Zum Inhalt der Seite

Learning to live

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 2

A/N: Ich habe leider überhaupt keine Ahnung, was alles auf einer tropischen Insel wächst, und auch nicht, wie man ein Boot baut... Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen und habt trotzdem Spaß beim Lesen.
 

Learning to Live
 

Kapitel 2
 

-
 

"So, was braucht man alles, um ein Boot zu bauen? Zunächst einmal... Holz! Jede Menge Holz! Barbossa!" rief der Dunkelhaarige seinem ehemaligen ersten Maat zu. "Fäll einen Baum!"
 

Der Angesprochene hob eine Augenbraue. "Womit denn?"
 

Jack hatte schon seinen Mund geöffnet um zu antworten, doch dann stellte er sich dieselbe Frage. Ja, womit überhaupt? Sie hatten keine scharfen Gegenstände auf der Insel. Jack hatte allein seine Pistole, mit nur einem Schuss darin, und Barbossa hatte überhaupt keine Waffe.
 

Er spürte den erwartenden Blick des Älteren und beeilte sich zu antworten: "Mit... deinen Fingernägeln!"
 

Barbossa sah ihn perplex an, und Jack blickte auffordernd zurück. "Los, ich habe die Waffe, und ich entscheide, was zu tun ist. Und dir habe ich gerade die Aufgabe zugeteilt, diesen Baum hier -" er deutete wahllos auf einen der Bäume, "zu fällen, und wenn du schon dabei bist auch noch ein paar andere. Womit ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal! Ach und ehe ich es vergesse - klettere doch bitte auf diese Palme dort -" er zeigte auf die Palme an die sich der Grauhaarige gelehnt hatte, "und pflück ein paar Kokosnüsse! Ich bin am verhungern! Klar soweit?!" Er bedeutete ihm, endlich anzufangen.
 

Der andere erhob sich von seinem Platz. "Wie wäre es denn, wenn ich auf diese Palme klettere und uns was zu essen beschaffe, und du in der Zeit in deinem Rumversteck nachschaust, ob da noch irgend etwas Nützliches drin ist. Beispielsweise ein Seil oder ein Säbel, Messer oder irgendetwas Scharfes. Eine Axt wäre nicht schlecht!" fügte er hinzu.
 

Jack sah ihn eine Weile nachdenklich an, dann zuckte er mit den Schultern und wand sich der Falltür zu. Während er damit beschäftigt war, den Raum zu durchwühlen, kletterte Barbossa auf die Palme und warf mehrere Kokosnüsse herunter.
 

Auch der andere Pirat hatte Erfolg mit seiner Suche. Er brachte zwei Säbel, ein Seil und ein großes Laken zum Vorschein, welches zwar schon ein paar Löcher hatte, aber sonst noch robust zu sein schien.
 

"Was man nicht alles findet," meinte Barbossa triumphierend, denn schließlich war es seine Idee gewesen, das Versteck zu durchsuchen. Der Andere nahm von diesen Worten keine Notiz. "So, nun kannst du ja meinem Befehl Folge leisten!" sagte er und reichte dem Älteren einen der Säbel. "Und keine faulen Tricks!" fügte er schnell hinzu. „Du hast zwar jetzt einen Säbel, doch ich habe auch einen Säbel, und ich habe immer noch meine Pistole. Und außerdem wirst du mir den Säbel zurück geben, sobald du die Bäume gefällt hast. Klar soweit?!“
 

„Wie hätte ich auch je etwas anderes denken können!“ meinte Barbossa bissig. "Aber was würdest du denn davon halten, mir zu helfen? Zu zweit sind die Bäume viel schneller gefällt!"
 

Jack lachte nur. "Das würde ich ja liebend gerne, aber weißt du,... ich habe noch eine sehr wichtige Verabredung mit einer Rumflasche... Und die will ich auf keinen Fall verpassen!“
 

Barbossa schnitt eine Grimasse und machte sich an die Arbeit. Es war nicht leicht, mit einem einfachen Säbel dicke Bäume zu fällen, doch irgendwie schaffte er es. Mit dem Seil, das Jack gefunden hatte, zog er Baum für Baum an den Strand, was sehr anstrengend war und ihn seine ganze Kraft kostete.
 

Als er endlich fertig war und sich erschöpft an eine Palme lehnte, betrachtete Jack sich das Werk seines ehemaligen ersten Maats. Er war zufrieden, Barbossa hatte ganze Arbeit geleistet. "Gut gemacht!" meinte er. „So, und jetzt gib mir deinen Säbel!“
 

Kommentarlos übergab Barbossa die Waffe und beobachtete stumm, wie Jack sich beide Säbel an seinen Gürtel schnallte. „Das war es.“ sagte er dann. „Den Rest mache ich alleine." Barbossa hob eine Augenbraue. "Das soll heißen?"
 

"Das heißt," erklärte Jack während er heftig gestikulierte, "dass ich, weil ich ja Captain Jack Sparrow bin, das Boot alleine bauen werde, da ich weiß, dass du weißt, dass ich vorhabe, dich auf dieser Insel zu lassen um alleine fort zu segeln, und du deshalb versuchen wirst, mein Boot zu sabotieren, sodass es sinkt, wenn ich auf offenem Meer bin. Klar soweit?"
 

Der Ältere starrte ihn fassungslos an. Auf diese Idee war er noch gar nicht gekommen, doch sie war gar nicht mal schlecht, musste er zugeben. Dennoch hatte er gehofft, dass Jack es sich noch einmal anders überlegen und beschließen würde, mit ihm gemeinsam zu fliehen. Aber noch war ja nicht aller Tage Abend. Barbossa wusste, dass Jack es niemals schaffen würde, ganz alleine ein Boot zu bauen. Er mochte vielleicht ein mittelmäßiger bis guter Captain sein, doch das machte ihn noch nicht zu einem guten Architekten.
 

Er zuckte also nur mit den Schultern und legte sich unter eine Palme um etwas Schlaf zu finden. Er sah gerade noch, wie Jack einen Säbel zog und aus seinem Blickfeld entschwand, dann war er auch schon in einen tiefen Schlaf gesunken.
 

~*~
 

Als er wieder erwachte, stand die Sonne bereits tief am Himmel. Einer der Baumstämme, die er am Morgen in schweißtreibender Arbeit gefällt und an den Strand gezogen hatte, war in der Mitte gespalten, ansonsten schien jedoch noch nichts passiert zu sein.
 

Barbossa erhob sich. Jack konnte unmöglich so lange Zeit dafür benötigt haben, einen einzelnen Baum zu zersägen, aber es schien tatsächlich noch nichts anderes gemacht worden zu sein. Und von Jack selbst fehlte jede Spur.
 

Barbossas erster Gedanke war es, sich wieder hinzulegen und weiterzuschlafen. Aber er hatte Durst, und langsam auch Hunger- ganz normale Gefühle, mit denen er jedoch lange Jahre über nicht zu kämpfen hatte. Missmutig machte Barbossa sich auf um das Innere der Insel zu erkunden. Vielleicht fand er ja ein paar Bananen, und eine Quelle mit Trinkwasser käme ihm auch ganz gelegen. Wie Jack es fertig brachte sich ganz allein von Rum zu ernähren würde er wohl niemals begreifen.
 

Während Barbossa sich durch das Unterholz kämpfte verfluchte er Jack dafür, dass dieser ihm seinen Säbel wieder abgenommen hatte. Diesen hätte er hier im Dschungel tatsächlich gut gebrauchen können. Doch auch wenn er bei seiner Rückkehr an den Strand mit unzähligen kleinen Kratzern übersät und sein Hemd an einer Stelle gerissen war, so war sein Ausflug dennoch ein Erfolg gewesen.
 

Er hatte einen Baum mit Mangos und sogar eine Papaya-Staude entdeckt. Ob diese Pflanzen hier schon immer wuchsen oder ob frühere Bewohner der Insel sie einst hier pflanzten konnte er nicht sagen, doch er war wirklich froh, eine Abwechslung zu den Kokosnüssen gefunden zu haben. Eine Quelle hatte er nicht entdeckt, doch er ging davon aus, dass er die Zeit, die er noch auf der Insel verbringen würde, mit Fruchtsaft überbrücken konnte.
 

Er hatte so viele Früchte wie er tragen konnte mit an den Strand gebracht und ließ sie im Schatten einer Palme in den Sand fallen.
 

„Oh wie schön, du hast mir etwas mitgebracht!“ ertönte auch gleich die Stimme von Jack, der in der Zwischenzeit wieder aufgetaucht war, jedoch noch immer nicht am Boot gearbeitet hatte. Stattdessen stank sein Atem erneut verdächtig nach starkem Alkohol. „Das wär doch nicht nötig gewesen! Lass mal sehen... Mangos und Papayas. Nicht das Feinste vom Feinsten, doch es wird erst einmal genügen.“
 

Jack ließ sich auf die Knie sinken und griff nach einer Mango. Barbossa sah ihm stillschweigend beim Essen zu, fassungslos über Jacks Verhalten. „Ich dachte, du wolltest ein Boot bauen.“ sagte er schließlich halbherzig, und Jack hob seinen Blick und sah Barbossa strahlend an.
 

„Ja das sagte ich.“ gab er zu. „Aber weißt du was! Während ich diesen Baumstamm mit meinem Säbel zerlegte, kam mir plötzlich eine glorreiche Idee! Was hältst du davon wenn DU das Boot für mich baust, und ICH deine Arbeit überwache und darauf aufpasse, dass du mein Boot bei deiner Arbeit nicht sabotierst?“
 

Barbossa warf einen Blick hinauf zum Himmel, der soviel heißen konnte wie ~Womit habe ich das nur verdient~. Dann ließ er seinen Blick über die beiden Säbel und die Pistole gleiten, die allesamt an Jacks Gürtel befestigt waren, und er ergab sich seinem Schicksal. „Klingt nach einem großartigen Plan.“ meinte er trocken.
 

~*~
 

Tage vergingen, in denen Barbossa die Bäume zerlegte und mühsam zu Brettern verarbeitete. In denen er Taue schlug aus allem, was der Dschungel an Material dafür hergab. In denen er Feuer machte und Essen besorgte während Jack seine Arbeit halbherzig überwachte und Rum trank und Früchte aß.
 

Des Nachts war Barbossa meist so müde, dass er einschlief sobald sein Kopf den Sand berührte und des Morgens erst wieder erwachte, wenn Jack ihm kaltes Wasser über den Kopf schüttete.
 

Jack führte sich auf, als wäre er ein König, und Barbossa nichts als sein Sklave, mit dem er tun und lassen durfte, was er wollte. Aber so ging das nicht weiter. So durfte das nicht weitergehen! Barbossa würde sich lieber freiwillig die Kugel geben anstatt mit anzusehen wie Jack in dem Boot davon segelte, welches Barbossa im Alleingang gebaut hatte!
 

Irgendetwas musste sich ändern. Irgendwie musste er es schaffen, den Spieß umzudrehen und Jack endlich zur Vernunft zu bringen.
 

Nur wie?
 

~*~
 

"Barbossa! Ich brauche Feuerholz!" rief Jack, der sich gemütlich an eine Palme gelehnt hatte. In seiner Hand hielt er Kokosnuss-Streifen, von denen er dann und wann genüsslich ein Stück abbiss. Eine beinahe leere Flasche Rum lag neben ihm, und dann und wann nahm Jack einen kräftigen Zug.
 

Barbossa grummelte etwas Unverständliches und verschwand dann im Unterholz. Einige Zeit später kam er mit mehreren großen Ästen und Stöcken zurück. Er legte sie auf einen Haufen, nahm zwei kleine Stöcke und war im Begriff, ein Feuer zu machen, als sein Blick auf Jacks Rumflasche fiel. Ein Plan begann in seinem Kopf Gestalt anzunehmen. Und wieso hatte er nicht bereits früher daran gedacht!
 

„Dein Rum ist fast leer!“ meinte Barbossa in besorgtem Tonfall, während er das Feuer entzündete. „Soll ich dir eine neue Flasche besorgen?“
 

Ein breites Lächeln stahl sich auf Jacks Gesichtszüge. „Du hast anscheinend endlich begriffen, wie dieses Spiel funktioniert. Ja Barbossa, besorg mir eine neue Flasche Rum!“
 

Barbossa erhob sich und verlor keine Zeit damit, zwei Flaschen Rum aus dem alten Schmugglerversteck zu holen. Jack musste trinken, heute Nacht. Er musste viel trinken, und tief und fest schlafen. Er warf einen Blick über den Strand hinweg zu Jack, um sicher zu gehen, dass dieser ihn auch nicht beobachtete. Doch Jack starrte bloß gedankenverloren ins Feuer. Barbossa nutzte die Gelegenheit, zum Meer zu laufen und den Rum aus der einen Flasche in das Wasser zu entleeren. Dann füllte er die Flasche bis zum Rand mit Meerwasser und kehrte schließlich zum Feuer zurück.
 

„Hier bitte.“ sagte Barbossa und reichte Jack die Flasche mit dem Rum. „Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mir auch einen Schluck genehmige, oder?“
 

„Natürlich nicht.“ meinte Jack wohlwollend, während er den Korken mit seinen Zähnen von der Flasche befreite. „Solange du noch genug für mich übrig lässt und der Rum deine Arbeit morgen nicht beeinträchtigt, kannst du gerne einen Schluck trinken! Stoß mit mir an!“
 

Meerwasser zu trinken war eine widerliche Angelegenheit. Das Wasser war salzig und machte Durst, und wenn man zu viel davon trank, konnte man krank werden. Barbossa achtete darauf nur kleine Schlucke zu nehmen, und wann immer Jack für einen Moment unachtsam war, entleerte er einen Teil seiner Flasche heimlich im Sand.
 

„Du musst schneller trinken, Jack!“ meinte Barbossa, und er hielt dem Dunkelhaarigen seine bereits halb leere Flasche entgegen. „Ich dachte, du wärst so ein begnadeter Trinker, aber ich als Anfänger habe dich schon längst überholt!“
 

Jack begutachtete kritisch seine Flasche, die er noch nicht einmal zu einem Viertel geleert hatte. Er hatte schon gut einen sitzen und normalerweise hörte er auf zu trinken sobald er die Kontrolle zu verlieren glaubte. Doch Barbossas kühne Worte provozierten ihn, und sein Stolz verbot es ihm, diese offensichtliche Einladung in den Wind zu schlagen.
 

„Du wirst schon noch sehen, wer hier wen unter den Tisch trinkt!“meinte er dann, und er nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Flasche, und dann noch einen und noch einen, und mit Genugtuung sah er, dass Barbossa ebenfalls einen großen Zug aus seiner Flasche nahm und diesen dann sofort mit einem angeekelten Gesichtsausdruck in den Sand spuckte.
 

„Anfffänger!“ höhnte Jack, und er merkte gar nicht, dass er anfing zu nuscheln. „Den guten Rumm einfach ausssspuckn!“ Und mit diesen Worten nahm er noch einen kräftigen Zug. Er begutachtete den Rum in seiner Hand und wunderte sich, wie aus der einen Flasche plötzlich zwei werden konnten. Er zuckte mit den Schultern und schenkte Barbossa ein breites Grinsen. „Swei Flaschn sind immanoch bessssa als eine!“
 

Und während Barbossa ihn noch verwirrt anblickte leerte Jack seine Flasche mit ein paar kräftigen Zügen und ließ sich nach hinten auf den Sand sinken. „Morgen... willisch Fisssch zum Frühstückkk... Klarsovait?“ sagte er noch, dann drehte er sich zur Seite und war kurz darauf eingeschlafen.
 

Barbossa schüttelte den Kopf, bevor er den Rest seines Meerwassers in den Sand kippte. Das war einfach gewesen. Beinahe schon zu einfach. Jack war so unachtsam geworden, da er sich in seiner Rolle als Befehlshaber viel zu sicher glaubte. Genau aus diesem Grund war die Meuterei damals schon so einfach und glatt über die Bühne gegangen.
 

So wie am ersten Abend auf dieser Insel befand sich Barbossa nun in der Situation, in der er seinem ehemaligen Captain einfach seine Pistole wegnehmen konnte. Beim ersten Mal hatte er es nicht getan, aus einem mehr oder weniger guten Willen heraus und natürlich, weil ihm die Kugel zu jenem Zeitpunkt gar nichts anhaben konnte. Doch die Situation hatte sich drastisch geändert, und das nicht zu seinem Vorteil.
 

„Fisch wollen wir zum Frühstück, wie?“ murmelte Barbossa, während sich seine Hand Zentimeter um Zentimeter Jacks Gürtel näherte. „Wollen wir doch mal sehen, wie gut du im Fangen bist...“
 

-

Fortsetzung folgt.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _StrawHat_Luffy_
2010-10-16T13:54:56+00:00 16.10.2010 15:54
echt wieder ein geniales kapital ;)

also, dass jack so naiv ist und sich so leicht überführn lässt, passt zu ihm ^^ er hat sich einfach zu wohl gefühlt in seiner rolle als könig :p
barbossa hat einfach mehr in der birne ^^
tja ja...der alkohol...ist schon was schlechtes ^^

Obwohl ich Jack mehr mag als Barbossa tat mir Barbossa schon direkt leid unter Jacks Herrschaft ;) aber nur fast! ^^

Schreib bald weiter :)
Ach ja...eine Freundin und ich schreiben auch eine FdK-Geschichte...wenn du mal Lust hast, dann schau doch mal rein und sag mir, was du davon hältst ;) aber vergiss nicht die Beschreibung zu lesen ^^

glg


Zurück