertönte laut und schrill über dem Fußballplatz. Midorikawa hielt inne und schnaufte. Dann lief er mit den anderen zu Trainerin Hitomiko, die mit verschränken Armen am Rand des Platzes stand.

„Okay, das reicht für heute“, verkündete die junge Frau. Midorikawa ließ sich auf der Bank nieder und wischte sich mit einem Handtuch über die Stirn.

„Midorikawa.“ Als er aufblickte, stand Hitomiko vor ihm. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Er sah sie irritiert an. Nein, nichts war in Ordnung. Aber hatte er sich das anmerken lassen? Er dachte eigentlich nicht… Als seine Antwort auf sich warten ließ, fragte Hitomiko weiter. „Wie geht es Hiroto?“ Woher zum Geier sollte ER das wissen? Fast wäre ihm so eine Antwort tatsächlich über die Lippen gekommen. Doch er verkniff es sich.

„Ich weiß nicht“, antwortete er stattdessen knapp. „Ich nehme an gut.“ Wieso rief sie ihn nicht einfach selbst an und fragte nach? Plötzlich kam Midorikawa ein Gedanke. Es war ein so schlichter Gedanke, dass es ihn geradezu schockierte, dass er ihm nicht früher gekommen war. Wahrscheinlich rief Hitomiko Hiroto einfach aus dem gleichen Grund nicht an, wie er selbst. Sie traute sich nicht. Auf einmal tat die junge Frau ihm furchtbar leid. Und zum ersten Mal hatte er das Gefühl, sie zu verstehen. Noch vor gut zwei Wochen hatte er sich darüber gewundert, warum Erwachsene immer alles so grundlos kompliziert machen mussten und nun…

„Wie dem auch sei“, sagte die Trainerin und riss Midorikawa damit aus seinen Gedanken. „Dein Spiel war heute ziemlich unkonzentriert. Du bist zwar kein Teil von Neo Japan, aber ich habe zugestimmt, dich mitzutrainieren. Daher erwarte ich von dir die gleiche Anstrengung wie von allen anderen.“

„Natürlich“, murmelte Midorikawa etwas kleinlaut. „Es tut mir leid.“

„Kein Grund, sich zu entschuldigen. Tu stattdessen lieber etwas gegen den Grund für deine mangelnde Konzentration. Und sieh zu, dass du morgen weniger abgelenkt bist. Wenn du auf dem Platz bist, will ich, dass du auch mit deinen Gedanken präsent bist und nicht nur mit deinen Beinen.“

„Verstanden“, antwortete Midorikawa und stand auf. „Danke…“
 

~
 

Angespannt starrte Midorikawa das Telefon an. Er würde jetzt gleich anrufen. Er hatte die Nummer ja schon gewählt. Jetzt war es nur noch ein ganz kleiner Schritt. Er musste nur noch diesen einen Knopf drücken. Er würde es jetzt einfach tun. Was war schon dabei? Hiroto und er waren schon lange Freunde. Es war das normalste der Welt, wenn er ihn anrief, um sich zu erkundigen, wie es ihm ging. Außerdem hatte Trainerin Hitomiko gesagt, er solle sich um das kümmern, was ihn ablenkte. Und das tat er hiermit. Also-

„Wuah!“

Midorikawa ließ vor Schreck das Handy aufs Bett fallen, als es plötzlich los klingelte. Mit zittrigen Fingern griff er wieder danach und sah auf das Display. Hiroto! Diesmal ließ er sich keine Zeit, sondern drückte rasch den Annahmeknopf und hielt das Handy ans Ohr.

„Hiroto!“, sagte er etwas zu laut. Einen Moment lang rutschte ihm das Herz in die Hose, als es am anderen Ende der Leitung wieder still blieb. Doch diesmal war Hiroto nur überrumpelt, von der stürmischen Begrüßung.

„Midorikawa“, hörte der Besagte ihn schließlich in den Hörer sprechen. Und nebenbei hörte er den Stein von seinem Herzen fallen.

So, nun hatten sie es also geschafft. Sie telefonierten. Und weiter? Keiner von beiden schien zu wissen, was er sagen sollte.

„Uhm...“, machte Midorikawa unschlüssig. „Also...“

„...“

„Wie geht’s...?“

„...geht's dir? Oh!“

„Ah- Entschuldigung!“

Sie mussten beide lachen. Dann begann Hiroto erneut.

„Mir geht’s gut. Und dir?“

Midorikawa lächelte. „Mir auch“, antwortete er und fügte leise hinzu: „...jetzt.“

„Tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde“, fuhr Hiroto fort. „Ich hatte viel zu tun und war nicht sicher, wann ich anrufen sollte.“

Midorikawa nickte verstehend, dann fiel ihm wieder ein, dass Hiroto das ja nicht sehen konnte, also fügte er ein leises „Hm“ hinzu.

„Ich bin froh, dass du überhaupt anrufst.“

„Ich hab's gestern schon mal versucht, aber dann wurde ich... nun ja, sagen wir... unterbrochen.“ Midorikawa beschloss, nicht weiter nachzufragen. Hauptsache er konnte jetzt Hirotos Stimme hören.

Während er sich von ihm von ihrem Spiel gegen England erzählen ließ, merkte er erst richtig, wie sehr er ihn vermisst hatte.

„Du siehst also, letztendlich kannst du froh sein“, endete Hiroto. „Du konntest dich darum drücken, einen Anzug tragen zu müssen.“

Midorikawa lachte. „Ach was! Du hast bestimmt toll ausgesehen. Ich wünschte, ich hätte es sehen können.“ Er hörte, wie Hiroto sich verlegen räusperte. Und dann sagte er es. Das, was Midorikawa schon die ganze Zeit im Kopf herum spukte. Drei kleine Worte, die ihn viel mehr aufwühlten, als Hiroto ahnen konnte.

„Ich vermisse dich.“

Einen Moment blieb es still. Dann antwortete Midorikawa leise: „Ich dich auch.“ Und wieder trat angespanntes Schweigen ein. Bis Hiroto schließlich das Thema wechselte.

„Wie geht’s meiner Schwester?“, fragte er.

„Uhm...“ Midorikawa brauchte kurz, bis er den Faden wieder fand.

„Wieso rufst du sie nicht selbst an?“, fragte er dann zurück. „Sie würde sich bestimmt sehr freuen. Sie fragt oft nach dir.“

Von Hiroto kam ein leises zögerndes Grummeln. Midorikawa seufzte. Diese beiden...

„Ich muss dann...“, begann Hiroto nach einer kurzen Pause. Midorikawa verstand, auch ohne, dass Hiroto den Satz beendete.

„Danke, dass du angerufen hast“, sagte er lächelnd.

„Hm“, kam es von Hiroto. „Mit dem nächsten Mal lasse ich mir nicht so viel Zeit. Versprochen.“

„Okay.“

„Halt die Ohren steif, Midorikawa. Ich hoffe, du kommst bald wieder.“

„Ich auch.“ Er wollte nicht auflegen.

„Bis bald.“

„Uhm, ja... Bye bye.“

‚Klack.’

Selten hatte das penetrante Tuten, was zu hören war, wenn eine Leitung unterbrochen worden war, so eine starke, emotionale Wirkung auf ihn gehabt. Er hätte auf der Stelle losheulen können. Es war viel schlimmer, als an dem Tag, wo das restliche Team ohne ihn nach Liocott Island geflogen war. Er legte das Handy weg und starrte die Wand an. Sein Blick fixierte irgendeinen unbestimmten Punkt. Er wünschte, Hiroto hätte genug Zeit, um den ganzen Tag lang mit ihm zu telefonieren. Nun wo er aufgelegt hatte, kam die Einsamkeit auf einen Schlag zurück. Und zwar mit doppelter Härte. Er wollte Hirotos tröstende Stimme hören. Selbst, wenn er gar keine tröstenden Worte von sich gab, so hatte seine Stimme doch immer diesen beruhigenden Effekt auf Midorikawa. Er konnte nicht aufhören, daran zu denken. Das Training während der Football Frontiers war zwar hart gewesen, aber wenigstens hatte er dort Hiroto bei sich gehabt. Er wünschte sich so sehr jetzt bei ihm sein zu können. Er wollte sich ihm in die Arme werfen und sich ausheulen. Er wollte, dass Hiroto die Arme um ihn legte, ihn an sich drückte, ihn k...

Oh nein! Midorikawa schlug sich selbst die Hände vor den Mund, als habe er gerade etwas streng Geheimes ausgeplaudert. Was hatte er da gerade gedacht? Wie konnte er nur… Jetzt war es zu spät, jetzt waren sie mit einem Schlag da, die Bilder in seinem Kopf. Bilder von einem Hiroto, der ihm sanft über die Wange streichelte, von einem Hiroto, der ihm tief in die Augen sah und sich ihm langsam näherte. Ja sogar Bilder von Hiroto in der Umkleide oder Dusche! Midorikawas Puls raste. Diese Gedanken. Er wusste, dass er besser nicht solche Sachen denken sollte, aber er konnte es nicht abstellen. Jetzt erst recht nicht mehr. Er nahm die Hand von seinem Mund und legte sie auf seine Brust, so als wolle er seinen eigenen Herzschlag überprüfen. Sein Herz schlug so schnell. Midorikawa konnte sich nicht vorstellen, dass das gesund sein konnte. Aber jetzt, wo ihm bewusst wurde, was hier eigentlich los war, konnte er es nicht einfach so wieder abstellen. Er war verliebt. Das war der Grund, warum er auf alles, was mit Hiroto zu tun hatte, so übertrieben reagierte und warum er ihn so wahnsinnig sehr vermisste. Er war total in Hiroto verschossen!!! Aber was sollte er jetzt nur tun? Wie sollte er sich verhalten? Zum aller ersten Mal erschien es ihm doch gut zu sein, dass er nicht mehr bei der Mannschaft war. So konnte er es wenigstens vertuschen. Wenn er Hiroto jeden Tag hätte sehen müssen, nicht auszudenken! Nein, es war schon besser so. So würde es wenigstens niemand herausfinden. Und wenn sie telefonierten, musste Midorikawa nur etwas aufpassen, wie er sich verhielt, genau! Das war der Plan. Klang ziemlich durchdacht.
 

~
 

Wassertropfen perlten von Hirotos nacktem Körper ab, als er unter der Dusche hervortrat. Seine nassen Haare hingen ihm ins Gesicht, als er sich nach vorn beugte und somit über Midorikawa, der auf der Bank im Umkleideraum saß.

„Midorikawa“, hauchte der blasse Rothaarige ihm ins Ohr. „Ich will dich… jetzt!“
 

Midorikawa fuhr mit einem Satz hoch und stieß einen erschrockenen Laut aus. Er rechnete instinktiv damit, sich den Kopf an dem Bett über ihm anzustoßen, doch da war kein Bett. Hastig schnaufend blickte er sich um. Um ihn herum war es dunkel und still. Durch die Vorhänge drang leicht das Mondlicht ins Zimmer, sodass er die Umrisse der Möbel sehen konnte. Er war alleine. Midorikawa seufzte.

Was für ein Traum… Er hatte noch nie zuvor von so etwas geträumt und falls doch, dann konnte er sich nicht daran erinnern. Aber ausgerechnet von Hiroto… Gott, was war ihm das peinlich! Aber er musste zugeben, es hatte sich verboten gut angefühlt und das, obwohl es nur ein Traum gewesen war. Leider traf ‚verboten’ es auch ziemlich gut. Aber es war doch kein Wunder, dass er so etwas träumte, wenn man bedachte, welche Erkenntnis ihm vor dem Schlafen gehen gekommen war. Und wenn man diesen Gedanken fortführen wollte, so war auch besagte Erkenntnis kein Wunder. Immerhin sah Hiroto einfach unglaublich gut aus. Um genau zu sein war Midorikawa sich ziemlich sicher, dass ihm noch niemals ein attraktiverer Mensch begegnet war. Oh und Hiroto war auch charmant, höflich, hilfsbereit, zuvorkommend, intelligent, humorvoll und talentiert. Und er hatte dieses bezaubernde, liebevolle Lächeln, welches Midorikawa jedes Mal ein angenehmes Kribbeln bescherte. Und dann kam noch hinzu, dass sie einander schon so lange kannten. Und Hiroto war derjenige, der immer zu ihm gehalten hatte und immer nett zu ihm gewesen war. Da war es doch nun wirklich nur natürlich, dass Midorikawa solche Gefühle für ihn entwickelte.

Midorikawa gab ein beschämtes Brummeln von sich. Ihm wurde allmählich wirklich warm von diesen Gedanken. Er zog die Beine an den Körper und stockte plötzlich. ZU warm!!! VIEL zu warm! Oh Gott, das durfte einfach nicht wahr sein. Was sollte er denn nun… Dass ihm so etwas passierte… wegen Hiroto! Das war ihm so peinlich. Seufzend ließ er sich zurück ins Kissen sinken. Wenn es etwas gab, worauf er jetzt überhaupt keine Lust hatte, dann war das garantiert eine kalte Dusche. Stattdessen schloss er die Augen und versuchte, sich an seinen Traum zu erinnern. Er stellte sich vor, wie Hiroto die Lippen sanft auf seine legte. Ah, es fühlte sich so unglaublich gut an, auch wenn es nur eine Illusion war. Midorikawas Hand fuhr zwischen seine Beine.

„Ah!“ Er stockte und presste die Lippen fest aufeinander. Nur nicht zu laut! Das könnte sonst peinlich enden. Seine Atmung ging schneller. Er stellte sich Hirotos schlanke Hand vor. Seine weiche Haut, seine Finger. Oh und nicht zu vergessen, seine Stimme. „Hng…“ Midorikawa schluckte angespannt und streckte den Rücken durch. Hirotos Stimme, nahe seinem Ohr keuchend und stöhnend und seinen Namen- „Ng… ah- Ah!“

Erschöpft sank Midorikawa zurück und seine Muskeln entspannten sich wieder. Er spürte seinen Pulsschlag und hörte sein Herz klopfen, während seine Atmung sich allmählich wieder beruhigte. Er konnte gar keinen klaren Gedanken fassen. Geistesabwesend wischte er die Hand am Bettlaken ab. Und dann wurde ihm allmählich klar: er würde das nicht verheimlichen können. Gut, vielleicht schon, dass er sich nachts mit Gedanken an Hiroto einen runtergeholt hatte, aber bestimmt nicht, dass er in ihn verliebt war. Er war nie ein guter Schauspieler, geschweige dennoch guter Lügner gewesen. Man würde ihm anmerken, dass etwas nicht stimmte. Und das würde zwangsläufig zu Gerüchten und falschen Annahmen führen. Es gab nur eine einzige Möglichkeit, das zu verhindern: Er musste es ihm sagen.
 

~
 

Midorikawa war recht froh, als der Abpfiff endlich erklang. Er hatte versucht, sich nichts anmerken zu lassen, doch er war ganz schön außer Puste.

„Okay, das war’s für heute“, verkündete Hitomiko, die mit verschränkten Armen am Rande des Spielfelds stand. An ihr vorbei liefen schon die ersten Spieler und griffen nach ihren Handtüchern und Wasserflaschen.

„Schönes Spiel, Midorikawa“, wandte die junge Frau sich an den Besagten, als er an ihr vorbei ging. Der Angesprochene drehte sich um und lächelte.

„Danke“, antwortete er etwas atemlos.

„Geht es dir wieder besser?“

Er nickte. „Ich denke schon.“

„Du wirkst immer noch etwas abgelenkt, aber es ist nicht mehr so schlimm wie letzte Woche. Streng dich weiter an, ja?“

„Jawohl, Trainer!“

Midorikawa wandte sich von ihr ab und seufzte erleichtert, ehe er sich in Richtung Umkleidekabine begab.

‚Abgelenkt’ sagte sie... aber besser als letzte Woche. Das allein hielt er schon für ein Wunder, denn eigentlich hatte er fast befürchtet, heute noch mehr Kritik einstecken zu müssen. Er hatte in letzter Zeit so einiges im Kopf, doch seine Leistung auf dem Platz gehörte nicht wirklich primär dazu. Nur hätte sie das vielleicht sollen, denn...
 

„Midorikawa?“

Als der Junge sich umdrehte, stand Heat – ehemaliges Mitglied von Team Prominence und nun einer der Spieler von Neo Japan – im Türrahmen zur Umkleide. „Telefon für dich.“

„Hm? Oh...“ Telefon? Für ihn? Midorikawa war sichtlich verwundert. Wer rief ihn denn bitte hier an und vor allem warum? Hastig zog er sein T-Shirt über.

„Im Büro“, sagte Heat knapp, als Midorikawa an ihm vorbei ging und deutete über die eigene Schulter in Richtung Flur.

„Danke“, antwortete Midorikawa und lief eilig aus der Umkleide.
 

Midorikawa klopfte an die halboffene Tür des Büros und lugte in den Raum. Die alte Direktorin des Waisenhauses drehte sich vom Fenster weg und lächelte. „Ah, da bist du ja. Hier, bitte!“ Sie deutete auf das Telefon, das auf dem Schreibtisch stand und dessen Hörer daneben lag. Dann ging sie gemächlich wie eh und je am Schreibtisch vorbei und verschwand durch die Nebentür.
 

Midorikawa ging zum Schreibtisch hinüber und nahm den Hörer. Er war viel zu neugierig, um zu zögern und sich weiter Gedanken darüber zu machen, wer so förmlich hier im Waisenhaus anrief, statt einfach auf seinem Handy.
 

„Ja? Midorikawa hier“, sprach er in den Hörer.

„Midorikawa“, entgegnete eine tiefe Stimme mit einem leicht befehlenden Unterton. Zuerst erkannte er die Stimme gar nicht. Er hatte sie jedenfalls noch nie am Telefon gehört.

„Hier spricht Kudou Michiya.“

„Ah! Trainer Kudou?!“, rief Midorikawa überrumpelt. Damit hatte er nun wirklich am wenigsten gerechnet. Er hatte allerdings gar keine Zeit, darüber zu sinnieren, wieso Trainer Kudou höchst persönlich hier anrief, um ihn zu sprechen, denn der junge Mann am anderen Ende der Leitung kam ihm zuvor.

„Du wirst ab Montag wieder spielen, verstanden?“

Midorikawas Augen weiteten sich. Wieder... spielen? Das bedeutete... er meinte doch nicht... Doch natürlich! Was sollte er denn auch sonst meinen? Inazuma Japan! Midorikawas Mund stand offen, doch eine Antwort kam nicht heraus.

„Dein Flieger nach Liocott Island geht am Samstagmittag. Ich habe bereits mit Direktorin Hasegawa gesprochen. Jemand wird dich zum Flughafen fahren und ich schicke jemanden, der dich dann abholt.“

„...“

„Midorikawa?“, kam es etwas lauter und strenger, als es von seitens des Jungen zuerst still blieb.

„J-ja!“

„Hast du mir zugehört?“

„Ja-jawohl! Na-natürlich! Ich meine – danke!“ Mehr als ein Stottern brachte er nicht mehr heraus.

„Na dann ist ja alles klar. Wir sehen uns dann Samstag.“

„J-ja! I-ich meine, jawohl, Trainer!“
 

Nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, stand Midorikawa noch einen Moment schweigend da und starrte das Telefon an, als wartete er darauf, dass es noch einmal klingelte und man ihm sagte, dass man ihn nur hereingelegt hatte. Doch es klingelte nicht. Und langsam sickerte die gute Nachricht erst richtig zu ihm durch. Er durfte wieder spielen! Zusammen mit den anderen! In der Football Frontier!

Das war... das war einfach... so... ganz und gar nicht gut! Ausgerechnet jetzt! Nein, nein, das ging nicht. Überhaupt nicht! Er war noch gar nicht bereit dafür. Er konnte ihn jetzt noch nicht wieder sehen.

„Hiroto...“, murmelte Midorikawa nachdenklich. Und mit einem Mal war er unglaublich nervös.

Das Klacken der Tür in seinem Rücken ließ ihn regelrecht zusammenfahren.

„Na?“, fragte die Direktorin ihn mit einem Grinsen, welches deutlich machte, dass Trainer Kudou zuvor bereits mit ihr gesprochen hatte. „Freust du dich?“

Midorikawa nickte hastig.

„Ja!“, japste er dann. „Ja, natürlich.“ Ein breites Lächeln lag auf seinen Lippen, doch teilweise verbarg es nur seine Unsicherheit. „Ich muss jetzt...“, stammelte er entschuldigend, verbeugte sich und rannte nach draußen.
 

In seinem Zimmer angekommen rutschte er seufzend mit dem Rücken an der Wand hinab und blieb am Boden sitzen. Er durfte wieder mitspielen. Er durfte nach Liocott Island fliegen. Dieses Mal durfte er in das Flugzeug steigen, welchem er beim letzten Mal so sehnsüchtig nachgeblickt hatte. Er erinnerte sich noch sehr genau daran, wie er sich gefühlt hatte. Einsam... verloren... zurückgelassen. Und die ganze Zeit hatte er gelächelt, bis das Team in den Flieger gestiegen und außer Sichtweite war. Die ganze Zeit hatte er versucht optimistisch zu bleiben, nur damit niemand von ihnen mit einem unguten Gefühl zum Turnier aufbrach. Und kaum, dass sie weg waren, war einfach alles über ihm zusammengebrochen. Dahin – all die guten Vorsätze. Und egal wie viel Mühe er sich von diesem Tag an gegeben hatte, es war ihm nicht so vorgekommen, als habe es irgendetwas gebracht.

Das Training mit Hitomiko und Neo Japan war anspruchsvoll und es machte ihm auch Spaß, keine Frage. Aber dass er sich in irgendeiner Hinsicht verbessert hatte, das glaubte er eigentlich nicht. War er wirklich gut genug, um wieder mit den anderen spielen zu können? Er hatte damals zurückbleiben müssen, weil er mit den anderen nicht hatte Schritt halten können. Das Trainingsniveau sei einfach zu hoch für ihn und als Trainer könne Kudou nicht verantworten, jemanden im Team zu behalten, der nicht in idealer körperlicher Verfassung sei. Das hatte er zu ihm gesagt. „Ein Team ist immer nur so stark, wie sein schwächstes Mitglied.“ Das Leben war hart, aber so lief es nun einmal. Natürlich hatte Kudou sich entschuldigt und ihm gesagt, dass er nicht aufgeben und weiter trainieren sollte – natürlich allen voran seine Kondition, denn in der lag seine Schwäche. Midorikawa konnte es ihm nicht einmal übel nehmen, denn alles was der Trainer gesagt hatte, stimmte. Aber hatte sich daran nun etwas geändert? Oder würde er ihn wieder enttäuschen? Ihn und das gesamte Team... Er würde es nicht ertragen, noch einmal heraus geschmissen zu werden.

Auf einmal kam ihm noch ein weiterer Gedanke. Wenn er wieder ins Team gerufen wurde, dann bedeutete das auch, dass jemand anderes gehen musste. Daran hatte er bis jetzt gar nicht gedacht. Wer es wohl war? Und vor allem: Warum? Ob sich jemand verletzt hatte? Wahrscheinlich war Kudou überhaupt nicht glücklich über die Entscheidung, Midorikawa wieder ins Team holen zu müssen. Wahrscheinlich zwangen ihn die Umstände einfach nur dazu, einen guten Spieler gegen einen schlechteren auszuwechseln. Midorikawa schluckte. Der Gedanke machte es nicht unbedingt besser.

Plötzlich schreckte er hoch und sprang auf die Beine. Hiroto! Was, wenn Hiroto verletzt war? Was, wenn ER gehen musste? Die Wahrscheinlichkeit betrug eins zu sechzehn und dennoch war Midorikawas Sorge sofort so groß, dass er ohne darüber nachzudenken zum Bett stürzte, wo sein Handy lag, und Hirotos Nummer anrief.
 

Hiroto war seinerseits selbst gerade vom Training zurückgekommen und hörte sein Handy klingeln, als er gerade die Tür zu seinem Zimmer geöffnet hatte.

„Hallo?“, meldete er sich, nachdem er das Telefonat angenommen hatte.

„Hiroto!“, rief Midorikawa etwas atemlos.

„Huh? Midorikawa. Was ist denn los?“

„Ah- nichts!“ Mit einem Mal war es Midorikawa peinlich, dass er so überstürzt gehandelt und Hiroto ihm seine Aufruhr wohl angemerkt hatte. „Es ist nur... uhm...“ Er fragte sich, ob Hiroto und die anderen überhaupt schon wussten, dass er wieder zurückkam. „Ach nichts, vergiss es. Uhm... wie geht es dir? Alles okay bei dir?“

Hiroto lächelte und nickte. „Ja, mir geht’s gut. Wieso fragst du? Du wirkst irgendwie komisch.“

„Nein, nein, alles in Ordnung. Ich hab mir nur Sorgen gema- ah! Ach egal. Und wie geht’s den anderen?“ Midorikawa war knallrot. Wieso nur brachte er keinen vernünftigen Satz heraus? Das war doch zum verrückt werden! Wie gut, dass Hiroto ihm gerade nicht gegenüber stand. Er wäre im Erdboden versunken, hätte er ihn so gesehen.

„Gut soweit“, antwortete Hiroto. „Na ja, bis auf Toramaru. Der hat sich gestern beim Training den Knöchel verstaucht...“

Midorikawa stockte. Toramaru? Das bedeutete... er wurde wahrscheinlich für Toramaru eingewechselt? Plötzlich hatte er ein richtig flaues Gefühl in der Magengrube. Toramaru war ein Spitzenstürmer und dass, obwohl er noch so jung war. Er war ein Naturtalent. Er war viel besser als er, auch wenn er viel weniger Erfahrung hatte. Und so jemanden sollte er ersetzen? Das war doch-!

„Midorikawa? Bist du noch dran?“

„Hah? Ah! J-ja! Ja, ich bin noch dran. Uhm... das tut mir Leid zu hören. Richte ihm gute Besserung von mir aus, ja? Ist es denn schlimm? Kann er noch spielen?“

„Hm, gute Frage... wir werden sehen. Bisher hab ich noch nichts Gegenteiliges gehört. Auch wenn ich sagen muss...“ Hiroto brach den Satz ab.

„Hm?“, fragte Midorikawa nach. „Was, wenn du sagen musst?“

„Ach“, begann Hiroto abwinkend. „Das klingt gemein, das so zu sagen. Aber... irgendwo hege ich ja doch noch Hoffnung, dass du bald herkommen kannst.“

Midorikawas Herz schlug sofort schneller. Er lächelte. Oh, wenn Hiroto doch nur geahnt hätte, wie glücklich ihn diese Worte machten. Wie sie ihn aufwühlten, obwohl es eigentlich so belanglose und nur lieb gemeinte Worte waren... Wie sollte er ihm das nur sagen? Midorikawa kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Nein, er musste jetzt wach bleiben und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Also: Hiroto und die anderen wussten offensichtlich noch nicht, dass Midorikawa wieder kam. Eigentlich hatte er es sagen wollen, doch irgendwie brachte er es nun nicht heraus. Es tat ihm leid, dass Toramaru gehen musste. Und für einen würdigen Ersatz hielt er sich schon gleich gar nicht.

„Danke“, sagte Midorikawa schließlich. „Ich... leg dann wieder auf, ja?“

„Was, schon?“ Hiroto wirkte enttäuscht.

Midorikawa lachte. „Ja!“, sagte er. „Ich hab noch ein bisschen was zu erledigen. Also! Wir... sehen uns, Hiroto.“

„Na gut...“

„Bis bald!“

Midorikawa hatte kaum das Handy zur Seite gelegt, da stieß er auch schon einen ziemlich hohen Freudenschrei aus und sprang ein paar Mal im Raum auf und ab. Keine zwei Sekunden später schämte er sich fast schon vor sich selbst und hoffte sehr, dass ihn niemand von nebenan oder auf dem Flur gehört hatte. Er führte sich ja schon auf wie Endou vor dem nächsten Spiel. Regelrecht beängstigend!

Doch er konnte diese Vorfreude jetzt nicht mehr abstellen. Jetzt wo er mit Hiroto telefoniert hatte, konnte er es kaum abwarten ihn wieder zu sehen. Und auch die anderen. Und Liocott Island! Man hatte ihm schon so viel darüber erzählt. Er wollte jetzt sofort anfangen, Koffer zu packen. Und genau das würde er auch tun!
 

~
 

Der Rest der Woche verging gefühlt ungefähr zwanzig Mal langsamer als normalerweise. Die Mitglieder von Neo Japan hatten teilweise wirklich bestürzt reagiert, als Midorikawa ihnen die Neuigkeiten erzählt hatte. Man hatte ihm gesagt, dass man ihn vermissen würde. Aber auch, dass er bei Inazuma Japan eben besser aufgehoben wäre. Und Saginuma hatte eine lange, schwungvolle Rede gehalten, so als ob Midorikawa kurz davor wäre, eine Weltreise anzutreten.

Midorikawa hatte ab und an darüber nachgedacht, Hiroto noch einmal anzurufen, aber nachdem er sich bei ihrem letzten Gespräch so überaus dämlich verhalten hatte, traute er sich nun nicht mehr. Und wahrscheinlich hatte Trainer Kudou dem Team ohnehin längst gesagt, dass Midorikawa wiederkam. Wenn nicht... dann würde es ein umso lustigeres Wiedersehen.
 

~
 

Es war Samstagnachmittag und die Sonne schien hell vom wolkenlosen, strahlend blauen Himmel über Liocott Island, als das Flugzeug, in dem Midorikawa saß, zur Landung ansetzte.

Als Midorikawa sich zwischen all den anderen Menschen in die Flughafenhalle drängte, sah er schon Hibiki, der gemütlich wie immer in der Nähe eines Infoschalters stand.

„Na? Guten Flug gehabt?“, begrüßte der bärtige Mann ihn und nahm ihm den Koffer ab.

Midorikawa nickte lächelnd. „Ja. Danke, dass Sie mich abholen.“ Der ehemalige Trainer nickte, was man als ‚Ist doch selbstverständlich’ übersetzen konnte. Dann machten sie sich auf den Weg.
 

Midorikawa war mehr als nervös, als er vor der Tür stand, die zu dem Raum führte, in dem das Team sich versammelt hatte. Die ganze Fahrt bis hierher hatte er staunend regelrecht an der Fensterscheibe des Autos geklebt und sich die Landschaft angesehen, durch die sie gefahren waren. Er war maßlos begeistert. Und er hatte keinen Gedanken mehr daran verschwendet, wie es sein würde, wieder in all die vertrauten Gesichter zu blicken. Darüber hatte er sich schon den ganzen Flug über den Kopf zerbrochen.

Und nun stand er hier. Hibiki war ein paar Schritte hinter ihm stehen geblieben. „Na los, worauf wartest du?“, drängte er ihn mit ruhiger Stimme. Midorikawa atmete tief ein, schluckte und nahm dann all seinen Mut zusammen.
 

Als die Tür aufging, drehte sich das gesamte Team auf einmal um. Trainer Kudou hatte die Jungs hier zu ihrer abendlichen Besprechung versammelt, aber er hatte kein Wort davon erwähnt, dass der Ersatzspieler für Toramaru, den sie gestern verabschiedet hatten, heute ankommen würde.

„Midorikawa!!!“ Endou war der erste, der laut aufschrie und von seinem Stuhl sprang. Die anderen taten es ihm größtenteils nach. Nur Fudou blieb sitzen und Kogure sprang über Kabeyamas Schulter.

„Hey, Midorikawa!“ Tsunami packte ihn an den Schultern und drückte ihn so fest an sich, dass Midorikawa einen Moment lang dachte, er müsse ersticken. „Schön, dich wieder zu sehen!“ Hijikata klopfte ihm freundlich, aber etwas zu fest auf den Rücken.

„Danke!“, sagte Midorikawa lachend und schnappte nach Luft. Er wurde so schnell von seinem Team umringt und mit Fragen bombardiert, dass er Hiroto in der Menge zuerst gar nicht finden konnte. Erst als Kudou, der hinter der Menge im Raum stand, sich zu Wort meldete, lichtete sich das Chaos und nach und nach setzten sich alle wieder auf ihre Stühle.

Hiroto lächelte, als Midorikawas Blick endlich auf ihn fiel.

„Du hättest ja mal was sagen können“, tadelte er ihn.

Midorikawa grinste frech. „Hehe!“ Dann setzte er sich neben ihn.

„Wie ihr seht, wird Midorikawa ab heute wieder im Team spielen“, verkündete der Trainer. „Ich nehme an, ich muss euch nicht extra darum bitten, ihn willkommen zu heißen.“

„Aber ganz bestimmt nicht!“, rief Endou dazwischen.

Trainer Kudou ignorierte den Kommentar und fuhr fort. „Das Training beginnt am Montag wie üblich. Das war alles für heute.“

„Das heißt, jetzt gibt’s Abendessen“, hörte Midorikawa Kabeyama freudig verkünden. Er musste sich das Lachen verkneifen. Oh, wie hatte er es vermisst! Selbst das schier unmögliche Wettessen mit Kabeyama.
 

~
 

Nach dem Abendessen saß Midorikawa in seinem Zimmer und packte seinen Koffer aus, als es an der Tür klopfte.

„Herein!“, rief er und stand vom Fußboden auf.

Als die Tür aufging, stand Hiroto darin und winkte lächelnd.

„Hey!“, sagte er. „Kann ich reinkommen?“

Midorikawa nickte lächelnd. Wie angenehm es war, wieder nicken zu können, ohne sich Gedanken darum machen zu müssen, dass sein Gegenüber das ja nicht sehen konnte, weil sie nur telefonierten.

Hiroto betrat das Zimmer und schloss hinter sich die Tür.

„Das ist das erste Mal für dich, oder?“, fragte er.

„Hm?“, fragte Midorikawa ratlos zurück.

„Dass du ein eigenes Zimmer hast. Ganz für dich alleine. Außer dem bei deinen Pflegeeltern natürlich.“

„Ach so! Ja!“, sagte er strahlend. „Im Waisenhaus mussten wir unsere Zimmer immer teilen. Und während der Vorrunde war ich mit dir...“ Er brach den Satz ab und lachte etwas verlegen. „Das wird ganz schön ungewohnt. Ich weiß gar nicht, ob ich so schlafen können werde. Die ersten Nächte wahrscheinlich sowieso nicht. Ich bin viel zu aufgeregt. Die Insel ist ja so riesengroß! Dabei hab ich noch nicht mal viel davon gesehen, auf dem Weg vom Flughafen hier her. Aber- ah, entschuldige, ich rede zu viel.“

Hiroto lachte.

„Ich bin nichts anderes von dir gewöhnt.“, sagte er. „Wenn du begeistert bist, hast du schon immer angefangen zu reden wie ein Wasserfall.“

Midorikawa blickte verlegen zur Seite. Erwischt! Hiroto kannte ihn einfach zu gut.

„Oder aber...“, setzte dieser erneut an und kam einen Schritt näher. „Wenn du nervös bist.“

„Huh?“ Midorikawa blickte auf und genau in Hirotos Augen. Nervös? Wer war hier nervös? Er ganz bestimmt nicht! Niemand war auf dieser Insel weniger nervös als er. Ganz sicher! Oh nein, Hiroto kannte ihn einfach wirklich VIEL ZU gut!

Sehr zu Midorikawas Erleichterung ging der Rothaarige nicht weiter darauf ein, sondern wechselte das Thema.

„Ich war ganz schön überrascht“, sagte er und ging um Midorikawa herum zum Fenster. Draußen wurde es allmählich dunkel. „Ich meine, nachdem Toramaru gehen musste, war zwar klar, dass jemand an seiner Stelle herkommen würde, aber niemand hat uns gesagt ob du oder Kurimatsu. Und man hat uns auch nicht gesagt, dass du heute ankommen würdest.“

Midorikawa lächelte. Er kam sich ziemlich blöd vor, wie er da so mitten im Zimmer vor seinem halb ausgeräumten Koffer stand und nicht so recht wusste, was er sagen sollte, nachdem Hiroto offensichtlich schon durchschaut hatte, dass er nervös war. Also starrte er weiter unsicher auf seinen Koffer. Und plötzlich rutschte ihm das Herz in die Hose, als sein Blick auf seine Unterwäsche fiel. Er konnte nicht einmal sagen, warum ihm das plötzlich so peinlich war. Immerhin hatten sie sich Jahre lang zusammen in einer Umkleide umgezogen und das Zimmer geteilt. Aber damals hatte er noch nicht so richtig gewusst, was er eigentlich empfand. Jetzt war das etwas völlig anderes. Midorikawa versuchte so unauffällig wie möglich mit dem Fuß einen Pulli, der aus dem Koffer hing, über die Unterhosen zu schieben.

„Ich bin froh, dich wieder zu sehen“, fuhr Hiroto fort, drehte sich vom Fenster weg und wieder zu Midorikawa um. Sein Blick fiel auf den Koffer. „Was machst du da?“

„Ah! Gar nichts! Nichts, nichts, ahaha.“ Schnell bückte Midorikawa sich, klappte den Koffer zu und schob ihn bei Seite.

Als er sich wieder aufrichtete, war Hiroto auf ihn zugekommen, sodass er ihm nun direkt gegenüberstand. Midorikawa spürte, wie sein Herz augenblicklich wieder schneller schlug. Er sollte es ihm sagen und zwar dringend. Aber er brachte kein Wort heraus. Und ehe er sich versah, hatte Hiroto ihn auch schon in eine Umarmung gezogen.

„Willkommen zurück“, hörte Midorikawa ihn nahe seiner Schulter sagen. Er versuchte sich zu beruhigen, doch das war gar nicht so einfach.

„Danke“, murmelte er schließlich nur, woraufhin Hiroto ihn wieder losließ und ihn lächelnd ansah.

„Ich lass dich dann mal weiter...“, er blickte auf den Koffer, aus dem ein Ärmel heraushing. „...ausräumen. Oder kann ich dir irgendwie helfen?“

„Ah, nein, nein!“ Schnell hob Midorikawa die Hände und schüttelte sie abwinkend. „Mach dir bloß keine Umstände, ich komm schon zurecht. Bin sowieso fast fertig. Aber danke fürs Nachfragen.“

„Na gut, wenn du es sagst...“, entgegnete Hiroto und ging zur Tür. „Dann gute Nacht, Midorikawa. Wir sehen uns Morgen beim Frühstück.“

„Ja“, antwortete Midorikawa breit lächelnd. „Bis morgen!“

„Schlaf gut.“

„Du auch. Gute Nacht, Hiroto.“
 

Kaum war die Tür hinter Hiroto ins Schloss gefallen, atmete Midorikawa erleichtert aus. Das war so knapp gewesen! Es ihm sagen, pah! Was für ein bescheuerter Plan! Was hatte ihn da nur geritten, dass er auf so eine Idee gekommen war?

„Es ihm sagen, ts!“, nuschelte Midorikawa wütend über sich selbst vor sich hin, während er sich wieder auf dem Boden niederließ und damit weitermachte, seine Sachen aus dem Koffer zu räumen. „Als ob ich das könnte... als ob das so einfach wäre. Als ob das irgendwas bringen würde.“ Nein, überhaupt nichts. Fatale Folgen einmal ausgenommen. Wahrscheinlich würde Hiroto in Zukunft nämlich einen großen Bogen um ihn machen, wenn er ihm das sagte. Nicht auszudenken. Nein, dieses Risiko konnte er nicht eingehen. Warum hatte er es überhaupt sagen wollen? Was hatte er sich denn erhofft damit zu erreichen? Nein, nein, die Wahrscheinlichkeit, dass er damit ihre Freundschaft zu Nichte machte, war viel zu groß. Das wollte er nicht riskieren. Es stand zu viel auf dem Spiel. Das war die Sache doch sowieso nicht wert. Genau!
 

~
 

Der Wackelpudding wabbelte vor sich hin, während Midorikawa ihn hypnotisierte. Wenn man genau hinsah, sah es so aus, als könne man sich darin spiegeln. Das täuschte aber nur. Wenn da ein Spiegelbild war, dann höchstens ein sehr wackeliges und nicht zu erkennendes. Und Midorikawas Haut war im Wackelpuddingspiegelbild fast so grün wie seine Haare, nur etwas dunkler vielleicht. Er legte den Kopf schief. Allmählich wurde das wackelnde Bild wieder ruhig. Er nahm den Löffel und piekste erneut in die glibberige Masse. Wie unglaublich spannend so ein Wackelpud-

„Midorikawa?!“

„Ah!“ Der Löffel fiel vom Tisch, als der Angesprochene erschrocken zusammenzuckte. „Was? Ja, hier! Ich bin da!“

Er stand auf, schob dabei den Stuhl nach hinten und stieß prompt gegen etwas, wodurch er ins Schwanken geriet und beinahe nach vorn auf die Tischplatte gekippt wäre. Gerade noch fing er sich mit den Händen ab. Hinter sich hörte er ein „Aua!“

„Oh nein, tut mir leid!“, entschuldigte er sich und drehte sich zeitgleich um. Hinter ihm stand Hiroto und rieb sich die schmerzende Kniescheibe.

„Wuah! Hiroto! Tut mir leid, entschuldige! Hast du dir wehgetan?“

Hiroto winkte ab und richtete sich auf.

„Halb so wild“, versicherte er. „Zum Spielen reicht’s noch.“ Midorikawa atmete erleichtert aus. Was war er aber auch für ein Schussel.

„Ich dachte nur…“, fuhr Hiroto fort, nun, da Midorikawas Aufmerksamkeit voll und ganz ihm galt und nicht mehr dem Wackelpudding auf dem Tisch. „...ich unterbreche deine Untersuchungen lieber, bevor du tatsächlich darüber einschläfst.“

„Untersu-?“, begann Midorikawa fragend, doch dann warf er einen Blick hinter sich, auf den Wackelpudding und den sonst Menschen leeren Speisesaal. „Ouh...“, murmelte er nur verlegen. Wann waren denn die anderen nur alle gegangen?

„Midorikawa“, sagte Hiroto mit einem besorgten Unterton in der Stimme, und setzte sich verkehrt herum auf den Stuhl neben ihm. „Was ist los mit dir? Du bist erst ein paar Tage hier, aber du wirkst fix und fertig. Dein Spiel ist gut, keine Frage, aber wann immer man dich sonst sieht, starrst du abwesend vor sich hin und wirkst, als würdest du gleich einschlafen.“

„Oh, glaub mir, das täuscht...“, nuschelte Midorikawa in sich hinein. Einschlafen, ts! Schön wär’s! Seit er hier war, bekam er nachts kein Auge mehr zu. Nicht nur, dass ihn Versagensängste und diverse Gedanken an Hiroto plagten, nein, dazu kam auch noch dieses schrecklich leere Zimmer. Er konnte nicht alleine schlafen. Es machte ihn panisch, wenn es so vollkommen still war. Da fehlte etwas. Die Atemgeräusche von mindestens einer weiteren Person. Er hatte es schon mit Musik versucht, aber das war einfach nicht dasselbe.

„Was hast du gesagt?“, fragte Hiroto. Doch Midorikawa schüttelte nur schnell den Kopf.

„Ach nichts“, log er. „Du musst dir keine Sorgen machen, wirklich nicht. Mir geht’s gut.“ Er lächelte breit, um seine Worte glaubwürdiger wirken zu lassen. Normalerweise klappte das ganz gut. Doch diesmal konnte er Hiroto offenbar nicht so einfach abschütteln.

„Ich mache mir aber Sorgen“, erwiderte dieser. „Irgendwas stimmt doch nicht mit dir. Wieso sagst du es mir nicht?“

Midorikawa seufzte und blickte auf den Boden zu seinen Füßen.

„Midorikawa...“, wiederholte Hiroto drängelnd. Der Grünhaarige kannte diesen Tonfall. Den hatte Hiroto früher oft angewandt um dahinter zu kommen, wenn jemand etwas angestellt hatte. Meist war der Täter aber ohnehin Nagumo gewesen.

„Ich weiß, dass du mir etwas verheimlichst. Du spielst schon wieder mit deinen Haaren herum! Wenn du nicht aufpasst, siehst du gleich wieder aus wie Reize.“

„Huh?“ Erschrocken nahm Midorikawa die Hände runter und versteckte sie hinter dem Rücken. Erwischt! Er hatte die verräterische Angewohnheit, die Haarsträhnen, die aus seinem Zopf heraushingen, ständig um seinen Zeigefinger zu wickeln, wenn er nervös war.

„Aaaah, so ein Unsinn!“, maulte er und wandte sich von Hiroto ab. „Ich sagte, es ist nichts.“

Diesmal war es an Hiroto, zu seufzen. Er stand auf und ging an Midorikawa vorbei.

„Wie du meinst“, gab er sich geschlagen und ging zur Tür des Speisesaals. „Dann gute Nacht. Oh, und keine Angst vor den Geistern, die Kogure angeblich gesehen hat... Du weißt ja, Geister gibt es genauso wenig wie Kappas.“

„G-g-Geister???“, stammelte Midorikawa. Doch dann fasste er sich wieder und gab ein genervtes Schnauben von sich, ehe er Hiroto hinterher stapfte. „Ich HAB keine Angst vor Geistern! Ich bin doch keine fünf Jahre mehr alt! Das hat damals vielleicht gezogen, aber doch jetzt nicht mehr! Hey! Hiroto! Warte auf mich!“
 

In dieser Nacht lag Midorikawa wieder wach. Er blickte an die dunkle Zimmerdecke über sich. Das Zimmer hier war anders, als das bei seinen Pflegeeltern. Dort konnte man immer Umrisse erkennen, weil die Jalousien kleine Schlitze hatten. Das Mondlicht oder das von einer Straßenlaterne... eins von beiden schien immer herein. Und von nebenan hörte er oft seine Pflegeeltern reden. An dieses Zimmer hatte er sich gewöhnt. Aber hier war es anders. Die völlige Dunkelheit machte ihm noch viel mehr zu schaffen, als irgendwelche Schatten. Schatten konnte man zuordnen. Und in seinem eigenen Zimmer gab es keinen Schatten, den er nicht gekannt hätte. Also kein Grund zur Sorge. Nur hier auf Liocott Island kannte er gar nichts außer seinem Team. Wie lange es wohl dauern würde, bis er sich auch an dieses Zimmer gewöhnt hatte? Wahrscheinlich länger als die Football Frontier International überhaupt noch dauerte. Aber er musste wirklich versuchen zu schlafen. Das war wichtig. Er wollte nicht, dass man ihm seine Übermüdung früher oder später auch auf dem Platz anmerkte.

„Also gut, Ryuuji“, dachte er und schloss die Augen. „Einschlafen... nicht darüber nachdenken. Hier ist nichts, was dir schaden könnte.“

Plötzlich hörte er ein klackendes Geräusch. Schlagartig zuckte er zusammen und hielt die Luft an. Was war das? Nervös blickte er um sich, doch natürlich sah er rein gar nichts. Er schluckte.

„Einbildung“, sagte er sich selbst. „Das war nur Einbildung.“

‚KLACK.’

„Ah!!!“ Sofort saß er aufrecht im Bett und griff blitzschnell nach dem Lichtschalter. Sein Puls raste. „Was war das?“, fragte er in die Stille. „Das hab ich mir nicht eingebildet, ganz bestimmt nicht!“ Zum Teufel, Hiroto, wieso hatte er ihm so eine Angst einjagen müssen? Das war doch pure Absicht gewesen! Und er sprang auch noch voll darauf an. Das war so peinlich. Schluss, aus, vorbei! Nach diesem Geräusch würde er hier garantiert nie mehr ein Auge zu kriegen! Damit war jetzt endgültig Sense. Das war alles nur Hirotos Schuld! Wieso machte er so was? Er würde jetzt sofort-!

Midorikawa schlug die Decke zurück, schlüpfte in seine Hausschuhe und stapfte zur Tür. „Na warte! Wenn ich nicht schlafen kann, warum sollst du dann dürfen, hm?“, murmelte er wütend vor sich hin und schlich sich auf den Flur.
 

Hirotos Zimmer lag den Gang nach hinten, zwei Zimmer weiter, das hatte er ihm heute Mittag schon gesagt. Sein Fehler!

Als Midorikawa vor der Tür stand, hielt er inne. Sollte er das wirklich machen? So wie er sich in letzter Zeit ihm gegenüber benahm... andererseits war es mehr oder weniger indirekt Hirotos Schuld, dass er nicht schlafen konnte. Es war also nur logisch und gerecht, wenn er ihn jetzt auch aufweckte. Er hatte nicht einmal auf die Uhr geschaut. Wie spät es wohl war?

„Ach, zum Teufel!“, sagte er zu sich selbst, fasste sich ein Herz und klopfte an. Es dauerte nicht lange, bis Hiroto im Schlafanzug die Tür aufmachte. Wirklich verwundert über den nächtlichen Besuch sah er nicht aus. Im Gegenteil. Er grinste. Er wusste es! Da war sich Midorikawa mit einem Schlag ganz sicher. Er hatte genau geahnt, dass Midorikawa herkommen würde. Oooouuuh wie-! Midorikawa wollte platzen. Aber er tat es nicht, denn Hiroto sah in seinem Schlafanzug einfach zu gut aus, um direkt vor ihm zu platzen. Midorikawa wurde rot. Oh Mann, diese Gedanken machten ihn wirklich fertig!

„Komm rein“, sagte Hiroto leise und trat bei Seite. Dann schloss er hinter Midorikawa die Tür.
 

Keiner von beiden bemerkte, dass sie beobachtet worden waren. Erst als die Tür geschlossen worden war, kam wieder Leben in die beiden Gestalten, die sich um die nächste Ecke im Schatten gehalten hatten.

„Tchichichichichi!“, lachte das kleinste Teammitglied von Inazuma Japan und hielt sich die Hände vor den Mund. „Das war lusti-“

‚DONG!’

„Aua!!!“ Kogure rieb sich den schmerzenden Kopf, nachdem er von Tsunami eine übergebraten bekommen hatte. „Wofür war die?“, maulte er und sah zu dem wesentlich Größeren auf.

„Ich sagte dir doch, wir übertreiben’s!“, schimpfte Tsunami mit ihm. „Ein bisschen auf dem Gang auf und ab schleichen – schön und gut, aber Midorikawas Zimmertür auf und zu zu machen, das war gemein!“

Der Kleinere zog eine Schnute. „Maaaaann! Und ich dachte, du wärst nicht auch so ein Spielverderber.“

Tsunami stemmte die Hände in die Hüften, um noch etwas autoritärer zu wirken. „Bin ich auch nicht, aber das reicht! Ab ins Bett mit dir!“, orderte er.

„Aber wir wollten doch noch Tachimu-“, begann Kogure, doch dann wurde er an seinen ohnehin schon viel zu langen Ohren gepackt.

„Denk – erst – gar – nicht – dran!“
 

In der Zwischenzeit war in Hirotos Zimmer eine bedrückende Stille eingekehrt. Hiroto hatte sich auf sein Bett gesetzt und Midorikawa stand mitten im Raum, starrte auf seine Pantoffeln und wusste nicht, wohin mit sich.

„Komm schon her!“, brach Hiroto schließlich das Schweigen und winkte den Grünhaarigen lächelnd zu sich. Midorikawa hob den Kopf und sah ihn irritiert an. „Na komm schon!“, wiederholte Hiroto und klopfte neben sich auf die Decke. „Du kannst hier schlafen. Deswegen bist du doch hergekommen, oder?“

Es dauerte einen Moment bis Midorikawa die Röte, die ihm ins Gesicht geschossen war und das damit verbundene Gefühl von Überrumpelung unter Kontrolle brachte. Und trotzdem kam sein nachfolgender Satz wieder nur stotternd über seine Lippen.

„Uhm... nein, bin ich nicht! Das heißt... also eigentlich... Es ist deine Schuld, dass ich nicht schlafen kann!“

Hiroto machte ein überraschtes Gesicht.

„Oh?“, fragte er und deutete auf seine Nasenspitze. „Meine?“

„J-ja! Du wolltest mir nur Angst machen!“

Hiroto begann zu lachen, als er verstand, worauf Midorikawa hinaus wollte.

„Ach das!“, sagte er. „Nein, ich glaube kaum, dass du die Schuld da so einfach auf mich abwälzen kannst. Du konntest doch schon die Nächte davor nicht schlafen, stimmt’s oder hab ich recht?“

Schon wieder ertappt. Allmählich wurde es wirklich peinlich. Midorikawa nuschelte etwas Unverständliches in sich hinein. Er musste sich wohl oder übel geschlagen geben.

„Na komm schon her!“, forderte Hiroto ihn erneut auf und kroch nun selbst unter die Bettdecke. Seufzend gab Midorikawa nach und stieg neben ihm ins Bett. War ja nicht so, dass es das erste Mal gewesen wäre oder dass ihm Hirotos Nähe etwas ausgemacht hätte. Ganz im Gegenteil! Trotzdem war es jetzt etwas ganz anderes, wenn er so neben ihm lag, wie vor einigen Jahren im Sun Garden. Damals hatte Midorikawa sich keine Gedanken darüber gemacht, wie nah er ihm kommen durfte, ohne auffällig zu wirken. Und nun schlug ihm das Herz bis zum Hals.

Dass Hiroto sich auf die Seite gelegt hatte, sodass er ihn direkt ansehen konnte, machte es auch nicht unbedingt besser. Midorikawa zog die Bettdecke bis zu seinem Mund hoch und blickte an die Zimmerdecke.

„Es ist einfach zu still“, nuschelte er dann unter der Decke hervor.

„Das hast du damals auch gesagt“, antwortete Hiroto wissend. „Als du die ersten paar Nächte bei deinen Pflegeeltern warst.“ Jetzt wo er es sagte... „Du wirst dich bestimmt schnell daran gewöhnen.“

„Hm...“, murmelte Midorikawa. So sicher war er sich da nicht.

„Ist das alles?“

„Hm?“

„Ist das alles, was dich bedrückt? Dass du nicht schlafen kannst?“

„...“

Midorikawa sagte nichts. Er wollte ja auch nicht schon wieder lügen müssen. Aber reden wollte er auch nicht.

Hiroto seufzte. „Du bist so anders, seit du wieder hier bist. Ich erkenne dich kaum wieder.“ Unruhig begann Midorikawa auf seiner Unterlippe herumzukauen. Er könnte ja die Nachttischlampe ausmachen. Im Dunkeln log es sich besser, weil man es ihm dann nicht mehr ansehen, sondern höchstens hören konnte. Gerade streckte er den Arm nach dem Nachttisch aus, da fuhr Hiroto fort und ließ ihn in der Bewegung innehalten.

„Ich frage mich, was aus dem Ampelmännchen geworden ist.“

„Eh?“ Midorikawa drehte sich um und sah Hiroto irritiert an.

„Was?“

Hiroto lachte. „Hast du das vergessen? Wie Vater uns vor ein paar Jahren genannt hat...“

Vergessen? Nein, vergessen hatte er es nicht, aber auch nicht wirklich daran gedacht. Wieso fing Hiroto denn jetzt auf einmal damit an?

„Das rote Ampelmännchen bremst dich ab, wenn du Gefahr läufst, etwas zu überstürzten. Das grüne Männchen spornt dich an, damit du Gas gibst und immer weiter voranschreiten kannst.“

Diesmal begann Midorikawa zu lachen.

„Ja doch, ich weiß“, sagte er. „Aber Hiroto. Das war eine Kindergeschichte. Das erzählt man Kindern, um ihnen beizubringen, wie man sich an einer Ampel richtig verhält.“

„Vater sagte, wir wären wie zwei Ampelmännchen. Du bist die Lebenslust und ich die Vernunft. Ich frage mich, was das eine ohne das andere wäre...“

Midorikawa stockte. Ob Hiroto wusste, wie niedlich das klang, was er da gerade sagte? Wahrscheinlich nicht. Und der Grünhaarige wusste auch immer noch nicht, worauf Hiroto mit diesem Vergleich hinaus wollte. Darum schwieg er weiter und ließ ihn erzählen.

„Du warst immer fröhlich und optimistisch. Und wann immer du hingefallen bist, bist du sofort wieder aufgestanden und hast weitergemacht. Kurz bevor du das Team verlassen musstest, hab ich dir das schon mal gesagt.“

Ja, und, dass er hatte gehen müssen, war doch eigentlich Beweis genug dafür gewesen, dass es nun mal leider nicht immer etwas brachte, sein Bestes zu geben. Zumindest dachte Midorikawa das. Aber er behielt die Gedanken für sich.

„Und ich hatte eigentlich schon das Gefühl, dass diese Botschaft bei dir ankam. Nur... das, was dich jetzt bedrückt, hat gar nichts mit Fußball zu tun, oder? Dafür gäbe es keinen Grund. Schließlich bist du wieder hier und Trainer Kudou hat dein Spiel seitdem auch kein einziges Mal mehr kritisiert. Warum sollte er auch? Du spielst hervorragend!“

Midorikawa lachte etwas verlegen. Na ja... ‚hervorragend’ hielt er für übertrieben, aber es war trotzdem ein schönes Kompliment.

„Also wenn es nicht um Fußball geht, worum geht es dann?“, fragte Hiroto erneut nach. „Was bedrückt dich so? Ist irgendetwas passiert?“

Midorikawas Lächeln verschwand und er seufzte tief. Hiroto machte es ihm nun wirklich nicht gerade einfach, indem er immerzu nachbohrte. Wie sollte er damit nur umgehen? Er wollte und würde ihm nicht die Wahrheit sagen, aber er wollte ihm auch nicht ständig ins Gesicht lügen müssen. Ob Hiroto wohl irgendwann aufgeben würde, wenn Midorikawa nur lange genug darauf beharrte, dass alles in Ordnung sei?

„Midorikawa...“, begann der Rothaarige erneut. Und dann tat er etwas, was Midorikawas Herz mit einem Mal zum schneller schlagen brachte. Er zog den Arm unter der Decke hervor und streichelte mit den Fingern über Midorikawas Wange. „Was ist nur los mit dir? Dass du nicht einmal mehr mit mir reden willst... Ich dachte immer, mir könntest du alles sagen.“

Konnte er ja auch. Das hieß... hatte er bisher ja auch immer gekonnt... Aber bisher hatte Midorikawa auch nie etwas belastet, was mit Hiroto selbst zu tun hatte.

„Weißt du eigentlich, wie wichtig du mir bist?“

„Eh?“ Oh Mann, wenn er so weiter machte, konnte er sich das Nachbohren gleich sparen, denn dann würde Midorikawa noch von einer Beule in der Hose verraten oder etwas in der Art. Hirotos Hand auf seiner Wange fühlte sich so weich an. Etwas kalt, aber das war nicht unbedingt schlecht, denn Midorikawa war geradezu glühend heiß. Er genoss diese Berührung so sehr. Am liebsten hätte er sich sofort in Hirotos Arme geworfen. Diese Gefühle machten ihn noch wahnsinnig. Und gerade deshalb musste er diese Szene nun auch dringend unterbrechen. Er drehte sich von Hiroto weg, weshalb dieser seine Hand wegnehmen musste und schaltete die Nachttischlampe aus. So! Nun konnte Hiroto ihn wenigstens nicht mehr sehen.

“Midorikawaaaa!“ Oh, oh! Dieses lang gezogene ‚a’ ließ nichts Gutes verlauten. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast behaupten, du weichst mir aus.“

„Was? Ah, nein, nicht doch!“, sagte Midorikawa schnell und drehte sich wieder zu ihm um, um seine eigene Aussage zu untermalen. „Tu ich nicht!“

„Doch tust du! Ich sagte: „Weißt du wie wichtig du mir bist?“ und du hast dich weggedreht!“

„Uhm... das war keine Absicht“, log Midorikawa und zog die Decke noch etwas höher. „Tut mir leid!“

„Sag mal...“

...

„Ja?“ Was kam denn nun? Dass Hiroto zögerte, kam selten vor.

„Hast du eigentlich irgendjemanden?“

„Häää?“ Midorikawa fiel aus allen Wolken. Was zum-? Wie kam er denn nun auf so etwas? Wie kam er überhaupt darauf, dass Midorikawa sich für so etwas schon ernsthaft interessieren könnte? Und – zack – da war sie wieder, die Schamesröte. Aber diesmal konnte er wenigstens sicher sein, dass Hiroto sie nicht sehen konnte.

„Ich meine... eine Freundin oder so. Oder eine, die du sehr magst oder so...“ Das waren aber auffällig viele „oder so“s für Hirotos Verhältnisse. Moment mal! Konnte es etwa sein, dass... War Hiroto womöglich auch nervös? Midorikawa konnte sich nicht erinnern, Hiroto jemals nervös erlebt zu haben. Aber vielleicht war das hier ja gerade die Premiere.

„Oder... einen?“

„NEIN!“, unterbrach Midorikawa ihn schnell. Das ging nun wirklich langsam zu weit.

Er hörte Hiroto neben sich beinahe erleichtert aufatmen. „Puh.“

„...Puh?“, fragte Midorikawa verwirrt nach, noch ehe er sich Gedanken darüber machen konnte, was mit „Puh“ gemeint sein könnte.

Doch statt eine Antwort zu bekommen, spürte Midorikawa keinen Augenblick später wieder Hirotos Hand an seiner Wange. Diesmal die ganze Hand, nicht nur die Fingerspitzen. Sie strich nach hinten durch seine Haare, dann wieder zurück bis zu seinem Kinn und schließlich über seine Lippen. Midorikawa versuchte, seine Atmung so ruhig wie möglich zu halten, aber das war leichter gesagt als getan, denn in ihm drin kochte es längst.

„Ich hatte schon Angst“, hörte er Hirotos Stimme leise sagen. Eigentlich hörte er sie sogar erstaunlich deutlich, dafür dass Hiroto so leise sprach. Das musste heißen, Hiroto war näher an ihn heran gerückt. Midorikawa konnte seine Nähe spüren. Was passierte hier gerade? Diese Atmosphäre war irgendwie merkwürdig. So... ungewohnt. Aber alles andere als unangenehm. Midorikawa spürte sein Herz rasen.

„Angst...?“, fragte er unsicher.

„...dass dich mir jemand wegnehmen könnte“, beendete Hiroto den Satz.

Midorikawas Augen weiteten sich. Träumte er? Das musste es sein! Er träumte! Das hier konnte unmöglich gerade wirklich passieren. Hiroto, der ihm so nahe war. Hiroto, der solche Dinge zu ihm sagte. Das war zu schön, um wahr zu sein.

„Ich möchte doch meinen Platz als wichtigster Mensch in deinem Leben nicht verlieren.“ Nun spürte er sogar Hirotos Atem an den eigenen Lippen, wenn er sprach. Wie nah war er eigentlich? Vielleicht hätte Midorikawa das Licht doch nicht ausmachen sollen. Nein, nein, wahrscheinlich war es so viel besser. Sonst wäre er am Ende noch ohnmächtig geworden.

„Ich bin doch... der wichtigste Mensch für dich, oder?“, fragte Hiroto dann sicherheitshalber doch noch nach.

„J-ja“, gab Midorikawa zögernd zu.

Er hörte Hiroto leise schmunzeln. „Dann ist ja gut. Ich wollte nur sicher sein, bevor...“

Bevor?

Lange brauchte Midorikawa nicht über den abgebrochenen Satz nachzudenken. Denn im nächsten Moment spürte er auch schon Hirotos Lippen auf den eigenen und ein Gefühl in der Magengrube, das ihn ein bisschen an das erinnerte, was man ganz oben auf einer Achterbahn hatte, kurz bevor man mit einem plötzlichen, heftigen Ruck in die Tiefe raste. Der einzige Unterschied war eigentlich der, dass Midorikawa auf Achterbahnen immer etwas Angst hatte. Hier, in diesem Moment, war er einfach nur nervös. So nervös, dass er sich sicher war, dass man gar nicht noch nervöser sein konnte. Aber Nervosität war längst nicht alles, was er fühlte. Da war so viel mehr. Eigentlich waren da so viele Gefühle auf einmal, dass er gar keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Also tat er, was ihm am sinnvollsten erschien: Die Gedanken alle auszublenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und das waren diese unglaublich weichen Lippen, die sanft gegen seine drückten und sich leicht bewegten. Und Hirotos Hand an seiner Schulter, die ihn näher zu sich heranzog. In seinen kühnsten Träumen hätte er nicht geahnt, wie gut es sich anfühlen würde, ihn wirklich zu küssen. Es war viel besser, als er es sich je hätte vorstellen können. Unsicher streckte Midorikawa unter der Decke den Arm aus und legte die Hand auf Hirotos Rücken. Er spürte die Wärme, die von ihm ausging und wie sich sein Brustkorb stetig hob und senkte. Und er spürte, wie Hiroto ihn noch etwas näher zog, bis sie in einer Umarmung lagen und sich dabei immer noch küssten. Midorikawa seufzte leise. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie nie wieder damit aufhören müssen. Er hätte ewig so liegen bleiben und ihn küssen können. Er genoss es so wahnsinnig sehr.

Aber bekanntlich hatte so ziemlich alles einmal ein Ende und spätestens als sie beide nach Luft schnappen mussten, war das dieses Kusses erreicht. Midorikawa wünschte, dem wäre nicht so gewesen, denn abgesehen davon, dass er Hiroto gerne weiter geküsst hätte, kam noch hinzu, dass sie sich nun schweigend in den Armen lagen und keiner von beiden so richtig zu wissen schien, was er sagen sollte.

„Uhm...“, machte Hiroto irgendwann.

„Hm?“, murmelte Midorikawa gegen seinen Hals.

„Ich... ich dachte mir das schon.“

Er hatte was? Er hatte es sich schon gedacht? Was? Dass Midorikawa total in ihn verknallt war? Aber... wie?

„Aber... wieso?“, fasste Midorikawa seine Gedanken in Worte. Dabei hatte er sich solche Mühe gegeben, sich nichts anmerken zu lassen.

„Hm.“ Er konnte hören, dass Hiroto schmunzelte. „So was spürt man eben einfach. Ich meine, ich kenne dich ja nun doch schon eine Weile.“

Toll, das hieß, all sein Schauspiel hatte rein gar nichts gebracht. Dann hätte er es sich ja eigentlich auch gleich sparen können.

„Aber ganz sicher war ich mir nicht“, fuhr Hiroto fort. „Darum meine Fragerei.“

Midorikawa wusste nicht, was er sagen sollte, also nickte er stattdessen verstehend. Es war zwar dunkel, aber er lag mit dem Kopf so nah an Hirotos Hals, dass dieser es fühlen konnte. Und nun? Hiroto wusste, was Midorikawa empfand und sie hatten sich geküsst und weiter?

„Du bist für mich auch der wichtigste Mensch auf der Welt“, sagte Hiroto schließlich, als habe er Midorikawas Gedanken erraten. Wieder machte Midorikawas Herz einen Sprung. „Das hab ich spätestens dann gemerkt, als du weg warst. Deswegen hab ich mir vorgenommen, es dir zu sagen. Aber ich wusste nicht wie.“

Midorikawa konnte kaum fassen, was Hiroto da sagte. So war das also? Er wagte kaum es auch nur in Gedanken auszusprechen, aber... Hiroto erwiderte seine Gefühle? Das war... schlichtweg unglaublich! Niemals hätte Midorikawa diese Möglichkeit auch nur in Betracht gezogen. Für ihn war von vornherein klar gewesen, dass seine Liebe einseitig sein musste. Und nun lag er hier in Hirotos Armen, spürte seinen Herzschlag, wurde von ihm festgehalten und gestreichelt... Vielleicht sollte er ihn bitten, ihn zu zwicken, nur um ganz sicher zu gehen, dass er nicht träumte. Aber... nein. Das würde nur die Stimmung ruinieren. Also behielt er es für sich und drückte Hiroto als Antwort einfach noch ein wenig fester an sich. Glücklich lächelnd schloss er die Augen und atmete tief ein. Hiroto roch gut. Midorikawa konnte nicht sagen nach was; er roch eben einfach nach Hiroto. Und dieser Geruch hatte etwas Beruhigendes. Genau wie sein Lächeln. Wahrscheinlich war das einfach Hirotos Aura, die ihn umgab. Midorikawa seufzte. Nun war er zwar nicht mehr alleine, aber sein Kopf war so voll von Gedanken, dass er jetzt garantiert trotzdem nicht einschlafen konnte. Aber irgendwie war das plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Dann würde er eben wach bleiben und Hiroto beim Schlafen zuhören. Das war auch eine schöne Beschäftigung. Er konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen.

„Danke“, murmelte er irgendwann.

„Hm?“, kam es recht müde klingend von Hiroto zurück.

„Dass du’s mir gesagt hast. Ich hätte es wahrscheinlich noch ewig mit mir herumgeschleppt.“

Hiroto lachte.

„Dann ist es ja umso besser, dass ich’s gesagt hab.“

Midorikawa nickte.

„Hiroto?“

„Hm?“

„... Gute Nacht.“

„Gute Nacht... Midorikawa.“
 

~
 

Laut und schrill ertönte Trainer Kudous Trillerpfeife über den Trainingsplatz von Inazuma Japan.

„Aaaach, schon Schluss für heute?“, maulte Midorikawa und joggte auf der Stelle.

Hiroto lachte, klopfte ihm auf die Schulter und lief zu den Bänken.

„Wir haben euch was mitgebracht“, verkündete Haruna und deckte das Küchentuch von dem großen Korb, der auf der Bank stand.

„Onigiri!!!“, jubelte Kabeyama begeistert und stürzte sich regelrecht auf den Korb, doch Aki versperrte ihm den Weg und Haruna klatschte ihm auf die Finger.

„Erst Händewaschen!“, befahl sie streng und Kabeyama zog eine Schnute, ehe er eilig in Richtung Wasserhahn davon trabte. Der Rest des Teams folgte nicht weniger hungrig.
 

„Aaah! Ich könnte glatt noch den ganzen Nachmittag weiter trainieren“, seufzte Midorikawa breit grinsend, während er zusammen mit den anderen auf der Wiese am Rande des Fußballplatzes saß.

„Na, na, übertreib mal nicht!“, tadelte Hijikata ihn. „Man soll sich ja auch nicht überanstrengen.“

„Also wenn du noch weiter machen willst, bin ich dabei, Midorikawa!“, mischte Endou sich ein und Kogure fügte ein „War ja klar!“, hinzu.

„Midorikawa“, wandte sich Hiroto, der neben ihm im Gras saß, an ihn. „Ich hoffe, du weißt, dass du gar kein Zusatztraining nötig hast, ja?“

Midorikawa nickte. „Ja, das weiß ich“, versicherte er gut gelaunt. „Aber es macht Spaß.“

Hiroto lächelte beruhigt. „Na, dann ist ja gut.“

„Das letzte Onigiri!“, verkündete Fuyuka plötzlich und hielt den Korb in die Menge.

Sofort streckte Kabeyama die Hand aus, doch Midorikawa war schneller und schnappte ihm das Reisbällchen vor der Nase weg.

„Tja“, sagte Kazemaru lachend. „Mir scheint, da wird das nächste Wettessen wohl nicht allzu lange auf sich warten lassen.“

„Wir können ja Wetten darauf abschließen, wer gewinnt“, schlug Tsunami vor. „Ich verwette meine Karotten auf Kabeyama!“

„Deine Karotten? Wieso das denn?“, fragte Tachimukai.

„Na, weil ich ziemlich sicher bin, dass Midorikawa gewinnt!“

Das gesamte Team begann zu lachen. Fuyuka hielt Tsunami eine Rede über die wichtigen Nährstoffe von Gemüse und Kabeyama starrte schmollend auf den leeren Onigiri-Korb, während Kogure hinter seinem Rücken auf sein eigenes letztes Onigiri eine Portion Tabasco kippte, um es Kabeyama danach anzubieten. Alles war wieder beim Alten. Nein, eigentlich stimmte das nicht so ganz. Etwas hatte sich schon verändert. Und sei es nur die Tatsache, dass Hirotos Hand hinter dem Rücken der anderen Teammitglieder von Inazuma Japan wissend auf Midorikawas ruhte...
 

~ ENDE ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Akaashi
2014-07-23T18:32:23+00:00 23.07.2014 20:32
Ich war auf der Suche nach einigen Fanfictions, Midorikawa ist einer meiner Lieblingscharaktere und ich finde super, dass du so auf ihn eingegangen bist!
Dein Schreibstil hat mich umgehauen und die Idee mit dem Ampelmännchen war so süß und treffend! Ich hätte es wirklich nicht besser machen können!
Ich war keine Sekunde gelangweilt als ich diese Geschichte gelesen habe und habe sogar an einigen stellen mitgefühlt, weil es so super rüber kam! Einfach aufregend und süß! ;A; Ich liebe es wirklich, das pairing und diese geschichte dazu, danke dass du soetwas schönes geschrieben hast u///u
Von:  Riitsuya
2014-04-12T19:21:51+00:00 12.04.2014 21:21
Wow... Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist, seit ich mit lesen angefangen habe xD
Aber ich war einfach so gefesselt von der Geschichte und musste einfach weiter lesen!
Ich wollte diese Fanfiction schon länger lesen, nur kam bisher(!) leider nicht dazu...
Aber jetzt habe ich es getan und bin einfach hellauf begeistert - sie ist einfach wundervoll <3
Midorikawa und Hiroto liebte ich schon vorher als Pärchen, aber dank dieser FF nun noch mehr *o*
Ich finds auch toll, dass diese Geschichte so nah am Anime spielt, daher kann sich das alles noch viel besser vorstellen x3

Vielen Dank fürs schreiben!! Würde mich echt freuen, vllt noch mehr FFs zu diesem Pairing zu lesen ^-^

Von:  KyuChan
2013-07-18T23:34:11+00:00 19.07.2013 01:34
Man die FF war einfach genial!! Ich war total gefesselt und konnte garnicht aufhören zu lesen. *-* Ich find es auch total toll das die FF von Midorikawa und Hiroto handelt, da die beiden mein lieblings paaring bilden ^-^ Aber mal ehrlich die FF war sowas von niedlich alleine schon wie Hiroto sich immer um Midorikawa kümmert, total süß!! Aber die ganzen Witze, die auch irgendwie so typisch für die Charaktere sind, waren einfach super und total gut geschrieben! Wenn ich anmerken darf, die beste FF die ich je gelesen habe *-*
Von:  Nightmaker
2012-10-18T17:07:12+00:00 18.10.2012 19:07
Wow! Ich war wirklich beeindruckt, vorallem da ich zuerst ja "Destiny" von dir gelesen habe, was auch gut war. Aber hier merkt man das deine Muttersprache Deutsch ist, da du einfach viel besser mit deutschen Worten umgehen kannst. Aber mal ne keine Frage, ich hab Inazuma Eleven noch nicht bis zum ende geguckt, wegen gewissen Dingen. Also zur Frage: Kommt Midorikawa wirklich zurück ins Team? Nicht wirklich oder?
Naja anyways ich finds super schön das du das in der FF so gemacht hast.
Und du glaubst gar nicht wie sehr ich mich freue das bei dir Midorikawa ne persönlichkeit hat und net nur ein armes kleines Opfer ist. Das hab ich jetzt in ein paar FFs gelesen und immer wenn midorikawa losgelfennt hat oder sich schlimmer benommen hat als ein Mädchen, dachte ich nur "WTF...?"
Es is echt toll mal da ne andere version von ihm zu sehen.

Was mir auch unglaublich gut gefallen hat war das er so unsicher war. ICh find das nur natürlich so unsicher zu sein wenn man aus dem Team rausgeflogen ist.
Und wie er gecheckt hat das er in Hiroto verknallt ist, das war einfach nur goldig! <3
HAHA und die sache mit Kogure und Tsunami xDD ich musste doch recht lachen. Sind ja auch zwei meiner Lieblingscharas und das du Tachimukai auch noch erwähnt hast, hat mich extrem gefreut! <33
Natürlich war die beste Szene sie Kussszene. Ich hab sie mir schon 3 mal durchgelesen weils einfach super süß ist. Hiroto kam so schön IC rüber, das fand ich einfach toll! <3
Ich hab auch glaub ich ne stunde gebraucht um das fertig zu lesen dh also auch die länge war perfekt!
Vielen Dank fürs schreiben!
Das einzige Kritikpunkt den ich an dich als Autorin habe ist.....
du hast zu wenig Inazuma Fanfics. D.E.F.I.N.I.T.I.V!
Aber sonst alles top. Ich erd mir als nächsts mal die Kariyax Kirino vornehmen wenn ich Zeit habe! Darauf freu mich auch schon, weils auch eines meiner OTPs is.

Also noch einmal danke fürs schreiben! Hat super viel Spaß gemacht die FF zu lesen.
Von:  -Nox-
2012-08-02T09:48:23+00:00 02.08.2012 11:48
Wenn ich mir die gewaltigen Kommis da oben ansehe traue ich mich fast nicht posten.
Auch hier ist alles wieder so unglaublich niedlich!
Ich mochte die Beiden ja schon immer aber bawww <3
Ich finde es klasse dassu immer gleich so viel schreibst.
Ich bin wirklich froh das ich die Nacht nach Storys gesucht habe |3
Die Szenen wirken so real und glaubhaft <3 Das ist toll.
"Ich vermisse dich" - OH MEIN GOTT XD
Herzstillstand - aber so lovely!

Von:  Naib
2012-02-23T21:17:38+00:00 23.02.2012 22:17
Also. Ich schreib dann mal mein Kommentar, ne?XD
Ich sag lieber schon am Anfang:
Ich werd das Kommentar beim lesen schreiben. Deshalb wirds wohl teils ziemlich verwirrend. Es wird bestimmt so ähnlich wie meine Twitterkommentare, wenn immer ich eine neue Inazuma Eleven Folge guck.
Du weißt also so ziemlich, was dich erwartet...XDDD

So, der Anfang. Ich finds gut das du von Anfang an dem Leser zeigst, wie Midorikawa so tickt. So könnte selbst ein nicht-kenner des Animes/der Spiele die Fanfiction lesen. Ich find man kann sich einfach alles wunderbar bildlich vorstellen.
Ach Midorikawaleinchenchen, sei doch nicht so trauriiig D; *sob* er ist hier schon echt ein kleiner "keiner-mag-mich"-emo XDDDDD
Und Hiro ist der Hero. Hahaha!
Wie schön das du mit einbringst das Hiroto IMMER über Endou redet XDDDD
... ja, Fubuki ist schon echt ne attention-whore XD Aber Midorikawaa, sei doch nicht so nununununu D;>
.. Endou XD Auch hier so fröhlich wie immer.
MIDORIKAWA, EY! XD Als wenn die Meisterschaft ein leben lang gehen würde!!!! XDDDDDD *facepalm* Und jetzt lässt er eine Frau auch noch sein Gepäck tragen.... XD So hab ich ihn nicht erzogen!
Irgendwie ist Midorikawa Hiroto sehr ähnlich. Hiroto redet die ganze zeit von Endou, Midorikawa[wieso ist dieser name so lang?! D;<] die ganze zeit von Hiroto.
hmm. Tee |D Ich mach mir jetzt auch einen! *schnell weg lauf*
Und schon wieder da! Mit Kräutertee. Ich wollte eigentlich Apfel D; doof.
Fubuki ist süß ;D Wie immer eigentlich. Namensbruder!!! ;_; <3
Und nein liebster Midorikawa, du verstehst das falsch, Someoka meldet sich auch bei Fubuki, wenn er keine Zeit hat. Das nennt man Liebe, Herzilein! D;
ALSO SEI DOCH NICHT SO TRAURIG, LIEBCHEN!!!
OH NEIN, SIE HABEN SICH AM TELEFON VERPASST DRAMDRAMDRAM!!!!
Ich freu mich immer wenn Someoka irgendwas macht. egal was. Ich mag ihn so ;D
Hitomiko hat gesprochen. Das Volk hat gefälligst "JA, HERRIN" zu rufen.
GAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAY! *ruf*
Das Telefonat war ja so gay!
Midorikawa scheint Wände echt interessant zu finden, ständig starrt er sie an... XD
Oh Midorikawa, du bist ja so klug XD *diss* Aber total süß, wie er zu der Erkenntnis kommt, das er voll auf SuperHiro steht.
Lieber Midorikawa, bitte denk daran dein Bettlaken zu wechseln.
Echt, Kudou hat nen Vornamen? XDD Woah! Aber in Inazuma sind Vornamen ja eh ziemlich nebensächlich. Und Kudou ist echt kurz angebunden... der redet nicht lang um den heißen Brei herum. FEIN!
.. UND Midorikawa sitzt gern auf dem Boden. Ich versteh ihn, das mach ich auch gern.
XDDD WIE ER SICH FREUT!!!!!! Und jetzt schämt er sich. hahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahaha! KLEINI <3
hahaha! Wie ich die ganze Zeit denk "wer ist Saginuma?" und dann google ich ihn und dann "ACH DER!!!!" ... oh man, und dabei find ich ihn doch sogar cool! XDD Failfailfailme
Hibiki ist echt wie so n Weihnachtsmann.
Fudou kann sich aber auch echt nie für irgendwen freuen XD
'...rief Endou dazwischen.
Trainer Kudou ignorierte den Kommentar...' ICH LACH SO!!!!
"...uns gesagt ob du oder Kurimatsu. "... srsly? Wer will schon Kurimatsu? XDDDDDDDD
Ooooh Hiro, machst du das absichtlich? [natürlich ist das Absicht! Jungeee, das ist nicht nett! D;<]
Ach Geister... kleiner Midorikawa, Menschen sind viel gefährlicher als Geister, merk dir das!*pat*
Und wieder mal hat Tsunami Tachimukai gerettet. An dieser Stelle bitte triumphierende Heldenmusik!
GGGGGGGGGGGGGGAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAY!
Aber sehr niedlich, wie so schüchtern sind. Hach, die heutige Sakkajugend! ;3; <3
Und später haben sie dann so ein niedliches [XDD] Kind! Die Tatsache machts nur noch niedlicher.
Und Fudou hätte bestimmt mit Freuden seine Tomaten verwettet.
Insgesamt find ich die Fanfiction einfach toll!
Sie lässt sich schön lesen, ist sehr realistisch dargestellt, Incharakter sind auch alle und sie ist sehr lang. Ich mag lange Geschichten einfach am liebsten.
Nun denn, ich bin fertig.
Jetzt hol ich mir noch einen Tee!
Von:  MitsuruSenpaii
2011-06-16T11:06:42+00:00 16.06.2011 13:06
So, nach Monaten des Vor-mich-her-schiebens hab ich nun auch endlich mal deine so-toll-gelobte FF gelesen. `_´ Bzw. ich bin gerade dabei, aber wenn dieser Kommi fertig ist, werde ich sie gelesen haben - klingt logisch, huh?
Auf jeden Fall kann ich bisher sagen...: Chefin, ich bin zufrieden. :D

Erstmal... WIESO TORAMARUUUU!! Wieso nicht... Kurimatsu? ; ___ ;
... Weil Kurimatsu schon weg war...? Eh? Okay, /wann/ kommt Midorikawa zurück? Ich mein, Fubuki ist im Krankenhaus. Durch den wird eigentlich Kurimatsu ersetzt. Wenn aber Kurimatsu nun bereits aus dem Team war, müsste es ja logischerweise bedeuten, dass Fubuki bereits wieder im Team ist, huh?
... *einfach mal weiter liest* - Ja, ich schreibe meine Kommentare meistens bereits während des Lesens, damit ich keine wichtigen Dinge vergesse. ^^"

Den Abschnitt mit dem Wackelpudding fand ich unheimlich niedlich. "Wie unglaublich spannend so ein Wackelpu...-" - Epic. xD

Ausgerechnet Tsunami & Kogure? %D

OH GOTT SHONEN-AI! WAS HAB ICH DA NUR GELESEN?! ; _ ;
... Scherz.


& ab nun wird richtig kommentiert.

Das Ende fand ich sehr schön. Ich mag den Stil, den du am Ende verwendet hast, total. - Da ich mich ja nicht wirklich mit Stilen auskenne, kann ich nicht genau erklären, was ich daran so toll fand, aber gerade der letzte Satz, von wegen, eine Sache hätte sich /doch/ geändert, fand ich echt wunderbar.
( Wie gesagt, wäre ich nicht so ein verdammter "Nach-Gefühl-Schreib"-Mensch, könnt ich es wohl besser benennen. )

Prinzipell mag ich deine Art zu schreiben. Zwar etwas ungewohnt, da ich so kurze Sätze und so viele Abschnitte nicht gewohnt bin ( sie aber seit neustem komischerweise selbst öfters in meine FFs einfließen lasse oO; ), aber die meiste Zeit über fand ich es passend. ( Gab nur zwei, drei oder vier Stellen, wo mir etwas längere Sätze Recht gewesen wären, aber das war trotzdem nicht soo gravierend. ^^" )

Inhaltlich bin ich begeistert. Es ist schön, dass Midorikawa wenigstens hier den Weg zurück ins Team gefunden hat - einen solchen Ausgang hätte ich mir für den Anime gewunschen. *seufzt*
Midorikawa hast du eigentlich echt klasse getroffen. Fand ich sehr toll, dass die FF aus seiner Sicht geschrieben war, ich liebe den Grünling ja sowieso total. ;D
Hiroto fand ich auch relativ gut getroffen - "relativ", weil ich den Jungen nie so ganz durchschaut habe und daher mir nicht vorstellen kann, wie er wirklich im Kopf tickt. Das "relativ" bezieht sich in diesem Kontext also nur auf mein Gefühl, don't mind. ^^"
Die anderen Chars kamen ja nur als Randfigur vor, dazu kann ich nicht viel sagen. Schön fand ich, dass Hitomikos Zurückhaltung aufgegriffen wurde, dass sie sich nicht traut, Hiroto anzurufen, etc. - ich find die Frau ja richtig klasse. >w<
Oh, aber back zu Hiroto: Der hat mir natürlich auch gut gefallen. Nur weil ich mir nicht vorstellen kann, wie es in seinem Kopf vor sich geht und was er wohl die meiste Zeit denkt, heißt das ja nicht, dass du ihn nicht gut getroffen hast. - Im Gegenteil, bei deinem Hiroto weiß man ja auch meistens nicht, was er denkt, was gut dazu passt. >w< ( Gab ja auch keine wechselnde Erzählerperspektive~ )


Was ich halt noch erwähnen möchte, sind die Absätze. Ich persönlich bin ja kein Freund von übermässig vielen Absätzen - besonders, wenn sie nicht zur Story passen ( Absätze sind in den meisten Werken ein Indiz für ... vergangene Zeit, auf die nicht genauer eingegangen wird oder erst im Nachinein erklärt wird, was da eigentlich passiert ist. )
... Ehm, bei dir gab es zum Glück soweit ich gemerkt habe keine unnötigen Absätze. Fand ich wirklich klasse.
Allerdings gab es eine Szene, wo ich verwirrt war. Und zwar war das auf Seite 6: Du hast erst einen großen Break mit dem "~" Zeichen gemacht, um das Kofferpacken vom Rest der Woche zu differenzieren. Aber kurz darauf kam wieder ein kleiner Abschnitt, und danach war er auf Liocott Island.
Da wäre es imo besser gewesen, zwischen dem Absatz der aufs Koffer packen endet und dem mit den anderen von Neo Japan einen kleinen; während zwischen den Teil mit Neo Japan und seiner Ankunft auf Licott Island dann den großen "Break", den großen "Absatz", rein zu machen.
... I-ich hoffe, du verstehst, was ich meine?
( Bin Kommentare schreiben nicht mehr gewohnt, merk ich grad. *komplett aus der Übung* )

Negativ aufgefallen ist mir eigentlich nichts. Schreibfehler fallen mir nicht wirklich auf, weil ich die im Kopf leider schon automatisch korrigiere. Ergo würden mir selbst, wenn es welche gäbe - was ich zu bezweifeln wage - keine auffallen.

Was die Länge der FF betrifft hätte ich normalerweise kein Problem damit oder was daran zu nörgeln.
Ich hab selbst schon Chapters geschrieben, die einen gleich langen oder ähnlich langen Wortumfang inne hatten - mit dem Unterschied, dass das keine Einteiler waren, sondern jeweils ein Chaprer einer fortlaufenden Geschichte. ( & irgendwann schreib ich sie bestimmt fertig, die CCS-FF. ´_`; )
Ich war nur in letzter Zeit arg unkonzentriert, Internetfaul und vor allem Schreibfaul - und ohne einen Kommentar zu hinterlassen lese ich keine FF, das ist ein Vorsatz, den ich nicht zu brechen wage. Das ist der Grund, wieso dieser Kommentar hat so lange auf sich warten lassen.


Gut. Ich denke, ich komm dann mal zum Ende. Viel hilfreiches konnte / kann ich eh nicht sagen, und da ich von der deutschen Grammatik eh keine Ahnung habe, sondern einfach aus Gefühl heraus schreiben (kann), kann ich diesbezüglich auch nicht viel dazu sagen.
Ich hoffe aber, dass dir der Kommentar trotzdem gefällt, auch wenn er nun nicht unbedingt nützlich ist. ^^"


Gruß
Yoko(mitsu)
Von:  SeaweedBrain
2011-02-15T17:38:56+00:00 15.02.2011 18:38
Yey, ich habs auch mal geschafft, endlich! Hatte mir die FF ausgedruckt und mit in die Wanne genommen ^^ und es stellte sich heraus, dass es perfekt für diesen Anlass war, so einen entspannten Schreibstil kann man da gut lesen ^^ Fühlte mich als Leser fast an die Hand genommen, wie du da von Szene zu Szene übergeleitet hast und das Geschehen so ungestresst vorgeführt hast. Fand vor allem toll, wie du auf Midorikawas Gedanken eingegangen bist, man konnte sich da richtig hineinfühlen ^^ Sehr schön auch, dass es nicht nur um die beiden ging, sondern die anderen Mitglieder auch immer mal wieder erwähnt wurden... hab so gelacht bei mehreren Stellen: Midorikawa eifersüchtig auf Endou... xD und Tsunami der Tachimukai beschützt vor Kogure, aww <3 und die Rede von Saginuma... XD Oder so toll geschrieben war auch das Rumgezappel im Bett "Und dann fing er an zu zappeln, sich an den Haaren herumzuspielen, an der Decke zu zupfen, sich hin und her zu rollen und-" wahnsinn, da bin ich richtig kirre von geworden XD 1. bleibt einem der Atem weg beim Lesen, was auch Unruhe im Leser hervorruft und 2. hätte, ich zumindest, mich auch irgendwann beschwert, wie Hiroto XD So süß fand ich auch "Sollte er anrufen? Nach zwei Wochen schon? Oder... erst?", das ist so niedlich ^^ Interessant war vor allem, dass er zwar eine liebe Pflegefamilie hat und sich auch andere um ihn kümmern, er aber diese Art von sich um jemanden Bemühen überhaupt nicht das ist, was er eigentlich sucht- und schließlich bei Hiroto findet :3 Knuffig ist ja auch, wie er sich selber Mut macht, vor dem Anrufen, sich einredet, dass alles gut ist und er sich beruhigen sollte *lach* Die Erkenntnis, die ihn schließlich trifft, erlebt man auch sehr schön mit, fast so, wie man das vielleicht von sich selber kennt, wenn man merkt, dass man jemanden mag. Da will man ihn knuffeln. Eigentlich die gesamte FF über *lach* Aber Hiroto ist natürlich auch toll geschrieben ^.^ find das u.A. sehr niedlich, wie er Kogure einfach bei sich im Zimmer verstecken lässt und wie er so freundlich, typisch Hiroto-like sich um Midorikawa kümmert.
Das Ende ist auch süß. Kann da kaum was zu sagen, weil es so schön abrundend ist, ohne dem Kitsch oder sonstigem Überfluß zu verfallen und man merkt, wie viel besser es dem kleinen Grünling dann wieder geht. <3
Awww, insgesamt so toll, du solltest mehr Ina FF tippseln, immerhin gibt es viel zu wenige ^^
Von:  J-E-N-N
2011-02-11T17:56:12+00:00 11.02.2011 18:56
Also ich bin ja wenn überhaupt eher für das Hiroto/Endou Pairing, aber ich lasse mich auch bekehren und deine Fanfic hat das geschafft.
Die ist ja sowas von bezaubernd geschrieben und du hast die Gefühle so schön rüber gebracht.
Schade, dass es keine Fortsetzung von dieser Fanfic gibt, oder andere.

Hab die Fanfic vorhin im Bus verschlunge. Hab sie sogar extra ausgedruckt um sie fertig zu lesen. Sie war richtig packend und ergreifend. Und ich bin kein wirklicher Fanficleser.
Mach weiter so, könnte man Noten vergeben würde ich eine 1 mit Sternchen dir geben!
Von: abgemeldet
2011-02-10T19:24:39+00:00 10.02.2011 20:24
"Ich vermisse dich" - baaaw es hat mich getötet.
Mein Herz.
/ died

Ich bin echt überrascht, dass es überhaupt dandics zu Ina11 gibt, dann noch zu einem meiner lieblings Pairings, und dann noch so eine Gute!
Auf Animexx gibt es ja nicht so viele wirklich schön geschriebene Fanfics |D
Deswegen habe ich mich umso mehr gefreut deine zu lesen *____*~
<3
Und dann war sie auch noch so lang!
Ich sollte mir mal ein Vorbild an dir nehmen xD"

/thums up
<3

Feng


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