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Love Shot

Sasuke x Sakura [Kapitel 3 endlich online]
von

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Shot One - Work

Haruno Sakura war eine strebsame junge Frau, die sich schon als kleines Kind von sechs Jahren gewünscht hatte, eines Tages diese schicken Business-Kostüme zu tragen, wie ihre Mutter es immer getan hatte.

Diese Obsession war sogar so weit gegangen, dass sie den Kleiderschrank ihrer Mutter durchwühlte, wenn diese mal wieder auf Geschäftsreise war, um sich die viel zu großen Röcke und Blusen überzuziehen und damit vor dem Spiegel zu posieren. Dazu kamen die schicken High Heels mit Pfennigabsätzen, in denen sie sich mehr als einmal den Knöchel verstauchte. So gekleidet stakste die kleine Sakura in das Badezimmer ihrer Mutter, sprühte sich dort ordentlich mit dem teuren Parfüm ein und schminkte sich so, wie sie es schon oft beobachtete hatte.

Haruno Ami beschwerte sich nie, wenn sie knallroten Lippenstift auf ihren weißen Blusen fand. Stattdessen kaufte sie ihrer Tochter eigene Kostüme, die Sakura mit Stolz trug, wann immer sie konnte.

Durch diese Kleidung fühlte sie sich erwachsen, professionell und gebildet.

In der Schule gehörte Sakura stets zu den Besten, denn sie wollte sich ihre Träume erfüllen und einmal so viel Geld verdienen wie ihre Mutter, die PR-Agentin für eine erfolgreiche Firma war.

Mit ihrem Abschluss und anschließendem Studium des Medien- und Eventmanagements, rückte sie ihrem Ziel schließlich immer näher. Sie bekam Jobangebote en masse, doch das Richtige fehlte immer wieder.

Aber pünktlich mit der Beendigung ihres Studiums flatterte der wichtigste Brief ihres Lebens ins Haus – die Zusage auf ihre Bewerbung für die erfolgreichste Marketingfirma Tokyos.

Sakura hätte schreien können vor Glück, während sie einen regelrechten Freudentanz in ihrer Wohnung vollführte. Für diesen Job hatte sie ihr ganzes Leben gearbeitet, und nun war es endlich soweit.

Jetzt gab es einen richtig guten Grund dafür, all diese Kostüme zu tragen, die den Großteil ihres begehbaren Kleiderschrankes füllten. Sie konnte Eindruck schinden und die Karriereleiter erklimmen.

Mit einem siegessicheren Grinsen pinnte sich Sakura die Zusage über ihr Bett. So würde sie den Beweis ihres ersten Erfolges jeden Morgen vor Augen haben. Doch darauf konnte sie sich nicht ausruhen.

Nein, die Welt musste sich in Acht nehmen, denn Haruno Sakura war noch lange nicht an ihrem Ziel angekommen.
 

̶̶ ̶̶ ̶♥ ♥̶ ̶ ̶
 

Seufzend betrachtete sie sich mit schief gelegtem Kopf in dem großen Spiegel. Kaum zu glauben, dass sie schon so abgespannt aussah, nachdem sie erst drei Monate arbeitete. Sie hob die Hände und drückte kritisch in ihrem Gesicht herum.

Das Leben als erfolgreiche Businessfrau hatte sie sich definitiv anders vorgestellt. Bei ihrer Mutter hatte das immer alles so leicht ausgesehen, als würde sie auf rosafarbenen Zuckerwölkchen durch die Gegend getragen werden und ihr alles mit einem Fingerschnippen zufliegen.

Schön und gut, sie hatte ihren Traumjob und verdiente einen Haufen Kohle. Nicht jede Frau in ihrem Alter schaffte diesen Durchbruch. Andere saßen mit fünfundzwanzig Zuhause mit drei lärmenden Kindern oder verbrachten ihre Zeit in der nächsten Drogenklinik.

Nein, sie sollte sich wirklich zufrieden geben mit ihrem Leben. Ihr Chef war nur das größte Arschloch, das sie je erlebt hatte, das war zu verkraften. Und sie konnte sich mit der Tatsache trösten, dass sie nicht die Einzige war, die unter ihm litt. Sie durfte sich wirklich glücklich schätzen, dass sie wenigstens die besten Kollegen der Welt hatte, die sie gleichzeitig ihre Freunde nennen konnte. Zusammen schafften sie jeden noch so langen Tag mit seinen Tiefen und noch tieferen Tiefen. Und den kleinen Höhen, die durch ihre erfolgreichen Ergebnisse entstanden. Sowie den drastischen Absturz zurück ins Stimmungstief.

Schließlich konnte sich Sakura von ihrem Siegelbild reißen und kramte eine beige Nylonstrumpfhose aus einer der zahlreichen Schubladen. Sie entschied sich für ein Nadelstreifenkostüm in schwarz, die weiße Bluse genauso tailliert geschnitten wie der Blazer. Der Rock reichte ihr bis kurz über die Knie. Schick, aber nicht zu aufreizend. Sie schlüpfte in ihre schwarzen High Heels und legte schnell ein dezentes Makeup auf. Ihre schulterlangen Haare steckte sie zu einem strengen Knoten hoch.

Eilig packte sie Handy und Portemonnaie in ihre Handtasche, trank den letzten Schluck Kaffee aus und verließ ihre Wohnung.

Sie hatte noch etliche Zeit, bis sie anfangen musste, doch sie war lieber zu früh da als zu spät. Vor allem, weil ihr Chef immer irgendetwas fand. Sie musste perfekt sein, wie ein Roboter funktionieren. Es war also besser für sie, mit der Arbeit anzufangen, bevor es eigentlich Zeit war. Das hatte sie schon nach ihrem ersten Tag auf die harte Tour lernen müssen. Seitdem war sie immer mindestens eine halbe Stunde früher im Büro. Noch besser wäre es für sie, könnte sie in dem Gebäude übernachten. Ihre Kollegen waren sogar schon auf die abstruse Idee gekommen, Betten unter die Decke zu hängen.

Sakura nahm den Aufzug, um in den Keller zu gelangen, der die Parkgarage beherbergte. Ihr kleiner Toyota wirkte fast mickrig zwischen all den Nobelkarossen, doch Autos interessierten sie nicht sonderlich, deshalb sparte sie genau an dieser Stelle. Ihr war egal, wie es aussah, Hauptsache es fuhr sie zu ihrem Arbeitsplatz und abends wieder nach Hause. Aber ein Gutes hatte dieser Wagen: Er war pink. Nicht jeder hatte ein pinkfarbenes Auto, und so sah zumindest jeder schon von Weitem, dass es ihr gehörte.

Mehr schlecht als recht manövrierte sich Sakura aus der Parklücke und fuhr ins Freie, nur um kurz darauf in einem dieser allmorgendlichen Verkehrsstaus stecken zu bleiben. Dies war eine Tatsache, an die sie sich nie würde gewöhnen können. Zwar waren diese Stockungen in ihren Zeitplan einkalkuliert, doch sie besaß nicht die Geduld, um Stunden auf der Straße zu verbringen und nur im Minutentakt einen halben Meter vorwärts zu kommen.

Genervt aufseufzend warf sie die nächstbeste CD in den Player und ließ sich von der Musik ihrer Lieblingsband beschallen. Ihre Mutter hatte immer gesagt, dass man von einem Mädchen wie Sakura Beethoven oder Bach erwarten würde, doch klassische Musik konnte sie nur in Maßen ertragen und es entspannte sie nicht unbedingt, ganz im Gegensatz zu der Rockmusik, die sie bevorzugte. Es reagierte sie ab, auch wenn es manchmal so klang, als würden in den Liedern gerade Menschen zu Tode gefoltert werden.

Überraschenderweise löste sich der Stau bereits nach einer Viertelstunde und sie kam ohne weitere Verzögerungen in der Parkgarage des Firmengebäudes an. Zu ihrer Freude erblickte sie die Wagen ihrer Kollegen, allerdings parkte auch schon der schwarze Mercedes ihres Chefs in einigem Abstand zu den anderen Autos in dem Kellergeschoss.

Sakura musste sich zusammen nehmen, um nicht genervt aufzuseufzen, und bemühte sich stattdessen, das strahlende Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern, mit dem sie den ganzen Tag durch das Büro lief. Dass ihre Muskeln dabei Krämpfe erlitten, vor allem wenn sie wieder einmal Mühe hatte, ihre Professionalität gegenüber ihrem Chef aufrecht zu erhalten, durfte nicht von Belang sein. Friss oder stirb. Sie musste fressen, sonst wäre sie schneller weg vom Fenster, als sie blinzeln konnte. Mit Welpenschutz konnte sie bei einer Firma, die den Uchihas gehörte, bestimmt nicht rechnen.

Sie steuerte den Fahrstuhl an und das Klackern ihrer Absätze hallte in der Garage wider, bis sie den gläsernen Lift betreten und den Knopf zur dritten Etage gedrückt hatte. Die Türen glitten mit einem leisen Rauschen zu und sie fuhr bis ins Erdgeschoss, wo Rock Lee, einer ihrer Kollegen, zustieg.

„Guten Morgen, Sakura-san“, begrüßte er sie freundlich.

„Lee, es ist schon fast deprimierend, was für eine gute Laune du schon so früh am Morgen versprühst“, erwiderte sie.

„Eine hübsche Frau hebt meine Stimmung immer gewaltig.“ Lee wackelte verheißungsvoll mit den breiten Augenbrauen.

Sakura lachte. „Du Charmeur.“

„So wirst du mich nicht mehr nennen, wenn du das hier siehst.“ Lee reichte ihr eine Akte. „Es geht um deine Messe.“

Sakura schluckte hart. Die Computermesse war ihr erstes großes Projekt, in dem sie alleine die Planung leiten durfte. Sie war immens wichtig für den internationalen Markt, wenn sie da versagte, konnte sie gleich ihren Schreibtisch räumen. Langsam klappte sie die Akte auf und überflog das Schreiben, das obenauf lag.

„Wieso haben sie abgesagt?“, fragte sie und blickte zu Lee auf. „Ich dachte, dass diese Messe wichtig für diese Firma ist.“ Und die Firma war verdammt wichtig für ihre Messe, der Hauptpublikumsmagnet.

Lee zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Das Ding ist heute Morgen erst gekommen.“

Sakura räusperte sich und klappte die Akte wieder zu. „Ich werde mich gleich darum kümmern. Die bekommen wir schon wieder zurück.“ Ihr Magen drehte sich jetzt schon bei der bloßen Vorstellung um, wie viel Zeit es sie kosten würde, das wieder gerade zu biegen. Es blieben nur zwei Möglichkeiten. Entweder konnte sie die Firma davon überzeugen, doch wieder auf der Messe auszustellen, oder kündigen. Die erste Variante gefiel ihr weitaus mehr, und sie durfte gar nicht erst an einen Ersatz denken, der den leeren Platz bei der Ausstellung wieder füllen würde.

In der dritten Etage angekommen, stiegen sie und Lee aus dem Fahrstuhl. Lee steuerte sofort seinen Schreibtisch an, während es Sakura in die kleine Teeküche zog. Sie brauchte nun dringend einen Kaffee für ihre Nerven. Am besten kochte sie gleich auf Vorrat, der Tag würde lang werden. Fahrig griff sie nach Pads für die Maschine, nur um einen Moment später festzustellen, dass diese verschwunden war. Gott hasste sie.

„Hallo, Schätzchen.“

Sakura drehte sich zur Tür und erblickte Yamanaka Ino, eine ihrer Kolleginnen und mittlerweile besten Freundin. Sakura war froh, dass sie eine starke und selbstbewusste Frau an ihrer Seite hatte, die nebenbei mit ihrem hellblauen Etuikleid auch noch einen exzellenten Geschmack bewies.

„Ino, die Kaffemaschine…“

„Ich weiß.“ Ino klopfte ihr mitleidig auf die Schulter und nahm ihr den Kaffeepad aus der Hand. „Aber soll ich dir mal erzählen, was noch viel schlimmer ist als ein kaputter Automat für dieses wundervolle Heißgetränk?“

Sakura ließ den Kopf hängen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es noch etwas Schlimmeres gab, als ihr heute schon widerfahren war. Erst der ganze Mist wegen der Messe, dann keinen Kaffee… was kam wohl als nächstes?

„Ach, komm schon“, meinte die Blonde aufmunternd und manövrierte Sakura zu ihrem Schreibtisch. Die Haruno war froh, dass sie in einem Großraumbüro ohne jegliche Trennwände arbeitete, so fühlte sie sich nicht alleine, wenn das Raubtier aus seinem Käfig kam und um die einzelnen Arbeitsplätze schlich. Es war ohne ihn sogar… nett. Die großen Glasfenster ließen eine Menge Licht in den Raum und sie so die Herbstsonne genießen. Außerdem konnten sie sich so leichter austauschen.

Ino zog eine Grimasse. „Der große Uchiha Sasuke kam vor zehn Minuten zu mir und hat mir befohlen, ihm einen Kaffee zu machen. Dabei hat das Arschloch selbst noch kurz zuvor die kaputte Maschine im Müll entsorgt. Nun kann ich sehen, wie ich ihrer Majestät dienen kann.“

Sakura konnte das leise Kichern nicht verkneifen, das ihr unwillkürlich entwich. „Tu nicht so, als würdest du ernsthaft überlegen, wie du das anstellst.“

„Tu ich auch nicht“, meinte Ino prompt. „Und da ich nette Kollegen habe, kam gleich der Vorschlag, dass wir heute mal alle auf das Koffein verzichten und stattdessen brav Wasser trinken. Weil das viel gesünder ist, wenn man den Tag im Büro verbringt.“

„Wenn du das dem Chef so überzeugend beibringst, verleihe ich dir einen Orden“, bemerkte Tenten und biss genüsslich von ihrem Brownie ab.

„Fang schon mal an zu basteln“, gab Ino grinsend zurück. „Ich bin doch keine Kellnerin. Der kann sich seinen Kaffee schön selbst holen, denn dafür habe ich nicht studiert und mir den Allerwertesten aufgerissen.“

„Du weißt doch, er ist immer anderer Meinung“, kommentierte Lee von der anderen Seite des Raumes. Er hatte die Beine auf die Arbeitsplatte des Tisches gelegt und spielte Solitär, um die Zeit bis zum tatsächlichen Beginn der Arbeit totzuschlagen.

Sakura stellte nun ihre Handtasche auf ihrem Schreibtisch ab und ließ sich auf den Stuhl sinken. Dann angelte sie sich eine der Wasserflaschen zu ihren Füßen. Medium, weil es gesünder war, als zu viel Kohlensäure. Stilles Wasser bekam sie leider nicht runter.

Ino wandte sich an sie. „Wie wäre es, wenn du mir recht gibst?“

Sakura zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid, Ino. Ich bin auf der Seite von Tenten. Ihm wird es nicht gefallen, wenn er seinen Kaffee nicht bekommt.“ Und zwar ganz und gar nicht. Er würde unausstehlich sein und seine schlechte Laune an seinen Mitarbeitern auslassen. Und das war etwas, dass sie heute gar nicht mehr gebrauchen konnte. Die Sache mit der Messe war viel wichtiger und hatte oberste Priorität. Auch wenn sie dadurch ihrer besten Freundin in den Rücken fallen musste.

Ino schien enttäuscht durch ihre Antwort, deshalb lächelte Sakura entschuldigend. „Es tut mir echt leid. Aber ich kann es heute nicht gebrauchen, dass er wie ein wütender Stier hier rum läuft.“ Dabei wedelte sie die Akte, die sie von Lee bekommen hatte. „Meine Karriere steht auf dem Spiel.“

„Schon in Ordnung, Schätzchen. Ich verstehe, dass du als unser Küken ein bisschen vorsichtiger bist“, erwiderte die Blonde. „Und ich will dich ja nicht davon abhalten, den Boss zu beeindrucken. Ich bin schon an ihn gewöhnt und habe keine Angst mehr vor ihm.“

„Achtung, Eisberg auf zwölf Uhr!“, warnte Tenten plötzlich und stopfte sich schnell das letzte Stück ihres Frühstücks in den Mund und wischte sich die Krümel von der dunkelblauen Bluse, unter der sich ihr Schwangerschaftsbauch wölbte. Schnell öffnete sie eine beliebige Datei am PC.

Ino hastete eilig zu ihrem Platz und kramte eine Akte aus einer Schublade, die sie angestrengt musterte, Lees Beine hatten wieder festen Boden unter den Füßen.

Auch Sakura hatte sich angewöhnt, schnell etwas zu tun, wenn sie sich unterhalten hatte und ihr Chef im Anmarsch war. Sie klappte die Akte auf und fand die Telefonnummer der Firma, die abgesagt hatte, die sie sofort anwählte. Fast krampfhaft klammerte sie sich an den Hörer, als würde er ihr den Halt geben, den sie nun brauchte. Mit jedem Tuten des Freizeichens wurde sie nervöser und hoffte einfach nur, dass irgendjemand auf der anderen Seite abheben würde.

Doch irgendjemand schien es heute wirklich nicht gut mit ihr zu meinen, denn als ihr Boss auf ihre Gruppe zu kam, bedeutete er ihr schon von weitem, dass sie auflegen sollte.

Mit zittrigen Fingern und eher unwillig unterbrach sie die Verbindung, straffte die Schultern und zauberte das Lächeln auf ihre Lippen.

Sie konnte nicht leugnen, dass Uchiha Sasuke ein gutaussehender Mann war, vielleicht sogar der begehrteste Junggeselle von Tokyo. In seinem perfekt sitzenden schwarzen Designeranzug, dem weißen Hemd und der ebenfalls schwarzen Krawatte strahlte er eine Macht aus, die sie fast blendete. Aber was brachte ihm sein gutes Aussehen, wenn er sich mit seinem schlechten Charakter keine Freunde machte. Mit seinen dunklen Augen musterte er sie alle so abwertend, dass ihr beinahe schlecht davon wurde. Arschloch.

„Yamanaka-san, ich habe immer noch keinen Kaffee auf meinem Schreibtisch stehen“, sagte er plötzlich an Ino gewandt und seine tiefe Stimme durchschnitt die Stille wie ein Messer weiche Butter.

„Tut mir wirklich sehr leid, Uchiha-san“, erwiderte Ino, und Sakura konnte aus ihrer Stimme heraus hören, dass es ihr ganz und gar nicht leid tat, „aber wie Sie selbst schon bemerkt haben, ist die Kaffeemaschine kaputt.“

„Dann bewegen Sie sich und holen einen von Starbucks um die Ecke. Den Weg kennen Sie ja gut genug“, winkte er gleich ab.

„Wissen Sie, wir haben uns gedacht, dass wir der Umwelt etwas Gutes tun können, wenn wir mal auf den Kaffee verzichten und stattdessen Wasser trinken.“ Ino zog ihren Plan tatsächlich durch. Sakura traute ihren Ohren kaum.

„Verschonen Sie mich damit. Spenden Sie an Greenpeace, wenn Sie etwas für die Umwelt tun wollen, ich bezahle Sie schließlich gut genug. Und jetzt besorgen Sie meinen Kaffee.“ Ihr Chef verzog bei diesen Worten keine Miene. Sakura fragte sich, ob er dazu überhaupt fähig war. Gleichzeitig warf sie Ino einen flehenden Blick zu, damit diese über ihren Schatten sprang und ihn nicht noch weiter verärgerte.

Ino schien zu verstehen und widerwillig gab sie sich geschlagen. „Na schön, wie Sie wünschen.“ Sie schnappte sich ihre Handtasche und stampfte davon.

Sakura dachte schon, dass sich sein Problem nun erledigt hatte und er wieder gehen würde, doch leider schien es noch nicht vorbei zu sein, denn nun fiel sein Blick auf Tenten, die unschuldig zu ihm aufblickte.

Tenten hatte ihr einmal erzählt, dass er sie noch weniger mochte als zuvor, nachdem sie vor knapp einem Jahr den Cousin der Freundin seines besten Freundes geheiratet hatte, und dadurch auf sehr indirekte Art und Weise in seinen privaten Bekanntenkreis gerutscht war.

Fast abschätzend musterte er die brünette Frau nun und fokussierte sich dabei hauptsächlich auf ihren Bauch, was nicht nur Sakura zu missfallen schien.

„Haben Sie ein Problem?“, fragte Tenten gereizt.

„Nein, wie kommen Sie darauf?“, gab Sasuke unschuldig zurück.

„Ich weiß nicht“, meinte Tenten gespielt nachdenklich, „vielleicht hängt es ja damit zusammen, dass Sie etwas gegen meine Schwangerschaft einzuwenden haben.“

„Hyuuga-san, wie Sie wissen, bin ich Ihr Chef. Sie haben nicht so mit mir zu reden.“

„Und wie Sie wissen, ist mein Mann Anwalt, und ihm wird es gar nicht gefallen, wenn ich ihm erzähle, dass mein Chef mich bei der Arbeit schlecht behandelt, weil ich ein Kind bekomme.“ Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust.

Sakura bewunderte diese Frau. Sie war einfach unglaublich. Und das Beste war, das sie recht hatte. Wenn er sie jetzt feuern würde, würde jeder denken, dass dies geschehen war, weil sie schwanger war. Vielleicht nutzte Tenten das ein wenig aus, aber es würden nur noch zwei Monate sein, dann wäre sie sowieso erst einmal im Mutterschutz.

Zumindest schienen Tentens Worte ihre Wirkung nicht zu verfehlen, denn Uchiha Sasuke wandte sich von ihr ab. Stattdessen fixierte er nun Sakura.

Unwillkürlich musste sie hart schlucken. „Haruno-san, ich will Sie in meinem Büro sprechen. Sofort.“

Es war vorbei. Aus. Alles war umsonst gewesen. Ihre ganze Arbeit. Bei dem Pech, das sie heute hatte, würde sie nun ihren Job verlieren, weil der wichtige Kunde abgesprungen war.

Mechanisch stand sie auf und folgte ihm in die Höhle des Löwen. Nur verschwommen bemerkte sie Lees mitleidigen Blick und die überraschte Miene von ihrem Kollegen Inuzuka Kiba, der gerade noch rechtzeitig zur Arbeit erschien.

Dann fiel die Tür hinter ihr ins Schloss und Sasuke deutete mit einer Hand auf einen der schwarzen Ledersessel, die vor seinem Schreibtisch standen. Sakura kam seiner Aufforderung nach und faltete die Hände im Schoß, damit ihm ihre zittrigen Finger nicht ins Auge fielen. Dann hatte sie gleich verloren.

„Also, Haruno-san“, begann er, nachdem er ihr gegenüber Platz genommen hatte. „Wie ich hörte, gibt es da ein kleines Problem mit der Messe.“

Oh Gott, sie konnte sich ihr Grab schaufeln. Woher wusste er das denn? „Es tut mir wirklich sehr leid, Uchiha-san“, sagte sie schnell, „ich wollte mich gerade darum kümmern.“

Er winkte ab. „Darum geht es mir hier gar nicht, ich zweifele nicht daran, dass Sie das heute noch in den Griff bekommen.“

Das überraschte Sakura nun doch. Sie hätte nicht erwartet, dass er dieses Thema so einfach unter den Tisch fallen lassen würde. Aber irgendetwas sollte noch kommen. Noch sah sie ihren Job nicht in Sicherheit. „In Ordnung“, meinte sie langsam. „Was kann ich dann für Sie tun?“

„Ich fliege morgen kurzfristig nach Rom“, erklärte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Dort ist eine unserer Tochterfirmen und ich schaue mal nach dem Rechten. Außerdem gibt es ein bisschen was zu tun.“

Sakura nickte verstehend. Aber wieso um alles in der Welt erzählte er ihr das? Schön und gut, es schien hier nicht um sie zu gehen, oder um ihren Job, was sie schon sehr erleichterte, doch was wollte er, verdammt?

„Ich will, dass Sie mich begleiten.“

„Bitte was?“, entfuhr es Sakura, bevor sie sich davon abhalten konnte, überhaupt etwas zu sagen. Vor Überraschung wäre sie beinahe vom Sessel gerutscht.

„Ich möchte, dass Sie mich nach Rom begleiten“, wiederholte Sasuke ruhig.

„Aber… warum?“, fragte Sakura verdattert. Nun verstand sie wirklich gar nichts mehr.

„Ich denke, dass Sie eine Menge Talent für diesen Beruf mitbringen. Sehen Sie diese Geschäftsreise also als Chance, um mir zu zeigen, dass ich recht damit habe“, erwiderte er. „Die Kosten gehen natürlich alle auf uns“, fügte er noch hinzu.

Sakura wusste nicht, was sie sagen soll. Mit allem hatte sie gerechnet, mental hatte sie sogar schon ihren Schreibtisch geräumt, aber nicht damit, dass sie Uchiha Sasuke auf eine Geschäftsreise nach Rom begleiten sollte.

„Was sagen Sie dazu?“, erkundigte er sich nach einer kurzen Pause.

„Nun ja“, begann Sakura. Was sollte sie sagen? Und was tun? Sie wollte sicherlich nicht mit einem Menschen wie ihrem Boss in eine so wunderschöne Stadt wie Rom fahren, da gehörte in ihrer Vorstellung ein ganz anderer Mann hin. Aber hier ging es schließlich um ihre Arbeit. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er noch so gnädig zu ihr war, wenn sie das Angebot ausschlagen würde. Das wäre das dümmste, was sie tun konnte. Ihr blieb nur die Möglichkeit, zuzusagen. Auch, wenn es sehr kurzfristig war. Doch sie musste flexibel sein, wenn sie für die Uchihas arbeitete, nicht wahr? „Ich nehme Ihr Angebot sehr gerne an, vielen Dank“, sagte sie schließlich mit fester Stimme und einem Lächeln. „Es ist mir eine Ehre, Sie begleiten zu dürfen.“

Sasuke nickte. „Ich hatte nichts anderes von Ihnen erwartet.“ Er zog einen Zettel aus einer Mappe und schob ihn über den Schreibtisch zu ihr hinüber. „Wir werden mindestens eine Woche unterwegs sein. Rechnen Sie aber lieber mit zwei Wochen. Morgen früh um halb sieben werden Sie abgeholt und zum Flughafen gebracht.“

Sakura nahm den Zettel entgegen und musterte ihn kurz. Er enthielt alle für sie wichtigen Daten. „In Ordnung“, sagte sie wieder.

„Sie können dann gehen.“

Schnell erhob sich Sakura und verließ das Büro ihres Chefs. Sie fühlte sich, als würde eine schwere Last von ihr abfallen und sie seufzte erleichtert auf. Zwar war sie froh, nun den Fängen des Raubtieres entgangen zu sein, er war sogar zu ihrer Überraschung recht freundlich gewesen, doch wer wusste schon, was sie in den nächsten Tagen erwarten würde. Auf unbestimmte Zeit ganz alleine auf sich gestellt zu sein, immer darauf bedacht, Uchiha Sasuke zu beeindrucken, würde sicherlich verdammt anstrengend werden. Die größte Herausforderung ihres Lebens.

Sie konnte es immer noch nicht fassen, so glimpflich davon gekommen zu sein. Aber nach all der Aufregung wurde sie schnell wieder ernst. Er war der Meinung, dass sie die Sache mit der Absage für die Messe noch heute in den Griff bekommen würde. Sie hatte noch keine Ahnung, wie sie das anstellen sollte, doch irgendwie würde es schon klappen.

Hastig kehrte sie in ihr Büro zurück, wo die anderen sie schon gespannt erwarteten.

Du meine Güte, sie würden nicht glauben, was Sakura ihnen nun zu erzählen hatte.
 

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̶̶ ̶̶ ̶♥ ♥̶ ̶ ̶
 

Hallo. :D
 

Ich bringe schon wieder etwas Neues, aber das hier konnte ich mir nicht verkneifen. Nach all dem Ernst in meiner anderen FF brauchte ich ein bisschen Abwechslung.

Diese FF ist also mein kleiner Ausgleich. Ich sage aber gleich, dass meine andere FF, „Blood-Red Moon“, für mich im Vordergrund stehen wird, was die Updates der Kapitel angeht. ^^‘
 

Ich hoffe, dass euch der Anfang gefallen hat und Lust auf mehr macht.
 

Das war’s zumindest erst mal von mir.
 

Gruß,

hiatari



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  LikeParadise
2013-02-24T15:20:17+00:00 24.02.2013 16:20
Ich bin froh, dass ich auf diese FF gestoßen bin. Sie ist wirklich sehr fantastisch und dein Schreibstil gefällt mir auch wahnsinnig gut. :D
Von:  MissBlackBloodSakura
2011-04-09T14:51:05+00:00 09.04.2011 16:51
Die story ist echt geil(;kanns kaum erwarten wenn es weitergeht(;
Von: abgemeldet
2011-03-20T20:08:31+00:00 20.03.2011 21:08
Ich finde es einfach klasse x33
obwohl es erst ein kapitel gibt xD!
Es ist wirklcih toll , ich möchte wirklcih wissen wie es weite reght darum , BITTTE mach so schnell wie möglich weiter >.<
Von:  Quiana
2011-02-27T16:52:50+00:00 27.02.2011 17:52
Hallo,

schön, eine im Prolog halbwegs 'alltägliche' Geschichte.Viele Stellen kam mir bekannt vor, da ich sie selbt (oder auch indirekt) miterlebt habe, nur das ich halt noch zur Schule gehe.
Ein Klassenkemarad hat auch seit er 'denken konnte' auf seinen Traumberuf hingearbeitet und hat dort nun einen Platz bekommen, der hat sich selbst ordentlich gefeiert.
Die Idee mit der großen Firma, in denen einige Narutocharaktere arbeiten gibt es zwar schön öfter, aber egal. Unter uns hatte ich auch mal überlegt, solch eine zu schrieben, habe es aber lieber gelassen.

Auch wenn ich SasuSaku in letzter Zeit noch weniger mag, als in der Zeitspanne davor (das hört sich blöd an. Ich war mal verückt nach den beiden, aber ist jetzt wieder abgeklungen), denke ich, dass ich öfter mal vobeischauen werde :D

Wobei ich [eigentlich gar nicht] wissen will, was alles auf dieser hust hist Geschäftsreise passieren wird.
Bei dir lasse ich mich überraschen :D

Liebe Grüße
Quiana
Von:  lavendelina
2011-02-26T17:59:42+00:00 26.02.2011 18:59
Hallo. : )
Also das 1. Kapitel fand ich schon mal richtig toll!
Auch deine Schreibstyl, die Idee, sowie du sie
umsetzt gefällt mir sehr! =)
Schreib doch bitte schnell weiter!
Freu mich schon wahnsinnig auf das nächste Kapi! :D
Hoffe es kommt bald.
Kannst du mir dann vilt bescheid geben?
Wär echt lieb! =)

Lg Marie ♥
Von:  TigerNagato
2011-02-18T07:36:19+00:00 18.02.2011 08:36
Hach ich bin endlich zum lesen gekommen und ich liebe es jetzt schon!
ich bin gespannt, ob das mit der messe klappt, Sakura bis zum nächsten Tag alles packen kann und was sie in rom erwartet...

schreib doch bitte schnell weiter
Von:  moonlight_005
2011-02-07T17:09:18+00:00 07.02.2011 18:09
Also ich find's toll ^^ Die Geschichte klingt gut und irgendwie ist dein Stil wirklich sehr viel reifer geworden. Du hast auch das nötige Hintergrundwissen um so eine Firma gut darzustellen. Momentan lese ich sowieso ganz gerne SasuSaku, daher habe ich einfach mal reingeguckt ^^ Und ich hatte die ganze Zeit ein Schmunzeln auf den Lippen XDD Vielleicht liegt dir dieses Pairing ja ganz besonders ^^ Also ich bleib auf jeden Fall dran ^^ (Also wenn meine FF auch so toll wird *___*)

hdl
moony

P.S.: Solltest du noch mal was in der Art oder sogar noch in dieser FF machen, kannst du ja demnächst Paris mit einbauen ;)
Von:  Kleines-Engelschen
2011-02-07T15:28:48+00:00 07.02.2011 16:28
ein klasse kapitel. die einleitung zur geschichte ist dir echt fantastisch gelungen. sie macht auf alle fälle wahnsinnig lust auf mehr und ich freue mich schon auf das nächste kapitel.

greetz
Von:  HyakuyaMikaela
2011-01-24T13:04:47+00:00 24.01.2011 14:04
Der Prolog ist schon einmal nicht übel.
Durch die wenigen Absätze ist es zwar teilweise schwer zu lesen, aber naja! :]
Auch wenn die Idee bis jetzt eher 0/8/15 ist,
finde ich die Umsetzung ganz gut gelungen.
Die Charaktere haben 'Pepp',
was man in anderen Geschichte häufig vermisst.

Bin mal gespannt, was du daraus noch machst.
Vor allem die Sache mit Armor macht einen neugierig <3
Von:  Carameldream
2011-01-22T22:44:09+00:00 22.01.2011 23:44
Ich liebe deinen Schreibstil und ich bin froh, dass mal wieder etwas neues von die zu SasuSaku kommt.
Und die Story ist echt wirklich schön.
Der Prolog ist dir wirklich gut gelungen :)
Ich würde jetzt noch mehr schreiben, aber ich bin einfach zu faul...aber
beim nächsten Kapi bekommst du ein ordentlichen Kommentar von mir ;)

LG AleTheSunshine


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