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Last Hunt

L's Horror
von

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Rabenkind

Rumiko hatte Anzeichen einer leichten Gehirnerschütterung und musste sich hinlegen. Währenddessen waren Light, L, Masahiko und Hiro beschäftigt sämtliche Fenster zu verriegeln. Zuerst alle im Erdgeschoss, dann gingen sie ins obere Stockwerk und wollten dort die einzelnen Räume untersuchen, doch da gerieten sie an einen abgeschlossenen Raum. Ein schlimmer Verdacht stieg in ihnen auf. „War dieser Raum nach dem Vorfall im Bad abgeschlossen?“ fragte L doch leider wusste keiner so recht eine Antwort darauf. Masahiko legte eine Hand auf die Tür und senkte den Blick. „Ich habe Angst davor zu sehen, was dahinter liegt. Ich weiß ganz sicher dass hinter der Tür der nächste Alptraum auf uns wartet aber ich will das einfach nicht.“ Aufmunternd legte Light ihm eine Hand auf die Schulter und wies ihn zurückzutreten. Gemeinsam mit L trat er die Tür ein und Masahiko wurde in seinem Verdacht bestätigt. An einem Tisch saßen die drei Vermissten, ihre Gesichter waren zerfetzt, Hände und Füße hatte man abgetrennt und in jedem Bauch klaffte ein Loch. In jedem war Essen gestopft worden und auf dem Tisch hatte man in Blut die Worte „Lost“, „Forgotten“, „Crisis“ aufgeschrieben und die Wörter ergaben einen Kreis. Das Blut auf dem Teppichboden war bereits eingetrocknet und hatte sich dunkel verfärbt. Als Masahiko das sah, brach er schreiend und schluchzend zusammen. Er konnte das alles gar nicht fassen und erlitt einen Nervenzusammenbruch, Hiro taumelte zurück, prallte im Flur gegen die Wand und sank zu Boden wo er schweigend sitzen blieb und stumme Tränen vergoss. „Das hier ist das Arbeitszimmer, welches dem Oberhaupt der Familie gehörte. Zu diesem Zimmer gab es nur einen Schlüssel und der befand sich in der Tasche von einem der Opfer. Auch hier war der Raum verschlossen.“ Light verstand worauf L hinauswollte und durchsuchte die Taschen der Opfer. Tatsächlich befand sich der Schlüssel in der Jackentasche und ratlos sahen sich L und Light an. Wie zum Teufel hatte der Täter das bloß gemacht? Der Schlüssel war ein besonderes Stück gewesen und durfte nur mit der Erlaubnis der Familienmitglieder vervielfältigt werden weil sich in dem Zimmer auch der Tresor befand. Wie aber hatte der Täter es bloß angestellt, die Tür wieder abzuschließen und den Schlüssel ihn die Tasche des Opfers zu befördern? Ein Punkt, an dem selbst die Polizei gescheitert war. Der einzige Beweis dass der Täter den Raum durch die Tür verlassen hatte, war das geschlossene Fenster und der kleine Blutstropfen an der Türschwelle. Dahinter befanden sich keine Blutspuren. Vermutlich hatte der Täter sie weggewischt damit man nicht auf die verschlossene Tür aufmerksam wurde. „Hey, fangt bloß nicht ohne mich an!“ Rumiko hatte das Zimmer betreten und auch wenn sie noch etwas benommen war und etwas zittrig auf den Beinen war, so zeigte ihr Blick, dass sie weitermachen würde bis zum letzten Atemzug. Doch von den anderen schien bloß L seine Zweifel zu haben, er sagte aber nichts sondern gab den Blick auf den Tisch frei. Light sah sich die Toten genauer an und öffnete ihnen schließlich die zerschnittenen Münder. „Da ist was drin aber es steckt tief. Ich brauche irgendetwas wie eine Pinzette oder so.“ Zum Glück hatten sie noch Marikos Pflegeset dabei wo unter anderem auch eine lange Pinzette gegen Blut saugende Parasiten, Stacheln und Dornen dabei war. Vorsichtig legte Light den Kopf des Toten nach hinten, drückte ein wenig den Hals zu und fuhr mit der Pinzette rein. Heraus fischte er einen Finger, an dem ein Ring steckte. Auch wenn der Finger blutverschmiert war, so war deutlich zu erkennen, dass der Ring daran das Karasuma-Siegel trug. Vorsichtig legte Light den Finger auf den Tisch und schauerte. „Das ist ja widerlich. Was zum Teufel soll das?“

„Beim letzten Mordfall ist das jedenfalls nicht vorgekommen aber dafür wurde der Ringfinger inklusive Siegel vom Oberhaupt des Karasuma-Clans vermisst. Ich denke es handelt sich hierbei um diesen Finger.“ L’s Blick wanderte zu Rumiko, die entsetzt zurückgewichen war und mit einem seltsamen Ausdruck auf den Finger sah. Was dachte sie wohl gerade in diesem Moment? „Ich denke wir sollten dieses Schauspiel endlich beenden Rumiko und dass es Zeit für die Wahrheit ist oder?“

„Was?“ fragte die völlig aufgebrachte Studentin und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was ist?“ L hatte seine Hände in die Hosentaschen gesteckt und kam näher. Eindringlich sah er sie an und sein Blick hatte etwas Unheimliches an sich. „Ich will damit sagen dass du uns lange genug etwas vorgespielt hast. Es wird langsam mal Zeit, dass du uns die Wahrheit erzählst.“ Nun ruhten alle Blicke auf die Studentin, die nun völlig durcheinander war und nicht wusste was sie sagen sollte. Jedes Gesicht spiegelte andere Gefühle wieder. Bei Light und L war es kalter Ernst, Masahiko war ratlos und verwirrt und Hiros Gesicht war von Trauer und Verzweiflung gezeichnet. Eine Zeit lang schwieg Rumiko, dann sank sie auf die Knie und senkte den Blick. „Es ist wahr, ich habe euch etwas verschwiegen. Mein Name ist nicht Hanabira sondern Karasuma. Ich bin die letzte Überlebende des Karasuma-Clans.“

„Das ist doch unmöglich“ protestierte Masahiko und sah abwechselnd L und Rumiko an. „In der Polizeiakte stand nichts von irgendwelchen Überlebenden und man hatte angegeben dass die ganze Familie tot sei.“ „Ich habe es auch selbst erst vor knapp vier Jahren erfahren. Damals lebte ich noch bei einer Adoptivfamilie in Boston und ging zur Harvard University. Ich habe zusammen mit meinem Adoptivbruder Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass ich ein Kind der Familie Karasuma war und bin nur deshalb nach Japan geflogen um dort die Frage zu klären, warum man mich einfach als Baby nach Amerika geschickt und dort zur Adoption freigegeben hatte und warum sie mich nicht haben wollten. Doch als ich in Japan ankam, wurde ich überfallen und schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Bei meiner Entlassung erfuhr ich von der Ermordung meiner leiblichen Familie und musste wohl oder übel wieder nach Boston zurückkehren. Drei Jahre später bin ich doch noch hierher zurückgekommen um herauszufinden, wer meine Familie ermordet hat und vielleicht einen Hinweis darauf zu finden, warum sie mich weggegeben haben. Dass es aber so kommen würde, hätte ich niemals für möglich gehalten. Ich dachte wenn es der gleiche Täter wie damals wäre, dann würde er zuerst mich, als letzte Karasuma töten und nicht diese acht Unschuldigen.“ Light runzelte die Stirn und wusste gar nicht was er davon halten sollte. Rumiko was also die letzte Überlebende des Karasuma-Massakers und hatte jahrelang nichts von ihrer Herkunft gewusst. „Woher weißt du dass sie eine Karasuma ist?“ fragte Light L, der sich nun wieder klein und unauffällig gemacht hatte wo er doch gerade eben noch so groß gewirkt hatte. „Ich habe Nachforschungen angestellt über die Familiengeschichte und mir ist aufgefallen, dass es eine Zwillingsgeburt gab und nur eine der Zwillingsschwestern getötet wurde. Die andere war verschollen und da hegte ich den Verdacht dass Rumiko dieser Zwilling sein konnte. Immerhin sieht sie der verstorbenen Yumiko Karasuma zum Verwechseln ähnlich.“ „Ja schon gut. Ich bin Yumikos jüngere Zwillingsschwester und ich wurde aus irgendeinem Grund kurz nach meiner Geburt verstoßen. Aber das hilft uns jetzt auch nicht weiter diesen Mordfall zu lösen. Ich habe langsam genug von alledem hier!!!“ Mit Tränen in den Augen rannte sie nach draußen, stieß Hiro zur Seite und lief die Treppen hinunter ins Erdgeschoss, dann verschwand sie nach draußen. „Was ist denn mit der los?“ L zuckte resigniert mit den Schultern und wandte sich wieder den entstellten Leichen zu. „Was ich interessant finde ist die Tatsache, dass der Täter seinen Opfern Essen in den ausgeweiteten Bauch gestopft hat. Eine Symbolik für Gier würde ich sagen.“

„Du willst also damit sagen dass der Täter die Karasumas für gierig gehalten hat? Aber ich frage mich wieso er alles genauso hinrichtet wie vor drei Jahren. Wo liegt für ihn darin der Sinn?“ Light sah zweifelnd zum Leichentisch und dann zu L, der sich in seiner gewohnten Position hingehockt hatte und bedächtig Schokoladenkekse aß. „Das ist der Fluch!“ „Wie bitte?“ fragte Light und runzelte die Stirn. „Was soll das Gerede von einem Fluch? So etwas gibt es doch gar nicht.“

„Nach dem Massaker wurde eine blutige Nachricht gefunden. Das Blut wurde von allen Toten gesammelt und es stand geschrieben dass jeder sterben würde der es wagt einen Fuß in das Haus zu setzen, in dem die Toten niemals Ruhe finden werden. Anscheinend hat der Täter das mit dem Fluch ernst gemeint.“ Aber Light wollte das nicht so wirklich glauben, auch nicht Hiro und Masahiko bis L sie schließlich aufklärte. „Was ich damit sagen will ist, dass der Täter ein Psychopath ist und ich fürchte dass wir die nächsten zwei Tage nicht überleben werden, wenn wir nicht schnellstens etwas unternehmen. Hiro, du hast doch zusammen mit Rumiko dieses Stockwerk durchsucht oder? Wie seid ihr vorgegangen?“

Hiro musste erst mal eine Weile überlegen, dann setzte er sich zu L auf den Boden und begann mit einem schwarzen Bleistift den Umriss des Stockwerks und markierte die Taträume rot. „Also ich bin mit Mariko zusammen nach rechts gegangen, also vom Arbeitszimmer weg. Wir haben dann aus dem Fenster gesehen um zu gucken ob sich jemand auf dem Gelände befand. Dann haben wir die anderen Räume gründlich abgesucht bis wir uns mit Rumiko wieder auf dem Gang getroffen haben.“ „Und wie lange hat das gedauert?“ „Etwas mehr als fünf Minuten schätze ich und dann wollte Mariko als letztes noch ins Badezimmer. Dort haben wir diesen Fund gemacht…“

„Und wer hat als erstes ein Zimmer betreten? Ihr oder Rumiko?“

„Rumiko, ich habe ihr noch hinterher gesehen wie sie in das erste Schlafzimmer gegangen ist. Dann bin ich mit Mariko ebenfalls in ein Zimmer gegangen und hab es durchsucht. Und das hat so um die drei Minuten gedauert bis wir dann ins nächste Zimmer gegangen sind. Dabei haben wir Rumiko nicht auf dem Gang gesehen.“ Dabei deutete Hiro immer mit dem Zeigefinger, wie er gegangen war und L sah aufmerksam zu. Er schien einen Verdacht zu hegen und das bemerkte Light. Seine Miene verfinsterte sich. „Du verdächtigst doch nicht etwa Rumiko des Mordes?“ murmelte er im vorwurfsvollen Ton und verschränkte dabei die Arme. Ein wenig gekränkt sah L ihn an. „Nein, ich wollte nur eine Theorie aufstellen um welche Zeit der Täter das alles vorbereitet hat. Außerdem war es Rumiko doch gar nicht möglich den Blutkreis auf die Kellertür zu malen, wo wir doch alle draußen waren und das auch noch in Gruppen! Ich denke der Täter hat sich während unserer Rundtour durchs Haus im Keller bei seinen Opfern versteckt und gewartet bis wir rausgegangen sind. Dann hat er alles vorbereitet und hat sich dann durch ein Fenster abgeseilt weil die Tür in der Empfangshalle die einzige Tür nach draußen ist. Wahrscheinlich hat er sich beim Abseilen verletzt und ist dann in den Wald gegangen wo er später auf Rumiko traf. Jetzt versteckt er sich irgendwo und wartet auf eine gute Gelegenheit um uns anzugreifen.“ Doch so wirklich wollte Light dem Meisterdetektiven nicht glauben. Er wusste ganz genau dass es diesem falschen Studenten genauso erging wie ihm, nämlich dass mit Rumiko etwas nicht stimmte. Er und L spürten instinktiv, dass von ihr eine gewisse Gefahr ausging und dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie ihr wahres Gesicht zeigte.



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