Zum Inhalt der Seite

Dance with me

Naruto & Sasuke
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Premiere

Nun war es soweit. Der Tag der Entscheidung war gekommen. Heute würde sich zeigen wie viel ich gelernt hatte und was es bewirken konnte.

Vor allem, was es bei meinen Eltern auslöste. Sie sollten stolz auf ihren Sohn sein können. Deshalb würde ich alles geben.

All mein Können.

All meine Leidenschaft.

Nur für diesen einen Moment. Nur für meinen Vater. Für seine Anerkennung. Für seine Liebe?

Noch wenige Augenblicke bis zum Auftritt. Die Bühne war dunkel und ich wartete wie auf heißen Kohlen. Zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass ich nervös war. Keine gute Voraussetzung zum Tanzen.

Tief atmete ich ein. Und wieder aus. Leicht angespannt schloss ich die Augen.

Dann ging das Licht an. Ich hörte die Menge tuscheln und trat auf die Bühne. Wie bei unserer Probe drehte ich mich mit dem Rücken zum Publikum und sank auf meine Knie nieder.

Ich konzentrierte mich. Versuchte die Nervosität zu verdrängen und meinen Körper frei von allem zu machen.

Dann setzte leise die Musik ein. Nun ging es los. Jetzt durfte mir kein Fehler mehr unterlaufen. Alles musste perfekt sein.

Mein Körper wurde schlagartig steif wie ein Brett. Die Arme lösten sich krampfhaft von ihrer Position. Glitten in die Höh', sanken wieder herab. So wie es sein musste. Der Anfang musste unästhetisch und unnatürlich wirken. Völlige Individualität. Die Schritte liefen in meinem Kopf ab wie ein Film.

Aber, war ich denn selbst überhaupt so individuell wie ich mich präsentierte?

Rhythmus. Hinata betrat die Tanzfläche.

Eigentlich tanzte ich nur für ihn. Nur für meinen Vater, Fugaku Uchiha. Er war der Grund, mein Antrieb, sein Lob mein einziges Ziel.

Nur einmal wollte ich ihn sagen hören: "Das hast du gut gemacht." Denn das tat er nie.

Er lobte mich nicht. Stattdessen trieb er mich mit seiner Abweisung und Gleichgültigkeit nur weiter an. Er trieb mich an meine Grenzen. Und nicht nur an die Physischen.

Alles steckte ich in diesen einen Tanz. Es war vielleicht meine letzte Chance, mich endlich zu beweisen.

Ich fing Hinata auf. Ruhige Musik. Wir tanzten miteinander. Dann der abrupte Wechsel: Die Musik gewann an Tempo, zunehmend an Klangfarbe.

Wieder unsere Hände, die sich voneinander entfernten. Das Verlangen. Die Begierde. Nicht loslassen, sondern erreichen wollen. Ich griff nach Anerkennung. Nach seiner Anerkennung. Und dieses Streben verlieh meinen Bewegungen mehr Ausdruckskraft. Es trieb mich weiter voran.

Solange ich denken konnte, hieß es immer nur: Itachi hier, Itachi da.

Itachi kann dies besser und Itachi kann das besser.

Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder.

Hör' auf das, was Itachi dir sagt.

Befolge seine Ratschläge.

Lerne von ihm.

Denke wie er.

Bewege dich wie er.

Sei wie er.

Und trotzdem, konnte ich es nicht. Wie ich mich dabei fühlte, war schon immer nebensächlich gewesen.

Aber jetzt war endlich der Moment gekommen, in dem ich im Mittelpunkt stehen konnte.

Ich wollte derjenige sein, über den man sprach. Über den mein Vater in hohen Tönen sprach! Mit dem er prahlte, den er schätzte und respektierte. Das wollte ich. Nicht mehr und nicht weniger.

Einmal das Gefühl haben, von ihm geliebt zu werden.

Meine Mutter tat es.

Aber mein Herz verlangte schon immer nur nach seiner Liebe. Weil ich sie nicht besitzen konnte.

Dafür gab ich alles auf.

Meine Freunde.

Meine Freizeit.

Meinen freien Willen.

Und letztendlich auch meine Individualität.

Brachte meinen Körper an seine Grenzen, um ihm zu gefallen. Und weiter. Immer weiter. Doch es war nicht genug. Niemals genug.

Ich kämpfte und lernte. Versuchte mit Itachi gleichzuziehen.

Aber es war niemals genug.

Niemals gut genug.

Ich war immer schlechter, als er. Vielleicht, weil es mir nicht gefiel. Weil ich es hasste. Ich hasste diese Art von Tanzen wie die Pest.

Oder vielleicht, weil ich eben doch nicht hart genug an mir arbeitete.

"Zu wenig Disziplin", würde mein Vater sagen.

Und vielleicht hatte er recht.

Aber vielleicht auch nicht.

Der Tanz ging zu Ende. Wir sanken gemeinsam nach fast dreißig Minuten der stetigen Konzentration auf die Erde nieder. Symbolisierten den gemeinsamen Tod.

Meine Glieder schmerzten. Mein Körper brannte fürchterlich. Aber ich hatte es geschafft.

Und ich war mit mir zufrieden. Ich war sogar stolz auf mich.

Das Publikum stand auf und applaudierte unaufhörlich.

Meine Augen schweiften nervös durch den Saal, machten meine Mutter aus, die bereits in der ersten Reihe saß und euphorisch Beifall klatschte. Auch sie hatte sich erhoben. Ein Lächeln umspielte meine Mundwinkel hinter der stickigen Maske.

Vielleicht hatte es sich doch endlich ausgezahlt. All die Strapazen. Das, was ich dafür aufgegeben hatte. Keine Zeit, ein normales Leben zu führen.

Ich führte bloß ein Leben, geprägt von Anstrengung, Ehrgeiz und Enttäuschung. Ein trostloses Leben. So unerfüllt und leer. Aber ich wusste, was diese Leere füllen konnte.

Wer in der Lage war, mein Leid zu beenden.

Dann sah ich mit Herzklopfen neben sie.

Meine Augäpfel weiteten sich. Mein Blick versuchte diese dunkle Gestalt zu durchdringen.

Ich sah ihn an.

Voller Erwartung.

Voller Anspannung.

Und schließlich - voller Enttäuschung.

Zutiefst gekränkt. Ernüchtert. Endlich begreifend.

Er applaudierte nicht. Sah mich nicht einmal an.

Plötzlicher Schmerz - das Gefühl zu fallen.

Die Bühne verdunkelte sich. Wir verbeugten uns. Verließen mit langsamen Schritten gemeinsam die Bühne.

Mein Körper zitterte. Mit jedem Schritt, den ich tat, hatte ich das Gefühl plötzlich zusammenzubrechen. Aber ich blieb standhaft. Zwang mich weiterzugehen. Versuchte mir meinen Schmerz nicht anmerken zu lassen.

Es war einfach niemals genug. Ich war zu schlecht.

Nichts weiter, als eine billige Kopie Itachis.

Niemals mehr und niemals weniger. Ich würde ihn nicht erreichen. Egal wie sehr ich mich bemühte.

Aber war es das wirklich alles wert? Sollte das etwa mein Leben sein?

Um etwas Aussichtsloses kämpfen?

Einem Hirngespinst nachjagen?

War ich denn wirklich so blöd?

So blind vor Ehrgeiz?

Nein, ich wollte so nicht sein.

Ich hasste diese Art von Tanz doch. Und ich hasste meinen Vater. Genauso wie er mich hasste.

Warum sollte ich es also weiter ertragen? Das war doch sinnlos. Es war immer sinnlos gewesen.

Ich quälte mich nur selbst.

Seit Anbeginn versuchte ich ihm nahe zu sein, obwohl keine Nähe zwischen uns möglich war. Die Frage nach dem warum, stellte ich mir schon lange nicht mehr. Auch sie war sinnlos.

So wie es jetzt war, war alles sinnlos. Mein Handeln, mein Streben, mein Leben. Ja, mein ganzes Sein hatte keinen Sinn.

Ich war nur ein Schatten meiner selbst.

Ich wollte eine eigene Persönlichkeit. Nicht die, die er mir vorgab.

Denn nur er traf die Entscheidungen. Und ich befolgte sie widerstandslos.

Er zog die Fäden. Ich folgte ihm. Stellte keine Fragen.

Er gab vor, was gut und schlecht war.

Er gab vor, wie ich zu sein hatte.

Er war meine Persönlichkeit.

In diesem Moment wurde mir schlagartig klar, dass nur ich allein in der Lage sein konnte, mein Leiden zu beenden.

Auf seine Hilfe brauchte ich nicht zu hoffen.

Ich musste die Fäden endlich selbst in die Hand nehmen.

Die Zeit war gekommen, einen Schlussstrich unter diesem Elend zu ziehen. Noch einmal ganz von vorne anzufangen. Ein neues Leben. Mehr Freiheiten. Weniger Zwang.

Und deshalb fasste ich einen bedeutsamen Entschluss: Niemals wieder würde ich seine Marionette sein. Von nun an, wollte ich die Individualität beweisen, die ich in den letzten 18 Jahren für ihn in den Hintergrund gedrängt hatte.

Es war genug.

Endgültig genug.

Deshalb sollte dieser Uchiha Sasuke, wie man ihn bis jetzt kannte, auch endgültig tot sein. Auf dieser Bühne mitsamt seiner Hoffnung gestorben. Er existierte nicht mehr. Zumindest sollte er nicht mehr existieren. Daran müsste ich arbeiten. Es würde schwierig werden.

Und aus diesem Grund, würde ich noch heute Abend damit beginnen.

Und ich wusste genau, wer mir dabei helfen konnte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-08-13T16:37:16+00:00 13.08.2011 18:37
guter einblick in sasus weld!!!
ich hasse seinen vadder...<___<''

ich lese weiter
lg neko~
Von:  GOTTHEIT
2011-05-03T15:07:06+00:00 03.05.2011 17:07

RAAAWR!
Hier war die Leidenschaft.
Hat mich umgehauen.

Da hab ich einen Fehlerzwerg gefunden:
"Wir sanken gemeinsam nach fast dreizig Minuten der stetigen Konzentration auf die Erde nieder. Symbolisierten den gemeinsamen Tod."

das sollte 'dreißig' heißen, oder irr ich mich da? Vielleicht kenn ich ja auch irgendeine Wortwendung nicht, die so geschrieben wird ö.ö
Von:  pandaru
2011-02-17T17:23:32+00:00 17.02.2011 18:23
Schlagt ihn!!!!! Ich mag fugaku nich der is immer voll fies aber sonst wie immer sehr geil xD

Lg pandaru
Von: abgemeldet
2011-01-09T15:43:22+00:00 09.01.2011 16:43
Oh wow. Du hast Sasuke's Gefühle klasse beschrieben :O Er tut mir so Leid. Wie kann man seinen eigenen Sohn nur so vernachlässigen und ignorieren? Das gibt es doch nicht! Und Sasuke quält sich zu diesem Training, obwohl er es hasst, quält sich dazu das zu sein, was er nicht sein will. :( Aber zum Glück hat er sich dazu entschieden dem Ganzen ein Ende zu bereiten! Und wer ihm dabei helfen wird ist doch hoffentlich mal Naruto. =)
Armer Sasuke... Hoffentlich wird es jetzt besser für ihn. o.o
Lg, Suki
Von: abgemeldet
2011-01-06T20:24:11+00:00 06.01.2011 21:24
oh mann, der arme sasu >< er tut mir richtig leid...will nur die anerkennung von seinem vater, aber der beachtet ihn gar nicht :( das is echt blöd und erinnert ans original...gut, dass er jetzt nich mehr so abhängig von ihm sein will, go sasu go!
Von: abgemeldet
2010-12-27T16:40:18+00:00 27.12.2010 17:40
Huhu,
also ich finde deine FF super. Du hast eine tolle Wortwahl, und die Tragik kommt daurch sehr zur Geltung.

Kurz und knapp: Mehr davon!

lg
Mari
Von: abgemeldet
2010-12-24T10:04:56+00:00 24.12.2010 11:04
Huhu!

Du hast Sasukes Gefühle richtig super rüber gebracht!
Ich kann sein Vater nicht leiden, ah dieser Arsch!
Naja, ich wünsche dir noch fröhliche Weihnachten und
bis zum nächsten Kapitel :D

mfg Demonblade
Von:  tamci
2010-12-23T20:25:23+00:00 23.12.2010 21:25
Hallöchen :D

Ja ich habe es endlich geschafft, das Kapitel zulesen.
Obwohl es etwas kurz war.
Also zum Anfang erstmal : Respekt!
Du hast seine Gefühle wirklich super rübergebracht. Wie er sich gefühlt hat, konnte man sich wirklich gut vorstellen und ich habe sogar mitgefühlt. Er tut mir einfach leid!
So leid, dass ich ihn umarmen möchte.
Sasuke will einfach nur anerkennung, oder ein einfaches
>>Gut gemacht!<<
Aber wieso gibt sein Vater ihm diese 'Liebe' nicht?!
Boha, verstehe einer diese Person!
Ich meine, merkt Fugaku einfach nicht, wie er Sasuke quält ihn mehr und mehr runter macht?!
Wieso hat er sich ein zweiten Sohn gewünscht, wenn er sich hin gewünscht hat. Aber er muss du gewusst haben, dass er nicht genau wie Itachi wird.
Alle können nicht gleich sein.
Vielleicht gleiche Interessen, aber nicht gleich sein.
Dies wäre einfach nicht mehr spannend, weil man kann nicht mehr den Charakter an verschindenen Menschen finden.
Ich versteh auch eifnach nicht, wieso sich Sasuke sich für ihn so abrabbelt! Oder wie man das hier nennt.
Er ist es einfach nicht Wert!
Finde ich - Yah!
Aber ich finde Sasuke und natürlich auch Hinata, sie darf man nicht vergessen, haben gut getantz. Obwohl es immer noch nicht mein Tanzstil ist und es auch nie sein wird, fand ich es doch recht gut.
Itachi hätte ja auch gerne mal bei dieser Vorführung dabei sein können, es war ja ein großer Abend für Sasuke...oder?!
Aber neeeiiin er muss ja für sich selbst da sein, dass er bloß nicht was Falsch macht (xD)
Eingebildeter Schnösel, wirklich er hätte ruhig kommen können.
Hätte ich auch gemacht, egaaal wie lange meine Anreise gedauert hätte.
Das macht man einfach!
Fugaku kann ruhig beifall klatschen. Also seine Hände kann er mal bewegen, ist ja nicht gelämt. Wär mir dann totaaal was neues!
Boha...boha!...Ich könnte diesen Typen soooo köpfen!
Ah! Bin kurz davor mein lieben Stoffhund an meine Wand zudonner, aber Schnuff *schnief*
Shit! Lenk vom Thema ab (xD)
So.
Mehr habe ich jetzt wieder nichts zusagen, ich denke es raucht auch, wie ich hier gerade sehen kann xD
Freu mich schon sehr aufs 4 Kapitel & wünsche dir viel Spaß beim schreiben bei diesen Kapitel :3

lg Ai ♥
Von: abgemeldet
2010-12-23T16:44:02+00:00 23.12.2010 17:44
oh neues kapi!!
also iwie fand ich das schon n bissl traurig Q.Q
sasus vater is echtn ekel, total gemein
ich hoffe sasu kann sich von ihm losreißen
und wirklich neu anfangen^^
bin gespannt wie er das anstellt

lg dreamstar
Von:  Raishyra
2010-12-23T15:55:19+00:00 23.12.2010 16:55
Also das mit Sasus Gefühlen fand ich gut hingekriegt^^


Zurück