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Rabenherz

Nur einen Flügelschlag entfernt (SasuSaku, ItachiKazaru(OC))
von

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Dreams of the night

So, wie versprochen, hier meine neue FF! Viel Spaß beim Lesen, Tee und Kekse raus ^_^
 

Anm.: Ninken = Kakashis Ninja-Hunde
 

„Nii-chan!“

Angesprochener wendete den Kopf, und ein Lächeln breitete sich auf seinem hübschen Gesicht aus.

„Nii-chan! Kaza-san! Ihr seid wieder da!“

Auch Kazaru, eine junge Frau, wandte sich um, und auch sie lächelte, als der kleine Junge auf sie zu gerannt kam.

Er erreichte die beiden und warf sich in die Arme seines Bruders.
 

„Endlich seid ihr wieder da! War es anstrengend? Musstet ihr viel kämpfen? Waren die Gegner stark? Hast du...?“ Doch Itachi unterbrach seinen kleinen Bruder mit einem leisen Lachen.

„Nun mal nicht so schnell, Sasuke. Lass uns doch erstmal nach Hause kommen.“
 

Es war ein schöner Nachmittag im Mai. Ein angenehm warmer Wind strich über die Wiesen.

Itachi Uchiha und sein Team, darunter Kazaru Shirobane, waren gerade von einer Mission nach Konoha zurückgekehrt. In den drei Wochen ihrer Abwesenheit hatte Sasuke Uchiha, Itachis kleiner Bruder, den Jonin und die Chunin schrecklich vermisst.
 

Eigentlich war es erstaunlich. Kazaru war zwar erst letzten Monat Chunin geworden, Itachi jedoch sollte bald seine Anbu- Prüfung ablegen. Das Unglaubliche daran war, dass Kazaru bald zwölf wurde und Itachi gerade dreizehn Jahre alt war. Kazaru lag damit im oberen Drittel ihres Jahrgangs, Itachi jedoch weit über dem Durchschnitt.
 

Sasuke war acht und noch ein absolutes Kind, wenn er mit seinem Bruder zusammen war. In der Akademie war er Klassenbester, der Schwarm aller Mädchen und sagte nie etwas, wenn er nicht musste. Zu Hause scherzte und plapperte er unentwegt.

Später am Abend, als sie zu dritt auf dem weichen Gras eines Hügels lagen und den goldenen Sonnenuntergang betrachteten, meinte Sasuke: „Wenn ich mal groß bin, dann möchte ich ans Meer ziehen. Kommt ihr beiden mit?“
 

„Liebend gern, Sasuke, aber...“, begann Kazaru, und Itachi führte es weiter: „...aber wenn du Ninja bist, kannst du nicht einfach aus dem Dorf weg. Und du willst doch ein starker Ninja werden, nicht?“ Das war von klein auf Sasukes Traum gewesen.

„Hm. Dann zieh ich halt ans Meer, wenn ich zu alt zum Ninja-sein bin.“ Sasuke grinste und hatte das Problem seiner Meinung nach damit gelöst. Itachi und Kazaru begannen zu lachen. Herrlich naiv, aber ein guter Plan.
 

„Warum willst du denn ans Meer, Sasuke? Du hast es doch noch nie gesehen. Woher weißt du, ob es dir gefällt?“, fragte Kazaru neugierig. Der Junge antwortete ohne zu zögern: „Nii-chan hat mir gesagt, das Meer hat die gleiche Farbe wie deine Augen.“ Itachi zuckte leicht zusammen, und Kazaru blickte etwas erstaunt zu ihm hinüber. „So, hat er das, ja? Na, dann bin ich ja froh, dass meine Augen dir so gefallen.“
 

Kazaru schloss immer noch lächelnd die Augen und sah die Wellen des glitzernden Meeres vor sich.

Ja, wie schön wäre es, am Meer zu wohnen...
 

Doch dann veränderte sich das Bild. Der Himmel wurde dunkel, es donnerte und das Meer wurde unruhig. Wind kam auf, ein Sturm, und immer höher schlugen die Wellen. Kazaru riss die Augen auf, doch das Bild verschwand nicht. Sie stand mit Itachi und Sasuke, die das alles anscheinend nicht bemerkten, an einer Klippe. Gefährlich nah am Rand einer Steilklippe.
 

Der Wind zerrte an ihnen, und als sie nach unten sah, bemerkte sie, wie der Rand zu bröckeln begann. Sie wollte zurücktreten, doch da spürte sie eine Hand im Rücken. Itachi. Sasuke sah sie beide nun verwirrt an, Angst in den Augen. Eine Welle knallte gegen die Klippe, Spritzer von Wasser trafen sie. Doch als sie auf ihren Arm blickte, waren die Tropfen rot. Blutrot.

Sie sah zum Meer. Doch es war nicht mehr Blau, auch nicht tiefschwarz, wie das bei stürmischer See üblich ist.
 

Das Wasser war rot. Schreie ertönten, und sie sah Menschen in den Fluten verschwinden.

Das war kein Wasser, das war Blut.

Der Druck der Hand in ihrem Rücken verstärkte sich.

„Itachi, was tust du da?!“, rief sie entsetzt; endlich hatte sie ihre Stimme wiedergefunden.

Sasuke weinte, und plötzlich brach der Boden unter seinen Füßen weg.

Ein schriller Schrei, als er sich noch kurze Zeit an einer aus der Wand ragenden Wurzel festhalten konnte, und ein hilfloser Blick zu seinem Bruder.
 

Der sich nicht rührte.

Kazaru wollte ihm helfen, doch da hielten Itachis Hände sie fest.

Ein langer Moment, in dem selbst der Sturm zu verstummen schien, und schließlich riss die dünne Wurzel, und mit einem verzweifelten, ängstlichen und auch unendlich enttäuschtem „Nii-san!“ fiel Sasuke. Bevor er auf die Felsen schlug, kam die nächste Welle heran und spülte ihn weg.

„Nein!“, rief Kazaru, neigte sich nach vorn, und da ließ Itachi sie los.
 

Und als sie spürte, wie sie den Halt verlor, nach vorne fiel, fiel ihre Seele in ein schwarzes Loch. Im Fallen drehte sie sich um, sah Itachis unerbittliche Augen. Der letzte Halt, den ihre Seele noch gehabt hatte, verschwand, und sie fiel in die Leere.
 

Eine Welle erfasste auch sie. Der Geschmack von Blut ließ sie würgen, als sie auftauchte und nach Luft schnappte. Sie sah sich um, hörte Sasukes verzweifelte Schreie, sah ihn zwischen Leichen treiben- Oh mein Gott, war das seine Familie?! Er hatte sich an ein Stück Treibholz geklammert, schrie wie von Sinnen, streckte einen Arm nach ihr aus.

Sie schwamm auf ihn zu, versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass das Blut war, doch Blut war dicker als Wasser, und das Schwimmen gestaltete sich schwierig.
 

Doch sie versuchte es weiter, auch sie weinte, obwohl sie es nicht bemerkte, bis sie eine Stimme hörte, die lauter tönte als der Donner.

„Ihr seid schwach. Zu schwach. Es ist zu spät.“

Sie blickte sich um, sah Itachi noch eine Sekunde in die Augen- in das Sharingan- dann drehte er sich um und ging. Als sie sich Sasuke zuwenden wollte, waren seine Schreie verstummt, und er trieb immer weiter von ihr weg. Die Strömung zog sie in die entgegengesetzte Richtung.
 

Ihr wurde schwarz vor Augen, und als sie das Gefühl hatte, zu ertrinken, schreckte sie hoch. Ihr Gesicht durchbrach die Wasseroberfläche, und sie wachte auf.
 

~~~~~~~~~ {JANUAR}
 

Kazaru saß schweißgebadet und nach Luft schnappend in ihrem Bett.

Als sie sich etwas beruhigt hatte, sah sie auf die Uhr- vier Uhr nachts. Wolfsstunde.

Sie wusste schon, warum sie diese vierbeinigen Hundeviecher nicht leiden konnte.

Draußen war es noch stockfinster- kein Wunder, es war auch mitten im Winter. Mitte Januar.

Noch dazu hatte sie Morgen dienstfrei, trotzdem stand sie auf und wollte sich einen Tee machen.

Eigentlich hatte sie ausschlafen wollen, doch daran war jetzt nicht mehr zu denken.

Kuroi, ihr schwarzer Rabe und treuer Begleiter, blinzelte sie fragend und verschlafen aus einem rotschwarzen Auge an.
 

„Schlaf weiter... nichts Schlimmes...“ Dennoch folgte ihr sein Blick aus dem Zimmer, bis sie in der Küchentür verschwand. Kuroi wusste, dass sie wieder einen Albtraum gehabt hatte- sie hatte im Schlaf gemurmelt und sich herumgewälzt, dabei konnte ein Vogel ja nicht schlafen.

Und außerdem wirkte sie ziemlich fahrig, was so gar nicht ihre Art war.

Trotzdem schloss er sein Auge und schlief weiter, konnte er ihr ja sowieso nicht helfen.
 

Sie würde ihn wecken, wenn sie ihn um sich haben wollte.
 

Kazaru stand in der Küche, in der Dunkelheit, und trank ein Glas Orangensaft. Tee würde jetzt zu lange dauern. Verdammt, dieser Traum... Sie träumte zum Glück nicht oft von dieser Sache, aber es nahm sie jedes Mal mit, und es war auch nie der gleiche Traum, irgendwas war immer anders.

Und diesmal war es besonders schlimm gewesen.

Die schlanke Kunoichi lehnte sich seufzend an die Küchenzeile und hielt das Glas mit dem kalten Saft an die Stirn.
 

Sie hatte keine Angst vor Blut, und außer mit Sasuke hatte sie mit Itachis Familie auch nichts zu tun gehabt, auch wenn es sie dennoch mitnahm. Aber Itachi...

Das er so etwas hatte tun können. Noch nicht einmal ihretwegen, sie waren halt gute Freunde, das war es nicht... doch sie wusste, wie sehr er seinen Bruder liebte. Und wie hatte er ihm das antun können? Die Szene auf dem Hügel hatte wirklich so stattgefunden. Damals schien alles noch in bester Ordnung zu sein. Und fast genau ein Jahre später nur war es geschehen, das Massaker... anders konnte man es nicht bezeichnen.
 

Obwohl sie es nie gesehen hatte, nur einige Fotos hatte sie zu Gesicht bekommen. Und Sasukes Verhalten, das sich danach radikal änderte, sagte alles.

Kazaru wusste, dass Sasuke seinen Bruder immer bewundert und als Vorbild angesehen hatte, sein Bruder war sein Ziel als Ninja, doch nun, nach diesem Vorfall, hatte der Wunsch nach Rache dem letzten in Konoha verbliebenen Uchiha den Antrieb gegeben. Er wollte nun nicht mehr so werden wie sein Bruder, er wollte besser werden, und das wollte er damit beweisen, dass er ihn umbrachte.
 

Sie hatte oft versucht, es ihm auszureden, doch er hörte nicht auf sie, ging ihr nach einiger Zeit sogar aus dem Weg. Das war nicht nur seine Schuld; außer diesem Anliegen, seine Rache doch aufzugeben, hatte sie nichts mehr mit ihm zu tun. Sie konnte ihn ja nicht bemuttern, dann würde er nie lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, und deshalb hatte sie sich sehr von ihm distanziert. Doch sie konnte nicht leugnen, das sie ihn nicht aus den Augen ließ, sein Fortkommen beobachtete, soweit es ihr möglich war.

Zudem erinnerte ihr Zusammensein sie beide schmerzlich an Itachi, der durch seine Abwesenheit auffiel.
 

Dazu kam die Tatsache, dass sie wenige Tage nach Itachis Verrat ebenfalls verschwunden war, mit dem Anliegen, ihn zurück zu holen. Sie konnte und wollte nicht glauben was er getan hatte, wollte ihn zur Rede stellen und es aus seinem eigenem Mund hören.

Doch natürlich war ihre Suche vergeblich gewesen. Sie hatte ihn nur einmal kurz gesehen, und da war er in Begleitung eines großen, blauhäutigen Mannes mit Schwert. Sie trugen die gleichen Mäntel- schwarz mit roten Wolken.
 

Akatsuki.
 

Völlig am Boden zerstört kehrte sie Monate nach ihrem Aufbruch kurz vor ihrem 14. Geburtstag wieder nach Konoha zurück.

Die Strafe für ihr Weggehen war einen Monat absoluter Hausarrest unter Bewachung von verschiedenen Jonin, was ihr in ihrem Zustand nicht wirklich etwas ausmachte, und sie gab die Informationen, die sie unter anderem mit Kurois Hilfe gesammelt hatte, ebenfalls weiter.
 

Sie bestand im zweiten Versuch ihre Jonin-Prüfung und ein Jahr später auch die Anbu- Aufnahme. Doch Teammissionen lagen ihr nicht; seitdem verrichtete sie für den Hokage Einzelmissionen, meist auf Anbu- Level, und verlegte sich mehr auf Transport wichtiger Schriftstücke und Spionage denn auf Kämpfe. Zusammen mit Itachi war sie gut, doch allein musste sie sich auf ihre Genjutsu und ihre Fächer verlassen, was nicht unbedingt die besten Stärken für einen Kampf waren. Selten schickte der Hokage eine zweite Person mit.
 

Das Uchiha- Massaker war jetzt schon fast acht Jahre her. Sie war 21, also musste Itachi 22 sein.

Sie hatte sich in den letzten Jahren sehr zusammengerissen, auch wenn sie Itachi immer noch zurück haben wollte, und sie hatte nur einmal wirklich komplett die Fassung verloren, als Sasuke nicht einmal zwei Jahre später Konoha ebenfalls verließ, um zu Orochimaru zu gehen.

Sie mochte ihn sehr, hatte sich nur zu seinem eigenen Wohl von ihm fern gehalten, und jetzt das. Ganz allein gelassen von beiden. Das Schlimmste war die Gewissheit, dass sie irgendwann aufeinander treffen würden. Sie liebte beide, und sie wusste nicht, zu wem sie halten sollte.
 

Über ihre Tagträumerei war es bereits morgen geworden, wenn auch erst sieben Uhr. Da es keinen Zweck hatte, wieder zu Bett zu gehen, begab sie ins Bad und zog sich an.
 

Wenn Sasuke doch seine Rache vergessen und mit Itachi zurück ins Dorf kommen würde... Dann könnte wieder alles so sein wie früher.

Obwohl, nicht ganz so wie früher.
 

Sie war erwachsener geworden, das waren sie alle. Ihre dickes, schwarzes Haar band sie sich wie üblich zu einem Pferdeschwanz, und die blond gefärbten Spitzen schimmerten normalerweise im Sonnenlicht, das es um diese Jahreszeit eher selten zu sehen gab.

Ihr Netzshirt war schulterfrei und mit einem breiten schwarzen Band am Hals befstigt. Das schwarze Oberteil war bauch- und schulterfrei und ihr ebenfalls schwarzer Rock ging ihr bis zur Mitte der Oberschenkel. Zu guter Letzt zog sie sich noch die dunkelbraunen Armschoner über und band sich ihr Stirnband um die Hüfte.
 

„Kuro?“ Sie nannte ihn eigentlich nie Kuroi, das war sein Name für alle anderen, nur Kazaru und ihre engsten Vertrauten ließen die letzte Silbe einfach weg, genauso, wie sie für ihre Freunde einfach nur Kaza war.

Kuro schlug mit den Flügeln, die Federn raschelten leise. Dann kam er aus seinem Nest herunter geflogen und setzte sich auf ihre Schulter.

Seine lackschwarzen Federn schimmerten im richtigen Licht rot, das heißt, bei Sonnenlicht, doch sonst sah er jedem anderen Raben zum Verwechseln ähnlich, wenn einmal von seinem Verhalten absah.
 

In der Familie der Shirobane war es Tradition, das jedes Kind einen Vogel zum Begleiter bekam. Kuro war zwei Tage vor Kazarus sechstem Geburtstag geschlüpft und nicht mehr von ihrer Seite gewichen. Er kannte sie in- und auswendig, war ihr engster Freund und immer bei ihr. Andersherum war es genau das Gleiche, die beiden waren unzertrennlich.
 

Gemeinsam verließen sie das Haus und machten einen Morgenspaziergang.

Dabei suchte Kuro sich sein Frühstück und Kazaru versuchte, wach zu werden. Sie selbst hatte Morgens noch nicht so richtigen Appetit, und deswegen hatten sie es sich zur Gewohnheit gemacht, nach dem Aufstehen eine mehr oder weniger lange Runde zu drehen, sofern der Zeitplan das zuließ.

Außer auf Missionen klappte es recht häufig.
 

Allerdings war es selten, dass sie dabei jemanden traf- zumindest jemanden, mit dem sie reden mochte.

Klar waren Kiba und Akamaru häufig unterwegs, aber Kuro hatte Hunde und auch Katzen noch nie so richtig leiden können, und demzufolge hielt auch Kazaru sich von ihnen fern.

Obwohl sie die beiden nun schon länger nicht mehr gesehen hatte, waren sie doch zusammen mit Sakura auf Mission.

Doch diesmal lief sie geradewegs und immer noch in Gedanken über diesen Albtraum versunken Kakashi in die Arme- naja, nicht ganz, denn er hatte sein Icha-Icha-Buch in der Hand und achtete nicht sonderlich darauf, wohin er trat.
 

Hätte Kuro nicht ein warnendes Krächzen von sich gegeben, wären sie frontal zusammengestoßen.

Auch Kakashis Ninken waren Kazaru und Kuro suspekt, doch die waren ja nicht immer bei ihm. Insofern hatte Kakashi es geschafft, der einzige Mensch zu sein, mit dem sie offen über ihre Sorgen wegen Itachi reden konnte. Sicher, sie unterhielt sich auch viel mit Sakura darüber- aber irgendetwas hatte Kakashi an sich, dass sie ihre geheimsten Bedenken und Probleme aussprach.

Vielleicht lag es daran, dass er einfach gut zuhören konnte und ihr nie das Gefühl gab, sie langweile ihn. Er legte ehrliches Interesse an den Tag, und gleichzeitig konnte man bei ihm sicher sein, dass er es nicht weitererzählen würde.
 

Auch wenn er sich mit guten Ratschlägen sehr zurückhielt.

Nicht, dass ihm hinterher noch jemand die Schuld gab... an was auch immer.
 

Und nicht, dass sie Sakura nicht vertraute, aber sie war halt vier Jahre jünger als sie selbst, und irgendwie verband die beiden zwar eine tiefe Freundschaft, doch gab es auch Dinge, die man der anderen nicht erzählte. Auch Sakura hatte Geheimnisse vor ihr, und es war in Ordnung so.

Aber eines wussten sie beide von der jeweils anderen: Ihre Schwärmerei für die Uchiha-Brüder. Und vielleicht war es gerade das, was sie so tief verband, was sie überhaupt erst verbunden hatte.
 

Kazaru hatte erkannt, dass sie Itachi liebte, wusste es schon lange, doch sie gestand es sich erst ein, als sie ihren Hausarrest absaß und sich Gedanken um ihn machte.

Und Sakuras Liebe zu Sasuke- nun, er war ja schon immer der Schwarm aller Mädchen gewesen. Zu Kazarus Bedauern hatte er nie Interesse an den Tag gelegt, obwohl es ihm und seiner Gefühlswelt wahrscheinlich sehr gut getan hätte.

/Dann würden wir drei nicht in dieser beschissenen Situation stecken!/, dachte sie wütend.

/Wir fünf/ korrigierte sie sich sofort, und bezog Kuro und Sakura auch mit ein.
 

„Kazaru! Lange nicht gesehen.“ „Hm.“, entgegnete sie nur.

Keiner von ihnen entschuldigte sich, den anderen fast umgerannt zu haben, es war nicht nötig.

Sie kannten sich gut. Als sie neu zu den Anbu gestoßen war, hatten sie lange Zusammengearbeitet, er war ihr Sensei und ein guter Freund- der einzige, mit dem sie ganz offen über Itachi und ihre Gefühle sprach.
 

Kakashi blickte sie fragend an.

„Es ist acht Uhr morgens und du machst schon den Eindruck, total fertig zu sein.“

Das war keine Frage, nur eine Feststellung. Kazaru zuckte mit den Schultern. Sie ging eine Weile schweigend neben ihm her, dann begann sie nachdenklich:

„Ich hatte wieder einen Traum. Von diesem Tag. Aber so schlimm wie diesmal war es noch nie.“

Er schwieg und klappte sein Buch zu, während Kuroi immer in Hörweite blieb, obwohl er scheinbar damit beschäftigt war, sein Frühstück zu erbeuten.
 

„Warum? Das will mir immer noch nicht in den Kopf. Sasuke und mir das anzutun... Und außerdem, wenn ich mich mehr um Sasuke gekümmert hätte, wäre vielleicht wenigstens er hier geblieben.“

Kakashi blieb wieder still. Das war keine neue Erkenntnis, also wartete er ab, was diesen Traum so schlimm gemacht hatte.

„Vielleicht hat er einfach Spaß am Töten. Vielleicht ist es psychologisch ein großer Fehler gewesen, ihn so jung schon solche Missionen ausführen zu lassen.“, flüsterte sie.
 

Aha, das war es also. Spaß am Töten? Der Gedanke war ihm noch nicht gekommen. Könnte sein. Selbst wenn, musste das nicht unbedingt etwas mit 'solchen Missionen' zu tun haben. Er wusste, was sie meinte- ein zehnjähriger Chunin, ein elfjähriger Jonin, und vor zehn Jahren gab es noch wesentlich mehr Aufträge, die auch wesentlich gefährlicher waren. Oder, um es einfacher zu sagen, die Gegner waren blutrünstiger und schreckten nicht davor zurück, ein Kind zu töten.

So hatte Itachi schon in sehr jungen Jahren die brutale Realität vor Augen geführt bekommen.

Dennoch...
 

Er hatte selbst einige Monate mit Itachi gearbeitet und absolut nicht den Eindruck gehabt, dass ihn Leichen sonderlich belasteten, solange es keine Kameraden waren. Allerdings konnte er gleichzeitig und trotz der eigentlich fließenden Bewegungen des Jungen erkennen, wie sehr es ihm meist zuwider war, seine Gegner umzubringen.

„Vielleicht. Aber das glaube ich nicht, Kaza. Du kennst ihn besser als ich; du müsstest wissen, dass er psychisch nicht so labil ist. Vergiss nicht, der Uchiha-Clan hat noch ein eigenes Training. Ich glaube nicht, dass die ihren Nachwuchs in Watte packen.“ Er ließ seine Stimme belustigt klingen, und Kazaru lächelte tatsächlich. Manchmal brauchte sie einfach jemanden, der ihr einen Spiegel vor das Gesicht hielt, metaphorisch gesprochen.
 

„Irgendwie hast du wahrscheinlich recht... Aber ich wünschte, er würde mir das selbst sagen...“, seufzte sie.

Kakashi zog entschuldigend die Schultern hoch. Das war ein Wunschdenken von ihr, er konnte sich nicht vorstellen, dass Itachi je wieder nach Konoha zurückkehren wollte.

Sie beide dachten das, wussten das.

Wieder gingen sie schweigend, bis Kazaru irgendwann fragte: „Und? Was hast du heute noch vor?“
 

Er zuckte wieder mit den Schultern, dann entgegnete er: „Ich muss gleich zu Tsunade. Mal schauen was die sich wieder als Folter für mich ausgedacht hat...“

Kazaru lachte. Das war typisch Kakashi.

„Na, ich hoffe, du überlebst. Ich hab heute frei. Und dann wacht man so früh auf, gemein ist das...“

Jetzt lächelte auch Kakashi.

Kuro kam angeflogen und ließ sich auf Kazas Schulter nieder.
 

Kakashi nickte dem Raben zu, und Kuro krächzte kurz bestätigend.

„Na dann, ihr beiden. Ich werde mal gehen, nicht das ich noch zu spät komme...“

Kazaru schnaubte belustigt.

„Das wäre eine Tragödie. Wann sollst du denn da sein?“

„Halb acht!“, meinte er grinsend und verschwand.

Kaza schüttelte ungläubig den Kopf- es war bereits viertel nach acht.
 

Jaha, typisch Kakashi- so isser nunmal^^

Also, das war etwas viel Erklärung, aber ich musste euch Kaza und ihre Beziehung zu Ita erstmal vorstellen.

Lob(immer^^) und Kritik (begründet) sind immer Willkommen!
 

Wer auf die ENSListe will, der schreibe es unter seinen Kommi^^

Vllt lade ich das zweite Kapitel schon Silvester hoch, zur Feier des Tages, aber dann wird sich das Update so ziemlich Monatlich halten. Es werden bestimmt 20 Kapitel, eher mehr...

Na denn, Fröhliche Weihnachten euch allen!

Lg

Eure Flecki^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Panda_
2011-05-10T18:05:58+00:00 10.05.2011 20:05
Die FF ist echt toll, vorallem weil man ja dann auch die Douji-Bilder vorm Auge hat und du hats ne'n echt tollen Schreibsteil! X3 Ich liebe die FF & den Douji
Von:  Nightwalkerin
2010-12-31T19:50:04+00:00 31.12.2010 20:50
Hey ^^

Also das ist ja ne coole FF ^^ Werd sicher weiterlesen xD *sich gleich auf das 2. Kapi stürz*
xD
Super Kapitel auf jeden Fall ^^

LG
Von:  MissAllSunday
2010-12-27T17:10:25+00:00 27.12.2010 18:10
Ui ich freu mich schon!!!
*ganz neugierig auf das nächste Kapi ist*
Hast du gut gemacht XDDD aber hast du wirklihc die Peitsche gebraucht? ;)(
XD
glg
Von:  fahnm
2010-12-26T02:07:56+00:00 26.12.2010 03:07
Mega Kapi^^
Da bin ich jetzt auf das 2. Kapitel gespannt.^^
Von:  Raishyra
2010-12-25T11:34:45+00:00 25.12.2010 12:34
cooles Kapi^^
Von:  AmeNeko
2010-12-25T00:53:08+00:00 25.12.2010 01:53
*quietsch* \öö/ Kaza~
*räusper* okay sorry, kleiner Ausfall der Selbstbeherrschung XD

Ich habs zwar schon 100 mal gelesen aber:
Es ist immernoch gut, hehe.
Wie könnte es auch sein dass kakshi mal ohne sein Buch rumrennt? Die Szene finde ich zu süß xD
Ich denke das ist das beste Weihnachtsgeschenk heute ;3 *drück*knuddel*

Jetzt muss ich mich ja ranhalten mit zeichnen xD


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