....mistake
Viel Spaß (:
Es war das Gefühl, wie bei einer Karussellfahrt. Alles drehte sich, die Schnelligkeit war extrem und man nahm nur noch alles verschwommen wahr. Ja, es fühlte sich an, wie Hinatas erste Karussellfahrt, als Sasuke sie damals, als sie noch etwas jünger war, in ein schnell drehendes Fahrgeschäft gesetzt und nicht auf die Folgen geachtet hatte.
Die schnelle Fahrt hatte sie zwar überstanden, doch das, was danach kam, war alles andere als appetitlich gewesen.
Damals.
Es war sicher schon zehn Jahre her, aber dennoch so klar aus den Gedankengängen hervorzuheben.
Naruto und Sasuke hatten sie nach Hause begleitet und sich um sie gekümmert. Der blonde Chaot hatte ihr einen Tee gekocht und sie versucht aufzuheitern.
Ja, es war wirklich noch sehr greifbar nahe.
Hinata öffnete wieder ihre Augen und seufzte laut.
Wieso kam ihr diese kleine und zarte Erinnerung gerade jetzt in den Sinn?
Richtig, sie hatte ihren jetzigen Zustand mit dem damaligen verglichen.
Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er die Karussellfahrt nicht so schnell beenden wollen und ihre Zunge fühlte sich so seltsam taub und pelzig an.
Ihre Gedankengänge waren alles andere als logisch und ihre Stimme klang so fahl- was sie an Selbstgesprächen überprüft hatte.
Sollte so die Wirkung vom Alkohol sein?
Die ganze Luft in diesen Räumlichkeiten war stickig und das Gedränge der Leute wurde ihr auch zuviel.
Luft.
Sie brauchte unbedingt etwas frische Luft, sonst würde sie noch kaputt gehen.
Unsicher ließ sie sich vom Stuhl gleiten und hielt sich sofort an der Tischkante fest.
Das Schwindelgefühl hatte nochmals zugenommen und mit einem Male, überkam sie eine fürchterliche Übelkeit.
Es war wirklich wie bei ihrer ersten Karussellfahrt.
Als sie das Gefühl hatte, dass das Stehen ohne Haltegriff möglich war, ließ sie vorsichtig von der Tischplatte ab.
Ja, das Stehen klappte ganz gut, nun müsste das Laufen ebenso klappen, doch sie kam gar nicht erst dazu, dies zu versuchen.
„Hinata! Alles fit?“
Diese Stimme.
Das durfte doch nicht wahr sein.
Wieso kam er jetzt? Wieso immer in einem falschen Moment?
Wieso?
Naruto, stand nur wenige Meter von ihr entfernt.
„Oh… Naruto. Hallo“, brachte sie lasch heraus und verfluchte sich, dass sie ihre Stimme nicht unter Kontrolle hatte.
„Du siehst aber gar nicht fit aus. Was ist los?“, fragte Naruto und überbrückte die letzten Meter zwischen ihnen.
Nun stand er ganz nah vor ihr. Zu nah.
„Mir geht es gut…. Ehrlich.“
Naruto zog seine Augenbrauen in die Höhe und ließ seinen Blick über den Tisch schweifen, an dem Hinata zuvor gesessen hatte.
Leere Cocktailgläser und Pinnchen waren auf diesem zu finden.
„Nimm es mir nicht übel, aber ich glaub dir das nicht so.“
Hinata holte tief Luft und schloss kurz die Augen.
Sie brauchte dringend frische Luft. Am besten sofort.
Doch wenn er sie nicht in Ruhe ließ, war dies sehr schwer zu bewerkstelligen.
Er sollte nicht wissen, dass sie so unachtsam gewesen war. Er sollte nichts Falsches von ihr denken.
Nicht er.
Der sorgvolle Schimmer, der in seinen Augen herrschte, machte sie verrückt und verursachte ein erdrückendes Gefühl.
Die Luft wurde immer schwerer zu erfassen und die Übelkeit nahm zu.
Sie konnte es nicht mehr lange in diesem Raum aushalten. Es war doch zum verrückt werden.
„Ich brauche frische Luft….“, brachte sie stöhnend hervor.
Sie wollte ihre schweren Füße zum Gang ansetzten und losrennen, doch leider war ihr Gleichgewichtssinn erheblich geschädigt.
Wäre nicht Naruto da gewesen und hätte beschützend seine Arme um ihre Talje geschlungen, wäre sie zu Boden gestürzt.
„Man, Hinata. Du bist ja betrunken“, brachte er kichernd hervor und verstärkte dabei seinen Griff. „Ich begleite dich nach draußen.“
Hilflos ließ die Uchiha ihren Kopf hängen und versuchte aufkommende Tränen zu unterdrücken.
Es war ihr unangenehm, dass Naruto sie so sehen musste. Erniedrigend.
Die Übelkeit wurde zur Nebensache.
Zu viel Gedanken kreisten in ihrem Kopf herum.
Wo war sie nur hinein geraten?
~*~
“An deiner Stelle würde ich auf die Dame hören!“
Unsicher sah Ino zu der Stelle, woher die zornige Stimme kam und erblickte dort niemand geringeren, als Kiba.
„Kiba…?“, brachte sie schwach hervor und ein kleines bisschen Hoffnung keimte in ihr auf.
Er kam genau zu rechten Zeit, würde ihr helfen und nicht im Stich lassen.
Er war da. Endlich.
„Was willst du denn? Merkst du nicht, dass du störst?“, fragte der Mann, der Ino in Bedrängnis gebracht hatte.
Sein Griff um die Hüften der Blonden verstärkte sich bei den Worten und eine seiner Hände ließ er provokant grinsend durch ihr Haar wandern.
Er wusste genau, wie er einen ohnehin schon wütenden Mann reizen konnte.
Kiba bemerkte, wie sein schon ohnehin erhitzter Körper noch mehr in Wallungen geriet.
Zynische Wut elektrisierte seine Gliedmaßen und sein Atem ging stoßweise.
Und doch war er erleichtert.
Erleichtert, dass er zu richtigen Zeit, am richtigen Ort war und er Ino helfen konnte.
Doch dieses kleine Fünkchen Erleichterung zerfiel in tausende Einzelteile, als er sah, was dieser fremde Mann mit Ino anstellte. Wie dieser Mann seine Hände durch ihr wunderschönes Haar fahren ließ und wie seine Arme ihren Körper fester umschlangen.
Die Erleichterung machte der blinden Wut platz.
„Es wäre besser für dich, wenn du einfach verschwinden würdest.“
Kibas Stimme.
Nur noch ein wütendes Zischen.
Die Hände zu Fäusten geballt und der Körper vor Wut zitternd.
Er war wütend. Verdammt wütend.
Der Mann lachte laut auf und ließ langsam von Ino ab. „Und was ist, wenn ich das nicht tue? Wirst du kleiner Kerl dann böse?“
„Ich würde es nicht provozieren.“, zischte Kiba ihm zu, den Kopf hatte er mittlerweile gesenkt und sein Atem ging stoßweise.
Dieser Mann machte in so wütend. So verdammt wütend!
Wenn er nicht bald aufhören würde, ihn zu provozieren, könnte er für nichts mehr garantieren.
Dann würde er seine Umgebung nicht mehr wahrnehmen und sich von dem Rausch der Wut leiten lassen.
Einfach so.
Der Wut freien lauf lassen.
Die Gefühle über sich herrschen lassen.
Er war schließlich auch nur ein Mann.
Finster lächelnd stand der Mann auf, der Kiba so sehr provoziert und Ino bedrängt hatte.
Lässig hatte er die Hände in den Hosentaschen begraben und schritt auf den Inuzuka zu.
„Zeig mir, wie wütend du sein kannst, du kleiner Jammerlappen.“
„Glaube mir, dass werde ich“, zischte der Angesprochene und sah auf.
Seine Augen zeigten eine unglaubliche Wut und seine Gesichtsmuskeln wirkten angespannt.
Beide Männer standen sich nun gegenüber und die elektrisierende Wut war fast spürbar.
Doch nichts geschah.
Stumm sahen sie sich an.
Bewegungslos.
Doch dann…
Auf einmal und ohne Rücksicht auf Verluste, versenkte der Mann, der Ino bedrängt hatte, seine Faust in Kibas Magen und ließ ein finsteres Kichern ertönen. „Du bist zu langsam.“
Kiba schrie kurz vor Schmerz auf und stolperte einige Schritte zurück.
Vorsichtig ließ er seine Hand über seinen Bauch fahren und zog dabei scharf die Luft ein.
Dieser Typ hatte es verdammt noch mal gewagt ihn so zu überraschen?
Einfach seine Faust in seinen Magen zu versenken und dann noch einen dummen Spruch zu klopfen.
Nicht mit ihm.
„Das war ein Fehler…“
Der Inuzuka wollte schon gerade auf den Mann zustürmen, als er aufgehalten wurde.
Von einer ganz bestimmten Personen.
Von Ino.
„Bitte nicht. Hört auf.“
Ino konnte sich das Dilemma nicht mehr mit ansehen.
Als der Mann von ihr abgelassen hatte, war ihr zwar ein riesig, großer Stein vom Herzen gefallen, doch was gerade in diesem Moment geschah, machte das alles nicht besser.
Sie wollte nicht, dass Kiba die Nerven verlor. So kannte sie ihn einfach nicht.
So voller Wut, Zorn und Groll.
„Das bringt doch alles nichts…“
Kiba blieb verwundert stehen und sah Ino an.
Sie wirkte so verletzlich und ihr Stolz schien gebrochen zu sein.
Unsicher biss er sich auf die Unterlippe und ballte seine Hände abermals zu Fäusten.
Er war hierhin gekommen, um ihr zu helfen und nicht um seiner Wut freien Lauf zu lassen.
Sie brauchte ihn jetzt.
Und genau deswegen musterte er den Mann vor sich nochmals finster und schritt dann an ihm vorbei.
„Ich lasse mich nicht auf dein Niveau herab. Verschwinde oder ich hole die Türsteher.“
Mit diesen Worten ließ er den Mann hinter sich und ging auf Ino zu, die mittlerweile von der Bank aufgestanden war.
„Ino. Es tut mir leid.“
Doch Ino, bei der er angelangt war, legte ihm ihren Finger an die Lippen und lächelte traurig. „Pst. Es ist schon okay.“
Unsicher sah sie nun über seine Schulter und beobachtete, wie der Mann ihnen einen wütenden Blick zuwarf, aber dann von dannen ging.
Kibas Drohung hatte wohl gewirkt, oder seine Lust an den Provokationen war vergangen.
Egal was es war, sie war unendlich froh, dass er nun weg war.
Doch nun, wo der große Schock so langsam verflogen war, übernahm die Gefühlswelt wieder ihr Handeln.
Tränen sammelten sich in den Augen der blonden Schönheit und sie warf sich in Kibas Arme, welcher diese sofort um sie schlang.
Traurig drückte sie sich an ihn und ließ ihren Tränen freien lauf. „Danke…“
Es war einfach alles zuviel gewesen.
Zu viel um ihre stolze Fassade aufrecht zu erhalten.
Was sie nun brauchte, war die Nähe und Wärme eines Freundes, wo sie sich sicher und geborgen fühlte.
Und seine Nähe tat da besonders gut.
Nach einer kleinen Weile löste sich die Schönheit von ihrem Retter und sah unsicher zu Boden.
Nun, wo der intime Moment verflogen war, war ihr das alles mehr als nur peinlich.
Sonst war sie die Stolze in Person, doch nun hatte sie vor ihm ihren Gefühlen freien lauf gelassen.
Unglaublich.
„Geht es wieder?“, fragte Kiba auf einmal und Ino konnte eine unglaubliche Führsorge in seinen Augen lesen.
„Ja…“
Es herrschte ein angenehmes Schweigen.
Niemand wagte es ein Wort zu sagen und Beide sahen sich einfach nur in die Augen.
Der Moment schien magisch zu sein.
Kiba umfasste vorsichtig Inos Schultern und beugte sich langsam zu ihr hinab.
Sein Herz klopfte unglaublich schnell und er war nicht Herr über sein Handeln.
Alles geschah völlig automatisch und doch war es gewollt.
Als er bemerkte, wie die Yamanaka ihre Augen schloss, tat er es ihr gleich und ließ eine seine Hände zu ihren Haaren wandern.
Sanft strich er darüber und machte sich mit seinen Lippen auf die Suche nach Inos.
Doch so plötzlich dieser magische Moment kam, so plötzlich verschwand er auch wieder.
Er bemerkte nur, wie er plötzlich sanft aber doch bestimmend zurück gedrückt wurde.
„Ino, was?“, brachte er verwirrt hervor.
Die blonde Schönheit sah zu Boden und knetete nervös mit ihren Händen eine nicht vorhandene Kugel. „Kiba…ich…Es tut mir leid.“
Abrupt drehte sie sich um, stolperte zu ihren Schuhen, um sie aufzuheben und rannte dann fort von ihm.
Einfach so. Ohne ein weiteres Wort zu sagen. Nur eine Entschuldigung.
„Ino! Warte!“, rief er und wollte schon hinterher laufen, doch seine Beine wollten sich nicht vom Fleck bewegen.
Sie schienen wie gelähmt und sein Herz hämmerte zu sehr gegen seine Brust.
Alles erschien so unwirklich.
Unfassbar.
Wie ein schlechter Traum.
„Verdammt!“, rief er aus und trat eine Dose fort, die zufälligerweise auf dem Boden lag.
Er verstand diese Frau einfach nicht.
Und dann machte sich wieder einmal die Enttäuschung in ihm breit.
~*~
Sakuras Abend war wohl ein Wechselbad der Gefühle.
Anfangs war es sehr lustig gewesen und sie hatte ihn genossen, dann hatte sich große Enttäuschung in ihr breit gemacht, als Sasuke zu Akiko gegangen war und nun war sie der Meinung, dass sich der Abend doch gelohnt hatte.
Gaara hatte sich als angenehme Unterhaltung herausgestellt.
Er sah sehr gut aus, hatte gutes Benehmen, man konnte sich angeregt mit ihm unterhalten und er schenkte einzig und alleine ihr seine gesamte Aufmerksamkeit.
Ein überaus großer Pluspunkt.
Gaara, so hatte sie herausgefunden, kam aus einer reichen Familie und musste sich deren strengen Regeln fügen. Doch er war ein Freigeist und genau deswegen war er ausgezogen, hatte sich eine kleine Wohnung gemietet und verdiente sich sein Geld als Barkeeper.
Seine große Liebe war die Musik und er hatte eine kleine Band, mit der er in kleinen, stickigen Kneipen auftrat und hin und wieder Geld dafür bekam.
Ein äußerst interessanter Mann.
Verwegen. Künstlerisch. Ein Freigeist.
Er war einfach anders.
„Du siehst ganz schön müde aus. Sollen wir vielleicht gehen?“
Sakura wurde augenblicklich aus ihren Gedankengängen geholt und sah Gaara verwirrt an. „Sehe ich so fertig aus?“, fragte sie und kicherte leicht.
Die vielen Cocktails hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Sie war angetrunken, konnte aber ihr Handeln durchaus noch kontrollieren.
„Nein, nein. Du bist nur etwas blass.“
„Dann ist ja gut“, lachte sie und sah nebenbei auf ihre Armbanduhr.
Es war schon fast neuer Morgen und ihre Augen weiteten sich etwas.
Wo war denn bitte die Zeit geblieben?
„Ja, lass uns gehen“, flüsterte sie und lächelte ihn dabei an.
Es wurde Zeit. Die Müdigkeit überfiel sie langsam und die Trägheit machte sich in ihren Knochen breit.
„Gut. Ich hole eben unsere Jacken“, meinte der Rothaarige und nahm Sakuras Garderobenchip entgegen.
„Dankeschön“, murmelte sie.
Sie war froh Gaara begegnet zu sein. Er hatte ihr den Abend versüßt und vielleicht würde sich daraus eine Freundschaft entwickeln. Vielleicht auch mehr?
Unwirsch schüttelte sie den Kopf. Sie war angetrunken, da waren solche Gedankengänge nicht ernst zu nehmen.
Langsam ging sie einige Schritte auf die Tanzfläche zu und sah sich suchend um.
Wo war Ino nur? Schon seit ein paar Stunden hatte sie diese nicht mehr gesehen, was sie wunderte.
Sie kannte es nicht von ihrer besten Freundin einfach abzutauchen und nichts zu sagen.
So war sie nicht.
Und genau deswegen dachte sie sich, dass sie nach ihr suchen könnte, während Gaara beschäftig war, die Jacken zu holen.
Sorge machte sich in ihr breit und sie wollte gerade zu den Frauentoiletten gehen, als ihr Handy sich bemerkbar machte.
Überrascht klappte sie dieses auf und erhob ihre fein geschwungenen Augenbrauen.
Eine Sms von Ino.
Bin schon Zuhause meine Liebe. Tut mir leid. Ich erzähle dir morgen mehr…
Verwirrt runzelte die Haruno die Stirn und steckte ihr Handy zur Seite.
Seltsam.
Was war nur mit ihrer besten Freundin los?
Doch ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, wurde ein ganz bestimmtes Lied abgespielt.
Ein Lied, welches sie total aus der Fassung brachte.
Welches sie an eine bestimmte Person denken ließ.
An Sasuke.
„Verdammt…“, entfuhr es ihr und sie biss sich auf die Unterlippe.
Wieso lief gerade jetzt dieses Lied?
Das Lied, wozu sie und Sasuke auf der Hochzeit von Sayuri getanzt hatten..
Time of my Life…
Wieso gerade jetzt? Das war doch nicht fair.
Traurig sah sie sich um und suchte nach einer Ablenkung. Nach irgendwelchen Personen die gerade etwas Verrücktes taten, worüber man sich auslassen konnte, doch sie fand diese nicht.
Stattdessen fand sie mit ihrem Blick Sasuke.
Mitten auf der Tanzfläche.
Die Hände in den Hosentaschen begraben und sein Blick auf sie gerichtet.
Und plötzlich schien die Welt still zu stehen.
Die tanzende Meute um Sasuke herum bewegte in minimaler Geschwindigkeit, so als ob man immer wieder auf Pause und dann auf Play drücken würde.
Die Geräuschkulisse verebbte und Sakura schien alles um sich herum zu vergessen.
Auszublenden.
Nur noch Sasuke war wichtig.
Grün traf auf schwarz.
Schwarz traf auf grün.
Sakuras Herz pochte auf einmal sehr laut und sie hatte das Gefühl, dass es jeder in diesem Raum hören könnte. Wirklich jeder.
Ihr Beine wollten sich gerade mechanisch heben, um zu Sasuke zu gelangen, doch irgendetwas oder irgendwer zerstörte den Moment der Magie.
„Hier ist deine Jacke, Sakura. Sakura? Alles okay?“
Verwirrt sah Sakura zur Seite und entdeckte Gaara.
„Ja.. alles okay“, murmelte sie und nahm die Jacke entgegen.
„Gut. Dann lass uns gehen.“ Gaara legte seinen Arm um ihre Schulter und führte sie zum Ausgang des Stripes.
Sakuras Blick war zu Boden gerichtet. Sie hatte nicht die Kraft dazu, Sasuke anzuschauen und die Angst vor seiner Reaktion besetzte ihre Sinne.
Sie hatte nicht gewollt, dass das alles so verlief und, dass Sasuke sie mit Gaara sah.
Und der Uchiha?
Der starrte seiner besten Freundin verwundert nach und strich sich durch die Haare.
Ganz, ganz tief in seinem Inneren konnte er ein ungutes Gefühl ausmachen. So zart und fast nicht wahrzunehmen. So unbedeutend und zu weit entfernt, dass er nicht bemerkte, was dieses Gefühl bedeutete.
Die Eifersucht.
~*~
Hinata Uchiha hatte falsch gedacht. So falsch.
Eigentlich hatte sie geglaubt, dass die frische Luft die Übelkeit und den Schwindel vertreiben würde, doch es wurde nur noch schlimmer.
Und dabei hatte sie immer gedacht, wenn Jemanden übel wäre, wurde die frische Luft positive Leistungen erbringen.
Falsch gedacht.
Die junge Uchiha kniete am Boden und hatte ihre Stirn an einer kalten Steinmauer abgelegt.
Sie und Naruto hatten sich etwas vom Stripes entfernt, damit sie ihre Ruhe hatten.
Der Schwindel hatte noch mehr zugenommen und in ihrem Magen rumorte es.
Das war doch einfach nicht fair. Wieso musste sie so etwas Schreckliches erleben?
Die Gedanken, Gefühle und das Handeln nicht mehr unter Kontrolle zu haben war einfach nur schrecklich und dann stand ausgerechnet Naruto neben ihr und musterte sie besorgt.
„Ich sollte dich am besten nach Hause bringen“, murmelte er nachdenklich und bückte sich zu Hinata.
Diese schloss sofort ihre Augen und versuchte gleichmäßig zu atmen. Nach Hause? Auf gar keinen Fall.
„Bitte nicht… so kann ich meinen Eltern doch nicht… gegenüber treten.“
„Du brauchst ein Bett und vielleicht auch einen Eimer…“
„Ne…nein. Lass mich einfach hier etwas sitzen. Das … vergeht wohl wieder. Geh einfach nach Hause. Bitte…“
„Ich lasse dich hier sicher nicht alleine!“, rief der blonde Chaot erbost auf.
Was dachte sie sich eigentlich? Das er sie einfach so hier sitzen lassen würde?
Wer wusste schon, was sich für Menschen auf diesen Straßen rum trieben- doch daran wollte er lieber nicht denken.
„Soll ich vielleicht Kiba anrufen? Wenn du schon nicht Zuhause schlafen willst, dann vielleicht bei…“
Doch Hinata ließ ihn nicht ausreden. Sie wollte den Satz nicht zu Ende hören, denn trotz dem Alkoholrausch, fing ihr kleines, naives Herz an zu schmerzen.
„Nein…nicht…“
Nun runzelte der blonde Chaot die Stirn und fasste sich nachdenklich an dieser. „Aber ich dachte er wäre dein…“
„Nein ist er nicht!“, rief Hinata aus und war dabei lauter als beabsichtigt.
Es tat weh, dass Naruto so dachte. Sie und Kiba ein Paar, wohl kaum.
Sie war dem Uzumaki verfallen, doch ehe er dies bemerken würde, wäre sie eine alte Frau.
„Er ist nicht mein Freund. Nur beste Freunde“, flüsterte sie nun etwas leiser und wagte es ihre Augen zu öffnen.
Narutos Seelenspiegel funkelten sie an und sie las darin Erleichterung.
Unsicher zwinkerte sie mit den Augen, um zu sehen, ob es nur ein Trugbild war, doch es veränderte sich nichts an dem Bild.
Sein Ausdruck veränderte sich nicht.
Nun schüttelte sie unwirsch den Kopf und stöhnte leise auf. Naruto war sicher nicht erleichtert. Der Alkohol spielte ihr einfach nur einen Streich.
Auf einmal spürte sie, wie sie unter den Achseln umfasst und hochgezogen wurde.
Naruto legte seinen Arm um ihre Schulter und platzierte ihren Arm um die Seine.
„Was…“, brachte sie hervor und sah ihn verwirrt an.
„Nun ja, wenn du nicht nach Hause und auch nicht zu Kiba möchtest, nehme ich dich halt mit zu mir. Alleine lassen werde ich dich auf jeden Fall nicht“, gab er bestimmt von sich und lächelte sie lieb an. „Ich werde mich schon um dich kümmern.“
Geschockt weiteten sich ihre Augen. Zu Narutos Wohnung?
Das wollte sie auf keinen Fall. Sie wollte einfach nur, den Abend ungeschehen machen, doch dies war unmöglich.
Wo waren nur ihre Tasse Tee und das Buch? Die Alternative des Abends, die ihren Wünschen entsprochen hatte.
Wieso um alles in der Welt, hatte sie Kiba nur nachgegeben? Wieso…
Doch all das, was wäre wenn, brachte nun überhaupt nichts mehr. Sie musste sich mit der Situation zufrieden geben.
Irgendwie.
Und so lief Naruto mit ihr vorsichtig den Weg zu seiner Wohnung entlang.
Langsam.
Schritt für Schritt, mit kleinen Pausen.
Darauf bedacht, Hinata sicher an ihr Ziel zu bringen.
~*~
„So. Hier wohne ich“, brachte Sakura grinsend hervor.
Sie standen im langen Flur eines Mehrfamilienhauses und Sakura hatte sich erschöpft an ihre Haustür gelehnt.
„Danke fürs bringen.“
„Kein Problem.“
Eine ruhige Stille entstand und Sakuras Herz fing auf einmal unglaublich schnell an zu klopfen.
Aufregung.
Gaaras Blick hatte sich plötzlich so verändert. Er wirkte irgendwie viel intensiver als vorher und drückte verlangen aus.
Verlangen?
Die Rosahaarige musste schwer schluckten und lachte gekünstelt auf. „Ich werde dann mal…“
Sie wollte sich gerade von der Tür abstoßen, als sie urplötzlich zurück gestoßen wurde.
Gaara hatte seine Hände links und rechts von ihrem Kopf abgestützt und war diesem sehr nahe.
Seine Lippen waren den Ihren zu nahe.
Das Herz der Haruno schlug nun noch viel schneller. Ihr Atem wurde flacher und irgendetwas ließ ihr Blut nur so durch ihren Körper rauschen.
Noch ehe sie auf irgendeiner Art und Weise reagieren konnte, legte der Rothaarige seine Lippen auf Ihre.
Erschocken riss Sakura die Augen auf, unternahm aber nichts gegen sein Handeln.
Es tat gut.
Irgendwie unglaublich gut.
Gaara verwöhnte ihre Lippen mit seinen und ließ dabei seine Hände zu ihren Hüften wandern.
Er drücke sie näher an sich und streichelte liebevoll ihren Hintern.
In Sakura fing sich alles an zu drehen. Sie war berauscht, was aber nicht mehr die Wirkung des Alkohols war.
Ihre Sinne gehorchten ihr nicht mehr.
Sie wollte nur noch eins.
Seine Aufmerksamkeit. Seine Küsse. Seine Berührungen.
Und wegen dieser kleinen Sehnsucht nach Aufmerksamkeit, ging sie auf seine Forderungen ein.
Erwiderte seine leidenschaftlichen Küsse, ließ ihre Hände zu seinen Haaren wandern, um sich dort festzuklammern und stieß ein angenehmes seufzen aus.
Noch während des Küssens schloss Sakura irgendwie die Haustür auf und beide wanderten durch die Wohnung, ohne irgendetwas anderes mitzubekommen.
Nur sie Beide waren nun wichtig.
Nichts anderes zählte.
Alles war ausgeblendet.
Beide ließen sich auf Sakuras Sofa fallen und machten mit ihrem Spiel weiter.
Gaara lag über der Rosahaarigen, strich ihr an den Beinen entlang und schob dabei ihren Rock immer höher, unterbrach jedoch nicht seine leidenschaftlichen Küsse.
Sakura ließ all die Zärtlichkeiten zu und drängte sich näher an ihn, wollte ihn schmecken und fühlen.
Ein seufzen entwich ihr, als er begann ihren Hals mit Küssen zu bedecken.
Es tat so unbeschreiblich gut, was er mit ihr machte. Dieses Gefühl, dass er sie begehrte.
So sanft und liebevoll.
Diese sanften Gesten berauschten sie und ließen sie alles um sich herum vergessen.
Fast alles.
Eine ganz bestimmte Person suchte auf einmal ihre Gefühlswelt auf und brachte diese, wie schon so oft, wieder völlig durcheinander.
Sasuke.
War es nicht er, von dem sie sich all dies erhoffte? Diese Leidenschaft und die Berührungen?
Seine Liebe.
Alles wirkte plötzlich so verschwommen und dumpf. Ihre Gedanken kreisten in ihrem Kopf umher und ihr Handeln war ganz automatisch. Die Erwiderung der Küsse war mechanisch, während sie an Sasuke dachte.
Gaara ließ kurz von ihr ab und zog sich seine Oberbekleidung aus.
Was tat sie hier eigentlich? So war sie nicht. Sie konnte nicht einfach so vergessen.
Weitere Küsse wurden über ihren Hals verteilt und dann half Gaara ihr, ihr Oberteil ebenfalls los zu werden.
Sie war nicht so wie Sasuke. Sie konnte nicht mit anderen Männern in intimen Kontakt treten, während ihr Herz für jemand anderen schlug.
Ihr BH wanderte ebenfalls zu Boden.
Ihr Herz fing an zu schmerzen und Tränen wollten sich den Weg zu den Wangen frei bahnen. Sie konnte das nicht tun. Ihr Herz machte da nicht mit. Es tat so schrecklich weh. Sie musste es beenden, so ging es nicht weiter.
Noch ehe Gaara ihren Oberkörper verwöhnen konnte, setzte sie sich abrupt auf und verschränkte die Arme vor ihrer Oberweite.
„Ich kann nicht…bitte…bitte geh…“, brachte sie brüchig hervor und sah traurig auf die Polster ihres Sofas.
Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen, sie wollte nicht seine Reaktion sehen.
Zu sehr schmerzte ihr Herz im Moment.
Es tat so weh.
Sie nahm nur das Rascheln von Anziehsachen wahr und hörte wie sich Schritte von ihr entfernten.
Die Tür wurde mit einem Ruck geöffnet und dann schnell verschlossen.
Er war fort.
Und in genau diesem Moment konnte sie ihre Tränen nicht mehr aufhalten.
~*~
Wegen dem Lied, dass auf der Hochzeit von Sayuri lief...mir ist spontan diese Idee gekommen (was ich dann auch in dem Kapitel mit dem Tanz verbessert habe xD) Nur als Info.
Und im nächsten Kapitel kommt dann endlich das Gespräch zwischen Sasuke und Sakura.
Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat und ich freue mich wie immer über Feedback :>.