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Rabenherz

Nur einen Flügelschlag entfernt (SasuSaku, ItachiKazaru(OC))
von

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Bedtime Stories and another Meeting

Weiter gehts! Kaza erzählt was passiert ist und Saku gerät in leichte Schwierigkeiten...
 

Irgendwie hatte sie ja fast Angst, an diese Tür zu klopfen, aber sie konnte ja schlecht hier draußen stehen bleiben wie bestellt und nicht abgeholt... außerdem war sie ja auch gespannt, wen sie da getroffen hatte. Um ehrlich zu sein, auch wenn sie die Knutschflecken nur kurz gesehen hatte, sie hätte Itachi Uchiha das nicht zugetraut. Itachi und leidenschaftlich lieben, das ging irgendwie nicht in einen Satz.
 

Kurz nachdem sie geklopft hatte, wurde auch schon die Tür aufgerissen.

„Sakura! Da bist du ja endlich! Komm rein, ich hab Tee gekocht!“

Immer noch so euphorisch. Das musste ja wirklich was ernsthaftes sein.

Kaum hatte Sakura die Schuhe ausgezogen, wurde sie auch schon ins Wohnzimmer gescheucht und auf das Sofa gedrückt.
 

Dann ging Kaza um das Sofa herum und setzte sich auf die andere Seite, wirkte dabei aber so hibbelig, als hätte sie sich auf eine Sprungfeder gesetzt.

Sakura seufzte. „Also gut. Nun erzähl schon. Hast du den getroffen den ich denke, und ist das passiert was ich glaube?“

Das war der Startschuss; die Worte sprudelten nur so aus Kazaru heraus, während Kuro auf seiner Vogelstange saß und etwas erlöst schaute, wahrscheinlich ob der Tatsache, das Kaza endlich jemand anderen zum Reden gefunden hatte.
 

„Es war so, so unglaublich! Ich mein, ich kam in diese Höhle und war völlig durchnässt und hab mich auf ein trockenes Plätzchen gefreut und dann zack! Sitzt er da! Und ich ihn erstmal angeschaut und er will mich anscheinend aber loswerden. Ich war völlig fertig, und dann wendet er sein Feuerjutsu an und ich kann ausweichen und er trifft Kuroi, deshalb sind seine Schwanzfedern auch ein bisschen angeflemmt. Naja und dann haben wir etwas gekämpft und ich war schon völlig fertig und dachte, gleich bringt er mich um und dann hab ich angefangen zu tanzen, aber schon ohne die Schleife, weil er die schon bemerkt hatte. Naja, und hab halt nen uralten Tanz ausgegraben, den ich mal für ihn ausgedacht hatte. Und dann, dann wollte ich ihn küssen und hab das auch gemacht und gedacht, hey, gleich bin ich wirklich tot und dann wurde der Kuss aber immer länger und intensiver und dann hat er mich hochgehoben und dann trug er mich in die Höhle und dann...“ Sie brach ab und schaute verträumt Löcher in die Luft.
 

Sakura lachte. „Was dann passiert ist, sagt der Knutschfleck an deinem Hals. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut, dass er dir so ein Anhängsel verpasst...“

„Ich auch nicht! Aber das ist noch gar nichts, schau mal-“ Ohne große Umschweife zog sie ihr Oberteil aus, samt BH, und Sakura bekam einen guten Ausblick auf ihr blau gefleckte Oberweite.

„Womit ich dann auch bei meiner Bitte angekommen wäre, könntest du wohl deine ärztlichen Fähigkeiten...“
 

Sakura runzelte erstaunt die Stirn. „Du willst, dass ich sie entferne?“

„Wo denkst du hin, bist du verrückt?! Aber was glaubst du, dass in der Höhle eine Matratze lag? Mein Rücken ist nämlich...“

Sie beendete den Satz nicht, zog ihren Zopf über ihre Schulter und drehte sich um, so dass Sakura vollen Ausblick auf das Desaster auf ihrem Rücken hatte.
 

„Ach du je.“ Die Medic-Nin ließ ihr Chakra grün aufleuchten und begann ohne Umschweife damit, die Schürfwunden und blauen Flecken abheilen zu lassen. Sie zogen sich von den Schultern bis zum Po und sahen schmerzhaft aus, und sie spürte, wie Kaza unter ihrer Hand wohlig erschauerte. Nach gut fünf Minuten war Sakura fertig und der Rücken so gut es ging versorgt, und Kazaru schien endlich ein bisschen ruhiger geworden zu sein.
 

„Nun sag aber doch, wie hat er denn reagiert? Ich mein, war er einfach weg am nächsten Morgen oder wie?“

„Nein, er ist sogar da geblieben. Und dann haben wir uns ziemlich gezofft, und als wir uns dann gerade wieder küssten... da kam dann Kisame rein.“

Sie erzählte auch noch den Rest, und einige Einzelheiten, dann wurde sie von Sakura geradezu ausgequetscht darüber, wie Itachi den so 'gewesen' war. Kazaru antwortete wahrheitsgemäß, nämlich, dass es so gut war, dass sie nicht mehr hatte denken können. Mit einem Wort: Fantastisch. Oder eher göttlich.
 

Lachend und Überglücklich umarmten sie sich fest, bevor Sakura wieder ging. /Vielleicht/, dachte sie, /Vielleicht ist es doch nicht so aussichtslos.../
 

~~~~
 

{JUNI}

Sakura rannte. Sie wusste nicht, wie lange schon und auch nicht, wie lange sie noch durchhalten würde.

Weiter, nur weiter. Immer geradeaus, Richtung Konoha.

Von Ast zu Ast sprang sie, als die Bäume zu dicht wurden.

Sie war erschöpft, hatte einige Wunden, war müde und vor allem durstig. Doch sie konnte nicht anhalten, spürte sie doch noch immer schwach die Chakren der neunzehn übrigen Verfolger hinter sich- und sie kamen näher. Obwohl die Rosahaarige ihr Chakra perfekt unterdrückte, verfolgten sie sie ohne Probleme; Sakura vermutete, dass sie einen Spurenleser dabei hatten. Manchmal waren manuelle Methoden wirklich nicht zu verachten, doch in diesem Moment hätte sie fast alles darum gegeben, dass sie nicht existierten.
 

Die Sonne begann zu sinken, während sie floh.

Zeit verging.

Die Sonne stand schon tief am Himmel, breitete goldenen Strahlen aus.

Sie stolperte, konnte sich aber gerade noch so abfangen, strauchelte etwas, rannte weiter.

Wieder über die Bäume, und immer öfter verfehlte sie einen Ast, stürzte mehrere Male, raffte sich auf, weiter ging sie.

Die Flucht.
 

Dann wurde der Wald lichter, und sie fiel fast hin, als sie auf einmal auf einer Lichtung stand.

Die Chakren der neunzehn Verfolger waren schon sehr nah, doch vor ihr am Waldrand auf der anderen Seite der Lichtung saßen zwei Personen, von denen überhaupt kein Chakra zu spüren war.

Kisame und Itachi.

War das Glück, eine göttliche Fügung oder das größte Pech?

Aus der Pfanne ins Feuer, könnte man sagen.
 

Doch sie hatte keine Kraft mehr, ihre Beine waren bleischwer, und so setzte sie alles auf eine Karte. Sie hastete an den beiden vorbei, von denen zumindest Kisame sie verwundert anschaute, rief leise: „Ihr habt mich nie gesehen, ja?“, schlug sich drei Meter weiter in den Wald und setzte sich an den Fuß des nächsten Baumstammes.
 

War es die richtige Entscheidung gewesen? Sie wusste es nicht zu sagen, aber im Grunde war es die einzige Option, die ihr Überleben zumindest theoretisch sichern könnte.

Ihr Chakra war erschöpft, ihr Körper verletzt, ihr Geist müde, ihre Augenlider schwer. Sie lehnte den Kopf an den Baumstamm und versuchte, zu Atem zu kommen.

Sie war dankbar dafür und hielt es für ein gutes Zeichen, dass die beiden Akatsuki nicht nachschauen kamen, was sie da tat, sie gleich umbrachten oder den anderen, deren Chakra sie zweifellos spürten, zum Fraß vorwarfen.
 

Nur kurze Zeit später waren die Chakren dann auch überdeutlich und wenig später kamen sie auf der Lichtung an.

Anscheinend verharrten sie- gut, dass die Akatsuki, oder zumindest ihre Mäntel, bekannt waren wie bunte Hunde und sie so einen Furcht einflößenden Ruf hatten.

Der Anführer der Bande, ein bulliger Typ mit Glatze, sprach mit seiner tiefen, aber doch unangenehmen und lauten Stimme.

„Habt ihr hier zufällig eine Kunoichi mit auffallend rosa Haaren vorbeikommen sehen?“
 

Naja, der Respekt in seiner Stimme ließ wirklich zu wünschen übrig. Gespannt lauschte Sakura regungslos darauf, was geschehen würde. Würden sie sie verraten?

Ihr kam plötzlich in den Sinn, dass sie keinen Grund hatten, es nicht zu tun. Sicher, wenn sie Kaza ins Spiel brachte, stünden ihre Chancen wesentlich höher, nur wusste Itachi nicht, dass sie das wusste.

Nun war es zu spät. Wegrennen konnte sie nicht mehr...

Nur noch hoffen.
 

„Nein.“, gab Kisame gedehnt zurück. „Selbst wenn, warum sollten wir es euch sagen?“

Der Anführer klang ärgerlich; offenbar wiegte er sich in Sicherheit, weil sie so viele waren. Das war im Grunde auch nicht falsch, nur bei Akatsuki ein großer Fehler. Sie zweifelte nicht daran, dass speziell bei diesem Team einer von beiden ausreichen würde, um sie alle zu besiegen.
 

„Weil sie laut Yoshi geradewegs zwischen euch durch gelaufen ist. Versteckt ihr sie etwa?“

„Eine Kunoichi aus Konoha. Die würde auch genau zwischen uns duchrennen und womöglich noch darum bitten, versteckt zu werden... Die müsste schon ziemlich lebensmüde sein, meinst du nicht, Itachi?“ „Hm.“, brummte der Uchiha nur gleichmütig.

„Ach, und woher wisst ihr, dass sie aus Konoha kommt?“ Der Ton des Mannes hatte etwas drohendes, lauerndes. Lauter und sauer fuhr er fort: „Sagt uns einfach, wo sie ist, sonst gibt’s heut Abend blaues Sushi!“
 

„Och wie süß. Als hätte ich diese Beleidigung noch nie gehört. Weißt du, ich mag Leute wie dich nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass du nervst ohne Ende. Haut ab, sucht woanders nach dem Mädel, sonst schneid ich dir die Innereien raus!“

Gedämpftes Gelächter erschallte.

„Du spuckst Töne! Und benutz nicht solche ungehobelten Worte, sonst kriegt die schöne Frau dir gegenüber noch Angst!“
 

Oho, wenn Itachi das mal nicht übel nehmen würde. Humor war ja etwas, das bei den beiden Uchiha sehr dünn gesät war, allerdings... Sowohl Sasuke als auch Itachi hatten in letzter Zeit erstaunlich Unerwartetes getan. Und der Mann war wirklich mindestens Doppelt so breit und schwer wie Itachi... allein bei der Vorstellung, wie die beiden nebeneinander standen, musste sie schmunzeln; Itachi sah wirklich sehr feminin aus.

Anscheinend reagierte er überhaupt nicht darauf, dafür aber Kisame.

Er lachte erst, brach dann abrupt ab und wurde ernst: „So, jetzt haben wir genug über dumme Witze gelacht. Hier ist sie nicht, also geht jetzt.“
 

Doch obwohl jeder vernünftige Mensch bei diesem Tonfall wohl schon längst das Weite gesucht hätte oder in Ohnmacht gefallen wäre, hielten sich diese Leute wohl für Superhelden. Nun ja, ihr konnte es egal sein. „Als ob. Warum sollen wir-“

Ein lautes Ratschen, ein hässliches Reißen, und dann fiel etwas sehr Schweres mit einem dumpfen Schlag auf den Boden.

Da plötzlich Totenstille herrschte, konnte Sakura sich zusammenreimen, dass der Anführer wohl gerade Bekanntschaft mit dem Teufel schloss.
 

„Hey, nehmt ihn mit. Der passt doch nicht ins Ambiente.“, erklang Kisames Stimme nach einer kurzen Stille, die für die dort Stehenden wahrscheinlich ziemlich lang erschien.

Tatsächlich bewegten sich zwei Chakren zu dem Fleck, an dem eben noch ein weiteres Chakra zu spüren gewesen war, und dann verschwanden achtzehn Chakren sehr viel schneller als sie näher gekommen waren.

Sakura atmete erleichtert auf; die Spannung fiel von ihr ab. Es war zwar noch lange nicht vorbei, denn immerhin ging es jetzt noch um die Akatsuki, aber sie konnte nicht anders, als sich um einiges sicherer zu fühlen, als sie sollte.
 

„Hey Kleines.“, hörte sie dann auch schon Kisame von links, und sehr viel näher, als sie erwartet hatte. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als er eine Hand um ihrem Oberarm schloss, sie auf die Beine zog und zum Lager schleifte. Sie stolperte hinter ihm her, zu müde, um sich zu wehren, und ließ sich ins Gras fallen, wo sie mit Mühe aufrecht sitzen blieb. Ihre Augen waren geschlossen. Egal was jetzt kam, sie würde spontan entscheiden müssen, und warum sollte sie sich bis dahin nicht entspannen? Außerdem war sie ja nicht verraten worden.
 

„So, jetzt erzähl mal, was passiert ist, und warum du dich auf Akatsuki verlässt.“

Wieder war es Kisame, der sprach, doch da es sich bei seinem Partner um Itachi Uchiha handelte, wunderte Sakura das gar nicht.

Sie lächelte. „Wie heißt es doch, in der größten Not greift man nach dem kleinsten Strohhalm.“

Sie musste husten und öffnete die Augen.

„Habt ihr vielleicht etwas zu trinken?“ Kisame reichte ihr eine Wasserflasche. Es war verrückt, sie saßen so nahe beieinander, dass sie ihnen durch das Haar streifen könnte, wenn sie die Arme ausstrecken würde. Sakura und zwei Akatsuki, was war in dieser Welt bloß schief gegangen? Und wann?
 

„Danke. Naja, die haben mich heute morgen geweckt. Ich habe glaub ich so um die zehn von ihnen umbringen können, aber dann ging es nicht mehr... und da bin ich weg. Allerdings schien dieser... Wie haben sie ihn noch genannt? Egal, der scheint ein guter Spurenleser zu sein. Sie haben mich nicht verloren, so gut ich mein Chakra auch unterdrückt hatte...“
 

Das war die Kurzversion. Der Kampf war anstrengend gewesen, denn sie wurde mit Ninjutsu immer weiter zurückgedrängt, in die Defensive getrieben und auf Abstand gehalten. Zwei hatte sie durch Glück erwischt, die ersten vier kannten ihre Schlagkraft noch nicht, und danach hatte sie mit vergifteten Waffen um sich geworfen, drei Leute auch definitiv getroffen, doch sie wusste nicht, ob sie einen Arzt dabei hatten - die Zusammensetzung dieser Gifte war nicht besonders schwierig.

Also Flucht, und das auf leeren Magen. Sie hatten ihren Doppelgänger nur leider sehr schnell enttarnt und die Verfolgung aufgenommen.
 

„Und warum warst du allein unterwegs?“ Itachis Stimme war tief und angenehm, wenn sie auch etwas gelangweilt klang.

„Das behalt ich lieber für mich. Aber ich habe keine wichtigen Dokumente dabei.“

Eine Weile schwiegen sie, und Sakuras Augen fielen zu. Die Strahlen der Abendsonne wärmten sie alle drei. Ja, Sommer war eine wunderbare Jahreszeit.

„Ach so- Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Itachi.“, fiel es Sakura plötzlich wieder ein, und sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
 

Diesmal war er ehrlich überrascht und zog verblüfft eine Augenbraue hoch.

„Mal ganz abgesehen davon, dass ich diesen Glückwunsch bezweifle, woher weißt du das?“

Sie lachte. „Nein, ich mein es ehrlich so, Herzlichen Glückwunsch. Und es ist schwierig, sowas zu vergessen, wenn Kaza ständig aufgedreht um einen herum hüpft.“

„Was hat sie damit zu tun?“, erwiderte er nur, sah sie aber nicht an.
 

Das ein Uchiha mal so offensichtlich ihrem Blick ausweichen würde, hätte sie nicht gedacht, und sie gluckste belustigt.

„Gib dir keine Mühe.“ Sie legte sich auf die Seite und schloss die Augen.

„Die eine Hälfte hat sie mir erzählt, und die andere- Nun, ich habe ihren Rücken geheilt, da brauchts nicht mehr viel Fantasie...“ Kisame verschlucke sich an seinem Wasser und Itachi sagte gar nichts.

Sie gähnte ausgiebig.
 

„Hey, nicht einschlafen, Kleines!“ Kisames Stimme hielt sie nur mit Mühe wach.

„Wie kommst du darauf, dass wir dir so geholfen haben? Wir erwarten schon eine Gegenleistung!“ Er klang immer noch so, als könnte er sich nur mit Mühe das Lachen verbeißen, und schien es nicht so ganz ernst zu meinen. Dennoch antwortete sie müde: „Ich hab nichts bei mir...“

„Ich hatte da auch eher anderes im Sinn...“ Seine Stimme klang plötzlich näher, und als sie verschlafen und mit Mühe ein Auge öffnete, war sein Gesicht sehr nahe vor ihrem.
 

Hm, das war jetzt ein Problem. Aber wehren konnte sie sich sowieso nicht mehr, also...

„Vergiss es. Nen Kuss kriegst du, nicht mehr.“ Nur mit Mühe konnte sie ein erneutes Gähnen unterdrücken.

„Wie kommst du drauf, dass ich mir nicht einfach nehme, was ich will, Kleines?“ Immer noch dieses Lächeln in der Stimme, wenn auch mit einem lauernden Unterton.

„Bitteschön. Ich schlaf währenddessen ne Runde...“ Sie zwar Lust auf dieses Spiel, vor allem, da sie sich trotz seiner Worte und seiner Nähe nicht bedroht fühlte, aber vielleicht waren durch ihre Müdigkeit, die ihre bleischweren Glieder zum Boden zog, auch ihre Sinne ziemlich beeinträchtigt.
 

Er schnaubte belustigt. „Du bist mir ja ein seltsamer Kauz. Na gut.“

„Hmm...“, schnurrte sie nur, dann drehte sie sich wieder auf die Seite, bettete den Kopf auf den Arm und war bald darauf eingeschlafen.

Auch die beiden legten sich schlafen, als die Strahlen der Sonne nun wirklich verschwanden.
 

Als Sakura am späten Morgen erwachte, war sie allein. Verschlafen stützte sie sich auf, doch von den beiden war keine Spur mehr zu sehen. Nur eine Wasserflasche stand noch neben ihr.

Sie lächelte.

/Verbrecher hin oder her, sie sind menschlich gesehen doch sehr nett, wenn sie wollen.../
 

Doch sie täuschte sich, denn Itachi trat durch die Bäume, als sie gerade etwas aus ihrem Notproviant verzehrte. „Guten Morgen.“, lächelte sie, und er nickte nur, nicht unfreundlich.

Halbwegs ausgeschlafen und gesättigt fühlte sie sich doch gleich viel besser, vor allem, da ihr Chakra sich wieder so weit regeneriert hatte, dass sie jetzt ihre Wunden heilen konnte.
 

„Wo ist Kisame?“, fragte sie so beiläufig wie möglich, als sie nur noch die Schnitte an ihren Armen heilte.

„Schwimmen.“

Sie zog verwundert eine Augenbraue hoch, doch er machte keine Anstalten, das näher zu erläutern. Doch als sie sich ihn genauer ansah, bemerkte sie den feuchten Schimmer seines Haares in den warmen Sonnenstrahlen.
 

Nach einer Weile Stille begann sie von selbst: „Kazaru geht es gut, besser als gut. Kuroi ist glaub ich fast schon genervt, weil sie nicht zur Ruhe kommt. Ich habe sie selten so aufrichtig fröhlich gesehen...“

Auch wenn es den Anschein hatte, als interessiere es ihn nicht, wusste sie, dass er zuhörte. Doch noch etwas musste gesagt werden.

Also fügte sie ernst hinzu: „Wenn du ihr weh tust, werde ich dich höchstpersönlich in die Hölle schicken, Sasuke hin oder her. Sie liebt dich wirklich.“ Tatsächlich hob er seine Augenbraue und blickte sie direkt an.

„Glaubst du, du könntest mir etwas tun?“ Klang das jetzt spöttisch?

„Drei Dinge, die du nie unterschätzen solltest: Eine Medic-Nin, eine Frau und Rachegefühle. Letzteres weißt du, bei den ersten beiden bin ich mir nicht so sicher.“
 

/Das mit der Frau weiß ich auch.../ Er erinnerte sich an Kazarus Wutausbruch, nur weil er versehentlich Kuro mit seinem Feuerjutsu getroffen hatte.
 

Wieder schwiegen sie. Es war genau wie mit Sasuke, nach jedem Wortwechsel gab es erst mal eine Pause. Die Brüder waren gesprächig wie... ihr fiel kein passender Vergleich ein.
 

„Warum liebst du Sasuke?“ Überrascht von dieser Frage, musste sie erst einmal nachdenken. Ja, warum eigentlich? Er sah gut aus. Er war stark. Er war... süß. Und man musste ihn einfach umarmen, festhalten, wenn man seine Geschichte kannte, und doch war er stark genug, diesen Schmerz tief in sich zu begraben, einfach weiter zu gehen. Er war eben Sasuke.

Er war ein Uchiha, Himmelherrgott, reichte das nicht?!
 

„Naja, er ist stark, selbstbewusst, sieht super aus, kann fast alles... Und er ist kein Weiberheld. Er ist halt einfach Sasuke. Und Liebe hat selten einen vernünftigen Grund. Aber warum interessiert dich das?“ Jetzt war sie neugierig. Noch ein Punkt, den sie Itachi nicht zugetraut hätte.

„Warum nicht?“ Jetzt klang er gereizt.

Sie zuckte kurz bei dieser harschen Antwort, doch als sie plötzlich begriff, worauf er hinaus wollte, biss sie sich auf die Lippe, um kein süffisantes Grinsen über ihr Gesicht wandern zu lassen.
 

Also war er nicht mit der Antwort zufrieden, die Kazaru ihm gegeben hatte.

Nur, was sollte sie ihm sagen? Sie wusste es doch auch nicht genau.

„Hm... Ihr kennt euch doch schon sehr lange. Und du bist- Naja, sagen wir einfach, du bist ein Uchiha, das fasst es recht gut zusammen. Habt ihr früher nicht oft trainiert? Und wenn Sasuke auch dabei war...“ Sie lächelte. „Kennst du das Spiel Vater-Mutter-Kind? Wenn man einfach spielt, man sei eine glückliche Familie? Vielleicht hat sie das unbewusst auf euch drei projiziert.

Herrgott, weißt du eigentlich, wie du aussiehst, was für eine Wirkung du auf Frauen hast? Sag mir, wie kann man dich nicht lieben- oder zumindest mögen?“
 

Die Antwort hatte er jetzt nicht erwartet, man sah es ihm an. Genau wie sein Bruder- Arrogant waren sie vielleicht zuweilen, aber von Eitelkeit keine Spur.

„Vielleicht, weil ich verrückt bin und meine Familie ermordet habe?“

„Du wirkst nicht wie ein Psychopath. Daraus folgt, wie du Kaza schon gesagt hast, dass du einen guten Grund dazu hattest. Warum sprichst du nicht mit Sasuke? Wenn ihr euch wenigstens am Leben lasst...“
 

Er schüttelte leicht den Kopf. „Wirken psychisch Gestörte nicht im allgemeinen gesund? Und er würde mir nicht zuhören. Selbst wenn, besteht das Risiko, dass ich ihn auch umbringen müsste...“ Sie zog erstaunt eine Augenbraue hoch und er bemerkte, dass er sich verplappert hatte.

Doch Kisame rettete die Situation, als er ebenfalls auf die Lichtung trat. „Morgen Kleines. Du bist ja immer noch hier.“

„Erstmal wieder zu Kräften kommen. Und etwas Zeit hab ich ja noch.“
 

„Meinst du nicht, du bist ein bisschen sorglos, so bei zwei Mördern, die eigentlich deine Feinde sind?“

Sie verzog amüsiert das Gesicht.

/Meinst du nicht, die Nacht mit Kazaru hat euer 'Kaltblütiger-Mörder' Image ziemlich ruiniert?/, dachte sie, doch die Reaktion darauf wollte sie besser nicht austesten.

„Kann schon sein.“, erwiderte sie schulterzuckend, innerlich schmunzelnd.
 

„Itachi?“, sprach der Blauhaarige seinen Partner an.

„Wir müssen los.“, stellte der fest. Jetzt schien er wieder ganz der Alte zu sein, kühl und kurz angebunden.

Er erhob sich, und sie tat es ihm gleich.

„Na denn, Kleines, machs gut.“ „Ihr auch.“ Und sie verschwanden. Itachi sah sie nicht noch einmal an.
 

Die restliche Reise verlief ruhig, auch wenn Sakura am späten Nachmittag des selben Tages fast gestürzt wäre.

Sie ließ das Gespräch mit Itachi bereits zum x-ten mal Revue passieren, als ihr plötzlich etwas auffiel, dass ihr einen ziemlichen Schock versetzte.

'Er würde mir nicht zuhören. Und selbst wenn, besteht das Risiko, dass ich ihn auch umbringen müsste...', hatte er gesagt. Das hieß, er ging davon aus, ihn nicht zu töten, und dennoch wusste er, dass Sasuke ihm irgendwann, eher früher als später, gegenüberstehen würde.
 

Er wollte sterben. Aus Reue?
 

/Ein Grund.../ Nur, was war ein guter Grund, seine Familie umzubringen?

Was müsste passieren, damit sie auch nur ansatzweise darüber nachdachte, ihre Eltern zu töten?

Langsamer machte sie sich wieder auf den Weg, kam nicht von dieser einen Frage los.

Sie schlug ihr Nachtlager geschützt neben einem Felsen auf, konnte aber nicht einschlafen. Die Sterne schienen über ihr hell vom Himmel; richtig dunkel wurde es zu dieser Jahreszeit sowieso nicht mehr.
 

Sie versuchte sich abzulenken, indem sie in Gedanken schon einmal den Missionsbericht verfasste.

Bis auf den Rückweg mit diesen Banditen war alles glatt gelaufen. Die Mission war einfach gewesen, nur eine kurze Reise nach Suna, doch sie hatte ziemliches Pech gehabt.

Naja, was sollte es, sie würde sie am besten ganz raus lassen und stattdessen irgendwas anders erzählen, warum sie zu spät kam... irgendeinen Bekannten getroffen... denn die Akatsuki würde sie garantiert nicht erwähnen.

Und wieder eine Mission erfolgr-
 

In dem Moment sprang die Antwort sie so deutlich an, dass sie senkrecht saß.
 

Eine Mission!
 

Sakura war wieder hellwach, an Schlaf nicht mehr zu denken.

Das wäre doch gelacht, wenn sie das nicht herausbekam.

Sie packte ihre Sachen zusammen und machte sich wieder auf den Weg, während ihr die Tragweite dieser Erkenntnis langsam bewusst wurde. Auch wenn sie noch keine Ahnung von dem Warum hatte, das würde sie herausfinden, und wenn sie ins Geheimarchiv einbrechen müsste.
 

Das wars auch schon wieder! じゃまた、 meine Lieben^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2011-11-30T20:35:27+00:00 30.11.2011 21:35
Klasse Kapi^^
Von:  DarkBloodyKiss
2011-11-30T16:10:46+00:00 30.11.2011 17:10
Ein sehr tolles Kappi ^^
bin schon richtig gespannt wie es weiter geht ^^

glg DarkBloodyKiss ^^


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