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Last Butterfly

Matt, Mello, BB vs Kira
von

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Sterben

Seit einer Stunde unterhielten sich Rebirth und Misa intensiv miteinander um eine Lösung für das Problem zu finden. Misa wollte um nichts in der Welt Kira verraten aber sie hatte auch Angst um ihren kleinen Sohn. Rebirth, der sie schon etwas länger kannte und deshalb ihr Vertrauen hatte, versuchte sie dazu zu bewegen, mit ihnen zu kooperieren damit ihre sowie auch Akitos Sicherheit gewährt war. Mit zitternden Händen wischte sie sich ihr durch Tränen verschmiertes Make-up mit einem Taschentuch aus dem Gesicht. „Es tut mir leid aber ich kann den Mann, den ich mehr als mein Leben liebe nicht einfach verraten. Lieber würde ich sterben.“ „Und was ist mit Akito? Er braucht seine Mutter und im Gegensatz zu Kira ist er völlig hilflos. Du willst doch nicht wirklich dass ich ihm sagen muss dass seine Mutter für Kira sterben will. Ich verstehe dass du ihn über alles liebst aber mein Gott Misa, du bist kein Teenagermodel mehr sondern eine junge Mutter und du musst endlich Verantwortung übernehmen. Ich verlange ja nicht dass du Kira direkt verrätst aber wenn du uns nur einen seiner Gefolgsleute nennen kannst, dann werden sich die anderen überreden lassen, dich und Akito in Ruhe zu lassen. Bitte Misa!“ Das 24-jährige Model sah traurig zu Boden und wusste nicht was sie tun sollte. Sie war in einer Lage gefangen, aus der sie nur herauskam wenn sie einen von denen verriet, den sie sie über alles liebte. Akito oder Kira… Schließlich brach sie in Tränen aus und Akito nahm sie tröstend in den Arm. „Ich will doch nur dass wir endlich eine Familie sind, dass ich zusammen mit Kira und Akito glücklich sein kann. Warum? Warum geht das denn nicht? Warum muss mir immer das genommen werden was mir am meisten lieb ist?“ Rebirth konnte sie gut verstehen. Auch er musste immer wieder furchtbare Entscheidungen treffen, genauso wie Beyond und Rumiko und so viele andere Menschen. Er kannte ihren Schmerz und wünschte sich, er könnte ihr das ersparen aber er hatte Akito versprochen dass er niemals zulassen wird dass ihm was passiert und er würde dieses Versprechen auch halten, egal was kam. Zwar war er selbst im Inneren noch ein 13-jähriges Kind im Körper eines 18-jährigen aber er hatte immer noch die Shinigami-Augen und seine Weitsichtfähigkeit. Und er war bereit jederzeit seine Waffe zu ziehen wenn jemand, der ihm nahe stand bedroht wurde. Doch dann endlich beruhigte Misa sich etwas und holte einen Zettel und einen Stift heraus und begann zu schreiben. „Teru Mikami… Er ist auch einer von Kiras Leuten und führt den größten Teil seiner Befehle aus.“ „Hat er auch angeordnet vor Jahren das Winchester Waisenhaus niederzubrennen?“ Misa nickte traurig. „Er hat auf Kiras Befehl die Kira-Anhängerschaft in England dazu aufgefordert. Er sagte dass wir nicht zulassen dürfen dass ein neuer L uns aufhalten wird… Hätte ich Kira damals aufgehalten, dann wären wir nicht in diese Lage geraten…“ Als sie alles aufgeschrieben hatte, reichte sie Rebirth den Zettel, den er sich durchlas. Dort waren Name, Anschrift und eine grobe Skizze von ihm auf der Rückseite. „Auch er besitzt das Shinigami-Augenlicht und ist sehr intelligent. Es wird nicht einfach sein ihn zu täuschen. Kennst du den Kiratempel?“ Da musste Rebirth erst einmal nachdenken, dann aber nickte er als ihm einfiel, dass mal ein Bericht über diesen lief. „Dort lebt Kira. Er hat um die hundert Soldaten zu seinem persönlichen Schutz und unzählige Überwachungskameras. Es gibt dort einen unterirdischen Fluchttunnel im Falle eines Terroranschlages.“ Mit Tränen in den Augen und zitternden Händen fertigte Misa eine weitere Zeichnung an, die Kira darstellen sollte. Er war ein gut aussehender junger Mann, der wirklich tadellos und seriös aussah, fast wie maßgeschneidert. Er und Akito sahen sich wirklich sehr ähnlich. „Anscheinend kommt der Sohn nach seinem Vater.“ „Aber er hat die Augen seiner Mutter“ fügte Misa mit einem Lächeln hinzu und wischte sich die Tränen weg. „Bitte, ich möchte zu Akito und sehen dass es ihm gut geht.“ Rebirth versprach Misa Akito sofort zu ihr zu bringen und sprach ihr Mut zu. „Ich verspreche dir dass alles gut werden wird.“

„Ich danke dir Rebirth. Ich danke dir vielmals.“

Mit schwerem Herzen ging Rebirth und als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, sank er in sich zusammen und begann zu weinen. Misas Schmerz und Kummer erinnerte ihn so sehr an seine eigene schlimmen Kindheitserlebnisse als seine Eltern ihm offenbart hatten, dass er nur ein Spenderklon war und dass sie ihm die Schuld an Lucas’ Tod gegeben hatten. Das Gefühl der Hilflosigkeit und die Angst davor alleine zu sein hatten ihn für immer geprägt.
 

Mello hatte zusammen mit Matt das Gespräch mitgehört und lobten Rebirth für seine Überzeugungskunst. Doch dieser fühlte sich irgendwie wie ein mieser Verräter und wollte seinen Teil der Abmachung einhalten. Er bat darum dass man Misa unter Beobachtung aus der Zelle rausholt und sie zusammen mit Akito in einem der Zimmer wohnen lässt. Da sie dem Jungen nicht noch mehr zumuten wollten und Misa sehr hilfreiche Informationen gegeben hatte, wurde ihnen die unbewohnte Etage zur Verfügung gestellt und als Rebirth seinen kleinen Schützling zur seiner Mutter brachte, war die Freude des Wiedersehens groß und erleichtert schloss Misa den 6-jährigen in die Arme. „Ich danke dir vielmals. Ich hatte ja solche Angst um ihn…“ „Misa, du musst für einige Zeit hier bleiben damit weder ihr noch wir in Gefahr geraten.“ Die blonde junge Frau war einverstanden und widmete sich erst einmal ihrem Sohn. Rebirth sah den beiden erleichtert hinterher und wischte sich eine Träne aus dem Auge, dann klopfte Mello ihm auf die Schulter. „Mach dir mal keine Sorgen Kleiner. Auch ich habe kein Interesse daran eine Familie kaputt zu machen und den Jungen noch zur Waise zu machen.“ „Hör auf mich ständig Kleiner zu nennen. Ich bin immerhin 18 Jahre alt!“ Matt und Mello mussten schmunzeln als sie Rebirths kindliches Schmollen sahen und luden ihn erst mal zu einem Bummel durch die Einkaufsstraßen zu machen. Da Rebirth auch mal eine Auszeit brauchte, nahm er die Einladung gerne an und verabredete sich mit den beiden für 14 Uhr. Etwas müde und erschöpft ging er aufs Dach wo die Sonne hell schien. Die Aussicht war wunderschön und er verstand, warum Rumiko hier öfters raufging. Trotz des relativ starken Windes war es warm und er legte sich einfach hin um die Wolken zu betrachten. Dabei kam ihm eine Erinnerung von damals hoch, als er zusammen mit Beyond die Jugendpsychiatrie verlassen hatte. An einem wunderschönen Sommertag waren sie aufs Dach gestiegen und haben einfach nur geschwiegen und die Wolken betrachtet. Damals gab es nur ihn und Beyond, sonst niemanden. Doch jetzt war alles anders, alles veränderte sich. Er selbst hatte sich anderen gegenüber geöffnet und diese kleine Welt aufgegeben um für Akito da zu sein. Einem Kind, welches sich nach Liebe seines Vaters sehnte, jedoch niemals bekam. Wie wohl Kiras Welt aussah? War seine auch so klein wie die eines Kindes oder gab es nur ihn alleine? Rebirth wünschte sich, er könnte all diese Sorgen endlich vergessen und einfach nur weit weg gehen. Irgendwo hin wo es keinen Kummer gab. Manchmal wünschte er sich, er könnte zu einem Schmetterling werden und sich irgendwo auf einer Blumenwiese zur Ruhe legen. Während er so da lag, wurde er langsam müde und musste gähnen. Beinahe wäre er eingeschlafen, wäre da nicht Akito, der mit seiner Mutter aufs Dach gekommen war. „Sei bitte vorsichtig Akito und geh nicht zu nah an den Rand. Es ist gefährlich hörst du?“ Doch der Kleine lief unbekümmert herum und rannte mit weit geöffneten Armen herum, als wolle er ein Flugzeug nachahmen. Misa kam zu Rebirth und sah ihrem Sohn zu. „Ist er nicht süß? So leichtherzig und unbekümmert dass man wirklich neidisch sein kann, dass man selbst kein Kind mehr ist.“ „Akito ist ein guter Junge und er hat das Herz am rechten Fleck. Du kannst stolz darauf sein ihn als Sohn zu haben.“ Wie ein Elternpaar standen die beiden da und beobachteten den 6-jährigen beim Spielen. Dann irgendwann blieb er jedoch stehen als er etwas am Boden entdeckt hatte. „Mama, Onii-chan! Kommt mal her da ist etwas.“ Neugierig was es sein könnte, gingen die beiden zu ihm hin und sahen ein Insekt auf dem Boden liegen. Rebirth kniete sich neben Akito hin. „Was ist das?“ fragte der Kleine und deutete auf das Insekt. „Sieht wie ein Schmetterling aus…“ antwortete Misa zögernd und kam näher. Tatsächlich, es war wirklich ein Schmetterling. Er krabbelte am Boden entlang und versuchte zu fliegen, doch er schaffte es nicht. Als Rebirth sah dass seine Flügel kaputt waren, durchfuhr ihn ein Schmerz in der Brust und er stand den Tränen nahe. Der Anblick dieses kleinen zarten Tieres, wie es hilflos versuchte sich in die Lüfte zu erheben, zerriss ihm beinahe das Herz. „Was hat er denn?“ fragte Akito und wollte den Schmetterling anfassen, doch Akito hielt ihn zurück. „Seine Flügel sind kaputt und er kann nicht mehr fliegen.“ „Heißt es dass er sterben wird? Können seine Flügel nicht nachwachsen?“ Traurig schüttelte Rebirth den Kopf und sah Akito tief in die Augen. „Wenn einem Schmetterling die Flügel reißen, dann fällt er zu Boden. Wenn er das tut, dann kommt er in den Himmel, das ist der Kreislauf des Lebens.“ Als Akito hörte, dass das Schicksal des kleinen Tieres, welches immer und immer wieder zu fliegen versuchte bereits besiegelt war, begann er zu weinen und tröstend nahm Misa ihn in den Arm. „Ich will nicht dass er stirbt…“ Vielleicht mochte es daran liegen dass der Anblick des kleinen Tieres so traurig war oder dass Akito über dessen Tod weinte aber auch Misa kamen die Tränen. Mit einfühlenden Worten versuchte sie ihr Kind zu beruhigen und Rebirth brachte den sterbenden Schmetterling an. Während er sich von den anderen entfernte, wischte er mit seiner freien Hand die Tränen aus den Augenwinkeln. „Im Grunde sind wir alle nur kleinen Schmetterlinge in einem Sturm. Wenn unsere Flügel kaputt gehen, fallen wir zu Boden und sterben.“

Als er das Tierchen wegbrachte, traf er dabei auf Rumiko, die auf dem Dach eine Zigarette rauchen wollte. Diese reagierte gereizt als sie ihn sah. „Was willst du denn hier?“ Doch Rebirth brachte keine Antwort heraus, dazu war er viel zu verunsichert und er hatte Angst dass Rumiko ihn schon wieder attackieren würde, wenn er etwas Falsches sagte. Da er zu stottern begann, packte ihn sie ihn unsanft am Arm und sie sah, dass er etwas auf der Hand trug. „Was hast du da?“ „Nichts“ stammelte Rebirth und wollte sich losreißen doch Rumiko packte seine Hand und sah den Schmetterling. Ihre spöttische Miene war nicht zu übersehen. „Was willst du denn damit?“ „Akito war so traurig weil der Kleine sterben wird und deshalb wollte ich ihn wegbringen.“ Irgendwie schien kurz etwas in Rumikos roten Augen etwas aufzublitzen, was Rebirth noch nie zuvor in ihr gesehen hatte doch dann verschwand es wieder und mit abwertenden Blick sah sie auf das kleine Insekt herab. „Warum macht ihr so einen Heidenaufstand um so einen blöden Schmetterling? Tagtäglich sterben unzählige von den Viechern um die sowieso niemand eine Träne nachweinen wird. Mein Gott, jeden Tag sterben Menschen und Tiere, also warum heulst du so einem Ding nach?“

„Sag mal lässt dich denn alles kalt? Mag zwar sein dass für Leute wie dich der Tod eines Menschen oder eines Tieres gar nichts bedeutet aber du kannst von einem 6-jährigen Kind nicht erwarten, dass es genauso kaltblütig ist wie du. Du hast doch gar keine Gefühle, hörst du? Du verstehst nicht wie es ist um jemanden oder um etwas zu trauern das stirbt.“ Als Rumiko das hörte stieß sie Rebirth gegen die Wand und begann wütend auf ihn einzuprügeln. Sie schlug ihn ins Gesicht, trat ihm in die Magengrube und stieß ihn schließlich zu Boden. Rebirth krümmte sich vor Schmerzen und als sie ihm schließlich auf die Hand trat, schrie er auf. „Du hast doch gar keine Ahnung! Überhaupt keine Ahnung du elendes Stück Dreck. Wenn du nicht wärst… wenn du nicht wärst…“ Rumiko brachte den Satz nicht zu Ende. Mit einem Tritt gegen die Stirn wandte sie sich um und lief davon. Rebirth, der einer Ohnmacht nahe war, setzte sich auf und wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel. Warum nur hatte er das gerade gesagt? Er hatte ahnen können, dass Rumiko wieder ausrasten und ihn zusammenschlagen würde. Er bereute auch dass er das gesagt hatte, denn er konnte tief im Inneren spüren, wie sehr er sie damit verletzt und vor den Kopf gestoßen hatte.

Sicher gab es auch jemanden, um den sie mal getrauert hatte und ihr an den Kopf zu werfen, sie habe gar keine Gefühle, war auch nicht richtig. Ob er sich bei ihr entschuldigen sollte? Eigentlich wäre dies nur angebracht aber nach der Tracht Prügel hatte er zu große Angst davor, sich ihr auch nur mehr als 10m zu nähern. Aber eines verstand er immer noch nicht: Warum war er so darauf bedacht gewesen, Rumikos Gefühle zu verletzen? Etwa weil er sehen wollte, ob sie noch etwas Menschliches in sich trug oder nicht? Für einen kurzen Moment, aber auch wirklich nur für den Bruchteil einer Sekunde hatte er etwas in ihren Augen gesehen, was er noch nie zuvor an ihr gesehen hatte doch dann war es wieder erloschen. Traurig sah Rebirth zu Boden, wo sein kleiner Schmetterling lag. Er bewegte sich nicht mehr, versuchte nur noch mit den Flügeln zu fliegen und dann regte sich gar nichts mehr.
 

Mello und Matt saßen in ihrem Arbeitszimmer und begannen Informationen zu Teru Mikami zu sammeln. Wenn Misa Amane wirklich die Wahrheit sagte, dann war dieser Mann einer von Kiras Leuten und sicher auch ziemlich gefährlich. Deswegen war es wichtig, jedes noch so kleine Detail herauszufinden und sich das kleinste Schlupfloch zunutze zu machen. „Schon bemerkt dass hier ziemlich dicke Luft herrscht seit wir Misa und Kiyomi gefangen genommen haben?“ Matt blies den Nikotinqualm aus und nahm noch einen kräftigen Zug von seiner Zigarette, während er einige Texte kopierte und schließlich ausdruckte. „Ich hab das Gefühl wir haben da einen Stein ins Rollen gebracht, den wir bis jetzt noch nicht bemerkt haben. Die Frage ist jedoch ob es nur bei diesem Stein bleiben wird oder ob er nicht auf seinen Weg noch eine Lawine auslöst“ antwortete Mello mit einer etwas gleichgültig klingenden Stimme und wirkte irgendwie erschöpft. „Langsam überlege ich mir, ob es nicht besser wäre wenn ich die drei aus der Sache raushalte. In San Francisco habe ich so viele zerstörte Familien gesehen, so viele Trauernde und hunderte, die verzweifelt nach jemandem gesucht haben. Diese Bilder sind in den ganzen Jahren immer noch in meinem Kopf geblieben und ich will einfach nicht dass meinetwegen noch mehr Menschen Kummer haben müssen. Deswegen will ich auch Kira stürzen, damit die Kinder aus dem Waisenhaus in Frieden ruhen können und die Menschheit nicht mehr in Angst leben muss.“ Etwas müde rieb sich Mello die Augen und holte eine Schokoladentafel heraus, von der er ein Stück abbrach und in den Mund schob. Matt sah ihn durch seine Fliegerbrille an und er hatte einen etwas seltsamen Ausdruck in den Augen, den Mello nicht wirklich deuten konnte. „Ich glaube nicht dass du etwas kaputt gemacht hast. Im Gegenteil: Durch unser Vorhaben ist eine zerrüttete Familie gerade dabei, wieder zueinander zu finden. Jeder von ihnen muss nur lernen, sich auf den anderen einzulassen und zu lernen, dass ihr Weg nicht immer der richtige ist. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder eine Familie sind.“



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