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Rainy day

Duke x Tea
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Jahaa, das Karma kann tatsächlich auch Heterokrams schreiben.
*heftig nick*
Passiert mir zwar nur äußerst selten, aber wenn's mich packt, dann muss die Story auch raus. So wie diese hier. Ich hoffe, sie gefällt. Ich hatte jedenfalls beim Schreiben und beim Abtippen eine Menge Spaß und den wünsche ich allen, die sich hierher verirrt haben, auch beim Lesen. Ich werd jetzt pennen gehen, dann später meinen Samstag genießen und mich vielleicht bei Lust und Laune am Sonntag daran machen, den nächsten One-Shot, den ich noch vorbereitet habe (und der wie gewohnt Shonen-Ai ist XD), abzutippen.

Genug geschwafelt. Enjoy!

Karma
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Raindrops keep falling on my head ...

"So ein Sauwetter!" Ganz entgegen ihrer Gewohnheit halblaut vor sich hin fluchend wechselte Tea die Tüte mit ihren Einkäufen von der rechten in die linke Hand, um sich mit der nun freigewordenen Hand ihre nassen Haare aus dem Gesicht zu wischen. Dabei ärgerte sie sich nicht zum ersten Mal darüber, dass sie ihren ursprünglichen Plan, den unerwarteten Regenguss in einem der unzähligen Cafés der Dominoer Innenstadt auszusitzen, aufgegeben hatte, nur um schneller nach Hause zu kommen. Aber woher, fragte sie sich ebenfalls nicht zum ersten Mal, hätte sie denn wissen sollen, dass ausgerechnet heute eine neue Sintflut auf die Erde niedergehen würde? Glücklicherweise war es jetzt nicht mehr sehr weit bis nach Hause, wo eine heiße Dusche, ein heißer Kakao und vor allem trockene Kleidung schon auf sie warteten.
 

Am Eingang zu dem kleinen Park, der nur wenige Straßen von der Wohnung ihrer Eltern entfernt lag, hielt Tea im zweifelhaften Schutz eines Kirschbaums kurz inne und blinzelte durch das Blätterdach in den noch immer von dicken grauen Wolken bedeckten Himmel hoch. Wollte sie außen herumgehen und noch nasser werden, als sie ohnehin schon war, oder riskierte sie den Weg durch den Park, dessen Wege bei diesem Wetter ganz sicher eine einzige schlammige Rutschbahn sein würden?
 

Ach, was soll's? Meine Sachen muss ich so oder so waschen, da macht ein bisschen Matsch den Kohl auch nicht mehr fett. Unbewusst nickend packte Tea ihre Tüte fester und stapfte drauflos. Wie nicht anders erwartet strotzte der Weg, den sie nehmen musste, nur so vor großen Pfützen, so dass, wie sie leise kichernd feststellte, ihr Slalomlauf um ebendiese Pfützen herum sie für jeden Beobachter wie eine Betrunkene aussehen lassen würde. Andererseits war bei diesem Wetter kaum jemand draußen unterwegs, wenn er nicht unbedingt musste – oder wenn er nicht, wie sie, einfach zu dumm gewesen war, um auf den Wetterbericht zu hören –, also war sie wohl auf der sicheren Seite. Trotzdem beeilte sie sich, denn der Gedanke daran, sich bald aufwärmen zu können, war einfach nur verlockend.
 

Tea hatte den Park beinahe zur Hälfte durchquert, als sie auf einer Bank in ihrer Nähe eine Gestalt auszumachen glaubte. Sich das Wasser aus den Augen blinzelnd sah sie noch einmal genauer hin und stellte fest, dass sie sich nicht geirrt hatte. Da saß tatsächlich irgendjemand im strömenden Regen während eines Wolkenbruchs, wie ihn die Stadt seit Monaten nicht mehr gesehen hatte, auf einer Parkbank und ließ sich vollkommen aufweichen, anstatt es sich zu Hause gemütlich zu machen, wo es warm und trocken war. Wie verrückt musste man dafür sein?
 

Total verrückt, dachte Tea, schüttelte den Kopf und wollte ihren Weg fortsetzen, hielt dann jedoch inne. Was, wenn die Person da drüben auf der Bank nicht nach Hause ging, weil sie kein Zuhause hatte? Vielleicht war sie – oder er; das war aus der Entfernung und bei dem Regen schwer zu erkennen – ja obdachlos und brauchte Hilfe. Oder vielleicht ist das auch jemand, der auf Leute wartet, die so gutgläubig sind, helfen zu wollen, um den Helfer dann auszurauben. Diese Möglichkeit ließ Tea schaudern und für einen Moment wünschte sie sich einen ihrer Freunde herbei – Joey vielleicht oder Tristan; die beiden waren stark genug, um sie im Notfall beschützen zu können –, doch dann schalt sie sich eine Närrin. Da war vielleicht jemand, der dringend Hilfe brauchte, und sie vermutete gleich einen Psychopathen. Scheinbar waren all die Abenteuer, die sie gemeinsam mit ihren Freunden bestanden hatte, doch nicht ganz spurlos an ihr vorbeigegangen. Das war doch wirklich lächerlich!
 

Energisch straffte Tea die Schultern, wechselte ihre Tüte in die andere Hand und ging auf die Bank zu. Menschen in Not im Stich zu lassen war noch nie ihre Art gewesen und davon würde sie sich auch durch all die Verrückten, die sie in ihrem Leben bereits getroffen hatte – Pegasus, Maliks dunkle Seite, Bakura, Dartz und nicht zu vergessen dieser von Schröder –, nicht abbringen lassen. Wenn jemand ihre Hilfe brauchte, dann würde sie auch helfen.
 

Als sie nur noch höchstens zwei Meter von der Bank entfernt war, blieb Tea stehen und blinzelte überrascht, aber an dem Bild, das sich ihr bot, änderte sich dadurch nichts. Die Person, die da klatschnass vor ihr auf der Bank saß, den Kopf im Nacken, die Augen geschlossen und das Gesicht dem unvermindert niederplätschernden Regen zugewandt, war definitiv kein Obdachloser. Im Gegenteil, es war jemand, den Tea nur zu gut kannte. So wie heute hatte sie ihn allerdings noch nie gesehen.
 

"Duke?", fragte sie reichlich verdattert und der Schwarzhaarige, der ihr Näherkommen offenbar nicht bemerkt hatte, wischte sich erst mal das Wasser aus dem Gesicht und verschmierte damit den ohnehin reichlich verlaufenen Kajalstrich, der für ihn so typisch war, gleich noch mehr. Dann öffnete er seine Augen und wirkte für einen Moment mehr als überrascht davon, dass er nicht mehr alleine war. Er fing sich jedoch recht schnell wieder und schenkte ihr ein Grinsen von der Art, das seine weiblichen Fans in verzücktes Gekreische hätte ausbrechen lassen. Tea hingegen verdrehte nur die Augen. Für solche Kindereien war sie glücklicherweise vollkommen unempfänglich. Ja, sicher, Duke sah gut aus – was er durchaus wusste und auch weidlich ausnutzte – und sie war weiblich, aber schließlich musste ja nicht jedes weibliche Wesen dem Schwarzhaarigen gleich zu Füßen sinken, nicht wahr?
 

"Was machst du denn hier so klitschnass?", wollte Duke neugierig wissen und Tea schnaubte. Das war doch wohl jetzt ein schlechter Scherz, oder? "Das Gleiche könnte ich dich fragen. Du bist ja sogar noch nasser als ich. Wie lange sitzt du schon hier und lässt dich aufweichen, Duke?", fragte sie leicht verärgert zurück und der Schwarzhaarige hob kurz eine Braue, ehe er mit den Schultern zuckte. "Keine Ahnung", gab er zu. "Ich bin rausgegangen, als der Regen angefangen hat, aber ich hab nicht auf die Uhr gesehen", fuhr er fort und Tea schüttelte den Kopf, so dass ihre nassen Haare flogen und ein paar Strähnen auf ihren Wangen kleben blieben.
 

"Es regnet schon seit fast zwei Stunden", ließ sie Duke wissen und sah ihn tadelnd an. "Wenn du wirklich die ganze Zeit draußen warst, dann muss dir das Wasser ja schon aus den Schuhen herauslaufen. Komm mit!", forderte sie ihn auf und wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal halb um, als er keine Anstalten machte, ihrer Aufforderung Folge zu leisten. "Was ist? Willst du da sitzen bleiben, bis du dich komplett aufgelöst hast? Oder willst du dir unbedingt den Tod holen? Was du jetzt brauchst, sind eine heiße Dusche und trockene Klamotten, also hopp!", kommandierte sie, packte ihren schwarzhaarigen Freund resolut am Arm und zog ihn, als er ihr immer noch zu langsam reagierte, einfach mit sich.
 

"Zu mir nach Hause geht's in die andere Richtung." Duke wusste nicht, ob es klug war, Tea jetzt anzusprechen, aber er hielt es für richtig, sie darauf hinzuweisen, dass sie ihn in die völlig falsche Richtung schleifte. "Das ist mir durchaus bewusst", erstaunte sie ihn mit ihrer Antwort, ließ ihn aber trotzdem nicht los, sondern zerrte ihn weiter energisch hinter sich her. "Aber zu mir ist es näher", erklärte sie diese Aktion und schnaubte, was den Schwarzhaarigen wieder eine Braue heben ließ.
 

"Außerdem kenne ich euch Jungs doch. Wenn man nicht auf euch aufpasst, dann macht ihr nur Unsinn. Das sehe ich doch an Joey und Tristan. Wenn ich die Zwei nicht jedes Mal persönlich ins Bad schicke und in trockene Klamotten stecke, wenn sie so nass geworden sind wie du jetzt, dann sind sie am Tag danach hundertprozentig krank. Von alleine denkt nämlich keiner von euch daran, heiß zu duschen und sich ordentlich abzutrocknen." Und dann erwarteten ihre Jungs doch tatsächlich, ernstgenommen zu werden. Lachhaft, wirklich. Wie konnte man nur mit fast achtzehn immer noch so unglaublich unreif sein?
 

Duke war sich nicht sicher, ob ihn Teas Vortrag beleidigen oder belustigen sollte. Die Vorstellung, wie sie Joey und Tristan höchstpersönlich unter die Dusche steckte, war zugegebenermaßen schon recht amüsant, aber dass sie ihm unterstellte, sich ebenso anzustellen wie die beiden, war nicht unbedingt schmeichelhaft. Hielt sie ihn wirklich für so unfähig? "Ich wohne schon seit Jahren alleine. Ich kann mich also durchaus um mich selbst kümmern", ließ er sich daher nicht nehmen, sie auf die Tatsachen aufmerksam zu machen, doch das schien sie in keinster Weise zu beeindrucken.
 

"Das behauptet Joey auch ständig, aber am Ende ist er doch immer krank, weil er nicht auf mich hört", konterte Tea ungerührt. Nur weil Duke neben seinem Laden auch noch eine Wohnung sein Eigen nannte, machte ihn das noch lange nicht reifer, erwachsener oder verantwortungsbewusster als ihre anderen Freunde. Wohin es führte, wenn man sich zu früh alleine um alles kümmern musste, sah man ja an Kaiba. Sicher, der Brünette hatte seine Firma, die Schule und seinen kleinen Bruder gut im Griff, aber ein eigenes Leben hatte er nicht. Er rieb sich auf für seine Verpflichtungen, betrieb Raubbau mit seiner Gesundheit und schlug jeden noch so gutgemeinten Rat und jede Hilfe, die ihm angeboten wurde, eiskalt in den Wind.
 

Tea wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Duke ihr ihre Tüte abnahm. Verwundert blickte sie ihn an und der Schwarzhaarige schmunzelte. "Ein Gentleman sollte einer Lady immer die Einkäufe tragen", begründete er seine plötzliche Höflichkeit und Tea schnaubte, konnte ein kleines Grinsen aber nicht unterdrücken. "Seit wann bist du denn ein Gentleman?", fragte sie neckend und Duke griff sich gespielt getroffen ans Herz, ehe er stehen blieb und sich übertrieben vor ihr verbeugte.
 

"Hin und wieder hole ich meine guten Manieren mal für ein Stündchen aus dem Schrank, entstaube sie und erlaube ihnen ein bisschen Ausgang, ehe ich sie wieder wegsperre", witzelte er und grinste, als Tea wie von ihm beabsichtigt zu lachen begann. "Spinner!", prustete sie und hielt sich den Bauch. Duke hingegen setzte eine bemüht hochmütige Miene auf und schüttelte den Kopf, doch aus seinen grünen Augen blitzte der Schalk. "Nicht ››Spinner‹‹, Mylady. Das Wort, das Ihr sucht, lautet ››Gentleman‹‹", verbesserte er und bot Tea dann seinen freien Arm.
 

"Wenn du das sagst", gab sie gut gelaunt zurück, hakte sich übermütig bei dem Schwarzhaarigen ein und dirigierte ihn so auch noch die letzten Meter durch den noch immer stetig auf sie beide niederprasselnden Regen zu dem Haus, in dem sie gemeinsam mit ihren Eltern wohnte. Vor der Tür ließ sie ihren Begleiter los, kramte ihren Schlüssel aus der Tasche ihrer Jeans und scheuchte Duke dann in die Wohnung, sobald sie die Tür geöffnet hatte.
 

"Das Bad ist gleich hier vorne, die zweite Tür auf der linken Seite", informierte sie ihn, nahm ihm die Tüte wieder ab und sah ihn auffordernd an. "Leg deine nassen Sachen einfach ins Waschbecken. Ich bringe dir gleich was anderes, was du nach dem Duschen so lange anziehen kannst, bis deine Klamotten wieder trocken sind. Handtücher hängen über der Heizung", ließ sie ihn weiter wissen und wollte sich schon abwenden, hielt aber inne, als sie einen fragenden Blick aus grünen Augen auffing.
 

"Und was ist mit dir?", erkundigte Duke sich und warf einen bezeichnenden Blick auf Teas nasse Sachen, die förmlich an ihr klebten. "Ich kann auch warten, bis du fertig bist. Oder ich gehe zu mir nach Hause", bot er an, doch sie schüttelte den Kopf. "Das geht schon in Ordnung. Ich dusche in meinem eigenen Badezimmer. Das hier vorne ist das Badezimmer meiner Eltern", antwortete sie und lächelte ganz leicht.
 

"Scheint, als wärst du doch ein Gentleman." Damit ließ sie den Schwarzhaarigen stehen und verschwand kurz in der Küche, um ihre Tüte auf dem Küchentisch abzustellen. Dann huschte sie in das Schlafzimmer ihrer Eltern und suchte dort aus dem Schrank ein paar der älteren Sachen ihres Vaters heraus, die Duke eigentlich passen müssten. Mit diesem über dem Arm ging sie zurück zum vorderen Bad, klopfte dort an und reichte dem Schwarzhaarigen die Kleidungsstücke, als dieser die Tür einen Spalt breit öffnete.
 

Sobald das erledigt war, beeilte Tea sich, in ihr eigenes Badezimmer zu kommen. Dort pellte sie sich eilig aus ihrer nassen Kleidung, trat in die Duschkabine und seufzte wohlig auf, als zur Abwechslung heißes anstelle von kaltem Wasser auf sie niederprasselte. Sie erlaubte sich allerdings nicht, diesen Luxus allzu lange zu genießen, denn immerhin hatte sie einen Gast, um den sie sich kümmern musste. Aus diesem Grund duschte sie nur so lange, wie sie brauchte, um sich anständig aufzuwärmen. Dann drehte sie das Wasser wieder aus, trocknete sich ab und wickelte sich für den Weg vom Bad in ihr Zimmer schnell in eins ihrer großen, flauschigen Handtücher.
 

Blitzschnell verschwand sie in ihrem Zimmer, schloss die Tür hinter sich und atmete erst einmal auf. Auf dem Flur hatte sie das Rauschen der anderen Dusche gehört, also war Duke offenbar noch nicht fertig. Ein wenig unangenehm war es ihr ja schon, beinahe nackt in ihrem Zimmer zu stehen, während nur ein paar Räume weiter einer ihrer – männlichen – Freunde duschte, aber Tea schob diesen Gedanken energisch beiseite. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie einen "ihrer" Jungs bei sich zu Hause unter die Dusche schickte.
 

Gut, bisher hatte es sich meistens um Joey, Tristan oder hin und wieder auch Yugi gehandelt, aber so groß war der Unterschied nun auch wieder nicht. Duke war schließlich genauso ein Freund wie die anderen Drei. Ein Freund zwar, der heute zum ersten Mal bei ihr zu Hause war und der in der Schule ebenso einen eigenen Fanclub hatte wie Kaiba, aber der Schwarzhaarige war und blieb trotzdem ein Freund. Es gab also nicht den geringsten Grund, nervös zu sein.
 

Dennoch stellte Tea mit einem raschen Blick in den Spiegel an ihrer Wand fest, dass ihre Wangen brannten, als sie sich hastig ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank fischte und sie eilig anzog. Jetzt stell Dich doch nicht so an!, tadelte sie sich dabei selbst. Es ist auch nichts anderes als sonst. Nur, dass jetzt eben nicht Joey, Tristan oder Yugi hier sind, sondern Duke.
 

Sobald Tea sich sicher war, die Röte in ihrem Gesicht endlich unter Kontrolle zu haben, verließ sie ihr Zimmer und ging hinüber in ihr Bad, um dort ihre nassen Sachen zu holen. Sie warf sie in einen Wäschekorb und trug diesen auf dem Weg zum anderen Badezimmer wie einen Schutzschild vor sich her. Die Dusche lief inzwischen nicht mehr, aber es dauerte trotzdem einen Moment, bis Duke ihr auf ihr Klopfen hin die Tür öffnete.
 

Seine Haare waren noch feucht und hingen ihm offen bis auf die Schultern und auch sonst sah er in der schwarzen Jeans und dem grauen Pulli, den er jetzt trug, vollkommen anders aus. Sein charakteristischer Kajalstrich fehlte, von seinem Würfelohrring war durch die offenen Haare nichts zu sehen und auch die Armbänder, die er sonst immer trug, hatte er abgenommen und hielt sie in der Hand. Es war beinahe, als wäre er ein völlig anderer Mensch. Einzig seine grünen Augen und sein typisches Grinsen zeugten davon, dass er immer noch Duke Devlin war.
 

"Ich hab gar nicht gemerkt, wie durchgefroren ich war, bis ich unter der Dusche stand", gab er zu und schenkte Tea ein Lächeln, das ungewöhnlicherweise nichts Flirtendes an sich hatte. Es war einfach nur ehrlich und dankbar – ein Lächeln, das ihn ihr gleich sympathischer machte. Zugleich machte es sie jedoch auch verlegen. Mit einem spielerisch flirtenden Duke konnte sie umgehen, aber das hier war neu. "Ich bin dir also definitiv was schuldig", riss er sie aus ihren Gedanken und Tea war froh, als sein altbekanntes Grinsen zurückkehrte. Grinsen war okay. Lächeln war es aus einem Grund, von dem sie nicht sicher war, ob sie wirklich darüber nachdenken wollte, jedenfalls nicht.
 

"Sieht so aus, als hättest du doch Recht gehabt, als du behauptet hast, du müsstest auf uns Jungs aufpassen." Duke grinste noch immer und Tea verpasste sich mental selbst einen Tritt. Dann schnaubte sie so abfällig wie sie nur konnte, um ihre seltsame Verlegenheit zu überspielen. "Ich habe immer Recht", behauptete sie etwas von oben herab und blinzelte irritiert, als Duke daraufhin leise lachte. "So langsam glaub ich das auch", stimmte er ihr zu und Tea war einen Moment lang sprachlos, doch dann fasste sie sich wieder.
 

"Du kannst schon mal in die Küche gehen, wenn du willst. Die ist hier schräg gegenüber. Du kannst aber auch ins Wohnzimmer gehen. Das ist gleich neben der Küche. Ich werfe die Sachen eben in die Waschmaschine, dann komme ich nach", sagte sie und wartete, bis der Schwarzhaarige seinen Schmuck genommen hatte und vorausgegangen war. Dann stopfte sie seine und ihre Sachen gemeinsam in die Waschmaschine, gab Waschmittel und Weichspüler hinzu und schaltete die Maschine ein.
 

Sobald das erledigt war, ging Tea hinüber in die Küche, in der zu ihrer Erleichterung von Duke nichts zu sehen war. Sie holte zwei Tassen aus dem Schrank, füllte einen Topf mit Milch, rührte Kakaopulver hinein und stellte den Topf auf den Herd. Während der Kakao langsam heiß wurde, nahm Tea die Tüte mit ihren Einkäufen vom Küchentisch, um sie eben schnell hinüber in ihr Zimmer zu bringen. Dort wäre sie um ein Haar zurückgeprallt, als sie sich ohne Vorwarnung mit Duke konfrontiert sah, der sich neugierig in ihrem Zimmer umschaute. "Was machst du hier?", fuhr sie ihn an und der Schwarzhaarige schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln, in dem sie auch eine Spur Verlegenheit zu erkennen glaubte.
 

"Sorry, dass ich hier so ungefragt rumspioniere, aber ich hab mich schon lange gefragt, wie dein Zimmer wohl aussieht. Na ja, und da ich nicht wusste, wann ich das nächste Mal die Gelegenheit kriege, einen Blick zu riskieren, hab ich meiner Neugier eben nachgegeben", gab er zu und Tea versuchte wirklich, böse auf ihn zu sein, aber das wollte ihr nicht so recht gelingen. Immerhin stimmte es ja, was Duke gesagt hatte. Er war, wie sie sich etwas beschämt eingestehen musste, wirklich als Einziger von ihren Freunden noch nie bei ihr zu Hause gewesen – und das, obwohl sie selbst ihn schon mehrmals in seiner Wohnung besucht hatte.
 

"Das ist zwar nicht unbedingt eines Gentlemans würdig, aber es ist schon okay", verzieh sie ihm daher sein ungebetenes Eindringen in ihr privates Reich und drängte sich dann an ihm vorbei, um endlich ihre Tüte auszupacken. Die Hefte, die sie für die Schule gekauft hatte, legte sie fein säuberlich auf ihren Schreibtisch, zusammen mit dem Briefpapier, das sie für Serenitys Geburtstag erstanden hatte. Als letztes förderte sie die Duftkerze zutage, die sie sich selbst gegönnt hatte, schnupperte kurz daran und drückte sie dann einem Impuls folgend Duke in die Hand.
 

"Wenn du dich an meinem Zimmer sattgesehen hast, kannst du die Kerze mit ins Wohnzimmer nehmen. Ich komme gleich nach." Damit ließ sie den ihr verdutzt nachblickenden Schwarzhaarigen stehen und verschwand gerade noch rechtzeitig in der Küche, um das Überkochen des Kakaos zu verhindern. Eilig schaltete sie den Herd aus, zog den Topf von der Platte und verteilte seinen Inhalt auf die bereitgestellten Tassen. Diese balancierte sie ins Wohnzimmer, stellte sie auf den Couchtisch und setzte sich dann mit zwei Kissen als Sicherheitsabstand neben Duke, der es sich bereits auf dem Sofa bequem gemacht und auch die Kerze schon angezündet hatte. Dabei schalt sie sich selbst für ihre plötzliche Befangenheit, aber sie konnte das Gefühl leider nicht so leicht abschütteln. Eigentlich hätten die Sachen, die der Schwarzhaarige trug, sie an ihren Vater erinnern müssen, aber dem war ganz und gar nicht so. Duke war immer noch Duke, auch wenn er im Augenblick nicht so aussah wie er selbst.
 

"Warum hast du eigentlich bei diesem schrecklichen Wetter draußen im Park auf der Bank gesessen?" Tea klammerte sich förmlich an ihrer Tasse fest, pustete in die heiße Flüssigkeit und betrachtete angelegentlich die kleinen Wellen, die ihr Atem im Kakao verursachte, während sie die Frage stellte, die ihr schon die ganze Zeit seit dem Auffinden des patschnassen Duke durch den Kopf spukte. Es war lächerlich, peinlich geradezu, aber irgendwie konnte sie dem Schwarzhaarigen im Moment nicht in die Augen sehen, denn ihr war gerade klargeworden, dass sie jetzt tatsächlich zum allerersten Mal ganz alleine mit ihm war.
 

Ihre Eltern waren das ganze Wochenende über nicht zu Hause und es war äußerst unwahrscheinlich, dass irgendeiner ihrer anderen Freunde heute hier aufkreuzen würde. Yugi half seinem Großvater an diesem Wochenende bei der Inventur, Tristan hatte gestern ein neues Ersatzteil für sein Motorrad bekommen, das er heute einbauen wollte, und Joey traf sich mit Serenity. Es waren also alle ausgeflogen oder beschäftigt – alle außer ihr selbst und Duke. Irgendwie war diese Tatsache sehr beunruhigend, aber warum das so war, hätte Tea nicht erklären können.
 

"Ich mag Regen." Dukes simples Geständnis unterbrach Teas Grübeleien. Verwundert blickte sie zu dem Schwarzhaarigen hinüber und dieser grinste sie an. "Ich weiß, es klingt seltsam, wenn gerade ich so was sage, aber es ist so. Ich hab Regen schon immer gemocht", gab er weiter zu und Tea nickte langsam, während sie versuchte, dieses neue Informationspuzzleteil in das Gesamtbild einzufügen, das sie bisher von Duke gehabt hatte. Der Schwarzhaarige hatte durchaus Recht mit seiner Behauptung, dass es seltsam klang, aber sie zweifelte nicht daran, dass er die Wahrheit gesagt hatte.
 

"Ich mag Regen auch", gestand Tea deshalb leise, denn dieses Eingeständnis machte sie schon wieder ungewollt verlegen. Aus diesem Grund sprach sie auch gleich weiter. "Am liebsten sitze ich dann mit einer Tasse heißem Kakao auf meinem Bett, zünde mir eine Kerze an und schaue stundenlang aus meinem Fenster." Beinahe erwartete sie, Duke würde sie dafür auslachen, doch er tat nichts dergleichen. Stattdessen nahm er erst mal einen Schluck von seinem eigenen Kakao, ehe er seine Sitzposition so veränderte, dass er sie problemlos ansehen konnte.
 

"Mich zieht's immer nach draußen, wenn's regnet. Meistens laufe ich so lange einfach nur ziellos durch die Gegend, bis es wieder aufhört, und geh dann wieder nach Hause", erzählte er und Tea legte fragend den Kopf schief. "Warum?", wollte sie wissen und der Schwarzhaarige zog die Schultern hoch. "Weiß nicht. Ich mag's eben einfach", erwiderte er und seufzte kaum hörbar. "Vor allem wohl deshalb, weil ich meine Ruhe hab, wenn's so richtig schüttet. Bei solchem Wetter wie heute kann ich problemlos draußen rumlaufen und muss nicht ständig damit rechnen, dass irgendwer mich anspricht und irgendwas von mir will", schob er noch hinterher und wandte seine Aufmerksamkeit dann schnell seinem Kakao zu, so als hätte er schon zu viel gesagt und befürchtete jetzt weitere Fragen.
 

Tea stellte jedoch keine mehr, sondern drehte stattdessen ihre eigene Tasse zwischen ihren Fingern. Dabei schwieg sie und hing ihren eigenen Gedanken nach. Das, was Duke nicht laut ausgesprochen hatte – dass ihm der Rummel, der um seine Person gemacht wurde, manchmal zuviel wurde –, war ihr nämlich nicht entgangen. Sie hatte zwar durchaus angenommen, dass der Schwarzhaarige auch hin und wieder mal solche Phasen hatte, aber es so indirekt bestätigt zu kommen machte das Ganze irgendwie ... realer. Und es machte Duke, der die Aufmerksamkeit bisher zumindest für sie augenscheinlich immer genossen hatte, auch einen Tick menschlicher. Allerdings, das musste sie sich eingestehen, war er wohl ein besserer Schauspieler als sie immer gedacht hatte. Oder – und das war wirklich beschämend – sie war einfach eine schlechtere Freundin für Duke, als sie selbst geglaubt hatte. Immerhin hatte sie ihm nie angemerkt, wenn er genervt von all dem Trubel gewesen war. Ob sie selbst ihm auch schon auf die Nerven gefallen war? Der Gedanke war ganz und gar nicht schön.
 

"Es tut mir leid. Dass ich dich vorhin einfach so angesprochen und mit zu mir genommen habe, ohne dich zu fragen, ob du das überhaupt willst, meine ich. Ich wusste ja nicht, dass ... also ... Ich wollte dich ganz bestimmt nicht stören." Teas leise gemurmelte Entschuldigung brachte Duke dazu, seine Aufmerksamkeit von seiner inzwischen halb leeren Tasse wieder auf seine Gesprächspartnerin zu richten. "Du hast mich nicht gestört", gab er zurück und lächelte, als er die zögerliche Hoffnung in ihren großen blauen Augen sah. "Eigentlich war das sogar nett von dir. Es ist lange her, seit sich jemand Sorgen darüber gemacht hat, dass ich vielleicht krank werden könnte", fügte er noch hinzu und nun war es an Tea zu lächeln.
 

"Dafür bin ich doch da. Ihr Jungs braucht mich einfach, auch wenn ihr das oft nicht wahrhaben wollt", sagte sie entschieden und zwickte den Schwarzhaarigen in den Oberarm, als dieser zu lachen begann. "Das ist nicht lustig!", beschwerte sie sich, konnte aber nicht verhindern, dass ihre Mundwinkel ebenfalls zuckten. Bisher war ihr noch nie aufgefallen, wie ansteckend Dukes Lachen sein konnte – besonders dann, wenn es so wie jetzt ein ehrliches, befreites Lachen war.
 

"Doch, ist es!", behauptete Duke noch immer lachend und jetzt prustete auch Tea los. Minutenlang hockten sie so gemeinsam auf der Couch, versuchten, sich wieder zu beruhigen, und giggelten jedes Mal aufs Neue los, wenn sie sich auch nur gegenseitig ansahen. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sich die Heiterkeit der beiden wieder gelegt und ihre Atmung sich normalisiert hatte.
 

"Ich weiß eigentlich gar nicht, was gerade so komisch war", bekannte Duke grinsend und Tea nickte zustimmend. "Ich auch nicht", gestand sie und grinste ebenfalls, ehe sie ihren mittlerweile kalt gewordenen Kakao austrank. Duke tat es ihr gleich, aber als sie ihm seine Tasse abnehmen wollte, um sie in die Küche zu bringen, kam er ihr zuvor. "Gentleman, erinnerst du dich?", rief er ihr ins Gedächtnis, schnappte sich beide Tassen und ging voraus. So blieb Tea nichts anderes übrig als ihm zu folgen. Ihre Frage, ob er noch etwas trinken wollte, verneinte er und griff zu ihrer Überraschung nach dem bereitliegenden Geschirrtuch, um die Tassen und den Topf abzutrocknen, nachdem sie alles eben schnell gespült hatte.
 

"Ich hab zu Hause zwar eine Spülmaschine, aber das heißt nicht, dass ich nicht trotzdem weiß, wie man spült und abtrocknet", beantwortete er ihre unausgesprochene Frage, hängte das Handtuch zum Trocknen auf und lehnte sich rücklings an die Arbeitsplatte, während Tea den Topf und die Tassen wieder verstaute. "Ich dachte, du hättest eine Haushälterin für so was", murmelte sie dabei und der Schwarzhaarige nickte. "Hab ich auch, aber die kommt nur zwei Mal die Woche. Ganz ehrlich: Ich hasse putzen und bügeln find ich sogar noch schlimmer. Aber ich will auch nicht täglich jemanden um mich haben, der meinen Haushalt für mich schmeißt. Das würde mich irre machen", sagte er und grinste, als Tea das Gesicht verzog.
 

"Bügeln finde ich auch schlimm, aber am meisten verabscheue ich das Fensterputzen", gab sie zu und reizte Duke damit zum Lachen. "Da haben wir was gemeinsam. Das steht auf meiner persönlichen Hassliste auch ganz weit oben", erwiderte er und wollte ihr folgen, als sie einen kurzen Abstecher ins Badezimmer ihrer Eltern machte, um nach der Wäsche zu sehen, doch sie bedeutete ihm, schon mal ins Wohnzimmer vorzugehen. Die Wäsche war allerdings noch nicht fertig, also kehrte sie ebenfalls ins Wohnzimmer zurück und fand Duke dort vor der CD-Sammlung ihrer Eltern hockend vor. Einen Moment lang betrachtete sie ihn, dann huschte sie in ihr Zimmer und kam kurz darauf mit ihrer Haarbürste bewaffnet wieder zurück.
 

"Darf ich?" Duke drehte sich in der Hocke halb um, um Tea einen fragenden Blick zuwerfen zu können. Als er jedoch die Bürste in ihrer Hand bemerkte, zog er eine Braue hoch. Was sollte das denn werden? "Setz dich erst mal", verlangte Tea, ging aber nicht weiter darauf ein, dass Duke die CD, die er sich gerade angesehen hatte, aus dem CD-Regal zog und mitnahm.
 

Sobald der Schwarzhaarige sich brav auf die Couch gesetzt hatte, hockte Tea sich auf die Seitenlehne und rückte ihn so zurecht, dass er ihr den Rücken zudrehte. Ohne auf sein verwundert klingendes "Tea, was ...?" einzugehen, befahl sie ihm erst, stillzuhalten, und begann dann damit, seine langen Haare zu bürsten. Dabei ging sie ausgesprochen sanft zu Werke und Duke konnte sich ein leises Seufzen nicht verkneifen. Es war ziemlich lange her, seit ihm das letzte Mal jemand diese Aufgabe abgenommen hatte. Darüber wollte er im Moment allerdings nicht näher nachdenken, deshalb schloss er einfach nur seine Augen, um die unerwartete Behandlung besser genießen zu können.
 

Die schwarzen Strähnen, die inzwischen schon halb getrocknet waren, fühlten sich zwischen ihren Fingern ungewöhnlich weich an – so weich, dass Tea sich selbst dabei ertappte, sie etwas länger zu bürsten, als es eigentlich notwendig gewesen wäre. Peinlich berührt räusperte sie sich, legte die Bürste beiseite und begann dann fast schon automatisch damit, Duke einen Zopf zu flechten. Von dem Schwarzhaarigen kam kein Protest und so fiel ihr erst auf, was sie getan hatte, als sie damit fertig war. Verlegen ließ sie sich wieder am anderen Ende der Couch nieder und lächelte ihn entschuldigend an. Der Zopf, der über seine linke Schulter hing, verlieh ihm schon wieder ein völlig verändertes Aussehen, aber seltsamerweise stand ihm auch das.
 

"Entschuldige, Duke, aber ... Na ja, Serenity übernachtet manchmal bei mir, wenn sie Joey besucht, und dann flechte ich ihr meistens einen Zopf." Tea war ihre Spielerei mit Dukes Haaren wirklich unglaublich peinlich, aber er winkte einfach nur ab. "Wenn es mich gestört hätte, hätte ich dir das schon gesagt", beschwichtigte er sie und lächelte sie an – ein Lächeln, das Tea ungewollt schon wieder das Blut in die Wangen trieb. Was war heute bloß los mit ihr?
 

Duke, der Teas Verlegenheit durchaus bemerkte, reichte ihr die CD, die er die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte. Mit keinem Wort ging er auf Teas gerötete Wangen ein. Dankbar für die Ablenkung nahm sie die CD entgegen, legte sie ein und sah aus dem Augenwinkel, dass ein zufriedenes Lächeln über die Lippen des Schwarzhaarigen huschte, als die ersten Töne von Frank Sinatras ›My Way‹ aus den Boxen drangen.
 

"Die CDs gehören meinem Vater", erzählte sie ihm, setzte sich wieder auf die Couch und zog die Beine an. Dabei ließ sie Duke nicht aus den Augen. "Dann hat dein Vater einen echt guten Geschmack." Der Schwarzhaarige streckte sich ein wenig und lehnte sich dann bequem an die Rückenlehne, ehe er Tea wieder ansah. Sie erwiderte seinen Blick und zog fragend eine Braue hoch, denn noch deutlicher als sein plötzliches Grinsen verriet das Funkeln in den grünen Augen, dass er etwas ausheckte.
 

"Wusstest du übrigens, dass es Frank Sinatra war, der gesagt hat, Striptease sei Anatomieunterricht mit Musik?", fragte er auch prompt betont unschuldig und lachte, als Teas Wangen sich sofort wieder flammend rot färbten. Irgendwie konnte er nicht leugnen, dass ihm dieser Anblick gefiel. Tea war anders als die meisten Mädchen, die er kannte, aber gerade deshalb, erkannte er, machte es so viel Spaß, sie ein bisschen zu triezen. Sie ließ sich so etwas nämlich für gewöhnlich nicht einfach kampflos gefallen. Das war einfach nicht ihr Stil.
 

Und seine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. "Von wegen Gentleman! Du bist ja pervers!", fauchte Tea und warf eines der Sofakissen nach dem noch immer lachenden Schwarzhaarigen, obwohl sie am liebsten ihr glühendes Gesicht darin versteckt hätte. Wie konnte Duke so etwas einfach so sagen? Männer! Das war doch so typisch!
 

"Ihr Jungs seid wirklich unmöglich! Einer schlimmer als der Andere! Euch sollte mal jemand Manieren beibringen!" Tea schimpfte so lange weiter, bis die Peinlichkeit zum größten Teil wieder abgeklungen war. Grummelnd verschränkte sie danach die Arme vor der Brust und sah den Schwarzhaarigen so böse wie möglich an. Trotzdem konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das zerknirschte Gesicht, das er zog, keineswegs echt war. Er sah noch immer so aus, als hätte er einen Heidenspaß, denn seine Augen verrieten ihn. Irgendwie war Tea sich ziemlich sicher, dass er das ganz genau wusste – eine Vermutung, die seine nächsten Worte nur bestätigten.
 

"Du hast heute doch selbst schon mehrfach gesagt, das sei deine Aufgabe", erinnerte er sie und sie wollte gerade zu einem Konter ansetzen, doch dazu kam sie nicht mehr. Ehe sie auch nur ein Wort über die Lippen brachte, war Duke auch schon aufgestanden, schob den Wohnzimmertisch beiseite und hielt ihr dann auffordernd seine rechte Hand hin.
 

"Aber vielleicht kann ich dich ja davon überzeugen, dass bei mir noch nicht alles verloren ist. Darf ich bitten, Mylady? Oder ... Nein, das war nicht gut. Ich mach's noch mal." Er wartete keine Antwort ab, sondern räusperte sich und deutete eine leichte Verbeugung an. "Würdet Ihr mir die Ehre dieses Tanzes gewähren, Mylady?", fragte er dann und Tea, die ihn eigentlich gerade noch hatte zurechtweisen wollen – glaubte er etwa ernsthaft, sie würde jetzt hier mit ihm tanzen, nachdem er vorher noch von Striptease gesprochen hatte? –, ertappte sich selbst dabei, wie sie ihre Hand in seine legte und sich von ihm von der Couch hochziehen ließ.
 

Überraschend mühelos begann Duke zu führen und Tea passte sich seinen Bewegungen ebenso mühelos an. Dabei klopfte ihr Herz unnatürlich laut, doch das schob sie darauf, dass sie so etwas einfach nicht gewöhnt war. Immerhin, stellte sie schon nach den ersten paar Schritten fest, war Duke der einzige ihrer männlichen Freunde, mit dem sie wirklich richtig tanzen konnte. Joey und Tristan waren für ruhige Tänze wie beispielsweise einen Walzer zu ungeschickt und mit Yugi harmonierte sie schon rein größentechnisch nicht richtig – mal ganz davon abgesehen, dass Yugi auch einfach immer viel zu nervös und zu schüchtern war, als dass das Tanzen mit ihm echten Spaß machte. Der Bunthaarige war wirklich ein lieber Freund, aber ein Tanzpartner, der nicht richtig führen konnte und immer den Takt mitzählte, um sich bloß nicht zu vertun, war nicht sehr förderlich.
 

Mit Duke, bemerkte Tea jedoch, gab es keins der Probleme, die sie von ihren anderen Freunden kannte. Der Schwarzhaarige war offensichtlich ein geübter Tänzer, der nicht ständig nach unten sehen musste, um sicherzugehen, dass er ihr nicht versehentlich auf die Füße trat. So getanzt hatte sie zuletzt auf ihrem letzten Geburtstag, aber da war es ihr Vater – ebenfalls ein begeisterter Tänzer, der seiner Tochter seine Leidenschaft vererbt hatte – gewesen, der sie geführt hatte. Das hier war jedoch etwas völlig anderes als mit dem eigenen Vater zu tanzen. Und Tea konnte nicht leugnen, dass es ihr gefiel – so gut, dass aus dem einen Tanz beinahe unbemerkt mehrere wurden. Erst als sie nach einer kleinen Twist-Einlage beide ziemlich außer Atem waren, ließen sie sich gemeinsam wieder auf die Couch fallen.
 

"Und? Immer noch böse?", erkundigte Duke sich japsend und grinste, als Tea nur den Kopf schüttelte. "Na, dann weiß ich ja jetzt, wie ich deine Laune in Zukunft wieder heben kann", scherzte er und sie grinste ebenfalls. "Vielleicht. Aber wenn du was besonders Schlimmes ausgefressen hast, erwarte ich mindestens einen Tango als Entschädigung", verlangte sie und lachte, als die Augen des Schwarzhaarigen groß wurden.
 

"Du willst mich wohl umbringen!" Duke ächzte. Ein Tango? Was hatte er sich da nur eingebrockt? Ja, sicher, das Tanzen hatte Spaß gemacht – erstaunlich viel Spaß sogar –, aber deshalb musste Tea doch nicht gleich so in die Vollen gehen, oder? "Aber gut, wenn es unbedingt sein muss, dann kriegst du deinen Tango – aber nur, wenn ich wirklich was richtig, richtig Übles verbockt hab", schränkte er ein, streckte Tea seine Hand hin und schmunzelte, als sie sie gleich enthusiastisch ergriff und kurz drückte.
 

"Ich hoffe, du beeilst dich damit, Mist zu bauen", konnte sie sich nicht verkneifen, den Schwarzhaarigen zu necken, und dieser zwinkerte ihr zu. "Vergiss es! Ich werde so brav sein wie es nur geht – zumindest, wenn du in der Nähe bist", gab er zurück und Tea streckte ihm die Zunge heraus, ehe sie demonstrativ die Arme vor der Brust verschränkte. "So haben wir nicht gewettet!", schmollte sie und Duke seufzte ergeben. Gegen diese großen blauen Augen anzukommen war wirklich schwer. Und zugegebenermaßen hatte er sich den Schlamassel selbst eingebrockt, also war es wohl nur fair, wenn er auch zu seinem Wort stand.
 

"Okay, neuer Vorschlag zur Güte: Du bekommst deinen Tango – spätestens auf dem Abschlussball nächstes Jahr. Das gibt mir genug Zeit, die Schritte so lange zu üben, bis ich sie auch wirklich drauf hab. Ich will mich schließlich nicht total blamieren. Wär das okay für dich?", bot er an und Tea ließ die Arme sinken, um ihn aus großen Augen anzustarren. Was war denn jetzt kaputt? Hatte sie sich vielleicht gerade verhört oder hatte der Schwarzhaarige wirklich das gesagt, was sie glaubte, das er gesagt hatte?
 

"Du ... du willst auf dem Abschlussball mit mir tanzen? Tango? Vor allen Anderen?", versicherte sie sich fassungslos und ihre Augen wurden sogar noch größer, als Duke nickte. "Klar. Warum auch nicht?", fragte er zurück und runzelte dann die Stirn. "Das würde allerdings voraussetzen, dass wir auch zusammen hingehen. Immerhin wär's doch echt unfair, wenn wir beide in anderer Begleitung wären und dann zusammen einen Tango aufs Parkett legen würden, findest du nicht auch?"
 

Als sie als Antwort auf diese Frage einfach nur stumm nickte, lächelte er leicht. "Na, dann sollte ich es wohl besser richtig offiziell machen, oder? Also: Tea, begleitest du mich nächstes Jahr auf den Abschlussball? Natürlich immer vorausgesetzt, du findest bis dahin niemanden, mit dem du lieber hingehen willst. Dann trete ich selbstverständlich zurück und du hast einfach so einen Tango bei mir gut. Ist das okay für dich?" Hm, irgendwie klang dieser Plan gar nicht so schlecht.
 

"Ja." Tea räusperte sich, denn ihr Mund war mit einem Mal ziemlich trocken. "Ich meine ... Ja, ich gehe mit dir auf den Ball." Oh Himmel, was passierte denn hier? Erst alberten Duke und sie herum und kabbelten sich, dann tanzten sie miteinander und jetzt fragte er sie auch noch, ob sie seine Begleitung für den Abschlussball im nächsten Jahr sein wollte. Das träumte sie doch alles nur, oder? Oder es war ein Scherz des Schwarzhaarigen. Ja, so musste es sein.
 

Allerdings, stellte sie mit einem raschen Blick in sein Gesicht fest, sah er ganz und gar nicht aus, als hätte er nur einen Witz gemacht. Sein Lächeln war vollkommen aufrichtig und auch seine grünen Augen sagten ihr, dass sie sich nicht ein Wort des Gesprächs eingebildet hatte. Duke hatte sie wirklich gefragt, ob sie ihn zum Abschlussball begleiten wollte. Und sie hatte auch noch zugesagt. Himmel, was hatte sie nur getan? Sie war so gut wie tot! Sobald Dukes Fanclub davon erfuhr, war ihr Leben keinen Penny mehr wert! Immerhin waren die Fangirls des Schwarzhaarigen im Bezug auf ihr Idol genauso fanatisch wie Kaibas Fangirls. Hilfe!
 

"Ähm ... Bist du sicher, dass du das willst? Ich meine, du musst das jetzt nicht nur wegen dem Tango machen oder so. Wenn du lieber mit einer Anderen auf den Ball gehen willst, dann ist das okay für mich. Das ist kein Problem, wirklich. Ich kann auch ..." Tea wollte noch mehr sagen, brach aber ab, als Duke den Kopf schüttelte. "Es gibt keine Andere, mit der ich unbedingt auf den Ball gehen wollen würde. Wenn dem so wäre, dann hätte ich dich nicht gefragt", stellte er klar und schmunzelte.
 

"Das war zwar eine eher spontane Idee, aber die gefällt mir immer besser. Ich gehe tausendmal lieber mit dir als mit einem von den Mädchen, die nur Ja sagen würden, um hinterher vor ihren Freundinnen damit angeben zu können, dass sie mit ››Duke Devlin‹‹ ausgegangen sind. Da verbringe ich doch lieber einen schönen Abend mit einer Freundin, mit der ich auch wirklich reden und Spaß haben kann, und sorge zusammen mit ihr dafür, dass allen anderen Anwesenden bei unserem Tango die Augen aus dem Kopf fallen. Was meinst du?"
 

"Für mich klingt das gut." Tea schmunzelte ebenfalls kurz, wurde dann aber wieder ernst und sah den Schwarzhaarigen fragend an. "Dir ist aber schon klar, dass deine Fans mich meucheln, wenn sie davon erfahren, oder?", machte sie ihn aufmerksam, doch er winkte einfach nur ab. "Dann sagen wir es eben niemandem. Es bleibt unser Geheimnis bis zum Ballabend. Und da lassen wir dann die Bombe platzen", unterbreitete er ihr seinen Plan. Sie zauderte kurz, aber dann erklärte sie sich einverstanden. Der Gedanke an die Gesichter, die ihre anderen Freunde machen würden, wenn sie und Duke gemeinsam auftauchten, brachte sie zum Kichern – ein Anfall von Heiterkeit, den der Schwarzhaarige prompt teilte, nachdem sie ihm erklärt hatte, was sie so lustig fand.
 

Mitten in ihr Amüsement hinein fiel Tea die Wäsche wieder ein, die inzwischen fertig sein musste. Noch immer giggelnd rappelte sie sich von der Couch auf, taumelte auf etwas unsicheren Beinen ins Bad ihrer Eltern und atmete dort erst einmal tief durch, ehe sie die Waschmaschine ausschaltete und die nassen Sachen herausholte. Gerade als sie jedoch den Wäschekorb hochhieven wollte, um die Sachen auf dem Dachboden aufzuhängen, kam Duke ihr zuvor.
 

"Jaja, ich weiß schon, Gentleman. Aber ein wahrer Gentleman erschreckt eine Lady nicht halb zu Tode, indem er sich so anschleicht", murmelte Tea und presste eine Hand auf ihr heftig pochendes Herz. "Das lag nicht in meiner Absicht", entschuldigte der Schwarzhaarige sich gleich und ließ sich die Treppe hinauf auf den Dachboden dirigieren, wo die Wäscheleinen gespannt waren.
 

Gemeinsam hängten die beiden ihre Sachen auf und Duke musste sich stark zusammenreißen, um keinen Blick über die Schulter zu riskieren, als er Tea über ihren "blöden BH" fluchen hörte. Da es sich jedoch ganz und gar nicht gehörte, sich Gedanken über die Unterwäsche einer Lady zu machen – insbesondere dann nicht, wenn die besagte Lady auch noch eine Freundin war –, zwang er seine Gedanken lieber zurück zu all den Übungsstunden, die ihm wegen des versprochenen Tangos bevorstanden.
 

Eigentlich war dieser Tanz ja so gar nicht sein Ding, Sinnlichkeit hin oder her, aber ihn mit Tea zu tanzen könnte möglicherweise sogar Spaß machen. Immerhin war ja auch die kleine spontane Tanzeinlage im Wohnzimmer der Gardners wesentlich besser gewesen als er erwartet hatte. Ja, sicher, er hatte gewusst, dass das Tanzen Teas Leidenschaft war, aber etwas zu wissen oder es mit eigenen Augen zu sehen war eben doch ein gewaltiger Unterschied. Dass es so viel Spaß machen könnte, mit ihr zu tanzen, hatte er jedenfalls nicht gedacht.
 

Und jetzt hatte ihm sein spontaner Einfall sogar zu einer Verabredung für den Abschlussball im nächsten Jahr verholfen. Unwillkürlich verzogen sich Dukes Lippen zu einem Grinsen. Wer auch immer behaupten mochte, Spontaneität sei etwas Schlechtes, war entweder ein notorischer Pechvogel oder hatte einfach keine Ahnung. Man musste die unerwarteten kleinen Wendungen, die das Leben tagtäglich bereithielt, einfach nur richtig zu nehmen wissen. Immerhin hätte ja auch niemand ahnen können, dass ein einfacher Spaziergang im Regen ihm eine völlig neue Seite an einem Mädchen zeigen könnte, das er recht gut zu kennen geglaubt hatte.
 

Duke wurde erst wieder aus seinen Gedanken gerissen, als Tea ihn antippte. "Wenn du weiter hier rumstehst, schlägst du noch Wurzeln. Lass uns lieber wieder runtergehen", schlug sie vor und wartete, bis er ihrer Aufforderung gefolgt war. Dann knipste sie das Licht auf dem Dachboden aus, ging ebenfalls nach unten und blieb im Wohnzimmer unschlüssig vor der Couch stehen, was ihr einen fragenden Blick aus grünen Augen einbrachte.
 

"Draußen schüttet es immer noch", begann sie daher mit einem Nicken in Richtung des Wohnzimmerfensters und sah dann wieder zu Duke. "Und deine Sachen sind vor morgen früh ganz sicher ohnehin nicht trocken, also ... Du kannst gerne hier übernachten, wenn du möchtest. Wir haben ein Gästezimmer, also musst du auch nicht hier auf der Couch schlafen, falls du das befürchten solltest." Glühte ihr Gesicht wirklich so sehr wie sie glaubte? Oje, bitte nicht!
 

"Haben deine Eltern denn nichts dagegen, wenn du einfach so jemanden zum Übernachten einlädst?" Duke war zugegebenermaßen ziemlich erstaunt über das Angebot. Er hatte sich eigentlich schon mit dem Gedanken angefreundet, vielleicht noch eine oder zwei Stunden zu bleiben und dann in seine noch etwas klammen Sachen zu schlüpfen, um nach Hause zu gehen. Jetzt allerdings ... Das Angebot war schon sehr verlockend, aber er wollte nicht, dass Tea seinetwegen Ärger bekam. Das hatte sie nicht verdient. Sie war schließlich einfach nur nett zu ihm gewesen.
 

"Meine Eltern sind an diesem Wochenende nicht da. Zweite Flitterwochen." Oh Himmel, warum musste diese einfache Information denn plötzlich so ... so ... so zweideutig klingen? Tea konnte förmlich fühlen, wie ihre Wangen noch röter wurden. Aus diesem Grund zwang sie sich schnell weiterzusprechen. Vielleicht konnte sie so die Peinlichkeit zumindest ein bisschen überspielen.
 

"Und na ja ... Die Anderen haben hin und wieder auch schon mal hier übernachtet. Dafür haben wir ja das Gästezimmer. Das hat eine Schlafcouch, die wirklich sehr bequem ist. Das haben die Jungs zumindest alle behauptet und ich glaube nicht, dass sie lügen. Und meine Eltern stört es nicht, wenn meine Freunde hier übernachten. Und du bist schließlich auch ein Freund, also ..."
 

Um ein Haar hätte Tea "mein Freund" statt "ein Freund" gesagt, doch das konnte sie praktisch im allerletzten Moment noch verhindern. Wie hätte das auch geklungen – nach allem, was in den letzten Stunden passiert war? Und warum wollte ihr dummes Blut nur nicht wieder aus ihrem Gesicht verschwinden? Bisher hatte sie bei keinem "ihrer" Jungs jemals ein Problem damit gehabt, sie zum Übernachten einzuladen, aber jetzt gerade stellte sie sich an, als hätte sie das Sprechen eben erst gelernt. Wie unglaublich peinlich war das denn bitteschön? Und was sollte Duke bloß von ihr denken, wenn sie sich plötzlich so bescheuert benahm?
 

"Wenn das so ist, dann bleibe ich gerne. Danke, Tea." Der Schwarzhaarige lächelte sie an und Tea atmete so unauffällig wie möglich auf. Entweder hatte er wirklich nichts von ihrer Verlegenheit bemerkt oder – was in ihren Augen wesentlich wahrscheinlicher war – er ignorierte es einfach, um es für sie nicht noch schlimmer zu machen, als es ohnehin schon war. Aber ganz egal, welche dieser Möglichkeiten tatsächlich zutraf, Tea war dankbar dafür. So dumm, wie gerade eben hatte sie sich ja nicht einmal benommen, als sie einen ganzen Nachmittag nicht mit Yugi, sondern mit dem Pharao verbracht hatte. Und in Atemu war sie immerhin ziemlich lange ganz schrecklich verliebt gewesen.
 

"Okay, dann zeige ich dir jetzt am besten erst mal, wo du nachher schläfst." Tea machte diesen Vorschlag hauptsächlich, um den Gedanken an Atemu keinen Raum zu geben. Manchmal vermisste sie ihn immer noch, aber im Verlauf der letzten Monate waren ihre Gefühle für ihn immer weiter abgeklungen. Mittlerweile fehlte ihr nicht mehr der Mensch, in den sie verliebt gewesen war, sondern hauptsächlich der Freund, der Atemu auch für sie gewesen war.
 

"Und danach können wir uns ja zusammen noch einen Film ansehen oder so, bis wir müde werden. Natürlich nur, wenn du Lust hast." Es war, ermahnte Tea sich auf dem Weg zum Gästezimmer, alles ganz genau wie sonst auch. Duke war ein Freund, der sich für ein paar Stunden bei ihr aufwärmte. Und er würde eben auch noch bei ihr übernachten, aber das war nun wirklich nichts Besonderes. Ihre Jungs waren doch fast ständig hier – manchmal einzeln, manchmal auch alle gemeinsam –, also gab es nun wirklich keinen Grund, so nervös zu sein.
 

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf öffnete sie die Tür des Gästezimmers und ließ sie auch gleich offen stehen, nachdem Duke sich auch hier neugierig umgesehen hatte. Dann schickte sie ihn wieder zurück ins Wohnzimmer, jedoch nicht ohne ihm zu verraten, wo er die DVDs fand, damit er schon mal einen Film aussuchen konnte. Sie selbst huschte schnell in die Küche, um Getränke und ein paar Snacks zu holen. Da sie nicht genau wusste, was der Schwarzhaarige am liebsten mochte, suchte sie einfach eine kleine Auswahl zusammen, packte alles auf ein Tablett und stellte dieses drüben auf den Wohnzimmertisch, den Duke in der Zwischenzeit bereits wieder an seine alte Position gerückt hatte.
 

"Du willst mich mästen, oder?", erkundigte der Schwarzhaarige sich belustigt und warf einen bezeichnenden Blick auf das Tablett, das vielleicht wirklich ein winziges bisschen zu voll geraten war. Aber daran konnte sie jetzt nichts mehr ändern, also tat Tea das mit einem innerlichen Schulterzucken ab. "Die Macht der Gewohnheit, schätze ich. Wenn Joey da ist, muss ich aufpassen, dass ich überhaupt etwas abbekomme", erklärte sie und grinste, als Duke wie erwartet darüber lachte.
 

"Scheint so, als hättest du besonders mit Joeys Erziehung noch eine Menge zu tun", witzelte er und sie stimmte in sein Gelächter mit ein. "So schlimm ist Joey gar nicht", verteidigte sie ihren blonden Freund dennoch, sobald sie Platz genommen und sich wieder beruhigt hatte, denn sie fühlte sich Joey gegenüber schuldig. Man sprach nicht hinter ihrem Rücken über seine Freunde. Das gehörte sich einfach nicht.
 

"Das weiß ich doch", beruhigte Duke ihr schlechtes Gewissen gleich und Tea lächelte etwas beschämt. Es war ihr peinlich, dass er ihr ihre Gedankengänge scheinbar so mühelos vom Gesicht hatte ablesen können. Zu ihrer Erleichterung ging er jedoch nicht weiter darauf ein, sondern deutete auf den Stapel DVDs, den er auf den Wohnzimmertisch gelegt hatte, und wechselte so das Thema.
 

"Ich wusste, dass du ››Dirty Dancing‹‹ hast. Das war einfach klar. Wenn du ihn nicht gehabt hättest, wäre ich schwer von dir enttäuscht gewesen." Duke grinste und lehnte sich bequem zurück, als Tea sein Grinsen erwiderte. "Eigentlich gehört er meiner Mutter", klärte sie ihn auf und zwinkerte ihm fröhlich zu. "Aber das bedeutet nicht, dass ich ihn nicht schon mindestens hundertmal gesehen hätte."
 

"Wie wäre es dann mit einem hundertersten Mal?", bot der Schwarzhaarige auf dieses Geständnis hin an und lachte leise, als ihre blauen Augen ihn verwundert anblickten. Irgendwie, schoss es ihm dabei durch den Kopf, sah sie wirklich ganz entzückend aus, wenn sie ihre Verwunderung so offen zeigte. Aber das, beschloss er, sollte er wohl besser für sich behalten. "So oft wie du hab ich ihn zwar dann doch noch nicht gesehen, aber ein paar der Dialoge kann ich auch schon auswendig mitsprechen."
 

Tea brauchte einen Moment, doch dann begriff sie, was er damit sagen wollte. ››Dirty Dancing‹‹ mochte ein Film hauptsächlich für das weibliche Publikum sein, aber es war für Jungs sicher leichter, ein Mädchen rumzukriegen, wenn sie ihr vorher genau das boten, was sie wollte. Ein bisschen Romantik und schon waren sie ihrem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Irgendwie enttäuschte es Tea schon ein bisschen, dass Duke diesen Trick scheinbar auch beherrschte, doch sie sagte sich, dass es sie ja eigentlich gar nichts anging, was der Schwarzhaarige so tat.
 

Das hier war schließlich nur ein netter Abend unter Freunden und nicht mehr, also war sie auf der sicheren Seite. Immerhin waren sie beide ja auch kaum passend für ein Date angezogen, sie mit ihrem Lieblingskuschelpulli und Duke in den Sachen, die eigentlich ihrem Vater gehörten. Nein, es war wirklich ganz wie immer. Nur ein weiterer Abend mit einem ihrer Freunde bei Cola, Popcorn und einer DVD, sonst nichts.
 

Duke, dem Teas wechselhaftes Mienenspiel nicht entgangen war, sagte nichts dazu, sondern legte einfach nur schweigend den Film ein, startete ihn und setzte sich dann wieder. Es war nicht zu übersehen gewesen, was Tea bei der Erwähnung, dass er selbst ››Dirty Dancing‹‹ schon des Öfteren gesehen hatte, durch den Kopf gegangen war. Da war er wieder, sein Ruf, aber da es ja zumindest zum Teil durchaus stimmte, leugnete er nichts, denn er wollte sich schließlich nicht unglaubwürdig machen. Sicher, hin und wieder hatte er schon die Vorteile genossen, die es nun einmal mit sich brachte, Duke Devlin zu sein. Welcher normale, gesunde männliche Teenager hätte das auch nicht getan?
 

Das hier war jedoch etwas gänzlich anderes, denn diesen Abend verbrachte er nicht mit irgendeinem Mädchen, sondern mit einer echten Freundin. Das war eine völlig neue Erfahrung für ihn, aber eine, die durchaus angenehm war. Tea musste er nicht beeindrucken und er musste ihr auch nichts beweisen. Bei ihr konnte er ganz er selbst sein, sich entspannen und einfach nur eine schöne Zeit genießen. Und genau das, nahm er sich vor, würde er auch tun.
 

Nachdem Tea bemerkte, dass Duke den Film wirklich kannte – offenbar hatte er hin und wieder sogar hingesehen und nicht die gesamten zwei Stunden zum Knutschen oder für wer weiß was sonst genutzt –, entspannte auch sie sich, zog gemütlich die Beine an und griff nach dem Popcorn. Normalerweise sah sie sich solche Filme mit "ihren" Jungs nicht an, weil beispielsweise Joey oder Tristan dabei ständig unruhig hin und her rutschten und sich – typisch Jungs eben – ihre blöden Kommentare zu solchen "Weiberschnulzen", wie sie sie nannten, einfach nicht verkneifen konnten.
 

Duke war jedoch ganz anders und ehe sie sich versah, fand sie sich auch schon in einem lebhaften Gespräch mit dem Schwarzhaarigen wieder, in dessen Verlauf sie darüber spekulierten, wie sie selbst sich anstelle der Protagonisten wohl verhalten hätten. Erstaunlicherweise fiel es Tea nicht schwer, sich Duke in Patrick Swayzes Rolle als Tanzlehrer vorzustellen. Schwarze Kleidung trug er sowieso meistens und dass er tanzen konnte, wusste sie jetzt schließlich aus eigener Erfahrung.
 

"Meinst du, du würdest diese Hebefigur auch hinkriegen?", platzte sie deshalb mit der Frage heraus, die sie gerade besonders beschäftigte, und der Schwarzhaarige sah sie einen Moment lang überrascht an, ehe er nach kurzem Nachdenken schließlich nickte. "Ich schätze schon. Wenn ich etwas Zeit zum Üben und die passende Partnerin hätte, bestimmt. Warum? Soll ich das etwa auch auf die Liste für den Abschlussball setzen?", wollte er neugierig wissen und Tea schüttelte hastig den Kopf. "Das wäre wohl zu viel des Guten", murmelte sie und versuchte, die Röte wieder aus ihrem Gesicht zu verbannen. "Ich war nur neugierig, das ist alles."
 

Duke konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Tea mochte eine Freundin sein, aber sie war trotzdem Mädchen genug, um bei solchen Andeutungen rot zu werden. Und diese Röte stand ihr wirklich ausnehmend gut zu Gesicht. Vielleicht, überlegte er, sollte er dem Tango ja doch noch ein paar andere Tänze hinzufügen. Schon allein für die Gesichter ihrer Klassenkameraden auf dem Abschlussball würde sich das auf jeden Fall lohnen. Yugi, Joey und Tristan würden unter Garantie die Augen aus dem Kopf fallen, wenn sie mal eine vollkommen andere Seite an ihrer Freundin Tea zusehen bekamen. Und er selbst würde definitiv auch auf seine Kosten kommen. Doch, der Abschlussball versprach mit jeder neuen Idee immer besser zu werden.
 

"Denk nicht mal im Traum dran, das mit mir auf dem Abschlussball machen zu wollen!" Warnend sah Tea Duke an, denn dessen Grinsen und das Funkeln in seinen grünen Augen wollten ihr so gar nicht gefallen. "Warum denn nicht? Das würde bestimmt Spaß machen", erwiderte er prompt und sie schnaubte. "Ganz sicher nicht!", widersprach sie energisch. "Ich mache mich doch nicht zur Lachnummer für alle!", schob sie noch hinterher und der Schwarzhaarige zog eine Braue hoch. "Wieso denn Lachnummer? Ich bin sicher, wir könnten das ohne Probleme schaffen", versuchte er, sie umzustimmen, doch Tea blieb hart. "Vergiss es!" Auf gar keinen Fall würde sie sich dazu überreden lassen, sich derart zu blamieren! So weit kommt's noch!
 

"Schade." Duke war seine Enttäuschung deutlich anzuhören, aber zu Teas Glück hielt das nicht lange an. Recht schnell ließ er sich vom Rest des Films wieder ablenken und sie atmete unhörbar auf. Sie kannte sich selbst gut genug um zu wissen, dass sie sehr schlecht Nein sagen konnte, wenn es um etwas ging, das einem ihrer Freunde wirklich am Herzen lag. Hätte Duke sie noch ein paar Minuten bearbeitet, dann hätte sie doch noch zugesagt, bei diesem Quatsch mitzumachen, das wusste sie ganz genau. Nur gut, dass dem Schwarzhaarigen das offenbar nicht bewusst war.
 

Tea war so erleichtert darüber, dass sie das Ende des Films, das sie eigentlich besonders liebte, nicht einmal bewusst mitbekam. Viel zu sehr war sie in die sich ungebeten einstellende Vorstellung verstrickt, wie dumm ihre Freunde wohl aus der Wäsche schauen mochten, wenn sie tatsächlich wie ››Baby‹‹ in dem Film auf Duke zulaufen und diesem für die Hebefigur in die Arme fallen sollte. Allein der Gedanke daran trieb ihr schon wieder das Blut ins Gesicht, was dem Schwarzhaarigen neben ihr nicht entging.
 

"Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt vermuten, dass du gerade schmutzige Gedanken hast, so rot, wie du bist." Duke konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, als Teas Gesichtsfarbe sich bei seinen Worten gleich um mindestens drei weitere Nuancen verdunkelte. Er war sich zwar absolut sicher, dass seine Vermutung nicht zutraf, aber irgendwie machte es einfach Spaß, Tea zu necken. Damit, dass sie ihn für seinen Spruch mit einem der Couchkissen bewarf, hatte er allerdings nicht gerechnet.
 

"Blödmann!" Tea war nicht mal halb so verärgert, wie sie zu sein vorgab, als sie mit dem Kissen auf Duke losging. Die Zweideutigkeit seiner Worte, sein Tonfall und sein Lachen steigerten ihre Verlegenheit nur noch, doch das wollte sie ihn um keinen Preis der Welt sehen lassen. Blieb nur zu hoffen, dass er die erneute, noch tiefere Röte in ihrem Gesicht auch wirklich für Entrüstung hielt und ihr Täuschungsmanöver nicht gleich durchschaute. Das wäre nun wirklich zu peinlich!
 

"Das Spiel kann man auch zu zweit spielen." Grinsend schnappte Duke sich ebenfalls eins der Couchkissen und bewarf Tea seinerseits damit. Eine Sekunde lang sah sie ihn aus großen Augen an, dann legte sich ein grimmiges Grinsen auf ihre Lippen. "Du willst Krieg? Schön. Den kannst du haben." Sie hatte schließlich jahrelange Übung in Kissenschlachten mit ihren Jungs. Ein-, zweimal hatte sie sogar Joey, den ungekrönten König in dieser Disziplin, geschlagen, also wenn Duke sich unbedingt mit ihr anlegen wollte, bitte sehr. Aber wehe ihm, wenn er sich hinterher beschwerte, weil sie ihn in seine Schranken verwiesen hatte und sein Ego das nicht verkraftete! Das war dann ganz allein sein Problem und nicht ihres.
 

Duke war mehr als überrascht von der Energie, mit der Tea die Kissen nach ihm warf. Er konnte sich weder schnell genug ducken noch schnell genug kontern, aber als er das dritte Kissen in Folge abbekam, wurde ihm klar, dass er nur auf zwei Arten aus dieser Nummer herauskam: Entweder er gab klein bei, entschuldigte sich und gönnte Tea den Triumph oder er begann endlich damit, sich richtig zur Wehr zu setzen und Tea seinerseits zu besiegen. Die erste Möglichkeit war langweilig, die zweite hingegen klang eindeutig nach Spaß. Genau deshalb griff der Schwarzhaarige sich auch das erste Kissen, das er zu fassen bekam, und warf es zurück, verfehlte sein Ziel jedoch, weil Tea sich deutlich schneller duckte als er es gerade getan hatte. Mit seinem zweiten Kissen erwischte er sie zwar an der Schulter, aber zum Jubeln blieb ihm keine Zeit, denn Tea hatte sich bereits zwei neue Wurfgeschosse gesichert und zielte damit auf ihn.
 

Tea war froh, dass es hier im Wohnzimmer nichts gab, was zu Bruch gehen konnte. Ihre Eltern hatten aus unzähligen vorangegangenen Kissenschlachten gelernt und alles Zerbrechliche im Rest der Wohnung untergebracht, so dass ihre Tochter sich jetzt mit vollem Elan ihrem "Kampf" widmen konnte, ohne sich Sorgen darüber machen zu müssen, dass sie möglicherweise etwas Wichtiges oder Unersetzbares beschädigte.
 

Dieses Wissen und der Spaß, den sie hatte, trieben sie zu wahren Höchstleistungen an. Sie war so konzentriert auf all die fliegenden Kissen, die es zu schnappen und zurückzuschleudern galt, dass sie irgendwann im Eifer des Gefechts glatt von der Couch purzelte. Der weiche Teppich und eins der Kissen dämpften ihren Aufprall und als Duke für einen Moment seine Verteidigung sinken ließ, um nach ihr zu sehen, nutzte Tea die Gunst der Stunde und warf ihm lachend ihr Kissen ins Gesicht, nur um sich danach gleich wieder neu zu "bewaffnen" und den Schwarzhaarigen der Einfachheit halber gleich vom Boden aus weiter zu bombardieren.
 

Duke konnte irgendwann nichts anderes mehr tun als sich zu ducken und darauf zu hoffen, dass Tea endlich die Munition ausgehen möge. Auf einen Treffer, und sei es auch nur ein Glückstreffer, zu spekulieren war vergebliche Liebesmüh. Dafür war sie einfach zu gut – so gut, dass er sich schließlich geschlagen gab, als er vor lauter Ausweichen und Lachen einfach nicht mehr genug Luft bekam.
 

"Du hast ... gewonnen", japste er atemlos, ließ sich ebenfalls von der Couch auf den Boden sinken und streckte sich rücklings in dem Kissenchaos aus, das sie gemeinsam veranstaltet hatten. "Ich kann nicht mehr!", verkündete er dabei und Tea grinste ihn von oben herab an. "Ich hab ... dich gewarnt!", erinnerte sie ihn selbst auch noch etwas atemlos und strich sich dann erst mal ihre Haare, die nach dem gerade gewonnenen "Krieg" wild in alle Richtungen abstanden, glatt. Duke, stellte sie dabei fest, sah mindestens ebenso ramponiert aus wie sie, aber das schien ihn nicht weiter zu stören.
 

"Ich brauch eindeutig mehr Training", sprach er aus, was ihm gerade durch den Kopf ging, und noch ehe Tea so recht wusste, was sie da tat, hatte sie sich auch schon halb über ihn gebeugt. "Du kannst jederzeit herkommen, wenn du eine Trainingsstunde willst", bot sie an und überraschte sich selbst damit mindestens ebenso sehr wie den Schwarzhaarigen, wenn nicht sogar noch mehr. Einen Moment lang sagte er gar nichts, doch dann setzte er sich so schwungvoll auf, dass Tea erschrocken zurückzuckte. "Abgemacht", ging er auf ihr Angebot ein und grinste sie an.
 

Nach minimalem Zögern grinste Tea zurück und zupfte ihm dann erst mal das Haargummi aus den inzwischen wieder ziemlich wirren schwarzen Haaren. "Ich bringe das Chaos hier eben in Ordnung", beschloss sie, krabbelte hinter Duke und griff nach ihrer Bürste, um sich von ihrer ganz plötzlich wieder aufgeflammten Verlegenheit abzulenken.
 

Wie schon beim ersten Mal protestierte der Schwarzhaarige auch jetzt nicht, als sie seinen Zopf auflöste und seine Haare erst ausgiebig bürstete, ehe sie sie ein zweites Mal flocht. Stattdessen zog er einfach nur die Beine an, schlang seine Arme darum und ließ sie gewähren. Dabei kam er nicht umhin, sich einzugestehen, dass es sich wirklich angenehm anfühlte, so ein bisschen verwöhnt zu werden. Das hatte eindeutig Suchtpotential. Ob Tea das wohl öfter tun würde, wenn er sie darum bat?
 

"So, fertig." Sobald sie den Zopf geflochten hatte, legte Tea ihre Bürste beiseite, rappelte sich vom Boden auf und nahm das Tablett mit dem Knabberkram vom Wohnzimmertisch, um es in die Küche zu tragen. Duke seufzte leise. Er folgte ihr jedoch nicht, sondern machte sich stattdessen daran, die Kissen schon mal wieder ordentlich zurück auf die Couch zu legen. Dabei konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
 

Wer hätte gedacht, dass es solchen Spaß machen könnte, sich eine Kissenschlacht mit Tea zu liefern? Das kam genauso unerwartet wie die ganze Tanzsache, aber der Schwarzhaarige konnte nicht leugnen, dass es ihm gefiel, diese neuen Seiten an Tea kennen gelernt zu haben. Doch, es hatte sich definitiv gelohnt, sich bei strömendem Regen in den Park zu setzen – in mehr als einer Hinsicht.
 

Teas Rückkehr ins Wohnzimmer holte Duke wieder aus seinen Gedanken. Sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln, als sie bemerkte, dass er in der Zwischenzeit aufgeräumt hatte. Dann legte sie den Kopf schief und blickte fragend zu dem Schwarzhaarigen auf. "Ist es okay für dich, wenn wir langsam schlafen gehen? Es ist schon fast halb elf", das hatte sie gerade in der Küche bei einem Blick auf die Uhr festgestellt, "und ich bin müde."
 

Duke blinzelte überrascht, als er hörte, wie spät es inzwischen war. Waren die letzten Stunden wirklich so schnell verflogen, ohne dass er etwas davon mitbekommen hatte? "Klar, kein Thema. Ich bin auch ziemlich kaputt." Sein Eingeständnis zauberte ein weiteres, dieses Mal eine Spur erleichtertes Lächeln auf Teas Lippen. Sie wollte keinesfalls ungastlich erscheinen, aber gerade in der Küche hatte sie gemerkt, dass der Tag langsam seinen Tribut forderte. Es wurde immer schwieriger, ein Gähnen zu unterdrücken, deshalb wandte sie sich schnell ab, um voraus zu ihrem Zimmer zu gehen.
 

Vor der Tür blieb sie noch einmal stehen, drehte sich zu Duke um und neigte ihren Kopf leicht. "Brauchst du noch irgendwas? Wenn ja, dann musst du es einfach nur sagen", ließ sie ihn wissen, doch der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Ich brauch nichts mehr, danke. So langsam könnte ich nur eine Mütze voll Schlaf vertragen", antwortete er und lächelte sie an. "Danke für den tollen Nachmittag und gute Nacht, Tea. Schlaf gut", wünschte er ihr.
 

Sie erwiderte sein Lächeln und wartete noch eben, bis die Tür des Gästezimmers hinter ihm ins Schloss gefallen war, ehe sie in ihr eigenes Zimmer verschwand. Dort schlüpfte sie hastig in einen ihrer Pyjamas, krabbelte in ihr Bett und löschte das Licht. Dann zog sie sich die Bettdecke fast bis an die Nasenspitze und schloss die Augen, doch der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen. Das Wissen, dass Duke in dieser Nacht direkt gegenüber im Gästezimmer schlafen würde, hielt sie wach.
 

An diesem einen Nachmittag war so viel passiert, dass sie kaum wusste, wo ihr der Kopf stand. Duke und sie hatten zwar eigentlich nichts Besonderes gemacht, aber trotzdem konnte Tea sich des Gefühls nicht erwehren, dass sich ihr Verhältnis zu ihrem schwarzhaarigen Freund in den vergangenen Stunden einschneidend verändert hatte.
 

Sie hatte heute Seiten an ihm kennen gelernt, von deren Existenz sie an diesem Morgen noch nichts gewusst hatte – und das, obwohl sie inzwischen schon seit über einem Jahr miteinander befreundet waren. Wenn sie es nicht selbst erlebt hätte, hätte sie es nie für möglich gehalten, dass Duke überhaupt tanzen konnte, sondern dass er noch dazu so ein guter Tänzer war. Die Erinnerung daran, dass er sie tatsächlich gefragt hatte, ob sie ihn auf den Abschlussball begleitete, trieb ihr schon wieder das Blut in die Wangen.
 

Trotzdem konnte sie nicht anders als zu lächeln. Sie würde also weder für Joey noch für Tristan das Mitleidsdate spielen müssen. Yugi plante, wie sie wusste, bereits seit längerem, Rebecca zu fragen, ob sie ihn auf den Ball begleitete, und wenn Joey sich endlich traute, Mai um ein Date zu bitten, dann würde er Tristan sicher auch erlauben, an diesem Abend mit Serenity auszugehen.
 

Damit, sinnierte Tea, wären dann alle versorgt und sie wäre nicht das fünfte Rad am Wagen, sondern hätte stattdessen einen Begleiter, um den sie sicher wenigstens ein Drittel aller an diesem Abend anwesenden Mädchen beneiden würden. Und nicht nur das; ihr Begleiter hatte ihr zudem auch noch versprochen, auf dem Ball mit ihr zu tanzen.
 

Eigentlich stand sie ja nicht besonders gerne im Rampenlicht – das war einfach nicht ihr Ding –, aber sie konnte nicht leugnen, dass sie sich jetzt schon auf den Ballabend freute. Endlich einmal würde sie das Tanzen bei einer solchen Veranstaltung tatsächlich genießen können, weil ihr niemand auf die Füße treten oder ihr auf eine andere Art den Spaß daran verderben würde. Diese Aussicht war einfach himmlisch! Jetzt gab es nur eine Frage, die es noch zu klären galt: Was in aller Welt sollte sie an diesem Abend bloß anziehen?
 

Als Tea am Samstag erwachte, schüttelte sie erst einmal über sich selbst den Kopf, ehe sie sich aus dem Bett schälte und nach ihrem kuscheligen Lieblingsmorgenmantel griff, um ihn überzuziehen. Da hatte sie in der vergangenen Nacht doch tatsächlich von Dutzenden von Kleidern geträumt, die sie anprobiert hatte, nachdem sie am Abend zuvor irgendwann über die Frage, was sie denn nun auf dem Abschlussball tragen sollte, eingeschlafen war.
 

Das ist doch wirklich dämlich! Es ist noch fast ein Jahr hin bis zum Abschlussball!, lachte sie sich innerlich selbst aus. Warum zerbrach sie sich denn jetzt schon den Kopf über ihr Kleid? Dafür war es doch nun wirklich noch viel zu früh. Und außerdem würde sie auch noch mit Duke darüber sprechen müssen. Immerhin konnte es ja nun wirklich nicht angehen, dass sie möglicherweise Farben trugen, die gar nicht zueinander passten. Nein, das ging nun wirklich beim besten Willen nicht.
 

Noch völlig in ihre Gedanken verstrickt wollte Tea in die Küche gehen, um das Frühstück vorzubereiten, hielt allerdings inne, als ihr Blick auf die Tür zum Gästezimmer fiel. Einen Moment lang zauderte sie, schluckte und versuchte, das ungewohnt heftige Pochen ihres Herzens zu ignorieren, doch dann schalt sie sich selbst eine Närrin und klopfte. "Duke? Bist du schon wach?", fragte sie laut genug, dass der Schwarzhaarige sie auch sicher hören konnte, und öffnete schließlich die Tür, als sie keine Antwort erhielt.
 

Das Gästezimmer war jedoch vollkommen leer. Die Schlafcouch war ordentlich gemacht und die Kleidung ihres Vaters, die sie Duke am Vortag geliehen hatte, lag fein säuberlich zusammengefaltet auf dem Kissen. Von Duke selbst fehlte jedoch jede Spur. Nanu? Wo steckt er denn?, fragte Tea sich selbst und lauschte, aber in der Wohnung war es vollkommen still. Also war der Schwarzhaarige wohl auch nicht im Badezimmer. Aber wo in aller Welt war er dann?
 

Auf eine unbestimmte Art enttäuscht zog Tea die Tür des Gästezimmers wieder zu und ging dann hinüber in die Küche. Er hätte sich ja wenigstens verabschieden können, dachte sie dabei, schob diesen Gedanken jedoch energisch beiseite. Dann war Duke im Gegensatz zu ihren anderen Jungs eben ein Frühaufsteher. Oder sie selbst hatte wesentlich länger geschlafen, als sie gedacht hatte, stellte sie mit großen Augen fest, als ihr Blick auf die Küchenuhr fiel. War es tatsächlich schon fast ein Uhr? Dann war es ja wohl kein Wunder, dass Duke schon gegangen war. Was war sie bloß für eine furchtbare Gastgeberin? Was mochte er jetzt nur von ihr denken? Hoffentlich glaubte er nicht, dass sie immer so eine Schlafmütze war! Normalerweise war sie schließlich auch am Wochenende meistens schon gegen zehn Uhr wach und munter.
 

Über ihre gedanklichen Rechtfertigungen vor sich selbst hätte Tea beinahe den Zettel übersehen, der so mitten auf dem Küchentisch platziert worden war, dass man ihn eigentlich gar nicht übersehen konnte. Trotzdem bemerkte sie ihn erst, als sie das Geschirr für ihr Frühstück schon aus dem Schrank geholt hatte. Verwundert stellte sie es ab, nahm den Zettel an sich und setzte sich erst einmal, ehe sie zu lesen begann.
 

Guten Morgen, Mylady!, las sie und musste über diese Begrüßung unwillkürlich schmunzeln. Als ich vorhin aufgewacht bin und nach dir gesehen habe, hast du noch tief und fest geschlafen. Ich wollte dich nicht wecken, deshalb hab ich mir meine Sachen einfach selbst vom Dachboden geholt. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, aber ich muss in den Laden. Trotzdem wollte ich mich noch mal bei dir bedanken – für alles.
 

Unterschrieben war die Nachricht mit einem schwungvollen Duke, aber es war das Postskriptum, das Tea erneut das Blut ins Gesicht trieb. P.S.: Ich freu mich jetzt schon auf unseren Tango!, hatte der Schwarzhaarige noch ziemlich hastig unter seine Unterschrift gekritzelt und dieser Satz brachte Teas Herz dazu, ihr bis zum Hals zu klopfen. "Ich freue mich auch, Duke", flüsterte sie in die leere Küche, obwohl sie niemand hören konnte, und drückte den Zettel mit einem versonnenen Lächeln an sich. "Ich freue mich sogar sehr."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Finito - auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass bei mir das Kopfkino noch weitergeht. Ich hab Teas Ballkleid schon richtig im Kopf. Und ich kann euch sagen, sie wird an ihrem großen Abend echt toll aussehen. Aber schreiben werde ich das nicht. Ich kann nämlich absolut nicht tanzen und beim Beschreiben von Tänzen versage ich völlig, also überlasse ich den Ballabend eurer Fantasie und verabschiede mich hiermit fürs Erste wieder.
*wink*

Man liest sich!

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Guardian
2012-07-18T21:38:17+00:00 18.07.2012 23:38
Huhuhu

Also ich finde diese ff echt klasse.
Bin hin und weg, da ich auch ein Fan, deines schreib stiles bin
Schön wäre jetzt noch eine Fortsetzung mit dem AbschlussBall xD
Das könnte interessant werden
Von:  Tebian
2011-01-26T00:41:21+00:00 26.01.2011 01:41
Hallo Karma, ^^

ich hab grad deine Ff durchgelesen und ich muss sagen ich bin begeistert! *-* Das Pairing ist ja nun wirklich nicht so üblich und mir ist es noch nie in den Sinn gekommen sie zu pairen, aber umso schöner ist es mal eine Geschichte über sie zu lesen. Ob ich nun ein Fan von dem Pairing werde bezweifle ich, aber ich finde du hast ihre Charaktere wirklich gut rüber gebracht. Natürlich hast du sie beide in einer Situation dargestellt, die wir in der Serie nicht zu sehen bekamen, nämlich in ihren normalen Alltag. Ob sie wirklich genau so reagieren würden wie du sie beschrieben hast sei dahin gestellt, doch ich finde es könnte durchaus so sein. Das einzige was ich nicht mochte war, dass Tea schon so offensichtlich etwas für Duke empfand. Da es aber ein Oneshot war ging es ja nicht anders.

Der Oneshot hatte genau die richtige Würze, nicht allzu fluffig, aber auch nicht zu monoton. Ich hatte das Gefühl du hast dir wirklich Gedanken darum gemacht was die beiden verbinden könnte und ihre positiven Seiten schön miteinander ausspielen lassen. Die gemeinsame Leidenschaft des Tanzes zum Beispiel. Die Tanzszene fand ich klasse und ebenso auch die zufällige Verabredung zum Abschlussball. XD Die Dialoge waren witzig und es gab ein paar schöne Gespräche und Wendungen über die ich echt schmunzeln musste. Ihre Gemeinsamkeit besteht auch darin, dass sie beide für ihr Alter schon sehr reif sind und mit gutem Benehmen punkten. Das hast du in deiner FF geradezu bildlich dargestellt und das finde ich wirklich bemerkenswert. Es ist schwer ein Pairing, das für den Autor selbst neu ist plausibel zu erklären, aber dass ist dir gelungen. Noch ein Pluspunkt für das offene Ende. Wie gesagt: Ich mochte es nicht, dass Tea so schnell Gefühle für Duke hatte, aber du hast durch das offene Ende und durch die kleinen Bremser in der Geschichte dafür gesorgt, dass sich die beiden zwar näher gekommen sind, aber sich noch keinesfalls wirklich verliebt hatten. Zum Beispiel Dukes machohaftes Getue passte Tea eigentlich gar nicht und so stell ich sie mir auch vor. Sehr gut also, das du das bedacht hast.

Dein Schreibstil ist super und hat mir am besten gefallen. Er ist sehr flüssig und informativ. Du springst nicht von Szene zu Szene, sondern erwähnst auch Momente, die zwischen zwei großen Gesprächen passieren. Zum Beispiel dass mit der Dusche. Viele schreiben ja nur sie gehen nun duschen und schwupss treffen sie sich im Wohnzimmer wieder. Du aber erzählst sogar wie sie durch die Wohnung geht und für Duke die Sachen besorgt, wie sie die Einkaufstüte hinstellt und an ihrer Duftkerze riecht. :) Echt toll! Du hast keine übertriebenen Momente eingebaut von wegen sie verlieben sich sofort, der Ex kommt vorbei, oder es passiert was schlimmes –nein, du bist im alltäglichen Universum geblieben und das finde ich toll, weil so eine alltägliche Szene auch langweilig werden kann. Das ist bei dir nicht passiert.
Mit deinem Erzählstil schaffst du viele Emotionen und als Leser kann man sich in die Figur hineindenken, sehen wie sie herum läuft und es ihr gleichtun. Wie du siehst bin ich wirklich begeistert von deinem Schreibstil. :) Was Rechtschreibung betrifft habe ich keinen Fehler gefunden.

Die Idee mit dem Pairingeimerchen finde ich ja genial und das macht sicher auch Spaß. ^.^ Es freut mich, dass es hier Autoren gibt, die so individuell mit den Charakteren umgehen, denn viele haben sich ja festgefahren und können kein anderes Pair sehen außer ihr Favorit. Da ich gerade gerne Hetero - Geschichten lese und auch ungewöhnlichere Pairings mir gern anschaue hoffe ich natürlich du schreibst noch mehr One-Shot – entweder von dem Pairing, oder ein Anderes. Ich habe schon gesehen du hast viele Oneshot mit shonen-ai Paare und da werde ich mich gern auch mal umsehen, da mir dein Stil wirklich sehr gefällt. ^^

Also! Pass schön auf dein Eimerchen auf und schreib weiter so tolle Geschichten. Es wäre auch toll wenn du mehr über Tea schreiben könntest, denn ich finde du triffst sie gut.

Bis dann,
Tebi
Von:  moonlily
2011-01-09T18:17:24+00:00 09.01.2011 19:17
So, jetzt komme ich wie versprochen endlich dazu, deine FF zu lesen, Karmalein.

Das ist Tea, wie wir sie kennen, immer hilfsbereit. ^^
Irgendwie erinnert mich ihre Art „ohne mich sind sie hilflos“ gerade auf unschöne Art an jemanden. -.- *schnüff*

"Nicht ››Spinner‹‹, Mylady. Das Wort, das Ihr sucht, lautet ››Gentleman‹‹", verbesserte er und bot Tea dann seinen freien Arm.
Ich liebe deinen Duke. *____*

Auf jeden Fall war es gut, dass sie ihn mitgeschleift hat, sonst hätte er am nächsten Tag sicher mit einer dicken Grippe im Bett gelegen. Sie hat nur sicher nicht geahnt, dass sie dadurch neue Seiten an ihm kennen lernt.

Die beiden sind zusammen zu süß. ^____^ Teas immer wiederkehrende Verlegenheit gefällt mir.

"Wusstest Du übrigens, dass es Frank Sinatra war, der gesagt hat, Striptease sei Anatomieunterricht mit Musik?"
*lol*
Allein für diesen Satz könnte ich dich knuddeln.
*durch die Leitungen zu euch zurückkriech* *dich durchflausch*

*Duke und Tea beim Tanzen zuschau*
Das ist genau der Fluff, den ich gerade brauche, Liebes.

*kicher*
Ich glaube, das ist die früheste Einladung zu Abschlussball, von der ich je gehört habe. Da hättest du doch gleich eine schöne Fortsetzung.
*mit dem Zaunpfahl wedel*

Mit dem Tango hat sich Duke jedenfalls was eingebrockt. Viel Spaß beim Üben, Katerchen. XD

*Schlusssatz les*
Das gilt nicht, Liebes!
*die Fortsetzung lesen will*

*knuddel*
Lily




Von:  LeaGreywolf
2010-11-28T01:02:53+00:00 28.11.2010 02:02
Da kann ich mich Aschra nur anschließen. Es war wirklich schön zu lesen und ich würd mich echt über eine Fortsetzung freuen. Die Tanzszene kannst du sicher irgendwie auslassen. xD Vielleicht so in Form eines Szenewechsels zu ihren Freunden, welche natürlich viel zu erschöpft zum Tanzen sind, die sich über die Beiden unterhalten. ("Hat sie wirklich grad ihr Bein um ihn geschlungen?!" und ähnliches)
http://www.youtube.com/watch?v=dBHhSVJ_S6A So dürfte das für den Abschlussball angemessen sein, oder nicht?

Warum heißt das eigentlich Persevereshipping? XD
Von:  Aschra
2010-11-27T18:23:22+00:00 27.11.2010 19:23
Hey meine Süße!
Die Story ist dir echt gut gelungen, es hat richtig spass gemacht sie zu lesen, ich hab zwischendrin immer mal wieder herzhaft gelacht oder geschmunzelt!
Vorallem die Kissenschlacht war toll, und Dukes kleine Nachricht am Morgen war richtig süß!
Genau das richtige für den Abend vor dem ersten Advent!!!

Ps. Erstöööööö!!!!!


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