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Über die Grenzen [Arbeitstitel]

Eine Anglo-Französische Liebe
von

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Vorwort: Yay, meine erste richtige Fanfic auf animexx! Also, ich habe mich nach langer Pause dazu durchgerungen, wieder was längeres zu schreiben.

Die Idee hierzu kam mir mit meiner Freundin auf dem Kölner Hauptbahnhof, und ist im Gedanken an all die Fernbeziehungen geschrieben, die lieben, leiden, ersehnen und hoffen und deren Anblick mir jedes Mal fast das Herz zerreißt.

Ich nehme mir einige Schnitzer, wenn es um Lodon, Paris und die Züge und all das geht heraus, ich kann leider nicht alles perfekt recherchien ^^'

Und nun viel Vergnügen beim Lesen!

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Freitagnachmittags, meine letzte Lesung vor dem Wochenende, und wie immer war es Literaturinterpretation. Professor Newcast stand vorne, wir interpretierten „Goblin Market“. Eigentlich eines meiner Lieblingsgedichte, doch zur Zeit zog mich die Liebesposie viel mehr in ihren Bann. Ich hatte mich schon dabei ertappt, wie ich zu den kitschigsten und schlechtesten Poesie-Autoren griff, nur um mein Lieblingsthema erfüllt zu sehen!

Seufzend schielte ich auf das „Bildnis des Dorian Gray“ in meiner Tasche, die offen unter meinem Tisch stand.

Dann ein schneller Blick zur Uhr, noch zehn Minuten. Jetzt brachte früher gehen auch nichts mehr. Plötzlich spürte ich einen Ellbogen in meiner Seite und fuhr herum.

„Dreamin’, Arthur?“ Neben mir saß Beth, eine der Kommilitoninnen, mit der ich mich gut verstand. Sie studierte Literatur, doch ihr Englisch kam aus den tiefsten Gossen von Süd-London.

(Ich hatte mir mein Cockney-Englisch des Sprachniveaus zu liebe weitestgehend abgewöhnt, nur ab und an ein verschlucktes H konnte ich mir nicht verkneifen)

Beth neben mir kicherte. „Du träumst sogar ziemlich tief, hm? Du musst mir endlich mal verraten, wer das Schnuckelchen ist, für das du jeden Freitag wie auf heißen Kohlen sitzt.“

Sie beugte sich wieder über ihre Notizen und schrieb etwas auf, dann schob sie mir das Blatt hin, damit ich es abschreiben konnte. Sie wusste mittlerweile, dass ich Freitagnachmittags zu nichts zu gebrauchten war, was nicht mit Paris zu tun hatte.

Paris, die Stadt der Liebe, so sagt man. Die Literatur, die großen Liebesgeschichten, beginnen sie nicht alle dort? – Falsch, meine begann in London.

Ohne auf die Wörter zu achten, schrieb ich ab, was auf Beths Blatt stand, verwechselte die Zeile und fing auf der anderen Seite von neuem an. Beth neben mir musste an sich halten, um nicht laut loszulachen.

„Zeigst du mir am Montag endlich mal ein Bild von ihr?“ gackerte sie im schwindenden Flüsterton. „Ich hätte nie gedacht, dass ein Kerl wie du eine heißblütige Französin schnappt!“

Denn genau das dachte Beth – dass ich mir eine heiße, rothaarige Französin geangelt hatte und mit ihr von Freitagnacht bis Sonntagabend nur im Bett rumhopste und Rotwein aus Kristallgläsern trank. Nun ja, heißblütig mochte ja noch angehen, aber ab den roten Haaren hörte es dann auch auf. Francis war blond, weizenblond und eine Französin war er auch nicht. Er war sogar ziemlich männlich, für einen Schneiderlehrling sogar richtig maskulin. (Ich hatte seine Arbeitskollegin gesehen und wäre mein Französisch zu dem Zeitpunkt so gut gewesen wie jetzt, hätte ich „Mon Dieu!“ gerufen.)

Und wenn sich hier irgendjemand jemanden geangelt hatte, dann er mich! Bei so einem Mann hätte ich mich nie getraut, den ersten Schritt zu machen, so gut er mir auch gefiel.

Jedenfalls ließ ich Beth in ihrem Glauben, solange ich noch konnte.

Endlich! Ein tiefer Gong kündigte das Ende der Vorlesung an.

„See ya, Beth!“ Ich sprang auf, nahm meine Tasche und rannte ohne meinen Mantel anzuziehen aus dem Saal, durch die Gänge der Universität und in die Freizeit.

Mein Wochenende begann!
 

Eine halbe Stunde später saß ich bereits im Zug, und in meinem Magen rebellierten Freude, Aufregung und ein Sandwich vom Vormittag gegen den Becher Tee in meinen Händen, als ich mich auf meinen Platz fallen ließ.

Ich hatte es geschafft! Und diesmal hatte ich sogar einen früheren Zug erwischt. Es fuhren zwei ICEs am Tag von London nach Paris, der eine eine halbe Stunde nachdem ich meine letzte Lesung hatte und der andere erst am Abend.

Es war so gut wie unmöglich, ersteren zu kriegen, aber Engländer sind für ihre Pünktlichkeit bekannt! Zufrieden schlug ich mein Buch auf und stellte den Becher Tee auf dem Tisch vor mir ab. Jetzt trennten mich nur noch ein paar Stunden von ihm.



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