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Unschuld auf Leben & Tod

*~ Seikatsu mujitsu to shi ~*
von

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Der Anfang

Ein kleines Zimmer. Es spiegelt die japanische Tradition wider mit einer kleinen Futonmatte und Zeichen der Kalligraphie an den dünnen Wänden.

Kein Licht leuchtet, es ist mitten in der Nacht. Das einzige, was ein bisschen Licht ins Dunkle bringt, ist der Bildschirm des Rechners, an dem Kinsho Aoi schon seid knapp zwei Stunden sitzt. Seine wässrigen blauen Augen sind geweitet vor Freude und seine zierlichen weiblichen Finger rasen immer wieder über die Tastatur. Auf dem Bild ist ein Chat zu sehen. Dort ist ein Bild einens wunderschönen Mädchens mit blonden Haaren angezeigt, dass sich liebevoll Louisa nennt. Seid ungefähr einem Monat schreiben die beiden Tag täglich miteinander und es klingt fast so, als ob sich Kinsho schwer für dieses süße Mädchen interessiert.

"Ich freu mich schon wenn wir uns endlich am Samstag treffen. Ich kann es kaum erwarten dich kennenzulernen." huschten Kinshos Finger über die Tasten und so schnell wie er auch geschrieben hatte, so kamen auch die Worte ebenso schnell wieder zurück und die Augen des femininen Jungen glänzen beim Anblick der Buchstaben.

"Ich freue mich auch dich endlich zu treffen, Kinsho. Ich kann es kaum noch abwarten."

Ein paar weitere Wörter, eine kurze Verabschiedung und Kinsho schaltet müde den Rechner aus, dennoch ist seine Freude groß. Am Wochenende würde er endlich ein Mädchen kennenlernen, dass ihn süß findet und dass er auch sehr mag. Vielleicht, dachte Kinsho bevor er unter seine Futonmatte schlüpfte und einen letzten Blick auf seinen bereits schlafenden Bruder Akio erhaschte, wird das ja endlich mal was.

Während er sich schlafen legte und freudig erregt auf den nächsten Morgen wartete, wusste er nicht dass diese Person, mit der er schrieb, eine Person sei, von der er niemals zum glauben gewagt hätte dass sie diese ist.

"Kinsho, bald ist es soweit. Bald treffen wir uns. Anfangs wird es dir schwer fallen, dennoch drängt die Zeit. Bald werden sie angreifen und ich werde da sein um dich zu beschützen."
 

"Alles begann mit der Entstehung der Erde als Leben und Tod zum ersten Mal das Licht der Welt erblickt haben. Schon von Anfang an wirkte sich das Leben, sowohl auch der Tod auf die Evolution aus. Die Evolution brachte eine erstaunliche Vielfalt von Lebenwesen hervor und doch verdienten Leben und Tod dennoch mehr Bewunderung als die Evolution selbst. Sie taten alles um die Welt im Gleichgewicht zu halten, doch ahnte niemand, dass sowohl das Leben als auch der Tod immer unter den Menschen weilten.

Seid Anbegin der Zeit war das Leben, mit dem Namen Seimei, eine Frau gewesen, eine Frau, die die Schönheit und Reinheit aller Lebewesen widerspiegelte. Der Tod hingegen, der mit dem Namen Shi gebranntmarkt wurde, spiegelte alles Böse und Schlechte wider und trotzdem waren Leben und Tod dazu bestimmt auf ewig zusammen zu sein. Ihr Schicksal befahl ihnen sich aneinander zu binden um so das Gleichgewicht der Erde herzustellen.

Schließlich, eines besonderen Tages, wurde das Leben, wie es ihm vorbestimmt war, widergeboren, doch zum ersten Mal nicht als Frau oder gar Mensch. Nein, das Leben wurde als Incubus widergeboren und zum ersten Mal in all der Zeit als Mann. Viele gingen davon aus, dass der Tod hingegen dann als Frau widergeboren werden sollte, doch dem sollte nicht so sein. So wie das Leben ein Mann war, so war der Tod ein Mann mit Haaren wie aus Gold. Und so kam es, dass Leben und Tod verpöhnt wurden.

Trotz aller Zweifel verliebten sich das Leben und der Tod ineinander aber nicht, weil es ihnen als Schicksal vorbestimmt war so wie jener Vergangenheit, sondern aus eigenem Willen, was weitere Zweifel aufwarf.

Viele konnten damals über diese Beziehung hinwegsehen, doch die Mutter des Leben sah das Schicksal der beiden als Schmutz und Sünde an. Es dürfte nicht sein, dass Leben und Tod der gleichgeschlechtlichen Liebe ausgesetzt seien.

Trotz aller Drohungen zöllten Leben und Tod das Verhalten der Mutter mit Ignoranz, was dazu führte, dass sie den Tod erschlug. Ja, sie versuchte sogar ihn ermorden zu lassen, doch Leben und Tod waren schon unzertrennlich.

Dann, als die Zeremonie stattfinden sollte, die Leben und Tod auf ewig verbinden sollte und ihre Kräfte auf ewig geschützt sein sollten, raubte die Mutter des Leben dem Tod auf hinterlistige und sündenvolle Weise seine Kraft. Darüber war das Leben so erzürnt dass es seine eigene Mutter niederschlug und ermordete.

Im Laufe der Zeit wurden im Leben Zweifel geweckt, ob es wirklich hätte seine Mutter töten sollen und ob die Beziehung zwischen Leben und Tod nicht doch einem Sündenfall gleich kam.

Unzählige Jahre später brachte sowohl das Leben als auch der Tod mit jeweils einer fremden Frau ein Kind hervor, dass die Blutlinie von Leben und Tod weiterführen sollte. Erneut zwei männliche Geburten, die Leben und Tod widerspiegel sollten.

Seitdem ginen Leben und Tod getrennte Wege um ihre Kinder auf ihr Schicksal vorzubereiten und nahmen dafür sogar in Kauf ihre Liebe zueinander auf ewig aufzugeben.

Heute, nach nach 24 Jahren, sitze ich nun hier und warte darauf endlich Seimei zu begegenen. Ein Junge, mit dem Namen Kinsho.

Ich habe beschlossen ihn zu beschützen, denn es gibt dort finstere Kreaturen, die hinter seiner Kraft her sind und ich muss verhindern, dass sie es schaffen ihm diese Kräfte zu nehmen, die seine Macht als das Leben verkörpern.

Wir werden uns schon bald sehen...Kinsho."

Sommerferien

Es war Kyoto an einem warmem Freitag Nachmittag mitten im Sommer. Die Sonne strahlte in dem schönsten Gold, dass zu dieser Tageszeit zu erblicken war und auf den engen Straßen herrschte reges Treiben. Hie und da waren Geschäfte geöffnet, deren Eingänge mit diversen Planen bedeckt waren damit Lebensmittel oder andere Produkte im Schutz des Schattens standen und die meisten Menschen, die entweder gerade von der Arbeit kamen oder einen Einkaufsbummel machten, schritten träge und leicht bekleidet durch die nicht endenen Menschenmassen.

Zur gleichen Zeit klingelte es gerade zum Ende der letzten Stunde an der Kyoto High School, die mitten auf einem Hügel umgeben von wunderschönen Waldwegen, Wiesen und Bäumen stand. Es war der letzte Schultag vor den Sommerferien und es hatte noch nicht mal zum Schluss klingeln können, da strömten schon scharrenweise Schüler von den unterschiedlichsten Klassen aus dem hochmoderniesierten Schulgebäude und rannten hin zu den aufgreihten Schulbussen, die runter in die Innenstadt fuhren. Es war ein Gedrängel und Getöse wie es vor den Ferien üblich war, doch davon ließen sich Kinsho Aoi und seine Freunde nicht erschüttern. Es dauerte einen Moment bis sie der kreischenden Masse entrinnen konnten und bahnten sich langsam ihren Weg zum hintersten Schulbus, der in ihre Richtung fuhr. Während Kinsho sich nach vorne drängte um dem Bus näher zu kommen, bahnte sich der größte der Truppe, A.J. Ice, durch die Horde von Schülern und machte somit den Weg frei. Gefolgt von Saru, dem besten Schüler aus Kinshos Klasse, stiegen sie in den halbüberfüllten Bus und stellten sich in die Mitte, wo sie erstens wieder guten Ausstieg hatten und zweitens dort ein geöffnetes Klappfenster war um wenigstens etwas frische Luft abzukriegen bei der stickigen Luft, die sich in der Masse anstaute.

Nach einer Weile war der Bus so voll dass Kinsho aussah als würde er mit Saru kuscheln wollen. Schließlich wandte Saru das Wort an Kinsho, der sich krampfhaft an einer der Stangen festhielt.

„Darauf habe ich gewartet, endlich Sommerferien! Keine Hausaufgaben, keine Lehrer, die einem versuchen den Stoff in den Kopf zu hämmern und keine Klausuren!“ Kinsho schaffte es sein Gleichgewicht zu finden und nickte zustimmend.

„Ja, da hast du Recht! Allerdings geht es für uns ja jetzt ins letzte Jahr, heißt, wir müssen jetzt für die Abschlussprüfung büffeln aber für dich wird das doch sicher kein Problem sein, Saru.“ Kinsho zwinkerte und Saru blickte verlegen weg. „Naja ich übe ja auch immer fleissig, meine Eltern wollen ja, dass ich später einen guten Beruf erlerne. Außerdem brauche ich mein Abi um an die Uni zu kommen.“

Kinsho wandte sich an A.J., der mit gelangweiltem Gesicht sich an einer der Stangen gelehnt hatte und ins Nichts starrte. „Aber unser A.J. hier, der wird sich wohl reinhängen müssen! Ich finde es sowieso bemerkenswert dass du es soweit geschafft hast.“ A.J. blickte Kinsho etwas verschlafen an, doch man sah, dass ihn das irgendwie provoziert hatte.

„Immerhin gebe ich zu dass ich nicht der Schlauste bin wie unser kleiner Streber hier.“ Damit deutete er auf Saru. „Dennoch kann man nicht behaupten dass ich wirklich nur doof bin, sonst hätte ich es doch gar nicht so weit gebracht.“ Damit blickte er siegessicher wieder aus dem Fenster und Kinsho und Saru tauschten grinsend ungläubige Blicke aus.

„Genau A.J., wer nichts als Mädchen im Kopf hat, der kann es auch sehr weit bringen.“ Damit fing Saru an zu lachen, doch A.J. ließ sich nicht erschüttern. „Ihr werdet schon sehen, ihr unterschätzt mich gewaltig. Aber dafür stehen die Frauen wenigstens auf mich. Ich bin einfach zu beliebt.“

Kinsho und Saru verkneiften sich ein Lachen und kicherten vor sich hin. Ja, so war ihr A.J. aber so war auch ihre kleine Truppe.

Saru war der jüngste von den Dreien, dennoch war er der Intelligenteste. Er hatte blau-schwarze Haare, die er während der Schulzeit zu einem Zopf im Nacken zusammengebunden hatte und besaß meerblaue Augen. Kinsho und er lernten sich zusammen mit A.J. schon im Kindergarten kennen und gingen seitdem alle zusammen immer auf dieselben Schulen. Saru war zwar der Streber, doch konnte auch er mal einen fiesen Witz reißen oder bei intimen Gesprächen ganz anders sein als in der Schule.

A.J. war der größte von allen. Mit seinen langen schwarzen Haaren und dem kleinen Bärtchen am Kinn war er als der Musiker der Schule bekannt und als Frauenheld, denn es gab kein Mädchen, dass er nicht stehen ließ. Seine Leidenschaft galt dem Spielen von E-Gitarre und Bass-Gitarre und wenn es nicht das war, so war sein größtes Hobby seine Freunde. A.J. kam nach Japan aus Amerika als er 14 Jahre alt war und wollte schließlich auch nicht mehr weg. Er war zwar schon immer sehr verpeilt, doch in seinem Inneren herrscht ein liebevolles Wesen, was nach außen hin häufig sehr rau rüberkam, doch das wissen Saru und Kinsho schon längst.

Kinsho war wohl der seltsamste als auch gleichzeitig der schönste der Truppe. Viele glaubten, dass er gar kein Junge sei, da seine Gestalt mehr einem Mädchen galt und er sich so auch meisten gab. Im Sommer, so wie auch an diesem Tag, trug er meistens sehr enge kurze Hotpants mit bauchfreien Oberteilen in Beige oder einem zarten Rosa so wie Chucks mit hohen Absätzen. Was alle an ihm merkwürdig fanden waren wohl schon immer seine Augen gewesen, denn waren sie zwar in einem wunderschönen Himmelblau gehüllt, doch besaßen sie keine Pupillen und ließen Kinsho häufig wirken als sei er blind. Natürlich konnte Kinsho ausgezeichnet sehen. Er hatte sich in seiner Kindheit schon oft gewundert warum er keine Pupillen hatte aber schließlich hatte er sich damit abgefunden und betrachtete sich somit als einzigartig. Kinsho besaß ein sehr gütiges Wesen und eine liebevolle Ader, die alle zu schätzen wussten, doch sowohl A.J. als auch Saru und sogar Kinshos kleiner Bruder Akio Aoi wussten, dass Kinsho öfters mal eine kleine Zicke sein konnte und dann zogen sie ihn meistens auf dass er doch hätte besser ein Mädchen geworden wäre.

Insgesamt mochte die Truppe sich so wie sie war. Jeder hatte etwas besonderes an sich und so mochten sie sich auch mit all ihren Fehlern und Besonderheiten.

Sie hatten gerade den Durchgang zur Innenstadt erreicht als Saru das Wort an beide richtete.

„Und was macht ihr jetzt am Wochenende?“ A.J. hob die Schultern. „Nichts besonderes, ich werde wohl Gitarre spielen und mich mit meiner Freundin Cindy treffen. Sie hat schon wieder rumgemeckert dass wir uns so wenig sehen würden.“

Saru blickte schließlich Kinsho lächelnd an. „Und was machst du, Kinsho? Irgendwas besonderes?“ Kinsho schütelte den Kopf und sah nach draußen. „Nein, eigentlich nicht.“

Saru stupste ihn an und konnte sich ein verschmiztes Grinsen nicht verkneifen.

„Ach, komm schon! Wir wissen doch schon längst dass du in der letzten Zeit mit deiner Freundin da schreibst. Wie hieß sich gleich noch? Louisa?“ Dabei betonte Saru extra das A des Namens und stupste Kinsho mit der Schulter an während A.J. Kinsho verwundert musterte.

„Was? Du und eine Freundin? Warum weiß ich davon nichts? Das ist mir neu! Kinsho, du bist ja ein ganz Schlimmer, hätte ich nicht von dir gedacht.“

Beide mussten lachen doch Kinsho errötete leicht. „Boah, hört auf mich aufzuziehen! Und sie ist nicht meine Freundin! Naja, wohl eher noch nicht.“

Saru drückte Kinsho plötzlich. „Ui, unsrer Kinshohat bald eine Freundin. Arum trefft ihr euch dann nicht mal? Ihr chattet jetzt doch s eid ungefähr zwei Monaten, da müsste da sich ja langsam mal was tun.“ Kinsho sah verlegen weg.

„Ja, wir wollten uns diesen Sonntag mal treffen. Ich bin auch etwas aufgeregt weil zum ersten Mal ein Mädchen Interesse an mir zeigt.“

Sofort kamen A.J. und Saru ganz nah an Kinsho heran und musterten ihn mit durchdringenden Blicken. „Was? Und das sagst du uns nicht? Vielleicht sollten wir besser mitkommen. Es könnte ja auch ein alter perverser sein, der sich nur als diese Louisa ausgibt und dich in Wirklichkeit entführen und flachlegen will. Da brauchst du ein paar Beschützer.“ Kinsho schüttelte lachend den Kopf. „Also jetzt überteibt ihr es aber. Da wird schon nichts schief gehen, denke ich. Und wenn, ich kann mich auch wehren!“

Die beiden Freund wandten sich zweifelnd um als die Fahrertüre aufschwang und ein kleiner Junge einstieg, der fröhlich lachend und mit weit aufgerissenen Augen auf Kinsho und die anderen zudrängte.

„Bruder, hallo! Da seid ihr ja! Hallo Saru, hallo A.J., hoffe, es geht euch gut!“ Es war Kinshos jüngerer und zunehmend kleinerer Bruder Akio gewesen, der trotz seiner 19 Jahre eher das Verhalten eines verspielten Kindes an den Tag legte. Er ging auf eine andere Schule, sollte aber jetzt ab dem nächsten Jahr auf die Schule kommen, auf die Kinsho und seine Freunde auch gehen sollten. Etwas verlegen blickte er A.J. an, der ihn mit abweisenden Blick musterte.

„Hallo, kleine Nervensäge!“ Damit wandte er sich wieder ab und bekam einen Stoß von Kinsho in die Rippen. Kinsho wusste, dass Akio schon seid sie sich kennengelernt hatten für A.J. schwärmte obwohl er wusste, dass A.J. auf Frauen stand, doch das Letzte, was Akio tat, war die Hoffnung aufzugeben und wenn es etwas gab was Kinsho hasste, war es wenn A.J. Akio wieder niedermachte, denn A.J. wusste von Akios Gefühlen zu ihm und meidete ihn daher wie einen Penner am Straßenrand.

Kinsho und A.J. tauschten kurz böse Blicke aus bis Kinsho das Wort an seinen Bruder richtete. „Und Akio, wie war dein Tag?“ Mit seiner piepsigen Stimme klang er wie ein kleines Kind. „Er war toll, alle haben mich heute verabschiedet. Aber ich freu mich schon auf deine Schule zu kommen.“

Während sie sich weiter unterhielten, wurde Saru plötzlich leicht angerempelt. Der Junge drehte sich kurz zu ihm rum, doch blickte er Saru nicht an. Sein Gesicht war unter den feuerroten Haaren verborgen und seine Jacke hatte er bis zum Anschlag an den Körper gedrückt.

„Entschuldige bitte.“ Damit ging der Junge weiter. „Kein Thema!“ antwortete Saru lächelnd, doch der Junge war schon weitergegangen und Saru sah ihm verträumt hinterher bis Kinsho ihn anstupste.

„Das war doch Ken, oder? Dieser punkige Emo.“ Saru blickte Kinsho gereizt an und knuffte ihn in die Seite. „Er ist kein Emo! Ich finde es echt schlimm dass du und A.J. ihn immer so runterziehen müsst, ihr kennt ihn doch gar nicht und außerdem sollte man die Menschen nicht nach ihren Äußerlichkeiten beurteilen!“ A.J. verdrehte die Augen und seufzte. „Ich kann ihn trotzdem nicht leiden. Der ritzt sich doch, du hast doch auch schon seine Narben gesehen.“

Saru hörte schon fast gar nicht mehr zu und sein Blick schweifte wieder rüber zu Ken, der ausdruckslos zu Boden starrte. „Er muss seine Gründe dafür haben.“

Einige Minuten fuhren sie noch zusammen. Als erstes stieg Ken aus. Saru sah, dass er in eine ziemlich dunkle Straße einbog, wo fast kein Licht war und die Gegend auch ziemlich runtergekommen war. Schließlich hatten Kinsho und Akio ihre Haltestelle erreicht.

„Nun denn, Leute, ich wünsch euch schon mal einen schönen Ferienanfang! Wir werden uns sicher die näcshten Tage mal sehen!“ Saru und A.J. lächelten und Akio grinste. „Ja, aber erst nachdem du dich mit deiner süßen Louisa getroffen hast, nicht wahr?“ Kinsho warf Akio einen Blick zu, der sowas sagen wollte wie „Kannst du nicht mal ruhig sein?“ Und lief rot an. Die anderen und vorallem Akio grinsten über beide Ohren.

„Ja, Kinsho, erzähl uns mal von deinem Date! Also bis dann!“

Sie wunken sich noch einmal zu, dann öffneten sich die Türen des Busses und Akio sprang zuerst aus dem Bus während Kinsho sich streckend aus dem Bus rang. Zusammen gingen sie die ruhige Straße entlang und steuerten das Hochhaus an, auf das in dieser Straße das meiste Licht fiel.

„Akio, das nächste Mal bist du bitte ruhig! Du musst nicht immer alles weiterverraten!“ Natürlich sagte Kinsho dies in einem liebevollen Ton, doch man sah Akio an dass es ihn ein wenig traf.

„Ich hatte es doch nur gut gemeint. Tut mir leid, Bruder. Ich freu mich nur so für dich. Vielleicht wird das dieses Mal wirklich was.“ Dabei lächelte er und Kinsho wuselte Akio grinsend durch die Haare.

„Ist schon okay. Soll ich uns gleich was leckeres kochen? Vielleicht Gebackene Nudeln mit Shrimps?“ Akio sprang in die Luft „Oh ja, das wäre klasse!“

Zusammen steuerten sie ihr Zuhause an, was an diesem Tag ganz besonders von der strahlenden Sonne eingenommen war. Ein behruigende Stille lag in der Luft und während die beiden sorglos ihr Ziel ansteuerten, bemerkten sie nicht dass dort ein junger Mann stand, der sie unter dem Schatten eines Baumes beobachtete.

Ein netter Abend

Das Hochhaus war in sanftes Sonnenlicht gehüllt. Die Straße dorthin war mit grauen Asphalt gepflastert und das Hochhaus selber, in dem Kinsho und Akio lebten, wirkte zwar wie ein eher alter Plattenbau doch wurde er gerade neu restauriert. Das sah man da an der südlichen Außenwand ein Gerüst aus Bambusstangen aufgebaut war, worauf die Bauarbeiter hin- und hergehen konnten. In Japan war es üblich dass dort Gerüste für Bauarbeiten aus Bambus bestanden.

Kinsho und Akio lebten im fünften Stock von sechs. Ihre Wohnung war nicht die größte, doch so wie sie war, so waren die beiden zufrieden. Es bestand aus ziemlich dünnen Wänden, die aus Stroh geflochten waren. Der Gang des kurzen Flures bis ins Wohnzimmer war so dünn dass A.J., wenn er zu Besuch kam mit Saru, seitlich gehen musste um hindurch zu kommen. Zur rechten war ein kleines Badezimmer mit einer kleinen Badewanne und die Küche war direkt rechts vom Wohnzimmer. Da sie insgesamt zu wenig Platz hatten, hatte Kinsho Akio sein Zimmer vor einigen Jahren überlassen und während Kinsho im Wohnzimmer auf seiner Futonmatte schlief, lag Akio meist in dem viel zu kleinen Zimmer, wo gerade mal eine Bettdecke und ein kleines Nachtschränkchen reinpasste. Über Akio waren ein paar ausziehbare Schränke, wo Kleidung und Bettwäsche drin lag und die einzigen elektronischen Geräte in der viel zu engen und kleinen Wohnung war Kinshos Laptop, ein alter Fernsehr und die Gerätschaften in der Küche. Und obwohl die Wohnung nicht viel bat, liebten die Brüder diese Wohnung. Im Sommer schien die Sonne nur zu gerne in das einzige Fenster im Wohnzimmer und bat den beiden eine sehr angenehme und gemütliche Atmosphäre. Häufig war es so wenn A.J. und Saru sogar Nachts zu Besuch kamen, ließ Kinsho den beiden die Feuerleiter runter, denn genau am Wohnzimmerfenster war eine Feuerleiter, die schließlich den Weg zu einer Treppe freigab und sie somit in Kinshos Wohnung eintreten konnten. Das war sehr hilfreich da selbst das kleinste Geräusch im Hausflur widerhallte, selbst wenn es ein Flüstern gewesen wäre.

Als sie die Wohnung betraten, schmiss Akio als auch Kinsho einfach ihre Schulsachen in eine Ecke und während Akio die Küche stürmte um Kinsho die Utensilien zum Kochen bereitzustellen, ging Kinsho gähnend ins Bad, schmiss sich kaltes Wasser ins Gesicht und betrachtete wie er es so oft tat seine Augen im Spiegel. Dann zog er sich die hohen Chucks aus, streckte sich einen Moment und öffnete das Fenster im Wohnzimmer. Er lehnte sich etwas raus, sah runter auf die Straße und musste lächeln als er die blühenden Kirschblütenbäume auf den Straßenseiten sah. Sie hielten dieses Jahr sehr lange durch und es war immer wieder ein herrlicher Anblick. Auf einer Wiese hinter dem gegenüberliegenden Haus spielten Kinder und auf der Straße gingen verliebte Paare oder Eltern mit ihren Schützlingen. Kinsho atmete die kühle Luft ein, die in die Wohnung glitt. Zu dieser Jahreszeit war eine kühle Brise immer gerne gesehen und man hatte es auch dringend nötig.

Schließlich wandte er sich seinem Laptop zu, der auf einem kleinen Schreibtisch stand und während Akio in der Küche das Radio eingeschalten und die Dinge zum Kochen rausgesucht hatte, schaltete Kinsho aufgeregt dien Laptop an. Er fragte sich, ob das Mädchen wieder online sei und ob sie sich auch schon so auf Sonntag freuen würde. Bei dem Gedanken wurde Kinsho richtig warm ums Herz und setzte sich hin. Der Desktop leuchte einige Sekunden später auf und MSN öffnete sich. Und da war sie. Seine Louisa, auf die sich Kinsho jeden Abend freute mit zu schreiben. Ihrem Bild zufolge hatte sie wunderschöne blonde Haare und strahlende blaue Augen. Kinsho errötete leicht und war entzückt vor Glück als sie ihm eine Nachricht schrieb.

„Hallo, Kinsho. Ich habe die ganze Zeit auf die gewartet. Und wie war dein Tag? Du hast ja geschrieben dass du ab heute Sommerferien hast. Das freut mich für dich. Ich hab mich eher den ganzen Tag gelangweilt.“

Eine ganze Weile schrieb Kinsho angeregt mit Louisa und hatte gar nicht darauf geachtet dass Akio schon ungeduldig hinter ihm stand und darauf wartete dass Kinsho das Essen zubereitete. Schließlich schaute er seinem Bruder interessiert und neugierig über die Schulter und fing an zu grinsen.

„Na, schreibst du wieder mit deiner Freundin? Der süßen Louisa?“ Kinsho erschrak in seinem Stuhl, drehte sich dann aber leicht gereizt zu Akio rum, der ihn breit angrinste.

„Sie ist nicht meine Freundin! Ihr nehmt das alle auf die zu harte Schulter, ich muss sie doch erst mal kennenlernen, du kleines Nüsschen!“ Damit tätschelte Kinsho seinem Bruder den Kopf, verabschiedete sich von Louisa und ging in die Küche um das Essen zu zubereiten.

„Also ich würde mich freuen wenn das was werden würde. Du bist schon so lange alleine, Bruder. Langsam wird es auch mal Zeit. Ich will ehrlich sein, es würde mir sogar nichts ausmachen wenn es ein Junge wäre. Wäre auch irgendwie niedlich.“ Während Akio sich eins ins Fäustchen grinste, sah Kinsho ihn leicht verstört an und bemerkte gar nicht wie ihm die Shrimps zu Boden fielen, er sie jedoch sofort wieder aufhob.

„Ach, hör bloß auf, Akio! Ich bin zwar Bi aber ich würde es schon gerne mal mit einem Mädchen versuchen. Viele in der Schule ziehen mich ja schon damit auf, nur weil ich so weiblich aussehe auch einen Freund haben sollte. Lass mal gut sein.“ Akio musterte seinen Bruder nachdenklich. „Aber süß wäre es schon, Kinsho.“ Dieser lächelte und tippte Akio auf die Nase.

„Sag das lieber A.J., du bist doch so vernarrt in ihn.“ Knallrot sah Akio weg und schmollte vor sich hin. „Pöh, lass mich doch. Ich gebe jedenfalls zu dass ich in ihn verliebt bin.“

Beim Essen blieben sie beide sehr ruhig und Kinsho blickte die ganze Zeit aus dem Fenster bis es dunkel draußen war. Später als Akio müde ins Bett gegangen war, und wenn er schlief, dann wie ein Stein, saß Kinsho noch am offenen Fenster und blickte in den sternenklaren Nachthimmel als er plötzlich spürte, wie jemand an der Feuerleiter rüttelte. Er hörte ein leises „Psst“ und erblickte A.J und Saru, die unten standen und ihm zuwinkten. Sofort ließ Kinsho leise die Leiter runter und als beide ins Wohnzimmer gestiegen kamen, musste Kinsho lächeln.

„Dass ihr mich zu dieser späten Stunde noch besuchen kommt finde ich wirklich schön, nur was habt ihr euch dabei gedacht?“ A.J. pflanzte sich sofort mit Saru auf die Futonmatte und während A.J. anfing zu sprechen, zückte Kinsho eine gute Flasche Sake aus einem Holzschrank, die er aufbewahrt hatte und schenkte den beiden ein.

„Wir dachten, du bist doch hier so alleine und bräuchtest ein bisschen Gesellschaft. Und so wie wir Akio kennen, ist der sicher wieder sehr früh schlafen gegangen.“ Alle drei mussten lachen bis Saru das Wort an Kinsho richtete.

„Hör mal, wir dachten, wir sollten am Sonntag besser mitkommen. Was ist wenn es vielleicht doch irgendein Perverser ist oder ein Stalker? Du solltest lieber auf Nummer sicher gehen. Wir könnten dir ja heimlich folgen so dass keiner es bemerkt.“

Kinsho musste lachen, doch Saru schien es ersnt zu meinen. „Das ist echt lieb von euch aber ich denke, das wird nicht nötig sein. Was sollte denn schon großartig passieren? Ich bin stark, ich kann auf mich aufpassen.“ A.J. stellte das Glas ab und fuhr sich durch die endlos langen Haare. „Sei dir da mal nicht so sicher, da kann alles passieren. Und du bist kein Junge, eher ein starkes Mädchen!“

Kinsho verdrehte die Augen und knuffte A.J. in die Seite, während dieser lachend die Hände vor das Gesicht hielt. „Nein ernsthaft, Saru hat Recht. Lass uns besser mitkommen, du weißt nicht, wie solche Leute ticken. Zur Not können wir dir helfen.“ Kinsho lächelte und nahm noch einen Schluck aus seinem Glas. „Wirklich, das weiß ich zu schätzen aber seid mir bitte nicht böse. Ich möchte das gerne alleine machen, das ist mein erstes Date und wenn ihr dabei seid werde ich mich wohl immer und überall beobachtet fühlen.“

A.J. und Saru tauschten schweigend kühle Blicke aus bis Saru wieder das Wort fand. „Naja, wenn du meinst. Ich denke, dass dein Bruder dieselbe Meinung wie wir vertreten würde. Aber mal was anderes, freust du dich denn schon auf dein Date? Deine Louisa muss ja was ganz besonderes sein!“ Saru lachte und A.J. stimmte mit ein. „Hey, vielleicht ist es ja gar keine Frau, sondern ein gutaussehender Mann! Ich meine, sieh dir Kinsho an, Saru! Er ist die perfekte Frau!“

Beide lachten, doch Kinsho gefiel das gar nicht. „Jaja, macht euch nur über mich lustig! So sehr wie ihr euch darüber lustig macht, ich finde es nicht immer schön dass mich alle mit meinem Aussehen so aufziehen! Das ist nämlich genau das, was ich so hasse! Was glaubt ihr denn warum ich eine Freundin möchte? Genau deswegen!“ Saru legte einen Arm um Kinshos Schulter und lächelte sanft.

„Tut uns leid, wirklich. Aber denkbar wäre es. Es wäre sicher auch voll niedlich wenn du einen lieben Freund hättest, der nicht nut toll aussehen würde, sondern auch noch lieb ist und dich beschützen könnte.“ A.J. stimmte nickend zu und Kinsho zuckte verträumt mit den Schultern. „Ja, möglich wäre es.“

Als die beiden später irgendwann mitten in der Nacht wieder gegangen waren, saß Kinsho vollkommen in sich gekehrt und in Gedanken versunken am Fenster und fragte sich, was das Schicksal so für ihn bereit hielt. Bis jetzt hatte er immer ein glückliches und zufriedenes Leben geführt, doch was wäre wenn sich das von einem auf den anderen Tag ändern würde?

Er verdrängte den Gedanken und schob Louisa dazwischen. Kinsho freute sich zu sehr auf das Treffen am kommenden Sonntag und wollte sich nicht von derartigen Gedanken aus der Bahn bringen lassen. Mit klopfenden Herzen schwang er sich unter seine Bettdecke und sah noch einen Moment raus auf die Sterne bis er entgültig von der Müdigkeit erfasst wurde und einschlief.

Das erste Treffen

Es war Sonntag. Als Kinsho geweckt wurde, zwitscherten die Vögel und die Sonne schien ihm warm ins Gesicht. Er öffnete langsam die Augen und bemerkte erst als er auf seinen Wecker geschaut hatte dass er schon etwas spät dran war. Er hatte ganz vergessen dass er sich ja heute mit Louisa treffen wollte und ehe er sich es versah, kniete auch schon Akio putzmunter neben seiner Futonmatte und tippte Kinsho immer wieder auf die Stirn. Er dachte wohl dass Kinsho das lustig fände.

"Hey Bruder, aufstehen! Du hast doch heute dein Date mit Louisa!"

Der kleine untermalte seinen Satz mit einem musikalischen Unterton. Kinsho verdrehte die Augen und zog die Decke nochmal kurz über sein Gesicht. Schließlich raffte er sich schwerfällig auf, blickte aus dem Fenster und atmete einmal tief ein und wieder aus.

"Heute ist es also soweit. Ich bin echt schon total gespannt wie sie sein wird." Akio lächelte verschmitzt. "Bestimmt ist sie total hübsch, wie für dich geschaffen, Bruder. Du solltest dich nur jetzt mal ein bisschen beeilen, du bist schon spät dran."

Kinsho blickte auf die Uhr. Es war viertel vor Zwölf und um Dreizehn Uhr wollten sie sich treffen.

"Verdammt, ich muss noch duschen!" Wie von einer Schlange gebissen stürmte Kinsho ins Bad. Dabei fielen ihm ein paar mal die Kleider runter und er war so aufgeregt dass er statt den Hahn für das warme Wasser den Hahn für das kalte Wasser aufdrehte. Akio hörte, wie Kinsho anfing zu schreien weil das Wasser zu kalt war und musste lachen.

Schließlich kam Kinsho stolpernt aus dem Badezimmer. Seine lilanen Strähnen hatte er wie immer nach oben gegelt und seinen zierlichen Köper zierrte ein schwarzes Shirt mit Netzten und eine blaue Jeans und schwarze hohe Chucks. Er wirkte etwas nervös und sogar leicht hibbelig. Er betrachtete sich kurz im Spiegel und fuhr nochmal über sein Shirt um es glatt zu streichen. Akio stand mit den Händen auf dem Rücken gelegt im Türrahmen und grinste nur.

"Das wird schon, Bruder. Darf ich denn wirklich nicht mitkommen? Es wäre bestimmt besser wenn..." Doch Kinsho ließ seinen kleinen Bruder nicht ausreden. "Nein, Akio, ich will das alleine machen! Du als auch A.J. und Saru haben damit nichts zu tun also bitte haltet euch daraus! Ich weiß, ihr habt es gut gemeint aber ich muss das alleine machen."

Akio schwieg einen Moment lang ausdruckslos, dann lächelte er wieder. "Nun gut, dann wünsche ich dir viel Spaß, Bruder. Und pass auf dich auf!"

Akio hörte, wie Kinsho die Treppe des Treppenhauses hinabschritt. Seine hohen Absätze seiner Chucks klackten wirklich sehr laut im Hausflur. Als er jedoch kein Geräusch mehr hörte, rannte Akio zum Wohnzimmerfenster und sah, wie Kinsho die Straße nach links in die Innenstadt einbog. Akio grinste. Er blickte zu seiner Rechten und sah, wie eine kleine und eine etwas größere Gestalt sich ihrer Wohnung näherten. Als sie das Haus erreicht hatten, pfeifte der größere von beiden nach oben und das war für Akio das Zeichen die Feuerleiter runterzuklettern.

"Psst, Akio, beeil dich! Dein Bruder ist schon etwas weiter als wir! Wir müssen ihn noch einholen bevor er sein Date trifft." Es waren A.J. und Saru. Akio hatte sie heimlich angerufen als Kinsho gerade in der Dusche war und sie gebeten beide mitzukommen und nach dem Rechten zu sehen.

"Ich finde es sehr rücksichtsvoll dass du dich so sorgst um deinen Bruder, Akio. Aber ich denke, wir wären so oder so mitgegangen egal was Kinsho sagt. Dabei könnte alles passieren." Akio sah Saru an und gab ihm Recht mit einem zustimmenden Kopfnicken. "Ich mache mir halt Sorgen! Ich will nicht dass Kinsho was passiert! Außerdem interessiert mich mal, wie diese Louisa aussieht. Mein Bruder tut ja fast so, als würde er das Treffen vor mir geheimhalten wollen."

Beide Freunde nickten zustimmend und schon machten sie sich auf den Weg in die Innenstadt. Es dauerte einen Moment bis sie Kinsho erreicht hatten. Er ging gerade die belebte Hauptstraße zum Marktplatz entlang, der Sonntags immer leer stand und nur von ein paar Bäumen bewohnt war. Die drei Verfolger hefteten sich an Kinshos Fersen und schafften es sich durch die Menschenmenge zu schlagen ohne Kinsho aus den Augen zu verlieren. Ein paar Mal drehte er sich verwundert um in der Annahme, es hätte doch jemand hinter ihm sein können oder er würde verfolgt werden, ging dann aber beruhigt weiter.

Schließlich kam er auf dem Marktplatz an. Dort war kaum was los, außer dass ein paar verliebte Paare dort entlang gingen. Kinsho lehnte sich verträumt an eine Mauer, auf denen kleine Pflanzen standen und starrte in die Luft.

"Wann sie wohl hier auftaucht? Ich bin so aufgeregt!" Sein Blick glitt immer wieder nach links und nach rechts, doch vergebens. Akio und die anderen hatten sich hinter einer Einbiegung versteckt und starrten Kinsho fragend aus der Entfernung aus an.

"Ist es nicht schon Ein Uhr? Sie ist zu spät." Murrte A.J. rum, doch Akios Blick war starr auf Kinsho gerichtet.

Hin und wieder blickte Kinsho auf die Uhr, die an einer Hauswand hing. Es war jetzt viertel nach eins und langsam wurde er ungeduldig. "Ganz ruhig, vielleicht hat sie sich nur verspätet."

Einen kurzen Moment blickte er zu seiner rechten und merkte nicht, wie ein größerer Schatten ihm von links näher kam. Er wurde größer und blieb schließlich stehen. Eine dunkle Stimme ertöhnte.

"Bist du Kinsho?" Kinsho erschrak bei der sehr tiefen und irgendwie erotischen Stimme und wandte sich um und mit dem, was oder besser wer vor ihm stand, hätte er sicher nicht gerechnet. Es war ein sehr hochgewachsener junger Mann mit goldblonden Haaren und einem blauen Auge. Er hatte einen sehr monotonen Gesichtsausdruck aufgesetzt und seine Kleidung war, dachte Kinsho, viel zu warm für diese Jahreszeit. Ein langer schwarzer Mantel und eine enge rote Hose kleideten seinen Körper und sein Blick schweifte auf Kinshos Gesicht. Kinsho war verwirrt.

"Eh, ja, ich bin Kinsho. Kinsho Aoi. Und...wer sind sie?" Der junge Mann verneigte sich. "Bitte...verzeih mir. Aber du wurdest gettäuscht. Louisa...existiert nicht. Mein richtiger Name...ist Louis Cypher."

Kinsho wäre bald alles aus dem Gesicht gefallen. Im Gehen schüttelte er den Kopf, machte auf dem Absatz kehrt und wollte gehen als der junge Mann seinen Arm festhielt.

"LASS MICH LOS!" Er riss sich los, doch Louis ging ihm weiterhin nach.

"Bitte, Kinsho, du musst mir zuhören! Ich hatte einen Grund warum ich das tun musste! Bitte hör mir zu!" Bevor er überhaupt nochmal Kinshos Arm greifen konnte, blockte A.J. dessen Arm ab gefolgt von Saru und Akio.

"Lass Kinsho in Ruhe! Wer bist du?" A.J. klang als wollte er jemanden umbringen, doch Kinsho war kurz davor zu platzen vor Wut.

"WAS MACHT IHR DENN JETZT HIER? HATTE ICH EUCH NICHT GESAGT, ICH WOLLTE DAS ALLEINE MACHEN? VERDAMMT, ICH GEHE!" Akio wollte ihn aufhalten, doch da war Kinsho schon fort.

"Hey, immerhin hatten wir Recht. Es ist doch ein gutaussehender Mann!" Saru und Akio konnten darüber nicht lachen, doch musterten sie Louis mit abschätzedem Blick.

"Ihr seid Kinshos Freunde, oder? Wenn er euch so am Herzen liegt, dann bitte...hört mir zu! Es ist sehr wichtig."

Die drei Freunde hörten interessiert zu und nachdem, was sie erfahren haben, sollte ihr Leben nie mehr dasselbe sein wie zuvor. Gedankenverloren gingen die drei nach Hause und dachten nochmal gemeinsam über Louis Worte nach.
 

"Ich seid Elementare. Ihr verkörpert die Fähigkeiten aller Elemente der Erde und...Kinsho...ist das Leben. Ihr als seine Freunde müsst ihn beschützen sonst ist die Welt dem Untergang geweiht."

Schlechte Laune

Kinsho am Abend wieder aufzumuntern war schwieriger als Akio gedacht hatte. Nach der Ankunft in ihrer kleinen Wohnung war Kinsho in der ganzen Wohnung auf und ab gelaufen, hatte rumgeflucht und die Kissen seines Futonbettes durch die Gegend geworfen. Akio traute sich kaum ihn anzusprechen, doch schließlich traten Saru und A.J. dazu, die Kinshos Zorn schon von unten vor der Feuerleiter wahrnehmen konnten.

"Ich glaube das einfach nicht! Wieso hat er das getan! Er hat mich belogen! Wie konnte ich ihm nur glauben? Ich komme mir so dumm vor!" Wütend setzte er sich im Schneidersitz und schmollte. Akio trat näher heran hob ein paar der Kissen vom Boden auf.

"Bruder, jetzt reg dich doch nicht so auf! Schließlich hatte er ja befürchtet dass du so reagieren würdest. Ich meine, woher hätte er wissen sollen dass du nicht...naja...verkehrt herum bist?" Kinsho blickte Akio schief von der Seite an. Bevor er irgendetwas sagen konnte waren Saru und A.J. über die Feuerleiter hochgeklettert und stolperten regelrecht in das kleine Wohnzimmer.

"Also...ich muss Akio Recht geben." Sagte Saru sofort als er reinkam doch Kinsho überhörte das, stürmte auf die beiden zu und blickte sie mehr als wütend an.

"Ihr beide, dass ihr es überhaupt wagt hier heute noch aufzutauchen! Habe ich euch nicht gesagt dass ihr nicht mitkommen solltet und dass ich das alleine machen wollte? Ich hätte euch so verschlagen können!"

Schützend legte sich A.J. die Hände gegen die Brust während sich Saru hinter dem Riesen versteckte. "Nun hör mal, Kinsho. Du solltest vielleicht nicht so undankbar sein schließlich haben wir alle nicht damit gerechnet und was wäre wenn er dir tatsächlich doch etwas angetan hätte? Er war schließlich viel größer als du."

Kinsho drehte sich weg und setzte sich stur wieder auf den Boden. "Trotzdem, was sollte das?" Saru und A.J. setzten sich in die Runde und Akio guchte A.J. für einen Moment errötet an bis er sich wieder seinem Bruder zuwandte.

"Vielleicht hättest du Louis doch mal zuhören sollen, Kinsho. Er hatte uns da nämlich was erzählt was ziemlich ernst klang und...wir machen uns Sorgen um dich." Kinsho schnalste mit der Zunge und verdrehte genervt die Augen. "Ach ja? Was hat er euch jetzt wieder ins Ohr gesetzt? Ihr glaubt also anscheinend immer irgendwelchen wild Fremden, oder?"

Akio rüttelte Kinsho sanft am Arm und blickte ihn besorgt an. "Aber...aber es schien ihm wirklich ernst zu sein. Du hättest ihm zuhören sollen! Es klang wirklich gefährlich!" Wieder sprang Kinsho auf und seufzte laut in den Raum hinein während er sich angestrengt streckte. "Und was soll so gefährlich sein wenn es wegen mir ist? Mir ist doch bis jetzt auch nie etwas passiert. Außerdem kann ich mich gut wehren. Ihr scheint mich aber andauernd zu unterschätzen, oder? Ihr solltet eher mir glauben als diesem Mistkerl! Er hat mich belogen und das werde ich ihm niemals verzeihen und sollte er hier auftauchen, werde ich ihm mal sagen was ich davon gehalten habe!"

Die anderen sahen sich wortlos und ausdruckslos an. Saru zuckte mit den Schultern während A.J. sich am Hinterkopf kratzte. Schließlich stand A.J. auf.

"Naja, zwar lief es nicht so wie du es dir gedacht hattest, dennoch schien er ja richtig scharf gewesen zu sein. Ist er wirklich nicht dein Typ?" Kinsho schmiss A.J. mit einem Kissen ab. Er fand das alles gerade alles andere als lustig. "HALT...jetzt besser einfach den Mund! Ich habe keine Lust jetzt weiter darüber zu reden!"

Saru seufzte während A.J. die Feuerleiter runtersteigen wollte. "Nun denn, wir haben nur versucht zu helfen aber Kinsho, an deiner Stelle würde ich wirklich nochmal mit diesem Louis reden. Auch wenn du es nicht ernst nimmst, für uns klang es sehr ernst und wir alle machen uns Sorgen um dich, denk mal drüber nach. Schließlich sind wir Freunde und ich denke dass dein Bruder hier der Letzte ist, der möchte dass dir etwas Schlimmes passiert. Also dann."

Damit kletterte auch Saru die Leiter runter und als Kinsho ihre Schritte nicht mehr hören konnte, schaltete er wortlos das Licht aus und legte sich still schweigend auf seine Futonmatte. Akio blieb noch für einen Moment neben ihm sitzen.

"Bruder? Bist du denn immer noch böse auf uns? Wir...wir wollten doch nur helfen!" Kinsho war mit dem Rücken zu ihm gedreht und gab keine Antwort. Traurig ging Akio in sein kleines Zimmer und legte sich mit Tränen in den Augen unter seine Decke und schloß die Türe. Kinsho blieb noch eine ganze Weile wach und drehte sich unruhig im Bett hin und her. Als er merkte, dass Akio tief und feste eingeschlafen war, streichelte er seinem kleinen Bruder eine Strähne aus dem Gesicht und gab ihm ein Küsschen auf die Wange.

"Nein, Akio, ich bin nicht mehr sauer aber...ich frage mich, was das sollte." Er stand auf und blickte zum Fenster. Die Nachtluft war sehr warm und Kinsho ging schließlich über die Treppe im Hausflur auf das Dach und setzte sich dorthin. Gedankenverloren starrte er den Vollmond an als er plötzlich eine Stimme hinter sich hörte und sich umdrehte.

"Guten Abend, Kinsho. Ich wollte mit dir reden."

Ungebetener Besuch

"Entschuldige bitte, Kinsho, dass ich trotz deines Zornes auf mich hier noch auftauche."

Es war der junge Schönling von Kinshos Treffen und höflich wie er war verneigte er sich elegant vor Kinsho als wäre er irgendein König oder ein Kaiser. Kinsho musterte ihn mit kalten Blicken.

"Das du dich noch traust hier einfach so aufzutauchen! Am liebsten würde ich dir eine verpassen aber das ist nicht meine Art! Also verschwinde lieber, bevor ich mich vergesse!" Der Blondhaarige sah ihn ausdruckslos an. "Warum tust du es dann nicht einfach? Ich...habe dich schließlich hinters Licht geführt und du hast nichts davon geahnt. Ich hätte es nicht anders verdient."

Kinsho setzte sich kommentarlos wieder an den Rand des Daches und starrte einen Moment lang raus in die Ferne. Der junge Mann blieb starr hinter ihm stehen und Kinsho spürte seinen Blick im Nacken.

"Ich weiß, dass ich dich enttäuscht habe, Kinsho und ich weiß auch, dass ich das nicht wieder gutmachen kann, dem bin ich mir bewußt. Aber wie hätte ich sonst Kontakt zu dir aufnehmen sollen? Ich habe nämlich einen sehr wichtigen Grund warum ich hier bin und dich gesucht habe."

Kinsho drehte sich wieder zu dem jungen Mann um, der ihn immer noch ausdruckslos ansah. Obwohl Kinsho immer noch sauer auf ihn war, musste er dennoch zugeben dass dieser Mann wirklich ausgesprochen hübsche Gesichtszüge besaß und im Mondschein kam sein schönes Antlitz sogar noch besser zum Vorschein.

"Lass mich raten. Ist es das, wovon meine Freunde mir heute erzählen wollten, ich sie aber nicht gelassen habe? Du musst ihnen ja einen ganz fiesen Floh ins Ohr gesetzt haben wenn sie so begierig darauf bestanden haben dass ich ihnen zuhöre."

Louis kicherte und kam näher heran. "Nun ja, vorausgesetzt du willst mir zuhören. Ich weiß ja selber dass es unnormal klingt und ich weiß auch, dass du mir sicher nicht glauben wirst. Ich meine, ich würde mich sicher genauso fühlen wenn ein wild Fremder ankommt und mir weiß machen möchte dass ich in Gefahr wäre aber höre mir wenigstens zu."

Kinsho blickte ihn stirnrunzelnd an. "Wenn es dich beruhigt bitte." Gelangweilt starrte er wieder gen Himmel entgegen während Louis und verträumt anlächelte. Kinsho bemerkte das und sah ihn verwirrt an.

"Hey, was soll denn das? Warum starrst du mich so an?" Urplötzlich fuhr Louis ihm sanft über die Wange und Kinsho zuckte fragend zusammen. "Ach, du bist einfach so wunderschön so wie du es immer gewesen warst und zudem so süß."

Nun wurde es für Kinsho zu bunt. Er stand ruckartig auf. "Nun reicht es mir aber! Was soll der Mist? Du tauchst hier auf und denkst, du könntest in mein Leben eingreifen und meine Freunde gegen mich aufhetzten? Verschwinde, lass mich in Ruhe! Ich habe genug von dir!"

Er steuerte den Ausgang des Daches an als eine kräftige und dennoch sanfte Hand ihn am Arm festhielt. "Bitte warte, Kinsho! Ich werde dir alles erzählen! Es stimmt aber, du bist in großer Gefahr! Ich habe deinen Freunden erzählt, wer sie sind und vorallem wer du bist. Du bist nämlich kein gewöhnlicher Mensch, Kinsho. Du bist einzigartig. Und du lebst nicht zum ersten Mal sondern schon seid Anbeginn der Zeit."

Nun war Kinsho noch mehr durch den Wind als zuvor. "Ich verstehe dich nicht! Was meinst du?" Louis wurde ernst. "Deine Freunde sind Elementare. Sie kamen auf die Welt um dich zu beschützen. Denn du...bist das Leben. Du bist Seimei. Du bist das, was schon seid tausenden von Jahren diese Welt ausmacht. Und ich bin hier um dich zu beschützen."

Kinsho wollte einfach nicht glauben, was er da hörte und drehte sich weg.

"Vollkommener Unsinn, total verrückt! Wieso sollte ich das Leben sein? Das ist vollkommen verrückt! Du willst mich sicher nur verunsichern, lass mich einfach in Ruhe! Verschwinde einfach!"

Er drehte sich um und wollte weggehen, doch Louis hielt ihn nochmal zurück. "Kinsho, du bist in Gefahr, genauso wie deine Freunde und dein Bruder. Dämonen sind hinter dir her und haben es auf dich und die, die dir wichtig sind, abgesehen! Du solltest mir besser zuhören denn ich bin der Einzige, der dir helfen kann!"

Kinsho hatte Angst in den Augen. Diese Worte verwirrten ihn und irgendwie...kamen sie ihm auf eine bestimmte Art und Weise doch vertraut vor.

"Seimei, Seimei." Da war eine Stimme in dem hinteren Teil seines Kopfes, die ihm etwas zuflüsterte und Kinsho für einen Moment erschaudern ließ. Doch dann fing er sich wieder und warf dem Blondhaarigen, der immer noch am Rand des Daches stand, vernichtende Blicke zu.

"Geh jetzt! Verschwinde, verschwinde für immer! Ich hätte niemals mit dir reden sollen!" Mit diesen Worten rannte Kinsho wieder ins Haus und verschwand. Louis sah ihn für einen Moment hinterher und atmete den Geruch von Kinshos Haut ein der immer noch an seiner Hand haftete.

"Und nach all der langen Zeit, die ich gewartet habe...waren wir uns endlich so nah wie schon lange nicht mehr. Seimei, du wirst deinem Schicksal nicht entkommen können. Und...egal, was du sagst oder wie du mich versuchst von dir zu stoßen, ich werde in deiner Nähe sein und über dich wachen. Der Feind ist nah, Kinsho."

Mit diesen Worten verschwand er in der Dunkelheit der Nacht und Kinsho konnte die ganze Nacht nicht einschlafen da ihm diese Stimme und Louis Worte nicht mehr aus dem Kopf gingen. Er hatte viele Fragen und er wollte Antworten. Wer war dieser blondhaarige Mann und woher kannte er Kinsho überhaupt? Die Antworten würde er wohl nur von Louis selber bekommen auch wenn es Kinsho schwer viel. Er hatte das Gefühl, dass da was war.

Träume

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Kraft des Todes

Als Kinsho am nächsten Tag sich fertig machte um mit seinem Bruder und seinen Freunden in die Stadt zu gehen, konnte er immer noch nicht glauben, was er da letzte Nacht geträumt hatte. Unter der Dusche verbrachte er eine lange Zeit und hatte gar nicht gemerkt dass er bereits zu spät war. Akio klopfte schon zum dritten Mal an die Badezimmertüre, doch Kinsho war so in Gedanken versunken und das laute Rauschen des Wassers übertöhnte dazu noch alles.

"Dieser Traum...er geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Aber wieso träume ich nur sowas? Ich verstehe das alles nicht!" Er schloß für einen Moment die Augen und lehnte sich gegen die kalte Wand seiner Dusche. Er musste versuchen ein klaren Gedanken zu fassen, doch konnte er es nicht richtig. Seine Gedanken kreisten immer wieder um ein und dasselbe doch plötlich riss eine dunkle und verzerrte Stimme ihn aus seiner Trance.

"Wir werden dich bald kriegen. Bald, Seimei. Bald." Gefolgt von einem krächzendem Lachen verschwanden die Stimmen auch wieder und geschockt blickte sich Kinsho im Bad um doch da war nichts.

"Einbildung, alles nur Einbildung. Das hat alles nichts zu bedeuten, ich muss einfach auf andere Gedanken kommen."

Schließlich schaffte er es endlich aus der Dusche zu kommen, kleidete sich schnell in ein schwarzes Shirt und eine blaue Jeans mit hohen Chucks und machte sich mit seinem kleinen Bruder auf in die Innenstadt, wobei Akio ihn sehr skeptisch musterte während sie zusammen ihres Weges gingen.

"Bruder, was ist nur los mit dir? Seid wir auf Louis getroffen sind bist du irgendwie anders, hast dich verändert. Geht es darum dass du ihn immer noch nicht leiden kannst?" Kinsho musterte seinen kleinen Bruder eindringlich. Er hasste es Akio anzuschwindeln oder ihn zu belügen, schließlich hatten sie außer sich selbst und ihren Freunden niemanden mehr und Kinsho wollte nur das Beste für seinen kleinen Bruder.

"Nein Akio, das ist es nicht. Ich...habe nur schlecht geträumt, das ist alles." Sein kleiner Bruder nahm ihn an die Hand. "War der Traum sehr schlimm, Kinsho? Ich wollte dich nicht wecken aber ich habe dich schreien gehört letzte Nacht. War alles in Ordnung?"

Kinsho fand es wirklich lieb wie sich Akio um ihn sorgte. Der Kleine sah mit seinen schönen meerblauen Augen zu Kinsho hoch und dieser konnte es nicht lassen und fuhr ihm sanft durch die Haare.

"Mach dir keine Sorgen, es ist wirklich nichts. Aber es freut mich dass du fragst. Es liegt aber auch nicht mehr an Louis aber...ich komme damit einfach noch nicht zurecht, ich...bin mit der ganzen Situation noch etwas überfordert."

Akio wollte noch etwas sagen, doch da waren schon A.J. und Saru, die vor dem Einkaufszentrum der Innenstadt warteten.

"Da seit ihr ja endlich, wir haben uns schon die Füße in den Bauch gestanden." Kinsho musste grinsen. "Tut mir leid, hab verschlafen."

Die beiden Freunde blickten Kinsho etwas skeptisch an doch dann gingen sie zusammen durch die Einkauspassage und Kinsho versuchte schnell auf andere Gedanken zu kommen. Es war gut dass er so liebe Freunde hatte. Sie waren zwar wie er nicht perfekt, dennoch waren sie die liebsten Menschen, die er sich in neben seinem Bruder jemals vorstellen konnte und manchmal konnte er sich dafür schlagen dass er ihnen das nicht schon längst mal gesagt hatte.

Sie befanden sich gerade im Supermarkt als Saru zu Kinsho trat.

"Akio hat mir eben erzählt dass du letzte Nacht wohl schlecht geträumt hättest. Möchtest du drüber reden, Kinsho? Er schien sehr besorgt gewesen zu sein." Kinsho musste grinsen. ""Ach weißt du, Saru? Im Moment habe ich das Gefühl dass mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich denke, es hat auch viel mit diesem Louis zu tun, ich...weiß nicht, wie ich zu ihm stehen soll."

Kinsho senkte den Kopf und Saru wollte gerade etwas zu ihm sagen als sie lautes Schreien und Fenster splittern hörten. Kinsho ahnte sofort etwas Schlimmes. Zusammen mit Saru rannten sie nach draußen und mussten mit Schrecken zusehen, wie etwas Riesiges, nicht menschliches Akio in seinen gewaltigen Fängen hielt. Kinsho war wie gelähmt. Es war die Gestalt aus seinem Traum, ein riesiger Dämon, wie es ihm schien und hetzte sofort eine Scharr von anderen Schreckgestalten auf sie nieder.

"BRUDER, HILF MIR! KINSHO! KINSHO, HILFE!" Kinsho trat näher heran, A.J. und Saru dicht hinter ihnen. A.J. fluchte laut. "WAS SIND DAS FÜR KREATUREN?"

Wütend stürmte Kinsho auf den Dämon zu, der seinen Bruder gefangen hielt. "LASS MEINEN BRUDER LOS, DU VERDAMMTES..." Ruckartig wurde er zurückgeschleudert und flog gegen A.J., der ihn gerade so festhalten und seinen Sturz abfangen konnte.

Die tiefe, stark verzerrte Stimme des Dämons lachte schallend auf. "Was willst du tun, Seimei? Du bist zu schwach deinen Bruder zu beschützen! Ich mache dir einen Vorschlag, komme mit mir und ich lasse deinen Bruder frei."

Sie waren von Dämonen umzingelt und Kinsho hatte keine Ahnung was er tun sollte, bis sich auf einmal eine leuchtende Gestalt vor ihm aufbaute und eine riesige Klinge in seiner Hand beschwor.

"Niemals wirst du Kinsho kriegen! Ich werde ihn beschützen!" Der Dämon blickte grimmig drein als er Louis sah. "Ah, ich wusste doch dass du in der Nähe warst, Shi. Was willst du schon tun? Du kannst ihn nicht immer vor mir beschützen! Irgendwann werde ich ihn kriegen!"

"DAS WERDEN WIR JA SEHEN!" Mit diesen Worten raste Louis von einem Lichtschein und einer dämonischen Aura umgeben auf den Dämon zu und ein Kampf entbrannte. Erstarrt sahen Kinsho und seine Freunde dabei zu wie sich Louis durch die scheinbar endlosen Scharren von Dämonen kämpfte. Sie fauchten, krächzten, schlugen und bissen, doch der Blonde war schneller. Seine Klinge durchteilte ihr weiches Fleisch und Körperteile und Fleischfetzen flogen durch die Luft. Kinsho war vollkommen fazsinert.

"Und nun...lass Akio los, du Ungeheuer!" Kinsho dachte schon, der Dämon würde nun seinen Bruder töten doch ließ er ihn tatsächlich los und Louis fing den zitternden Bruder auf.

"Du wirst ihn nicht ewig beschützen können. Bald, Shi, bald wird seine Unschuld mir gehören." Damit verschwand der Dämon in einem finsternen Tor und mit ihm verschwanden auch die getöteten Dämonen. Louis blickte ihm noch kurz zornig hinterher bis er sich Kinsho zuwandte und ihm seinen Bruder reichte.

"Ich sagte doch, dass ich dich beschützen werde und deine Freunde. Ich lasse nicht zu dass er dir weh tut und wenn ich dafür mein Leben riskiere."

Er strich Kinsho sanft mit seiner Hand über die Wange und Kinsho hatte das Gefühl für einen Moment rot anzulaufen.

"Ich...danke. Danke dass du meinen Bruder beschützt hast aber...ich denke, ich komme nun alleine mit ihm zurecht."

Damit war der Tag, der so schön angefangen hatte, für Kinsho und seine Freunde zu Ende. Zusammen gingen sie nach Hause, A.J. und Saru vollkommen besorgt und Kinsho mittlerweile noch verwirrter als vorher.

Louis ließen sie zurück, doch er musste lächeln. "Ich glaube, es wird Zeit. Die Zeit drängt und ich kann spüren dass der Dämon seine Dämonen zusammenscharrt. Sie werden ihn bald versuchen zu holen aber das werde ich verhindern."

Angriff der Dämonen

Nach dem Vorfall war für eine gewisse Zeit Ruhe eingetreten. Kinsho und Akio lebten ihr Leben wie jeden Tag völlig unbekümmert, doch Kinsho hatte die ganze Zeit ein komisches Gefühl und zudem furchtbare Angst um seinen Bruder. Als der Dämon ihn in seinen Klauen hielt, dachte Kinsho dass sein Bruder jetzt wirklich sterben müsste und hatte sich schon auf das Schlimmste vorbereitet. Danach hatte Akio noch sehr lange geweint und sich nachts an seinen Bruder gekuschelt doch auch, wenn die Arme seines großen Bruders alles für ihn waren, mit ihnen hätte Kinsho seinen Bruder nicht beschützen können.

Eine lange Zeit hatte Kinsho nun zudem das Bedürfnis endlich mit Louis zu reden. Er wollte endlich Antworten auf seine Fragen und die konnte er nur von ihm bekommen. Jedoch war er deswegen etwas verunsichert da Kinsho nicht wusste, wie er sich nach dieser einen Nacht, wo er diesen Traum hatte, Louis gegenüber verhalten sollte. Er stand nun in seiner Schuld und mittlerweile hatte er das Gefühl Louis wirklich vertrauen zu wollen.

Nun war genau eine Woche nach dem Aufruhr im Supermarkt vergangen und Kinsho gab sich Mühe immer Acht auf seinen Bruder zu geben. Häufig riefen auch A.J. oder Saru an und erkundigten sich nach ihnen, doch Kinsho meinte, dass alles in Ordnung sei und dass sie nichts zu befürchten hätten. An dem Tag sollte jedoch alles anders werden.

Kinsho war gerade dabei das Wohnzimmer aufzuräumen als er plötzlich ein merkwürdiges Beben vernahm. Reflexartig blickte er aus dem Fenster, doch da war nichts.

"Bruder, kochst du gleich wieder etwas leckeres?" Die Stimme seines kleinen Bruders rissen ihn aus seinen Gedanken, doch wie immer merkte Akio, dass etwas mit Kinsho nicht stimmte.

"Seid dieser Sache im Supermarkt bist du so still geworden, Bruder. Es...tut mir so leid dass ich dir solche Angst gemacht habe. Ich...bin dir nur ein Klotz am Bein."

Sofort kniete sich Kinsho zu ihm und legte ihm aufmunternd lächelnd die Hände ins Gesicht. "Nein Akio, das stimmt nicht. Du hast keine Schuld, es war wohl meine Schuld. Sie sind ja nicht hinter dir her sondern anscheinend hinter mir."

Akio blickte Kinsho mit Tränen in den Augen an. "Wieso, Bruder? Warum sind sie hinter dir her?" Kinsho ließ nachdenklich den Kopf sinken. "Das...weiß ich nicht, Akio. Noch nicht." Akio versuchte zu lächeln doch es fiel ihm schwer. "Du solltest mit Louis reden. Er hat mich gerettet und ich denke, dass wir ihm endlich vertrauen sollten. Bitte Kinsho."

Kinsho sah seinen Bruder ernst an, dann nickte er. "Ja, das werde ich tun. Ich danke dir, Akio. Du bist mir das liebste auf der Welt." Akio wurde rot als er kichern musste und rannte vergnügt in die Küche als Kinsho plötzlich einen Anruf bekam.

"Hallo, hier ist Kinsho?" Eine dunkle, männliche Stimme ertöhnte am anderen Ende der Leitung. "Kinsho, hier ist A.J.. Ich wollte fragen, ob Saru und ich gleich vorbeikommen können." Für Kinsho wäre das die perfekte Ablenkung gewesen.

"Gerne, ich wollte gerade etwas kochen."

Er hörte nur noch ein leises "Super" von A.J. als plötzlich die Erde zu beben begann. Die Verbindung zwischen Kinsho und A.J. wurde zu einer lauten Störung und das letzte was Kinsho hörte bevor die Scheibe im Wohnzimmer in 1000 Teile zerbarste, war wie A.J. noch rief "Was ist los, Kinsho?".

Kinsho schreckte zurück, die Wände bebten, er suchte Halt und krallte sich an der Tür zum Wohnzimmer feste. Aus der Küche hörte er lautes Schreien seitens Akio, dieser rannte zu Kinsho und sprang ihm regelrecht in den Arm.

"Bruder, hilfe! Da draußen sind Monster! Furchtbare Monster!" Kinsho drückte Akio an sich, mit Schrecken sah er, wie sie dem Himmel auf einmal entgegen kamen. Das Haus wurde anscheinend hochgehoben. Holzsplitter flogen durch den Raum als die Wände brachen und lautes Fauchen von draußen drang in den Raum. Verzweifelt suchte Kinsho Halt und versuchte gleichzeitig seinen Bruder zu halten als schließlich eine riesige schwarze Pranke mit gewaltigen Krallen ins Zimmer ragte und nach ihnen greifen wollte. Aus einem anderen Zimmer stürmten kleinere Dämonen auf sie zu, fauchend und schmatzend mit spitzen Zähnen und scharfen Klauen.

"Du gehörst uns, Seimei!" Sie schrien, stürmten auf sie zu. Die riesige Hand verfehlte sie knapp, aus den Augenwinkeln sah Kinsho, wie der Himmel sich Schwarz färbte und glühend rote Blitze auf die Erde donnerten. Panisch duckte sich Kinsho unter den kreischenden Horden hindurch, drängte Akio zum Hausflur. Er hoffte ihn noch erreichen zu können bevor der riesige Dämon das Haus komplett in die Luft heben würde.

"RENN, AKIO! RENN ZUM AUSGANG!" Sie versuchten es, hinter ihn gab der Boden des Wohnzimmers nach und brach entzwei. Kinsho kämpfte mit seinem Gleichgewicht als sie auf einmal schräg laufen mussten um den Ausgang zu erreichen. Dabei griffen und packten Dämonen nach ihm, doch so wendig wie er war huschte er unter den vielen Beinen hindurch und hörte hinter sich nur das Donnern des Himmels. Die Kreaturen fauchten wütend, nahmen ihre Spur auf. Der größte Dämon hatte das Haus nun komplett in die Luft gehoben, ließ es hin- und herwedeln wie jemand, der sich schnell im Kreis drehte. Alle drehte sich doch Kinsho rannte weiter. Stolpernd und die Dämonen im Nacken bahnten sie sich einen Weg durch den Hausflur, der, wie sie hofften, noch ziemlich tief gehen würde um ihren Sturz, falls sie springen müssten, abzufangen. Hinter sich hörten sie jedoch das Schlagen von Flügeln. Panisch sah Kinsho, wie Flugdämonen mit grässlichen Schreien hinter ihnen auftauchten, die Treppen des Hochhauses einfach mit ihren stählernen Flügeln zerteilten und auf die Brüder niederregneten.

Kinsho sah sich keinen Ausweg. "Bruder, was sollen wir tun?" "SPRING, AKIO!" Er packte seinen Bruder an der Hand, er hatte solche Angst dass er gar nicht gemerkt hatte, wie hoch sie überhaupt gewesen waren. Kämen sie im Sturz am Boden an, würden sie wohl sterben. Die Dämonen flogen auf sie zu, Kinsho krallte Akio an sich feste und stieß einen lauten Schrei aus.

"KOMM! KOMM MIT UNS!"

"NEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!"
 

Stille.

Für einen Moment war alles ruhig und plötzlich sahen sie, wie sie regelrecht in der Luft gleiteten. Es war kein Sturz mehr, sie wurden langsam zu Boden gebracht und neben ihnen tauchte Louis in seinem weißen Gewandt auf und der gewaltigen Klinge. Sein rotes Auge war nun blutrot und dürstete nach einem Kampf.

"Mach dir keine Sorgen, Kinsho. Ihr seid jetzt in Sicherheit. A.J. und Saru müssten auch gleich da sein, auch ihre Häuser wurden zerstört. Bleibt hier, ich kümmere mich um diese Ausgeburten."

Erneut brach ein gewltiger Kampf zwischen Louis und diesen Dämonen aus. Die Klinge durchteilte ihre Körper wie Butter, die Schnelligkeit von Louis war verblüffend. Er gleitete regelrecht durch die Dämonen hindurch und seine Bewegungen waren anmutig, ja sogar außergewöhlich graziös. Kinsho spürte eine gewisse Wärme und Hochachtung als er Louis beim kämpfen zusah. Einem nach dem anderen erledigte er und keiner konnte seiner Klinge entkommen. Den letzten und größten Dämon schnitt er in 1000 Teile als seine Klinge zu einer Sense wurde, die Sense des Todes. Blut spritzte nach allen Seiten, riesige Splitter des Hochhauses wurden durch die Luft gewirbelt als der Dämon versuchte im letzten Augenblick seines Lebens nach Louis mit dem Gebäude zu schlagen und als es endlich vorbei war, landete Louis unversehrt vor Kinsho und lächete.

"Ist mit euch alles in Ordnung?" Kinsho konnte nur sehr schwach nicken doch Akio weinte laut. "Unser Zuhause! Unser schönes Zuhause! Zerstört! Alles ist weg!"

Louis kam näher und tätschelte Akio den Kopf. "Es tut mir leid dass es so kommen musste, Kinsho. Aber ich denke, es wird Zeit dass wir uns zusammen tun und ihr mit mir kommt." Kinsho hatte Tränen in den Augen. Der Himmel hatte zwar wieder die Farbe des Wassers angenommen und die Sonne schien von neuem aber das änderte nichts daran dass ihr geliebtes und einziges Zuhause nun für immer zerstört war.

"Warum tun sie das? Wieso passiert das alles? Warum ich? Was habe ich an mir dass sie meiner Familie, meinen Freunde weh tun? Warum müssen sie meinetwegen leiden? Ich verstehe das nicht!"

Hinter ihnen traten A.J. und Saru hinzu. Auch sie sahen etwas erschöpft aus. "Louis, wir sind so schnell gekommen wie wir konnten. Kinsho, Akio, ist mit euch alles in Ordnung?" Kinsho freute sich innerlich dass die beiden unversehrt waren, doch konnte er dies grade nicht ausdrücken. Saru kam auf ihn zu.

"Sie griffen an kurz nachdem A.J. mit dir telefoniert hatte. Es war grauenvoll. Ich bin so froh dass ihr okay seid."

Alle wandten sich nun Louis zu. Dieser blickte sie ernst an.

"Ihr seid von nun an nicht mehr sicher. Es wird Zeit dass ich euch an einen sicheren Ort bringe. In euer neues Zuhause."

Kinsho zitterte am ganzen Leib wobei er immer noch den weinenden Akio im Arm hielt. "Gibt es denn überhaupt einen Ort an dem wir sicher sind?"

Daraufhin legte der blonde Schönling Kinsho eine Hand auf die Wange. Dieser sah ihn mit tränenerfüllten Augen an.

"Vertrau mir, es wird sicher sein."

Das neue Zuhause

Es war gewaltig. Das Haus, zu dem Louis die Gruppe hingeführt hatte, war riesig und etwas abseits von der Innenstadt. Es war wie ein japanischer Tempel gewesen, dessen Wände von außen purpur-rot gestrichen waren und umgeben wurde er von einer Art japanischen Garten mit vielen diversen Blumen und Pflanzen. Das Haus wirkte wie ein kaiserlicher Palast und die kleine Gruppe staunte nicht schlecht.

"Das ist jetzt...unser neues Zuhause?" Kinsho blickte zum Dach hinauf, es war genauso geformt wie bei den alten japanischen Tempeln und schwarz mit goldenen Verzierrungen.

"Ja Kinsho, hier werdet ihr ab heute wohnen." Louis blickte in die Runde, Saru und A.J. kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus bis A.J. das Wort an Louis richtete.

"Ist dieses Haus auch wirklich sicher? Ich meine, es ist viel zu groß um nicht von den Dämonen gesichtet zu werden." Der Blondhaarige lächelte ihn sanft an und winkte sie zu sich. "Kommt erst mal mit rein."

Sie taten wie ihnen gesagt wurde. Als sie nun das Haus betraten, war das Erstaunen noch größer als zuvor. Selbst von Innen war alles in einem traditionellen japanischen Stil gehalten aber es war wunderschön eingerichtet. Akio warf sich sofort auf das riesige Sofa, dass im Wohnzimmer stand.

"Wow, und hier werden wir jetzt wohnen? Das ist klasse!" Kinsho war glücklich dass sich sein Bruder so freute. Nachdem sie von ihrem alten Haus fortgegangen waren, hatte Akio noch sehr lange geweint aber später hatte er sich wieder beruhigt. Das war auch gut so, schließlich hatte er gerade einen sehr schlimmen Angriff überlebt und so manches Kind hätte davon sicher ein Trauma davongetragen.

"Ja, das ist jetzt euer neues Zuhause und was die Sicherheit betrifft..." Er begann auf einmal eine Art Zauber in seiner Hand zu beschwören, den er schließlich auf das ganze Haus ausbreitete und völlig vereinnahmte.

"Dieser Zauber wird die Dämonen zwar nicht davon abhalten uns zu finden, dennoch erlaubt diese Blockade es ihnen nicht das Haus anzugreifen oder hier einzudringen. Dafür habe ich schon vorgesorgt, ihr müsst euch also keine Sorgen machen. Ich zeige euch jetzt eure Zimmer."

Daraufhin gingen sie einmal komplett durch das ganze Haus, jeder hatte wirklich sein eigenes Zimmer, perfekt für seinen Geschmack eingerichtet. A.J. staunte nicht schlecht als er sah, dass sein Zimmer dem ähnelte dass er in seiner alten Bude hatte.

"Wahnsinn, hier steht sogar meine E-Gitarre!" Louis musste lachen und führte sie weiter. Schließlich hatten sich alle in ihre Zimmer begeben, nur Kinsho ging nochmal zu Louis.

"Das...war wirklich atemberaubend, Louis. Dieses Haus...es ist einfach wunderschön und...ich freue mich auch dass du das alles für uns getan hast aber...wie hast du das alles geschafft einzurichten?"

Louis drehte sich Kinsho kichernd zu und blickte ihn an. "Zauberei, Kinsho. Und außerdem wollte ich das Haus auf eure Geschmäcker ausrichten. Ihr habt alles verloren, da ist es doch nur gut wenn ich euch etwas schaffe dass auch euren Wünschen entspricht und euch entgegen kommt."

Kinsho lächelte leicht, dann verschwand sein Lächeln und er blickte zu Boden. "Was hast du denn? Stimmt etwas nicht?" Kinsho antwortete zuerst nicht, dann wandte er sich dem Garten zu.

"Es ist alles so fremd und doch so vertraut. Innerlich freue ich mich über das alles und dennoch...es wird nie mehr so sein früher und...davor habe ich Angst. Ich werde wohl nie mehr ein normales Leben führen können."

Louis trat näher und legte Kinsho einen Hand auf die Schulter. "Bitte sei nicht traurig. Wenn du reden möchtest, dann stehe ich dir gerne zur Verfügung. Ich höre dir gerne zu."

Kinsho schaffte es noch einmal zu lächeln, dann wandte er sich ab und schritt die Treppen zu seinem Zimmer hoch. Louis schaute ihm gedankenverloren hinterher.

"Es tut mir alles so leid, Kinsho. Ich kann verstehen, wie du dich fühlst aber nun müssen wir alle zusammenhalten. Ich werde dir bald alles erzählen und ich möchte dass du mir vertraust. Im Moment siehst du traurig aus aber...dein Duft, dein Gang, alles an dir...deine Schönheit ist unglaublich. Du bist wirklich Seimei und dennoch...bist du anders."

Auf dem Dach

Es war mitten in der Nacht, der Vollmond stand hoch am Himmel und die Grillen zirpten leise ihre Melodien. Es war sehr warm gewesen und Kinsho konnte im Gegensatz zu den anderen nicht schlafen.

Wie er es schon häufig bei seiner alten Wohnung gemacht hatte, hatte er sich auch diese Nacht auf das Dach des riesigen Hauses gesetzt und betrachtete die Sterne als auch die Stadt, die in der Ferne lag. Sein Kopf kreiste um so viele Dinge, die er immer noch nicht verstand. Schließlich wurde er doch aus seinen Gedanken gerissen als Louis plötzlich auftauchte und sich neben ihn setzte.

"Wunderschöne Nacht, nicht wahr? Was machst du alleine hier draußen?" Kinsho zog die Beine an seinen Körper und umschlang sie mit seinen Armen.

"Ach, ich...musste über so vieles nachdenken. Ich habe so viele Fragen und hoffe, dass du mir Antworten geben könntest. Ich weiß nicht, wie ich mit all dem umgehen soll."

Kinsho blickte Louis fragend an, dieser hatte einen sehr ausdruckslosen Gesichtsausdruck aufgesetzt und starrte schließlich in Richtung Stadt. "Du fragst dich, wieso dir das gerade alles passiert. Warum deine Freunde das sind, was sie sind und warum gerade du das bist, was du verkörperst. Das Leben in all seinen Farben und Formen, das, was diese ganze Welt ausmacht." Kinsho nickte.

"Das, Kinsho, das haben sich die vorherigen Leben auch gefragt. Alle, die den Namen Seimei trugen, all jene, die das gleiche Schicksal ereilte so wie du. Sie alle wussten damit nichts anzufangen bis sie Antworten auf all ihre Fragen bekommen hatten."

Kinsho hörte aufmerksam zu. "Und kannst du mir mehr erzählen?" Der Blonde sah wieder auf die Stadt. "Seit Anbeginn der Zeit musste ein Gleichgewicht auf der Erde bestehen. Das Gleichgewicht wirkte sich zwischen Leben und Tod aus. Das eine stand für alles Gute und Schöne, das andere für alles Böse und Schlechte. Und seit es die Welt gab, wurden zwei Menschen geboren, die das Schicksal von Leben und Tod teilten. Sie waren die Geschöpfe, die über das Leben als auch über den Tod herrschten. Zu Anfang waren sie genauso unwissend wie du, haben sich mit dieser Aufgabe und der daraus wachsenden Verantwortung überfordert gefühlt, doch letztendlich traten sie ihrem Schicksal mutig entgegen. Sie entfachten ihre Kräfte und schafften das Gleichgewicht zwischen Himmel und Erde."

Kinsho blickte sich auf die Hände. "Ich verstehe. Aber...wie kommst du darauf dass ich das Leben sein soll und...warum ist dieser Dämon hinter mir her?"

Louis starrte Kinsho einen Moment an bevor er weiter berichtete. "Auf das erste kann ich dir keine genaue Antwort geben. Das Leben wird geboren wenn sein Vorgänger stirbt oder ein Kind geboren hatte und wie es scheint, hat das Schicksal dich auserwählt. Und um zu deiner zweiten Frage zu kommen, genau das ist es, wofür der Tod sorgen musste und das jedes Mal wenn beide neu geboren wurden. Der Tod musste das Leben beschützen aber nicht nur wegen seienr bloßen Existenz, sondern wegen des Lebens Unschuld. Es mag jetzt merkwürdig klingen aber die Unschuld ist genau das, was das Leben ausmacht. Es ist so, Kinsho. Das Leben ist unschuldig und unbefleckt, es ist das reinste Wesen, dass auf diesem Planeten existiert. So lange es noch seine Unschuld besitzt, kann es seine wahren Kräfte nicht entfalten. Der Dämon, der deinen Bruder angegriffen hatte, ist schon seid Anbeginn der Zeit hinter der Unschuld des Lebens her. Wird er sie dir nehmen, bedeutet das das Ende der ganzen Welt. Aus diesem Grund bin ich hierher gekommen um dich zu beschützen."

Kinshos Blick hatte sich zu einer verängstigten Miene mit aufgerissenen Augen verwandelt und sein Körper zitterte leicht. Louis griff sanft nach dessen Hand und Kinsho schaute ihn fragend an.

"Bitte verzeih, dass ich dich täuschen musste, Kinsho. Aber als ich dich gefunden hatte, wusste ich mir keinen Rat wie ich mich dir am besten annähern sollte. Deswegen habe ich mich als Louisa ausgegeben um dir näher zu kommen. Auch wenn ich damit riskiert habe dass du mich letzten Endes für meine Täuschung hassen und mir nicht zuhören würdest. Ich konnte deinen Groll gut verstehen."

Schließlich schüttelte Kinsho ehrgeizig den Kopf und versuchte zu lächeln. "Nein, das ist mittlerweile vollkommen für mich in Ordnung. Aber du hast Recht, ich war sehr überrumpelt von all dem und wusste nichts damit anzufangen. Weißt du, ich wollte mich endlich richtig verlieben. An meiner Schule dachten immer alle, dass ich auf Männer stehen würde weil ich so weiblich aussehe und mich auch sehr wie ein Mädchen gebe. Ich wollte mich in ein Mädchen verlieben um den anderen zu zeigen, dass ich nicht so bin wie sie dachten aber das war falsch, oder?"

Louis seufzte. "Du lebst doch nicht um so zu sein wie andere dich gerne hätten. Aber in einer Sache muss ich den anderen Schülern Recht geben, du bist wirklich sehr weiblich aber ich kann dir auch sagen, wieso. Weil nämlich alle Leben zuvor Frauen waren bis auf das letzte Leben. Dieses war nämlich auch ein Mann."

Kinsho riss die Augen auf. Er war erstaunt über diese Antwort. "Wirklich? Also bin ich nicht das einzige Leben, dass als Mann wiedergeboren wurde?" Kopfschüttelnd blickte Louis ihn an. "Nein, das letzte Leben war das erste, dass als Mann wiedergeboren wurde. Auch er fand den Tod, nur weißt du was hier die Ironie war? Zum ersten Mal waren Leben und Tod beides Männer. Sie verliebten sich sogar ineinander, doch um die Blutlinie aufrecht zu erhalten, schliefen beide mit einer Frau, die sie nicht liebten um ihre Nachfahren zu zeugen."

Nun musste Kinsho lachen. "Oh mein Gott, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Irgendwie schon merkwürdig was das Schicksal für uns bereit hält, nicht wahr?" Louis sah Kinsho nun zum ersten Mal aus vollem Herzen lächeln und freute sich innerlich sehr darüber.

"Kinsho, mich würde aber mal interessieren, was du so magst." Darauf blickte Kinsho Louis erstaunt an, doch schon begann er zu erzählen. "Nun ich liebe es lange zu schlafen, wenn man mich nicht ausschalfen lässt, kann ich unaustehlich sein, also eine richtige Kratzbürste. Ich liebe meinen kleinen Bruder und meine Freunde über alles, ich würde sogar mein Leben für sie geben. Ich liebe hohe Chucks, ich kann da besser drauf gehen als auf flachen Absätzen und kleide mich im Sommer gerne sehr freizügig. Ansonsten gehe ich gerne einkaufen, Shoppen finde ich klasse und ich liebe es mit Akio im Supermarkt einkaufen zu gehen. Aber mein größtes Hobby ist kochen und backen. Ja, backen sogar noch mehr. Akio sagt immer, dass ich die besten Törtchen und Kuchen backen könnte, besser als jede Konditorei."

An Louis Blick machte Kinsho feste dass er gerade sehr überrumpelt war und er musste lachen. "Das war jetzt wohl etwas zu viel, oder? Was hast du denn für Hobbies?"

Darauf wusste Louis kaum was zu sagen. "Ich...ich weiß nicht, ich...habe gar keine Hobbies." Das kam für Kinsho jetzt sehr überraschend aber irgendwie hatte er das Gefühl dass Louis kein angenehmens Leben geführt haben muss.

"Dann...werden wir das bald ändern, Louis." Er lächelte den Blondhaarigen an, der schließlich wieder auf die Stadt sah. Für eine Weile saßen sie einfach nur ruhig da, bis Kinsho ganz plötzlich und unerwartet sich an Louis anlehnte. Dieser wirkte etwas überrascht.

"Du bist so angenehm warm. Ich...möchte dir vertrauen, Louis. Bitte...ich...habe Angst." Der Blondhaarige sagte nichts, doch legte er ganz sanft seinen Arm um den Jungen, drückte ihn so sanft wie er konnte gegen sich und streichelte ihn mit einer Hand durch das schöne Gesicht. Kinsho spürte eine angenehme Wärme und schloß verträumt die Augen. Sein Herz pochte leise und er hörte Louis Flüstern an seinem Ohr.

"Ich werde dich für immer beschützen, Kinsho. Egal, was kommt." Damit berührten seine sanften Lippen zärtlich Kinshos Stirn, dieser wurde rot. Eine ganze Weile verharrten sie so auf dem Dach, genoßen die frische Nachtluft und lauschten den Klängen der Natur.

"Wir sollten reingehen. Es ist spät." Louis nickte zustimmend. Er ließ Kinsho sanft aus seinem Arm gleiten doch bevor dieser durch das Fenster wieder einsteigen konnte, hob er den ahnunglosen Jungen hoch. "Was tust du?" Der Blonde grinste. "Halt dich feste!"

Mit einem gewagten Satz sprangen sie zusammen zu Boden, wo sie leicht wie eine Feder aufkamen, Kinsho festgekrallt in Louis Kleidern. Langsam ließ er den Schwarzhaarigen runter, der sich vor Schreck kaum auf den Beinen halten konnte.

"Da wären wir." Zitternd und mit aufgerissenen Augen musterte Kinsho den Blonden. "Mach...das...nicht...noch einmal. Gott, hab ich mich erschrocken." Louis strich ihm sanft die gelbe Strähne aus dem Gesicht. Sein Lächeln dabei war so warm und zart, dass Kinsho auf einmal nur das Pochen seines Herzens wahrnahm.

"Ich mag dich, Kinsho." Seine Hand glitt sanft über die Wange des Schwarzhaarigen und zog sie anschließend wieder zurück. "Ich...mag dich auch, Louis. Gute Nacht."

Langsam schritt Kinsho die Stufen zu seinem Zimmer hoch, Louis blickte ihm verträumt hinterher.

"Du...bist ganz anders als die vorherigen Leben. Ich möchte mehr über dich erfahren, Kinsho. Du...bist außergewöhnlich und...was ganz besonderes für mich. Aber...das sollst du noch nicht erfahren. Gute Nacht."

Kirschen & Törtchen

Es war nun der erste Tag seid sie dieses Haus betreten hatten und Louis wollte nach Kinsho sehen, der sich schon den ganzen Morgen sehr ruhig verhalten hatte. Er öffnete ganz vorsichtig die Schiebetür zu seinem Zimmer, doch dort war niemand. Alles war vollkommen aufgeräumt und sauber zurecht gelegt.

Louis wollte sich schon Sorgen machen als er einen sehr angenehmen, süßlich duftenden Geruch wahrnahm. So etwas hatte er noch nie gerochen. Langsam schritt er die Stufen ins Wohnzimmer runter und bemerkte, dass dieser überaus gutriechende Duft aus der Küche drang. Vorsichtig öffnete er die Türe und sah dort Kinsho, umgeben von diversen Töpfen, Bestecken und merkwürdigen Päckchen, wo auf manchen "Rezept" oder "Glasur" draustand. Verwundert blickte er sich im Raum um und bemerkte, dass der Backofen an war.

"Guten Morgen, Kinsho. Ich dachte, du hättest noch geschlafen weil es so ruhig in deinem Zimmer war. Warum warst du schon so früh auf und...warum riecht es hier so gut?" Kinsho trug eine weiße Ballonmütze und hatte eine Schürze um die Taille gebunden. Das sah besonders witzig aus weil unter ihr seine zierlichen nackten Füße zu sehen waren. Lächelnd und mit einem Schneebesen bewaffnet wandte er sich dem überraschten Louis zu.

"Ah, guten Morgen, Louis. Ich habe sogar sehr gut geschlafen obwohl ich gestern noch sehr lange über unser Gespräch nachgedacht habe. Naja, und weil du so erstaunt warst als ich dir meine Hobbies aufgezählt habe, dachte ich, ich backe mal was für uns alle. Aber du musst noch eine Weile warten, es ist noch nicht alles fertig."

Louis wartete gespannt als plötzlich Akio in die Küche stürmte. "Kinsho, backst du wieder? Ja? Ja?" Vollkommen aus dem Häuschen blickte er mit großen und gespannten Augen zu seinem Bruder hoch. "Ja Akio, ich backe wieder deine Lieblingstörtchen."

Sofort sprang der Kleine in die Luft und tänzelte freudig durch die Küche. Louis wusste damit überhaupt nichts anzufangen.

"Hey Leute, Kinsho macht wieder seine berühmten Törtchen!" Wie auf Kommando standen auch schließlich A.J. und Saru in der Küche, vollkommen gespannt auf das Ergebnis. "Kann mir mal jemand erklären, was Törtchen sind?" Alle blickten sich wie vor den Kopf geschlagen an. Akio wandte sich an Louis.

"Du weißt nicht, was Törtchen sind? Boah, dann hast du aber was verpasst. Kinsho macht die besten Törtchen auf der ganzen Welt." Darauf wurde Kinsho etwas rot und streckte die Zunge raus. "Jetzt übertreibst du aber."

Auch A.J. und Saru stimmten ein. "Doch, es ist aber so. Kinsho ist unser kleiner Konditor. Als er das letzte Mal gebacken hatte, war A.J. wieder so cool, dachte ihn würden die Törtchen kalt lassen, doch als er sie probiert hatte, hat er sich auf dem Rückweg drei Törtchen mitgehen lassen." Alle mussten lachen bis auf A.J., der Saru einen Klaps auf den Hinterkopf gab.

"Ehm, red nicht so viel, ich kann nichts dafür dass die so lecker waren. Kinsho kann es einfach, das ist alles. Da wird sogar ein cooler Typ wie ich schwach." Nun musste Akio lachen. Louis sah, wie Akio A.J. vollkommen verträumt ansah.

"Akio, kann es sein, dass du A.J. sehr magst?" Das überrumpelte Akio so sehr, dass er rot wurde und kaum zu antworten wusste. "Ehm...naja...ich...mag ihn wirklich sehr, aber..." A.J. unterbrach ihn. "Fang bitte nicht schon wieder damit an, du kleine Nervensäge!" Das mochte Akio gar nicht. "OCH MENNO!"

Schließlich ging Saru dazwischen. "Jetzt hört auf euch zu streiten, das bringt doch nichts. Warten wir lieber bis die Törtchen fertig sind und essen dann gemeinsam." Saru und A.J. verließen den Raum, dabei warf A.J. dem kleinen Akio einen abweisenden Blick zu. Dieser widerrum starrte getroffen zu Boden. Kinsho versuchte seinen Bruder aufzumuntern bevor Louis noch was falsches sagen konnte.

"Akio, hier, du darfst den restlichen Teig aus der Schüssel naschen." Sofort war Akio wieder Feuer und Flamme. "Ja, danke Bruder!" Damit verließ er den Raum. Kinsho atmete erleichtert auf.

"Dein Bruder scheint A.J. sehr zu mögen." Seufzend legte Kinsho den Schneebesen hin und lehnte sich gegen den Herd. "Nun ja, es ist mehr als das. Akio ist schon seid der Grundschule in A.J. verliebt. Er hatte ihn gesehen und war sofort hin und weg von ihm. Er hat sogar mal gesagt, dass er sich komplett für A.J. aufgeben würde wenn er könnte und als ich ihn fragte, warum er sich nicht in jemand anderen verlieben würde, sagte er mir, dass er das nicht könnte. Sein Herz würde für immer A.J. gehören, auch wenn dieser für ihn immer unerreichbar sein würde. Würde er sich in jemand anderen versuchen zu verlieben, würde er sich selber und seine Gefühle betrügen. Das hat Akio mir damals gesagt."

Louis sah raus zu Akio, der vergnügt den Teig aus der Schüssel leckte.

"Das sind große Worte für so einen kleinen Jungen. Er muss sehr stark sein." Kinsho trat zu ihm und blickte ebenfalls nach draußen. "Ja, das ist er wirklich. Ich habe mir lange Zeit Sorgen gemacht, dass es ihn irgendwann kaputtmachen würde. Er weiß, dass A.J. ihn nicht liebt und es schmerzt ihn sehr aber er kann die Hoffnung einfach nicht aufgeben. Er nimmt selbst die ganzen Beleidigungen und Peinlichkeiten von A.J. in Kauf nur um in seiner Nähe zu sein. Manchmal hat sich Akio auf die niedrigsten Niveaus heruntergelassen damit A.J. auf ihn aufmerksam wird und ihn überhaupt beachtet. Er weiß, dass A.J. ein Frauenheld ist aber sein Herz schlägt nur für ihn. Er kann ihn nicht loslassen. Aber diese Gefühle...wird A.J. wohl nie erfahren. Dazu, sagte er mir, fehlt ihm einfach der Mut. Er hat einfach zu große Angst vor dem Schmerz den A.J. Akio durch seine Antwort geben könnte. Ich hatte damals sogar echte Probleme gehabt A.J. zu überreden Akio zu akzeptieren."

Eine Weile sahen sie einfach nur nach draußen. Louis hatte das Gefühl den Schmerz des Jungen zu spüren und trotzdem versteckte er dies hinter seinem kleinkindlichen Verhalten.

"Naja, lass uns nicht weiter darüber reden, die Törtchen müssten gleich fertig sein. Übrigens ich gehe heute Nachmittag mit Akio kurz einkaufen. Wir haben leider kaum was in den Schränken." Damit begann er den Backofen auszuräumen. Louis sah ihn ernst an. "Du solltest aber nicht alleine gehen." Kinsho sah ihn erstaunt an, musste dann aber lachen. "Ach komm, es wird schon nichts passieren." Doch Louis hielt bei seiner Ernsthaftigkeit feste. "Das sagst du."

Kinsho sagte darauf gar nichts mehr und holte Bleche mit den Törtchen aus dem Backofen. Louis staunte nicht schlecht.

"So, jetzt müssen sie nur noch eine Weile abkühlen." Kinsho ging lächelnd an Louis vorbei und setzte sich zu den anderen. Louis beobachtete die kleine Gruppe eine Weile und bekam auf einmal ein komisches Gefühl in der Brust. Es wirkte bedrückend. "Kann ich jemals ein Teil von ihnen werden?"

Einige Zeit später deckte Kinsho den Tisch und stellte die Törtchen auf den Tisch. sie waren mit Kirschen verzierrt und trugen sowohl rosafarbene Sahne als auch braune, die wohl Schokolade darstellen sollte. Sofort stürmten alle den Tisch und warteten ungeduldig auf die Sevierung.

"So ihr könnt euch nehmen. Louis, du auch." Zaghaft griff er nach einem Törtchen mit rosa Sahne und begutachtete es. So etwas hatte er noch nie gesehen aber es roch köstlich.

"Du musst es schon essen." Daraufhin führte Louis das Törtchen vorsichtig an den Mund, biss ein Stück ab. Seine Augen weiteten sich.

"DIE SIND JA KÖSTLICH! WIE LECKER! EINFACH KÖSTLICH! DIE SIND GÖTTLICH, KINSHO!"

Alle mussten lachen und sogar Kinsho.

"BITTE, ICH MÖCHTE NOCH EINS! BITTE KANN ICH NOCH EINS HABEN? BITTE! BITTE! BITTE!" Daraufhin reichte Kinsho Louis noch zwei Törtchen, die ihm ganz alleine gehörten und vergnügt verbrachten sie die Zeit beim essen. Irgendwie fand Kinsho die Reaktion von Louis sehr niedlich, so hatte er ihn bis jetzt noch nie erlebt und irgendwie berührte dies sein Herz sehr.

Anschließend machten sie sich fertig um in die Stadt zu gehen. "Akio und ich gehen kurz einkaufen. Louis, ich habe dir noch ein Törtchen in die Küche für später gestellt also...LEG ES WIEDER HIN!"

Sofort stellte Louis das Törtchen, dass er gerade noch in der Hand hielt, zurück auf das Tablett und wurde wieder der alte Louis. "Ehm, pass aber auf dich auf, die Dämonen können überall sein." Kinsho jedoch lächelte ahnungslos. "Wir gehen nur einkaufen, was sollte schon passieren?"

Die Entscheidung & ein Streit

Kinsho hatte sich extra beeilt um mit Akio schnellstmöglich in die Stadt zu kommen. Es war heiß und die Einkaufszentren vollgestopft mir Menschen, die nur schnell ihre Einkäufe erledigen und dann wieder nach Hause wollten. Kinsho hatte sonst eigentlich nichts gegen die Hitze aber heute setzte sie ihm irgendwie sehr zu.

"Hätte ich vielleicht auf Louis hören sollen? Er hat sicher seine Gründe wenn er sagt dass er mitkommen möchte um mich zu beschützen. Aber vielleicht ist er auch überfürsorglich. Ich brauche doch nicht immer einen Beschützer. Aber diese Dämonen...ach, ich sollte mir nicht zu große Sorgen machen."

Zusammen ging er mit seinem kleinen Bruder durch die Geschäfte und versuchte sich abzulenken als er wieder dieses komische Gefühl in sich verspürte.

"Schon wieder. Da ist doch was. Sind sie...sind sie etwas hier und suchen mich?" Er wandte sich Akio zu. "Akio, wir sollten gehen. Ich habe ein komisches Gefühl."

Akio sagte nichts aber er stimmte Kinsho zu. "Okay."

So schnell er konnte versuchten sie die erste Etage des Kaufhauses zu erreichen, doch die Gänge waren prall mit Menschen gefüllt und Kinsho merkte, wie ihm durch den Druck im Kopf und dieser Vorahnung richtig schwindelig wurde.

"Schnell, wir sind gleich draußen!"

Sie erreichten den Ausgang als schließlich die gesamte Außenseite erschüttert wurde und die Scheiben regelrecht explodierten. Schützend warf sich Kinsho auf seinen kleinen Bruder drauf und wagte kaum aufzugucken da überall riesige Scherben flogen und sie drohten zu durchschneiden, doch sie hatten Glück. Langsam richteten sie sich wieder auf, die Menschen rannten kopflos durcheinander und einige schrien, dass es sich um eine Explosion handelte.

"Können sie die Dämonen etwa nicht sehen?" Kinsho sah sich um und da war er wieder. Der Dämon, der ihn in seinen Träumen heimsuchte.

"Da bist du ja, Seimei. Ich hatte gehofft dich hier alleine anzutreffen. Hast du dir mittlerweile mein Angebot überlegt? Du solltest besser klug handeln, du weißt wozu ich imstande bin und was ich mit deinen Freunden anstellen könnte. Überleg es dir gut."

Die furchtbaren Kreaturen umgaben sie wie ein enger Schleier und kamen immer näher. Akio hatte Angst doch Kinsho ließ sich nichts anmerken.

"Niemals! Ich werde niemals zulassen, dass du ihnen was antust." Der Dämon bemerkte das Leuchten in Kinshos Augen. Es war die Farbe der Reinheit, des Mutes, der Furchtlosigkeit.

"So kenne ich dich, Seimei. Furchtlos und setzt dich immer für die Menschen ein. Aber das wird dir hier nicht viel nützen. Du kannst deine Kräfte nicht einsetzen und deine ach so lieben Freunde haben ihre Kräfte auch nicht entfacht. Was willst du tun? Immer auf deinen geliebten Shi zu warten dass er dir hilft?"

Kinsho blickte erstaunt hoch. "Was sagtest du da? Mein Geliebter?" Bevor der Dämon antworten konnte, stellte sich ihm jemand wütend in den Weg.

"ES REICHT, DÄMON! DU HAST GENUG ANGERICHTET!" Wieder stürzte Louis auf die Dämonen los, Kinsho konnte nichts tun als dabei zuzusehen. Als schließlich ein Dämon auf ihn zustürzte, baute er eine Art Barriere um sich und seinen Bruder auf damit sie nicht getroffen wurden. Er hatte keine Ahnung wie er das angestellt hatte aber selbst Louis staunte nicht schlecht bevor er die ganzen Dämonen erledigte.

"Und wieder warst du mir im Weg, Shi. Das wirst du diesmal büßen!" Damit verschwand der Dämon wieder im Nichts doch der Boden begann zu beben, ließ die Straße erschüttern und riss auf. Riesige Wellen ließen den Boden sich aufbäumen und kam wie ein Tsunami auf sie zu. Louis reagierte sofort, griff nach Kinsho und zog ihn in ein rotes Auto.

"Was hast du vor, Louis?" Er startete den Motor, von außen donnerten Dämonen gegen die Scheiben und versuchten das Verdeck aufzureißen doch Louis hatte schon alles durchdacht und das Auto mit einer Barriere wie bei dem Haus belegt.

"Wir verschwinden von hier!" Mit Vollgas und einer ungeheuren Schnellikeit rasten sie durch die Straße an anderen Autos vorbei, rissen dabei breite Risse in den Boden, die tsunamiähnliche Straße im Nacken. Bevor er sie jedoch erreichen konnte, hob das Auto auf einmal ab und sie flogen durch die Luft. Kinsho konnte es kaum glauben und Akio erst recht nicht.

"Wahnsinn, wir fliegen!" Es dauerte eine Weile bis sie aus der Reichweite waren, doch Straßenstücke flogen durch die Luft und krachten laut in andere Gebäude.

"Ich hab dir doch gesagt du sollst nicht mehr ohne mich rausgehen, Kinsho!" Dieser antwortete nicht auf Louis Bemerkung. Als sie schließlich wieder Zuhause ankamen, rannte Akio sofort ins Haus und erzählte A.J. und Saru von dem, was ihnen gerade passiert war. Die konnten es kaum glauben. Sie wurden aber aus der Geschichte gerissen als sie hörten, wie draußen zwei von ihnen laut am streiten waren.

"Warum bist du jetzt so sauer, Kinsho? Ich hatte dich schließlich gewarnt!" Kinsho blickte Louis wütend an. "Ja schon aber...ich hätte Akio sicher auch alleine beschützen können!" Darauf musste Louis laut auflachen. "Wie bitte? Das glaubst du doch selber nicht! Mach dir doch nichts vor, du hättest Akio nicht beschützen können, selbst wenn du es gewollt hättest! Du kannst deine Kräfte nicht kontrollieren und du weißt, warum! Und deswegen will ich dir helfen! Ich kann dich beschützen! Aber gerade gibst du mir das Gefühl dass du mir immer noch nicht richtig vertraust!"

Darauf sagte Kinsho nichts mehr. Er warf Louis einen letzten bösgemeinten Blick zu und ging in Richtung Haus. "Gut, von mir aus aber du scheinst mir ja auch noch einiges zu verheimlichen! Ich frage mich nämlich jetzt wirklich, was der Dämon damit gemeint hatte dass du mein Geliebter wärst!" Das war für Louis so schockierend dass er nichts sagen konnte. Als Kinsho im Haus war, sah sich Louis um.

"Er hat ihm also schon etwas verraten, dieser verdammte Dreckskerl. Aber...Kinsho darf es noch nicht erfahren. Wenn er es weiß...er würde sich niemals in mich...nein, ich kann es ihm nicht sagen. Nicht jetzt. Kinsho, du verstehst das einfach noch nicht. Du hast einfach keine Ahnung was uns verbindet."

Schließlich ging auch Louis zurück ins Haus, dort saßen alle zusammen auf dem Sofa, Kinsho mitinbegriffen der seinen Blick von Louis abwandte.

"Hört her, die Zeit drängt langsam und die Dämonen werden nun immer häufiger versuchen Kinsho anzugreifen! Ihr seid seine Beschützer, deswegen werde ich dafür sorgen dass ihr nun einem Training eurer Kräfte unterzogen werdet! Ich werde euch zu den Elementaren ausbilden, die Beschützer und Wächter des Leben!"

Alle sahen ihn verwundert an, dann richtete er noch einmal das Wort an sie.

"Aber das kann ich erst machen wenn wir alle zusammen sind. Es fehlen...noch drei von euch. Feuer, Metall und Chaos und das Feuer ist uns am nächsten. Ich kann spüren, dass er hier in der Nähe ist und er wird bals zu uns stoßen, da bin ich mir sicher." Mit diesen Worten fielen seine Augen auf Saru, der ihn verwirrt ansah, doch dann schien er zu kapieren. Es war Zeit einer der letzten des Puzzles zu sie zu führen.

Das Feuer, dass mit den Rosen spricht

Saru hatte beschloßen nach dem Streit einen kleinen Spaziergang zu machen. Er hasste nichts mehr wenn seine Freunde sich stritten. Dann versuchte er meist den Streit zu schlichten und dann war meist wieder alles in Ordnung, doch auch jemand wie er brauchte mal eine Pause und ging seines Weges.

Gedankenverloren schlich er in der Stadt umher, ging durch die verschiedesten Straßen und kam schließlich an den Ort, an dem er nicht sein sollte, er aber immer wieder zurückkehrte um ihn zu sehen. Die Person, die ihm alles bedeutete. A.J. hatte Saru immer gewarnt, er sollte diesen Emo-Verschnitt in Ruhe lassen doch Saru hatte nie aufgehört ihn zu beobachten und hatte nun eine kleine Vorahnung.

Er ging die verlassene Straße entlang. Es war als wäre er in einer der sogenannten Slumbs gelandet. Hier war keine Menschenseele und nur die, die die Armut heimsuchte, lebten hier und warteten nur auf die wohlverdiente Ruhe. So grau und trostlos diese Straße auch war, es gab nur einen einzigen Ort, an dem die Farbe alle Trostlosigkeit an diesem Ort aufhob und in Wärme tauchte.

Es war ein kleiner Garten vor einem einsamen Haus zwischen zwei riesigen Hochhäusern. Dieser Garten beherbergte eine kleine grüne Wiese und Rosen. Rosen alle in blutrot getaucht. So wunderschön wie keine anderen Rosen. Sie schlungen sich um Ranken, wuchsen an der Hauswand entlang und besaßen spitze Dornen. Wenn Saru ihnen nahe war, spürte er eine ungeahnte Wärme in sich und wollte sie berühren, doch aus irgendeinem Grund hatte er Ehrfurcht vor ihnen. Für ihn wirkten diese Rosen so erhaben und mächtig und er wollte gerade näher herantreten, als sich die Haustüre öffnete und ein rothaariger Junge in schwarzen Klamotten heraustrat und Sarus Herz drohte beinahe zu zerspringen.

"Was? Du? Was tust du denn hier? Mit dir hätte ich nicht gerechnet." Es war Ken, der angebliche Emo, wie A.J. ihn immer nannte. An seinen Armen sah Saru die endlosen Narben, die er sich durch Ritzen zugefügt hatte, doch er wagte es nicht ihn darauf anzusprechen.

"Ich...wollte mir nur diese Rosen ansehen. Ich finde sie unglaublich schön. Sie strahlen so eine gewisse Wärme aus, die mich magisch anzieht."

Ken trat näher, sein Blick wirkte ausdruckslos und glitt in die Ferne. Er wandte sich den Rosen zu und berührte sie sanft. "Ich habe sie gezüchtet. Sie sind meine besten Freunde. Sie fürchten mich nicht. Sie reden nicht hinter meinem Rücken über mich und sie verstehen mich. Sie respektieren meine Fähigkeit und es macht ihnen nichts." Saru blickte Ken verträumt an. "Was meinst du? Deine Fähigkeit?"

Plötzlich geschah etwas seltsames. In Kens Hand erschien eine Flamme, zwar nur klein aber es war eine Flamme, pures Feuer und es setzte den Blumen nicht zu. Sie verbrannten nicht und wurden sogar noch schöner. Sie begangen zu spriezen und das Rot ihrer Blüten wurde intensiver.

"Meine Fähigkeit das Feuer zu beherrschen. Ich weiß nicht, wie ich das mache und seit wann ich das kann aber es war eines Tages einfach da und den Blumen tut es nichts. Aber du solltest jetzt gehen. Sie werden wohl gleich wiederkommen und sich es von mir wiederholen."

Saru blickte Ken erstaunt an. "Was meinst du? Wer sind sie? Und was holen sie sich?" Ken wandte sich ab. "Wenn ich das Geld nicht zusammenkriege...sie kommen jede Nacht und tun es mit mir. Anfangs hat es weh getan aber mittlerweile spüre ich keine Schmerzen mehr. Nur noch die Schmerzen wenn ich mir die Arme aufschneide. Dann fühle ich mich besser."

Saru ahnte schlimmes. Er wollte nicht nachfragen, konnte sich aber denken, was er meinte. Dieser Schmerz, diese Trauer, die von Ken ausging. Er hatte niemanden zum Reden, keine Freunde, keine Familie und war ganz allein. Kein Wunder dass er mit niemandem Kontakt aufnahm. Er wollte niemanden mit seinen Gefühlen und Gedanken belästigen aber dies wollte Saru nun ändern. Er packte Ken am Arm.

"Dann...komm mit mir! Meine Freunde und ich, wir leben nun alle zusammen und du bist einer von uns! Du bist wie wir, du hast auch diese Fähigkeiten! Komm mit mir, dann wirst du endlich glücklich werden!"

Ken sah Saru verwirrt an. "Nein, ich denke, das wäre nicht gut. Deine Freunde mögen mich nicht, ich wäre euch nur eine Last." Doch Saru drängelte. "Bitte, komm mit mir! Ich verspreche dir, du wirst keine Schmerzen mehr erleiden müssen und du kannst glücklich werden."

Einen Moment lang dachte Ken nach, dann nickte er plötzlich und Saru hatte das Gefühl ein Lächeln auf Kens bleichen Lippen gesehen zu haben. Ken rannte nach oben, packte noch schnell ein paar Dinge ein und kam die Treppe wieder runter. Noch einmal sah er zu den Rosen. "Sie werden mir fehlen. Sie sind so wunderschön, es wird sich außer mir sonst niemand um sie kümmern."

Zusammen rannten sie zum Haus wo die anderen schon gewartet hatten. A.J. musterte Ken direkt mit einem missbiligen Blick. "Nein, nicht etwa der Kerl!" Ken sagte nichts und fühlte sich sofort fehl am Platz, doch Saru setzte ein. "Er ist einer von uns, er ist das Feuer und du wirst dich wohl mit ihm abfinden müssen, denn er wird jetzt bei uns bleiben, nicht wahr, Louis?" Dieser nickte lächelnd und wandte sich Ken zu.

"Herzlich Willkommen, Ken. Du wirst bald alles verstehen." Ken nickte schwach, alle lächelten ihn an und luden ihn herzlich dazu ein sich zu ihnen zu setzen. Eine Weile redete Saru schließlich mit Louis, als ob er ihm ein Geheimnis anvertrauen würde und Louis verstand sofort.

Es verging einige Zeit als Saru und Louis Ken nach draußen in den Garten baten.

"Ken, ich glaube, da ist etwas, was dir sehr wichtig ist." Fragend blickte Ken den Blonden an, doch dann sah er um die Ecke und sah sie, seine wunderschönen Rosen in all seiner Pracht. Louis genoss das Lächeln in Kens Gesicht dass sich aufbaute nach dem Erstaunen und ging ins Haus um die beiden allein zu lassen.

"Ihr habt sie hierher gebracht? Aber...wie?" Saru sagte nichts und zuckte nur mit den Schultern. Ken hatte Tränen vor Glück in den Augen und Saru spürte, wie Kens Lächeln sein Herz berührte.

"Danke...Saru." Saru sah ihn überrascht an, dann lächelte er glücklich. "Du hast dir also doch meinen Namen gemerkt."



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  schrillemille92
2011-07-15T21:57:57+00:00 15.07.2011 23:57
So ^^ da ich jetzt vier kapitel auf einmal gelesen habe weil ich momentan immer so getrödelt hatte xD gibts jetzt wieder ein großes KOmmi für die ganzen kapitel ^^

Ich find es soo toll das die jetzt alle sozusagen in einer WG wohnen. Das ist soo tolli vorallem weil ich Saru und A.J. auch so gerne mag :D *__* eine große Familie >.<
Die Szene auf den Dach kann ich mir wieder richtig gut vorstellen. Schöne Atmosphäre und halt so ne friedliche nacht so wie man es liebt ** und dann noch das gespräch. Das war echt eine Super situation das Thema so aufzubringen. In action wär es vllt zu kompliziert um es verständlich rüberzubringen deswegen finde ich es wie du es gemachst hast super :D ich als dummy kam zumindenst bei louis erklärungen hinterher xD
Und ich kann mich auch richtig den Blick vorstellen als Kinsho die kleine mega uke pussy ihn aufzählt was er alles mag xD das einzige was ihn nicht zu mädchen macht ist der schwanz in der hose und das flachland xD.
Und wie süß ist louis denn bitte das er keine törtchen kennt xD ich hab mich schlapp gelacht der typ ist mega hot aber kennt die einfachsten dinger nicht xD aber Kinsho konnte ihn ja super davon überzeugen und wie niedlich er ist als er die törtchen das erste mal isst mau*O*. Aber das Kapitel hat wieder etwas entspannung gebracht sowas darf auch nicht fehlen ^^ dafür geht es im nächsten kapitel ja wiede rumzu spannender weiter >.< der Kinsho tut mir aber auch immer leider. Der ist echt nirgens sicher ;___; aber louis ist ja da und hilft ihn auch wenn Kinsho trotzdem zickt xD Der darf nur nicht falsch denken Louis liebt ihn doch >.< er musst halt nur richtiges vertrauen zu ihm haben .___. alter wer will den heißen typ nicht haben wollen Dx.
Und entlich mein Ken *_____________________* ich liebe ihn und saru ja total.. saru ist soo niedlich so süß zerbrechlich >.< und Ken so mega monoton aber das steht ihm. Nur tut er mir Leid mit den ganzen Typen die ihn an die Wäsche wollen >//< ich meine ich mag mega rape (natürlich nur in manga und anime) aber dennoch tut er mir leid ;___;
Was ich aber cool fand ist das er sein Element schon so gut beherrscht das können die anderen ja nicht *O* und wie der mit den rosen spricht Q_Q das ist sooo niedlich aber es passt zu ihm und ich fand es war ne gute idee das sein Feuer die Rosen nicht verbrennen. Zumal ich es auch toll fand das er gleich mitgekommen ist und happy ist das er auch da seine rosen haben kann >.< der saru freut sich darüber bestimmt auch ganz ganz ganz doll :D
Geht es mit den beiden denn noch krasser weiter? ich meine *O* mjamm du weißt schon was ich meine grahhhh...

So ich hoffe ich hab nichts vergessen ^^ schreibstyl wieder ersteklasse ;)
Ahja was ich noch gut finde sind die dialoge oder monologe xD ka was davon was louis halt immer sagt wenn er alleine ist... das gibt der story wieder einen mega kick weil das alles ungeklärte sachen sind und ich hasse es etwas halbfertig zu lesen xD das gibt auch jedenfall richtig spannung *O*
Ich freu mich schon ganz doll auf die nächsten kapitel und die werde ich hoffe wieder schneller lesen könne :D
hdgggggdl
deine schrillemille92
Von:  schrillemille92
2011-07-09T14:55:46+00:00 09.07.2011 16:55
WAMMMMMSSSSS!!!!!!!
ACTION *O*
Und das gleich in zwei Kapiteln *klopf klopf+ muss ja auch mal sein xD
Also Inhalt wieder top nur einige satzfehler diesesmal was los? O.O
Top Kapitel war wieder gut mit zu verfolgen.
Vorallem Louis auftritte sind ja mal göttlich. Wie ein Engel der in letzter minute auftaucht und alle retten wobei ein Engel ja in Louis fall gar nicht geht xD
Akio tut mir voll leid das der das mitmachen musste und Kinsho ihn nicht helfen konnte aber die müssen das ja auch erst lernen mit ihren kräften umzugehen Q_Q aber rotzdem gleich schon soo brutal angegriffen zu werden muss hart sein...
Aber Louis war ja da :3
Und entlich lerne Kinsho louis mal vertrauen der arme reist sich den Arsch voll auf und dann Dx. Voll krass.
Die tun mir auch voll leid das die ihr schönes zuhause aufgeben mussten Q_Q aber da scheint es ja wirklich nicht sicher zu sein also sollen di emal schön mit louis mit. Und das Saru und Aj auch mitkommen *O* wie süß die sich immer sorgen machen voll niedlich >//<

Ich freu mich shcon wenns weitergeht ** bin mal gespannt was noch alles auf die zukommt
deine mille^^

Von:  schrillemille92
2011-07-09T11:57:02+00:00 09.07.2011 13:57
*_____________*
*Sterbi*
Umfall*
*Nasenbluten*

Mjam schweinskram Kapitel sooo tolli *O*
ALso hier gibts auch wieder nichts zu meckern von dem Schreibstyl eh alter du hast echt Talent zu schreiben mach was draus Dx Wenn du dich stark reinkniest könntest du das mit Jennos Illustrationen (OHNE WITZ JETZT!) zu einen kleinen Taschenbuch Roman schaffen klemm dich dahiner schnucki >.<

So nun zum Inhalt *O*
Also erstmal im ganzen finde ich die Rape szene geil xD Tentakelsex ist mega ** Aber der arme kinsho tut mir schon voll leid Q_Q das hat der voll net verdient und er weiß ja gar nicht was mit seinen Körper abgeht T__T Aber den Übergang find ich soooo niedlich *O* wie louis seinen kleinen Kinsho beschützt und ihn sozusagen "Trost" gibt und ihn immer wieder zuflüstert das er keien angst haben muss. Voll mega niedlich wie der Louis auf dein Kinsho immer so aufpasst auch wenn Kinsho das vielleicht nicht haben will aber er will das doch auch xD der will doch nur angefasst werden der schnucki aber wer will das von Louis nicht xD Jedenfalls finde ich super süß von Louis. Ich finde es cool das du shcon offen gelassen hast ob Louis jetzt wirklich Kinsho richtig betatscht hat xD das kommt ja in den text nicht so ganz raus das kann man ja nur vermuten *hust* wenn ja mega geil ** wenn nicht ....trotzdem mega geil xD
Kinsho wird schon verstehen was mit ihm abgeht ^^ irgentwann *O*

Hat richtig Spaß gemacht zu lesen und ich werde auch die anderen kapitel lesen sobald die frei sind ** Und ich bin so happy das ich dich zum weiterschreiben motiviert habe und ich hoffe die motivation bleibt noch ne weile ich hab mich nämlich schon gestern bei jenno ausgeheult das ich will das du weiterschreibst ** Die hat zwar schon ein bssl gespoilert aber das ist mir egal xD LESEN *^*
So gibts noch i.was zu sagen oder hab ich jetzt alles ...
...
......
Hdgggggggdl
deine Mille^^
neee mir fällt gerade nichts mehr einxD
Von:  schrillemille92
2011-07-06T16:30:15+00:00 06.07.2011 18:30
So entlich hab ich es mal geschafft die FF zu lesen xD Jenno hat mich shcon ganz heiß drauf gemacht thihi

Aber alter xD

Dafür das die FF pausiert könnte ich dich jetzt gerade schlagen xD Mach dir weiter verdammt ich will wissen wie es weitergeht *O*

Aber nun zu der FF^^

Schreibstyl:
Also erstmal muss ich sagen top schreibstyl, deine Sätze sind gut und einfach zu verstehen (keine ewigen komma sätze wozu ich immer neige xD) und man bekommt ein guten Überlick über die Situation und die Gefühle der Charaktere^^ Ganz toll finde ich auch das du die Umgebung so schön beschreibst viele machen das leider nicht. Durch die supi widergabe des Umgebung kann man sich diesen in Gedanken sehr gut vorstellen was die ganze FF lebensechter und auch spannender macht :)
Wofür ich dir noch ein Tipp geben würde das wäre Wörte nicht immer gleich beim namen zu nennen umschreib mal einiges das wirft immer mehr spannung beim lesen ohne das es anstrengend wird :D das ist aber nur ein Tipp und keine Kritik ^^
Auf Rechtschreibfehler hab ich jetzt nicht geachtet aber sowas ist mir auch immer egal xD hauptsache man versteht noch was in Satz steht meine Rechtschreibung ist selber mal richtig fürn Arsch xD Das einzige was mir hier und da mal aufgefallen ist das du in einen kapitel viele "dreher" hattest, aber das passiert nun mal ^^ Die Zeit hast du auch sogut wie immer eingehalten was ich ebenfalls ziemlich lobenswert finde weil gerade bei einen Text indem man oft vergangenes widergeben muss finde ich es beachtlich wenn man das so gut kann **
Zudem fand ich gut wie du die Dialoge widergegebn hast. man erkennt klar wer was gesagt hat :) Was ich auch not gut finde ich das die kapitel ziemlich kurz gehalten sind. Einfach weil man das gefühl bekommt voran zu kommen und kleine Pausen zwischen den Lesefluss tun immer gut damit man sich alles schön behält *O*
also super schön geschrieben *O*

und nun zum inhalt hehe
Also ich kann mich an einen Kinsho erinnern der voll zickig war aber der hier gefällt mir richtig :D da kann ich echt mal über seine langen haare und weiblichen aussehen hinweg sehen er wird mir echt immer sympatischer xD
Ganz ganz toll finde ich die Beziehungen von Kinsho, Saru, Aj und Akio das ist sooo eine tolle und spürbare Freundschaft ich glaub ich muss weinen Q_Q den gute freunde werden immer seltener und wie süß das von denen ist das die sich soclhe sorgen um Kinsho machen und ihn aber gleichzeitig immer ausziehen xD und vorallem bei Aj hätte ich es nicht gedacht. Akio ist auch total niedlich wie süß er sich sorgen um seinen Bruder macht *O*
wenn ich an Aj denke muss ich ein bssl an Steve aus einer Rpg von mir denken xD nur das dieser kein Ziegenbart hat und auch ein ziemlich sanfter typ ist im gegesatz zu Aj xD die heiße sau der weiberhält aber man kann sich gut vorstellen das der so ein typ ist "harte schale weicher kern" sicher ist der ganz lieb muss das nur alles ein bssl verstecken xD. Er soll bloss lieb zu Akio sein xD sonst gibts haue.
Wenn ich noch liebe ist Saru und Ken** die fand ich auf anhieb schon toll vorallem weil Saru aussieht wie Benji :D sooo schnucki süß der kleine sterber und soooo verknallt >///< der ist purer Zucker. Und Ken der arme ich wusste mal wieso es dem so scheiße ging aber ich habs vergessen Q___Q aber ich find ihn dennoch toll
Und die mega granate ist und bleibt aber der hotte Louis *____* er ist sooo verdammt heiß ich kanns nicht beschreiben. @_@ und i-wie finde ich cool wie er spricht und das monotone passt auch voll zu ihm :D Jeder Charakter hat wirklich seine eigenen Charakterzüge das finde ich total klasse :D Aj bleibt hart, Saru süß, Akio ein schnucki und Kinsho ebenfalls knuddel x3 sowie louis eine heiße sau
Ich finde toll wie du die Situation in Bus beschrieben hast, typischer altag halt ein voller Bus und der start der Ferien x3 da sind sie ja alle hibbelig und haben es eilig nach hause zu kommen. Genau wie ich das Treffen cool finde auch wenn es sehr kurz war T__T ich will mehr von Louis lesen xD mehr action und nichts hier mit jetzt pausieren Dx.
UALUT hat einen neuen Fan gefunden da habt ihr auch echt eine feine story ausgedacht und ich hoffe das TheJenno92 auch bald mal daran weiterzeichnet xD
aber nun zum schluss mein Kommi wird immer länger @_@
also schätzelein schön brav weiterschreiben macht was aus der story OO ich finde die ohne witzt richtig gut neben mein favo Kuss vor dem Scheitern. Ich fänd auch ultra schade wenn ihr ab einen bestimmten punkt kein boch mehr hättet hier solltet ihr schön dranbleiben ich werde uach immer schön weiter lesen und zu jeden kapitel ein kommi schreiben :) Aber nur wenns weitergeht xD hehe
Hdgggdl
Deine schrillemille92
Von:  TheJenno92
2010-12-06T17:13:24+00:00 06.12.2010 18:13
Ich muss Michiki in allen Maßen recht geben ;DDDDDDDDD
Egal ob es leute geben wird, die es nicht gute finden. ich liebe unsere story udn sioe wird mir die liebste bleiben^^
Von:  TheJenno92
2010-12-06T17:08:54+00:00 06.12.2010 18:08
Also ich muss ja sagen, besser hätte das kein anderer schreiben können ;D
Ich liebe deine Schreibstil und freue mich total auf jedes Kapitel was kommen wird^^
Das war auch der einzige Grund heute(neben RPG), der mich durch diesen grauenhaften Tag gebrachte hatte >_<
Ich hoffe das dir da noch nicht so schnell die laune vergeht,
da ich es liebe immer weiter in RPG erinnerungen zu schwelgen =3
Von:  Rayne-Sunshine
2010-12-05T19:06:30+00:00 05.12.2010 20:06
ein schönes kapitel, ich hab es gerne gelesen^^
Von: abgemeldet
2010-12-05T12:38:15+00:00 05.12.2010 13:38
ehh wollte erst meinem vorredner schreiben XDDD also nicht wundern >_<
meinem fällt weg XD
Von: abgemeldet
2010-12-05T12:37:40+00:00 05.12.2010 13:37
kann mich meinem michiki nur anschließen ^__^
find die story sehr interessant und auch dein schreibstil gefällt mir super gut, allerding finde ich das der sichtwechsel klarer gemacht werden muss >_< also auf der ersten seite hat aufeinmal louis-a geredet >_< wo eigentlich ganze zeit nur von kinsho geredet wird... falls du verstehst XDD ?
aber das auch das einzigste was mir auffällt o_o
und ich freue mich auf das erste kapitel wenn kinsho seine louis-a trifft x33 was der für ein gesicht machen wird *O*
Von:  MICHIKI
2010-12-04T15:00:40+00:00 04.12.2010 16:00
BEEEEEX ICH BIN DIE ERSTEEEEE!!1!1! FACK YESH
(hoffe ich doch zumindest XDD)

Alsoooooo erstmal Gratz zum Upload der FF <33
(ahaha ich freu mich schon auf die Doujinshi version, wenn das
frequent am Laufen ist, werdet ihr bestimmt Erfolg damit haben *_*)

Zum Prolog: Knapp aber so solls auch sein, von der Länge her war es auf
jeden Fall sehr angenehm zu lesen =) Es gibt auch nichts zu meckern was
den sprachlichen Aspekt angeht, zumindest hab ich keine Rechtschreibfehler entdeckt (oder sie sind einfach nur vor mir geflüchtet... XD) und
ich mag deinen Schreibstil, da alles sehr verständlich rübergebracht wird <3

Und nun noch eine kleine Annotation zu den Charakteren:
Einen Teil davon hab ich schon der Jenny mitgeteilt, aber echt hammer
was ihr da fabriziert habt an Charageburten *_*
Und zum Kinsho kann ich echt nur anmerken, dass er superniedlich ist und ich
die Sache mit seinen Augen total interessant und originell finde <3
Generell, das gesamte Konzept wirkt wirklich gut ausgearbeitet
und ich freue mich schon auf Updates <3 FIGHTOOOOO!!!1!1!


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