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Uncontrollable

Wenn aus Freunden Feinde werden.
von

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Zu schön um wahr zu sein - Adam

Schneller als ich mich versah, stand ich alleine zwischen den Bäumen.

Meine Hand lang an meiner geröteten Wange. Was wohl noch alles ans Licht kommen würde? Wahrscheinlich ließ ich die nächste Bombe platzen. Doch ich würde mich nicht umstimmen lassen. Ich musste endlich durchgreifen! Egal, was dabei rauskommen konnte. Meine freie Hand schob ich in meine Hosentasche. Den Zettel aus dieser gegriffen knüllte ich ihn zusammen und ließ ihn ins Laub sinken. Ja, ich hatte Shelbys Notiz, welche an Tracy gerichtet war, abgefangen. Immerhin war mir wichtig etwas Zeit alleine mit ihr zu verbringen. Das Feuerholz-Sammeln kam dafür wie gerufen. So würde niemand ahnen worum es eigentlich gehen würde.Ich wusste schon wie ich das alles anstellen würde, doch vorerst musste ich mich um unser Lagerfeuer kümmern. Das alles dauerte alleine natürlich doppelt solange.Irgendwann hatte ich genügend Holz aus dem Wald getragen und vor der Hütte abgelegt. Der Boden war trocken, gut geeignet also. Nun sollte bloß noch eine breite Einkerbung geschaffen werden und da ich nicht mit freiwilligen für diesen Job rechnete übernahm ich diese Aufgabe.

Als Mike und Simon den Weg zur Hütte hinauffuhren, war ich gerade damit beschäftigt die erste Ladung Holz in das vollendete Loch zu laden.

„Hey Adam,brauchst du Hilfe?“, bot Simon bereitwillig an, ich winkte jedoch dankbar ab.

Ich war fast fertig, der Rest war kein Problem mehr. Simon und Mike schnappten sich die Einkaufstüten und liefen ins Haus. Simon war schneller als Mike, ein geeigneter Zeitpunkt. Dachte ich...

„Mike?“, rief ich ihn und ging auf ihn zu. Mir die Hände an meiner Hose abgewischt, sah ich ihn zögernd an, als er stehen geblieben war.

„Sag mal...was ist das zwischen dir und Shelby?“, tastete ich mich vorsichtig an das Thema heran.

Auch wenn Shelby verärgert über mich gewesen war.

Auch wenn ich mir eine gefangen hatte und für keine weiteren Missverständnisse, die auf tiefere Gefühle meinerseits lenkten, verantwortlich sein wollte hatte ich ihr versprochen zu helfen. Und solche Versprechen hielt ich. Immer.

Denn wenn ihre Erzählungen stimmten, mussten wir zu ihr halten. Ich zumindest würde es. Mike reagierte seltsam gereizt auf meine Frage und ließ die Tüten neben sich auf den Boden fallen.

„Momentan noch nicht viel, wieso?“, brummte er leise. Ihm schien das zuzusetzen.

„Nunja...du würdest doch nichts tun,was sie nicht möchte,oder?“

Seine Augenbrauen zogen sich irritiert zusammen, sein Blick schweifte kurz an mir vorbei.

„Nein. Ihr nicht.“, folgte eine leise Antwort und ich kaufte sie ihm ab. Wieso? Ich war der Meinung gewesen Aufrichtigkeit in seinem Blick gesehen zu haben. Außerdem war es mir so oder so schwergefallen ihr zu glauben, nach ihrem Geständnis konnte ich mir sogar den Grund für ihre Lüge denken. Nickend wand ich mich von Mike ab. Für mich war genug gesagt, Mike jedoch rief mich noch einmal zurück, also drehte ich mich erneut zu ihm um.

„Finger weg von ihr,verstanden?“, nun klang er bei weitem bedrohlicher. Er klang wieder nach sich selbst. Ich musste lachen - wobei ich mir alle Mühe gab nicht gar zu verbittert zu klingen.

„Alles klar,Boss.“, er erwiderte mein Lachen mit einem breiten Grinsen und bewegte sich nach drin. Den Kopf leicht geschüttelt hob ich die letzten Äste auf und warf sie in die Grube.

„Wollten wir das nicht zusammen erledigen?“, ertönte eine helle Stimme.

Tracy stand am Treppenabsatz der Veranda und sah zu mir und meinem Werk hinunter.

Ich kratzte mich ertappt am Hinterkopf und sah selbst kurz hinab.

„Stimmt, aber du hattest wohl einiges mit Miranda zu besprechen. Ich hatte etwas Zeit übrig.“, außerdem hatte ich mit ihr anderes geplant.

„Seilen wir uns trotzdem kurz ab? Etwas Ruhe könnte mir gut tun.“

Zu meiner Verwunderung kam die Frage von ihrer Seite. Musik in meinen Ohren.

Ich nickte und wischte mir etwas Schweiß von der Stirn. Ich war sicherlich nicht in der besten Verfassung. Ich hätte eine Dusche vertragen können, doch die ruhigen Minuten mit ihr würde ich für nichts auf der Welt eintauschen. Sie lächelte munter, schob die Finger in die Hosentaschen und schritt die wenigen Treppen hinunter. Auf sie zugegangen liefen wir nebeneinander den Pfad in den Wald hinein, den ich heute schon einmal betreten hatte.

Es schien als wären die Rollen nun getauscht. Jetzt kämpfte ich mit meinen Gefühlen.

Der Drang nach ihrer Hand zu greifen war so groß, dass meine Finger sogar merklich kribbelten, doch ich wagte es nicht diesem Bedürfnis nachzukommen.

So musste Shelby sich gefühlt haben. Sie tat mir wirklich Leid. War nur zu hoffen,dass es für mich besser ausging als für sie.

Wir redeten nicht viel, liefen einfach ruhig und gemächlich den Pfad entlang bis wir irgendwann an einen Bach kamen.

Tracy blieb an dessen Rand stehen, zog ihre Schuhe aus und setzte den ersten Fuß ins Wasser. Ich stand neben ihr und beobachtete ihr Vorhaben grinsend.

Kaum hatten ihre Zehen das Wasser erreicht, griff sie nach meinem Arm und zog den Fuß zurück.

„Verdammt ist das kalt.“, jammerte sie lachend.

Ich stimmte in ihr Lachen ein und legte den Arm um ihre Hüfte um sie zu stützen - völlig uneigennützig, wenn sich versteht.

„Das hätte ich dir auch sagen können.“

Sie zeigte mir die Zunge und stellte den Fuß nun doch im Wasser ab.

Die Augen grinsend verdreht sah ich zu wie sie das Gesicht verzog.

„Du wirst dich erkälten.“

„Mach dir nicht ständig sorgen um mich.“, und schon stand auch der zweite Fuß im Bach.

Sie ließ mich los und lief vorsichtig mit ihren Schuhen in der Hand auf einen großen Stein zu der au dem Wasser ragte. Ich setzte mich ihr gegenüber auf den Boden. Die Beine leicht angewinkelt, stützte ich mich mit den Händen hinter mir auf der kühlen Erde ab.

Auch Tracy hatte sich nun gesetzt und die Füße wieder aus dem Wasser gezogen. Schweigend sahen wir uns bloß an, wobei ich mir alle Mühe geben musste mich nicht in ihrem Blick zu verlieren.

„Was ist los mit dir?“, ergriff Trace schließlich das Wort und stützte den Kopf in den Händen ab. Ich brauchte einen Moment meinen Mut zu fassen und mich an meinen Plan zu halten. Zu lange hatte ich auf diesen Moment gewartet, zu oft war ich ihn im Kopf durchgegangen.

„Ich wollte schon eine ganze Weile mit dir reden.“

Tracy legte den Kopf schief,sodass ihre Haare auf die Seite rutschten.

„Ich wusste, dass etwas nicht stimmt. Es war also doch gut, dich mal zur Seite zu ziehen.“, ehe ich etwas antwortete, stand sie wieder auf und kam auf mich zu um sich zu mir zu setzen.

„Also Adam, raus damit. Was beschäftigt dich?“, ihre Hand legte sie auf meinem Bein ab.

Wieder eine Berührung die mich angenehm schaudern ließ.

„Weißt du...du bist mir verdammt wichtig Trace.“, fing ich vorsichtig an.

Noch immer schien ihn Blick unergründlich.

„Du mir auch, deswegen möchte ich, dass du mir immer erzählst was dir auf dem Herzen liegt ...und weiter?“, meine Gesprächspausen schienen wohl zu lang, sonst würde sie nicht nachsetzen. Mein Herz raste, mein Kopf arbeitete auf Hochtouren. Immer wieder baute ich mir Sätze gedanklich zusammen, die ich an sie richten wollte doch keiner schien passend. So wurde das nichts. Vielleicht sollte ich mir ein Bespiel an Shelby nehmen und alles auf eine Karte setzen. Nicht alles, dass ich fast zusammenklappte vor lauter Aufregung. Lasst euch eines sagen...das ist bei weitem nicht so einfach wie es in den Kinofilmen immer scheint. Die Zeit schien still zu stehen.

Meinen Kopf leicht schief gelegt, bewegte ich mich vorsichtig auf sie zu und achtete auf jede einzelne ihrer Reaktionen.

Unsere Lippen waren bloß noch wenige Zentimeter von einander entfernt, ich sah wie ihre Wangen erröteten doch sie hielt still. Wich nicht zurück.

In mir machten sich bereits sämtliche Glücksgefühle breit. Und das noch bevor ich überhaupt gewonnen hatte. Ihr süßer Duft schlug mir entgegen, Wind führ ihr sacht durchs Haar und fühlte sich angenehm auf meiner Haut an.

„Ich liebe dich.“, hauchte ich und wollte auch die letzten Zentimeter hinter mich bringen, leider kam ich nicht so weit.

Ihr Handy klingelte und sie reagierte darauf. Als sie sich erschrocken wegdrehte und es aus ihrer Hosentasche zog, atmete ich tief ein und senkte den Blick.

Mich von ihr abgewendet schien für mich während sie abhob alles zerbrochen.

Ich war wütend über das schlechte Timing. Und über die Tatsache, dass sie wohl gerade mit Josh telefonierte. Außerdem verärgerte mich, dass sie überhaupt abgehoben hatte.

Doch was viel schlimmer war, war die Enttäuschung. Obwohl sie nichts gesagt und mich zurückgestoßen hatte, fühlte es sich unerträglich an.

Ich nahm keines ihrer Worte wahr, bemerkte nicht einmal wie sie aufgestanden war.

„Komm schon,Adam!“,forderte sie mich nahezu hektisch auf.

Erst jetzt blickte ich verwundert auf.

„Irgendwas stimmt nicht. Miranda meinte, Mike dreht durch.“

Also hatte sie nicht mit Josh geredet. Immerhin ein schwacher Trost.

Mich erhoben, lief ich eilig mit ihr zurück. Nun schien alles gelaufen zu sein... für mich stand eines fest: So schnell würde ich mich in diesem Thema nicht wiederholen. Ich hatte gesagt, was ich zu sagen hatte. Auch wenn ich mich kurz gefasst hatte. Doch Tracy...sie reagierte nicht darauf. Sie tat so als wäre nichts gewesen. Schlimmer hätte es nicht kommen können.

Wieder verließ ich den Wald und schritt auf die Hütte zu. Bloß war diesmal ich derjenige, dessen Herz im Wald zersprungen war. Nun war auch ich soweit... Ich hasste diesen Ort.



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