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Lebenszeichen

18 Slash MxM
von

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Prolog

Why don't you stay with me?
 

Prolog
 

Jonas PoV
 


 

Seit ich zurück denken konnte, spielten wir eigentlich schon immer und ewig zusammen unsere Instrumente.
 

Es bereitet mir ein unsagbar schönes innerliches Gefühl mit ihm diese Reise zu gehen.
 

Ich liebe es wenn seine langen, anmutigen Finger an seiner Gitarre Riffs üben, sie perfektionieren und mir mit einem Lächeln auf den Lippen stolz präsentieren.
 

Er ist der Fels meiner Brandung, war es schon immer.
 

Seit meine Eltern sich scheiden ließen, konnte ich ihm nicht mehr von der Seite weichen.
 

Seine warmen Hände, sie gaben mir in schwersten Zeiten Halt den ich sonst nirgends bekam.
 

Es war mein Schicksal, ich wusste dass ich ihn niemals den Rücken zudrehen konnte.
 

Ich begehrte seinen Charakter, seinen Körper, seine Art, sein Lachen, und seinen Stolz.
 

Er war viel mehr als nur ein 16 jähriger pubertierender Teenager.
 

Jeden Tag verbrachten wir mit einander, 365 Tage im Jahr lachten wir und spielten auf unseren Instrumenten.
 

Doch eines Tages im Winter geschah es, ich dachte nicht dass wir jemals in diese Situation kommen würden.
 

Er stellte mir seine feste Freundin vor.
 

Sie hieß Lena, war schlank und lange blonde Haare schmückten ihren Kopf.
 

Meine Gedanken fuhren Achterbahn, ich spürte die Angst in mir aufsteigen, er hatte mich verlassen.
 

Natürlich war mir klar, dass ich damit übertreibe, aber doch spürte ich es deutlich, er würde mir den Rücken kehren und ich konnte nichts dagegen tun.
 

Sie war nicht wie ich, auf meinem Oberkörper stechen Muskeln hervor, ich verbrachte viel Zeit im Fitnessstudio um ihn noch mehr zu gefallen.
 

Meine Haare waren kurz geschnitten und ebenso blond.
 

Ich sah in Lena und mir keinerlei Ähnlichkeit außer die Haarfarbe störte mich.
 

Es ließ mich verzweifeln, ich durfte ihm gegenüber nicht solche Gefühle hegen, deswegen versuche ich mich zu beherrschen, ihr freundlich die Hand zu schütteln und dann so schnell meine Beine mich tragen konnten abzuhauen.
 

Ich verabschiede mich und blickte noch ein letztes Mal in die graulichen Augen von Christian.
 

Er sah mich nicht an, spielte lieber mit Lenas Haaren und lachte dabei ausgiebig.
 

Das war der Moment für mich zu gehen, es bereitet mir überraschenderweise keine großen Umstände mich von ihm zu entfernen.
 

Niemals hätte ich gedacht, dass wir uns so trennen.
 

Erst als ich mir klar war weit genug von ihnen entfernt zu sein, brach meine Fassade auf einen Schlag in sich zusammen.
 

Verzweifelt kralle ich mich an einer mir nahstehenden Hauswand fest.
 

Heiße Tränen rannten brennend an meinen Wangen hinunter, ich sah sie aufkommen und die kleinen dunklen Flecken die sich auf der Oberfläche bildeten.
 

Mein Herz zerbrach, ich fühlte mich emotionslos, innerlich zu Tode gerichtet von ihm.
 

Er hatte mich getötet, meine Gefühle für ihn fuhren Achterbahn.
 

Wie sollte ich ihm je wieder unter die Augen treten.
 

Woher ich die Kraft nahm und mich bis nach Hause schleppte, ist mir nicht mehr klar.
 

Stumm warf ich meine Schultasche in eine Ecke meines Zimmers, vermied den Blick in meinem Spiegel der mir den Weg zum Bett blockierte.
 

Sanft ähnlich einer Feder lasse ich mich auf meine kühle Seidenbettwäsche hinab sinken.
 

Ich war heilfroh dass meine Mutter noch auf ihrer Arbeit im Büro war, wie hätte ich ihr erklären sollen das meine Augen gerötet und mein Hals heißer ist.
 

Sie wollte bestimmt nicht hören, dass ich weinte wegen Christian.
 

Dass ich versuche meine Gefühle ihm gegenüber im Zaum zu halten und es mir nicht mehr gelang.
 

Ich musste sie begraben, sie für immer verschwinden lassen. Plötzlich steigt eine unbändige Wut in mir hoch, sie reißt all meine Vernunft in zwei.
 

In mir quillt Hass gegenüber Christian auf.
 

Wie konnte er mir den Rücken zuwenden und das alles nur für dieses Miststück namens Lena.
 

Sie hatte unsere Freundschaft auf den Gewissen.
 

Niemals mehr werden wir 365 Tage im Jahr zusammen verbringen, niemals mehr nach einer Party betrunken zusammen im Bett schlafen, und warum das alles? Weil er jetzt sie gegen mich getauscht hat! Es macht mich rasend vor Wut.
 

Ich springe von meinem Bett auf und schnappe mir die nahestehende Lampe.
 

Es war mir gleichgültig, ich werfe sie gegen die Wand zum Badezimmer.
 

Ihre Form zersprang in tausend kleine Porzellanteile. Ich sah ihr ehrfürchtig dabei zu.
 

Plötzlich überkommt mich ein herzhaftes Lachen, es sah so aus als würde meine persönliche heile Welt ebenso in Millionen von Teilen zerspringen und keine Chance geben sie jemals wieder zusammen zusetzen.
 

Traurigkeit spiegelt sich in meinem Blick wieder als ich mein Lieblingsfoto sah das direkt neben meiner Kommode an der Wand hängt.
 

Es zeigt Christian und mich in einer freundschaftlichen Umarmung, meine Mutter hatte es geschossen als wir gerade unser erstes Fußballspiel gewonnen hatten.
 

In schweren Zeiten habe ich es mir oft angesehen, sein Lächeln, es hatte meine Seele wieder erwärmt.
 

Missmutig streife ich mit meiner Fingerspitze über die glatte Oberfläche des Fotos.
 

Bleibe dabei ich an seinem nackte Oberkörper hängen, seine beachtlichen Muskeln lassen mich verträumt in Erinnerungen schwelgen.
 

Unglaublich schwer konnte ich mich von ihm entfernen, löse meine Berührung auf seinem Oberkörper, drehe mich einmal um meine eigene Achse und fasse zielsicher in die dritte Schublade meiner Kommode.
 

Meinen Fund begutachte ich ein paar Sekunden kritisch, eher ich die Farbe aus seiner Verpackung holte.
 

Brav befolge ich die Beschreibung, mische alles zu einer Art Paste zusammen und ziehe mir die beiliegenden Handschuhe zitternd über meine Hände.
 

Tief atme ich ein und aus, schließe meine Augenlieder für ein paar Sekunden, denke noch ein letztes Mal darüber nach.
 

Doch mein Entschluss stand eisern fest, ich werde es heute und hier beenden.
 

Diese Ähnlichkeit unserer Haare war das Einzige was ich mit ihr in Verbindung brachte und genau das musste ich vernichten.
 

Überzeugt begann ich meine Haare schwarz zu färben, rabenschwarz, ich versuche sie so dunkel wie es mir nur möglich war zu gestallten.
 

Ich war gefangen in meinem Wahnsinn, sah mit Genugtuung dass all die blonden Haarsträhnen unter einem tiefen Schwarz verschwanden. Niemals würde ich es ihm verzeihen, er hat mich hintergangen.
 

Von Hass und Wahnsinn getrieben, freute ich mich auf den morgigen Schultag.
 

Er würde mich bestimmt nicht wieder erkennen, ich tue es selbst kaum noch.
 

Nicht nur meine Haare wollte ich verändern, sondern auch meine Kleidung, auf den charmanten Sonnyboy von neben an, daran hatte ich kein Interesse mehr.
 

Werde der Welt zeigen wer ich bin.
 

Ein teuflisches Grinsen legt sich auf meine Lippen als ich meinen Nietgürtel im Schrank erblickte.
 

Ich hatte bis zum heutigen Tag niemals Anlass gehabt ihn zu tragen.
 

Doch seine Zeit war gekommen.
 

Ich bin bereit für ein neues Leben, ein Leben im Schatten der Gesellschaft.
 

Ich möchte in eine Kategorie abgeschoben werden, möchte Schimpfwörter vernehmen die man mir sonst bestimmt nicht hinterher gerufen hätte.
 

Es bereitet mir Vorfreunde wenn ich an den morgigen Tag denke, an all diese Gesichter die mich unglaublich anstarren und mich fragten was mit mir passiert sei.
 


 

Ich konnte endlich der Jonas sein, der ich immer war.

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Prolog Ende



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