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A hard another life

Das Leben läuft manchmal nicht so, wie man es will.
von

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Prolog

Es gibt viele Menschen im Land Lyrius, die glücklich über ihr Leben sind und geschäftig ihren täglichen Arbeiten nachgehen. Sie sind froh und genießen jeden Tag, der ihnen beschert wird.

Doch es gibt auch Momente im Leben, die weniger schön sind. Und diese Momente wollen die meisten nicht wahrhaben.

So viele Menschen es gibt, denen Gutes widerfahren ist, so viele gibt es auch, bei denen unendliches Leid und Ungerechtigkeit zum täglichen Leben dazugehören.

Diese Personen werden von den anderen nicht beachtet und es wird ihnen sogar aus dem Weg gegangen. Man könnte sogar sagen, dass sie nicht für sie existieren.

Im Laufe der Jahre hat sich die Situation zwischen den gut lebenden Menschen und der Unglücklichen nicht gebessert, nein, sie hat sich sogar verschlechtert.

Dies ist die Geschichte eines Jungen, der mitten in dieser Welt lebt...
 


 

„Das kann doch nicht wahr sein! Ich habe doch gesagt, dass ich heute zum Frühstück Semmeln haben will! Und was bekomme ich da als Fraß vorgesetzt? Ein trockenes Brot!“, schrie ich und warf den Teller, auf dem das Brot lag, zu Boden.

Ich stand auf und schmiss vor lauter Zorn den Becher an die Wand. Aber wieso regte ich mich eigentlich auf? Es war doch eh nur elendes Gesindel, das mein Vater als Diener eingestellt hatte. Sie waren es nicht wert, dass man sich über sie ärgerte.

Kaum, als der Teller und der Becher in Scherben am Boden lagen, kamen gleich zwei Dienerinnen mit Schaufel und Besen und machten sich an die Arbeit, die Scherben wegzuräumen.

Beide sagten nichts und blickten schüchtern zu Boden.

Ich verschränkte die Arme und wartete darauf, dass man mir meinen Wunsch erfüllte und ich endlich meine Semmeln bekam. Ich musste nicht lange warten.

Eine weitere Dienerin huschte herein, murmelte eine Entschuldigung und stellte mir einen neuen Teller, auf dem sich zwei frische Brötchen befanden, vor die Nase.

Kaum hatte der Teller auch nur den Tisch berührt, war sie auch schon wieder aus dem Raum verschwunden. Somit gab sie mir keine Chance, sie anzubrüllen und ihr meine Meinung zu sagen. Die zwei anderen Dienerinnen waren ebenfalls nicht mehr da.

Was soll’s, ich würde mich sowieso bei meinem Vater beschweren.

Seufzend hockte ich mich wieder hin und wandte mich meinem Frühstück zu.
 

Ach ja, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Sam Lore’san und ich bin der Sohn von Arbas Lore’san, einem sehr reichen Kaufmann, der im ganzen Land Lyrius für seine Arbeit berühmt ist. Und bevor ihr fragt - eine Mutter hatte ich nicht mehr. Man munkelte, dass sie meinen Vater verließ, da sie es nicht mehr mit ihm ausgehalten hatte.

Ich konnte das nicht verstehen. Mit meinem Vater verstand ich mich super, obwohl ich ihn nicht oft zu Gesicht bekam.

Diese Tat, dass sie mich, ihren einzigen Sohn, verlassen hatte, nahm ich ihr sehr übel. Ich ging sogar so weit, zu behaupten, dass ich überhaupt keine Mutter hätte. Sie war doch eh nur eine stinkende Bauernfrau gewesen.

Mein Vater redete nicht oft über sie und, wenn er es dann doch tat, konnte ich nicht heraushören, ob er sie genauso hasste wie ich oder sie immer noch nach diesem Geschehen liebte.

Es war mir auch egal, was er über sie dachte. Das ändert doch sowieso nichts daran, dass sie weggelaufen war, und an meiner Meinung, dass es besser wäre, sie nie kennen zu lernen.
 

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging ich auf mein Zimmer. Oben angekommen ließ ich mich auf das Bett fallen.

Heute hatte ich keinen Privatunterricht. Das fand ich richtig toll, denn der Unterricht war für mich stinklangweilig und der Lehrer brachte mich irgendwann noch zur Weißglut mit seinem hochnäsigen Getue.

Fieberhaft überlegte ich, was ich heute machen konnte. Es war richtig ungewöhnlich, mal nichts tun zu müssen.

Da mir nichts einfiel, stand ich schließlich auf und ging ans Fenster, um ein bisschen frische Luft zu schnappen.

Von dort konnte ich auf die Stadt Tarir, in der unser Anwesen lag, und die umliegende Gegend blicken.

Wir befanden uns hier im Land Lyrius, das von Menschen bevölkert wurde und dessen Hauptstadt Tarir war. Es war ein sehr fruchtbares Land, das aber schon durch unzählige Kriege zerstört wurde. Man konnte noch heute die vielen Narben in der Erde erkennen.

Diese Narben waren ein Zeugnis der längst vergessenen Kräfte, die einst diesem Land innegewohnt hatten. Es waren Mächte, von denen man nicht zu träumen wagte.

Trotz der großen Gewalttätigkeit, die Lyrius so oft widerfahren war, hatte es sich, zu meiner Verwunderung, immer von den Krisen erholen können.

Doch einige sagten, dass es von Mal zu Mal mehr von seinem ursprünglichen Glanz verloren hatte.

Mein Lehrer erzählte sogar Geschichten, denen zufolge es hier mal Elfen, Zwerge und Drachen gegeben haben sollte.

Ich fand, dass es reiner Unsinn war, was sie alle über solche Ammenfiguren erzählten. Hier haben schon immer Menschen gelebt und nichts anderes. Und das wird auch so bleiben.

Außerhalb der Stadt sah man die Bauernhöfe. Ich konnte sogar die Bauern und ihre Arbeiter, die auf die Entfernung wie Ameisen aussahen, dabei beobachten, wie sie auf den Feldern hart arbeiteten.

Angewidert rümpfte ich die Nase. Ich hatte zwar noch nie so richtig die Stadt verlassen, doch ich konnte mir vorstellen, wie es dort stank und zuging. Es reichte mir schon, wenn ich nur an einem solchen Arbeiter vorbei ging und mir der Gestank in die Nase stieg.

Bei solchen Situationen war ich heilfroh, dass mein Vater so reich war.

Wenn ich mir nur vorstellte, jeden Tag so früh aufzustehen und den ganzen Tag in der Sonne auf einem Feld arbeiten zu müssen, wurde mir ganz schlecht. Und, da es ja noch nicht genug war, mussten die Bauern auch noch raus und sich abrackern, wenn es regnete.

Ich ließ meinen Blick weiterschweifen und er blieb an der prachtvollen Burg von König Richard hängen. Er war ein recht gütiger Herrscher für seine Untertanen. Doch man munkelt, dass er seinen älteren Bruder, der vor vielen Jahren spurlos verschwunden war, umgebracht hatte, um an die Macht zu kommen. Außerdem wird vermutet, dass dieser ältere Bruder einen bösen Charakter hatte. Also ist es eigentlich gut so, dass er verschwunden war, wenn man bedachte, was er mit Lyrius und dessen Bewohner angestellt hätte.

Ich weiß nicht, ob man diese Gerüchte ernst nehmen sollte, aber ein Fünkchen Wahrheit ist in jeder Geschichte vorhanden, oder?

Unser Haus befand sich übrigens auf einem kleinen Hügel am Rande der Stadt, doch ich konnte trotzdem die Geräusche, die vom Marktplatz heraufwehten, hören.

Viele Menschen tummelten sich dort vor Ständen, deren Händler mit lauten Stimmen ihre Waren feilboten.

Ich war selten auf dem Marktplatz. Unsere Diener kauften dort immer für uns ein. Und, wenn ich mal auf dem Platz war, dann hatte ich nur sehr wenig von dem Treiben dort unten mitbekommen.

Während ich auf das ganze Spektakel unter mir blickte, hatte ich einen Entschluss gefasst: Ich werde aus dem Haus gehen und mich ein wenig in der Stadt und auf dem Marktplatz umsehen.

Es war reine Neugier, die mich dorthin trieb. Ich wollte wissen, wie es dort unten zuging und vielleicht entdeckte ich ja auch ein paar interessante Sachen.

Zwar würde mein Vater nie zulassen, dass ich alleine aus dem Haus ging, aber das musste er ja nicht wissen. Er war eh außer Haus und musste sich um geschäftliche Angelegenheiten kümmern.

Ich wandte mich vom Fenster ab und ging die Treppe, die in die große Eingangshalle führte, hinunter. Ich musste aufpassen, dass mich keiner der Diener entdeckte, sonst konnte ich mein Vorhaben gleich wieder vergessen. Doch es ließ sich keiner blicken und ich erreichte unentdeckt die Halle. Kurz blickte ich mich nach allen Seiten um und stürmte anschließend auf den Eingang zu.

Als ich erleichtert durch das Eingangsportal schritt, wehte mir der Wind durch mein hellbraunes Haar.
 

Mit einem leichten Grinsen im Gesicht stieg ich den Hügel hinab. Ohne zu wissen, dass sich ab diesem Tag mein Leben völlig verändern würde...
 


 

~Prolog - Ende~
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh, jetzt ist der Prolog endlich fertig xD
Die Geschichte ist mir schon eine ganze Weile in meinem Kopf herumgeschwirrt ;)
Ich hoffe, das, was ich bisher geschrieben habe, gefällt euch ;)
Hier möchte ich mich auch noch bei meinen Betaleserinnen bedanken! Sie haben mich mit so vielen guten Ideen (besonders was die Namen angeht xD) unterstütz!

Eure Issu :}
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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Xenojiiva
2016-02-20T18:32:04+00:00 20.02.2016 19:32
Also, den prolog find ich schon mal gut, auch wenn ich den Jungen ab liebsten am Anfang an die Wand geklatscht hätte. Sowas hochnäsiges. Den würd ich am Liebsten den Kopf gerade rücken, aber mich beschleicht das gefühl, dass das schon noch geschieht. Daher werde ich still und brav weiterlesen und mir die Option einfach offen halten ^^
Antwort von:  Issura
20.02.2016 20:04
Hihi, danke ^^ Und ja, das war auch so gewünscht von mir, dass ihn jeder am liebsten umbringen würde XD
Von:  Hepho
2011-04-09T19:08:37+00:00 09.04.2011 21:08
Ich bin begeistert! Super, wie du die Sachen umgesetzt hast. Schön frei und in deinem eigenen Schreibstil. Da sind immer noch ein paar Kleinigkeiten drin, aber darauf will ich jetzt nicht eingehen. Wenn du die Geschichte erst mal weitergeschrieben hast und ergo auch im Schreiben selbst weitergekommen bist, wirst du wohl ohnehin die „alten“ Kapitel noch mal ein bisschen überarbeiten. Zumindest geht es mir immer so : )

Die Szene, wo Sam über seine Familie und vor allem über seine Mutter spricht, fügt sich jetzt wesentlich besser ein. Ich überlege gerade, ob du es nicht sogar noch auf die Spitze treiben könntest, indem du am Anfang schreibst: „Und bevor ihr fragt – eine Mutter hatte ich nicht mehr.“ Da er sie ja augenscheinlich hasst. Aber da musst du überlegen, ob es überhaupt seinen Charakter treffen würde, dem Leser so „über den Mund zu fahren“ :)

> „Wenn ich mir nur vorstellte, jeden Tag so früh aufzustehen
> und den ganzen Tag in der Sonne auf einem Feld arbeiten
> zu müssen, wird mir ganz schlecht. Und, da es ja noch nicht
> genug ist, müssen die Bauern auch noch raus und sich abrackern,
> wenn es regnet.“
Der letzte Satz kommt gut. Charakterisiert Sam wunderbar. In dem Moment wollte ich ihn gegen die Wand klatschen! xDD

Die Sequenz, wie er sich aus dem Haus schleicht, ist jetzt wesentlich besser als vorher. Er ist wirklich ein verwöhnter Pinkel, der nie einen Handgriff selbst getan hat. Allgemein kommt sein Charakter im Prolog jetzt ziemlich gut rüber. Wie er so palavert und gar kein Ende findet, von sich zu erzählen. Und er macht es auf eine rotzige Art, die unglaublich gut ankommt. Man stößt sich an ihm, und Bay Boys sind außerdem ziemlich trendy im Moment xD
Aber sein Charakter wird gerade richtig rund. Nur weiter so!
Von:  Hepho
2011-01-19T21:51:24+00:00 19.01.2011 22:51
Hallo Issura!

Mit einem Gesellschaftsdrama hast du dich ja wirklich einer Herausforderung gestellt, Hut ab dafür! Vor allem, weil du mit deiner erfundenen Welt »Lyrius« ja nicht auf bestehende Probleme zurückgreifen kannst, sondern zuallererst einmal welche erschaffen musst.

An sich ist ein Konflikt zwischen der Ober- und der Unterschicht ein Klassiker. Gerne gelesen, aber auch schwer zu beschreiben. Pass auf, dass du mit deiner Definition von Glück und Unglück im Leben nicht nur auf materiellen Reichtum anspielst – man betont ja nicht umsonst das »Materielle« daran ;)
Und solltest du planen, dass Sams Lernziel in dieser Geschichte ist, das »wahre« Glück zu erkennen, dann lass das auch in den Konflikt einfließen. Denn so, wie du ihn bisher darstellst, wirkt er eher platt.

Ich habe mich mal intensiv mit deinem Prolog auseinandergesetzt, um dir ein paar Anregungen und Tipps mit auf den Weg zu geben, aber auch, um dir einige Schwächen zu zeigen, die »A hard another life« noch enthält. Den Spaß an der Geschichte und am Schreiben als solches merkt man dir an und ich denke, aus deinem Stil kann sich sehr viel entwickeln; da sind schon einige Sahnestücke an Formulierungen dabei.
Wenn du Interesse hast, dann schau einfach mal beim Smiley vorbei: :)

Liebe Grüße
Headphones
Von:  _Saliona_
2011-01-04T20:37:31+00:00 04.01.2011 21:37
Ein schöner Prolog! ^-^ Ich muss schon zugeben... am Anfang war ich mir nicht so sicher, ob eine Geschichte von einem ähm bestimmte Art Mensch (du weißt schon was ich meine :D) mich so interessieren würde... Aber, da deine Geschichte im Mittelalter spielt, ist diese Unsicherheit wie weggeblasen! :D Immer nur in der Gegenwart ist doch laaaanngweilig. ^^°
Sam ist echt voll der Schnösel, solche Hauptcharaktere findet man nicht oft in Büchern. ^^ Bin so stolz, dass du meinen Vorschlag angenommen hast. Jawohl - der Name kommt von MIR! XD *gnäh hä hä hä hä* *versucht unauffällig Herr der Ringe-Bücher zu verstecken* *unschuldig pfeif* Sein Nachname ist aber auch echt klasse! :)
Bin mal voll gespannt, wie es weitergeht und was mit ihm passiert. ^^
Freu mich also schon sehr auf das nächste Kapitel. *.*
Hdggg...dlieb
Deine Sali ;}
Von:  _Moonyasha_
2011-01-03T23:41:49+00:00 04.01.2011 00:41
Ein schöner Prolog. :)
Du schreibst schön anschaulich, das gefällt mir.
So, wies in richtigen Büchern steht. XD
Das macht das jahrelange lesen. ;)
Sams Charakter ist ja fiies. Das mag ich. :D
Ich freue mich auch schon auf sein Charakterbildchen. hihi.
Der letzte Satz... O.o' Jetzt bin ich WIRKLICH gespannt wies weitergeht!
Also schreib schnell weiter.

deine Moony *knuddel*
Von:  Rosenmaedchen
2010-12-30T18:37:02+00:00 30.12.2010 19:37
Huhu (=

Bin durch ziemlichen Zufall auf deine FF gestoßen. Eigentlich wollte ich mich nur davor drücken weiterzuschreiben. ;D
Aber dann bin ich hier drauf gestoßen & hab einfach mal deinen Prolog gelesen.
Erst einmal, mag ich den Namen - Sam - total :D Bei meiner FF heißt die Hauptprotagonistin Samantha, erklärt vielleicht einiges XD
Aber Sam ist ein richtiger arroganter Schnösel. Verwöhnt und voreingenommen, obwohl er, wie er sagt, noch nie die Stadt verlassen hat bildet er sich ein, dass es dort stinkt. Netter Junge ><'
Auch wie er mit den Dienerinnen umgeht - ach herrlich, echt netter Junge :D Typisches reiches Bürgertum von damals.
Der Prolog war insgesamt kurz und es ist nicht sehr fiel passiert - aber der letzte Abschnitt war sozusagen der Anfang der Spannung, weil ich jetzt unweigerlich wissen will, was ihm da passiert o:

Ich werde mich einfach mal überraschen lassen wie es weitergeht.
Es wäre sehr nett, wenn du mir bescheid sagen würdest (:

viele liebe Grüße
Rosenmaedchen
Von:  Okiro
2010-12-25T19:34:36+00:00 25.12.2010 20:34
Erste!!!
Wow also du hast echt ne tolle FF hier reingestellt, Schwesterherzchen.
Als du mir gesagt hast du willst so eine Story schreiben, wusste ich anfangs nicht, was ich davon halten soll, aber ich finde, dass du eine echt geile Idee hattest.
Der Prolog ist richtig richtig schön! Zwar etwas kurz, aber wie sagt man: Klein aber Fein!
Sam ist so ein Eckelpatzen. Fast genauso schlimm wie Jurikin in meiner FF >,< Aber i-wie mag ich seinen Charakter total! Besonderst der Name gefällt mir... der Nachname *hehehehe muhahahah* Nein Scherz! Sein Vorname ist schöner XD
Ich bin schon echt gespannt, was dieser Marktplatz für Überrauschungen bergt.

LG deine Oki >,<

P.S: Ich tu doch gern bei dir betalesen, so wie du bei mir XD


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