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Then we make Adventskalender

Adventskalender 2010
von

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Zeus

Achtes Türchen:

Zeus
 

Sadiq saß mit überkreuzten Beinen auf dem Boden, zog bedächtig an seiner Pfeife und überflog ein paar Rollen Pergament, die er in der freien Hand hielt. Also gut, diesen Romano war er wieder losgeworden, gleich nachdem er ihn entführt hatte. Halb so schlimm. Der Kleine war ein verdammter Kotzbrocken, sollte sich doch Antonio mit ihm herumschlagen. Er selbst hatte genug zu tun. Zum Beispiel mit...

„Sadiq.“

Sadiq knurrte unwillig und nahm die Pfeife aus dem Mund. „Was ist denn?“

Herakles stand in seiner wie üblich zerknitterten Tunika vor ihm und blinzelte ihn aus verschlafenen Augen an. „Zeus geht es nicht gut“, sagte er.

„Wem?“

„Zeus. Meiner Katze.“

„Einer deiner zahlreichen Katzen, meinst du?“, fragte Sadig und verdrehte die Augen. „Die Viecher sind doch sowieso nicht kaputt zu kriegen, also mach dir keine Sorgen. Und jetzt geh wieder spielen, kleiner Scheißer.“

Herakles schwieg und Sadiq wandte sich wieder dem Pergament zu. Politik war ein schwieriges Geschäft. Bedächtig paffte er einen Ring aus Rauch in die Luft, der wabernd zur Decke hinauf stieg und sich dort auflöste.

„Sadiq“, sagte Herakles und zupfte an seinem Ärmel.

„Was denn jetzt schon wieder?“

„Zeus rollt sich auf dem Boden herum.“

„Dann lass ihn doch rollen!“, knurrte Sadiq unwillig und schob den zierlichen Jungen beiseite. „Stör mich nicht, ich habe zu tun!“

Er seufzte genervt und stieß den aromatischen Rauch durch die Nase aus, um sich zu beruhigen. Kinder waren ja so nervig. Wieso hatte er sich Herakles überhaupt angeschafft?

„Sadiq.“

Missmutig starrte Sadiq weiter auf das Pergament und beschloss, sich nicht ablenken zu lassen.

„Sadiq.“

Er spürte, wie etwas von hinten an seinen Kleidern zerrte. Wütend verengte er die Augen zu Schlitzen. Was hatte dieses Balg jetzt vor?

Herakles kletterte unbeholfen Sadiqs Rücken hinauf, wobei er sich an dessen rotes Gewand klammerte, schob seinen Turban zur Seite und flüsterte laut in sein Ohr: „Zeus hat geworfen.“

„Geworfen?“, grunzte Sadiq und rückte seinen Turban wieder zurecht. „Was geworfen?“

„Fünf.“

„Fünf was?“

„Fünf Junge.“

Sadiq wollte gerade „fünf junge was?“ fragen, als ihm klar wurde, was Herakles meinte. Mit einem Ruck stand er auf, sodass Herakles von seinem Rücken rutschte und mit einem dumpfen Plumps auf dem Boden landete.

„Ich dachte, Zeus wäre ein Kater!“

„Dachte ich auch“, erwiderte Herakles schulternzuckend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-12-09T17:39:00+00:00 09.12.2010 18:39
Tja, soviel dazu. Das nächste Mal wird Sadiq wohl eher zuhören, wenn Herakles ihm etwas zu sagen versucht. XD Ich mag Sadiq ja nicht so besonders, aber Herakles hast du großartig getroffen.^^
Lg,
Ree
Von:  Knoblauchgurke
2010-12-08T22:02:16+00:00 08.12.2010 23:02
Tja, einen echten Zeus hält das nicht vom Kinderkriegen ab ;)
Schöne Geschichte, sie macht mir Sadiq fast sympathisch.
Von:  Rix
2010-12-08T21:16:30+00:00 08.12.2010 22:16
Eigentlich mag ich die Figuren nicht so...zumindest hab ich mich nie mit denen beschäftigt, aber bei diesen OS konnte ich nicht anders als herzhaft lachen =D
Die Pointe zum Schluss mit Zeus war einfach zu göttlich! Ich konnte nicht mehr. Dieses:
"Ich dachte er wäre ein Kater!"
"Dacht ich auch."
Das war einfach nur genial =)
Wie du immer aus so kleinen Dingen, so was Tolles schaffst, ist immer wieder erheiternd. Freu mich einfach jeden Tag auf was Neues von dir =)


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