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Couples of quite a different nature

von

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Addiction // CarbonCopyShipping

A/N: Lag noch in meinem Ordner herum. Hab ich ganz vergessen hier hochzuladen XD

Zu dem Pairing muss ich mich hoffentlich nicht äußern. Es ist diesmal AU, weil ich mich nicht entscheiden konnte, wo ich das Geschehen spielen lassen soll, da einer nur im Anime und einer nur im Spiel auftaucht. So. Bei weiteren Frage bitte nachfragen :3
 

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„Jetzt hör' verdammt noch Mal auf!“, hörte man Shinji im Badezimmer lauthals protestieren.

Vor der Badewanne kniend versuchte er leicht verzweifelt, sich mit seinen Händen am Wannenrand abzustützen und sich nach oben zu drücken. Doch all seine Proteste wurden erstickt, indem sein Gesicht erneut Bekanntschaft mit dem kalten Wasser machte. Denn die Person, deren Hand ihn an seinem Hinterkopf nach unten drückte, war stärker als er und so blieb ihm nur die Möglichkeit, einfach die Luft anzuhalten, während sein Kopf unter Wasser war.

Als er am Kragen wieder hochgezogen wurde, schnappte er nach Luft und da es so aussah, als würde er nicht nochmal ins kalte Nass gedrückt werden, verschränkte er seine Arme auf dem Wannenrand und bettete seinen Kopf darauf; nur um den anderen nicht ins Gesicht blicken zu müssen. Da er das Schweigen dann aber doch nicht aushielt, stand er vorsichtig auf, um ihn anzusehen.

„Verdammt, was sollte das, Silver?!“, fragte er zornig mit der Hoffnung, dass seine Stimme nicht zu sehr gezittert hatte.

„Was das soll? Ich hab dich doch gewarnt“, knurrte der Rothaarige leicht.

Stimmt. Silver hatte ihn wirklich gewarnt oder besser gesagt gedroht, dass er ihm den Mund ausspülen würde, wenn er ihn dabei nochmal erwischt. Aber woher hätte er wissen sollen, dass Silver es ernst gemeint hatte? Und woher hätte er wissen können, dass es bedeutete, beinahe ertränkt zu werden?

Genervt verließ Shinji das Bad und ignoriert dabei, dass er mit seinen nassen Haaren den Boden voll tropfte. Im Wohnzimmer nahm er dann die in der Zwischenzeit fast abgebrannte Zigarette, warf sie in das halbleere Glas Cognac und kippte das Zeug in die Spüle.

„Zufrieden?“, murrte Shinji und seine Miene verfinsterte sich, als er Silver dabei zusehen musste, wie er die Restpackung Zigaretten wegschmiss und den Restalkohol ebenfalls weg kippte. Ohne zu antworten setzte Silver sich aufs Sofa und forderte Shinji auf, sich neben ihn zu setzten. Nur ungern nahm er platzt und ließ sich auch eher widerwillig seine Haare von Silver trocken rubbeln.

Als Shinjis Haare wieder einigermaßen trocken waren, wollte dieser sich schon von dem anderen abwenden, jedoch hielt Silver ihn am Arm fest und zog ihn zu sich.

„Jetzt bin ich zufrieden“, raunte Silver, ehe er den anderen küsste.

//Wenn das so weiter geht, dann... //

Um den plötzlich aufkommenden Gedanken zu vertreiben, ließ Shinji sich, auch wenn er beinahe ertränkt worden wäre, auf den Kuss ein.
 

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Diese Situation zwischen den Beiden wäre von Außenstehenden wohl missverstanden worden.

Es hätte für sie ausgesehen, als würde sich Silver um seinen Freund Sorgen machen und sie hätten gedacht, dass er ihn vor dem ungesunden Alkohol und den schädlichen Zigaretten retten wollte. Shinji wusste es aber besser. Sowohl Silver als auch ihn selbst kümmerte es normalerweise nicht, wenn der andere seine eigene Gesundheit gefährdete. Es war für sie unwichtig. Deswegen hatte sich Shinji gewundert, wieso Silver in letzter Zeit permanent dagegen war, dass er rauchte und trank.

„Deine Küsse schmecken dann zum Kotzen“, hatte Silver ihm geantwortet und damit hatte sich die Sache für ihn erledigt.

Aber es gab Momente, wie diese, in denen Shinji unzufrieden mit der Antwort war. In solchen Momenten fragte er Silver nochmals, wieso er es zum Kotzen fand. Die Antwort änderte sich nicht und am Ende kam Shinji sich dämlich vor. Welchen anderen Grund hätte es denn sonst geben sollen? Etwa, dass sich Silver sorgt? Der Gedanke war lachhaft. Wie gesagt, keiner von Beiden sorgte sich um die Gesundheit des anderen. Das klang nicht nur seltsam, sondern war auch so. Dessen ungeachtet war ihre Beziehung wie jede andere auch – Okay, dass ist rückblickend gelogen.

Ihre Beziehung war nicht wie jede andere. Manchmal fragten sich ihre Freunde, wieso sie überhaupt zusammen waren. Ab und zu fragten die Beiden sich das Gleiche und kamen zu dem Ergebnis, dass es teils nur eine Frage des Zweckes war. Es war bequemer sowie günstiger, wenn man sich zu zweit eine Wohnung teilte. Zudem hatte man immer die Möglichkeit, mit jemandem etwas zu unternehmen und musste sich auch keinen Vortrag über schlechte Manieren anhören. Sie mussten zugeben, dass sie für diese Gründe eigentlich keine Beziehung führen müssten und eine „normale“ Freundschaft reichen würde. Andererseits küssten sich Freunde nicht auf die Art, wie sie es taten und erst recht schliefen Freunde nicht miteinander – zwangsläufig war dies der Punkt: Die Küsse und den Sex mit dem jeweils anderen wollten sie nicht missen, weshalb sie immer noch zusammen waren.
 

Es war allerdings Reiji, Shinjis Bruder, der zu verschulden hatte, dass sie ein Paar geworden waren. Ihm war nämlich aufgefallen, dass Shinji bei Silver ruhiger sowie ausgeglichener war und auch jetzt war er noch felsenfest davon überzeugt, dass Silvers Nähe seinem Bruder gut tat. Völliger Quatsch, wie Shinji fand und um ihm dies zu demonstrieren, hat er sich auf Silver eingelassen.

Diesem war das ganz vollkommen recht, gab es für ihn doch keinen Grund, wieso er sich nicht auf Shinji hätte einlassen sollen – weder damals noch heute. Die Gründe hatte er aber nie genannt und wenn Shinji ehrlich war, kümmerte es ihn kaum.

Dass sie beide Jungen waren, war auch etwas, was keinen von ihnen störte, da sie zu den Leuten gehörten, die nicht viel darauf Wert legten, sich nur zu einem Geschlecht hingezogen zu fühlen.

Im Gegensatz zu Reiji. Denn obwohl dieser wusste, dass Silver seinem Bruder gut tat und er irgendwie für ihr Zusammenkommen verantwortlich war, mochte er ihre Beziehung nicht. Einfach aus dem Grund, dass er sich partout nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass sein Bruder ausgerechnet mit einem Jungen zusammen war. Lieber hätte er ihn mit einem fürsorglichen Mädchen gesehen, mit welchem Shinji später vielleicht sogar ein Kind bekam. Aber so standen die Chancen schlecht. Jedenfalls versuchte er wenigstens sich daran zu gewöhnen, wusste er doch, dass Shinjis bisherigen Beziehungen mit Mädchen schlimm geendet hatten. Nicht diese Art von schlimm, wobei Shinji den Mädchen jeweils das Herz gebrochen hatte und er dann Schläge von den großen Brüdern der Mädchen bekam oder auf die Art schlimm, dass Shinji selbst gewalttätig gegenüber den Mädchen wurde. Es war auf die Art schlimm, dass Shinji, auch wenn es keiner merkte, aus unbekannten Gründen immer deprimierter wurde. Er hatte sich zwar noch nicht körperlich selbst verletzt, aber Reiji fürchtete sich davor und deshalb tolerierte er ihre Beziehung, denn sie schien Shinji wirklich gut zu tun – auch wenn dieser es nicht merkte und selbst abstritt, wenn Reiji ihn darauf ansprach. Und solange Reiji die Beiden nicht dabei sah, wie sie miteinander rummachten, war es für ihn akzeptabel.
 

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Als Shinji ein Blick neben sich warf, seufzte er. Es war ihm klar gewesen, dass Silver die Sache im Badezimmer bald ignorieren würde. Dass sie danach im Bett gelandet waren, kam zwar selbst für Shinji unerwartet, aber spätestens als Silver ihn geküsst hatte war ihm klar, dass es zwangsläufig wieder darauf hinauslief. Er seufzte abermals. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, jedoch hatte er in solchen Momenten das Gefühl, als ob Silver über sie beide bestimmen würde – und das konnte Shinji nicht ausstehen.

„Es dauert wirklich nicht mehr lange, bis...“ , murmelte Shinji abwesend vor sich hin.

Schwerfällig versuchte er sich im Bett aufzusetzen und wollte dieses verlassen, als sich ein Arm um seine Taille legte und ihn zurück hielt.

//Was zum Teufel ist heute mit Silver los? Es ist doch sonst nicht seine Art, mich fest zu halten, wenn ich weg will//, ärgerte sich Shinji, hatte aber keine weitere Zeit, darüber nachzudenken, da der Rothaarige das Wort ergriff.

„Hast du den Anrufbeantworter schon abgehört?“

„Nein, wieso?“, murrte Shinji.

„Jun hat eine Nachricht hinterlassen.“

Shinji hob eine Augenbraue; hatte er bei Silver gerade einen genervten Unterton heraus gehört?

„Tatsächlich? Worum ging es?“, fragte Shinji nach, ohne seine Verwunderung zu äußern.

„Satoshi feiert doch seinen achtzehnten und Jun wollte uns das mitteilen“, antwortete Silver, woraufhin Shinji gleich wissen wollte, wann die Feier stattfand. Erst sagte Silver nichts, als er dann aber mit der Sprache heraus rücken wollte, klingelte es an der Tür.

Grummelnd schob Shinji Silvers Arm beiseite, stand auf und zog sich an.

Dabei rief er ab und zu „Ich komm ja schon“ in Richtung Tür, da ihm das permanente Klingeln auf die Nerven ging.
 

„Shinji! Silver! Sagt mal, seid ihr taub oder so?!“, sprang ihm ein Blonder junger Mann schon beinahe entgegen.

„Nein, und wenn wir schon mal dabei sind, Jun, dann schrei' nicht das ganze Haus zusammen“, kam es genervt von Shinji.

„Jaja. Verrat mir lieber, ob du wirklich so mitkommen willst“, fragte Jun zweifelnd und deutete auf Shinjis Kleidung.

„Was gibt es denn bitte an meiner Kleidung auszusetzen?“, fragte er verärgert.

„Na, du solltest dich schon dem Anlass entsprechend kleiden“, erklärte Jun ihm.

Erst wollte Shinji fragen, zu welchem Anlass, spürte dann aber, wie Silver ihn von hinten an sich heran zog und setze eine finstere Miene auf. Das konnte nur bedeuten, dass Satoshis Geburtstag, von dem Silver ihm berichten wollte, heute war. Ganz toll. Als wäre der heutige Tag nicht schon mies genug gewesen. Jetzt konnte er schon wieder auf so eine nervige Feier gehen. Der achtzehnte Geburtstag von Shigeru letzte Woche hatte ihm schon die Laune verdorben und jetzt das. Als hätte er nichts besseres zu tun.

„Gib uns ´ne halbe Stunde, dann sind wir unten“, sagte Silver und beförderte den protestierenden Jun nach draußen.

„Was für eine Nervensäge“, murmelte er, bevor er ins Schlafzimmer wollte, um sich umzuziehen – Shinji machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung, indem er sich vor ihn stellte.

„Was wird das?“

„Hättest du mich nicht vorher darüber in Kenntnis setzen können?“

„Wieso? Damit du mir schon früher damit auf die Nerven gehen kannst, dass du keinen Lust darauf hast“, giftete Silver und schob den Kleineren von Beiden zur Seite.

Sprachlos. Ja, dieses Wort passte ganz gut. Shinji war einfach nur sprachlos. So, wie sich Silver heute benahm, hatte Shinji ihn noch nicht erlebt. Dies ärgerte ihn zusätzlich auf die Art, das dies bedeutete, dass er noch nicht alles von Silver wusste. Und wenn er daran dachte, dass es etwas gibt, wovon er nichts wusste, machte ihn das wahnsinnig. Aber all das half nicht, also folgte er Silver stumm und ´kleidete sich dem Anlass entsprechend´.
 

„Sagt mal, ich kam doch nicht unpassend, oder?“, fragte Jun neugierig, von links nach rechts schauend. Als die Beiden, wie angekündigt, eine halbe Stunde später herunter gekommen waren, hatten sie nur geschwiegen und auch jetzt antworteten sie nicht auf die Frage von Jun, der zwischen den Beiden herlief.

„Das nehme ich mal als Ja. Wer hätte bloß gedacht, dass sich sogar unser Ehepaar mal streitet?!“,

grinste der Blonde frech, bevor er sich gerade noch ducken konnte, um Shinjis Faust auszuweichen.

„War doch nur ein Witz, werd' doch nicht gleich so aggressiv“, brummte der Blonde, ehe sie schweigend ihren Weg fortsetzten. Doch typischerweise konnte Jun diese Ruhe nicht ertragen, von daher stellte er eine Frage, die ihm schon etwas länger im Kopf herum spuckte.

„Habt ihr eigentlich ein Geschenk für Satoshi?“

„Nein, unsere Anwesenheit muss ihm reichen“, kam es kurz und schmerzlos von Silver, ehe wieder Ruhe einkehrte, die Jun in den Wahnsinn trieb. Es kam ihm also ganz gelegen, als sie nach zehn Minuten das Haus des Geburtstagskindes erreichten. Freudig wurden sie von Kouki und Hikari begrüßt, die ebenfalls gerade angekommen waren. Glücklicherweise schloss Jun sich den Beiden an, sodass Silver und Shinji erst einmal ihre Ruhe vor ihm hatten.

„Jetzt sei Mal ehrlich, was hast du ihm geholt?“, wollte Shinji von seinem Freund wissen, da er ahnte, dass er Jun nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Das darauffolgende Grinsen auf Silvers Lippen bestätigte ihn in seiner Vermutung.

„Erinnerst du dich noch an mein Telefonat mit Nozomi?“

Zweifelnd schaute er den Rothaarigen an, nickte aber.

„Wir haben mit ein paar anderen etwas Geld zusammen geschmissen, um ihm einen kurzen Auslandstrip zu spendieren.“

„Auslandsaufenthalt? Wohl eher ein Lovehotel in der Gegend und sicher in Begleitung von der Rothaarigen“, murmelte Shinji, was Silver zum Lachen brachte.

Natürlich war das Geld nicht für ein derartigen Aufenthalt gedacht, trotzdem – oder gerade

deshalb? – freute Satoshi sich sehr, als Shigeru ihm das Geschenk im Namen aller überreichte.

Nach dem ganzem Gefühlsduseligem Kram – wie Shinji fand – bildeten sich hier und dort einige Grüppchen, die versuchten, während die Musik laut dröhnte, sich zu unterhalten.
 

Angenervt, da der Tag bisher nicht so verlaufen war, wie er gedacht hatte, lehnte Shinji an der Wand und ließ seinen Blick über die Masse schweifen. Silver war kurz verschwunden, kam dann aber mit zwei Flaschen Bier zurück. Eine Flasche reichte er ihm mit den Worten

„Ausnahmsweise und auch nur eins“ , die andere trank er selbst.

Genau wie Shinji zuvor schaute er durch den Raum und beobachtete die Anderen.

Satoshi stand mit Takeshi, Shigeru sowie Nozomi in Nähe der Musikanlage, ein Stückchen entfernt davon saßen Soul und Gold lachend auf dem Sofa. Erst überlegte Silver, ob er ihnen nicht kurz Hallo sagen sollte, wollte aber Shinji nicht alleine stehen lassen. Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als ein gut gelaunter Jun und ein nicht minder fröhlicher Kouki auf sie zukamen.

„Na, wie geht’s meinen Freunden denn so?“, lallte Jun ihnen entgegen.

„Wir sind nicht einmal eine Stunde hier und schon bist du besoffen? Mein Beileid.“

Das Grinsen von Silver widersprach zwar dem Gesagtem, aber es störte keinen.

„Ach komm, seid doch nicht immer so langweilig“, lallte Jun munter weiter und wollte gerade Shinji dazu überreden, doch auch noch was zu trinken, hielt aber inne, als er Silvers Angst einflößenden Blick hinter sich spürte.

„Ich glaube, ich bring ihn lieber Mal woanders hin“, lachte Kouki verlegen und zog seinen Freund aus der Reichweite der Beiden.

„Ist etwas?“, fragte Silver, als er Shinjis Blick bemerkte.

„Nein“, war nur die Antwort und dennoch schaute er ihn weiter an.
 

„Ah, Silver und Shinji sind ja auch hier. Hab' euch gar nicht gesehen.“

Shinji konnte ein genervtes Stöhnen nicht unterdrücken, als Satoshi gut gelaunt auf sie zukam.

„Solltest du als Geburtstagskind nicht wissen, wer alles zu deinem Geburtstag kommt?“, kommentierte Silver das Ganze nur.

„Ja schon, aber ich hätte nicht gedacht, dass ihr wirklich kommt“, gab er ertappt zu.

„Ich hätte auch nicht gedacht, dass ihr kommt. Also wer hat euch dazu gezwungen; Reiji oder Jun?“, meinte Nozomi, die sich neben Satoshi stellte.

„Ich tippe auf Jun. Auf meinem Geburtstag war jedenfalls er es, der mit den Beiden im Schlepptau aufgetaucht war“, grinste Shigeru; da keiner von Beiden etwas erwiderte, fühlte er sich in seiner Annahme bestätigt und sein Grinsen wurde ein Stück breiter.

„Na, es ist schön, dass ihr hier seid“, freute sich Satoshi.

In Shinji machte sich das Gefühl breit als würde er jetzt ein Gespräch aufgezwungen bekommen und wie nicht anders erwartet plapperte Satoshi auch schon munter drauf los.

„Es ist ja eigentlich Schade, dass ihr euren achtzehnten Geburtstag nicht ebenfalls mit so vielen Leuten gefeiert habt. Dann müssen wir das halt nächstes Jahr mit eurem neunzehnten machen.“

Sobald Shinji von anderen Leuten voll gequatscht wurde, schaltete er für gewöhnlich ab. Meist antwortete er dann unbewusst auf irgendwelche Fragen und so verbesserte er Satoshi auch eher ohne zu denken, denn normalerweise interessierte es ihn nicht, ob das Gesagte von seinem Gegenüber stimmte oder eben nicht stimmte.

„Du meinst den Zwanzigsten.“

Verwundert wurde er von den Dreien angeschaut, während Satoshi mit einem „Wie bitte?“ wissen wollte, ob er sich gerade verhört hatte. Jetzt fiel Shinji auch erst auf, was er im Affekt gesagt hatte und als er Silvers schmunzeln sah, wusste er, dass er das lieber nicht hätte sagen sollen.

„Ich wurde dieses Jahr 18, Silver hingegen schon 19. Wenn du jetzt noch logisch denken könntest, würdest du merken, dass er nächstes Jahr 20 wird“, erklärte Shinji bissig, in der Hoffnung, dass Satoshi nichts weiter dazu sagen würde. Denn es war für ihn nicht nur untypisch, so etwas banales zu berichtigen sondern auch seinen Gegenüber deswegen zu unterbrechen.

„Umso besser. Dann feiern wir halt nächstes Mal deinen zwanzigsten, Silver“, redete Satoshi munter weiter und störte sich nicht mehr an Shinji.
 

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„Ich glaube, Haruka und Yuki sind gerade noch eingetroffen. Wie wäre es, wenn du sie einmal begrüßt?“, unterbrach diesmal Nozomi den Schwarzhaarigen.

„Du hast recht. Na dann, wir sehen uns gleich sicher noch“, grinste Satoshi, schnappte sich Shigeru sowie Nozomi und ging mit ihnen in Richtung der Ankömmlinge.

„Na endlich“, seufzte Silver erleichtert, nachdem Satoshi eine halbe Stunde nur am Reden war. Er wusste zwar, dass dieser Junge lebhaft war, aber bei aller Liebe, das war dann doch etwas zu lebhaft für seinen Geschmack. Er warf einen Blick nach Shinji, um zu sehen, ob bei ihm noch alles okay war. Der schien aber nicht gewillt zu sein, noch da zu bleiben, da er Richtung Tür ging.

„Wo willst du hin?“

„Brauche frische Luft. Kannst ja solange mit Soul und Gold reden“, murrte er und war daraufhin auch schon verschwunden. Silver konnte es nicht fassen. War das sein ernst? Dachte er wirklich, dass Silver sich so leicht abwimmeln ließ? Als ob. Silver kannte ihn bereits gut genug und auch wenn er sich heute anders verhielt als sonst, ahnte er nichts Gutes.
 

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Erschöpft lehnte sich Shinji draußen an die Hausmauer, ehe er eine Zigarette ( die er vor Silver in Sicherheit gebracht hatte) nahm und sie sich in aller Ruhe anzündete. Hätte er sich noch eine Sekunde länger Satoshi antun müssen, hätten sie jetzt einen achtzehn-jährigen Teenager weniger.

Abwesend zog er an seiner Zigarette und als er erneut an ihr ziehen wollte, spürte er auf einmal, wie er nicht gerade sanft gegen die Wand gepresst und ihm die Zigarette aus der Hand gerissen wurde.

Normalerweise hätte er jetzt angefangen seinen Gegenüber wüste Beschimpfungen an den Kopf zu werfen. Nicht, dass er das gerade nicht vorgehabt hätte, aber als er in das Gesicht des Rothaarigen sah, war er dazu nicht im Stande. Stumm sah er ihn an und war, wie zusammenhanglos es auch klingen mag, froh darüber, dass keine Badewanne in der Nähe stand.

„Shinji?! Glaubst du etwa, ich warne dich nur aus Spaß, nur damit du hinter meinem Rücken rauchst“, zischte Silver, der mit seinen Händen Shinjis Handgelenke umfasst hat und ihn so an die Wand drückte.

Stumm schaute Shinji gen Boden und vermied es, ihm in die Augen zu schauen.

„Was zur Hölle ist los mit dir?!“

„Was mit mir los ist? Wer tut den einen auf Mutter Theresa und geht mir damit ziemlich auf die Nerven?!“, knirschte Shinji, schaute seinen Freund aber noch immer nicht an.

Daher wunderte er sich auch, als keine Erwiderung kam, denn er sah nicht den zweifelnden Ausdruck in den grauen Augen des anderen. Aber dazu hatte er auch keine Möglichkeit mehr, denn nun ließ Silver seine Handgelenke los und platzierte seine Hände stattdessen rechts und links neben Shinjis Gesicht, um sich so an der Wand abzustützen.

„Weißt du eigentlich, was du überhaupt machst?“, fragte Silver ihn mit schwacher Stimme, die Shinji verwirrte.

„Ich ertrag diesen Gedanken einfach nicht mehr.“

„Was - ?“

„Nur daran zu denken, dass du mir etwas vorziehst, lässt mich rasend vor Wut werden.“

Perplex schaute Shinji ihn an. Er verstand nicht, was Silver versuchte ihm zu sagen.

Ihm schien die Unwissenheit des anderen aufzufallen, da er kurz schmunzelte; dann wurden seine Züge wieder ernst.

„Weißt du, was für eine Wirkung du auf mich ausübst?! Wie sehr ich dich verlange?! Ich will dich spüren, dich atmen, dich schmecken – und vor allem brauche ich dich“, wisperte Silver ihm ins Ohr und fuhr Shinji dabei abwesend mit seiner Hand über dessen Wange.

„Langsam spüre ich, wie schlimm es ist, wenn du dieses Zeug zu dir nimmst und es mir bevorzugst. Ich hab das Gefühl, als würde man mich schlagen, als würde ich bluten und dann daran sterben. Ich glaube, dass ich mit deiner Abwesenheit auf Entzug bin.“

„Willst du mich verarschen?! Ich soll also wie eine Droge für dich sein?! Das ich nicht lache“, spottete Shinji verächtlich und distanziert .

„Und wenn es wirklich so ist. Wenn du wirklich für mich eine Art neue Droge bist?“, hauchte Silver und platzierte seine Hand auf Shinjis Brust. Erfahrungsgemäß waren diese kleinen Gesten von Silver wirksam und Shinji fügte sich ihm. Aber wie oft hatte Shinji ihm in letzter Zeit bewiesen, dass er auch anders konnte?

„Wenn es wirklich so sein sollte, dann hast du mein Beileid. Denn sollte ich mich von dir trennen, wirst du durch den Entzug ziemlich leiden.“

Das hatte gesessen. Fassungslos starrte Silver ihn an, hätte er doch mit allem gerechnet, nur damit nicht. Schnell versuchte er sich wieder zu fangen, auch wenn es einfacher gesagt war als getan. Als er dann aber seine Fassung wieder hatte, packte er Shinji am Kragen und drückte ihn noch fester – sofern das möglich war – gegen die Wand.

„Es reicht mir langsam mit dir! Kannst du nicht einmal hören, was man dir sagt, ohne etwas dummes zu sagen beziehungsweise zu machen?! Du machst mich wahnsinnig!“

„Aber, aber. Drogen haben auch ihre Nebenwirkungen. Wenn ich also deine Droge bin, musst du schon damit rechnen, dass ich dich aggressiv mache“, grinste Shinji frech, mit der Konsequenz, dass Silver noch fester zupackte.

Eine Zeit lang funkelten sich Beide wütend an. Silver, weil er es nicht fassen konnte, wie gnadenlos Shinji heute war und Shinji, weil... ja wieso eigentlich? Weil er gesagt bekommen hat, wie wichtig er für seinen Freund ist?! Silver überlegte, ihn einfach stehen zu lassen, wollte sogar gerade diese Überlegung in die Tat umsetzten, als er inne hielt und Shinji erneut ungläubig anschaute.

Die Wut in dessen Augen war nämlich verschwunden und an dessen Stelle traten eine gewisse Verbitterung, Erkenntnis und Kapitulation – Wobei die Kapitulation zum Schluss als Akzeptanz die überhand gewann. Das war das erste Mal, wo man Silver anmerkte, dass er sich um Shinji sorgte unter anderem auch weil er seinen Namen flüsterte.

„Du verdammter Idiot.“

„Was?“

„Glaubst du etwa, ich mach das aus Spaß? Denkst du etwa, du bist der Einzige, der von etwas Abhängig ist“, brüllte Shinji ihm schon beinahe entgegen, sodass Silver seinen Griff lockerte.
 

„Ich hab schon geahnt, dass es nicht zu verhindern war...“, murmelte Shinji und lehnte seinen Kopf an Silvers Schulter. Zögernd legte er seine Arme um den Jüngeren, in der Hoffnung, dass jetzt keiner vorbei käme. Dann wartete er einfach, bis Shinji von sich aus etwas sagte.

„Dabei heißt es doch immer, man soll sich eine Ablenkung, etwas anderes suchen, damit man von seiner Sucht loskommt – das ist wohl gelogen.“

„Ach ja? Spuck´s aus: Was ist los?“

Ein heiseres Lachen ließ Silver etwas zusammen zucken.

„Ich dachte, bevor ich süchtig werde, suche ich mir etwas anderes, nach dem ich verlange. Aber es hat wohl nicht funktioniert. Bevor ich eine Droge finden konnte, von der ich weiß, dass sie mich nicht in Stich lassen würde, bin ich jetzt doch nach dem falschen süchtig.“

„Shinji, würdest du mich bitte Mal aufklären?!“, Silvers Stimme war schärfer als beabsichtigt, jedoch rückte Shinji dennoch mit der Sprache heraus – auch wenn sie nicht so war, wie er erhofft hatte.

„Bist du eigentlich immer so dämlich? Muss ich es etwa noch deutlicher ausdrücken?! Ich trinke und rauche wegen dir, verdammt noch Mal. Bloß, damit ich nicht süchtig nach dir werde. Ich hab einfach keine Lust, nach dir zu verlangen, wenn doch jederzeit die Möglichkeit besteht, dass du mich fallen lässt. Aber jetzt ist es eh zu spät. Und bevor du wieder fragst: Ja, ich bin süchtig nach dir. Nach dir und deiner bescheuerten Art von Zuneigung. Nach deinem Atem, nach deinen Bewegungen – einfach nach allen Dingen, die du tust.“

Nachdem Shinji dieses Geständnis losgeworden war, breitete sich Schweigen aus.

Dies hielt eine Weile an, bis Silver plötzlich gequält grinste.

„Wir sind schon erbärmlich, oder? Sind abhängig vom jeweils anderen und wenn es so weiter geht, werden wir uns wohl gegenseitig wie die Luft zum Atmen brauchen.“

Shinji schmunzelte daraufhin.

„Ja, einfach nur krank“

Das diesen Worten ein Kuss folgte, war für sie so selbstverständlich, wie das Stillschweigen darüber, was sie sich gerade gegenseitig gesagt hatten...
 

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„Kouki, ich will nach Hause!“, jammerte ein total besoffener Jun.

„Jaaa gleich.“

„... Kouki, ich will JETZT nach Hause. Die SMS kannst du auch gleich verschicken.“

„Einen Moment.“

Vom Blonden allmählich genervt, tippte Kouki noch die letzten paar Buchstaben in sein Handy ein, fügte das soeben geschossene Foto hinzu und schickte die Nachricht ab.

Zufrieden mit sich selbst steckte er das Handy in seine Hosentasche und stütze Jun, der beinahe nähere Freundschaft mit dem Boden geschlossen hätte.

„Können wir jetzt Heim?“

„Ja, ich bring dich ja nach Hause“, antwortete er Jun, ohne sich das Kichern verkneifen zu können.
 

Hi Reiji :D

Ich hoffe, ich störe zur späten Stunde nicht.

Eigentlich wollte ich dir nur mitteilen, dass du wohl Recht hattest.

Womit? Nun, es wird dich sicher nicht wundern, dass dein kleiner Bruder wohl doch etwas reifer geworden ist. Immerhin scheint es so, als würde er ab heute zu seinen Gefühlen stehen.

Denn wie du schon gesagt hast, scheint er sich in Silvers Nähe wirklich gut zu fühlen.

Ich denke Mal, von nun an wird es mit den Beiden bergauf gehen.

Du willst mir nicht glauben? Dann schau dir doch das nette Bildchen an, was ich der Nachricht hinzugefügt habe. Ich werde dann mal den besoffenen Jun heile abtransportieren, bevor er mit seinem Gejammer auf uns aufmerksam macht. Obwohl, die Beiden ganz schön vertieft sind ...

Ich wünsche dir noch eine schöne Nacht.

Lg

Kouki

P.S.: Ich weiß ja, dass du dem männlichem Geschlecht nicht gerne beim knutschen zusiehst, aber selbst Schuld – hättest du bei Shinjis Erziehung mal besser Acht gegeben :P
 

- FIN -

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Alle noch vollzählig und am Leben? Gut.

Der nächste OS wird auch für die etwas sein, die kein Shonen-ai mögen.

Wir nämlich zu Fireredshipping :3

Und dann nochmal für die, die aufgepasst haben:

Richtig, im letzen OS war der nicht erwähnte Typ bei Shinji Silver. Wer es gemerkt hat: Bin beeindruckt XDD
 

Zur Übersicht:

Haruka = Maike/May

Jun = Barry

Kouki = Lucius/Lucas

Nozomi = Zoey

Reiji = Reggie

Shigeru = Gary

Shinji = Paul

Satoshi = Ash

Yuki = Brix/Brendan

Silver, Soul, Gold = Ist denke ich klar :3



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mor
2011-03-03T14:25:07+00:00 03.03.2011 15:25
^^ Kann man sich Bei Dir auch ein Pairing wünschen? Wenn ja Dann währe ich für Das Pairing Drew&Ash ^^


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