Zum Inhalt der Seite

Universelles Durcheinander

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 5 - Are you ready to rumble ?

Universelles Durcheinander - Teil 5
 

Mit : Star Trek-Next Generation-Crew, Borg-Kollektiv, Ryoko und Ryo-Oki ( Tenchi Muyo ), Vegeta, Son-Goku, Son-Gohan ( alle Dragon Ball Z ), Skuld ( Oh! My God-dess ), Soryu Asuka Langley ( Neon Genesis Evangelion ), Rally Cheyenne und Ari-sto [ Kategorie-1-Lucifer Hawk ] ( Silent Möbius )
 

Mit langsamen, vorsichtigen Schritten traten zwei Gestalten in weißen Raumanzü-gen auf die Außenhülle der Enterprise. Son Goku und Vegeta hatten die behagliche Umgebung im Innern des Raumschiffs gegen tödliche, eiskalte Stille eingetauscht. In der Ferne zeichnete sich der ebenso tödliche Ring von Borgschiffen ab, den die Borgkönigin als Verhandlungsargument um das zur Bewegungslosigkeit verdammte Föderationsschiff gelegt hatte.

"Du, Vegeta ?"

"Hast du Schiss, Kakarott ?" knurrte Vegeta ihn grimmig an. "Deine Stimme klingt so weicheimäßig."

"Nö." lautete die Antwort. "Ich wollte nur fragen, ob du schon mal auf diese Art im Weltraum unterwegs warst."

"War ich." Vegetas Antwort fiel äußerst knapp aus und der Tonfall machte klar, daß er keine weiteren Details über das Wo, Wann oder Wie preisgeben würde.

"Und gibt's da was, was ich wissen muß ?"

"Ja." Vegeta schnaubte, als wäre die Weitergabe dieser Informationen unter seiner Würde. "Wenn du versuchen willst zu fliegen, halte dich immer in der Nähe eines Orientierungspunkts auf, wie zum Beispiel der Schiffshülle."

"Und wenn ich das nicht tue ?" fragte Son Goku neugierig.

"Nun ja..." Vegetas Stimme klang nun ein wenig boshaft. "Du wirst wahrscheinlich dein Orientierungsgefühl verlieren. Dann wird dir schlecht werden, und du wirst das Innere deines Raumanzugs vollkotzen."

"Oh..." Son Goku sagte für längere Zeit nichts mehr. "Haben wir eigentlich schon einen Plan ?"

"Ich werde ihr größtes Schiff zerlegen, sobald sie anfangen in Angriffsposition zu gehen." erklärte der Sayajinprinz. "Unseren ersten Angriff werden sie nicht erwar-ten, aber wenn diese Borg so gut sind wie Riker sagt, werden sie sich schnell darauf einstellen, daß sie es nicht mehr mit einem wehrlosen Schiff zu tun haben. Bis dahin müssen wir soviele von ihnen wie möglich in die ewigen Jagdgründe geschickt ha-ben, klar ?"

"Yep." Son Goku zeigte Vegeta den hochgereckten Daumen. "Der Plan ist so ein-fach, daß ihn niemand mißverstehen kann."

"Aber das Schiff ihrer Anführerin will ich haben." hörten sie plötzlich Ryokos Stimme über die Helmlautsprecher ihrer Anzüge. "Nachdem ihr dort draußen euren Spaß mit den ganzen Indianern habt, will ich wenigstens den Häuptling für mich."

"Vegeta ?" Son Goku schien die Entscheidung darüber seinem Kampfpartner über-lassen zu wollen.

"Einverstanden." kam dessen knappe Antwort. "Immerhin sind sie hinter deinem Schiff her."

"Danke."

"Es ist doch sonst nicht deine Art, freiwillig Gegner an andere abzutreten." stellte Son Goku erstaunt fest.

"Diese Borg interessieren mich nicht die Bohne, Kakarott." stellte der Sayajinprinz gereizt klar. "Diese Kerle bedrohen meinen Rückweg nach Hause, aber was noch viel schlimmer ist: Sie kosten mich Zeit !"

"Zeit ?"

"Ja, Zeit, Kakarott. Wenn uns diese Kerle zu lange aufhalten, oder zuviel kaputt ma-chen, behindert das unseren Kampf. Oder hast du schon vergessen, das du gegen mich antreten wolltest ?"

"Klar. So kann man es natürlich auch sehen."

"Eben."

Die beiden Sayajin suchten sich jeder einen günstigen Ausgangspunkt. Son Goku blieb dabei auf der Unterseite der Untertassensektion des Raumschiffs, während Vegeta die Oberseite aufsuchte. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, bis das Ultimatum der Borgkönigin abgelaufen war.
 

Zur gleichen Zeit rannte Skuld aufgeregt im Maschinenraum hin und her. An ihren Handgelenken hingen matt schimmernde Armreifen aus Mondstein, die Counselor Troi ihr kurz zuvor vorbeigebracht hatte. Diese Armreifen ersetzten die natürliche Energiequelle der Göttin, was dieser einen dringend benötigten Energieschub be-schert hatte.

Aber sie war nicht die einzige aufgeregte Person dort. Genauer betrachtet war Data der einzige im Maschinenraum, der von der Aufregung verschont blieb.

"Was ist denn los ? Was ist denn los ?" fragte das kleine Mädchen aufgeregt. Ihre langen schwarzen Haare wirbelten dabei wild hin und her.

Geordi LaForge drehte sich schließlich zu ihr um und entschloß sich, ihr die Lage zu erklären. Er hoffte, sie würde danach Ruhe geben, und ihn in Ruhe seine Arbeit tun lassen.

"Da draußen sind vierzig Schiffe der Borg, Skuld." begann er. "Wenn die Enterprise in einwandfreiem Zustand wäre und sich von der Stelle bewegen dürfte, wären wir ein oder zwei Schiffen von ihnen gewachsen. Aber gegen vierzig haben wir keine Chance."

"Heisst das, es wird einen Kampf geben ?"

"Ich fürchte ja." seufzte Geordi.

"Aber...aber ich hab euch doch erklärt, wieso in diesem Gebiet hier keine Energie mehr freigesetzt werden darf."

Der Chefingenieur zuckte hilflos mit den Schultern.

"Erklär das den Borg, Skuld. Aber ich denke, sie werden das für einen Trick halten und dir nicht glauben."

"Woher kommen die überhaupt ?"

"Aus dem Deltaquadranten." mischte sich nun Data in das Gespräch ein. "Ihr Haupt-territorium erstreckt sich über ein großes Gebiet, das etwa fünfzig- bis siebzigtau-send Lichtjahre von hier entfernt liegt."

Skuld bekam große Augen. "So weit ?"

"Die Borg verwenden Transwarptechnologie." erklärte der Android. "Sie bauen eine Verbindung zwischen weit voneinander entfernten Punkten in dieser Galaxie auf, und überbrücken durch ihre Transwarpkanäle gewaltige Distanzen innerhalb von Minuten."

"Hmm..." Skuld überlegte kurz, dann nickte sie einmal. "Ja, ich denke, ich weiß, wie das funktioniert. Sie müssen ein bemerkenswertes Volk sein, wenn sie dieses tech-nologische Niveau erreicht haben."

"Nun...soweit wir wissen, entwickeln sie Technologien nicht selbst." entgegnete Da-ta.

"Aber wie...?"

"Sie sind ständig auf der Suche nach Spezies, die Technologien besitzen, die sie noch nicht kennen. Und wenn sie eine solche Spezies gefunden haben, assimilieren sie sie."

"Assimilieren ?"

"Die Borg sind ein organisch-kybernetisches Kollektiv. Viele Körper, aber ein einzi-ger galaxisweit vernetzter Verstand. Bei der Assimilation injiziert eine Drohne einem anderen Wesen kleine Nanosonden, die sich im Körper des Opfers rasend schnell vermehren, und es schließlich in einen Borg umwandeln." antwortete Data nüchtern. Er wußte, daß gerade diese Fähigkeit der Borg Angst und Schrecken unter potentiel-len Opfern verbreitete, aber er als Android war in der Lage, Emotionen aus dem Spiel zu lassen. "Abschließend werden durch massive Amputieren-und-Ersetzen-Chi-rurgie äußere Implantate eingebaut, was die Umwandlung in eine Drohne vervoll-ständigt. Das Borg-Kollektiv hat auf diese Art schon hunderte von Welten mit Millio-nen von Lebewesen regelrecht abgeerntet und dabei die technologischen und biolo-gischen Merkmale ihrer Opfer in ihr Kollektiv übernommen."

"Das ist wirklich grauenhaft, Data." Skuld war ziemlich blaß geworden. Sie liebte die Technik, aber diese Borg hatten offensichtlich irgendwann in ferner Vergangenheit ihre Seelen an die Technik verkauft. Furchtbar.

"Trotzdem müssen wir einen Kampf unbedingt vermeiden, Data." stellte sie das Of-fensichtliche nochmal fest. "Hast du keine Idee, wie wir das erreichen könnten ?"

"Die einzige Möglichkeit einen Kampf zu vermeiden wäre , uns zu ergeben." antwor-tete Data ihr. "Und in dem Fall würden wir alle von den Borg assimiliert werden."

"Hmm...also geht's so nicht..." Sie schaute nachdenklich auf ihre Füsse und begann vor sich hinmurmelnd im Maschinenraum hin und her zu wandern. Plötzlich blieb sie stehen und stieß einen lauten Schrei aus.

Schlagartig wurde es im Maschinenraum totenstill. Alle starrten die kleine Göttin an und warteten auf ihre nächste Reaktion.

"Data, ich bin ja so blöd." rief sie fröhlich. "Ich hatte doch gesagt, wir müssen die Freisetzung von Energie vermeiden, weil diese die Universal-Kondensation herbei-führen kann, richtig ?"

"Richtig." bestätigte Data. Geordi unterbrach seine Arbeiten zur Verbesserung der Schutzschilde und hörte nun interessiert auf Skulds neueste Erkenntnis.

"Und genau damit lag ich falsch."

"Heißt das, wir haben uns völlig umsonst Sorgen gemacht ?" fragte Geordi genervt.

"Natürlich nicht." erwiderte Skuld kopfschüttelnd. "Aber die Vermeidung einer Ener-giefreisetzung ist nicht die einzige Möglichkeit, die Universal-Kondensation zu ver-meiden. Es ist lediglich die einfachste...und einfache Lösungen sind ja langweilig - vor allem, weil jeder darauf kommen kann."

"Und was können wir stattdessen tun ?" fragte der Chefingenieur interessiert. Im-merhin hing die Existenz seines Universums im Moment von Skulds Fähigkeiten ab.

"Ganz einfach." antwortete die Göttin mit überlegenem Grinsen. "Wir müssen die Energie - beispielsweise eines explodierenden Schiffs - sofort zum Zeitpunkt ihrer Entstehung aus diesem Universum verschwinden lassen."

"Und wie willst du das machen ?"

"Nun...zuerst mal brauche ich mein Werkzeug." Sie schnappte sich ein Notepad von einer der Arbeitsstationen und begann wie wild darauf herumzutippen. Eine Minute später gab sie es Geordi. "Und ich brauche diese Materialien."

Geordi überflog stirnrunzelnd ihre Liste. Was sie mit den Bauteilen anfangen wollte, war ihm aber auch danach noch immer völlig schleierhaft.

"Und dann ?"

"Dann", verkündete sie mit stolzgeschwellter Brust, "...dann werde ich meinen absolut unvergleichlichen, unschlagbaren, mega-ultragenialen, nicht-übertreffbaren Universal-Energie-Entsorger Mark Eins bauen."

Sie bedachte die anwesenden Techniker, Geordi und Data mit einem zuversichtli-chen Blick, der besagte, daß sie, Skuld, alles völlig im Griff hatte. "Und nun besorgt mir schnell diese Bauteile. Schließlich haben wir nicht ewig Zeit."
 

Als endlich die fünfzehnminütige Frist verstrichen war, pünktlich auf die Nanosekun-de, meldete sich die Borgkönigin erneut. Kalt lächelnd schien sie für einen Moment ihren bevorstehenden Triumph geniessen zu wollen, bevor sie zum Captain des Schiffes sprach.

"Nun, Picard, ihre Zeit ist abgelaufen. Wofür haben sie sich entschieden ?

Leben ?...Oder Tod ?"

Bevor er antworten konnte, hatte sich bereits Vegeta in die Kommunikation einge-klinkt.

"Du hast recht, blaßgesichtiger Schrotthaufen." tönte er, wobei man deutlich Kamp-feslust und ungebändigte Wut aus seinem Tonfall heraushören konnte. "Die Zeit IST abgelaufen."

"Welcher unwichtige Wurm ergreift denn da für sie so wichtigtuerisch das Wort, Pi-card ?" fragte die Borgkönigin in einem Tonfall purer Herablassung.

"Ich bin Prinz Vegeta vom Volk der Sayajin." knurrte selbiger. "Und meine Wahl ist unser Leben...und euer Tod." setzte er mit vor Boshaftigkeit und Arroganz triefen-der Stimme hinzu.

Noch bevor die Borgkönigin eine passable Antwort finden konnte, hatte der Sayajin-prinz einen gewaltigen Energieball auf die Reise geschickt. Wenige Sekunden später schloß sich Son Goku dieser Tätigkeit an, indem er ein ebenso gewaltiges Kame-hame-ha abfeuerte.
 

Die Borgkönigin sah zunächst ein grelles Leuchten auf der Oberseite der ellipsen-förmigen Untertassensektion der Enterprise, das sich wenig später in Form einer gewaltigen Lichtkugel vom Rumpf des Schiffes löste und auf den Fusionskubus zu-strebte.

Verwundert fragte sie sich, was da vor sich ging. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch nicht sonderlich beunruhigt. Schließlich hatte keiner der hochentwickelten Sensoren auf irgendeinem Schiff ihrer Flotte Anzeichen für die Aktivierung irgendeines Waf-fensystems seitens der Enterprise festgestellt.

"Ein guter Bluff, Picard." murmelte sie. "Aber die Borg können sie mit so etwas nicht beeindrucken." Mit beiläufigem Interesse verfolgte sie die Flugbahn der Lichtkugel, während sie gleichzeitig einen grellblauen Lichtstrahl bemerkte, der seinen Ursprung auf der Unterseite des Föderationsschiffs zu haben schien und auf einen Kubus zu-strebte.

Als die Lichtkugel den Fusionskubus traf, schien sie zunächst in den Kubus einzu-dringen, ohne etwas zu bewirken, was jedoch nur eine optische Täuschung war. In Wirklichkeit drückten die gewaltigen Kräfte des Energieballs die Rumpfseite des Raumschiffs nach Innen, so als ob die Schiffswände aus Wellblech wären, und nicht aus einer technologisch hochwertigen, mehrfachgehärteten Speziallegierung mit re-generativen Eigenschaften bestünden. Die Energiekugel verschwand scheinbar im Innern des Würfelschiffs, und für einen Moment schien es so, als würde sonst nichts weiter passieren.

Die Borgkönigin betrachtete das Ergebnis und gestattete sich ein geringschätziges Lächeln. Dann liefen plötzlich einige kleinere Explosionen durch das Schiff, gefolgt von einer gewaltigen Explosion, die die gewaltige Schiffskonstruktion, die immerhin die Größe eines kleinen Mondes hatte, in viele Tausend Teile zerriß.

Das Gefühl der Überlegenheit wich Unglauben. Die Königin verzog schmerzhaft das Gesicht, als die Stimmen abertausender Drohnen in ihrem Kopf aufschrien, während eine der mächtigsten Waffen der Galaxis in eine Ansammlung ausgeglühter, wertlo-ser Trümmer verwandelt wurde.

Wenig später wiederholte sich dieses Schauspiel, als auch der blaue Energiestrahl sein Ziel fand, und einen Kubus in Stücke riß.

Erneut hallte ein Aufschrei durch das biomechanische Kollektiv, doch diesmal war die Königin vorgewarnt und schirmte sich gegen den Schmerz ab.

Trotz ihrer kühlen, analytischen Art und der immer noch vorhandenen zahlenmäßi-gen Überlegenheit, wandelte sich ihr Unglaube nun langsam aber sicher in Besorg-nis.

Und was das Schlimme war: Obwohl die zwei Borgschiffe offensichtlich durch Ener-giewaffen zerstört worden waren, lagen keinerlei Daten über die Natur dieser Waf-fen vor. Die Königin hatte es mit eigenen Augen gesehen, aber soweit es die Senso-ren ihrer Schiffe betraf, stammten die einzigen Energieausbrüche von der Explosion zweier Borgschiffe. Ohne verwertbare Daten war es allerdings völlig unmöglich für das Kollektiv, sich an die fremden Waffen anzupassen.

Mit einem geistigen Befehl aktivierte die Borgkönigin die optische Vergrößerung ih-res holographischen Displays. Wenn ihre Sensoren nichts entdeckt hatten, mußten halt primitivere Methoden zur Anwendung kommen.

Sie entdeckte die winzige Gestalt auf der Außenhülle der Enterprise gerade in dem Moment, in dem diese eine weitere Energiekugel auf die Reise schickte. Für einen Moment betrachtete die Königin verblüfft das Display.

"Ein Mensch, der derartige Kräfte erzeugen kann ?" Sie schüttelte verwirrt den Kopf. Diese Entdeckung lief allem zuwider, was sie über diese Spezies wußte. Und das ließ nur einen Schluß zu: Das da draußen war kein Mensch.

"Wenn wir diesen da einfangen und klonen...oder besser noch seine Heimatwelt fin-den," überlegte die Borgkönigin laut, "dann hätten wir die ultimative Angriffsdrohne zu unserer Verfügung."

Nach dieser Erkenntnis war klar, was geschehen mußte, und die Königin erteilte so-fort entsprechende Befehle. Für diese Beute da draußen, dessen war sie sich be-wußt, könnten die Borg möglicherweise einen Großteil ihrer beachtlichen Flotte ver-lieren. Aber um diese Spezies in die Hand zu bekommen, war die Königin bereit, jedes Schiff des gesamten Kollektivs auf's Spiel zu setzen.

Wenig überrascht nahm sie die Explosion von vier weiteren Kuben zur Kenntnis, während sie gleichzeitig beobachtete, wie die kleineren Borgschiffe der Enterprise immer näher kamen und anfingen, das Föderationsschiff zu beschiessen. Fahlgrüne Energiestrahlen tasteten wie leuchtende Todesfinger über die Schutzschilde der En-terprise und verursachten an den Einschlagstellen ein tiefblaues Flackern. Jetzt konnte es nicht mehr lange Dauern, bis die Schilde völlig nachgaben...
 

Und während die Brückenbesatzung der Enterprise in erzwungener Untätigkeit auf das Ende des Kampfes wartete, herrschte im Maschinenraum das reinste Chaos. Warnmeldungen auf dutzenden von Displays wetteiferten um die Aufmerksamkeit der Techniker, die mit der geschäftigen Hast von Ameisen in ihrem Bau kreuz und quer durch den Maschinenraum eilten, um mit Schaltkreisüberlastungen und ande-ren Systemschäden fertigzuwerden, während der Chefingenieur zusammen mit den fähigsten Ingenieuren seines Stabes hektisch darum bemüht war, die Schutzschilde stabil zu halten.

Wie ein Fels in der Brandung gab es nur eine einzige Insel der Ruhe in dem ganzen Chaos, nämlich dort, wo Skuld zusammen mit Data an ihrer neuesten Maschine ar-beitete. Inzwischen hatte sie eine Reihe von Supraleiterspulen zusammen mit einem Gravitonprojektor und diversen Kabelanschlüssen in ein Duraniumgehäuse einge-baut. Gerade als das Ultimatum der Borg abgelaufen war, hatte sie damit begonnen, einen großen Wasserstofftank und einen Röntgenlaser mit dieser Apparatur zu ver-binden.

"Data, schnapp dir diese beiden dicken Kabel und schließ sie irgendwie an den Hauptdeflektor eures Schiffes an." rief Skuld dem Androiden zu, während sie auf zwei der Kabel deutete, die aus dem Duraniumgehäuse herausführten.

Data nickte einmal kurz und machte sich dann an die Arbeit. Im nächsten Moment bebte das Schiff heftig, und die kleine Göttin wurde beinahe von den Füssen geris-sen.

"Maschinenraum an Brücke." hörte sie Geordi rufen. "Schilde in der Achternsektion kritisch." Ein erneutes Beben lief durch das Schiff. "Und jetzt ganz ausgefallen."

Wenige Sekunden später hallte eine Warnung durch das Schiff, die es der Göttin kalt den Rücken herunterlaufen ließ:

"Eindringlingsalarm! Eindringlinge in der Achtersektion, Decks vierzig bis zweiund-vierzig!"

In weniger als einer Minute gab es drei weitere Stellen an Bord, an denen Eindring-linge gemeldet wurden.

"Höchste Zeit, hier fertig zu werden." murmelte Skuld ein wenig ängstlich und ver-doppelte ihre Anstrengungen, ihre Arbeit zu beenden. Nur, was würde passieren, wenn die Borg den Maschinenraum erreichten, bevor sie fertig war ?

Sie hoffte inständig, das nicht herausfinden zu müssen. Eine Hoffnung allerdings, die nicht erfüllt werden sollte, denn kaum hatte Skuld den Gedanken zuende ge-dacht, da öffnete sich die Zugangstür des Maschinenraums, und zwei schwarzge-panzerte, blaßgesichtige Borgdrohnen betraten den Raum...
 

Son Gohan hatte sich gerade von Asuka verabschiedet und ihr Quartier verlassen, als er einen gellenden Schrei hörte, der aus ihrer Kabine kam. Fluchend wirbelte er herum und stand nach wenigen Schritten wieder vor Asukas Tür.

Deutlich spürte er die Panik in der Aura des Mädchens genauso wie die verschwom-mene eigenartige Aura des Eindringlings.

Dummerweise gab es diesmal keine wohlmeinende Dämonin, die die Tür durchdrin-gen und den Öffnungsschalter betätigen konnte.

Glücklicherweise jedoch war zumindest in diesem Universum noch keine Tür erfun-den worden, die der Kraft eines wütenden (Halb-)Sayajins widerstehen konnte.

Nach zwei Schlägen hatte Gohan die Tür durch ein Loch ersetzt, durch welches er sofort in das Quartier stürmte. In panikartiger Sorge um das Wohlergehen des Mäd-chens schaute er sich um und entdeckte Asuka, die in eine Ecke des Raumes ge-drängt worden war, und mit vor Entsetzen geweiteten Augen auf die zwei Gestalten starrte, die ihr zu Leibe rückten.

"Hey, ihr Blödmänner !" brüllte Son Gohan die beiden Drohnen an. "Hier bin ich !"

Überrascht schauten sich die Drohnen um. Rote Laserstrahlen tasteten suchend durch den Raum, während die Sensoren in den Implantaten der Drohnen den Neu-ankömmling untersuchten. Dann drehten sich tatsächlich beide zu ihm um und ka-men mit energischen Schritten auf den jungen Halb-Sayajin zu.

Son Gohan stand jedoch nicht der Sinn nach einem langen Kampf, und so ließ er in jeder Hand eine Ki-Kugel erscheinen und jagte kommentarlos jedem der beiden Gegner einen der Lichtbälle in den Kopf.

Mit einem dumpfen Geräusch gingen die Drohnen zu Boden und verschwanden kurz darauf, aufgelöst durch einen Borg-Transporterstrahl, von der Bildfläche.

Aber darauf achtete Gohan schon nicht mehr, denn er war sofort zu Asuka gelaufen und hatte das geschockte Mädchen in den Arm genommen. Dabei stellte er fest, daß Asuka vor Angst zitterte.

"Schon gut, Asuka. Alles in Ordnung." sagte er immer wieder, um sie zu beruhigen, und strich ihr dabei mit der Hand sanft über den Kopf. Mit Erfolg. Langsam beruhig-te sie sich und auch das Zittern ließ nach.

"Gohan." flüsterte sie.

"Ja ?"

"Ich dachte, ich hätte schon so viel erlebt, daß mich nichts mehr schocken könnte. Aber ich hatte noch nie so viel Angst wie gerade eben."

"Glaube ich gern." erwiderte Gohan. "Diese Typen sind ja auch zum Fürchten."

"Hattest du keine Angst ?"

"Vielleicht ein bisschen." gestand er.

Sie hob den Kopf. Ein merkwürdiges Blitzen lag in ihren Augen. Dann zeigte sie ihm ein sarkastisches Lächeln.

"Du willst doch nicht wirklich behaupten, daß du keine Angst hattest, hmm ?"

"Naja..." Gohan lächelte verlegen. "Sagen wir, ich bin schon einiges gewohnt."

"Jetzt will ich aber mehr wissen."

"Vereinfacht gesagt: Ich war bereits in mehrere Kämpfe verwickelt, bei denen auch schon Freunde von mir gestorben sind."

Asuka warf ihm einen erstaunten Blick zu, senkte jedoch den Kopf, als sie vom Tod einiger seiner Freunde hörte.

"Das...tut mir leid."

"Hey, kein Problem." meinte er freundlich. "Für sowas haben wir ja die Dragon-balls."

"Dragonballs ?"

Nach kurzem Drängeln erklärte Son Gohan ihr schließlich, was es mit den Dragon-balls auf sich hatte.

"Du machst Witze, oder ?" meinte sie verblüfft.

"Nein." antwortete Gohan knapp. "Aber wir sollten uns langsam auf den Weg ma-chen."

"Und wohin ?"

"Brücke, Maschinenraum oder Krankenstation." antwortete Gohan sofort. "Das sind wohl die wichtigsten Plätze auf dem Schiff, also werden diese Borg dort wohl auch auftauchen."

"WAAAAASSSSS ?" Asuka warf ihm einen ungläubigen Blick zu. "Bist du völlig Irre, Gohan ? Ich finde das wäre ein guter Grund, uns von diesen Plätzen fernzuhalten."

"Ich muß den Leuten hier helfen." erklärte der Halb-Sayajin ernst.

"Aber warum soll ich dann mitkommen ?"

"Na weil..." Gohan druckste verlegen herum.

"Weil was ?" fragte sie mißtrauisch.

Gohan errötete.

"Na weil ich dich nicht alleine lassen will."

"Oh." Jetzt wurde auch Asuka rot. Dann zeigte sich plötzlich wieder ihre alte Ent-schlossenheit in ihrem Gesicht. "Na gut. Gehen wir."

Im nächsten Moment tauchte Ryoko durch die Decke auf.

"Gut." rief die Dämonin erleichtert. "Ihr seid unverletzt."

"Sind wir." bestätigte Gohan. "Und wie sieht's sonst im Schiff aus ?"

Das Gesicht der Dämonin verdüsterte sich.

"Die Borg sind auf dem Weg zur Krankenstation." erklärte sie. "Außerdem versu-chen sie, in den Maschinenraum vorzudringen. Und an einem halben dutzend weite-rer Stellen im Schiff sind sie ebenfalls aufgetaucht."

"Was machen denn Vegeta und mein Vater so lange ?"

"Oh, die räumen ganz gut auf." antwortete Ryoko grinsend.

"Was findest du denn daran so komisch ?" erkundigte sich Asuka.

"Naja, weißt du, ich liebe einfach diese großen Raumschlachten, bei denen ordent-lich was los ist." lautete die Antwort. "Sowas macht mich immer ganz nostalgisch."

"Aha." Asuka warf der Dämonin einen Blick zu, der Zweifel an ihrem Verstand aus-drücken sollte.

"Wie auch immer...die zwei plätten zwar jede Menge Schiffe, aber die Borg haben offenbar Verstärkung geholt."

"Verdammt." knurrte Son Gohan. Wütend rammte er eine Faust in die Korridorwand und hinterließ dort eine große Beule.

"Und was jetzt ?" fragte Asuka ratlos.

"Hmm. Ryoko, du gehst am Besten in den Maschinenraum und hältst die Borg drau-ßen. Asuka und ich gehen zur Krankenstation und räumen da auf."

Die Dämonin grinste nur vergnügt. Dann zwinkerte sie Gohan aufmunternd zu und verschwand durch den Fußboden.

"Okay." Asuka hatte die Hände in die Hüften gestemmt und warf Gohan einen neu-gierigen Blick zu. "Und wie kommen wir jetzt in die Krankenstation ?"

"Wir sind doch jetzt auf Deck zwölf, stimmt's ?"

Asuka nickte.

"Und die Krankenstation ist auf Deck zehn."

"Worauf willst du hinaus, Gohan ?" fragte sie ungeduldig.

Der Angesprochene grinste kess.

"Ich mache uns eine Abkürzung."

Asuka guckte verständnislos. Ihr Unverständnis wich jedoch Verstehen, als der Halb-Sayajin mit den Worten "Kame-hame-ha" einen azurblauen Energiestrahl ge-gen die Decke des Korridors schleuderte.
 

Skuld beobachtete, wie einige Besatzungsmitglieder des Schiffs Phaserstrahlen auf die Borg abfeuerten. Die Drohnen brachen fast augenblicklich zusammen und lösten sich auf, wurden jedoch fast genauso schnell durch neue Drohnen ersetzt.

"Bald werden sie sich an die Frequenzen unserer Phaser angepaßt haben, und dann können wir die Drohnen nur noch mit bloßen Händen bekämpfen." bekam sie von Data zu hören. "Es wäre also gut, wenn du so schnell wie möglich fertig würdest, Skuld."

Die kleine Göttin nickte hektisch und bemühte sich, sich mehr auf ihre Arbeit und weniger auf den um sie herum tobenden Kampf zu konzentrieren. Vergebens. Die Schreie der um ihr Leben kämpfenden Menschen um sie herum störten ihre Konzen-tration einfach zu sehr.

"Wong ! Erikkson ! Halten sie die Borg von Skuld fern !" brüllte Geordi, der aus der Deckung einer Konsole auf die näherkommenden Drohnen feuerte.

Skuld schaute sich um und erblickte zwei der finsteren Gestalten, die sich ihr bereits auf wenige Meter genähert hatten. Ihre zombiehafte Art, sich zu bewegen, die abso-lute Ausdruckslosigkeit ihrer Gesichter und nicht zuletzt die Tatsache, daß die Borg während des gesamten Angriffs absolut stumm blieben, verursachte bei Skuld eine Gänsehaut.

Entfernung der Drohnen zu Skuld: Fünf Meter.

Wong und Erikkson richteten zeitgleich ihre Phasergewehre auf die beiden Drohnen, die Skuld bedrohten, und feuerten - nur um zu sehen, wie die Schüsse wirkungslos an einem Energiefeld verpufften.

Entfernung der Drohnen zu Skuld: Vier Meter.

"Verdammt ! Sie haben sich angepaßt !" fluchte der blonde Erikkson.

"Und was jetzt ?" fragte Michelle Wong, normalerweise Sensorspezialistin, verzwei-felt.

Entfernung der Drohnen zu Skuld: Drei Meter.

Beide schauten sich kurz an, nickten in stummem Einverständnis, und stürmten auf die Drohnen zu.

Entfernung der Drohnen zu Skuld: Zwei Meter.

Wong und Erikkson warfen sich von der Seite auf die Drohnen und versuchten, sie umzureißen. Dank kybernetisch verstärkter Muskeln und massiver Exo-Panzerung waren die Auswirkungen auf die Drohnen in etwa so schlimm wie der Treffer eines Kopfkissens.

Aber immerhin hatten die Zwei es geschafft, die Drohnen von der Göttin abzulen-ken.

Skuld konnte aus nächster Nähe erleben, wie die Drohnen sich zu ihren Gegnern herunterbeugten und ihnen die geballte Faust ihres verbliebenen biologischen Arms gegen den Hals preßten. Mit einem widerlichen Zischlaut schossen die Assimilations-röhrchen hervor, bohrten sich in den Hals ihrer hilflosen Opfer und injizierten den hilflos in der Gewalt der Drohnen hin und her zappelnden Menschen je eine Dosis Nanosonden.

Während die Drohnen sich wieder erhoben, verfolgte Skuld mit schreckgeweiteten Augen, wie Wong und Erikkson ausgehend von der Injektionsstelle innerhalb von Sekunden ebenso bleich wurden, wie die Borgdrohnen. Dann brachen plötzlich klei-ne metallisch glänzende Borg-Implantate durch die Haut der beiden Infizierten. Ei-nen Augenblick später öffneten Wong und Erikkson ihre Augen. Augen, genauso ausdruckslos wie die Augen der beiden Drohnen, die nun wieder auf Skuld zu ka-men.

Das war mehr als sie ertragen konnte. Panisch schreiend warf die Göttin sich herum und wollte fliehen, rutschte jedoch aus (jawohl, Skuld ist die erste Person, die es geschafft hat, auf dem rutschsicheren Fußboden des Maschinenraums auszurut-schen) und fiel zu Boden. Dies rettete sie vermutlich, da die Hand der ersten Borg-drohne sie durch den Sturz haarscharf verfehlte. In ihrer Panik versuchte Skuld je-doch nicht, wieder aufzustehen, sondern kroch auf allen Vieren vor den Drohnen davon - nicht, daß das viel gebracht hätte. Wenige Sekunden später hatte die Drohne sie gepackt und hochgehoben.

Immer noch schreiend trat und schlug sie um sich, als sie schließlich das Verhängnis in Form einer assimilationsröhrchen-bewehrten Borg-Hand auf sich zukommen sah. Skuld hatte nun eigentlich schon mit ihrer Existenz als Individuum abgeschlossen, aber der Horror nahm kein Ende, als die Drohne sich vor ihren Augen längs einer glühendroten Linie in zwei Hälften teilte, die auf ziemlich unappetitliche Art und Weise auseinanderfielen und - genau wie Skuld - auf den Boden aufschlugen. Mit dem Unterschied, daß die Drohne vermutlich keinen Schmerz dabei verspürt hatte.

Immer noch vor Schock und Angst zitternd, nahm sie schließlich eine Gestalt mit langen, türkisfarbenen Haaren wahr (nein, es ist nicht Trunks ^_^), die wie ein Derwisch durch den Maschinenraum fegte, und dabei eine Geschwindigkeit an den Tag legte, der Skuld fast schon nicht mehr folgen konnte. Und während sie auf diese Weise einen Borg nach dem anderen unter Verwendung seltsamer roter Blitze ins Borg-Nirvana schickte, stiess diese Gestalt ein beständiges Kichern und Lachen aus, dessen Bedeutung ständig zwischen Häme und Triumph zu wechseln schien.

Nach ein paar Minuten war der gesamte Maschinenraum wieder borgfreie Zone. Leicht außer Atem erschien Ryoko vor der immer noch auf dem Boden sitzenden Skuld und bot ihr eine Hand an, um ihr aufzuhelfen. Nachdem sie sich erhoben hat-te, musterte sie die Dämonin ausgiebig.

"Alles wieder okay, Kleine ?" fragte Ryoko grinsend und tätschelte Skulds Kopf.

Skuld schob augenblicklich die Hand von ihrem Kopf und funkelte die Dämonin böse an.

"Behandel mich nicht wie ein Kind !"

"War nicht so gemeint." gab Ryoko klein bei.

"Schon gut. Du hast mich gerade gerettet, also verzichte ich auf eine Bestrafung."

Ryoko blieb stehen und betrachtete die Göttin mit einem Blick, der ernste Zweifel an ihrem Geisteszustand ausdrücken sollte. Für einen Moment war sie versucht, der kleinen Göttin eine Lektion zu erteilen. Dann fiel ihr jedoch wieder ein, daß sie Skulds technische Fähigkeiten brauchte, um wieder nach Hause zu kommen, also gab sie wieder nach.

"Solltest du nicht deine Maschine fertigbauen ?" fragte sie. "Vegeta und Son Goku können sonst nicht mit den Typen da draußen aufräumen."

Skuld nickte. "Bin eigentlich fast fertig." berichtete sie. "Ich muß nur noch ein paar Einstellungen vornehmen, den Hauptschalter einbauen, die..."

"Ja, ja, schon gut." unterbrach Ryoko. "Red nicht drüber, sondern tu es einfach, sonst wirst du nie damit fertig."

"Du hältst mir solange diese Drohnen vom Leib ?"

Ryoko nickte. "Mit denen werde ich schon Schlitten fahren." versprach sie. "Aber eine Sache wundert mich schon."

"Und was ?"

"Daß du, obwohl du eine Göttin bist, einen Körper aus Fleisch und Blut hast."

"Ich verstehe nicht." erwiderte Skuld verwirrt, während sie bereits wieder an die Arbeit ging.

"Ich meine: Ist dieser Körper lediglich Materie, die ein äußeres Abbild eines Men-schen darstellt, oder beinhaltet dieser Körper auch alle Funktionen des menschli-chen Körpers ?"

"Normalerweise sind wir Göttinnen höherdimensionale Wesen." erklärte Skuld. "Aber in dem Zustand könnten uns die dreidimensionalen Lebensformen, wie Men-schen und Tiere, nicht wahrnehmen. Darum restrukturieren wir unsere molekulare Struktur."

"Aber dies beinhaltet keine Kopie des menschlichen Körpers, oder ?" hakte Ryoko nach. "Ich meine, du hast zum Beispiel kein Blut in deinem Körper, oder ?"

"Nein. Wieso ?"

Ryoko kicherte vergnügt.

"Hey ! Machst du dich etwa über mich lustig ?" fauchte die Göttin.

"Aber nein." versicherte ihr die Dämonin hastig. "Ich dachte nur gerade, daß du dann doch eigentlich gegen diese Nanosonden immun sein müßtest."

Skuld fuhr herum und sah Ryoko einen Moment ernst in die Augen. Dann gluckste sie plötzlich, während ihre Mundwinkel langsam nach oben wanderten. Augenblicke später fing auch Ryoko an zu Glucksen, was sich innerhalb von Sekunden zu einem beiderseitigen Lachanfall hochschaukelte.

"Da hassu recht." japste Skuld schließlich. Mit Lachtränen in den Augen brachte sie eine Schalttafel am Duraniumgehäuse an, die mehrere große Knöpfe und einen gro-ßen Hebel enthielt.

"Sind die Kabel inzwischen am Hauptdeflektor angeschlossen, Data ?" fragte sie und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.

"Die Kabel sind angeschlossen. Außerdem habe ich einen Belastungstest durchge-führt." antwortete Data. "Diesmal wird keine Sicherung rausspringen."

Skuld grinste frech. "Hey, sowas passiert schonmal."

"Ist die Maschine fertig ?" erkundigte sich nun auch Geordi.

"Das ist nicht einfach nur eine Maschine." tadelte ihn die Göttin. "Das ist ein einzig-artiges, unnachahmliches küstlerisches Meisterwerk. Ein Ausdruck ultimativen Erfin-dergeists, eine..."

"Wir sollten es in Betrieb nehmen, bevor die Borg beschließen, uns zu zerstören." fiel ihr Geordi leicht genervt ins Wort.

Skulds Augen wurden zu schmalen Schlitzen, aus denen sie giftige Blicke auf den

Chefingenieur abschoß.

"Na gut."

Skuld drückte den blauen Knopf auf der Schalttafel. Augenblicklich lag ein feines Summen in der Luft.

"Ich hatte keine Zeit, Meßgeräte in meinen wunderbaren Universal-Energie-Entsorger Mark Eins einzubauen." entschuldigte sie sich. "Aber ein Tricorder tut's da sicher auch. Data ?"

Der Androide nahm seinen Tricorder zur Hand.

"Magnetfeld stabil bei fünfzehn Komma drei Tesla." meldete er.

Skuld nickte zufrieden und drückte den grünen Knopf, was ein leises Zischen auslö-ste.

"Wasserstoff strömt in das Duraniumgehäuse und wird dort im Innern des Magnet-feldes eingeschlossen." erläuterte Skuld.

"Kritisches Wasserstoff-Minimalniveau erreicht." meldete Data.

"Jetzt wird's spannend." murmelte Skuld und drückte den roten Knopf. Mit einem lauten Summton sprang der Röntgenlaser an.

"Die Energie aus dem Laser wird den Wasserstoff in Plasma umwandeln, das dann durch Variation des Magnetfelds komprimiert wird."

"Der ganze Aufwand, um einen Fusionsreaktor zu bauen ?" stöhnte Geordi. "Wir ha-ben drei Fusionsreaktoren auf diesem Schiff in Betrieb. Wäre es nicht schneller ge-gangen, einen davon zu benutzen ?"

"Wenn ich etwas baue, dann baue ich es von Grund auf." erwiderte Skuld. "Außer-dem ist es bedeutend schwieriger, alle notwendigen Modifikationen in ein bereits fertiges Gerät nachträglich zu integrieren."

"Kritische Energiegrenze erreicht." verkündete Data. "Temperatur liegt bei zehn hoch acht Kelvin (Anm.: das entspricht etwa der gleichen Celsius-Temperatur)."

"Dann wollen wir mal mehr Saft auf das Magnetfeld geben."

Im nächsten Moment bebte das Schiff erneut unter einer heftigen Erschütterung, die Skuld von den Füssen gerissen hätte, wenn Ryoko sie nicht geistesgegenwärtig festgehalten hätte.

"Alles in Ordnung ?" fragte sie leicht verschreckt.

Geordi warf einen Blick auf die Hauptkonsole und schüttelte dann den Kopf. "Ich muß Energie von hier abziehen, um die Schilde zu verstärken."

"Nein !" rief Skuld. "Ich brauche noch zwei Minuten, um den Universal-Energie-Entsorger Mark Eins einzusetzen. Und sobald er läuft, haben wir gewonnen."

Geordi überlegte kurz, dann nickte er knapp. "Zwei Minuten." sagte er ernst. "Bis dahin kann ich Energie auch noch von woanders beziehen. Aber dann..."

"Länger wird's nicht dauern." versprach sie. "Data, was sagt das Magnetfeld ?"

Inzwischen war das feine Summen, das vorher von den Supraleiterspulen ausge-gangen war, zu einem tiefen Dröhnen geworden.

Der Androide runzelte die Stirn, als er die Werte des Tricorders ablas. Er wiederholte die Messung, schien aber immer noch nicht zufrieden zu sein.

"Data, hast du's bald ?" drängelte Skuld.

"Es ist eigentlich unglaublich, aber der Tricorder zeigt zwanzig Komma vier Gigates-la an."

"Hmm...das ist zwar etwas niedrig...knapp an der unteren Grenze, aber es könnte trotzdem klappen." murmelte sie daraufhin.

"Ähh...Skuld ?"

"Das Magnetfeld könnte ruhig stärker sein, aber das hält das Material vermutlich nicht aus." erklärte sie etwas lauter. "Naja...ihr könnt halt nichts dafür, daß ihr nur so schlechte Qualität herstellen könnt."

Skuld drückte den letzten - den schwarzen - Knopf auf ihrer Schalttafel.

"Gravitonprojektor in Betrieb." verkündete sie.

"Die Gravitonen scheinen mit dem Plasma irgendwie zu reagieren." stellte Data nach einem erstaunten Blick auf seinen Tricorder fest.

Zwanzig Sekunden später durchlief eine erneute Erschütterung das Maschinendeck. Diesmal ging diese jedoch von dem Duraniumgehäuse aus.

"Ich weiß nicht wie, aber laut Tricorder hast du gerade eine Singularität (Anm.: ein Schwarzes Loch) erschaffen." In Datas Stimme klang fast so etwas wie Ehrfurcht mit.

Die nächste Welle von Erschütterungen hatte jedoch wieder ihren gewohnten Ur-sprung in dem Beschuß der Borg. Diesmal verkündeten jaulende Warnsirenen und sich jagende Schadensmeldungen von mehreren Hüllenbrüchen.

"Verdammt, Skuld, unsere Schilde sind fast erledigt, und die Hülle hällt das auch nicht ewig aus." brüllte Geordi über den Lärm der Alarmsirenen hinweg. "JETZT wä-re ein guter Moment, um deine Maschine ins Spiel zu bringen !"

Skuld lächelte zufrieden. "Jetzt bleibt nur noch eins zu tun."

"Und das wäre ?" fragte Ryoko.

Skuld stellte sich breitbeinig neben ihre Maschine. Ein Ausdruck wilder Entschlos-senheit lag auf ihrem Gesicht, als sie die rechte Hand langsam um den Schalthebel legte, fast so, als berühre sie während eines Gottesdienstes eine heilige Reliquie.

Dann rief sie: "Und jeeeeetzt, Hebel auf...ON !!!"

Dabei zog sie langsam mit geschlossenen Augen den Hebel nach unten, und genoß den Augenblick, in dem der Hebel einrastete, bevor sie ganz langsam die Augen wieder öffnete.

Um sie herum herrschte betretenes Schweigen. Der Raum lag wieder einmal unter dem Mantel der Dunkelheit begraben. Nach vielleicht einer Minute absoluter Stille hörte sie das wütende Schnauben des Chefingenieurs.

"BIST DU NUN ZUFRIEDEN, SKULD ?!" Irgendwie floß Geordis Verzweiflung darüber, was dieses Mädchen seinem geliebten Warpkern - wieder einmal - angetan hatte, auch in seinen Tonfall.

"D-das w-wollte ich nicht." stammelte die Göttin entschuldigend.

"Der Warpkern ist schon wieder offline." stellte Geordi das Offensichtliche noch einmal fest. "Aber wenigstens ist diesmal die Eindämmung stabil geblieben." setzte er mit einer Spur Erleichterung und Zweckoptimismus hinzu. "Vielleicht sollte mal jemand das Licht einschalten, damit wir wenigstens sehen können, wie die Borg über uns herfallen."

"Das wird nicht so schnell passieren." entgegnete Data.

"Das wir Licht bekommen ?" fragte Ryoko nach.

"Nein. Das die Borg uns ausschalten."

"Wieso ?"

"Laut Anzeigen haben wir die Hauptenergie und die Schilde verloren."

"Das wissen wir schon, Data." meinte Geordi leicht gereizt.

"Die Sensoren zeigen anfliegende Borgschiffe mit aktivierter Zielerfassung." erklärte der Androide gelassen. "Demnach feuern sie auf uns."

"Das müßten wir doch merken." meinte Ryoko.

"Stimmt." gab Data ihr Recht. "Aber wenn die Energie ihrer Waffen sofort abgesaugt wird, macht das ihre Waffen wirkungslos."

"Dann...funktioniert Skulds Maschine also doch ?" fragte Ryoko fröhlich. "AUA ! MEIN BEIN !"

"Was ich baue, funktioniert immer." lautete Skulds Kommentar. "Merk dir das."

"Aber deshalb brauchst du mich nicht gleich zu treten."

"Wie kommst du darauf ?" fragte die Göttin unschuldig.

"Ich bin eine Dämonin. Ich kann im Dunkeln sehr gut sehen."

"Oh. Ich kann nicht so gut sehen wie du." entgegnete Skuld. "Also muß ich dich wohl aus Versehen getroffen haben."

"Hört schon auf euch zu streiten." mischte sich Geordi lachend ein. "Dafür, daß die Borgwaffen neutralisiert sind, nehm ich auch den Ausfall meines Warpkerns in Kauf."

"Dann bist du also nicht mehr sauer ?" fragte Skuld.

"Nein. Beim letztenmal hat deine Erfindung das Energienetz überlastet, und das hat mich geärgert. Aber diese Maschine saugt einfach die Energie des Warpkerns ab."

"Richtig." antwortete Skuld. "Obwohl eigentlich nur vorgesehen war, daß mein Uni-versal-Energie-Entsorger Mark Eins die Energie von draußen absaugt."

"Eine Idee, woran es liegen könnte ?" hakte der Chefingenieur nach.

"Möglicherweise eine Rückkopplungsreaktion über das Schildgitter." meinte sie ach-selzuckend. "Schließlich sind die Schilde ja mit dem Hauptreaktor verbunden."

"Stimmt." bestätigte Geordi. "Aber wohin leitest du eigentlich die ganze Energie ?"

"Die Energie wird von dem Schwarzen Loch angesaugt wie von einem Staubsauger und verschwindet dann einfach hinter dem Ereignishorizont des Schwarzen Lochs. Und da alles, was sich auf der anderen Seite des Ereignishorizonts einer Singularität befindet, keine physikalischen Auswirkungen auf diese Seite haben kann - weil es dort gefangen ist - steht diese Energie für die Universal-Kondensation nicht mehr zur Verfügung."

"Genial. Dann können Vegeta und Son Goku ja jetzt richtig loslegen, was ?" meinte Ryoko.

"Genau." Skuld nickte bestätigend.

Daraufhin aktivierte Geordi seinen Insignienkommunikator und informierte die bei-den Sayajins über die neue Situation.

"Und ich schau mich mal ein wenig um, ob ich irgendwo an Bord noch ein paar Drohnen aufmischen kann." kündigte Ryoko an. "Oder ob dieser Gohan schneller war als ich."

Mit diesen Worten verabschiedete sie sich aus dem Maschinenraum, und ging auf die Jagd.
 

--------------------------------------------------

Tja...sieht ziemlich blöd aus für die Borg. Wie's mit der Enterprise weitergeht, was Aristo so treibt, und ob Son Goku und Vegeta endlich zu ihrem Kampf kommen ...erfahrt ihr im nächsten Teil.

Wieder einmal hoffe ich, ihr fandet diese FF nicht allzu schlecht (ein herzliches Dan-keschön an meine treuen Leser).
 

Bis zum nächsten mal,
 

clef-san



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück