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Banned Heroes...

Verbannte Helden - YuGiOh x Rune Factory
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Prolog - Irgendwo im Sechs Empire

Verbannte Helden – Yu Gi Oh x Rune Factory (Harvest Moon)
 

01. Prolog – Irgendwo im Sechs Empire
 

“General, seine Majestät hat schon mehrmals nach Euch rufen lassen”, konnte man die aufgebrachte Stimme eines Soldaten hören, der gerade seinen Vorgestzten gefunden hatte. „Ja, ich weiß….“, kam es knapp von dem stattlichen jungen General mit der glänzenden Rüstung aus edelsten Stahl und dem Schulterschutz in Form eines mächtigen Drachen, der dagegen schmächtig wirkende Soldat verbeugt sich kurz vor ihm und geleitet ihn in die königliche Empfangshalle, wo der betagte König schon ungeduldig auf den Jüngeren wartet. „Wo warst du so lange? Wenn ich dich rufen lasse, dann hast du unverzüglich zu erscheinen, auch wenn du den Oberbefehl über die XIII. Division meines Heeres hast“, herrschte ihn der Ältere ungehalten an, der General nimmt seinen Helm ab und geht vor seinem König in die Knie. „Verzeiht mir Eure Majestät, jedoch sind meine Männer und ich gerade erst wieder am Hofe erschienen, da es unerwartet Aufruhr im Westen gegeben hatte, Monster trieben dort ihr Unwesen, doch wir konnten sie schlagen und wieder in den „Ersten Wald“ zurückschicken“, erklärte dieser, der König nickte nur kurz. „Nun gut, dir sei verziehen, auch wenn es diese Ungetüme nicht einmal verdient hätten, wiedergeboren zu werden… lass deine Männer rufen, ich habe etwas Dringendes mit euch zu besprechen“, befahl er und so stand binnen weniger Minuten die gesamte XIII. Division in der großen Halle, diese bestand aus gerade mal acht Männern. Eine Bedienstete reichte ihnen vorher jedem noch einen Kelch, um den Durst von der langen Reise zu stillen, es war erfrischend „Gut, ihr seid nun alle da… Männer der XIII. Division, ihr seid meine Eliteeinheit und eure Stärke kann sich mit einem Heer von tausend Mann messen, deshalb habe ich euch auserwählt, meinen größten Plan in die Tat umzusetzen, damit das Sechs Empire auch die letzten Provinzen der angrenzenden Länder einnehmen kann und wir dadurch nicht nur einen Meeranschluss erhalten, sondern unsere Macht auch noch über den Ozean hinauswächst…“, verkündete der König mit imposanter Stimme und begann zu erklären, doch dies, was er den Männern offenbarte, war ein Akt schierer Grausamkeit. „Nein, Mein König, nie und nimmer werden meine Männer und ich Euch dabei dienen! Euer Vorhaben wird unzählige sinnloser Opfer mit sich ziehen und dafür steht meine Division nicht! Für den Frieden und die Gerechtigkeit Eures Königreiches sind wir bereit unser Leben zu geben, aber doch nicht für solch einen Akt an Grausamkeit und Verwüstung!“, erwiderte der General aufgebracht, auch sein Stellvertreter war derselben Meinung: „Mein Lehensherr, bedenkt doch mit welchen Kräften ihr Euch da einlasst, so etwas kann eine Gefahr für das gesamte Königreich darstellen…“ Erbost über diese Widerworte erhob sich der Adlige von seinem Thron und strafte seine Untertanen mit einem verachtenden Blick. „Wie bitte? Ihr wagt es, mir, Eurem König zu widersprechen und wollt euch weigern, meinem Befehl Folge zu leisten?!“ „Majestät, als wir Euch gelobten zu dienen, leisteten wir diesem Schwur um das Sechs Empire zu verteidigen und nicht, um es durch solch verantwortungsloses Handeln zu zerstören. Vor allem jetzt, wo der Unmut unserer Nachbarn und unseres eigenen Volkes immer größer wird, unser Königreich genießt in den letzten Jahren einen blutrünstigen Ruf und wenn wir diesen Plan beginnen, wird Eure Herrschaft als eine Ära des Schreckens in die Analen eingehen. Ich weiß, dass meine Worte anmaßend wirken, doch als getreuer Informationsbeschaffer meines Generals weiß ich über das Denken der Menschen hierzulande aber auch außerhalb der Grenzen des Sechs Empires Bescheid. Und wenn Ihr uns einige wertvolle Minuten Eurer Zeit schenkt und unserem Historienexperten oder unserm Diplomaten Gehör schenkt, sie werden es Euch bestätigen“, ließ nun ein weiterer Untergebener des Generals verlauten, die Zornesröte stand dem Herrscher in Gesicht, wie konnten sie es nur wagen? >Ich bin der uneingeschränkte Herrscher des Sechs Empire und mein Wort ist Gesetz, diese Maden sollten sich glücklich schätzen, dass ich sie auserwählt habe, mir bei der Vergrößerung meiner Macht und meiner Ländereien zu helfen… na warte, diesen Ungehorsam werden sie mir teuer büßen, doch man hat mich schon gewarnt, und so habe ich vorgesorgt< ging es dem ältern Herrn durch den Kopf un er ließ sich wieder auf seinen goldenen Thron sinken. „Seid ihr euch eurer Torheit bewusst, euch mir, eurem König zu widersetzen?“, wandte er sich noch einmal an den jungen General, der sich durchaus bewusst war, dass sie nun mit Konsequenzen zu rechnen hatten. „Natürlich ist uns dies bewusst König Ethelberd, doch es verstößt gegen unser Moralempfinden, es wird unschuldiges Blut fließen und dies können wir nicht verantworten“, entgegnete der Jüngere, da hörte er jemanden von der linken Seite her kommen. „Du wirst dich nie ändern… was sind schon ein paar Bauernopfer für solch eine gewaltige Machtzunahme? Du darfst nicht immer diese paar einfältigen Würmer sehen sondern dich mehr auf das große Ganze konzentrieren, aber deine Herzensgüte diesen niederen Vasallen gegenüber hat sich ja erst wieder mit deiner letzen Aktion gezeigt: Wer von unserem Heer wäre denn so dumm und nimmt einen dreitägigen Ritt auf sich , nur um ein paar schwachen Bauern zu helfen? Die sollen sich nicht so anstellen, sie sollen den Göttern danken, dass unser König sie mit einem Flecken Land versehen hat und es selbst verteidigen und nicht gleich des Königs Heer rufen…“, kam es von der erschienen Person, einer blonden jungen Frau, die denselben Rang innehatte. „Lynette, ich hätte es wissen müssen, dass du deine Finger im Spiel hast, solch größenwahnsinniges Vorhaben ist ganz nach deinem Geschmack.“ Die beiden Generäle waren noch nie einer Meinung gewesen, vor allem nicht was die Verteidigung des Volkes betraf. „Genug jetzt ihr zwei, dann wird Lynette eben alleine diese Aufgabe übernehmen und du mein General der XIII. Division, du wirst ihr dabei helfen, ob freiwillig oder nicht…“ Ein selbstherrliches Lachen erfüllte den Raum, der General wollte noch etwas darauf erwidern, doch seine Stimme versagte, wie auch nach und nach der Rest seines Körpers. Er blickte sich zu seinen Männern um, auch sie hatten mit demselben Problem zu kämpfen und gingen einer nach dem anderen in die Knie, bevor sie bewusstlos zusammen sackten. „Na, damit hast du wohl nicht gerechnet du braunhaariger Schönling, nicht wahr? In dem Trunk vorhin war ein spezielles Gebräu, das dich nicht nur bewusstlos macht, sondern auch noch einige andere positive Effekt hat. Schlaf gut General, wir werden uns wohl nicht so schnell wieder sehen“, wandte sich Lynette mit einem hämischen Grinsen an den Braunhaarigen, doch dann überwältigte auch ihn die Wirkung der Mixtur…

„Lynette, wie gehst du als Nächstes vor?“, wandte sich König Ethelberd nun an seine Getreue. „Wie besprochen mein Lehnsherr, sobald sich diese acht Verräter an nichts mehr erinnern können, werden sie einer nach dem anderen weggebracht. Sie werden uns nicht mehr gefährlich werden bis wir die Höhlen präpariert haben und dann können sie sich nach Herzenslust austoben bis alle Vorbereitungen getroffen wurden und dann, ja dann werden sie mit den anderen Bewohnern dieses einfältigen Dörfchens untergehen. Der liebe General wird sich wohl am meisten von allen sträuben, doch es wird vergebens sein, bald wird er nicht einmal mehr wissen wo bei einem Schwert vorne und hinten ist. Allein der Gedanke erheitert mich zutiefst, wo er doch ein Meister dieser Waffe ist und wie mir zu Ohren gekommen ist sogar eines der mächtigsten Schwerter von allen führen könnte..“, erklärte Lynette mit zunehmender Zufriedenheit in der Stimme, auch ihr König nickte zufrieden, diese Verräter sollten qualvoll untergehen…
 

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So, das war mal der Porlog...

Ich weiß, ein wenig verwirrend, doch er ist nötig und im nächsten Kapi geht es dann so richtig los! Ich freue mich wie immer über Kommentare^^
 

Fortsetzung folgt
 

Eure Seri - chan

02. Unbekanntes Land...

Hallöchen, da bin ich wieder^^

Und ja, ich bin eine lahme Schnecke beim Hochladen, sorry dafür, ich versuche in Zukunft ein wenig schneller zu werden...
 

Aber jetzt viel Spaß mit der FF!
 

02. Unbekanntes Land
 

Die Sonne war gerade wieder aufgegangen und es schien ein angenehm warmer Frühlingstag zu werden, doch den beiden armseligen Gestalten, die sich auf dem lehmigen Waldweg dahinschlurften war dies ziemlich egal, sie waren am Ende ihrer Kräfte, die letzen Tage hatten sie völlig ausgezehrt, der Hunger brannte in ihren Magenhöhlen. Ein paar Schritte kam der Jüngere von beiden noch, doch dann brach er vor Erschöpfung zusammen und ein leises „Ich kann nicht mehr Bruder“, entwich seiner vom Durst trockenen Kehle. Der Angesprochene kniete sich zu ihm nieder und packte ihn mit letzter Kraft auf seine nicht mehr ganz so gut gebauten Schultern. „Halte durch, ich kann da vorne Rauch erkennen, dort vorn muss ein Haus sein, vielleicht hilft man uns dort… nur noch ein Stück“, ermutigte er den Jüngeren und sie schafften es wirklich noch bis zu dem rustikalen Bauernhaus, mit dem dunklen Holzzaun davor doch dann versagten auch die Beine des Älteren seinen Dienst, dabei waren es nur noch drei Meter bis zur alten Holztür, doch es waren drei Meter zuviel…

„Hallo? Lebt ihr noch?“, drang die Stimme einer Frau an das Ohr des Älteren und so schlug er erschöpft die Augen auf, erkennen konnte er auf dem staubigen Boden dennoch nur ein Paar Schuhe, blau – weiße Stiefel um genau zu sein. „Ja…“, war alles, was er von sich gab, das reichte der Fremden schon und sie lief zum Haus und er verlor wieder das Bewusstsein, doch als er das nächste Mal erwachte, fand er sich auf einem Bett wieder, wo war er nur? „Wo…?“, kam es verwirrt von ihm, da trat ein groß gewachsener Mann mit langen braunen Haaren, einem Schnurrbart und einer runden Brille an sein Bett. „Na, wieder wach? Kein Wunder dass du vorhin gleich wieder ohnmächtig wurdest, bei der Unterernährung und dem Flüssigkeitsmangel… du bist hier in meiner Klinik, ich bin Dr. Edward. Wie fühlst du dich Fremder?“, klärte ihn der Arzt auf. „Ich fühle mich schwach… wo ist mein Bruder?“, kam es von dem braunhaarigen Mann, der nun krampfhaft versuchte vom Bett hoch zu kommen. „Nun mal langsam mit den jungen Pferden, bleib liegen, man bringt dir gleich was zur Stärkung. Dein Bruder schläft noch, er ist noch erschöpfter als du, wie kommt ihr hier eigentlich her? Kardia ist nicht gerade berühmt und für gewöhnlich kommen die Leute mit dem Boot hierher um mit uns Handel zu treiben. Wie heißt du eigentlich junger Mann?“, wollte Dr. Edward wissen, sein Gegenüber fasste sich an den Kopf, der wie schon die letzten Tage fürchterlich schmerzte. „Ich, ich weiß nicht wie wir hierher gekommen sind, ich kann mich nur daran erinnern, dass mein Bruder und ich im Wald aufgewacht sind und nicht wussten wohin, da sind wir diesen Weg gefolgt. Mein Name ist… Seto, glaube ich und Mokuba ist mein Bruder, ich kann es aber nicht mit Sicherheit sagen. Mein kopf fühlt sich so leer an, ich weiß nicht warum…“, erklärte der Jüngere namens Seto, Edward nickte kurz. „Seto also? Nun gut, lassen wir das mal fürs Erste, Lara, meine Krankenschwester kümmert sich erstmal um dich, ich sehe später wieder nach dir.“ Dann zog der Arzt einen Trennvorhang hinter sich zu, damit der Fremde seine Ruhe hatte, keine fünf Minuten später erschien eine junge braunhaarige Frau mit einem Tablett, darauf ein Krug mit Apfelsaft und einem Teller Suppe. „Hier bitte schön, damit du wieder zu Kräften kommst… übrigens, ich bin Lara, die Krankenschwester“, meinte die junge Frau freundlich und stellte das Tablett auf dem Nachtkästchen ab, Seto nickte dankbar. „Danke, ich fühle mich als hätte ich ewig nichts mehr gegessen. Ich bin Seto.“ „Der Doktor hat mir schon von deinem Gedächtnisverlust erzählt, wie schrecklich und komischerweise bist du nicht der Einzige. Vor dir und dem schwarzhaarigen jungen Mann kamen schon sechs andere mit Amnesie in unser Dorf, schön langsam mache ich mir Sorgen… ich lasse dich jetzt in Ruhe essen, wenn es nicht genug ist, dann rufe mich bitte, es ist noch genug da, die Tochter unseres Doktors kocht ohnehin immer viel zu viel. Sie hat euch heute Morgen auch gefunden und hierher gebracht, nachdem sie Tau vorgeschickt hat, damit sie uns verständigt“, erzählte Lara munter vor sich hin, sie war ein sehr fröhliches Gemüt, Seto nickte nur stumm, er würde sich wohl später noch bei den beiden anderen Frauen bedanken müssen…

Ein wenig später war auch Mokuba erwacht und gestärkt, die beiden waren ziemlich ausgehungert gewesen. Nun saßen sie in Dr. Edwards Wartezimmer und wussten nicht, was weiter mit ihnen geschehen sollte. „Wie haben kein Geld, keine Waffen, kein Dach über dem Kopf, keine Erinnerung, rein gar nichts, was sollen wir nur tun großer Bruder?“, kam es leicht resigniert von Mokuba und seine anthrazitgrauen Augen sahen in die beiden Saphire seines Bruder, dieser seufzte etwas. „Wenn ich das wüsste, aber im Moment weiß ich nur unser beider Namen, das ist nicht gerade viel. Und wir sind nun in einem Dorf namens Kardia, aber so sehr ich auch überlege, dieses Dorf sagt mir nichts, von hier stammen wir nicht. Es war schon großzügig von den Leuten hier, dass sie uns zu Essen gegeben haben, wir können sie doch nicht noch mehr belästigen, das wäre nicht ehrenhaft“, entgegnete Seto, das hatte auch der Doktor gehört. „Nicht ehrenhaft? Normale Menschen benutzen diese Phrase für gewöhnlich nicht, auch eure Kleidung hat etwas von einer Rüstung, doch wie mir scheint wurden die Metallteile entfernt, man kann nicht sagen aus welchem Heer ihr seid, aber ich vermute mal, dass ihr mal Soldaten gewesen seid. Euer Körper scheint zwar jetzt einige Wochen nicht trainiert worden zu sein, doch es lässt noch darauf schließen… wie ihr vielleicht schon von Lara erfahren habt seid ihr nicht die Einzigen, die hier in der letzten Zeit „gestrandet“ sind, auch sechs andere Männer teilen euer Schicksal und die haben wir hier auch untergebracht. Wenn ihr hier bleiben wollt und arbeiten wollt, dann finden wir schon was für euch… Yugi, komm mal her, die Kräuter kannst du später noch sortieren“, rief Edward jemanden herbei, der Jüngere hatte violett – blonde Haare und violette Augen, nur recht groß gebaut war er nicht. „Ja Doktor? Wie kann ich helfen?“, wandte er sich an den Älteren. „Das sind Seto und Mokuba, die genau wie du auch unter Amnesie leiden und jetzt nicht wissen, wohin mit sich selbst. Begleite sie durch die Stadt, vielleicht kann sie jemand aufnehmen oder ihnen sogar eine Stelle anbieten“, bat er Yugi, dieser nickte heftig und wandte sich zu den beiden Neuankömmlingen. „Freut mich, euch kennen zu lernen, ich bin Yugi und mache hier eine Ausbildung zum Heiler. Dr. Edward unterrichtet mich, ich scheine mich gut mit den Pflanzen auszukennen, vielleicht von früher her, das weiß ich aber noch nicht… ich weiß, dass es nicht leicht ist, sich an etwas zu erinnern, mir ging es vor drei Wochen auch nicht anders als euch jetzt, aber könnt ihr mir sagen ob euch irgendwas besonders liegt?“ Die beiden überlegten kurz, doch mehr als noch mehr Kopfschmerzen kam dabei nicht heraus und so wollten sie sich auch schon auf den Weg machen, als ein weiterer Patient zur Tür herein kam und sich an den Lehrling wandte. „Hallo Yugi, habt ihr meine Salbe fertig? Ich habe mir wohl mal wieder was gezerrt. Allein hat man es als Zimmermann nicht so leicht…“, kam es lachend von dem ältern Mann mit dem ziemlich hellen blonden Haar, Yugi nickte. „Natürlich Neumann, ich hole sie dir schnell… hast du schon gehört? Wir haben wieder zwei Neuankömmlinge im Dorf, falls du einen Gehilfen brauchst“, erwiderte Yugi und deute zu den beiden Brüdern, Neumann musterte die beiden kurz, nachdem sie sich vorgestellt hatten. „Schon wieder zwei? Nun ja, stark seht ihr mir aus… hat einer vielleicht Lust als Zimmermann zu arbeiten? Ich wollte ja schon lange einen Lehrling ausbilden, aber junge Männer sind in dem Dorf hier Mangelware und die Mädchen hier haben alle schon einen Beruf“, bot er Seto und Mokuba an, nach kurzem Überlegen nickte Mokuba schließlich. „Hört sich gut an, ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich Holz mag. Glaubst du, ich kann das lernen? Ich werde mir auch richtig Mühe geben, ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass uns irgendwer aus unserem Heimatort vermisst, sonst hätte man doch schon längst nach uns gesucht… was meinst du großer Bruder?“, kam es enthusiastisch vom dem Schwarzhaarigen, der hatte sich aber schnell mit der derzeitigen Situation abgefunden. „Klar kannst du das lernen, wirst schon nicht zwei linke Hände haben… Also gut, ich stelle dich ein Mokuba, ich habe ein gutes Gefühl bei dir, wenn du wieder ganz fit bist, dann bist du bestimmt ein richtiges Energiebündel. Andere Frage: Wo wohnst du eigentlich? Habt ihr schon einen Schlafplatz gefunden? Ihr werdet wahrscheinlich wie die anderen Jungen vor euch auch mittellos sein und euch kein Zimmer in der Gasstätte leisten können?“ „Yugi wollte gerade mit uns auf die Suche nach einer Schlafgelegenheit und einer Anstellung gehen, bei Mokuba scheint sich Letzteres nun erübrigt zu haben, das lässt unsere Sorgen schon einmal leichter werden“, entgegnete Seto, Neumann nickte kurz. „Kann ich versehen. Falls sich heute noch nichts anderes auftut, dann könnt ihr die Nacht bei mir verbringen, ich denke, ich kann euch vertrauen, ihr habt ehrliche Augen und die sind ja bekanntlich die Spiegel der Seele..“ Dann kam aber Yugi mit der bestellten Salbe und die drei verabschiedeten sich von Neumann, nun verließen sie die Klinik und gingen ein Stück nach Westen. „Das Gebäude rechts von uns war die Bibliothek, Russell hat aber heute geschlossen, er ist mit seiner kleinen Tochter unterwegs, also sehen wir mal bei den anderen Läden nach“, erklärte Yugi, da meldete sich Seto zu Wort. „Ich möchte dieser Tau danken, Lara hat mir erzählt, sie hätte euch verständigt.“ „Ja, kein Problem, aber ich warne euch, sie ist ein wenig eigen und man versteht nicht immer alles, was sie sagt, aber im Grunde ist sie ganz nett… wir müssen dir Treppen da runter, ihre Farm liegt außerhalb des Zentrums.“ Und so begaben sich die drei auf ein eher verwildertes Grundstück, war das etwa Taus Farm? „Hallo Tau! Na, fertig mit der Feldarbeit?“, rief der Kleinere einer jungen Frau mit hüftlangen weißen Haaren und hellblauen Augen entgegen, diese winkte ihnen zu. „Ja, ich sehe nach dem anderen Feld“, war ihr Kommentar und sie besah sich die beiden Fremden. „Ihr lebt ja wirklich noch, wie schön…“, kam es freudig von ihr, ja sie war seltsam. „Äh ja, das tun wir und das dank deiner Hilfe, danke dafür“, waren Mokubas Worte, Seto nickte zustimmend. „Keine Ursache, die Tochter vom Doktor hat mich vorgeschickt, weil ich ihr nicht das Richtige gegeben habe. Ach ja, komme gleich wieder“, fiel ihr plötzlich etwas ein, die drei tauschten verwunderte Blicke aus. „Was kann sie denn nur jetzt wieder vorhaben?“, überlegte Seto, doch das sollte er gleich sehen, als die Weißhaarige mit etwas in der Hand wieder kam und dem Braunhaarigen entgegenhielt. „Hier, das gehört dir, ich habe es dir vorhin gegeben, aber es war wohl nicht das, was du gebraucht hast“, erklärte Tau während sie Seto eine Gießkanne und eine Hacke entgegenhielt. „Warum hast du mir das denn gegeben oder wolltest es zumindest?“, erwiderte Seto fragend, während er ihr die beiden Werkzeuge abnahm. „Na, die Arzttochter meinte, du und dein Bruder hättet Hunger und Durst und weil du mich noch lebendiger angesehen hast, da dachte ich mir, mit einer Hacke kannst du dir Gemüse anbauen und mit der Gießkanne Wasser holen und sie gießen, so einfach ist das… nimm sie, ich brauche sie eh nicht mehr“, war aus schliche Erklärung den anderen rauchte der Kopf, dennoch nahm Seto die beiden Dinge dankend an, er wollte sie nicht beleidigen, auch wenn er nicht wusste, was er nun damit machen sollte. „Gut, das hätten wir jetzt auch…“, begann Yugi, doch dann begann sich etwas auf dem Feld zu regen, nach einem kurzen Blitz erschien etwas im Gras…

„Ein Orc? Aber die kommen doch nur in den Höhlen vor…“, kam es geschockt von Tau, als sie das bärenförmige Monster erblickte. Das Monster nahm ihre Witterung auf und näherte sich den vieren, Seto zögerte nicht lange und stellte sich dem Wesen entgegen, er war im Moment der Einzige der so etwas wie eine Waffe hatte, die alte Hacke von Tau. „Schützt sie“, befahl er instinktiv den beiden anderen und sie gehorchtem aus genau diesem Gefühl auch und beschützten Tau. Seto schwang die Hacke und verpasste dem Orc ein paar kräftige Hiebe, bis es schließlich in einer Lichtkugel verschwand und gen Himmel flog. Erleichtert atmete Tau auf und ging dann zu Seto. „Du kannst aber gut kämpfen, du hast den Orc besiegt… jetzt kann er wieder dahin zurück, wo er her kam, in den „Ersten Wald“, wie schön.“ Seto besah sich kurz die Hacke, sie hatte dem Wesen keine wirklich Wunden zugefüht, wie war dies möglich. „Alle Werkzeuge von Leo, unserem Schmied, sind mit der Fähigkeit „Retouren“ ausgestettet, was die Monster wieder in ihre Heimat bringt, wenn sie geschlagen werden, man raubt ihnen die Energie, aber man fügt ihnen keine Wunden zu. Es liegt ja nicht an ihnen, dass sie hierher kommen und danach so aggressiv werden, das sind diese komischen Teleport - Maschinen, also wäre es grausam, sie zu verstümmeln oder sie einfach abzuschlachten. Noch besser wäre es jedoch, wenn sie uns auch nicht ernsthaft verletzen könnten… aber Tau hat recht, du kämpfst gut, vielleicht warst du ja mal ein Schwertkämpfer“, erklärte Yugi den Brüdern, irgendwie kam ihnen das bekannt vor. „Ich denke, ich habe schon mal davon gehört, aber mehr weiß ich auch nicht, wie ärgerlich“, entgegnete der Braunhaarige und ging wieder zu den dreien, der Kampf mit dem Wesen hatte ihn wieder ausgelaugt. „Die Hacke steht dir gut und zum Dank dafür, dass du mich vor dem Orc beschützt hast, erlaube ich dir auf diesem Grundstück hier zu arbeiten“, verkündete Tau glücklich, Seto wusste nicht so recht, was er sagen sollte. „Sei mir nicht böse Tau, aber was soll ich hier tun?“ „Na ganz einfach, du kultivierst das Feld hier… nein, nicht die Richtung, das Feld hier vor , die anderen bestelle ich selberdir. Ich weiß, es sieht nicht so gut aus, mit den ganzen Steinen und Holz und Unkraut und so, aber es ist guter Boden und du kannst ihn bestellen und Pflanzen ziehen, da lasse ich dir freie Hand. Da drüben ist übrigens die Wasserstelle und ach ja, komm mal mit…“ Und schon hat sie Seto gepackt und zu einem alten, heruntergekommenen Haus geschleift, kurz kramt sie in ihrer Tasche nach einem alten Schlüssel und sperrt die knarrende Tür auf: „.. du kannst hier wohnen, ich überlasse dir das gesamte Haus, ich brauche es nicht, ich habe mein Eigenes. Es gehört zwar ein wenig aufgeräumt und renoviert, aber du brauchst keine Miete zahlen und es ist ein Dach über dem Kopf… was sagst du?“, endete Tau mit ihrem Vortrag und sah erwartungsvoll zu dem Größeren hoch. „Ich habe aber keine Ahnung von Landwirtschaft“, äußerte Seto seine aufkommenden Bedenken, wenn er sich diese Bruchbude so ansah, doch sie hatte Recht, es war kostenlos und er war nicht obdachlos und für seinen Bruder war hier auch noch Platz. „Echt jetzt Tau, jetzt überfahr Seto doch nicht so, du bist ja mit Landwirtschaft aufgewachsen und kannst selber eine Farm führen, aber die beiden hier haben keine Ahnung davon und außerdem bringt das eine Menge Verantwortung mit sich und die zwei sind gerade erst wieder aufgewacht und nun in einem völlig unbekannten Dorf, das darfst du nicht vergessen…“, tadelte Yugi sie etwas, Tau ließ es jedoch unbeeindruckt und wartete lieber auf Setos Antwort…
 

Fortsetzung folgt
 

Seri - chan

03. Neuanfang in Kardia?

03.Neuanfang in Kardia?
 

Seto ging ein paar Schritte in den kargen, staubigen Raum, groß genug war es ja schon für ihn und auch Mokuba, an dem lag es nicht. „Das Angebot ist wirklich großzügig von dir Tau, aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich keine Ahnung von Landwirtschaft habe, dennoch… es wäre nicht ehrenhaft, einer Dame einen Wunsch auszuschlagen, ich nehme dankend an“, war Setos Antwort, ein Lächeln zierte Taus Gesicht. „Du bist aber charmant, aber das mit der Landwirtschaft macht nichts, vielleicht findest du dir ja eine Arbeit, die besser zu dir passt, aber versuchen kannst du es ja mal. Hier in Kardia kann man sich mit vielen verschiedenen Sachen über Wasser halten, so wie die anderen Neulinge auch… oh, weil ich es gerade sehe, ich glaube , der Lattenrost vom Bett ist durch. Yugi, bring die zwei zu Neumann und sag ihm, dass er das richten soll, ich schau in der Zwischenzeit mal, ob ich noch übriges Bettzeug habe, früher hatte ich das mal, aber es ist mir schon eine Weile nicht mehr unter die Augen gekommen….“

Und schon war Tau wieder verschwunden, die drei sahen ihr nach. „Wie gesagt: Seltsam, aber nett. Nun gut, dann bringe ich euch zu Neumann, dann siehst du gleich, wo du morgen hin musst Mokuba. Was haltet ihr davon?“, wandte er sich an die beiden, diese nickten schließlich und sie kehrten wieder ins Dorf zurück. „Der Laden da neben der Klinik ist der Kramerladen, da kriegt ihr die normalen Gebrauchsgegenstände und ein paar andere nützliche Dinge. Jean führt ihn mit seiner Tochter Rosetta, die wird dann wohl auch täglich bei eurem Haus vorbei schauen und die Lieferbox entleeren, sie nehmen alles ab und zahlen auch einen moderaten Preis. Die Straße rechts runter sind das Wirtshaus, die Gaststätte und die Schmiede, durch den kleinen Torbogen geht es runter zum Strand und zum Fischerladen, aber damit will ich euch heute nicht belasten, außerdem sollen wir zu Neumann bevor er schließt“, erklärte der Kleinere mit der zweifarbigen Haarmähne und ging mit ihnen ein Stück weiter und bog dann links ab.

„So, das hier ist Neumanns Geschäft, danach kommt das Thermalbad. In die andere Richtung ist die Tier – oder besser gesagt – Monsterfarm und danach die Kirche…“ Dann aber betraten sie das Geschäft, Yugi verabschiedet sich von den beiden, da er noch dem Bürgermeister Bescheid geben wollte. „Oh hallo, ihr seid bestimmt Seto und Mokuba, nicht wahr? Neumann hat mir von euch erzählt und auch, dass einer von euch nun als Lehrling hier arbeitet… übrigens, ich bin Felicity und kümmere mich um die Bestellungen und die Waren. Freut mich sehr, euch als Tochter des Bürgermeisters hier begrüßen zu dürfen“, wurden sie freundlich von einer Dame mit sehr dunklen, braunen Haaren und ebenso braunen Augen begrüßt. „Uns auch, wir haben echt Glück, dass wir uns noch in eine Stadt mit so netten Menschen schleppen konnten. Wir werden uns wohl jetzt öfter sehen Felicity, ich bin derjenige, der Zimmermann werden will. Ist Neumann da?“, entgegnete Mokuba, auch Seto stellte sich vor, da kam auch schon der Chef persönlich und sie schilderten ihm Taus Auftrag.

„Kein Problem, ich habe noch einen lagernd, den werde ich gleich noch austauschen. Ach ja Mokuba, wie ist es dir eigentlich lieber? Wenn du willst, kannst du bei mir wohnen, ich habe ein freies Zimmer, da würdest du dir den Weg zur Arbeit sparen, dein Bruder scheint ja jetzt versorgt zu sein“, wollte der Ältere wissen, Mokuba sah kurz zu seinem großen Bruder. „Was meinst du Seto? Ich verspreche dir aber, dass ich dir trotzdem bei der Hausarbeit zur Hand gehe, auch wenn ich irgendwie keine Ahnung habe.“

„Mach dir um mich keine Sorgen kleiner Bruder, es ist vorteilhafter, wenn du bei Neumann wohnst. Ich denke nämlich, dass es für den Anfang sehr anstrengend für dich sein wird und a will ich dir nicht zumuten, dass du mir zuliebe durch das halbe Dorf rennst“, beschwichtigte Seto den Schwarzhaarigen, dieser nickte dankbar und sah nun wieder Richtung Neumann. „Es wäre wirklich klasse, wenn ich das Zimmer nutzen könnte, vielen Dank.“ „Keine Ursache, ich muss deinen Bruder Recht geben, wenn du vor deinem Gedächtnisverlust wirklich nichts mit Zimmermannshandwerk zu tun hattest, werden dich die ganzen neuen Eindrücke schaffen, aber keine Angst, ich mute dir schon nicht zuviel zu… ach ja, da fällt mir ein, Emmett, der Wirt lädt euch heute zum Essen ein, er will die beiden Frischlinge auch kennen lernen, meinte er“, fügte Neumann noch hinzu, also verabschiedeten sie sich von Felicity und machten sich auf den Weg zum Wirtshaus, es war ein schönes Gebäude und auch die Gaststube im Inneren verbreitete eine wohlige Atmosphäre.

„Willkommen ihr zwei, lasst euch mal ansehen und trinkt ein Gläschen mit mir“, lud Emmett sie an die Theke ein und nach ein paar Worten des Kennen Lernens nickte der ältere Herr zufrieden. „Ja, ja es stimmt schon, was man über euch erzählt, ihr seid zwei hübsche junge Burschen, da ist es kein Wunder, dass ihr gleich in den ersten paar Stunden hier eine Beschäftigung gefunden habt. Ich habe auch vor gut zwei Wochen einen ohne Gedächtnis bei mir aufgenommen, ein echt spaßiger Kerl und er mag Wein genauso gern wie ich… hey Max, komm mal mit was Ordentlichem zum Trinken!“, plauderte Emmett munter vor sich hin, die Küchentür ging auf und ein Weißhaariger mit leuchtend roten Augen und einem Tablett trat in die Gaststube.

„Aber immer gerne doch Emmett… willkommen liebe Gäste, genießt Speis und Trank, mein Chef ist ein wahrer Meisterkoch“, waren seine überschwänglichen Worte und er stellte die Flasche mit den Gläsern auf den Tresen, als er die beiden Fremden erblickte, stockte er. „Verzeiht mir, kennen wir uns von irgendwoher? Ich bin Maximillion, aber Emmett ist das zu lang, deshalb nennt er mich nur Max., so wie ziemlich jeder andere hier im Dorf auch“ Auch Seto und Mokuba musterten ihn, doch die Erinnerung wollte einfach nicht zurückkommen. „Schon möglich Maximillion, aber ich kann dich nicht zuordnen… wie bist du in das Dorf hier gekommen? Auch Gedächtnisverlust?“, wandte Seto sich an ihn, dieser nickte heftig. „Oh ja, eines Tages wachte ich im Dickicht des Waldes auf und kam nach einem schier endlos langem Fußmarsch in dieses kleine Dörfchen. Ich weiß weder woher ich komme noch wohin ich wollte, mein Gedächtnis hat sich nur meinen Namen behalten und so arbeite ich nun als Kellner und ich muss sagen, es gefällt mir sehr. Vor allem am Sonntag tut sich hier immer einiges und es herrscht eine so lustige Stimmung und man erfährt allerhand Neuigkeiten. Falls ihr es noch nicht bemerkt haben solltet, man tratscht hier gerne… aber nichts Böses, versteht sich. Und wo verschlägt es euch hin?“, erzählte Max und sah zu den Brüdern, kein Wunder, dass Emmett ihn mochte, die beiden waren sich ziemlich ähnlich.

„Also ich arbeite ab morgen bei Neumann als Zimmermannslehrling, ich bin so wahnsinnig froh, dass man uns hier so bereitwillig Arbeit gibt, immerhin sind wir doch Wildfremde…“, erklärte Mokuba, da meldete sich Emmett zu Wort. „Das schon Kleiner, aber ihr alle habt einen ordentlichen Eindruck auf uns gemacht und keiner von uns hat seine Entscheidung bis jetzt bereut: der Bürgermeister hat jetzt einen Sekretär, der reichste Mann im Dorf einen Verwalter, der Schmied einen Lehrling, unsere Fischerin einen Gehilfen, der Doktor jemanden, der Heiler werden will und ich einen Kellner. Ich will ja nicht sagen, dass diese Berufe nur von Männern ausgeübt werden können, aber unsere Mädels haben alle Beruf und keiner will ihnen solch körperlich anstrengende Arbeit wie Zimmermann oder Schmied antun und die beiden Burschen, die hier leben sind gelinde gesagt Faulpelz. Xaver ist ein Drückeberger, der ständig in den Höhlen abhängt um seiner Mutter nicht in der Gaststätte helfen zu müssen und Lukas ist ein Piet, er gibt selbst zu, dass er zwei linke Hände hat. Der Einzige, der was taugt ist Dr. Edwards Sohn Camus, der führt die Monsterfarm ein Stück die Straße rauf und er macht seine Sache gut obwohl er eigentlich Steinmetz gelernt hat“, zählte Emmett auf, während er eins seiner Gläser polierte.

„Tja, ich versuche mein Glück auf Taus altem Hof, vielleicht bin ich ja ein guter Landwirt, also werde ich morgen damit anfangen, den Acker zu bestellen, sobald ich ihn unter dem ganzen Unkraut gefunden habe. Irgendwie muss ich ja zu Geld kommen, um selbst für mich sorgen zu können. Auch wenn ich dankbar für eure Gastfreundschaft bin, so behagt mir der Gedanke überhaupt nicht, dass ich euch damit belaste und nicht einmal mein Essen bezahlen kann“, erwiderte Seto, der Wirt musste schmunzeln. „Oha, einer von der ganz ehrgeizigen Sorte, das gefällt mir. Aber lass dir deswegen keine grauen Haare wachsen, in diesem Dorf ist es normal, dass wir einander unterstützen und es wäre echt das Letzte, wenn wir jemanden verhungern ließen, wenn wir selbst vorm vollen Teller sitzen. Nein, da hat sogar unsere selbst ernannte Dorfprinzessin Bianca Güte gezeigt, die war es nämlich, die ihren Vater überredet hat, dem Neuling den Job zu geben… ich packe euch dann noch was ein, damit ihr noch was für heute und fürs Frühstück morgen habt“, erklärte dieser, es war einfach ein schönes Gefühl, so von anderen aufgenommen zu werden, obwohl sie einen nicht kannten.

„Ich werde es wieder gut machen, versprochen…“ „Oh, einen Tipp kann ich dir jetzt schon geben: Rüben sind am leichtesten zu ziehen, sie brauchen nicht allzu lange um zu wachsen, aber sie bringen auch nicht die Welt, das sage ich dazu… ich versuche auch gerade, welche zu ziehen, im oberen Stock ist ein kleiner Balkon mit Topfgarten“, teilte Maximillion dem Braunhaarigen mit, sein Chef grinste ein wenig. „Ja vor allem deshalb weil unsere liebe Tau Rüben so mag.“ „Ist gar nicht wahr Chef, ich mag Gemüse eben auch…“, verteidigte sich der Jüngere.

„Klar, gestern habe ich dir gezeigt wie man sie einlegt, da hast du sie aber nicht so angesehen, als hättest du sie gerne, aber na ja... würde eh mal an der Zeit sein, dass eine unserer Dorfschönheiten einen Mann findet. Bei der Zuwanderung stehen die Chancen nicht einmal schlecht. So, jetzt aber erstmal genug geplaudert, setzt euch an einen der Tische, ich bring euch was richtig Deftiges zum Essen, da werden eure Energiereserven im Nu wieder aufgefüllt.“ Gesagt, getan, der Wirt verschwand in der Küche und kam nur wenig später mit einer stärkenden Mahlzeit wieder, während Max sich um die langsam eintrudelnden Gäste kümmerte…
 

„Na dann, bis morgen großer Bruder, ich gehe jetzt zu Neumann, mittlerweile wird er bei dir fertig sein. Es ist schon komisch, die letzten Nächte haben wir zeitweise frierend unter irgendwelchen Bäumen verbracht, ob ich in einem richtigem Bett überhaupt schlafen kann? Wer weiß, wo wir vorher gewesen sind…“ Mokuba sah nachdenklich zum schön langsam dunkel werdenden Himmel hinauf, ein paar Sterne konnte man schon schwach erkennen. „Ich bin mir sicher, du schläfst wie ein Stein, es sei dir vergönnt. Ich werde mir das Haus noch ein wenig ansehen, bis morgen.“ Dann trennten sich die Wege der beiden, Seto ging die steinernen Stufen hinunter und wollte schon nach rechts Richtung Haus abbiegen, als er bei der alten, verwachsenen Lieferbox jemanden entdeckte, es war eine junge Frau, die gut einen Kopf kleiner war als er.

„Hallo?“, wandte er sich an die Unbekannte, diese drehte sich zu ihm um, sie hatte schulterlange, hellrosa Haare genau wie auch ihre Augen. „Oh hallo, bist du der Neue, der hier sein Glück versucht und diese Wildnis zähmen will?“, war ihre Gegenfrage, Seto nickte. „Ja, ich bin Seto, darf ich auch nach deinen Namen fragen?“ „Natürlich, ich bin Rosetta, meinem Vater gehört hier der Kramerladen, ich helfe ihm dabei. Ich wollte mich nur vergewissern, dass die Box noch intakt ist, sonst hätten wir dir hier eine neue herstellen müssen. Das sind ganz besondere Boxen, wetterbeständig, halten das Ungeziefer fern und zudem noch ein wahres Raumwunder, Letzteres hat eher damit zu tun, dass man im Boden einige Zauberformeln verpackt hat… ich weiß nicht, ob man es dir schon gesagt hat, aber wenn du etwas verkaufen willst, dann pack es hier rein, egal was es ist. Die in Übersee können aus fast allem noch etwas machen, aber das Meiste bleibt hier im Dorf. Ach ja, hier habe ich noch ein paar nützliche Sachen für dich…“, kam es von Rosetta und sie wies auf einen Sack neben sich, wo einige Netze, Schnüre und kleinere Steigen drin waren.

„Oh vielen Dank, wofür ist das alles gut? Zum Versand?“ Seto musterte die Utensilien neugierig, Rosetta nickte. „Du begreifst schnell, ja sie erleichtern mir die Abholung und auch die Abrechnung. Ich habe dir einen Zettel reingepackt, wie ich die Sachen gerne haben möchte: Kartoffeln oder Zwiebel in die Netze, Erdbeeren oder Äpfel in diese hölzernen Steigen und hier, die Schnüre sind eher was für Karotten und Unkraut…“ „Unkraut?“, wiederholte der um einen Kopf Größere etwas ungläubig, hatte er da richtig gehört? „Ja, Unkraut, du glaubst gar nicht, was die in der Klinik allerlei nützliches Zeug daraus herstellen können, ich staune auch immer wieder. So ein Bündel bringt zwar nur 2G, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist und so kannst du aus dem noch saftigen Unkraut noch was Nützliches machen, den Rest gibst du einfach auf einen Komposthaufen, früher stand hier mal so was rum, aber jetzt ist alles so verkommen. Er war da ganz hinten, hinterm Acker, wo man ihn nicht so gesehen hat. Ach und ganz wichtig: Nur das Unkraut vom Acker verwenden, das hat genug Nährstoffe oder Nutzstoffe oder wie auch immer das heißt, damit sie es verwenden können, da musst du für weitere Informationen wen aus der Klinik fragen… sag mal, stimmt es eigentlich, dass du heute ein Monster mit einer alten Hacke besiegt hast? Ist ja krass.“

„Die Leute hier reden wohl echt gerne, aber ja, es stimmt, doch jetzt wird mir diese Hacke vor allem helfen, das Land hier zu bändigen. Ich habe wohl alle Hände voll zu tun in den nächsten Tagen, die Wasserstelle sieht auch überholungsbedürftig aus“, erwiderte Seto mit einem Seitenblick auf den großen Teich, darin konnte man auch bequem baden. Das frische Wasser kam von einer kleinen Felsanhöhe, wohl einer kleinen Seitenquelle des abgrenzenden Flusses. „Da hast du dir was vorgenommen, wird keine leichte Aufgabe, aber wenn du dich ran hältst, dann packst du das schon… hier, die erleichtern dir das Anfangen.“ Rosetta hielt ihm zwei kleine Säckchen entgegen, darin waren Samen. „Wie nett, danke…“ „Auf der Rückseite stehen Saatzeit, Wachstumsphase und Wasserbedarf drauf. Wenn du wieder welche brauchst, dann komm in den Laden, wir verkaufen Saatgut für jede Jahreszeit. Das hier sind jetzt Kartoffeln und Rüben, man kann sie nur einmal ernten… schau doch auch so bald mal vorbei, mein Vater möchte dich gerne kennen lernen, deinen Bruder fang ich mir auch noch ein und schleif ihn in den Laden. Bis bald, ich muss jetzt noch die Lieferung von Tau holen, bestimmt mal wieder Rüben, was anderes kennt die Frau ja nicht“, verabschiedete sie sich von Seto und winkte ihm zum Abschied, dann verschwand sie über die hölzerne Brücke und Seto begab mit seinen Versandutensilien ins Haus…
 

Gedankenversunken ließ er seinen Blick streifen, das Bett war repariert worden und Tau hatte ihm Bettzeug gebracht, sogar eine Matratze konnte er erkennen. Ansonsten war der große Raum leer, nur noch ein kleines Tischen stand neben dem Bett, das war alles. Er bemerkte, dass sich in der hinteren Wand noch eine weitere Tür befand und trat durch diese, nun war er wieder im Freien, jedoch schien dies eine Art Hinterhof zu sein, der teilweise überdacht war. Die rechte und hintere Seite waren überdacht, rechts konnte er auch noch zwei weitere Türen finden, hinter der sich wohl eine Toilette und ein Vorratsraum befanden. Richtung Fluss hin war der Hof offen, doch ein paar alte Sträucher dienten als Sichtschutz. >So wie es aussieht haben die letzten Bewohner ein Bad noch für Luxus gehalten und sich hier draußen gewaschen, geschützt ist es ja vor neugierigen Blicken vom Dorf her, ich kann einen Badezuber erkennen, das ist schon mal gut. Und Eimer sind auch da, da kann ich mir Wasser vom Fluss oder vom Teich holen, aber wie erhitze ich es?< ging es ihm durch den Kopf und er betrachtete sich den alten, umgedrehten Badezuber näher, doch dahinter fand er ein offenes Podest, unter dem man ein Feuer schüren konnte, da musste die Wanne wohl früher einmal gestanden haben. Seto sah nach oben, die Stelle war überdacht, so konnte er sie beruhigt wieder an ihren alten Platz bringen ohne dass sich im Ernstfall Regenwasser sammelte. >Ein Bad wäre eigentlich nicht schlecht… hä, was ist das?< er hatte einen kleinen Schemel entdeckt, worauf sich einige Badeartikel und Handtücher befanden, anbei ein kleiner Zettel:

„Damit der Dreck von der langen Reise gut runtergeht, Melody. P.S.: Wir sehen uns im Thermalbad, Baden ist was Tolles^^“ Seto musste schmunzeln, diese Melody schien ja ein unbeschwertes Gemüt zu sein und auch darüber, wie sich ihre Ankunft und auch Setos neuer Wohnplatz in Windeseile hier herumsprachen. Dann aber legte er das Blatt Papier beiseite und machte sich daran, ein Feuer zu machen, Feuerholz und Streichhölzer lagen auch neben der Waschstelle bereit. Während sich das Podest langsam erhitzte, füllte er die Wanne mit Wasser und binnen kurzer Zeit hatte er ein erfrischendes Bad genommen, schon fast ein wenig mit Widerwillen betrachtete er seine verdreckte und zerschlissene Kleidung, doch um diese auch noch zu waschen war es erstens nun zu dunkel und zweitens war er erschöpft. Er wollte gerade seine Sachen vom Schemel entfernen, da entdeckte er unter den Handtüchern noch ein Packet,, fein säuberlich verschnürt und auch wieder mit Zettel, das taten die Bewohner hier wohl gerne.

„Nur weil du ein Vagabund bist, musst du nicht aussehen wie einer. Tritt mir ja nicht in den alten Fetzen unter die Augen, Bianca“, stand auf diesem, die Dame war wohl sehr von sich eingenommen. Er öffnete das Päckchen und zum Vorschein kamen eine schwarze Hose, ein blaues Hemd, ein Ledergürtel, eine Ledertasche dafür, Socken und Unterkleidung, die Frau hatte ja an alles gedacht, auch wenn Seto bezweifelte, dass sie sich selbst hierher begeben hatte. „Ich werde mich morgen herzlich bei den Damen bedanken, es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sie mir solche Dinge geben, sie haben mich doch noch gar nicht getroffen. Ob Mokuba es wohl auch so gut hat? Bestimmt, Neumann scheint mir ein sehr netter Mensch zu sein… aber jetzt gehe ich erst einmal schlafen, ich bin schon wieder völlig erschöpft. Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, aber die letzten Wochen waren wohl sehr anstrengend für mich. So gern ich auch wissen möchte, wie ich in diese Lage gekommen bin, aber ich muss jetzt nach vorne sehen. Vielleicht kommen meine Erinnerungen ja mit der Zeit wieder, auch wenn ich es so eigenartig finde, dass neben Mokuba und mir noch sechs andere unter dieser mysteriösen Amnesie leiden…“, grüberlte noch eine Weile vor sich hin, doch dann begab er sich endgültig zur Ruhe…
 

Fortsetzung folgt
 

Seri - chn

04. Die mit dem Wolf...

04. Die mit dem Wolf….
 

Seto erwache am nächsten Morgen schon früh, der Schlaf hatte ihm gut getan und er streckte sich erstmal herzhaft, dann begab er sich kurz in den Hinterhof und wusch sich. Gerade als er wieder ins Haus gekommen war und sich dem von Emmetts erhaltenen Essen widmen wollte, klopfte es an der Tür und noch verwunderter war er, als er sie geöffnet hatte und eine junge Frau mit dunkelvioletten Haaren und ebenso dunklen Augen in einem vermutlich sehr teurem Kleid vor der Tür stand. „Oh, wie gut, du bist schon wach und auch noch den Umständen entsprechend kultiviert. Du bist also derjenige, den Tau für diese Bruchbude begeistern konnte? Seto, ja? Auch Recht, ich bin Bianca, Jaspers Tochter und somit ziemlich eich. Die Kleider, die du gerade trägst, habe ich dir gnädigerweise zukommen lassen, so unordentlich kann man nicht herum rennen“, war ihre Begrüßung, Seto sah sie einen Moment verwundert an, dann erwiderte er aber: „Es freut mich sehr, dich kennen zu lernen und ich bin auch sehr dankbar für die neuen Kleider, ich hatte nur noch nicht die Zeit und das Geld, meine alten reinigen und flicken zu lassen. Möchtest du reinkommen? Ich wohne jedoch sehr bescheiden…“

„Nein schon gut, ich wollte nur sehen, ob du meine Sachen auch trägst, außerdem lege ich dir ans Herz, dafür zu sorgen, dass es hier wieder angenehmer aussieht, dazu zählt auch, dass du dieses Gebäude wieder auf Vordermann bringst… Duke?“, winkte sie ab, dann machte sie eine kurze Handbewegung und ein schwarzhaariger Mann mit grünen Augen und einer Narbe unter dem rechten Auge erschien. Da er seine schwarze Mähne nicht zusammenbinden wollte, trug er ein Stirnband. „Ja Bianca, bin schon da… hallo Fremder, ich bin Duke und seit knapp vier Wochen der Hausverwalter von Jasper, schau doch mal vorbei, mein Chef ist wirklich nett. Aber weswegen Bianca und ich hier sind, die hier kann dir noch nützlich sein, schon allein um dein Feld von dem ganzen Unrat zu befreien“, kam es gut gelaunt von Duke und er hielt Seto eine alte Axt entgegen. „Oh ja, die kann ich wirklich gut gebrauchen, auf dem Acker hat sich einiges angesammelt und Feuerholz muss ich auch sammeln.“ „Ja und das Brauchbare bewahrst du in der alten Holzhütte da unten auf, mit den Brettern und Pfosten kannst du das marode Teil hier renovieren und es vielleicht sogar mal ausbauen, ein Badezimmer wäre ein guter Anfang. Außerdem verlangen Neumann und Camus nicht soviel, wenn du das Material selber stellst… genug geredet, ich habe auch noch andere Dinge zu tun… ach ja, der Besen, der Handfeger, den Eimer und die Schaufel kannst du auch haben, hier ist es noch überall so staubig Bei meinem nächsten Besuch erwarte ich Fortschritte!“

Und schon schreitet Bianca von dannen, Duke bleibt noch zurück, Bianca war ohnehin nicht die Schnellste, die würde er locker einholen, in diesen ungemein pompösen Kleidern litt nun einmal die Schnelligkeit, aber sie liebte alles was sie wie eine Prinzessin aussehen ließ. „Lass dich von ihrem Gerede nicht unterkriegen, das soll dir nur helfen, dass du dich anstrengst. Sie kann auch nett sein. Als sie gestern gehört hat, dass noch zwei von unserer Sorte aufgetaucht sind, da hat sie Tabatha – meine Arbeitskollegin - und mich aufgescheucht, damit wir passende Kleidung für euch kriegen und das mit der Beschreibung: Ein Großer und ein Kleinerer, aber wie ich sehe, passen sie dir und darin kannst du auch auf dem Feld arbeiten, laut Tabatha ist das Material sehr robust. Deinen Bruder habe ich gestern noch abgefangen, da haben wir auch richtig geraten, wir waren richtig stolz auf uns.. na ja, bis die Tage, wir sehen uns ja spätestens am Sonntag wieder!“, dann verabschiedete sich aber auch Duke, damit Bianca nicht doch noch merkte, dass er ihr nicht brav gefolgt war.
 

Die Sonne stand schon sehr hoch, es würde bald Mittag sein, Seto hatte die ganze Zeit auf dem Feld gearbeitet und eine kleine Stelle von Unrat und Unkraut befreien können, es war wirklich mühsam ohne das richtige Werkzeug. Die Steine hatte er auf die Seite gerollt und das Holz hatte er zum alten Schuppen getragen, darum würde er sich später kümmern, nun aber versuchte er erst einmal, die Grasbüschel zu verschnüren, doch irgendwie war dies schwerer als gedacht. „Bei Rosetta hat sich das leichter angehört, so ein Mist aber auch…“, fluchte er leise, auch wenn er wusste, dass sich dies nicht gehörte, aber es wurmte ihn dennoch, da hatte er gar nicht gemerkt, dass jemand vom Wald her gekommen war und vor dem Acker stehen geblieben war. Erst der kühlende Schatten ließ ihn nach oben sehen, doch er sah zuerst nur grau und dann… zwei goldene Augen und eine spitze Schnauze. Seto stob hoch, als er erkannte, dass vor ihm ein Wolf stand und entfernte sich blitzschnell etwas rückwärts, doch das Geschöpf blieb unverändert stehen, nur das Lachen eines Menschen war zu vernehmen.

„Keine Angst, mein kleiner Silver tut dir nicht…“, es war die Stimme einer jungen Frau, die auf dem Rücken des Untiers saß und ihn anlächelte. Sie hatte lange weiße Haare mit einem blau – weißem Kopfschmuck versehen und freundliche goldene Augen, Seto beruhigte sich wieder etwas, doch dann fiel ihm etwas an ihr auf. „Blau – weiße Stiefel? Hast du mich und meinen Bruder gestern gefunden?“, wandte er sich an sie und ein Nicken war die Antwort, während sich Silver nach unten beugte und seine Herrin absteigen ließ. „Oh, das hast du dir gemerkt? Erwischt, ich bin wirklich die Einzige hier im Dorf, die geschlossene Stiefel trägt, ich brauche was Schützendes und Bequemes… ich bin Chyo und das hier ist wie gesagt Silver, mein zahmes Monster, ein Silver Wolf. Du scheinst aber schon wieder fit zu sein, wenn du in der Mittagssonne auf dem Feld arbeitest. Hat dir mein Vater denn nicht gesagt, dass deine Kraftreserven ziemlich leer sind? Hm, lass mal sehen…“, stellte sich die Weißhaarige mit den langen dunkelblauen Rock und einer weißen Jacke vor, waren wohl ihre Lieblingsfarben. Si ging das kleine Stück zu ihm und musterte den Größeren kurz. „Dachte ich es mir doch, die Hitze setz dir doch zu und deine Frisur ist nicht gerade ideal, mit den losen Stirnfransen schwitzt du nur noch mehr, du solltest mehr trinken und vielleicht was auf dem Kopf tragen, oder wenigstens… ah, warte mal kurz, da hat sich vorher eine Hornet mit uns angelegt und was zurückgelassen…“, fiel es Chyo ein, Seto wusste nicht so recht, wovon sie da eigentlich redete und warum sie nun in ihrer Umhängetasche kramte.

„Hier, ein Bandana.“ Chyo hielt ihm ein weißes Band entgegen, das würde seine Haare wirklich davon abhalten, ihm ständig ins Gesicht zu hängen wenn er arbeitete. „Aber da kann ich doch nicht annehmen… ich wollte mich bei dir bedanken, wir waren wirklich am Ende unserer Kräfte, vielen Dank“, entgegnete Seto, Chyo winkte ab. „Keine Ursache und bitte nimm das Bandana, ich brauche es nicht. Ich habe es nur mitgenommen, weil es das Monster zurückgelassen hat, als e wieder in den „Ersten Wald“ zurückkehrte, das tun Monster manchmal. Und jetzt wieder zum eigentlichen Thema zurück: Du bist erschöpft, du solltest dich ein wenig ausruhen und dich stärken…“ „Das ist nur leichter gesagt als getan, ich denke nicht, dass ich von diesen eigenartigen Kräutern, die hier wachsen, sonderlich satt werde“, meinte Seto ein wenig beschämt, es war einfach peinlich zuzugeben, dass er nichts Essbares mehr im Haus hatte. „Ach natürlich, ich Dummerchen… tut mir Leid, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Sag mal, ist der Kamin von deiner Hütte noch intakt?“, entschuldigte sie sich, Seto verstand nicht ganz und sah Richtung Haus. „Welcher Kamin? Ach tatsächlich, der ist mir gestern gar nicht mehr aufgefallen. Da muss es wohl eine Feuerstelle drin geben“, gab er zurück, Chyo nickte kurz. „Ja, den meine ich.“ „Lass ihn uns mal ansehen, wenn du möchtest“, erwiderte Seto und die beiden begaben sich ins Haus, Silver zog es vor, ich vor die Tür zu legen, da gab es ein wenig Schatten.

„Chyo, du solltest da nicht soweit drunter gehen, sonst wird deine Jacke noch voller Ruß“, äußerte Seto seine Bedenken, während seine neue Bekannte die Feuerstelle inspizierte. „Keine Sorge, kann man wieder abwaschen, aber der Kamin scheint sauber zu sein… du hast noch keine Küche, aber die Vorrichtung zum Aufhängen von Töpfen ist da, das ist schon mal gut… Seto, wenn du ein Feuer machst, dann mache ich dir schnell was zum Essen, heute kocht ohnehin Lara in der Klinik, da muss ich Mittag auch nicht zu Hause sein und um ehrlich zu sein kann ich ihre gesunden Knödel nicht ausstehen“, schlug sie ihm vor. „Das wäre wirklich nett von dir, aber…“ „Ach hab dich nicht so, so eine kulinarische Sensation wird es auch wieder nicht, aber ich habe Fische gefangen, besser gesagt Silver war langweilig und er hat sie mir gebracht während ich Kräuter gesammelt habe, er ist ja so süß. Und keine Angst, ich putze sie vorher noch zu, ich hole sie nur schnell, ich habe sie in den Tragtaschen verstaut. „Und schon war sie wieder bei ihrem Monster, Seto konnte wohl ohnehin sagen was er wollte, sie hörte nicht auf ihn…
 

„Du sagtest vorhin, du warst Kräuter sammeln, wo hast du die her?“, wollte Seto nach ein paar gegrillten Kirschlachsen wissen, das erzählte Chyo ihm gerne. „Na aus den Höhlen, ich war heute in der Carmite – Höhle, wir brauchen sie um Arzneien herzustellen, aber sie lassen sich ja nicht in Töpfen ziehen, das haben wir alles schon versucht.“ „Aber gibt es in den Höhlen denn nicht Monster wie deinen Silver? Erst gestern hatte sich eines hierher verirrt und du siehst unbewaffnet aus…“

„Ja, seit da diese eigenartigen Apparate herumstehen wimmelt es dort von Monstern, aber es gibt Wege um Kämpfe zu vermeiden. Diese seltsamen Geräte scheinen auf Bewegungen zu reagieren, denn die Monster erscheinen erst, wenn man sich den Apparaten nähert. Sieht dich ein Monster, greift es dich in einen bestimmten Radius um das Gerät herum an und macht es aggressiv, aber wenn du dich weit genug davon entfernst, wird es wieder friedlich und kehrt zur Maschine zurück. Am wenigsten Ärger hast du, wenn du gleich mit vollem Tempo auf die Maschine los gehst und sie zerstörst, die regenerieren sich erst wieder, wenn du die höhle verlässt, aber dazu musst du entweder ziemlich stark sein oder eine starke Waffe haben, bei mir kümmert sich Silver darum wenn es möglich ist. Es ist mühsam, jeden Tag dasselbe Theater und die Kräuter wachsen auch nur langsam nach und in jeder Höhle sind die Monster verschieden stark. Ich muss aber in drei verschiedene Höhlen, um alle Kräuter zu kriegen, es gibt je nach Jahreszeit verschiedene, also muss ich mindestens in die Carmite - , die Toros - und die Clemens – Höhle“, erklärte Chyo, Seto zog überrascht eine Braue hoch. „Du begibst dich damit in sehr große Gefahr und das gestattet dir Dr. Edward?“

„Jein, nicht wirklich, ihm wäre es lieber wenn ich im Sechs Empire als Ärztin arbeiten würde, aber ich denke nun mal im Traum nicht daran, dorthin zu gehen, ich musste dort schon studieren, freiwillig bringen mich keine zehn Pferde mehr in dieses Land, auch wenn ich dort wesentlich größere Karrierechancen hätte als in diesem kleinen Dörfchen. Mein großer Bruder Camus hingegen würde nur zu gern in de Stadt ziehen, doch Vater lässt ihn nicht, die zwei streiten oft deswegen. Hast du Camus eigentlich schon kennen gelernt? Er betreibt die Farm im Dorfinneren, er hat ganz viele Monster, die ihn mit Produkten wie Eiern oder Milch versorgen, besuch ihn doch mal wenn du Zeit hast“, gab Chyo zurück. „Kannst du die Kräuter denn nicht in den Höhlen kultivieren? Übrigens, auf dem Acker dort wachsen auch einige wild…“ „Nun ja, ich könnte es versuchen, aber Vater hat mir verboten, dass ich etwas in den Höhlen anbaue, er hat einfach zu große Angst um mich und ich respektiere seinen Wunsch. Das einzige Werkzeug, dass ich mit seiner Erlaubnis besitze, ist eine Sichel, damit ich die Wurzelstöcke nicht aus Versehen mit aus reiße. Sag mal, was hast du vorhin eigentlich gemacht? Ich habe Schnüre gesehen, willst du Unkrautbündel machen?“ Die zwei begaben sich wieder zum Acker, Silver folgte ihnen, auch wenn Seto der riesige Wolf noch immer nicht ganz geheuer war. „

Ja, aber wie du siehst stelle ich mich nicht besonders geschickt an…“, gab Seto zurück, Chyo betrachtete sich sein Tun kurz, dann aber holte sie ihre Sichel aus der Tasche und beugte sich runter. „Da gibt es einen Trick: Leg dir die Schnur hin, dann nimmst du dir eine Hand voll Unkraut und schneidest es mit der Sichel ab, etwa so… bei dir müssten fünf Hand voll für ein Bündel reichen“, erklärte sie, da gab es nur ein kleines Problem. „Ich besitze aber keine Sichel, ich muss es so jäten“, gestand er, da hielt Chyo ihm die Sichel entgegen. „Dann nimm meine, ich habe sie erst vor ein paar Tagen wieder schärfen lassen, die geht durch wie Butter, ich schenke sie dir…“, meinte die Kleiner freundlich und sah ihn aufmunternd an, sie schein wohl nicht nach zu geben, bis seto das Werkzeug annehmen würde…
 

Mokuba hatte indes ein ganz anderes Problem in Form einer jungen Dame mit orangefarbenen Haaren und hellgrünen Augen, in ihrer Hand eine robuste Stielbürste. „Keinen Schritt weiter du Spanner! Was fällt dir eigentlich ein?“, kam es energisch von ihr, Mokuba hob beschwichtigend die Hände. „Warte Melody, das ist ein Missverständnis! Du hast doch Neumann beauftragt, dass er eine Ablage im Frauenbad repariert und ich sollte schon mal das Material hinein tragen. Und da du sowieso noch nicht offiziell geöffnet hast, dachte ich, ich könnte ohne zu fragen hinein gehen“, erklärte dieser mit leichtem Sicherheitsabstand, da die Frau vor ihm namens Melody bedrohlich mit dem Putzgerät herum fuchtelte.

>Ach herrje, Neumann hätte mich vorher warnen sollen, dass die Eigentümerin ziemlich aufbrausend sein kann und vor allem ihre Putzutensilien in Waffen umfunktioniert< ging es ihm durch den Kopf. „ Merk dir eins: Niemand betritt ungefragt die Badeanlagen und schon gar kein Kerl die Frauenbäder, verstanden?! Ich hasse nichts mehr als Spanner, also was machst du, wenn du nächstes Mal hier rein kommst und in die Baderäume willst?!“, wollte sie von dem Schwarzhaarigen wissen, dieser meinte etwas kleinlaut: „Dich fragen? Bitte gib endlich die Bürste weg, sonst triffst du mich wirklich noch.“ Melody nickte zufrieden und senkte dann die Bürste, der junge Mann ihr gegenüber hatte wohl verstanden. „Genau, weißt du, ich muss immerhin in meinem Bad für Ordnung sorgen, stell dir mal vor, ich hätte jemanden schon früher in die Baderäume gelassen. Das wäre ja wohl furchtbar peinlich geworden und meinem Ruf hätte es auch geschadet“, erwiderte Melody und stellte die Bürste beiseite, Mokuba atmete erleichtert auf. „Ja, das verstehe ich natürlich, tut mir wirklich Leid. Kann ich das wieder irgendwie gut machen?“, gab Mokuba zurück, Melody nickte heftig und meinte fröhlich:

„Klar doch, komm einfach oft hierher und entspanne dich bei einem heißen Bad. Glaub mir, da fühlst du dich wie neu geboren… es gibt doch nichts Schöneres.“ Den Gefallen konnte ihr Mokuba wirklich leicht erfüllen und er durfte endlich das Werkzeug verstauen, bis dato hatte Melody noch den Eingang zum Frauenbad versperrt und war keinen Zentimeter gewichen, nun widmete sie sich wieder dem schmutzigen Fliesenboden im Eingangsbereich…
 

Sein braunhaariger Bruder hatte nun Chyos Rat befolgt und machte, nachdem er die nun fertigen Bündel in die Box gelegt und die von Rosetta erhaltene Saat ausgesät hatte, eine Pause, er entschied sich für einen kleinen Rundgang in der Stadt, zuerst besuchte er die Bibliothek und lernte Russell und seine kleine Tochter Cäcilia kennen, seine Gehilfin Tori hatte kaum ein Wort mit ihm gewechselt und sich gleich wieder in den Gängen der Bibliothek verzogen. >Diese junge Dame mit den hellblonden Haaren, den hellblauen Augen und der runden Brille ist wohl sehr schüchtern, ich habe lediglich erfahren, dass sie die Tochter der Gaststätten – Besitzern, Lady Ann, ist< dachte Seto und besuchte auch Jean Laden, ein angenehmer Zeitgenosse und er überließ dem Jüngeren auch noch ein paar haltbare Lebensmittel wie Currypulver, Mehl, Reis und Öl. Der Mann mittleren Alters konnte ja nicht wissen, dass Seto keinerlei Kochutensilien hatte.

Auch Tabatha, Biancas Zofe, hatte er getroffen, sie tätigte gerade noch die letzten Einkäufe fürs Abendessen und schien sehr nett zu sein, auch wenn Seto sich fragte, weshalb die Frau mit der dunkleren Haut und den angenehmen dunkelbraunen Augen einen so derart großen Hut trug, dass er nicht einmal ihre Haarfarbe erkennen konnte. „Ich stelle sie wohl kurz auf dieses eigenartige Regalgebilde in meiner Hütte… was ist das?!“, entwich es Seto erstaunt als er sein Heim wieder betrat und über der Feuerstelle nun ein Kupferkessel hing und ein wenig Besteck, ein Kochlöffel und ein paar Teller und Becher auf dem Regal standen, auch ein Geschirrtuch und ein Päckchen Kräutertee lag dort, daneben wieder einmal ein Zettel, die waren wirklich ziemlich beliebt: „Du warst nicht da, da habe ich die Sachen einfach rein gegeben. Es ist nicht viel, aber bis du dir eine Küche und ordentliche Geräte und Geschirr leisten kannst, müsste es reichen, Chyo & natürlich Silver, der durfte das ganze Zeug tragen.“ „Tja, jetzt müsste ich nur noch kochen können…“, kam es seufzend von Seto, doch irgendwie würde er das schon schaffen, so hoffte er zumindest.
 

„Chyo, wo warst du denn schon wieder und was hast du vorhin im Keller gemacht? Ich dachte, du wolltest Gegengifttrank herstellen? Schön langsam geht unser Vorrat zu Neige und Yugi kann ich damit noch nicht beauftragen“, wandte sich Edward an seine Tochter, die gerade Silver in die Ställe ihres Bruders gebracht hatte. „Oh, ich habe nur ein wenig gestöbert und auch ein paar ganz Brauchbare Dinge gefunden….“, gab sie zurück, während sie sich ihren Kittel überzog und sich den Kräutern widmete. „Und was genau? Doch nicht etwa eine Hacke?“

„Nein, aber meine zweite Sichel, die andere habe ich Seto gegeben und ihm ein bisschen Geschirr vorbeigebracht. Gut, dass wir nichts weggeben können. Die Sachen waren ja noch gut, aber es sind nur noch Einzelstücke, während meiner Abwesenheit in Lavandis habt ihr ja ziemlich viel Besteck und Geschirr zu Bruch gehen lassen… hätte ich das nicht tun sollen?, erwiderte sie und sah zu ihrem Vater, diese schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Nein, schon in Ordnung, aber jetzt an die Arbeit, Lara bringt dir die leeren Flaschen…“ Chyo nickte, ihr Vater konnte ja nicht ahnen, dass seine Tochter gerade über eine Lösung für ihren Kräutermangel grübelte…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySeri-chan

05. Wasser und Feuer

05. Wasser und Feuer…
 

Seto war noch einmal in die Stadt, gerade hatte er sich Lady Ann vorgestellt, eine ziemlich selbstbewusste Frau mit langen dunkelgrünen Haaren und der gleichen Augenfarbe. „Oh, du bist ja genauso hinreißend wie die anderen Neulinge hier auch. Deine Augen gefallen mir besonders gut… kennst du meine Tochter Tori schon? Ein ganz liebes Mädchen und sie kann prima kochen…“, schwärmte Lady Ann und besah siech den Jüngeren von oben bis unten. >Ob es den anderen wohl auch so ergangen ist? Ihre Tochter ist ja nett, aber sie schien meine Gegenwart nicht wirklich zu wünschen< ging es ihm durch den Kopf, doch Gott sei Dank kam dann ihr Sohn Yavier nach Hause und mit dem hatte sie mal wieder ein Hühnchen zu rupfen, weil er sich vor der Arbeit in der Gaststätte gedrückt hatte. Seto verabschiedete sich höflich und wollte schon die Tür zur Schmiede öffnen, da kam ihm ein kleiner Junge entgegen. „Hallo Onkel, ich bin Nicholas und wie heißt du?“, wollte der Kleine neugierig wissen, Seto lächelte ihn sanft an. „Ich heiße Seto, freut mich…“ Und schon hatte ihn der Kleine bei der Hand genommen und schleifte ihn hinter sich her.

„Du bist nett, genau wie Onkel Mokuba, den habe ich heute bei Herrn Neumann kennen gelernt. Komm mit, ich bring dich zu meiner Mama“, verkündete Nicholas und schon waren sie beim Treppenabgang zum Strand, Nicholas hatte jetzt schon einen Narren an ihm gefressen. „Ich komm ja mit, du musst nicht so ziehen“, kam es von Seto, der Jüngere nickte kurz und ließ ein wenig nach, dann entdeckten sie noch eine weitere Person am weitläufigen Strand. „Hallo Herr Bürgermeister!“, begrüßte Nicholas den Älteren, dieser drehte sich zu den beiden um. „Oh hallo Nicholas… und du bist bestimmt der junge Mann, der sich nun um Taus alte Farm kümmert, nicht wahr? Edward hat dich und deinen Bruder gestern bei mir angemeldet, nachdem ihr wieder erwacht seid. Er konnte sich wohl schon denken, dass ihr in Kardia bleibt und meine liebreizende Tochter Felicity hat euch als nette junge Männer beschrieben. Willkommen in Kardia, mein Name ist Godwin und ich bin der Bürgermeister dieses Dorfes“, wandte Godwin sich an den Braunhaarigen. „Vielen Dank Bürgermeister Godwin, ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass es mich hierher verschlagen hat. Die Leute in diesem Dorf sind alle sehr hilfsbereit und freundlich. Einige der Bewohner habe ich schon kennen gelernt.“

„Ja, das kann ich sehen, ich wollte auch noch zu dir… würdest du bitte morgen in mein Haus kommen? Ich brauche noch deine Unterschrift, eine reine Formsache für das Aufnahmeformular, da stelle ich dir auch noch einen anderen Mitstreiter in Sachen Amnesie vor, mein neuer Sekretär Yami teilt das selbe Schicksal… jetzt will ich euch aber nicht mehr aufhalten, so wie es aussieht will Nicholas dich unbedingt seiner Mutter vorstellen“, kam es lachend von Godwin und sie verabschiedeten sich von dem Bürgermeister, der kleine Junge zog wirklich schon fürchterlich an Setos Arm. „Mama! Schau mal, ich habe den anderen neuen Onkel gefunden!“, verkündete Nicholas stolz, nachdem sie den Fischerladen betreten hatten. „Tatsächlich, gut gemacht Nicholas… hallo junger Mann, ich bin Sabrina und mir gehört der Laden hier. Wann immer dir nach Fisch ist, komm hierher, ich habe eine große Auswahl“, kam es von der Frau mit den violetten Haaren und Augen in einem dunklen Goldton, das Aussehen hatte der Kleine von seiner Mutter geerbt. „Darauf komme ich bestimmt mal zurück… fängst du diese Fische alle alleine? Du hast hier eine wirklich große Auswahl und ich glaube, ich kenne nicht einmal einen Bruchteil davon“, gab Seto zurück, Sabrina schüttelte den Kopf.

„Nein, jetzt nicht mehr. Seit kurzem habe ich einen Gehilfen, ein wirklich tüchtiger Bursche. Ich glaube, der wurde für den Fischfang geboren, bei ihm beißen die Fische sogar bei den alten Ruinen, da ziehe selbst ich nur Müll raus.“ Und wie aufs Stichwort kam ihre neue Arbeitskraft überglücklich mit ein paar großen roten Fischen in der Hand herein. „Hey Sabrina! Sieh mal, was ich gefangen habe, ein paar prächtige Snapper!“, rief er seiner Chefin voller Elan entgegen, Seto musterte ihn kurz: Eine weiße Haarmähne, doch im Gegensatz von der zu Maximillion flauschig und nicht glatt frisiert und er hatte große freundliche dunkelgrüne Augen und auch eine sehr angenehme Stimme. „Toll Bakura, die Biester beißen wirklich nur schwer… sieh mal, noch einer von deiner Sorte. Sein Name ist Seto und er hat Taus alte Farm übernommen“, gab Sabrina zurück, Bakura und Seto tauschten kurz Worte des Gro8es aus, dann meinte der Weißhaarige neugierig: „Sag mal, kannst du angeln? Hier gibt es sehr viele Fische in den Seen und Flüssen und natürlich auch im Meer. In den Höhlen kommen auch ganz besondere Exemplare vor, aber ich lege mich nicht so gerne mit den Monstern an.“ Nun ja, ich weiß es nicht, außerdem besitze ich keine Angel und auch kein zahmes Wolfmonster, welches mit die Fische bringt“, erwiderte Seto, da musste Sabrina lachen.

„Oha, du hast Chyo und ihren Silver kennen gelernt? Ja, den Großen hat sie sich echt gut abgerichtet, ich sehe sie immer nur mit ihrem geliebten Monster… ich habe zwar keinen Wolf für dich, aber versuch es doch mal hiermit.“ Sabrina kramte kurz unter ihrem Tresen und holte eine alte Angel hervor, sie schien noch funktionstüchtig. „Ich habe es auch zuerst mit der versucht, aber ich brauche eine stabilere, bei mir beißen so große Fische. Für den Anfang ist die aber ideal, Sabrina hat erst kürzlich den Faden ausgetauscht. In deinem Teich und auch im Fluss müsste es Kirschlachse und Regenbogenforellen geben, die schmecken lecker und sind sehr nahrhaft, versuche dein Glück“, erklärte Bakura, nun hatte seto also auch eine Angel…
 

Nun stand der Braunhaarig aber wieder vor der Schmiede und trat in den großen, unglaublich warmen und stickigen Werksbereich, ein älterer Herr kam ihm entgegen. „Guten Tag, wer bist du denn? Dich habe ich hier noch nie gesehen und ich vergesse keine Gesichter2, wollte dieser wissen, er war wohl der Schmied. „Ich bin erst gestern in dieses Dorf gekommen, mein Name ist Seto und ich wohne derzeit in der alten Farm außerhalb der Stadt. „Ach du bist das also, dein kleiner Bruder hat mir schon von dir erzählt. Er war vorher hier und hat Nägel geholt, ein netter Bursche… und dir hat Tau die alte Hütte aufgeschwatzt? Mach was draus, kräftig genug scheinst du ja dafür zu sein. Nebenbei, ich bin Leo, ich schmiede Werkzeuge und Waffen. Eben alles, was man aus Metallen so machen kann, auch Schmuck kann ich herstellen, wenn du mal bei einen der Mädel hier Eindruck schinden willst“, kam es von Leo, da erschein noch jemand. „Meister, ich habe den neuen Scherer für Camus poliert und verpackt. Holt er ihn ab oder soll ich noch schnell liefern gehen?“, wollte der blonde junge Mann mit den braunen Augen und einem lächeln im Gesicht wissen. „Nein, er kommt noch vorbei, wenn er nach Hause geht, hat eine eigene Farm und schläft trotzdem noch im Elternhaus… Joey, das ist der andere Neue.“

„He Alter, was geht? Herrscht in deinem Kopf auch gähnende Leere? Ich fülle den meinen jetzt mit allem, was ein zukünftiger Schmied so wissen muss, aber das dauert bestimmt noch ewig, bis ich so gute Sachen herstellen kann wie Meister Leo. Du willst hier als Farmer bleiben, stimmt das? Wie kommst du mit dem Feld voran, sah ja bis jetzt immer furchtbar aus, wenn ich vorbei bin und ein paar Erze aus den Minen geholt habe“, wandte sich Joey vergnügt an seinen neuen Bekannten, war wohl ein sehr heiteres Gemüt. „Tja, noch nicht viel besser, ich konnte heute nur ein kleines Fleckchen jäten und diese ganzen Felsbrocken und Stümpfe sind nicht gerade hilfreich dabei, aber ich werde mein Bestes versuchen.“ „Ja, Steine gibt es da wie Sand am Meer, das habe ich auch gesehen, da brauchst du einen massivern Steinhammer. Hast du so was schon?“, erkundigte Joey sich, ein Kopfschütteln war die Antwort.

„Joey, steh da nicht so faul rum, geh mal in den Werkzeugraum und sieh, was wir da noch haben…“, befahl Leo ihm, Joey nickte kurz und verschwand im hinteren Bereich. „Die Werkzeuge, die ich schmiede, sind alle dafür geeignet um sich im Ernstfall gegen Monster verteidigen zu können und diese wieder zurück zu schicken. Also wenn du mal in eine der Höhlen gehst und das wirst du sicher, allein der Neugierde wegen schon, dann nimm wenigstens eins der Werkzeuge mit, solange du dir noch keine Waffe leisten kannst, verstanden?“

„Ja, das werde ich beherzigen, ich habe schon gehört, dass die Monster sehr aggressiv reagieren und ich denke mal, dass alle Werkzeuge, die man mir gegeben hat, mit dieser Fähigkeit ausgestattet sind. Hacke und Gießkanne von Tau, die Axt von Bianca, die Angel von Sabrina und die Sichel ist von Chyo“, zählte Seto auf, diese waren wirklich alle von Leo. Mittlerweile war auch Joey aus dem Lager zurück und hielt ihm einen Massiven, großen Hammer hin. „Hier bitte, der ist für Anfänger genau recht, damit kannst du Steine zerschlagen und auch die brüchigen, glitzernden Brocken in den Minen geben Erze und Edelsteine frei.“ „Erze können wir immer gebrauchen, in letzter Zeit wird es immer schwieriger, an sie ran zu kommen, Xavier hat auch nur eine große Klappe und macht sich in die Hose wenn er mal wieder ein Monster sieht und Joey kann ich auch nicht ständig schicken, der Bursche soll hier was lernen… du kannst jetzt Feierabend machen Joey, ist eh schon Ladenschluss“, meinte Leo noch, Joey blickte zu Seto.

„Und was machst du jetzt? Ich werde mir jetzt den Dreck abwaschen und meine Muskeln im Thermalbad entspannten, kommst du mit? Melody hat eine echt gigantische Anlage…“, schlug der Blonde vor, Seto wollte eigentlich höflich absahen, weil er sich doch die Badegebühren noch nicht leisten konnte, doch Joey winkte ab. „Kein Problem, ich lade dich ein, die 10 G kann ich mir leisten… ich weiß doch, wie es dir geht, Alter, ich war vor ein paar Wochen in derselben Situation, aber mich hat Leo gleich aus der Klinik geschleppt, als er mich gesehen hat und jetzt bin ich sein Lehrling und habe so ein fixes Gehalt. Glaub mir, wenn du dich anstrengst, dann bringt dein Acker auch bald die ersten Erträge“, fügte er noch hinzu, da konnte auch Seto nur noch dankbar nicken. >Er weiß es wirklich , wie diese Situation ist. So sehr ich mich zwar an die Umstände dieser Amnesie erinnern möchte, aber ich bin froh, dass ich dadurch hier gelandet bin. Es ist nur ein Gefühl, aber ich denke, in letzter Zeit wurde ich nicht so freundlich behandelt< ging es ihm durch den Kopf, bis sie das Bad erreichten. Dort traf er nicht nur auf Melody sondern auch noch auf seinen kleinen Bruder, der Melodys Aufforderung wirklich gefolgt war…
 

„Unterschreib bitte hier unten, überprüfe aber vorher ob deine Angaben auch korrekt sind, sofern du es prüfen kannst. Wenn ein Teil deiner Erinnerung zurück kehrt, dann können wir es nachtragen, aber leider ist dieses Glück noch keinem von uns acht zuteil geworden, es ist bedauerlich. Bei den anderen steht noch weniger, wir können wenigstens noch angeben, dass wir kleine Brüder haben, ich kam nämlich auch mit Yugi hier an“, erklärte am nächsten Tag Godwins Sekretär, sein Name war Yami und er sah in etwa so aus wie Yugi, nur etwas größer und seine blonden Stirnfransen standen in eine Richtung. „Ich hoffe, dass die Erinnerung zurückkehrt, aber man kann es nicht erzwingen, auch wenn mich schon wieder dieses seltsame Gefühl der Vertrautheit beschleicht, bei den anderen spürte ich es auch und bei dir wieder“, gab Seto zurück, während er mit dem Federkiel seinen Namen unter seinen Anmeldebogen setzte.

„In der Tat, aber keiner kann sich an Genaueres erinnern, doch ich denke, dass wir uns diese Tatsache zu Nutze machen sollten und zusammenarbeiten sollten, damit es dem Dorf und seinen Bewohnern besser geht, nicht wahr?“, erwiderte Yami, Seto nickte zustimmend. „Ja, ich denke, das sollten wir tun.“ „Ich für meinen Teil gehe nun dem Bürgermeister zur Hand, damit er wieder etwas mehr Zeit für sich hat und an die frische Luft gehen kann, er verausgabt sich sehr. Und auch seiner Tochter Felicity könnte es besser gehen, seit längerem nimmt ihre Kraft ab, aber sowohl Dr. Edward als auch seine Tochter sind ratlos. Ich denke, diese Krankheit bereitet ihnen auch oft schlaflose Nächte, seit Felicity diese Symptome hat, haben sie sich sicher unzählige Fachliteratur angeeignet, wir können uns wirklich glücklich über zwei so engagierte Ärzte schätzen, auch wenn Chyo nicht praktiziert.“

Ein Seufzen entwich Yamis Kehle, auch wenn er noch neu hier war, so sorgte er sich um die Leute hier im Dorf, als wäre er schon immer mit ihnen befreundet gewesen. „Das ist wirklich schlimm, ich hoffe, man kann ihr bald helfen,..“ „Ach ja, ehe ich es vergesse, du kannst ja all die Veranstaltungen dieses Dorfes gar nicht wissen, du brauchst einen Kalender, bitte sehr, damit du dich vorbereiten und deine Arbeit danach planen kannst. Im Übrigen, man sagte mir, dass dir Tau die Farm überlassen hat, weil du sie vor einem Orc beschützt hast? Mit welcher Waffe?“, erkundigte sich Yami und reichte Seto einen Kalender, dieser lächelte etwas verlegen. „Eine Waffe kann man dies wohl nicht nennen, es war eine Hacke“, gab er zurück, der junge Mann mit den violett – blonden Haaren nickte kurz und wandte sich zum Schreibtisch, um etwas aus der Schublade zu holen.

„Hier rund um Kardia gibt es viele Höhlen, doch man sollte nicht einfach wahllos in eine hinein gehen, in jeder gibt es unterschiedlich starke Monster, also erhält man Pässe je nach dem, wie gut man für welche Höhle geeignet ist. Es muss nicht unbedingt Kampfkunst sein, aber es ist von Vorteil, wenn man es nicht schafft, den Monstern auszuweichen oder vor ihnen zu fliehen. Bis auf Weiteres solltest du dich vorwiegend in der Charmite – Höhle aufhalten, dort sind sie am schwächsten und die Gänge sind nicht allzu verwirrend, aber nimm dich bitte vor den Giftefeu in Acht. Neben diesem unangenehmen Brennen geben sie wirklich kleinste Giftspuren in den Körper ab und irgendwann brichst du ohnmächtig zusammen. Erkundige dich in der Klinik, welche Gefahren die Höhlen bergen und welche Medizin du dagegen nehmen kannst. Und du solltest dich testen lassen, ob du dir die alte Runenmagie nutzen kannst, von uns acht waren is jetzt nur Yugi und ich positiv, jedoch muss ich diese ganzen Zaubersprüche erst lernen“, erklärte Yami, das würde Seto wirklich machen und verabschiedete sich nach einer Weile von Yami, er wollte heute auch noch die anderen Bewohner der Stadt kennen lernen…
 

„Duke! Was machst du denn da schon wieder? Vater wollte doch, dass du dich um den Garten kümmerst“, kam es genervt von Bianca, die gerade in die riesige Gartenanlage hinter ihrer Villa gekommen war und den Schwarzhaarigen nicht bei den Blumen vorfand. „Und genau das mache ich auch Bianca. Ich musste die Bäume ausschneiden und die verwerte ich jetzt für Brennholz, ihr habt hier ganz schön alte Bäume stehen und dementsprechend dick sind auch die Äste. Ich habe sie auf die richtige Ofenlänge gebracht und nun hacke ich sie… zufrieden?“, erklärte dieser und holte wieder zu einem kräftigen Schlag aus. „Na meinetwegen, auch wenn ich nicht verstehe wie du bei dieser Arbeit auch noch so glücklich aussehen kannst, du schwitzt ja sogar, aber so denkt wohl ein normaler Mensch.“

„Das wird auch nicht so leicht zu verstehen sein für dich, immerhin hast du bis jetzt noch nicht körperlich arbeiten müssen, aber mir macht die Arbeit mit der Axt einfach Spaß, dieses Werkzeug fasziniert mich irgendwie und man kriegt auch eine gute Kondition davon. Wenn ich eine Axt in der Hand halte, dann macht sich so ein eigenartiges Gefühl in mir breit, so als ob ich schon ewig damit arbeiten oder kämpfen würde. Mir gefallen auch die Streitäxte, die Leo herstellt. Wenn ich genug gespart habe, dann werde ich mir eine kaufen, die sind viel effizienter gegen Monster als dieses Exemplar hier, damit ich die Tochter meines Chefs auch verteidigen kann, falls du dich mal außerhalb des Dorfes begibst und angegriffen wirst“, wandte Duke sich mit einem Augenzwinkern an die Violetthaarige, deren sonst immer so gelangweilter Blick für einen Augenblick der Verwunderung gewichen war. „Das würdest du tun?“ „Aber natürlich Bianca, einer wunderschönen Frau in Not helfe ich immer gerne, das verlangt allein schon meine Ehre, dennoch bist du mir als zu errettende Maid am Liebsten, du gleichst ja wirklich einer Prinzessin.“

Der Schwarzhaarige war wirklich ein Charmeur sondergleichen, doch er meinte auch ernst, was er sagte und dies erkannte sogar das verwöhnte Prinzesschen. „Das will ich auch hoffen… und jetzt mach weiter mit dem, was du gerade machst, es ist Zeit für meinen Tee…“, waren Biancas Worte, dann drehte sie sich wieder zum Gehen, Duke musste etwas schmunzeln, genau das tat sie immer, wenn er etwas sagte, worauf sie keine vernünftige Antwort wusste und es war irgendwie süß anzusehen. >Zeit zum Tee? Ihre Ausreden waren auch schon mal besser, aber nun ja… sie mag es gerne, wenn man sich mit ihr unterhält, auch wenn ihre Aussagen nicht immer leicht zu verkraften sind, Jasper hat sie ja wirklich ein wenig verzogen, immerhin hatte sie immer alles, was sie wollte, bekam was sie wollte und tat, was sie wollte und dennoch hat sie auch eine liebenswerte Seite. Die hat nur der Kerl, ein Sohn von jJspers Geschäftspartnern, der neulich da war, nicht zu spüren bekommen. Er hat sie mit Geschenken und Tand förmlich überhäufen wollen und sie hat ihm eines davon auf seine Füße geworfen. Die Frau hat alles, es passt ohnehin nichts, was man ihr schenken will, außer sie verlangt ausdrücklich danach. Wie er da so aus der Empfangshalle hinaus gehumpelt ist, das ist ein Bild, an welchem ich mich wohl noch lange erfreuen werde< dachte Duke mit einem zufriedenen Grinsen, ihm war es ganz recht, dass Bianca keinen dieser Männer als gut genug für sich empfand…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

06. Von Medizin und Monstern

06. Von Medizin und Monstern…
 

Ein neuer Tag war heran gebrochen und Seto mit seiner Arbeit am Feld fertig, er hatte ja noch nicht viel, doch durch die Einahmen der letzten beiden Tage konnte er sich nun neue Samen besorgen, er entschied sich für Erdbeeren, daraus konnte man auch leckere Erdbeermilch, Saft und Marmelade machen, sofern man eine Küche hatte. Die Samen waren gepflanzt und so beschloss er, dass er nun Dr. Edward einen Besuch abstatten würde, so wie ihm Yami geraten hatte. Gerade hatte er die Eingangstür hinter sich geschlossen, da sah er schon einen dunkelblonden kräftigen Mann energisch die Treppen herunter kommen. „Ich werde dich nie verstehen Vater. Warum Chyo und nicht mich? Sie will ja nicht einmal“, kam es sauer von ihm, der Doktor ihm nach. „Camus, jetzt beruhige dich doch wieder, die Stadt ist einfach nichts für dich, vor allem nicht wenn du ins Sechs Empire willst. Warum glaubst du wohl, dass ich von dort weggegangen bin?“, wandte sich Edward an ihn, da bemerkten sie, dass sie einen Besucher hatten. „Tut mir Leid, störe ich?“, erkundigte Seto sich bei den beiden, diese schüttelten den Kopf. „Nein, nur dasselbe wie jeden Tag, mach dir nichts daraus Seto.. du siehst gut aus, du scheinst dich schnell erholt zu haben“, kam es von Dr. Edward, Camus besah sich den Fremden kurz. „Ach du bist Seto? Schön, dich endlich kennen zu lernen, mein Vater und meine kleine Schwester haben schon von dir erzählt und natürlich auch von deinem Bruder… du hast die alte Hütte von Tau übernommen? Mein Name ist übrigens Camus und mir gehört die Monsterfarm die Straße rauf“

Er streckte dem Braunhaarigen einladend die Hand entgegen, Seto schüttelte sie und nickte. „Ja, es hat sich so ergeben und ich bin ehrlich gesagt froh, ein Dach über dem Kopf zu haben. Welche Monster hältst du denn?“ „Ich habe mich für vier arten entschieden, sie versorgen uns mit den Grundnahrungsmitteln: Buffamos geben Milch, Kokehohos liefern Eier, Wollys produzieren Wolle und von den Queen Bees kriege ich Honig. Man kann sich auch Hornets halten, aber ich weiß nicht, ob sich die beiden Rassen vertragen und der Honig weist geschmacklich keinen Unterschied auf… ach und ein Gastmonster habe ich auch noch, aber du kennst Silver ja schon. Wenn du vorhast, selbst Monster zu halten, dann wende dich an mich, ich kann dir Monsterhütten bauen, dazu benötige ich 100 Holz und 1000 G, dann kannst du dich selbst mit den Produkten versorgen, außer du fängst dir welche ein, die dir bei der Arbeit helfen sollen Natürlich kannst du dih aber auch an Neumann wenden, hängt davon ab, welchen Baustil du haben willst“, erzählte Camus fröhlich, da war er voll in seinem Element.

„Bei der Arbeit helfen? So wie silver?“, wollte Seto wissen und sah wieder zu Camus. „Nun ja, nicht ganz so… Silver ist ein ziemlich außergewöhnliches Exemplar, der lässt sich alles von Chyo gefallen, eigentlich kann man diese Rasse nur dazu abrichten, dass man auf ihr reitet. Es gibt Monster, die dir die Felder bewässern oder die Ernte einholen oder auf denen du reiten kannst. Hm, ich glaube in der Bibliothek findest du da genauere Informationen, ich habe sogar schon davon gehört, dass sie für dich Samen herstellen oder Holz sammeln… auf jeden Fall können sie dir sehr nützlich sein und dich auch in den Höhlen begleiten. Wenn du erst einmal eins gezähmt hast, ist es dir treu bis zum bitteren Ende, wenn du dich gut darum kümmerst.“ „Das hört sich wirklich sehr interessant an, ich werde mich darüber noch genauer informiere…“, gab Seto zurück, da öffnete sich die Tür erneut und man konnte eine bekannte Stimme hören. „Warte kurz hier, ich sag nur kurz bescheid, Silver.“ Und schon kam eine gut gelaunte Chyo herein. „Hallo allerseits! Ich gehe ein bisschen Kräuter sammeln, das gelbe Gras geht langsam aus“, wandte sie sich an Lara und Yugi, dann an ihren Vater, erst jetzt bemerkte sie den Braunhaarigen.

„Seto, was machst du denn hier? Hast du dich verletzt?“ „Nein, alles in Ordnung, danke der Nachfrage. Ich wollte mich eigentlich bei deinem Vater etwas darüber erkundigen, was ich benötige, wenn ich in die höhlen gehen möchte. Yami hielt das für ratsam und ich muss ihm da zustimmen“, entgegnete Seto, Chyo nickte verstehend. „Klar, du bist neu hier, du warst noch in keiner und manche Monster können dir echt Lästige Sachen antun. Mal abgesehen davon, dass sie dich auch so verletzen können, kannst du dir Verbrennungen, Gift, Lähmung und Sperren zuziehen und nicht zu vergessen eine saftige Erkältung, wenn du zu oft von Wasserattacken oder einem Eisstrahl getroffen wirst. Bei Gift solltest du ganz schnell Gegengiftkraut oder einen Trank dagegen nehmen, sonst ist dein Körper bald zu geschwächt um dich noch aus der Höhle zu retten und bis man dich findet kann es dann schon zu spät sein. Die unterirdischen Gänge sind lang und verworren, aber es givt so gut wie keine Karten mehr von den Höhlen…“

„Meine Tochter hat Recht, Gegengift sollte man immer dabei haben, aber auch etwas gegen Lähmungserscheinungen, dadurch kannst du dich nur noch in Schrittttempo vorwärts bewegen und bist ein leichtes Ziel für Monsterangriffe, dagegen gibt es einen Trank namens „Razzia“. Sperren betreffen dich nur, wenn du magisches Potenzial hast, dadurch kannst du keine Formeln oder Sprüche mehr durchführen, dagegen hilft „Aufbruch“, für Erkältungen und Verbrennungen haben wir natürlich auch etwas. Seit diese Monster in den Höhlen herumspuken konnte man keine mehr vollständig erforschen, wir können dir also nicht einmal sagen, welche monster darin sind und welche Attacken sie gegen dich verwenden könnten“, fügte Edward noch hinzu. „Danke, ihr habt mir jetzt schon sehr geholfen, ich gehe wohl wieder zum Feld zurück, ich habe es noch immer nicht vollständig von Unkratu befreien können“, wandte Seto sich an die drei, Chyo begleite ihn schließlich bis zur Farm, sie hatten ja denselben Weg…
 

„Rosette hat uns schon Unkrautbündel von dir geliefert, sie sehen schon recht manierlich aus. Waren die Kräuter auch von dir?“, wollte Chyo wissen, nachdem seto sich sein Werkzeug aus dem Haus geholt hatte, dieser nickte. „Ja, ich brauche noch etwas Übung und diese eigenartigen Gräser waren auch von mir, ich kenne sie nur nicht wirklich, aber wenn ihr sie gebrauchen könnt, dann schicke ich sie euch… übrigens, noch einmal vielen Dank für das Geschirr und den Tee.“ Chyo kam zu ihm aufs Feld und kniete sich zu einem Stock mit gelbem Gras. „Diese Gräser da sind vielseitig verwendbar, man kann sie zum kochen verwenden aber auch um Medizin herzustellen, du kannst sie sogar roh essen. Das ist gelbes Gras, es gibt noch ein paar andere Farben davon, aber im Frühling wächst gelbes, rotes und grünes Gras, es erstaunt mich nur, dass es unter diesen ganzen Gestrüpp aus Unkraut so gut wachsen konnte und ann noch so gute Qualität. Und sieh mal, das hier ist Medizinkraut, es bildet die Basis für alle Heiltränke, es kommt auch in den Höhlen vor und das zu jeder Jahreszeit, du hast Glück, dass es hier wild wächst… oh sieh mal, da wachsen Bambussprossen. Toll, da kannst du dir mal Bambusreis machen, magst du den?“ „Keine Ahnung, aber um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie man Bambusreis kocht, ich kenne keine Rezepte. Ich glaube, ich konnte auch vor meiner Amnesie nicht richtig kochen“, gestand der Braunhaarige, Chyo sah ihn etwas entsetzt an. „Ach und das sagst du erst jetzt? Du arbeitest viel auf dem Feld, das heißt, du verausgabst dich körperlich, also musst du dich auch ordentlich und ausgewogen ernähren und du solltest wenigstens einmal am Tag eine warme Mahlzeit zu dir nehmen. Sag mir jetzt bitte nicht, dass du dich bis jetzt nur mit ee und Reis durchgeschlagen hast.“ Die Weißhaarige bedachte ihn mit einem musternden Blick, Leugnen war dennoch zwecklos.

„Nun ja… doch, aber wie du siehst, geht es mir gut, vielleicht besorge ich mir mal ein Kochbuch in der Bibliothek wenn ich mal eine Küche habe…jetzt kann ich ohnehin noch nicht sonderlich viel machen.“ „Ivan müsste am Sonntag wieder kommen, du solltest dich bi ihm umsehen, er ist der einzige Wanderhändler der uns noch regelmäßig besucht. Alle anderen aus dem Sechs Empire dürfen nicht mehr kommen, der Befehl soll direkt von König Ethelberd gekommen sein. Er verkraftet es enfach nicht, dass unser Dorf und das bisschen Land um uns herum noch immer nicht zum Sechs Empire gehören, sondern zu den länderen von Norad und wir König Gilbert unterstehen. Ivan stammt zwar auch aus Norad, aber er zieht zwischen den bieden Königreichen hin und her, er ist ein eher friedlicher Typ und deshalb lässt man ihn vermutlich auch noch in Ruhe, das ist gut so, sonst müssten wir bald alles mit dem Schiff kommen lassen, Lute kommt uns aus Trampoli auch nicht allzu oft besuchen, er hat dort seine Abnehmer… und nebenbei, ich zeige dir dann, wie man Bambusreis kocht“, kam es von Chyo bestimmt, was sollte Seto da noch sagen?

„Aber wolltest du nicht Kräuter sammeln? Ich halte dich nur von der arbeit ab und das möchte ich nicht, immerhin braucht ihr sie doch für die Klinik“, äußerte er seine Bedenken, Chyo überlegte kurz. „Hm, das schon, aber wenn ich mir so ansehe, was alles auf deinem Feld wächst, würde es auch reichen, wenn du die Gräser ernten würdest und an uns verkaufst, aber die stöcke sind dir dann für die anderen Nutzpflanzen im Weg… Seto, kann ich dir einen Vorschlag machen?“ Sie sah ihn mit ihren leuchtenden Augen an, Seto war ganz ohr. „Welchen?“ „Ich möchte etwas versuchen, in Töpfen kann ich die bunten Gräser nicht züchten, aber vielleicht auf dem Feld, immerhin wachsen sie hier wild. Vielleicht kann man die Stöcke ausgraben und umpflanzen, so kriegst du Platz für Gemüse und ich könnte dafür einen beständigen Vorrat an Gräsern aufbauen. Bitte, lass mich einen kleinen Teil deines Feldes nutzen, im Gegenzug kümmere ich mich um deine Verpflegung und zeige dir auch, wie du die Speisen zubrereitest, damit du später auch für dich selbst sorgen kannst. Was hältst du davon?“, schlug Chyo dem braunhaarigen vor, dieser überlegte kurz.

„Würde ich dadurch eine zusätzliche Belastung für dich sein?“ Chyo schüttelte energisch den kopf, die Antwort reichte ihm. „Nun gut, einverstanden, ich brauche ohnehin nicht dieses ganze riesige Feld… ich frage mich nur, warum du Tau noch nie diesen Voraschlag gemacht hast“, wollte er wissen, chyo lächelte glücklich. „das ist wirklich toll, vielleicht kann ich sie wirklich selbst ziehen und die Heilkräuter noch mit dazu… aber ich hatte wirklich keine Ahnung, dass hier solche Schätze vor sich hin wuchern, sonst hätte ich schon längst mit Tau geredet. Es wäre eine ernorme Erleichterung für mich, wenn ich nicht stundenlang in den Höhlen danach suchen muss. Jetzt muss ich es nur noch schaffen, dass ich eine Hacke und eine Gießkanne an meinem Vater vorbeischmuggle, er glaubt sonst wirklich, ich würde in den Höhlen etwas anpflanzen und er strikt dagegen…“, grübelte Chyo etwas, da konnte Seto Abhilfe schaffen.

„Du kannst auch mein Werkzeug benutzen, ich brauche es heute nicht mehr, ich will noch Unkraut jäten und Holz hacken, damit ich Baumaterial für so eine Monsterhütte bekommen, dein Bruder hat mich auf den Geschmack gebracht.“ „Das kann ich gut verstehen, einige der Monster sind ja so süß, vor allem die Wollys könnte ich stundenlang knuddeln, aber in deinem Fall sollen sie wohl eher bei der Arbeit behilflich sein oder Lebensmittel produzieren“, gab Chyo zurück, während sie begann, einen der Kräuterstöcke auszugraben, Seto säuberte im hinteren Teil des Feldes den Acker. „Ja, auch wenn ich noch nicht so genau weiß, wie man sich diese monster dann zähmt. Wie bist du eigentlich zu Silver gekommen?“ Chyo lächelte etwas vverlegen, doch sie fing an zu erzählen. „Na ja, das war so: Kurz nach meiner Rückkehr aus Lavandis, dem Ort an dem ich meine medizinische Ausbildung gemacht habe, da hat mir mein Vater mal wieder vorgeschlagen, dass ich wieder nach Lavandis gehen soll und im dortigen Hospiz anfangen solle, aber ich wollte nicht. Irgendwann haben wir uns dann gestritten und ich bin wütend aus dem Haus und habe aus Versehen die Tasche von Camus mitgenommen und nicht die meine, wo ich meine Sichel drin hatte. Ich bin in die untere Etage der Toraos – Höhle und wollte gerade die Tasche öffnen, da höre ich ein Geräusch hinter mir, ich habe vor lauter Groll die Maschine nicht bemerkt und nun erschien ein Silver Wolf vor mir. Ich habe mich so furchtbar erschrocken, dass ich blindlings losgelaufen und über einen Baumstumpf gestolpert bin, das tat vielleicht weh.

Ich habe mich umgedreht und in die Tasche gegriffen, aber da war keine Sichel drinnen sondern nur der alte Freundschaftshandschuh von Camus, mit dem kann man Monster zähmen und ihnen verständlich machen, dass man ihnen nichts Böses will. Als ich den Handschuh sah, dachte ich zuerst, dass es aus mit mir wäre, aber ich habe ihn dann eher im Affekt angezogen und meine Hand silver entgegengestreckt. Er hat mich in den Handschuh gebissen, ich konnte seine Zähne im Fleisch spüren, aber ich habe trotzdem nicht aufgehört ihn zu streicheln, aufstehen konnte ich sowieso nicht. Er hat immer fester zugebissen und mich gekratzt, aber bevor er mir seine Krallen ins Gesicht schlagen konnte, da hat er sich beruhigt und der verwirrte Blick in seinen Augen ist verschwunden. Er hat dann abrupt losgelassen und mich angesehen. Ich habe mir den Handschuh ausgezogen um zu sehen, wie schwer ich verletzt war, da hat er sich zu mir runter gebeugt. Ich wusste zuerst nicht, was los war, ich dachte, das Blut würde ihn wieder aggressiv machen, aber er hat mir die Wunden geleckt, es war fast so als ob er sich schämen würde… schlussendlich hat er mich dann im Eiltmpo aus der höhle getragen und mich nach Hause gebracht, damit man mich veratzten konnte, ich hatte ja nicht einmal mein Verbandszeug dabei, und seitdem ist mein Silver mein treuer Gefährte, ich habe ihn so lieb… du kannst dir ja vielleicht die Strafpredigt vorstellen, die ich mir von Vater anhören musste, aber seitdem nehme ich mir immer die Zeit und überprüfe meine Ausrüstung, so was soll mir nicht noch einmal passieren, bei Silver hatte ich Glück, aber wenn ich auf ein stärkeres Monster treffe, sieht es nicht so gut für mich aus, ich habe keine magischen Fähigkeiten um den Flucht – Zauber zu nuten.“

Chyo krulte dem Wolf liebevoll unter der Schnauze, man konnte es den beiden ansehen, dass sie ein gutes Team waren. „Du kannst wirklich gut mit den Monstern umgehen, sie spüren es, dass du sie magst, denke ich mal“, gab Seto zurück, Chyo seufzte etwas. „Ja, ich mag diese Wesen wirklich sehr, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht blutünstig und gemein aussehen mögen, aber eigentlich sind sie sehr friedlich, es sind einfach diese Maschinen, die ihnen den Verstand rauben. Ich möchte selbst gerne mehr halten, aber ich habe keinen Platz dafür und ich will auch nicht so dreist sein und sie alle bei Cmus unterbringen, ich bin schon froh, dass er Silver aufgenommen hat. Und ein eigenes Haus kann ich mir noch nicht leisten, dafür muss ich noch eine ganze Weile sparen, aber vielleicht habe ich mal Glück und kann mir eines bauen lassen, dann halte ich mehr Monster und pflanze auch noch ein paar Blumen an, die sind nicht nur schön, daraus kann ich auch ätherische Öle, Heilessenzen und sogar Parfüm herstellen – letzteres jedoch nur, wenn mich Vater an seine Destillationsanlage lässt, die sind furchtbar teuer, vielleicht werden wir ja dann Nachbarn, ein wenig freies Land zum Bauen gibt es hier ja noch.“

„Da hast du dir aber ganz schön was vorgenommen, du hast meinen vollsten Respekt. Und so wie es sich anhört, willst du wohl wirklich nicht aus Kardia weggehen…“, wandte seto sich an die weißhaarige, diese lächelte glücklich. „Vielen Dank seto, das ist wirklich lieb von dir… und du hast Recht, ich liebe dieses Dorf und ich will den leuten hier helfen, auch wenn ich im Sechs Empire die Chance hätte, eine angesehene Ärtztin zu weden, das ist mir egal. Nur leider muss ich meinen Vater auch noch von meinen Zukunftsplänen überzeugen, da hakt es noch ein wenig bei der Kommunikation… oh, schon so spät? Wir sollten langsam mit dem kochen anfangen“ Und schon war sie Richtung Hütte unterwegs, tja das weißhaarige Mädel steckte voller Energie und Tatendrang…
 

Nur kurze Zeit später überquerte ein anderer weißhaariger Bewohner von Kardia das Grundstück und die hölzerne Brücke um zu dem großen rustikalen Farmhaus auf der anderen Seite des Flusses zus gelangen. Kurz klopfte er und wurde auch von Tau hereingebeten, diese sah ihn etwas verwundert an. „Maximillion, was machst du denn hier? Macht ihr denn nicht um Mittag das Wirtshaus auf?“, wandte sie sich an ihren Gast, dieser nickte. „Oh ja schon, aber ich wollte dir vorher kurz etwas vorbeibringen, Emmett braucht mich noch nicht gleich… hier bitte sehr, diese Rüben habe ich selbst gezüchtet und ich dachte mir, nur eine so talentierte Farmerin wie du kann beurteilen, ob sie auch gut sind. Bitte meine Teuerste, pribier sie“, wandte der Rotäugige sich an Tau, diese musste schmunzeln. „Bist du deswegen extra zu mir gekommen? Ich mag dieses Gemüse wirklich sehr gerne, am liebsten würde ich sie gleich so essen, aber gekocht sollen sie ja gesünder sein.“

„Wenn du willst, bereite ich dir etwas daraus zu, möchtest du?“, wollte Max wissen, man konnte wirklich nicht übersehen, dass er eine Schwäche für diese etwas seltsame junge Frau hatte, nur gut, dass sie allein waren. „Ja gerne, ich kann sie ohnehin nur einlegen, ausserdem habe ich ganz vergessen, das Mittagessen zu machen. .. da ist die Küche.“ Kurz inspizierte der Größere den Arbeitsbereich, da fiel ihm eine Packung ins Auge. „was wolltest du denn mit dem Mehl?“, frage er ahnunglos, von ihr kam nur ein kurzes „Mittagessen machen.“ „Und was genau?, war seine nächste Frage. „Tja, wen ich das wüsste…“ dem Kellner rauchte der Kopf, Tau war manxhmal wirklich so… >Ich werde wohl öfter bei ihr vorbeischauen, sie ist zwar eine begnadete Farmerin habe ich mir sagen lassen, doch bei allem anderen wirkt sie ziemlich unorganisiert und zerstreut… aber sie sieht dabei so niedlich aus, allein ihr sanftes Lächeln raubt einem schier den Verstand, was für eine wunderbare Frau< ging es ihm durch den Kopf, doch dann wandte er sich wieder dem Gemüse zu, bevor er sich noch in die Finger schnitt…
 

Fortsetzung folgt
 

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07. Dunkle Gänge...

07. Dunkle Gänge…
 

„Guten Morgen Russell, ich möchte dir das Buch zurückgeben…“, wandte sich Seto zwei Tage später an den Bibliothekar, dieser nahm dankend sein Buch zurück. „Ich bin erfreut, dass du dich mit den Büchern hier beschäftigst… ah, in dem Exemplar ging es um die Frühlingsernten, ich verstehe. Wie kommst du auf dem Feld zurecht? Meine kleine Cäcilia hat mir gestern erzählt, dass es schon ordentlicher auf dem alten hof geworden ist.“ „ein wenig, das stimmt. Als Nächstes werde ich vermutlich mal den Teich ein wenig säubern. Ich habe gestern meine Angel ausprobiert, doch es kommt nur Müll heraus, man hat dort wohl früher alles hinein geworfen, was man nicht mehr brauchte“, erwiderte der Jüngere, Russell nickte verständlich. „Hm, das ist wirklich eine gute Idee… übrigens, ich habe gehört, dass du nun einen Pass für die Cahrmite Höhle hast, deshalb denke ich, dass dir dieser Plan hier ein wenig weiterhelfen wird, damit du darin die Orientierung nicht verlierst. Soweit bekannt ist, erstreckt sich das Höhlensystem über drei ebenen, aber bis ganz nach untern ist schon lange keiner mehr gegangen“, erzählte der Ältere und händigte Seto den Plan aus, diesem brannte schon länger eine Frage auf der Zunge.

„Ich frage mich, warum diese Höhlen überhaupt errichtet wurden…“ „tja, das weiß heute niemand mehr so genau, sie sind vor Jahrhunderten entstanden, du solltest Sharon danach fragen, sie erforscht gerade die Kasimir Ruinen. Niedergeschrieben ist nur, dass sie als Schutz gedient haben sollen, es gab früher schon öfter Konflikte mit dem Sechs Empire, deshalb hat man sich dort wohl vermutlich bei Angriffen feindlicher Truppen versteckt. Zumindest deutet der Grundriss darauf hin, sieh nur, überall kann man zu unterirdischen Wasserbecken oder Quellen gelangen und der Boden dort ist fruchtbar, man kann Gemüse anpflanzen. Bevor diese eigenartigen Apparate entstanden sind, lebten dort nur wenige Monster und sie waren nicht aggressiv, aber nun ist es dort gefährlich geworden, sieh dich also bitte vor.“ Dann aber widmete sich der Bibliothekar wieder den neu eingetroffenen Büchern, Seto wollte auch noch ein wenig in den Regalen stöbern und traf auf Tori. „Oh Seto… du – du willst in die Höhlen gehen? Das ist gefährlich und deine Kleider sind nicht sehr robust…“, äußerte die Blonde ihre Bedenken, das stimmte allerdings. „Schon, aber meine alten Sachen sind noch nicht wieder in Ordnung gebracht worden. Ich habe kein Flickzeug und ich kann mit Nadel und Faden auch nicht recht umgehen habe ich im Gefühl.“ Tori musste ein wenig schmunzeln, das hatte er wohl mit den restlichen Männern hier in Kardia gemein. „Dann solltest du dich schnell mit den Frauen hier anfreunden… bis auf Bianca sind wir recht passable Näherinnen. Ich – ich könnte dir die Sachen flicken, das habe ich bei den anderen auch gemacht, dann hast du wenigstens Ersatzkleidung. Wenn du einmal neue Kleidung kaufen möchtest oder anfertigen lassen möchtest, dann solltest du entweder zu Jean in den Laden gehen oder zu mir kommen. Ich arbeite zwar hier aber eigentlich bin ich Schneiderin, Bücher ziehen mich nur so sehr an….“, erklärte Tori, das Angebot nahm Seto gerne an.

„Das wäre großartig Tori, ich bringe sie dir dann gleich vorbei. Ich denke, ich werde mir auch noch ein Buch ausleihen, ich möchte mehr über dieses Land hier wissen, aber ich kann nicht so dreist sein und euch immer mit meinen Fragen belästigen. Wenn ich mich schon nicht an mein Heimatland erinnern kann, dann will ich mehr über dieses hier wissen, denn icch denke, dass ich hier bleiben möchte, meinem Bruder gefällt es hier auch sehr gut, erst gestern hat er mir voller Elan von seiner Ausbildung bei Neumann erzählt… oh entschuldige, ich wollte dich damit nicht langweilen.“ Die Blonde mit ihrem langen Zopf schüttelte den Kopf. „Aber nein, da – das tust du ganz und gar nicht, ich höre dir gerne zu. Du hast es nicht gerade leicht im Moment, aber es ist schön zu hören, dass es dir hier gefällt und du wie die anderen auch hier bleiben möchtest… weißt du, ich lese zwar wahnsinnig gerne und bin für mich aber ich höre auch gerne den Leuten zu und beobachte ihre Reaktionen. Früher war es hier wirklich ein wenig eintönig, aber jeder von euch Neuankömmlingen ist so erfrischend anders und es ist nun auch ein wenig leichter für uns Mädchen geworden.

Ach ja… da fällt mir ein: Haben dir die anderen schon von der Trainingsanlage erzählt? Wenn du auf den Hauptplatz gehst, dann wende dich links, da kannst du trainieren, we – wenn du willst natürlich.. U- und wenn du dich rechts hältst, dann geht es zum Obstgarten, der ist öffentlich… da kann sich jeder Früchte nehmen, fa – falls du Obst magst“ Nach dieser Information trennten sich die Wege der beiden, Seto nahm sich noch ein buch mit in seine beschauliche Hütte und brachte der blonden jungen Dame seine lädierten Kleidungsstücke…
 

Am Nachmittag hatte er seine Sachen bereits wieder und machte sich nun auf den Weg zur Charmite – Höhle, begleitet wurde er von Toris Bruder Xaver, der nach Erz schürfen sollte. „Ich sag´s dir, bei den Viechern musst du echt fix sein, sonst kannst du dir üble Verletzungen zuziehen. Mach es einfach wie ich und renn schnell weg, dann passiert dir nichts, aber achte auf eigenartig lila Gewächse, das ist Giftefeu und du musst sofort Gegengiftkraut dagegen nehmen, sonst kannst du sterben. Warum willst du überhaupt in die höhlen? Du hast doch jetzt eine Farm, di du bearbeiten kannst“, redete Xaver schon den ganzen Weg auf ihn ein und sah zu dem Größeren. „Das hat verschiedene Gründe, zum Einen aus Neugierde: Jeder erzählt mir von den Höhlen, das muss ein faszinierender ort sein. Zum Anderen will ich dort etwas finden, was ich verkaufen kann, ich kann das Geld gut gebrauchen und außerdem möchte ich sehen, welche Monster dort hausen. Reicht dir das fürs Erste?“, gab Seto zurück, Xaver sah ihn mit großen Augen an:

„Entweder bist du ziemlich mutig oder komplett übergeschnappt… wer will denn schon freiwillig Monster begegnen. Ich bin froh wenn ich ein wenig erz finde, sonst jammert mir Mama wieder die Ohren voll, dass ich nicht selbst für mich sorgen kann und Leo nervt mich auch, sonst würde ich keinen Fuß da rein setzen.“ Endlich standen sie vor dem großen Höhleneingang, der in einen immens großen Berg gehauen worden war, man konnte nicht einmal die Spitze erkennen, doch das schreckte den Braunhaarigen nicht ab und er schritt hindurch, dabei spürte er etwas, das seinen Körper durchfuhr, Xaver grinste ihn ein wenig an. „Na, fühlt sich komisch an, oder? Keine Panik, das ist nur die magische Barriere, die Monster daran hindert, dass sie die Höhle verlassen, nur zahme Monster können rein oder raus…“ Die beiden standen nun inmitten eines in die Höhlenwand gehauenen Flures, beidseitig waren kleine Behältnisse angebracht die den Gang erhellten.

Seto fiel zwar auf, dass es sich um keine Fackeln handelte, doch er konnte nicht erkennen, was genau es war, sollte auch sein kleinstes Problem sein. Im nächsten Bruchteil einer Sekunde konnten sie ein Geräusch hören, dasselbe hatte er schon vor ein paar Tagen auf Taus Feld gehört, ein monster war erschienen. „Los, nimm die Beine in die Hand, diese Orcs sind bewaffnet2, konnte er Xaver neben sich hören und auch sehen wie er lossprintete, geradewegs an dem Monster und dem eigenartigen Apparat vorbei. Ein dumpfes Grummeln war von dem Monster zu hören, doch das beindruckte Seto wenig, hatte er doch schon seine bereits bewährte Hacke gezogen und spurtete auf den eher schwerfälligen Orc zu, irgendwie erinnerte dieses Monster ihn an einen Bären mit Kleidung, doch das war jetzt nebensächlich. „ie bereits der letzte trug auch jenes Exemplar eine Waffe mit sich, doch seto wich aus und hatte sich indes ein neues Ziel gesucht, nämlich diese eigenartige Maschine.

Nach ein paar Hieben wirkte das Gerät schon sehr lädiert, doch der Braunhaarige musste sich nun zuerst dem Monster widmen und besiegte es, sodass es in einer hellen Lichtkugel wieder in seine Heimat zurückkehrte. Nun musste Seto schnell handeln, bevor wieder ein neues Monster erschien, holte noch einmal schwungvoll aus und der Apparat zerbarst in einem lautem Knall. Nachdem sich der Saub von der Explosion wieder gelegt hatte und es ruhig in diesem Teil der höhle geworden war, erschien auch der Sohn der Gaststätteninhaberin wieder, der hatte sich bis dato hinter der nächsten Felsformation versteckt.

„Wow, du bist wirklich ganz schön kräftig , aber es war unnötig, jetzt bist du außer Atem“, war Xavers Kommentar, Seto sah zu ihm. „Mag sein, aber ich bin niemand, der feige wegrennt. Überleg mal, was passiert wenn du dich hier drin verletzt und du keinen freien Weg zurück hast. Die Monster werden nicht umstehen und dich gewähren lassen. Ich habe den wirren Blick dieses Orcs gesehen, er kann nicht mehr klar denken und ich denke, dass diese Rasse ohnehin nicht viel von Güte versteht. Es ist taktisch unvorteilhaft, wenn man den Weg zum Rückzug nicht oder generell zur Rückkehr ausreichend sicher“, gab der Blauäugige zurück, Xaver sah ihn unverstehend an.

„Du redest mehr wie ein Feldherr als jemand, der eine Farm bestellt, noch mehr sogar als die anderen. Vielleicht wart ihr früher wirklich mal Soldaten, aber auch egal… ich mach mich mal an die Arbeit, muss leider sein.“ Wenig motiviert holte Xaveer seinen Hammer aus der Umhängetasche und begann, auf die glitzernden Brocken einzuschlagen. Die obere brüchige Schicht löste sich und ein bräunlicher Klumpen kam zum Vorschein. „Oh, Kupfer… Glück gehabt, daraus kann Leo eine Bronzelegierung herstellen. Ach übrigens, da neben dir glitzert irgendwas komisch im Staub“, wandte Xaver sich an Seto, dieser sah sich ein wenig um und erkannte, was sein Begleiter gemeint hatte. Er bückte sich und strich den Staub weg, zum Vorschein kam die Waffe des Monsters. „Ein Schwert? Das meinte Chyo also damit, das ist das Schwert, das der Orx vorher gegen mich erhoben hat. Es liegt gut in der Hand“, stellte er fest und wieder traf ihn ein musternder Blick von Xaver. „Ja, eindeutig ein Soldat oder Krieger. Das sieht so aus, als hättest du das Teil schon ewig. Du solltest es Leo zeigen, ob es noch was taugt, Schwerter sind bei weitem effektiver als Werkzeuge.“ Der Angesprochene nickte und gesellte sich zu Xaver um auch sein Glück zu versuchen…
 

Ein wenig später fiel ihm dann der kleine Fluss und die hölzerne Brücke ins Auge, am anderen Flussufer konnte er auch glitzernde Felsbrocken erkennen. „Ich sehe mich einmal drüben um“, gab Seto Bescheid und bevor Xaver ihn noch warnen konnte, erblickte Seto schon den nächsten Apparat, doch diesmal erschien ein anders Monster, zwar ein Orc, doch er besaß einen Pfeilbogen. „aufpassen, das ist ein Orc Archer, die treffen ziemlich gut!“, rief Xaver ihm zu und schon schnellte der erste Pfeil an Seto vorbei, es löste ein eigenartiges Gefühl in ihm aus. >Eigenartig, warum kommt es mir nur so vor, als hätte ich sonst jemanden an meiner Seite, der diese Attacken pariert? Oder jemanden, der sie gänzlich verhindert? Wie eigenartig und dennoch kommt es mir so vor, als wäre dieser Kampf nur etwas Abwechslung für mich… nun gut, dann soll es wohl so sein< ging es dem Braunhaarigem durch den Kopf und er näherte sich dem Monster, es begriff bei weitem schneller als sein Vorgänger und dennoch zu wenig, denn binnen weniger Sekunden konnte es schon Setos Klinge spüren und wurde besiegt, auch das Gerät musste daran glauben.

„Dieses Schwert lässt sich sehr gut führen, sogar die Klinge ist noch scharf genug um sich durch dieses Metall zu bahnen… nun gut, ich sehe mich jetzt auf der anderen Flussseite um“, gab Seto seinem Begleiter noch Bescheid und befestigte seine neue Waffe am Gürtel, auch die dazu gehörige Schwertscheide hatte der Orc zurück gelassen und schützte nun den neuen Träger vor Verletzungen. Xaver nickte nur stumm, für ihn war es immer noch unbegreiflich warum sich der Neuling so bereitwillig in Gefahr brachte, das war doch schon fast lebensmüde und verausgabt hatte Seto sich auch sehr. Doch dafür sollte er entschädigt werden, denn die erzhaltigen Steine gaben um einiges mehr brauchbares Metall her, sogar einen Klumpen Silbererz hatte er gefunden, auch wenn ihn das Zerschlagen der Brocken ausgelaugt hatte.

„Lass uns nach Hause gehen, draußen dämmert es bestimmt schon. Vielleicht haben wir Glück und können Leo die Erze heute noch liefern. Sammle auch diese dunklen Klumpen ein, Das Abfalleisen braucht Leo für die Legierungen und er macht trotzdem 4 G pro Nugget locker“, wandte Xaver sich an den Braunhaarigen und so machten sie sich mit voll gefüllten Taschen zum Schmied auf, gerade noch rechtzeitig vor Ladenschluss…
 

Am nächsten Morgen staunte Seto nicht schlecht, als er von seinem kleinen Bruder begrüßt wurde, dieser war wie üblich gut gelaunt. „Morgen seto, na gut geschlafen?“ „Dir auch einen guten Morgen, Mokuba. Was führt dich schon so früh hier her, musst du nicht arbeiten?“, erwiderte der Ältere, der gerade sein Werkzeug aus der Hütte holte, der Schwarzhaarige lehnte sich gegen die hölzerne Fassade und grinste ihn an. „Nö, heute nicht mein lieber Bruder. Neumann meinte, dass wir am Sonntag auch Ruhetag haben sollten, es sei denn es gäbe einen Notfall, aber sonst… ich wollte dich heute abholen, damit du auch pünktlich zur Messe kommst. Soll ich dir helfen? Lass mich bitte auch etwas tun.“ Seto musste ein wenig schmunzeln, sein kleiner Bruder schien ja schon sehr ausgeschlafen zu sein. „Nun gut, wenn du möchtest… würdest du mir die Gießkanne füllen? Die Pflanzen brauchen Wasser, vor allem die Erdbeerstauden hier.“, erklärte er, Mokuba nickte und schnappte sich die Gießkanne.

„Aber gerne doch… ich wollte wieder ein wenig Zeit mit meinem Bruder verbringen, es kommt mir doch ein wenig eigenartig vor, dass wir nicht im selben Gebäude wohnen, ich weiß aber nicht warum. Manchmal wünschte ich wirklich, ich könnte mich an unseren Aufenthaltsort vor Kardia erinnern“, begann der Schwarzhaarige zu erzählen, das konnte Seto verstehen. „Nicht nur du, aber irgendwas tief in mir drinnen sagt mir, dass wir es eigentlich doch nicht erfahren wollen?“ antwortete Seto, während er sich sein Bandana umlegte, Mokuba sah ihn erstaunt an. „Stimmt irgendwas nicht?“ Seto hatte diesen Blick bemerkt und wandte sich zu seinem Bruder, dieser schüttelte schließlich den Kopf. „Nein, nein… aber mir war nur so, als hättest du so etwas nie getragen, das ist alles. Woher hast du dieses Bandana?“ „Ich habe es von Chyo, ich war zuerst auch skeptisch, aber bei dem ständigem Bücken ist es sehr praktisch und ich habe meine Stirnfransen nicht ständig im Gesicht. Ich bin nun einmal nicht bereit, mir meine Haare zu schneiden“, gab Seto zurück,

Mokuba überlegte kurz. „Chyo? Oh, etwa die mit…“ „Ja genau, die mit dem Silver Wolf als Haustier oder wie du es auch nennen magst. Ich bin mir sicher, wir treffen beim Gottesdienst auf sie.“ Mokuba nickte kuru, auch er hatte schon Bekanntschaft mit ihr gemacht. „Sie ist sehr nett, sie hat uns gestern schnell neue Wundsalbe vorbeigebracht weil sie ohnehin zu ihrem Bruder wollte. Da hat sie mich nur kurz angesehen und hat sofort gemerkt, dass mich meine rechte Schulter schmerzte. Sie meinte, ich sollte entweder etwas dagegen einnehmen oder am Abend ein ausgiebiges Bad in Melodys Badeanstalt nehmen, da sich die Verspannung dadurch lösen würde… ich habe mich dann für das Bad entschieden, auch wenn Melody mich bei unserem ersten Treffen fast mit dem Besen attackiert hätte“, erzählte Mokuba, ja das kannte Seto bereits.

„Ich hätte zu gerne dein Gesicht gesehen kleiner Bruder, aber im Hinblick auf die Therme kann ich dich verstehen. Ich habe zwar eine Wanne hinten im Hof stehen, aber bei Melody ist es um einiges komfortabler und ich fühle mich danach wie ausgewechselt, so voller Energie und die Gebühr von 10 G kann ich mir mittlerweile auch leisten… So, ich gieße nur noch kurz die hinteren Beete, dann können wir gehen, soweit ich weiß hat Chyo heute noch Bereitschaftsdienst, da übernehme ich das Gießen.“ Das war schnell erledigt und so machten sich die beiden Brüder auf den Weg in die Kirche…
 

„Du hast dich um die Gräser gekümmert? Vielen Dank, ich bin nämlich ab Mittag in der Praxis damit Vater mal einen freien Nachmittag hat“, bedankte sich die Weißhaarige nach dem Gottesdienst bei Seto, dieser nickte nur kurz. „Gern geschehen und keine Sorge, ich werde heute selbst versuchen mir etwas zu kochen.“ „Oh da fällt mir was ein: Ivan ist heute in der Stadt, sieh doch mal bei ihm vorbei, er hat mal wieder tonnenweise Ware angeschleppt…“, fiel Chyo ein, Seto zog eine Braue hoch.

„Woher weißt du das denn?“, wollte er wissen, zuerst war nur ein neckisches Grinsen die Antwort. „Nun ja, weil er die Sachen bei Camus zwischenlagert. Er hat dieses Mal keine Möbel dabei, die würde er bei Neumann unterbringen. Neumann stellt zwar auch Möbel her, aber Ivan hat immer die neuesten Modelle aus den umliegenden Städten. Komm mit, ein bisschen Zeit habe ich noch“, forderte sie ihn auf und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum reisenden Händler mit den langen, dunkelbraunen Haaren und den dunkelbraunen Augen, der Seto herzlich begrüßte. „… nun gut, heute habe ich Küchengeräte im Angebot. Was für eine Küche hast du denn? Klein, groß?“, kam es von Ivan, Seto seufzte ein wenig. „Weder noch, eine altmodische Feuerstelle, ich habe nur eine kleine Ablage zur Verfügung. Mit Messern und Töpfen hat man mich versorgt, für die erste Zeit brauche ich da nichts Neuese, es sei denn, du hättest etwas im Angebot“

„Hm, ich verstehe, also nur kleinere Sachen, mit denen du trotzdem kochen kannst… ich hätte hier einen günstigen Mixer für 750 G oder eine Bratpfanne, die ist allerdings teurer und kostet 1500 G, jedoch kann man sie vielseitiger einsetzen. Wenn du schon ein wenig geübter bist, dann kann ich dir auch einen Dämpfer für 800 G empfehlen… ist etwas für dich dabei?“, schlug ihm Ivan vor, Seto sah etwas fragend zu Chyo, immerhin war sie um einiges geübter im Kochen. „Was würdest du mir empfehelen?“ „Um ehrlich zu sein, die Bratpfanne, da kannst du so ziemlich alles darin braten, was dir in den Sinn kommt. Der Mixer ist eher was für Säfte und die meisten Zutaten dafür wachsen jetzt noch nicht und ich denke für den Dämpfer brauchst du noch mehr Erfahrung. Kannst du dir sie leisten?“ erklärte Chyo, Seto vertraute ihrem Urteil.

„Nun gut Ivan, ich nehme die Bratpfanne, das gibt mein Budget gerade so her.“ Vielen herzlichen Dank Seto, da hat dich unsere junge Ärztin gut beraten. Übrigens, es ist ein Pfannenset, ich werde es gleich aus dem Lager holen und wenn ich nächste Woche wieder komme, dann nehme ich ein paar Möbelstücke mit, beehre mich also bitte wieder“, kam es erfreut von Ivan und er überreichte Seto wenig später die neuen Gerätschaften. Dann jedoch trennten sich Setos und Chyos Wege, sie musste nun in die Praxis und Seto wollte den Trainingsplatz erkunden, wo er auch auf die anderen jungen Männer des Dorfes stieß…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySeri -chan

08. Die Erde bebt...

08. Die Erde bebt…
 

Der Regen prasselte einige Tage später beständig auf das hölzerne Dach des Wirtshauses, doch davon ließen sich die Gäste darin nicht beirren, ein paar waren sogar froh, dass sie sich der Garten – und Feldarbeit entziehen konnten. „Wie schön, heute mal nicht dieses ewige Hecken zurecht schneiden, nur weil es Miss Bianca nie perfekt genug ist. Die Pflanzen sind bestimmt glücklich, sich ein wenig erholen zu können“, konnte man es von Duke hören, der sich gerade auf seinem hölzernem Stuhl zurück ließ, der weißhaarige Kellner musste schmunzeln. „Wie wahr, es tut den Pflanzen bestimmt gut, die letzten Tage war es für Frühling ohnehin ungewöhnlich heiß. Auch mein kleiner Balkongarten ließ die Blätter ganz schön hängen, wie geht es deinem Feld, Seto?“ „Oh gut, das Unkraut sprießt trotz erhöhter Temperatur, doch auch die Pflanzen gedeihen ganz gut, ich konnte schon die ersten Rüben heute morgen ernten… eigentlich wollte ich ja heute die Höhlen wieder ein wenig weiter erforschen, doch ich wäre schon klatschnass bevor ich den Eingang erreichen würde, das ist nicht sonderlich gut“, gab der Braunhaarige zurück, sein Bruder musste lachen. „ja und außerdem würde dir dann unsere Ärztin was erzählen, wenn du dich deswegen erkälten würdest. Doktor Edward ist schon streng, aber Chyo scheint mir noch ein wenig strenger zu sein. Nebenbei, Camus hat mir gestern seine Karte gegeben, hier bitte, er kam bis in die zweite Ebene, aber bei den Hornets machte er Halt, weil er nur ein neues Monster für seinen Hof wollte und ihm Edward gebeten hatte, dort ein erloschenes Feuerelement auszutauschen.“ Mokuba reichte den anderen Männern die Karte. „Ach du meinst diese eigenartigen Steine in den Halterungen? Ich bin ganz faszinier von ihnen, aber für den alltäglichen Gebrauch sind sie ungeeignet, weil sie einige Jahrzehnte durchleuchten können und das wohl keiner in seiner Stube will, wenn sie Jahr und Tag beleuchtet ist. Meinen Recherchen zufolge gibt es dahinter noch zwei kleinere Räume und anschließend noch einen Abgang. Ich habe in der Bibliothek ein sehr altes Buch gefunden wo ein Schutzraum vor feindlichen Übergriffen beschrieben ist und von Xavier her weiß ich, dass er dort schon des Öfteren schauderliche Geräusche gehört hat, doch er traute sich nicht weiter, allein schon weil der Raum verschlossen zu sein schien. Ich frage mich ohnehin, wie solch ein Angsthase es so weit nach unten schafft, es ist wohl nur die pure Neugierde“, teilte Macimillion den anderen mit, Seto überlegte kurz: „Ein verschlossener Raum sagst du? Was wäre, wenn diese eigenartigen nur dafür erschaffen wurden um eben das, was hinter dieser verschlossenen Tür liegt, zu schützen? Es könnte sich um ein weiteres Monster handeln… ich wage gar nicht daran zu denken, was passieren würde, wenn dieses Wesen die Tür durchbrechen und die Höhle verlassen könnte, was ja immerhin möglich wäre, hat man ja an dem Orc gesehen und der war ein eher schwaches Monster..“ „Da hast du Recht, es könnte gefährlich sein, immerhin ist die Charmite – Höhle ziemlich nah am Dorf, so schnell könnte man es nicht aufhalten und es hätte sehr viel Flucht – und Bewegungsfreiheit, das ist in der Tat nicht gut“, äußerte nun auch Duke seine Bedenken, da konnte ihm Max nur zustimmen. „Und das Erste, was es erblicken würde, wäre Taus Farm, das ist ein schrecklicher Gedanke, doch was sollen wir tun? Ich möchte mich wirklich vergewissern, was sich dort unten verbirgt, doch alleine ist es zu gefährlich“ „Es kommt nicht nur auf die Anzahl der Personen darauf an, die dort hinunter steigen, sondern auch auf deren Fähigkeiten und Ausrüstung… ich besitze ein Schwert und kann es auch gut führen, aber ich habe keinerlei magisches Potential, das wurde bereits getestet, dafür wären Yami oder Yugi sehr gut geeignet. Da der Gegner unbekannt ist, muss man auf alles vorbereitet sein, sowohl für Nahkampf oder auch Distanz… ich würde eine Konstellation aus Schwert, Speer und Schilddefensive vorschlagen, für das Beseitigen der lästigen Maschinen in den anderen Etagen würde ich jemanden mit einer Axt einsetzen… wer von euch ist dabei?“, unterbreitete Seto seinen Freunden die Strategie, Duke und Maximillion willigten sofort ein, Mokuba wurde bei einem Auftrag in der Schreinerei gebraucht und so machte er sich lieber daran, mit Yugi zu reden, dieser hatte mittlerweile seine magischen Kräfte trainiert…

„Vater, hast du Yugi gesehen? Ich wollte ihm doch heute zeigen wie man den Vitamintrank für den Bürgermeister herstellt. Ich habe ihm extra gesagt, dass er es nicht vergessen soll, immerhin war es sein eigener Wunsch“, wandte sich die Weißhaarige am nächsten Tag suchend an den erfahrenen Arzt. „Er hat sich heute frei genommen Chyo. Soweit ich weiß ist er mit ein paar anderen Richtung Wald aufgebrochen, ich habe aber nicht gefragt, was sie machen, sind eben alles junge Männer und die müssen sich manchmal austoben… wundert mich, dass du es nicht weißt, Seto war auch dabei und du siehst ihn doch so gut wie jeden Tag, oder?“ Chyo sah ihren Vater etwas verwundert an. „Ach wirklich? Nein, er hat nichts gesagt, ich war bei dem Wetter auch nur gestern Mittag kurz bei ihm, weil er mit nicht glauben wollte, dass Kirschlachs aus der Pfanne noch besser schmeckt als vom offenen Feuer. Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache… ich geh mal Mokuba fragen, der arbeitet heute ja ohnehin an der Monsterhütte für seinen Bruder“, beschloss sie und schnappte sich ihre Tasche, auch wenn sie jetzt schon wusste, dass der Schwarzhaarige bestimmt nicht das sagen würde, was sie gerne hören wollte…

Mittlerweile waren Seto, Maximillion, Duke und Yugi schon weit in die Charmite – Höhle vorgedrungen, gerade hatten sie ein Gebiet mit giftigen Nesseln durchquert und Yugi sich vergewissert, dass seine Begleiter nichts von dem Gift abbekommen hatten. „Wir sind gut vorangekommen, mit den verschiedenen Waffen ist es kein Problem, die Maschinen zu zerstören, aber schont eure Kräfte dennoch, wir wissen ja nicht, was uns auf der untersten Ebene erwartet“, wandte Seto sich an die drei, diese nickten zustimmend. „Seto hat Recht, ich habe zwar Tränke bei mir um unsere Energiereserven wieder aufzufüllen, doch ich weiß nicht ob während des Kampfes die Zeit bleibt sie auch zu verwenden.. oh, habt ihr das gehört?“, entgegnete Yugi, gerade war ein dumpfes Jaulen durch die steinernen Wände der Höhle gehallt, Max nickte. „Das muss das Geräusch sein, das Xavier gehört hat, doch für mich klingt das nicht wie ein blutrünstiges Geheul, sondern eher ängstlich und verwirrt. Was kann da unten nur sein?“ „Egal was es ist, aber ich glaube nicht, dass es freiwillig in diese Höhle wollte. Vielleicht haben wir Glück und es lässt sich friedlich wieder in den „Ersten Wald“ zurück schicken… Seto, wie sollen wir vorgehen?“ Duke sah zu dem Blauäugigen, dieser überlegte einen Moment. „Egal was uns erwartet, seid wachsam. Wenn dieses Monster gegen seinen Willen hierher gebracht wurde, dann gehe ich davon aus, dass es alles tun wird um frei zu kommen, sobald wir die Tür geöffnet haben. Das müssen wir verhindern, es darf diese Höhle nicht verlassen, sonst ist Kardia in Gefahr. Yugi, da du Magie benutzen kannst solltest du dich im Hintergrund halten und nur Abwehrzauber anwenden, falls diese nötig sind, ansonsten brauchen wir dich für di Heilung, du kennst dich mit den verschiedenen Falschen in deinem Rucksack aus. Max, du besitzt eine Lanze, teste wenn möglich seine Kräfte aus und sorge dafür, dass Duke und ich gemeinsam einen Direktangriff starten können, soweit alles verstanden?“ Die drei nickten stumm, etwas sagte ihnen, dass sie der taktischen Vorgangsweise von Seto vertrauen konnten und es war fast so, als hätten sie schon oft gemeinsam beratschlagt, was als Nächstes zu tun war. Diese Geste war genug und so setzte der Trupp sich wieder in Bewegung und stieg die letzte Steintreppe hinunter, bis sie nach einer letzten Maschine endlich an ihr Ziel kamen, der verschlossenen Tür…

„Eigenartig, gerade hat sich der Mechanismus von selbst geöffnet., als wir den letzten Apparat zertrümmert haben“, bemerkte Duke und näherte sich mit den anderem dem letzten Raum. „Nun gut… los Männer, für die Sicherheit des Dorfes!“ „Jawohl!“, und so betraten sie den Raum, die Ungewissheit spannte ihren gesamten Körper an, mehr noch, als sich vor ihnen etwas rührte, es war riesig und es ließ einen ohrenbetäubenden Schrei von sich, als es die vier Menschen vor sich sah. „Ist das… ein Affe?!“, kam es ungläubig von Duke, während er den Griff seiner Kampfaxt fester umschloss und zum Angriff bereit vor seinen Körper hob. Ja, es war ein Affe, um genauer zu sein ein Pavian - Monster mit zwei mächtigen Hörnern auf der Stirn und es sah die Neuankömmlinge mit wirren Augen an, das bedeutete nichts Gutes. Seto erkannte zuerst, was es nun vorhatte und rief den anderen zu: „Verteilt euch, schnell!“ Die vier stoben auseinander, keine Sekunde zu früh, dann das Monster hob seine Vorderpranken und ließ sie wieder gen Boden schnellen, dabei entfesselte es einige aus den Boden schießende Felsspitzen. „Es ist völlig außer Kontrolle weil es so verwirrt ist… es glaubt, wir wollen ihm Böses tun“, rief Yugi den anderen zu, ihre Vermutung hatte sich also bestätigt, doch leider war die einzige Möglichkeit, dieses Monster wieder friedlich zu stimmen und es in seine ursprüngliche Heimat zu bringen, die, es zu besiegen. Der Affe rannte wild in der Höhle herum und schien nun auch den offenen Durchgang bemerkt zu haben, das durften sie nicht zulassen. Maximillion traf es schmerzhaft an einer Vorderpfote, das Monster schrie auf und schlug wild um sich, gerade noch konnte sich der Weißhaarige retten. „Alles in Ordnung Max?“, erkundigte sich Yugi, Max nickte atemlos. „J – ja, aber es war knapp, allein der Aufwind, der bei seinem Prankenhieb entsteht, kann einen schwer verletzen, Angriffe von vorne sind derzeit definitiv nicht möglich“, teilte er den anderen mit, auch wenn keiner es so recht mochte, seinen Gegner so hinterrücks anzugreifen. „Los, versuchen wir es einmal zusammen!“, befahl Seto und alle bis auf Yugi stoben los und landeten Treffer, doch es reichte immer noch nicht aus und das Monster ließ die Erde erneut beben, Duke wurde am rechten Unterschenkel von einer Felsspitze verletzt und landete unsanft auf dem staubigen Steinboden. Max und Seto reagierten sofort und lenkten den Affen ab, der gerade sein verletztes Opfer zerstampfen wollte und ließen das Untier aufjaulen. Währendessen verabreichte Yugi seinem Freund einen Heiltrank um die Scherzen zu lindern und um die Schließung der Wunde zu stimulieren, sie blutete stark und wie es schien machte der Blutgeruch das Monster noch aggressiver, sein ganzer Körper verfärbte sich blutrot und es stob noch schneller auf die Männer los…

„Mokuba, hast du deinen Bruder und zufällig auch Yugi gesehen?“, wandte Chyo sich währenddessen an den Zimmermannslehrling, er nickte. „Nun ja gesehen nicht direkt, aber ich weiß wo sie sind….“, erwiderte dieser und reichte Neumann eine Hand voll Nägel für die Dachbalken. „Verrätst du mir auch wo? Ich habe ein ungutes Gefühl und das täuscht mich normalerweise nie“, fragte Chyo weiter, Mokuba konnte es ihr ansehen, doch bevor dieser etwas sagen kann, meinte Neumann scherzhaft: „Hält es unser junge Ärztin denn nicht einmal einen Tag ohne unseren neuen Farmer aus? Ach ja, die Liebe ist schon was Schönes, nicht wahr?“ „Neumann, das war echt unpassend… Seto ist zusammen mit Duke, Max und Yugi in die Charmite – Höhle und sie wollten den Gerüchten über das Monster im letzen Raum nachgehen, wir haben uns Sorgen darüber gemacht, was passieren könnte, wenn dieses Monster ausbricht und so wollen sie es in den „Ersten Wals“ zurückschicken. Ich wollte auch mit, aber die Arbeit geht vor und sie sind ja zu viert, sie werden es schon schaffen“, entgegnete Mokuba, Chyo sah ihn entsetzt an. „Und das sagst du mir erst jetzt?! Die vier sind einfach los, ohne jemanden aus der Klinik Bescheid zu sagen?! Auch wenn sie es besiegen und Xugi als magischen Heiler dabei haben, was glaubst du was passiert, wenn er eine Sperre abkriegt und jemand schwer verletzt ist? Oh Gott, du wirst jetzt sofort in der Klinik Bescheid geben, dass sie sich auf die Behandlung von bis zu vier Patienten vorbereiten können und ich gehe in die Höhle mit Silver. Er ist ideal für einen schnellen Transport und ich kann im Ernstfall lebensrettende Maßnahmen einleiten!“, beschloss die junge Ärztin und schwang sich auf ihren silbergrauen Wolf, dieser lief sofort los, er spürte genau was seine Herrin wollte. „Warte Chyo, du hast doch gar keine Waffe… oder Rüstung… oder sonst irgendwas…!“, rief der Schwarzhaarige ihr noch nach, doch sie hörte schon gar nicht mehr. „Tu was sie sagt, bei solchen Vorhaben kann jede Sekunde Vorbereitung zählen, ich komm hier schon klar“ kam es von Neumann, Mokuba nickte und brach Richtung Klinik auf…

Max und Seto sprangen zur Seite, bevor sie von den spitzen Hörnen des Monster aufgespießt wurden, es war völlig von Sinnen. „Yugi, Duke, wie ist es bei euch?“, wollte Seto wissen. „Ich kann aufstehen, alles klar… jetzt wird es heftig“, erwiderte Duke und schnappte sich seine Waffe. „Gut, Yugi, jetzt brauchen wir Abwehrzauber, hast du soviel Energie?“ „Ja, ich werde euch schützen, doch sie wirken nur für eine Attacke…“, erklärte Yugi und sprach einen der Zauber aus, ein Schutzschild bildete sich vor jeden der vier, so würde es gehen. Gerade wollten die Männer wieder angreifen, als sie von der Tür her ein Geräusch hörten und ein anderer Bewohner des Dorfes eintrat, Xavier sah wütend aus. „Ihr seid so gemein, ihr wollt den ganzen Ruhm für euch haben und ich stehe dann wieder wie ein Feigling da weil ich euch nicht begleitet habe… woah, was ist DAS?“, beschimpfte er die anderen zuerst noch, dann erst bemerkte er das riesige Ungetüm direkt vor sich und erstarrte vor Angst, als ihn diese wirren, nach Blut dürstenden Augen ansahen. Es erhob blitzschnell seine Pranken und ließ sie niederschnellen, die Spitzen stoben erneut aus dem Boden, doch diesmal präziser und sie schnitten den vieren den Weg zu Xavier ab. „XAVIER, WEG DA!“, schrieen die vier aus Leibeskräften, er erwachte aus seiner Starre und versuchte zu fliehen, doch er stolperte…

„AAAHHHHHH!“, hallte es durch die nun verlassenen Gänge der Höhle, dann noch ein Aufjaulen des Monsters und es wurde wieder ruhig, zu ruhig für Chyos Begriffe, die gerade die unterste Treppe gemeistert hatte, sie sah zu Silver hinab, e r schien etwas zu schnuppern. „Was ist es mein Kleiner? Etwa Blut?“ Silver lies ein leises Knurren von sich hören und beschleunigte seine Schritte, es war also Blut. Noch ein paar kräftige Sprünge des Wolfes und die Ärztin kam bei der großen geöffneten Tür an, dann sah sie die vier Männer, die sich gerade über etwas gebeugt hatten, Yugi bemerkte sie als Erster. „Chyo, Xavier, er wurde von einem Felspflock am Unterleib getroffen, ich kann die Blutung nicht stillen…“, meinte dieser ratlos, sie stieg ab und eilte zu den anderen. „Warte, ich kümmere mich schon darum, helft mir, ihn auf Silver zu heben und kommt dann sofort in die Klinik nach. Seid ihr noch so fit?“ Sie sah zwar in vier völlig ermüdete Gesichter, doch sie nickten, sie hatten noch soviel Kraft um alleine zurückzukehren. „Gut, ihr müsst auch versorgt werden, aber Xavier muss operiert werden… Silver auf geht´s! Und wir vier sprechen uns dann später.“ Ein tadelnder Blick traf sie noch, dann aber brach Chyo auf, der Puls ihres Patienten war schon ziemlich schwach…

„Ach herrje, wie konntet ihr euch nur in so große Gefahr begeben? Ihr dürft nie wieder los ohne uns Bescheid zu geben, versprecht mir das bitte… aber du hättest das eigentlich wissen müssen Yugi, das war ziemlich verantwortungslos“, kam es teils besorgt, teils ungehalten eine Weile später von Lara, die gerade Dukes Bein desinfiziert und gereinigt hatte, jetzt kamen die zahlreichen Schürf – und Schnittwunden der anderen an die Reihe. „Ich weiß Lara, tut mir Leid, aber ich dachte, mit der Ausrüstung würden wir es auch so schaffen. Wir wollten euch wirklich nicht beunruhigen. Ich weiß nicht einmal woher Xavier wusste, dass wir das Monster besiegen wollten“, kam es entschuldigend von dem Kleineren, die Krankenschwester seufzte. „Vermutlich wusste er es nicht einmal, aber er geht doch ständig in die Höhlen um sich vor der Arbeit in der Pension seiner Mutter zu drücken. Und als er die verwaiste Höhle vorgefunden hat, da wird er eins und eins zusammengezählt haben… Seto, hier trink das bitte. Es sieht aus, als hättest du ganz leichte Vergiftungserscheinungen. An deiner Kleidung hing vorhin noch ein ganz kleines Stückchen Giftefeu. Wenn du es auf die Haut gekriegt hast, das reicht schon.“ „Vielen Dank Lara… wird Xavier durchkommen? Er war unbewaffnet, es war unsere Pflicht, ihn vor dieser Bestie zu schützen… ich fühle mich verantwortlich“, erkundigte Seto sich, da konnte er eine Tür in Schloss fallen hören und wenig später tauchte Chyo geschafft im Raum auf, ihren Kittel beförderte sie auf den nächsten leeren Stuhl, auch wenn sie Ärztin war, dieses Kleidungsstück hatte sie noch nie gemocht. „Er wird durchkommen… der Felsen hat sich zwar schön tief in seinen Unterleib hineingebohrt, aber wie durch in Wunder keine lebenswichtigen Organe verletzt, also eine Fleischwunde… Lara, Vater braucht dich noch kurz… so Duke, nun zu dir.“ Chyo besah sich die Wunde kurz, der Schnitt war tief. „Wie befürchtet, ich muss es nähen, komm bitte rüber auf den Behandlungstisch. Yugi, hol mit bitte die blaue Tinktur aus dem Schrank da hinten, damit wirst du die Stiche gar nicht spüren Duke.“ Sie zog den Vorhang hinter sich zu und ließ Max und Seto allein zurück. „Wir haben es zwar geschafft, aber der Preis war ziemlich hoch… so etwas darf uns nicht noch einmal passieren“, waren Setos Worte, Max nickte kurz. „In der Tat, wir müssen unser Fähigkeiten noch verbessern und uns wirklich mit den Dorfbewohnern absprechen. Es dient zu unserer aber auch zur Sicherheit der anderen Bewohner… die junge Ärztin scheint wirklich wütend zu sein.“ „Das denke ich auch, sie hat noch kein einziges Wort mit mir geredet, aber vermutlich deshalb, weil ihr stärkere Verletzungen habt, am Arm hat es dich ganz schön erwischt als du vorhin gestürzt bist.“ „Lieber einen blauen Fleck als die Krallen dieses Monsters im Gesicht, das wäre wirklich schmerzhaft geworden. Ich bekomme dann noch eine Salbe dagegen und in ein paar Tagen sieht man nichts mehr davon. Nun ja, ich werde mich wohl langsam auf den Weg in die Gaststätte machen, es gibt Arbeit“, gab Maximillion zurück, Chyo, die gerade mit Duke fertig geworden war, sah das etwas anders. „Ich lasse dich zwar nach Hause gehen, aber du musst dich ausruhen, wie auch der Rest von euch. Ich gebe dir und Duke eine Krankenmeldung mit und wehe ihr schont euch heute nicht, das spürt ihr dann spätestens morgen und das wollt ihr doch nicht, oder?“ Duke und Max schüttelten heftig den Kopf, nahmen ihr dankend das Schreiben ab und verabschiedeten sich, zurück blieben Chyo und Seto. „Kann ich auch nach Hause gehen?“, wandte er sich vorsichtig an sie, sie besah ihn sich kurz, dann drehte sie sich Richtung Medizinschrank und nahm ein kleines Säckchen heraus. „Hier, lös das in Wasser oder Tee auf und nimm es, es wirkt vorbeugend gegen Erkältung. Die Felder sind gegossen und du hast Zutaten für eine wärmende Reissuppe zu Hause, du kannst dich also ausruhen“, war alles, was die junge Ärztin noch sagte, dann ging sie wieder in den hinteren Bereich zu Xavier da gerade ihr Vater nach vor gekommen war und sie den Verletzten noch einmal in Augenschein nehmen wollte. Edward sah ihr ein wenig verwundert nach und erblickte dann den Braunhaarigen. „Hattest du Streit mit meiner Tochter?“, erkundigte der Ältere sich, Seo verneinte: „Nein, sie hat mir nur noch ein Grippemittel gegeben und mich entlassen. Ich konnte mich nicht einmal bei ihr bedanken…“ „Verstehe, nun ja, hör erstmal auf sie, der Kampf mit diesem Großdämon hat dich ausgelaugt. Yugi werde ich auch gleich nach oben schicken, er hat sehr viel Magie angewendet, das ist er nicht gewöhnt. Und Xavier geht es auch bald wieder besser, ich hoffe nur, dass er den Besuch seiner Mutter übersteht. Lady Ann war ganz außer sich vor Sorge“, schlug Edward vor, also ging es für Seto ab nach Hause, sein Bett rief schon nach ihm…
 

Fortsetzung folgt
 

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09. Prasselnder Regen...

09. Prasselnder Regen…
 

Ein neuer Morgen brach an und in der Klinik saßen saß Edwards Familie am Frühstückstisch, Chyo hatte Xavier gerade versorgt. „Wie geht es ihm Schwester?“, wollte Camus wissen, Chyo seufzte etwas. „Seinem Mundwerk geht es schon wieder hervorragend, der Kerl kann sich echt über alles und jeden beschweren. Jetzt ist er sauer, weil ihn die vier nicht mitgenommen haben, dabei ist er sonst immer so ein Angsthase. Also eines sage ich dir, wenn der mal eine Frau findet, dann muss die Nerven wie Drahtseile haben oder schwerhörig sein damit sie dieses Gejammer den ganzen Tag aushält“ Sie nahm einen Schluck Tee, Xavier verursachte ihr morgens schon Kopfschmerzen. „Ha, der wäre ja eine große Hilfe gewesen… aber es ist echt der Hammer, was die vier geschafft haben, sie haben einen Großdämon besiegt!“, meinte Camus anerkennend, ausnahmsweise war Edward derselben Meinung wie sein Sohn. „In der Tat, mutig sind sie und stark obendrein… sobald es allen wieder gut geht will Godwin das mit einem Fest feiern, sie haben eine große Gefahr von Kardia abgewandt.“ „Es war verantwortungslos, uns nicht zu informieren. Sie hätten da unten sterben können und wir hätten uns nur gewundert wo sie sind, egal was für ein Monster sie besiegt haben“, kam es angespannt von Chyo, Camus sah zu ihr. „Oh, du bist also noch immer schlecht drauf… ich wecke nur noch Yugi kurz und dann mache ich mich zur Farm auf, bis heute Mittag!, ich schicke dir Silver vorbei“ Und weg war er. >Wenn meine liebe kleine Schwester so drauf ist, dann will ich nicht im selben Raum mit ihr sein… ich hoffe nur, sie reißt unseren vier Helden nicht den Kopf ab< ging es dem jungen Mann durch den Kopf als er die Treppen hinab stieg, nun durfte Edward seine Tochter beruhigen. „Chyo, sei nicht so streng zu ihnen, in Zukunft werden sie uns informieren, wenn sie mal wieder solch eine Expedition starten. Wir sollen froh sein, dass nicht mehr passiert ist und das Dorf eine Bedrohung weniger hat. Ich kann deine Sorge ganz gut verstehen dennoch waren sie so mutig und haben sich dieser Gefahr gestellt obwohl keiner von ihnen schon so sonderlich lange in Kardia lebt und dennoch sind sie um die Sicherheit des Dorfes besorgt, das musst du ihnen schon zugute halten.“ Chyo seufzte tief, so gesehen hatte ihr Vater ja Recht. „Nach dem Frühstück gehe ich zu Setos Feld und ernte die Gräser, vor allem brauchen wir etwas vom Medizinkraut… kommst du alleine klar? Lara müsste auch bald hier sein und Yugi schicke ich hernach in die Bibliothek“, gab Chyo zurück, Edward zog überrascht eine Braue hoch. „Die ersten Dinge leuchten mir ein, aber warum soll Yugi zu Russell?“, wollte er wissen, Chyo schmunzelte etwas. „Ich finde, es ist Zeit, dass er mehr über Heilzauber lernt und Russell hat da eine größere Auswahl an Büchern als in unserer Sammlung, weil wir beide eben keine magischen Fähigkeiten haben. Was meinst du?“ „Eine gute Idee, ich werde dann mit ihm reden, du kannst schon gehen, bestimmt wartet Silver schon ungeduldig vor der Tür…“ Noch ein kurzes Nicken von Chyo, dann machte sie sich aber auf den Weg, die Vorräte mussten aufgefüllt werden…

„Hat dir der Doktor nicht gesagt, dass du dich schonen sollst? Bleib sofort stehen und leg die Acx weg, Tabatha nimm sie ihm weg“, schimpfte Bianca währenddessen mit ihrem Angestellten, Duke ließ ertappt das Werkzeug sinken, mit dem verletzten Fuß konnte er sich wohl nicht so sonderlich gut wegschleichen. „Er hat mir nur für gestern Schonung verordnet… ich habe Arbeit nachzuholen“, verteidigte Duke sich, doch das wollte Bianca nicht hören. „Widersprich mir nicht! Wenn ich sage, du arbeitest heute nicht, dann tust du das gefälligst auch!“, meinte das reiche Mädchen energisch und stieg dann wieder die Treppen hinauf zu ihrem Zimmer, der Schwarzhaarige seufzte resigniert. „Duke, nimm es nicht so schwer, Miss Bianca hat schon Recht. Dein Bein musste genäht werden, überanstrenge dich nicht…“, beschwichtigte Tabatha ihn, eilte dann aber auch die Trappen hinauf, weil Bianca nach ihr gerufen hatte. Gerade wollte Duke die Axt wieder Richtung Lager bringen, da spürte er eine Hand auf seiner Schulter und sah verwundert in das Gesicht seines Shefs, Jasper lächelte ihn aufmunternd an. „Kopf hoch, freu dich lieber darüber, dass meine liebe Tochter sich Sorgen um dich macht, das hat sie bis jetzt noch bei keinem getan. Geh bitte zu ihr nach oben und sag ihr, dass du dich schonen wirst, dann ist sie auch gleich wieder besänftigt… Ach ja, sieh doch noch mal in der Klinik vorbei und lass dich gründlich untersuchen, dieses riesige Monster hat euch sicher ganz schön zugesetzt“, kam es von Jasper, Duke beugte sich seinem Willen, das war wohl das Beste. „Gut, aber kann ich dann auch noch schnell zum Bibliothekar? Ich möchte die Karte von der Charmite – Höhle nachtragen lassen, ich habe ein sehr gutes Gedächtnis was diese Sachen angeht und kann den Plan der letzten beiden Ebenen nun vervollständigen. Solche Informationen zu sammeln, ich denke, das liegt mir irgendwie im blut“, erwiderte der Jünger, das gestattete Jasper ihm natürlich gerne…

In der Zwischenzeit waren Chyo und ihr zahmes Monster auf dem Feld angekommen, Seto arbeitete noch nicht. „Hm, er wird sich wohl ausschlafen, er hat gestern sehr viel Kraft gebraucht… bis er wach ist, gieße ich schon mal die Kräuter, oder Silver?“, überlegte sie kurz und sah dann zu Silver, dieser ließ ein verstehendes Knurren hören und kam einige Augenblicke mit der Gießkanne im Maul zu Chyo zurück. Sie füllte das eiserne Werkzeug mit Wasser und legte los, später jätete sie noch das Unkraut und schnitt das benötigte Medizinkraut ab. „Wie schön es hier auf dem Feld wächst, eine viel bessere Qualität als in den Höhlen, das muss an der Sonne liegen“, meinte sie, während sie ihre Ernte betrachtete und in der Tasche verstaute und sah gen Himmel, die Sonne war um einiges höher gewandert. „Ist er immer noch nicht wach? Wann will er denn die Feldarbeit erledigen? Ist er etwa schon wieder nicht da? Er hat noch nicht einmal seine Post reingeholt“, fragte Chyo sich selbst und beschloss, einmal nach dem Rechten zu sehen, Silver folgte ihr. Kurz klopfte die Weißhaarige an und rief seinen Namen, doch sie erhielt keine Antwort und trat schlussendlich ein. Ihr Blick wanderte sofort nach links Richtung Bett und sie stellte fest, dass der Braunhaarige wirklich noch im Bett lag. >Na dann werde ich ihn mal wecken… was ist das?!< dachte sie, ihre Augen hatten etwas auf dem kleinen Nachtkästchen entdeckt. „Oh nein, er hat es nicht einmal aufgemacht… das erklärt einiges“, sagte sie langsam zu sich selbst, nachdem sie den Gegenstand inspiziert hatte und beugte sich zu Seto hinunter, ihre Befürchtung bestätigte sich somit, sie erkannte die Schweißperlen auf seiner Stirn, das war nicht gut. Seto drehte sich unruhig im Schlaf hin und her, hatte er etwa einen Albtraum? Chyo packte ihn sanft bei einer Schulter und rüttelte ihn wach. „Seto! Seto, wach auf!“, versuchte sie es, gequält öffnete der Braunhaarige die Augen und sah müde zu Chyo. „Was…?“, brachte er erschöpft hervor, er verstand nicht ganz. „Entschuldige, dass ich dich wecke, aber… du hast starkes Fieber. Warum hast du das Grippemittel gestern nicht mehr genommen?“, wollte die junge Ärztin wissen während sie sich in der Hütte umsah. „Ich… ich war gestern so schläfrig als ich nach Hause kam, ich wollte es nehmen, doch die Müdigkeit hat mich wohl übermannt. Aber so schlimm ist es bestimmt nicht“, erklärte er und versuchte sich etwas aufzurichten, es gelang nur nicht so recht. „Bleib bitte liegen damit das Fieber nicht noch weiter steigt, ich komme gleich wieder… Silver, hier, das holst du mir aus der Praxis“, erwiderte Chyo und reichte ihrem Wolf einen kleinen Zettel, Silver schnappte danach und trabte aus der Hütte. Auch Chyo verschwand kurz in den hinteren Hofbereich, kam aber sogleich mit einer Schüssel Wasser und einem Lappen wieder, besorgt sah sie zu Seto. „Ach herrje, dich hat es wohl schlimm erwischt… diese kriechende Kälte der Höhlen kann heimtückisch sein. Es ist meine Schuld, dass es dir jetzt so schlecht geht…“, kam es leise von ihr, während sie den Lappen in das kalte Wasser tauchte, kurz aus wand und ihn dann auf Setos glühende Stirn legte. „Ich war in den Höhlen, dafür bin ich allein verantwortlich“, meinte Seto, doch Chyo schüttelte den Kopf. „Schon, aber ich war gestern deine behandelnde Ärztin. Ich hätte damit rechnen müssen, dass der Kampf so sehr an dir gezehrt hat, dass du dich zur Ruhe begibst, sobald du ein Bett siehst, aber ich war wütend auf dich und habe dich das Mittel nicht mehr in der Praxis schlucken lassen… Silver holt mir meine Utensilien, dann kann ich sehen wie stark du erkältet bist, solange koche ich dir etwas Warmes, du musst genug Flüssigkeit zu dir nehmen… du siehst sehr blass aus, kommt das von dem Fiebertraum gerade?“, gestand Chyo und musterte Seto erneut, dieser konnte in ihren Augen ablesen, wie schuldig sie sich fühlte. „Chyo, bitte… du hast keine Schuld, ich sollte mich wohl eher bei dir entschuldigen weil ich nicht Bescheid gegeben habe, es tut mir Leid… und der Traum, ich weiß nicht, aber… er war so real…“, Chyo wurde hellhörig. „Er wirkte real? Kannst du dich noch erinnern?“ „Ja, ein wenig… ich war in einer großen Halle, zusammen mit den anderen Neuankömmlingen unseres Dorfes und meinem Bruder … wir sind vor jemandem gekniet, ich war vor den anderen und ich hielt etwas in der Hand, ich glaube, es war ein Helm, aber dann habe ich dich rufen hören und bin aufgewacht… mein armer Kopf“, Seto fasste sich an seiner schmerzende Stirn, sie schmerzte höllisch. „Keine Sorge, ich werde dir gleich etwas verabreichen, das die Symptome lindert… ah Silver, da bist du ja wieder.“ Das Monster war wieder erschienen und schritt zu seiner Herrin, diese holte hastig die verschiedenen Zutaten aus dessen Tragetasche, doch allem voran eine Flasche Honig, Seto sah irritiert zu ihr. „Für was ist der?“, frage er heiser, Chyo lächelte ihn an. „Na für den Tee, so kannst du ihn leichter trinken und er tut deinem Hals gut, den Honig, den mein Bruder von seinen Monstern bekommt, ist der Beste überhaupt, da lasse ich jeden Wildhonig stehen.“ Sie ging zur Feuerstelle und setzte das Wasser für den Tee auf, Silver ließ sich neben dem Feuer nieder und schloss glücklich die Augen. „Er mag Wärme??“, kam es verwundert von Seto, er hatte angenommen, dass dieses Monster eher kühlere Temperaturen vorzog. „Oh ja, er liebt es neben dem Feuer zu liegen, das darf er nämlich nicht so oft. Bei Camus im Stall ist es nicht beheizt und in die Wohnräume bei uns darf er nicht, ich versehe es auch nicht ganz… in der Toros – Höhle ist es sehr kalt, eigentlich ist er eisige Temperaturen gewöhnt. Du müsstest ihn mal sehen, wenn ich unterwegs bin und Fische grille: Die Fische lasen ihn kalt aber den Flammen kann er stundenlang zusehen… hier bitte, dein Tee. Trink jetzt bitte erstmal was und dann untersuche ich dich. Falls du eine Lungenentzündung hast, musst du nämlich sofort in die Klinik“, kam es von Chyo, Seto nickte nur dankbar und ließ sich das Heißgetränk schmecken. „Ich danke dir…“, „Wofür denn? Seto, es tut mir so Leid, dass ich gestern so ein Verhalten an den Tag gelegt habe, aber… ich habe mir schreckliche Sorgen um euch gemacht, um dich…. Du bist so mutig sSeto und ich habe dich so mies behandelt, das gehört sich nicht und ich schäme mich dafür, aber wenn ich mir Sorgen mache, dann…“, begann Chyo mit schuldvoller Miene wieder, doch Seto bedeutete ihr mit einem Kopfschütteln, dass sie dies nicht tun musste. „Chyo, es ist gut, ich mache dir keinen Vorwurf… ich bin sogar geschmeichelt, dass du dich um mich sorgst“, erwiderte der Blauäugige leise, kaum merklich hatte sich ein zarter Rotschimmer auf Chyos zartes Gesicht geschlichen, doch dann begann sie wirklich mit der Untersuchung, sie wollte kein Risiko eingehen. Spätestens jetzt wurde Seto klar, dass er sich dafür seines Hemdes entledigen musste, was bei seinem derzeitigen Zustand gar nicht mal so einfach war, doch nach ein wenig Hilfe seitens der Weißhaarigen war auch das geschafft…

„Hm…“, meinte sie wenig später und machte ein nachdenkliches Gesicht, das sah der neue Dorfbewohner das erste Mal bei ihr. „Und? Ist es schlimm?“, fragte er heiser, sie blickte zu ihm. „Du hast dir wirklich eine ordentliche Erkältung eingefangen, aber die Bronchien und die Lunge sind in Ordnung… ich mische dir jetzt ein Grippemittel zusammen, das von gestern ist zu schwach dosiert, in der Zwischenzeit kann das Essen für dich kochen, ich denke eine Reissuppe kannst du schlucken, oder?“ Er nickte zustimmend, also hantierte Chyo an ihren Zutaten, Silver war mittlerweile auch wieder wach und tapste nun zum Krankenbett rüber, zwei große goldene Augen sahen in die von Seto. „Silver, was machst du denn bei mir? Ich will dich nicht anstecken…“ „Keine Sorge Seto, Monster sind gegen Menschenkrankheiten immun, sie können sich zwar schon erkälten, aber das sind andere Viren… im Gegenzug sind wir gegen ihre Krankheiten immun, zumindest wäre mir jetzt noch kein Fall von Übertragung bekannt, sie können uns lediglich mit ihren Attacken verletzen und unsere Handlungsfähigkeit einschränken… so, fertig. Ich löse dir das Mittel im Tee auf, trink es bitte. Die Suppe müsste auch gleich fertig sein“, erklärte Chyo, während sie mit den Vorbereitungen fertig wurde und. Silver stupste Seto noch ein bisschen aufmunternd an, dann machte er aber für seine Herrin Platz. „Chyo, auch wenn ich krank bin, ich muss meine Arbeit erledigen, ich muss mich um die Felder kümmern“, meinte der Braunhaarige dann nach der stärkenden Mahlzeit, die junge Ärztin schüttelte jedoch heftig den Kopf. „Auf keinen Fall, du hast ab jetzt strenge Bettruhe! Ich frage mich ohnehin wie du dir das vorstellst, in deinem Zustand, du kannst ja gerade mal eine Weile aufrecht sitzen. Keine Sorge, ich kümmere mich dann noch um die Feldarbeit, gegossen habe ich ohnehin schon, aber das Unkraut habe ich bei deinen Pflanzen noch nicht gejätet… Ich lasse jetzt Silver bei dir, du ruhst dich in der Zwischenzeit aus und schläfst eine Runde, das Grippemittel sorgt schon dafür. Falls etwas sein sollte, kommt er mich holen, er spürt es nämlich, wenn sich dein Zustand verschlechtert“, erklärte Chyo, Seto hatte ja ohnehin keine andere Wahl, die Medizin begann, kaum dass er seine Reissuppe zu sich genommen hatte, zu wirken und ließ ihn binnen weniger Augenblicke einschlafen…

„Oh Chyo, was machst du denn auf dem Feld? Wo ist Seto?“, hörte die Weißhaarige nach einiger Zeit eine Frauenstimme und sie drehte sich Richtung Weg, Tau war wohl gerade auf dem Weg Richtung Stadt. „Der liegt mit einer starken Grippe im Bett, mein Grippemittel sorgt gerade dafür, dass er sich ausruht, also springe ich für ihn ein, mir macht diese Arbeit ohnehin nichts aus… tust du mir bitte einen Gefallen?“, erwiderte sie, Tau nickte verstehend. „Aber natürlich, was denn? Ich will zu Max, ich.. äh…“, begann die Farmerin, brach dann aber sichtlich verlegen ab. „Das trifft sich gut, ich wollte dich bitten, dass du Mokuba Bescheid gibst, dass sein Bruder krank ist, aber er braucht sich keine Sorgen zu machen, Seto ist versorgt… lass mich raten: Das, was du da in deinem Korb hast, ist für Maximillion, nicht wahr?“ „Ja, er hat doch auch gestern gekämpft und er mag Rüben auch, denke ich… er bringt mir zumindest immer welche, ich liebe Rüben und da habe ich ihm eine gegrillt. Ich bin schon ganz neugierig darauf, was er dazu sagt. Ich finde ja, es schmeckt toll, vor allem mit ein wenig Honig oben drauf“, gestand Tau, Chyo dachte sich da ihren Teil. >Ich hoffe mal, dass er einen guten Magen hat, so eigenartig wie das Gericht jetzt schon riecht…< „Na ja, ich gehe jetzt, ich will nicht in den Regen kommen“, verabschiedete Tau sich, Chyo sah ihr verwundert hinterher und blickte dann gen Himmel, es war kein Wölkchen zu sehen. „Welcher Regen denn? Klarer geht es wohl nicht, sie ist wirklich manchmal ein wenig seltsam…“, entwich es der Ärztin leide, dann bemerkte sie aber, das ihr Monster aus der Tür getreten war und Richtung Wasserstelle ging. „Silver, stimmt was nicht?“, rief sie dem zahmen Wolf zu, dieser sah nur kurz zu ihr, dann wieder Richtung Wasseroberfläche und keine zehn Sekunden später hatte er auch schon einen Fisch im Maul. „Ach so, dir ist langweilig… ein wenig kannst du hier bleiben, dann geh aber wieder rein zu Seto, ich habe hier noch einiges zu tun“, erlaubte sie ihm, bevor sie sich wieder dem Unkraut widmete…

Seto wurde von einem dumpfen Geräusch wieder wach, welches er über sich gehört hatte und schlug verschlafen die Augen auf. „Regen…?“, fragte er sich selbst, doch zur Bestätigung wurde in der nächsten Minute schon die Haustür aufgerissen und eine völlig durchnässte Gestalt kam Herein. Außer Atem und mit triefenden Haaren meinte die junge Frau, nachdem sie sich an die wieder geschlossene Haustür gelehnt hatte: „Ach den Regen meinte Tau…muss das denn gleich so ein Sturzbach sein?“ Der Braunhaarige erhob sich etwas und sah zu Chyo, Silver war wohl vor dem Regenschauer wieder herein gekommen. „Du bist ja völlig nass, wie lange warst denn schon draußen?“, fragte er besorgt, sie drehte sich zu ihm. Es hat gerade erst zu regnen begonnen, es hat völlig überraschend zugezogen und gleich wie aus Eimer zu schütten begonnen. Es regnet so stark, man sieht kaum die eigene Hand vor Augen… bei dem Wetter draußen zu bleiben wäre grob fahrlässig für seine Gesundheit?“, erklärte sie, dann kam sie aber zu ihm rüber, wo ein Stapel Handtücher neben seinem Bett war, ihre Schuhe hatte sie schon bei der Tür ausgezogen, sie war triefnass. Seo sah zum Fenster, sie hatte nicht übertrieben. „Es ist völlig schwarz draußen, wie spät ist es eigentlich?“ „Kurz nach fünf Uhr, Rosette hat es wohl gerade noch vor dem Wolkenbruch zurück nach Hause geschafft… ach ja hier, deine Post und die Abrechnung von heute, ich lege sie dir auf das Nachtkästchen… kann ich dich um einen Gefallen bitten?“, wandte sie sich an den Braunhaarigen, dieser nickte. „Natürlich, was du willst…“, erwiderte er, Chyo lächelte glücklich. „Na ja, ich bin pitschnass geworden, kannst du mir deine alten Sachen zum Anziehen leihen, solange die meinen trocknen?“, wollte sie ein wenig verlegen wissen, Seto nickte, das sollte kein Problem sein. „Vielen Dank! Silver, sieh mal nach, ob der Waschplatz eh noch nicht unter Wasser steht, ich setze nur noch schnell frischen Tee auf, du brauchst unbedingt Flüssigkeit.“ Der Wolf tat wie geheißen nachdem Chyo ihm vorsichtig die Tür geöffnet hatte, glücklicherweise kam er trocken wieder herein. „Gut, dass die Vorbesitzer alles auf ein Podest gestellt haben, auch wenn ich noch immer nicht verstehe, warum sie den Hof nicht gleich in ein Badezimmer verwandelt haben“, kam es von Seto, der sich nun wieder auf das Bett hatte sinken lassen, die Erkältung setzte ihm arg zu. „Der Hof ist wirklich schon sehr alt und er gehörte immerhin Taus Vorfahren und die waren den Erzählungen der älteren Einwohner hier, auch sehr eigen. Später haben sie ja das neue Farmhaus errichtet, das nun Tau führt und das hier leer stehen lassen. Bin gleich wieder da…“, erklärte Chyo, dann aber verschwand sie kurz in den Hinterhof um sich umzuziehen, ihre Kleider klebten förmlich an ihr. Seto nahm sich in der Zwischenzeit seine Post vom Nachtkästchen und stellte erstaunt fest, dass der Brief vom Bürgermeister war. „Neue Pässe? Und noch dazu gleich drei?“, entwich es ihm ein wenig ratlos, Chyo erschien wieder in der Hütte und beugte sich kurz zu ihm. „Oh, Godwin muss aber großes Vertrauen in deine Fähigkeiten setzen, wenn er dich jetzt auch in die Toro – Höhle, die Clemens – Höhle und sogar auf den Gigantenberg gehen lässt, normalerweise ist er da eher vorsichtig.. Silver, ich brauche was aus der Tasche.“ Der Wolf erhob sich vom Feuer und kam zu seiner Herrin, die eine weiße Schnur hervor holte. „Du hast wirklich allerhand nützliche Sachen da drinnen“, kam es von Seto, die Angesprochene nickte kurz. „Ja, ich nehme so ziemlich alles mit, was die Monster zurücklassen, gegen die Silver kämpft. Ich kann diese giftigen Spinnen vom Gigantenberg zwar nicht ausstehen, aber diese Fäden hier sind so reißfest, dass man sie als Wäscheleine hernehmen kann, wirst du gleich sehen“, erwiderte sie und befestigte den Faden an einem der Deckenbalken und spannte ihn auf. „Ich glaube kaum, dass dieser Regen heute noch nachlässt, das ist ärgerlich, aber ich bin wahrscheinlich nicht die Einzige, die nicht mehr rechtzeitig nach Hause gekommen ist, so plötzlich wie dieses Unwetter anfing“ „Das denke ich auch, wer ist denn um die Uhrzeit schon zu Hause? Du kannst gerne über Nacht hier bleiben, alles andere hat ohnehin keinen Sinn“, erklärte Seto, während er die junge Ärztin beobachtete, wie sie in seinen doch für sie zu großen Anziehsachen im Raum herumflitzte, sie wurde wohl niemals müde, auch wenn sie sich in diesen Hosen schwer zu tun schien, sie waren ihr eindeutig zu groß. „Ich danke dir.. denkst du, du kannst schon wieder Fisch essen? Silver war mal wieder fleißig am Fangen, das macht ihm so viel Spaß“, wandte sie sich an ihn, er nickte kurz. „ich denke schon, der Honig im Tee lindert die Halsschmerzen… nur sag mal, warum hat Rosetta mir heue eine Abrechnung gegeben? Ich habe heute nichts versendet, ich war den ganzen Tag im Bett“, wandte Seto sich nun fragend an die Weißhaarige, diese schmunzelte etwas. „Nun ja, wie gesagt: Silver hat großen Spaß am Fischen und er hat viel zu viele gefangen, also wanderten die restlichen Kirschlachse in der Versandbox, wäre doch schade, wenn sie verkommen. Und ich will jetzt keine Widerworte hören, das Geld behältst du, so viel ist es ohnehin nicht.“ Die Blicke der zwei trafen sich, Chyo wollt dies wohl wirklich und es wäre taktlos, wenn Seto ihrer Bitte nicht nachgekommen wäre…
 

Fortsetzung folgt
 

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10. Einblicke...

10. Einblicke…
 

Der Fisch war nun verzehrt worden und Chyo hatte gerade das letzte Geschirr abgetrocknet, draußen prasselte noch immer der Regen hernieder und die Dunkelheit war hereingebrochen, nur noch das Feuer des Kamins und eine kleine Lampe in der Mitte des Zimmers erhellten den Raum und ließen eigenartige Schatten an der Wand tanzen. „Es ist beschämend, dass du die ganze Arbeit für mich machst…“, kam es von Seto, er hasste es, sich nicht gegen seinen Gesundheitszustand wehren zu können. „Dann ruh dich aus und werde wieder gesund, dann sind wir beide glücklich, außerdem… was glaubst du denn, was ich zu Hause mache? Für gewöhnlich kümmere ich mich um den Haushalt, außer Lara ist so freundlich und kümmert sich um die Verpflegung und um etwas Ordnung in der Klinik, darüber bin ich ihr sehr dankbar. Weißt du, es fällt immer ganz schön viel Wäsche an, Cmus mit seinen Ställen und wir in der Klinik müssen auch immer saubere und sterile Kleidung tragen, jetzt wohnt Yugi ja auch noch bei uns, aber darauf kommt es auch nicht mehr darauf an… ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich mich schon darum kümmere, aber schon eine ganze Weile. Nach Mamas Tod war erstmal mein Vater dafür zuständig, wir waren noch zu klein, aber dann habe ich immer mehr Aufgaben übernommen. Ich weiß bis heute noch nicht, wie die beiden Streithähne es während meines Studiums in Lavandis geschafft haben, das Haus sauber zu halten, sie wissen es mit ihren ständigen Zankereien auch nicht mehr“, erzählte Chyo, während sie das Geschirrtuch zu den anderen Sachen auf die Wäscheleine hing und noch ein wenig Tee für sie beide nachgoss, Seto seufzte. „Dennoch, eigentlich haben wir doch nichts miteinander zu tun, Dr. Edward und Camus sind deine Familie…“, doch weiter kam er nicht, da die Weißhaarige heftig den Kopf schüttelte.

„So ein Unsinn, erstens sind wir beide Bewohner von Kardia und in Kardia hält man zusammen und außerdem sind wir Freunde, das ist für mich Grund genug.“ „Ich verstehe… darf ich dich etwas fragen? Du scheinst die Monster hier ja sehr zu mögen, doch als du vorhin die Spinnen erwähnt hast… magst du diese Tiere generell nicht?“, wollte Seto wissen, Chyo seufzte ein wenig und ließ sich auf der Bettkante nieder. „Nun ja, hübsch finde ich Spinnen nicht gerade, aber diese Exemplare kann ich wohl nicht ausstehen, weil sie damals meiner Mutter das Leben gekostet haben, ihr Gift ist so schleichend, dass man es erst bemerkt, wenn es schon zu spät ist… meine Mutter war früher auch viel in den Höhlen unterwegs, wir brauchten ja die Heilkräuter und sie war ziemlich erfolgreich beim Sammeln, zumindest erzählte Vater das immer. Sie muss an dem Tag auch auf die Spinnen am Gigantenberg getroffen sein, aber sie ist so geschickt mit der Sichel gewesen, dass sie diese ohne weiteres besiegen konnte, nur den Giftpfeil von einer der Monster dürfte sie nicht bemerkt haben. Sie sehen nicht sonderlich stark aus, aber ihre Pfeile sind ganz dünn und spitz, sie schießen die mit großer Geschwindigkeit ab, du spürst bestenfalls ein kleines Pieksen wenn dich so einer trifft und Mutter hatte die Angewohnheit, dass sie nie feste Schuhe sondern immer nur Sandalen trug, das wurde ihr zum Verhängnis… sie kam erst spät am Abend wieder zurück und hatte sich den ganzen Tag bewegt, da konnte sich das Gift gut in ihrem Körper verteilen, erst in der Nacht spürte sie es dann, sie hatte Schweißausbrüche und Schwindelerscheinungen, doch Vater konnte ihr nicht mehr helfen, denn wenn diese Symptome auftreten, dann versagen innerhalb der nächsten halben Stunde sämtliche Organe und sie starb als der Morgen graute, es war furchtbar…ich glaube, das ist auch der Grund, warum ich nie offenes Schuhwerk trage, wenn ich unterwegs bin, das ist einfach zu gefährlich. Vater meinte zwar auch, dass ich nicht unbedingt Röcke oder Kleider tragen sollte, aber… ähm, na ja… ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, aber ich kann mich mit Hosen nicht richtig bewegen, das liegt nicht daran, dass sie mir nicht passt, ich habe generell ein Problem damit. Irgendwie peinlich, nicht wahr?“,

kam es von Chyo und sie sah in die blauen Saphire ihres Patienten, er zuckte etwas mit den Schultern. „Ich denke nicht, jeder Mensch hat etwas, womit er nicht richtig klar kommt… aber jetzt kann ich noch besser verstehen, warum dein Vater nicht möchte, dass du in die Höhlen gehst, auch wenn er dir dann eigentlich erlauben sollte, dass du eine Waffe bei dir trägst. Hast du eigentlich Pässe für all diese Höhlen?“ „Ja, die habe ich, aber ich halte mich eigentlich nur in den Höhlen auf, für die du nun auch Pässe hast, vor allem die Daanan – Höhle und die Höhle der Habgier meide ich so gut es geht, die Monster darin sind unendlich stark und außerdem gibt es in der Ersten Hunter Wolves und da weiß ich nicht, ob ich einen Kampf vermeiden kann, weil es nun mal in deren Genen liegt, dass sich Wölfe um die Rangordnung streiten. Auch in den Kasimir – Ruinen treiben sich starke Monster herum, aber noch nicht in dem Bereich, in dem Sharon ihre Nachforschungen anstellt und die Taublütenhöhle kann man ohnehin nur im Winter erreichen. Du weißt schon, die mit dem Wassergraben um den Eingang herum. Es heißt, dass der Graben so tief wäre, dass er weit unter dem Land eine Verbindung zum Meer hätte und um ehrlich zu sein: Ich will nicht herausfinden ob das stimmt und eine Runde darin schwimmen, wer weiß, was sich da alles für Wesen darin tummeln? Dabei mochte ich Fische eigentlich nie so richtig…“,

gab Chyo zurück, Seto hob verwundert eine Augenbraue, das verwirrte ihn nun etwas. „Nicht? Aber in der Zeit, in der ich dich nun kenne, da haben wir ziemlich oft Fisch gegessen, woher der plötzliche Sinneswandel?“ Chyo lächelte ein wenig verschmitzt und deutete dann auf ihren zahmen Monsterwolf. „Tja, ich wusste früher zwar, dass Fisch gesund ist, aber gegessen habe ich ihn so gut wie nie, in Lavandis gab es ohnehin keinen, da die Stadt weit innerhalb vom Sechs Empire lag und mir Gemüse ohnehin lieber war, aber kaum, dass ich Silver hatte, da änderte ich meine Meinung. Nachdem ich ihn an mich gewöhnt hatte, da nahm ich ihn mit in die Höhlen und während ich mich um die Kräuter kümmerte, da war ihm langweilig und er suchte sich eine Beschäftigung. Am Anfang habe ich ihn noch geschimpft, weil er mir diese Tiere mit den Glubschaugen gebracht hat, aber er will mir damit zeigen, wie gern er mich hat und mir Geschenke machen, hat mir Camus dann erklärt. Beim nächsten Ausflug war es wieder dasselbe und da stand ich nun mit dem Fisch in der Hand und Silver sah mich mit großen Augen an, also bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe ihn gegrillt und mittlerweile schmeckt mir Fisch wirklich gut, ich kann ihn jetzt sogar ganz gut zubereiten, am Anfang war mein Sashimi noch etwas unförmig, von den Sushirollen oder den Lachsreisbällchen will ich gar nicht reden… glaub mir, ein Monster kann deine Gewohnheiten ziemlich verändern, nicht wahr Silver?“ Chyo kraulte Silver leicht am Ohr, dieser ließ sich schließlich neben Setos Bett nieder und ließ seinen Kopf auf die Vorderbeine sinken, es war Zeit für ein Nickerchen. „Vielleicht Ich freue mich schon, wenn meine Scheune fertig ist, wenn ich sehe, wie glücklich du mit deinem Monster bist, da rührt sich in mir der Wunsch, mir auch eines zu zähmen, aber ich sollte mir wohl lieber eines suchen, dass mir hier auf dem Hof nützlich ist…“ „Hm ja, das sehe ich ein, vor allem solltest du darauf achten, dass du nicht in die gleiche Situation gerätst wie ich damals mit Silver, aber ein besseres Monster hätte ich mir gar nicht zähmen können. Er ist ziemlich stark und kann mich lange Strecken auf sich reiten lassen und das mit meiner ziemlich überfüllten Tragetasche und er hat ein ganz weiches Fell, ich bürste ihn täglich, es ist so schön flauschig… ich glaube, ich lege mich jetzt hin, du solltest dich auch ausruhen, sonst steigt dein Fieber wieder und das wollen wir ja beide nicht“, beschloss Chyo, erst jetzt fiel dam Braunhaarigen auf, dass er für die Weißhaarige gar keine richtige Schlafmöglichkeit hatte, im Raum gab es nur ein Bet.

„Chyo, du willst doch nicht etwa auf dem Boden schlafen… Chyo? Hörst du mir zu?“, kam es von Seto und er beugte sich etwas zu Chyo hinunter, diese hatte sich zu Silver gekuschelt und unglaublich aber wahr, sie war bereits eingeschlafen, Silvers Fell und auch die davon ausgehende Wärme verfehlten ihre Wirkung nie. Es war schon erstaunlich wie schnell die von Energie sonst so strotzende Ärztin nun binnen weniger Sekunden ins Land der Träume entschlummert war…
 

Der Regen hatte am nächsten Tag aufgehört und Seto hatte nach vier Tagen seine Grippe vollständig kuriert, vor allem deswegen, weil Chyo kaum aus den Augen ließ, sie konnte sich ja schon danken, dass er wieder an die Arbeit ging, kaum dass sie ihm den Rücken zugekehrt hatte. Nun war ein schöner sonniger Sonntagmorgen und der Gottesdienst hatte gerade geendet, doch heute gingen die Dorfbewohner nicht wieder an die Arbeit zurück sondern versammelten sich am Dorfplatz, heute wurde endlich der Sieg über den Großdämon in der Charmite – Höhle gefeiert. Jaspar war der Sponsor des Festes, für ihn waren diese Aufgaben immerhin nicht einmal nennenswert, da kam ein neues Kleid für Bianca schon fast teurer. „Was für ein herrlicher Tag, nicht wahr?“, wandte Edward sich an seine Tochter, diese nickte nur kurz und ließ ihren Blick über den großen Platz mit den steinernen Bänken und der schönen Grünanlage schweifen. „Ja, wie bestellt, verwunderlich nur, dass bei dem letzten Regenguss keiner krank geworden ist. Sharon und Bakura mussten sogar in den Kasimir – Ruinen übernachten und da ist es ganz schön zugig, da hatte Lara es bei uns besser getroffen. Direkt praktisch, dass ich es auch nicht mehr heim geschafft habe, da konnte sie mein Bett nehmen“, erwiderte sie, da gesellte sich noch jemand zu ihnen. „Hallo Seto! Gesund siehst du wieder aus, ist aber auch kein Wunder wenn sich meine Tochter um dich kümmert. Wie sieht es auf dem Feld aus?“,

erkundigte der Ältere sich bei Seto. „Mir geht es auch wieder hervorragend und die Pflanzen gedeihen gut, ich konnte heute die ersten Erdbeeren ernten, sie sind sehr saftig, der Regen muss ihnen gut getan haben, so schnell wie sie gewachsen sind… ach ja Chyo?“ Seto sah zu der Weißhaarigen, diese konnte sich zwar schon denken, was er wissen wollte, doch sie sah ihn mit unschuldiger Miene an. „Ja bitte?“ „Du wolltest doch gestern unbedingt noch Ordnung bei mir zu Hause machen, ist dir da zufällig mein Breitschwer unter die Augen gekommen? Ich bin mir sicher, dass es bis dahin noch in der Ecke gelehnt hat, aber heute ist es verschwunden, ich habe es im ganzen Hof gesucht“, fragte seto nach, Chyo schmunzelte etwas verlegen, also hatte sie etwas mit diesem mysteriösen Verschwinden zu tun. „Tja, wie soll ich sagen…? Dein Breitschwert ist weg…“, erwiderte sie, das interessierte nun auch ihren Vater. „Chyo, du sollst dir doch nicht einfach anderer Leute Sachen aneignen? Warst du etwa in den Höhlen damit?“, wollte Edward fordernd wissen, sie schüttelte jedoch den Kopf. „Aber nein, ich kann doch gar nicht mit Schwertern umgehen,, so sehr ich das auch wollte, weil sie ja so schön anzusehen sind aber ein Breitschwert ist es trotzdem nicht mehr… siehst du?“, erklärte sie und ging kurz zu Silver, den nahm sie wirklich überall hin mit, zurück kam sie mit einem in ein Tuch eingewickelten Gegenstand und reichte ihn an Seto weiter, dieser nahm etwas verwundert das Stück Stoff weg und zum Vorschein kam…

„Ein Langschwert? Wo hast du das her? Und vor allem, wieso?“ „Nun ja, äh… ich hatte noch Eisen und Bronze bei mir zu Hause herumliegen, das ich garantiert nicht brauche und da dachte ich mir, ich werte das Schwert ein wenig auf, immerhin kannst du damit gut umgehen und ein Langschwert ist um einiges stärker und effektiver im Kampf und da ich weiß, dass du die Höhlen nicht sein lassen kannst, da sollst du wenigstens eine gute Waffe haben. Leo hat es mir netterweise gestern noch angefertigt, es ist wirklich schön verarbeitet und hat eine schärfere Klinge. Und hübscher ist es außerdem, du kannst es sogar noch weiter verbessern…“, meinte die junge Frau etwas verlegen, was ihren Vater schmunzeln ließ und er beschloss mal nach seinem Sohn zu sehen. >Sieh mal einer an, wer hätte gedacht, dass meine kleine Tochter auch mal in Verlegenheit geraten kann und das sicher nicht deshalb, weil sie sich heimlich das Schwert genommen hat… Ich hoffe, der Junge macht bald etwas aus dem Hof, damit da noch mehr als eine Person leben kann, momentan sieht es immer noch ein wenig trostlos aus, aber alles auf einmal kann er auch nicht renovieren, das ist teuer und arbeitsintensiv noch dazu… ich hätte ihm wohl sagen sollen, dass Chyo den Erdbeeren mit ein wenig „Formel A“ nachgeholfen hat, für wen hätte sie es denn sonst noch spätnachts hergestellt? Für Tau bestimmt nicht und eine andere Farm gibt es hier im näheren Umkreis nicht< ging es dem Braunhaarigen durch dem Kopf, Seto betrachtete indes seinen neuen Einhänder. „Vielen herzlichen Dank Chyo, es liegt wirklich wunderbar in der Hand und durch die längere Klinge muss ich mich den Monstern auch nicht mehr so weit nähern, wirklich fantastisch, am liebsten würde ich…“, begann der Blauäugige, stockte dann jedoch, das konnte er nun nicht laut sagen. „Was denn?“, wollte Chyo mit fragendem Blick wissen, er schüttelte den Kopf.

„Nicht so wichtig… weißt du ob Ivan heute auch hier ist? Ich habe ihn noch nicht gesehen, doch Godwin sagte mir, dass er auch ins Dorf kommt, wenn Feste veranstaltet werden“, wechselte er das Thema, Chyo nickte kurz. „Ja, da hinten bei Tabatha und Tori, die beiden haben sich wohl neuen Stoff gekauft. Sie sind wirklich begnadete Näherinnen… willst du dir was kaufen? Ich dachte, du hättest erst gestern noch den restlichen Betrag deiner Monsterhütte, oder besser gesagt deiner Scheune, bezahlt“ „ja, das habe ich auch, aber ivan meinte letztes Mal, dass er mir eine günstige Essgarnitur verkaufen könne, dann hätte ich endlich einen Tisch und Stühle“, entgegnete Seto, also begaben sich die beiden zu dem freundlichen Händler, Ivan hatte Wort gehalten und wenig später stand in Setos Haus auch ein Tisch mit vier Stühlen und sogar einem kleinen Teppich, den die beiden wenig später auch gleich einweihen wollten…
 

„Wow, sieh echt gleich viel gemütlicher aus, großer Bruder, jetzt komme ich dich garantiert noch öfter besuchen. Aber wie mir scheint wird dir in der Zwischenzeit auch nicht langweilig, unsere Ärztin scheint ja täglich bei dir zu sein, habe ich mir sagen lassen“, kam es vergnügt von Mokuba, der gerade eine Tasse Tee mit seto trank, Chyo wollte noch schnell ein wenig Rotgras ernten und sich dann zu ihnen gesellen. „Das stimmt schon, sie kümmert sich ja hier um die Gräser auf dem Acker und im Gegenzug bringt sie mir Kochen bei, ich kann es ja nicht und um ehrlich zu sein, ich habe auch keinen wirklichen Nerv dazu“, gab der Ältere zurück, auf Mokubas Gesicht konnte er ein breites Grinsen erkennen. „Kochstunden? Wir nett, da hat sie sich ja was vorgenommen. Es wäre klüger für dich, du würdest dir gleich eine gute Köchin als bessere Hälfte ins Haus holen, das hat mehr Sinn. Irgendwas sagt mir, dass du noch nie was mit Kochen am Hut hattest.“ „Ich bitte dich, wer würde denn schon freiwillig zu mir in diese karge Hütte ziehen? Der Hof gehört ja nicht einmal mir und bis auf das bisschen Werkzeug besitze ich auch nicht viel, das täte sich doch keine Frau freiwillig an. Sei mal ehrlich: Würdest du den Luxus, den die Mädchen hier alle von zu Hause gewöhnt sind mit diesem kargen Haus tauschen? Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass sich jeder der Väter hier einen besseren Mann für seine Tochter wünschen würde als einen fast mittellosen Fremden, den er noch nicht einmal wirklich kennt, Lady Ann wäre da die einzige Ausnahme“, wollte Seto von dem Jüngeren wissen, dieser überlegte kurz.

„Na ja, wenn mir derjenige gefallen würde, der diese bescheidene Behausung nun bewohnt, dann wäre es doch eine Überlegung wert, du strengst dich ja mächtig an und das ohne fixes Einkommen… Na ja, lassen wir das Thema, du musst wohl doch kochen lernen… Melody kann hervorragenden Entspannungstee machen, sie hat mich vorgestern eingeladen und dann durfte ich ihr gleich noch dabei helfen, einen Schrank umzustellen, weil sie den jetzt auf der anderen Seite haben wollte. Aber sie hat irgendwie so ein Wesen, dass ich ihr nichts abschlagen kann und ihre Kleidung gefällt mir auch irgendwie, sie wollte ja eigentlich eine Magierin werden, aber als Leiterin eines Thermalbades eignet sie sich besser, hat sie beschlossen. Gut für das Dorf, ich liebe dieses Bad, es erfrischt so herrlich und ich muss dafür nur ein Haus weiter gehen…“, gab Mokuba zurück, nun musste aber Seto schmunzeln. „Ach wirklich nur das Bad? Es hört sich für mich fast so an als hätte es dir dessen Betreiberin ganz schön angetan. Diesen fröhlichen Charakter scheint ihr ja zu teilen, wenn ich sie sehe, dann lacht sie immer sehr freundlich… nur das eine Mal als Lukas sich in das Frauenbad schleichen wollte, da ist sie sehr, na ja… nennen wir es ungehalten geworden.

Und das auch zu Recht.“ Mittlerweile war die Haustür geöffnet worden und Chyo kam herein, sie hatte gerade noch den letzen Teil verstanden. „Oh ihr redet über Melody? Ihr konntet es ja nicht sehen, aber dem hat sie ordentlich die Löffel lang gezogen. Na der hätte was erleben können, wenn er es in den Umkleideraum geschafft hätte… Rosetta und ich hassen nichts mehr als solche taktlosen halbstarken Idioten, wirklich gut für euch, dass ihr nicht so seid“, erzählte die Weißhaarige und gesellte sich zu den Brüdern,, Mokuba konnte dem nicht ganz folgen. „Wieso Rosetta und du? Melody gehört das Bad…“ „Na weil wir uns an dem Tag mal richtig entspannen wollten und wir zusammen gerade in der Umkleide waren, wir machen normalerweise zur selben Zeit Schluss in der Klinik und m Laden. Durch den täglichen Rundgang ist Rosetta ziemlich stark, das Tragen der Erträge ist gut für ihre Oberarmmuskeln und die wären zum Einsatz gekommen, sobald sie diesen Spanner erblickt hätte. Ich bin zwar nicht so stark wie Rosetta, aber durch meine Ausflüge in die Höhlen habe ich sehr gute Reflexe und ziemlich flink, das fällt nur im Normalfall nicht auf Sonst bin ich eher der ruhige Typ…2, gab Chyo zurück, daraufhin verschluckte Seto sich an seinem Tee. „Wie bitte? Der ruhige Typ? Chyo, du scheinst gar nicht zu bemerken, wie schnell und voller Energie du immer bist. Wenn ich nur daran denke, wie viel du in den letzten Tagen noch zusätzlich gearbeitet hast, das kann ich ohnehin nicht wieder gut machen…“ Die Weißhaarige schüttelte den Kopf. „Ach, lass gut sein, ich habe dir doch erzählt, dass mir diese Arbeit Spaß macht und ich bin ja auch nichts anderes gewöhnt als den Haushalt zu machen und mich um das Essen zu kümmern. Und Ordination habe ich ohnehin nur Sonntag Nachmittag damit Vater frei hat. Ich bin schon glücklich, wenn es dir gut geht… und eigentlich bin ich ja hier weil ich dir zeigen wollte, wie man Erdbeermarmelade macht, ganz süße und leckere Marmelade…“ Mokuba beugte sich etwas zu seinem Bruder während Chyo noch glückselig an den süßen Botaufstrich dachte und flüsterte ihm zu:

„Ich glaube, diese nie müde werdende junge Dame dir gegenüber liebt süße Sachen, das solltest du dir merken und dir vielleicht auch ein paar Gedanken darüber machen ob sie nicht genau die Art Frau wäre, die sich sogar diese bescheidene Behausung wie du es nennst mit dir teilen würde…“ Seto seufzte kaum merklich, sein Bruder hatte damit ja nicht Unrecht und auch er hatte schon ein Auge auf die junge Ärztin geworden, doch was konnte er ihr schon bieten? Im Grunde genommen, nichts…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySeri-chan

Erfolgreiche Expedition

11. Erfolgreiche Expedition…
 

Setos Monsterhütte beziehungsweise Scheune, da er sich für die Variante mit Platz für zehn Monstern entschieden hatte, war nun endlich fertig geworden und er hatte bereits vorsorglich Weidegras angepflanzt, dass nun einen schöne Unterteilung zwischen seinen Feldern und Chyos Kräuterbeeten bildete, es grünte bereits und wenn nötig, konnte man bereits etwas abschneiden, doch zuerst musste sich der Braunhaarige sich ein Monster zähmen. Gut gelaunt verließ er sein Haus, er wollte in die Toros – Höhle, dort hatte er sich in den letzten Tagen bereits etwas tiefer hinein gewagt. >Diese Höhle ist anders angelegt als die Charmite – Höhle, ihre Gänge gehen von außen nach innen und den alten Karten zufolge besteht sie nur aus zwei Ebenen, diese sind dafür weitläufig, das haben mir die anderen auch bestätigt, Camus sagte mir sogar, wo man Woolys finden kann, ist ein wenig versteckt, aber ich denke, das wird nicht mein erstes Monster, ich darf nur wegen dieser unglaublichen Kälte nicht zu lange da drin bleiben… wirklich toll, dass Tabatha mir einen Freundschaftshandschuh geschenkt hat, die werden nur im Reich der Elfen hergestellt, ich hätte nie gedacht, dass sie eine Elfe ist, sie verbirgt ja auch ihre Ohren durch diesen großen Hut. Chyo hat mir erzähl, dass sie wohl eine kleine Schwäche für ihren großen Bruder hat und umgekehrt sei es genauso, doch ein Paar seien sie nicht, eben weil Camus ja immer so redet, dass er in die Stadt will und Tabatha glaubt, dass sie ihm nicht gefallen würde, weil sie ja eine Elfe ist, ein wenig kompliziert eben, aber nun ja, das müssen sie selbst miteinander klären<

ging es Seto durch den Kopf, er blieb kurz stehen, er war an seinem Ziel angekommen und betrat die kühle Halle, die sogar an vielen Stellen mit Eis versehen war, hier herrschten herbstliche bis tief winterliche Temperaturen. Er wich den giftigen Efeubüschen aus und zerschlug auf seinen Weg einige Apparate,, die Monster des zweiten und dritten westlichen Raumes konnten gar nicht so schnell erscheinen ein Grinsen war auf seinen schmalen Lippen zu sehen. >Dieses Langschwert lässt sich führen, als wäre es die direkte Verlängerung meines Armes, wunderbar…< dachte er und setzte seine Schritte fort, nun weiter gen Norden. Nachdem er eine kleine Brücke überquert hatte, materialisierte sich in der Zwischenzeit ein Monster vor ihm, es gefiel ihm und so zerschlug er zuerst den Apparat und wich den Feuerbällen des Wesens aus. Er wusste nicht wirklich, was es war, doch mit den kleinen Zauberstab in der Pfote und dem Bären ähnlichem Körper und der eigenartigen Bekleidung sah es interessant für den Schwertkämpfer aus und er tauschte sein Schwert gegen den Handschuh aus seinem Rucksack und näherte sich dem Monster, das noch immer ganz verwirrt durch die Frequenz der Maschine war. Vorsichtig streichelte Seto es, doch es zuckte zurück und es beschwor den nächsten Feuerball, diesmal konnte Seto nicht mehr ganz ausweichen, der kleine Kerl ihm gegenüber war verdammt fix. >Da frage ich mich doch, wie Camus es damals geschafft hat, sein erstes Buffamoo ohne Handschuh zu zähmen, er hat es zugeritten, hat er erzählt. Der Bursche muss ja eine wahnsinnige Krafft haben…< Doch Zeit zum Nachdenken war momentan keine und so versuchte er erneut, das Monster zu beruhigen…

Mittlerweile war es Mittag geworden und der Braunhaarige kehrte nach Hause zurück, auch Chyo war gerade bei den Kräutern zugange, sie erblickte ihn. „Seto, wie siehst du denn aus?“, rief sie ihm entgegen und kam vom Feld herüber, er hatte einige Brandstellen abbekommen und auch seine Kleidung war verdreckt, doch als sie das letzte Stück zu ihm rüber gekommen war, da erblickte sie auch den Grund für Setos Zustand. „oh, hast du dir ein Monster gezähmt?“, kam es neugierig von ihr, Seo nickte, doch das Monster machte keine Anstalten, hinter seinen neuen Herren hervorzukommen. „Ja, als ich es sah, da dchte ich mir, dass ich genau dieses Monster haben möchte… es sieht ziemlich witzig aus, aber seine Feuerbälle sind ziemlich stark. Ich habe ihn Whizzy genannt, weil er fast wie ein Zauberer aussieht, aber er scheint wohl ziemlich schüchtern zu sein“, entgegnete er, Chyo beugte sich ein wenig runer und erkannte nun das Monster, dass sie ängstlich ansah. „Whizzy? Oh verstehe, es gehört zur Rasse der Little Mage, die nächst stärkere Form von ihm lebt in der Daanan – Höhle, das sind dann Little Wizzards, aber ich finde seinen Namen trotzdem süß… he, du brauchst keine Angst vor mir zu haben, ich tu dir nichts, ich habe doch selbst einen Monsterfreund“, meinte Chyo ruhig und lächelte das verschreckte Monster an, dieses wagte sich nun etwas nach vor. „Ich bringe es wohl besser erstmal in die Scheune, dann schneide ich ihm etwas Gras ab und fülle den Wassertrog, Streu ist schon drinnen, es soll sich ausruhen, er hat sich ganz schön gewehrt“, beschloss Seto und brachte das Monster in besagte Scheune, dann kehrte er zu Chyo zurück, die bereits mit ihrer Umhängetasche ausgerüstet war.

„Na gut, dann kann ich mich ja jetzt um deine Wunden kümmern, magische Verletzungen können sich leicht entzünden… ach übrigens, weißt du wobei Whizzy dir helfen kann?“ Seto schüttelte den kopf, während er sich zu seinem Teich kniete und sich den Dreck vom Gesicht wusch, das hatte Chyo sich schon gedacht. „Tja, das wird dich freuen: Obwohl Whizzzy mit Feuerattacken kämpft, so kannst du ihm doch beibringen, wie man die Felder bewässert. Er scheint noch ein junges Monster zu sein, da is er lernfähiger, aber du musst ein wenig Geduld mit ihm haben, er weiß noch nicht, wie das geht und er is auch bestimmt noch ein wenig übermütig… Cymus hat damals auch einen ordentlichen Tritt gekriegt, als er versucht hat seine erstes Buffamoo zu melken, Kannan hat wirklich starke Hinterhufe, aber ihre Milch schmeckt mit Abstand am Besten… weißt du, das ist noch ein Grund warum ich nie nach Lavandis oder generell ins Sechs Empire gehen möchte“, erwiderte die Weißhaarige und ging mit Seto in den Hinterhof, da konnte sie ihre Utensilien besser ausbreiten, er sah etwas verwundert zu ihr. „Ich verstehe nicht ganz…“ „Na, weil dort die Monster nichts wert sind, man sieht sie nur als Plage und bekämpft sie sinnlos und grausam, dort gibt es ja nur die herkömmlichen Nutztiere, alles andere war ihnen zu gefährlich. Viele der Menschen dort haben nur gewöhnliche Waffen und sie kümmert es auch nicht, was mit den Monstern geschieht. Sie lösen sich danach nicht in einer lLchtkugel auf und gehen in den „Ersten Wald“ zurück, sondern erhalten wirkliche Verletzungen und sterben, ihre toten Körper, die meist auch noch völlig verunstaltet sind, bleiben zurück. In Lavandis selbst hatte man Ruhe, doch außerhalb der Stadtmauern soll es heftig zugegangen sein, ich musste diesen Anblick auch schon ertragen.. dabei wollte ich nur ein wenig Klee sammeln und da sah ich dieses arme tote Wooly, sein Fell war völlig Blut getränkt und… ach lassen wir das, gib lieber deinen Ärmel ein wenig höher, sonst kann ich die Brandblasen nicht behandeln“, erzählte Chyo und ihr Blick wurde traurig, während sie Salbe auf die Wunden strich. „Es ist schon eigenartig… etwas tief in mir sagt mir, dass ich ganz sicher aus diesem Sechs Empire komme, doch ich könnte einem Wesen nie so etwas antun, weder einem Menschen, noch einem Monster, das ist gegen meine Prinzipien…“, kam es leise von Seto, Chyo nickte nur kurz. „Das glaube ich zwar auch, aber es kommt eben nicht nur auf die Herkunft an, mein Vater ist auch von dort und er mag Monster auch. Er möchte sich zwar nicht unbedingt eines halten, aber unnötigen Schaden würde er ihnen nie zufügen… es ist mir eigentlich egal, woher du kommst, ich mag dich so wie du bist… so, fertig. Ich lasse dir diese Salbe hier, sie ist speziell für Verbrennungen durch magische Attacken geeignet, du solltest sie alle zwei Stunden auftragen, wi du siehst, zieht sie schnell ein und morgen sollte das meiste abgeklungen sein. Falls es sich wider Erwarten doch noch entzündet oder du starke Schmerzen dadurch hast, dann komm bitte in die Klinik.. nebenbei, hast du für Whizzy schon eine Bürste? Er scheint ja auch ein seidiges Fell zu haben und meiner Erfahrung nach, mögen Monster es echt gerne wenn man sie bürstet“, erklärte Chyo, Seto schüttelte kurz den Kopf. „Nein, aber ich denke, dass ich so eine bei deinen Bruder bekomme. Ich muss ohnehin noch zu ihm, die Vorräte auffüllen“, entgegnete der Blauäugige und besah sich seine verarzteten Brandwunden. „Er hat wirklich ganz schön Kraft, aber sobald er merkte, dass ich ihm nichts Böses will, da hat er den Stab gesenkt und wollte sich sogar hinter ein paar Flsen verstecken. Er hatte wohl Angst, dass er jetzt Ärger bekommt. Ich bin schon mal gespannt, wie r sich an die neue Scheune gewöhnt.“

„Nun ja, neu ist es schon für ihn, aber in ein paar Tagen kennt er es gar nicht mehr anders. Silver musste ich in der ersten Nacht auch gut zureden, dass er mir nicht wieder vom Stall aus hinterher läuft, am liebsten hätte ich ihn mit aufs Zimmer genommen aber leider muss man als Monsterhalter auch konsequent sein können, gewisse regeln müssen sie befolgen, das sagt auch Tabatha und sie muss es j wissen… im Reich der Elfen sollen sie auch friedlich mit den Monstern leben, aber wie gesagt, es gibt Regeln und wenn man dagegen verstößt, dann besteht Handlungsbedarf. Aber ich denke, du kriegst das mit Whizzy schon hin, er sieht echt total süß aus, wie ein lila Bär mit Kleidung und Zauberstab.“ „Bevor ich gehe, sehe ich zur Vorsicht noch einmal nach ihm und sage ihm, dass ich kurz weg bin. Ich weiß zwar nicht, ob er es überhaupt versteht was ich ihm sage, aber ich denke, er spürt ohnehin, was man meint. Hast du noch zu tun?“, entgegnete Seto, Chyo überlegte kurz. „Nein, ich werde dich begleiten, ich soll Silver heute ohnehin eine Weile zu Camus geben, der darf ihm beim Scheren helfen. Weißt du, ein Wooly ist ja leicht zu scheren, aber wenn mehrere auf einem Haufen sind, dann kann das ganz schön stressig werden, die sind ganz schön aufgeweckt. Wenn Silver bei meinem Bruder ist, dann sind sie ein wenig ruhiger und er kann die Gescherten von den anderen trennen…“ Das hatte den Braunhaarigen neugierig gemacht, er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ein Wolfmonster bei den Schafen nicht genau die gegenteilige Wirkung erzielte und so begaben sie sich Richtung Stadt…
 

Mittlerweile war es Abend geworden und Rosetta drehte ihre übliche Runde durch das Dorf, sie war kurz vor Taus Haus als sie den Bruchteil einer Sekunde nicht auf den weg achtete und über einen Stein stolperte. Nach einem unsanften Sturz und einigen gemurmelten Flüchen hielt sie sich das schmerzende Bein und besah es sich, der Knöchel war geschwollen, das würde sie wohl die nächsten Tage noch spüren. „So etwas Ärgerliches aber auch, ich muss die Ernte rechtzeitig zu Hause haben…“, schimpfte sie wütend über ihre eigene Unachtsamkeit und versuchte aufzustehen, jedoch versagte ihr Bein den Dienst und sie drohte wieder zu fallen, doch einige hastige Schritte waren zu hören und schon wurde sie von zwei starken, wenn auch von Staub und Kristallpulver verdreckten Armen gehalten. „He, alles in Ordnung mit dir Kleine?“, drang eine bekannte Stimme an Rosettas Ohr und sie drehte sich zur Seite, wo sie sogleich zwei besorgte haselnussbraune Augen erblickte. „Oh, du bist es Joey… ja, geht schon, ich hab mit nur den Knöchel verstaucht“, erwiderte sie und richtete sich wieder auf, der Schmerz war stechend, doch sie musste ihre Arbeit beenden. „Sieht mir aber nicht ganz so aus… hey, ich helfe dir lieber, meine Erze und die anderen Steine kann ich auch noch später zur Schmiede bringen, aber ich glaube dein Zeug gehört noch kommissioniert oder wie das heißt, oder?“, überlegte der blonde Wuschelkopf kurz, die Angesprochene winke ab. „Nein, ich brauche keine Hilfe und du solltest lieber ein Bad aufsuchen, so wie du aussiehst.“ „Na kein Wunder, ich war den ganzen Nachmittag am Erz schürfen, sie dir die Ausbeute an. Damit kann Meister Leo wieder echt tolles Werkzeug herstellen“, protestierte Joey und deutete auf den prall gefüllten Sack mit Schmiedematerial, es glänzte Rosetta in den verschiedensten Farben entgegen, daneben noch ein beachtlich großer Hammer. Gerade wollte sie wieder zu reden beginnen, da hatte der Blonde sich auch wieder seine Sachen geschnappt und ging zu Taus Versandbox, wo – wie konnte es auch anders sein – ein Berg Rüben auf sie wartete, Rosetta war am Kochen. „Oh nicht schon wieder! Ich sage es ihr jedes Mal, aber wirklich jedes Mal, sie soll die Rüben in die Säcke abpacken. Ist das denn so schwer?! Wie glaubt die denn, dass ich sie in den Laden bringe?!“ „Reg dich ab Kleine, ich stopf das Zeug in die Säcke und trag es dir, du musst das mit der Kohle übernehmen, davon verstehe ich nichts“, meinte der Blonde gelassen, Rosetta wurde nur noch wütender. „Nenn mich nicht immer Kleine, VERSTANDEN?“ „Aber du bist kleiner als ich und zugegeben richtig süß wenn du dich so aufregst… und das jedes Mal aufs Neue“, kam es mit einem verschmitztem Grinsen von dem jungen Mann mit dem gut trainiertem Oberkörper, Rosetta wurde schlagartig rot.

„Was? Aber…“ Mehr konnte sie nicht sagen, beschloss, dass es ohnehin keinen Sinn machte, überhaupt etwas zu erwidern und regelte des Finanzielle. Der Schmiedelehrling brachte ihr wirklich alles zum Laden, auch Setos Erträge schleppte er die Steintreppen ins Dorfinnere hoch und meinte vergnügt. „So, jetzt haben wir uns den Feierabend aber verdient… du solltest dir den Knöchel noch ansehen lassen, der ist ganz schön geschwollen, das ist nicht gut.“ „Das lass mal meine Sorge sein, Joey“, gab Rosetta knapp zurück, Joey seufzte etwas. „Ich mein ja nur, immerhin bist du morgen wieder den ganzen Tag im Laden und wirst jetzt bestimmt auch noch im Lager stehen, das sehe ich dir an und wenn dein Knöchel dann wieder streikt, dann kannst du dich bestimmt ganz schön verletzen, du brauchst nur unglücklich stürzen und da kann ich dich leider nicht auffangen.“ „Was heißt leider?“, fragte Rosetta verwundert nach und das Grinsen des Blonden wurde noch breiter. „Na, weil ich dich einfach gern in den Armen halte Kleine, was dachtest du denn? Aber ich versteh schon, ich bin wohl nicht dein Typ, du kannst mich anscheinend nicht mal leiden… tja, da kann man nichts machen. Mn sieht ich… Rosetta“, erwiderte Joey und drehte sich zum Gehen, schulterte seinen Funde auf dem Rücken und winkte nur noch kurz zum Abschied, die junge Frau wusste nicht so recht, was sie jetzt tun sollte. Viele Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum, zu viele auf einmal für ihren Geschmack und ihr Herz raste über das, was der Blonde in seiner direkten Art gesagt hatte. Jetzt, wo er Rosetta den Rücken zugekehrt hatte und sich auf den Weg Richtung Schmiede machte, da verschwand auch Joeys Lächeln wieder, sie war doch eigentlich ein ganz süßes Mädel. Innerlich seufzte er bedrückt, es war doch klar, dass an einem verdrecktem Schmiedelehrling wie ihm, ohne Gedächtnis und eigene Mittel nichts Besonderes war, doch dann spürte er etwas, zwei schlanke Arme hielten ihn fest und er drehte sich verwundert etwas nach hinten und erblickte einen hellrosa Haarschopf. „Rosetta…?“, kam es verwundert von dem Größeren, sie sah zu ihm hoch. „Warum sagst du solche Sachen?“, verlangte sie von Joey eine Antwort. „Na, weil es die Wahrheit ist, ich finde dich sehr hübsch und ich mag dein impulsives Wesen und ich finde es auch bewundernswert, wie du deine Arbeit machst. Für deine zierliche Statur hast du ziemlich viel Kraft und Ausdauer, wenn du jeden Tag solche Mengen an Artikeln einsammeln kannst…. Übrigens, du solltest so was mit deinem Knöchel wirklich nicht tun, belaste ihn nicht zuviel“, gab Joey zurück und wieder trat Rosetta die Röte ins Gesicht. „Du musst aber auch ganz schön stark sein, wenn du so viel Schmiedematerial an einem Nachmittag findest…“ „Na ja, ich war ja auch in zwei Höhlen, in der Charmie – Höhle sind die Monster zwar jetzt friedlicher geworden, aber die in der Toros wollen immer noch stänkern, das ist ein wenig lästig, da muss ich ihnen mal eine Ordentliche mit den Hammer überziehen, dann geben sie Frieden… die Monster meinen doch glatt, sie sind stärker als ich, aber die wissen ja nicht, wie viel Muskelkraft und Ausdauer man in einer Schmiede braucht“, erwiderte Joey, Rosetta musste ein wenig schmunzeln. „Du bist nach einem anstrengenden Tag noch immer so fröhlich? Gut für dich, ich brauche nämlich einen Kerl, der auch nach seiner Arbeit noch Hand anlegen kann und mir im Laden hilft, mein Vater ist zwar ein guter Verkäufer, aber sonst….und außerdem bin ich meistens nicht so feminin angehaucht wie die anderen Mädels hier im Dorf“, erklärte die Rosahaarige, die Gelegenheit nutzte Joey und drehte sich wieder zu ihr um und gab seine Arme um sie, sein Sack war bereits zu beginn des Gesprächs am Boden gelandet. „Sehe ich aus, als ob mich das stören würde? Ich weiß, dass man einer Dame gegenüber nicht so direkt sein sollte, aber für dich lasse ich jede noch so adlige Prinzessin stehen, ich mag deine Art nun einmal, obwohl ich dich noch gar nicht so lange kenne… Rosetta, ich möchte gerne mit dir zusammen sein, was meinst du Kleines? Oh, da fällt mir ein, du hast doch vor kurzem mal mit den anderen Frauen über so einen komischen Stein geredet, nicht wahr? Ich weiß zwar nicht, worum es ging, aber sieh mal…“ Joey löste die Umarmung und kramte kurz in seinem Sack mit den Erzen und holte einen schneeweißen Stein heraus. „Hast du so einen gemeint? Ich habe es in der Toros – Höhle ein wenig übertrieben und nicht nur dieses fliegende Fischmonster geschlagen sondern auch noch diese massive Eiswand dahinter erwischt und unter den Splittern kam der hier zum Vorschein… möchtest du ihn haben?

Als die junge Frau den Stein sah, da stockte ihr der Atem, es war wirklich genau dieser legendäre weiße Stein um den sich eine wunderbare Legende rankte. „J – joey, ich kann diesen Stein nur annehmen, wenn du… na ja, wenn du wirklich mit mir zusammen sein möchtest und zwar bis an dein Lebensende. Mit diesen weißen Stein spricht man gleichzeitig einen Antrag aus“, kam es ein wenig gestottert von der tüchtigen Verkäuferin, das hatte der Größere zwar nicht wirklich gewusst, aber es machte nichts. „Darüber würde ich mich wirklich sehr glücklich schätzen, ich habe nicht vor, dieses Dorf wieder zu verlassen. Meine alten Erinnerungen sind weg und können von mir aus bleiben, wo sie wollen, es wäre mir viel lieber wenn ich hier neue Erinnerungen mit dir sammeln könnte. Die Frage ist doch wohl eher, ob du es so lange mit mir aushalten willst, immerhin habe ich so gut wie nichts“, gab Joey zurück und hielt der Rosahaarigen erneut den schneeweißen Gegenstand hin und wartete auf ihre Antwort. Zuerst streckte sie nur die Hände nach dem Stein aus und nahm ihn mit einem kurzem Nicken, dann aber fiel sie ihm um den Hals und ein Schluchzen war zu hören. „Kleines, weinst du?“, wollte Joey leise wissen und sah in ihre blassrosa Augen, in denen sich das Licht der nun langsam untergehenden Sonne spiegelte, es glitzerten wirklich ein paar Tränen in ihren Augenwinkeln. „Schon, aber vor Freude… und jetzt komm mit“, war ihr Kommentar und schon wurde der Schmiedelehrling von ihr mitgezogen. „Na aber wohin denn?“, wollte er perplex wissen, das konnte ihm Rosetta ganz genau sagen. „Na wohin wohl? Zu meinem Vater in den Laden: Erstens müssen die ganzen Waren noch verräumt werden und zweitens darfst du ihm eröffnen, dass er bald einen Schwiegersohn haben wird, Leo braucht das Erz ja sicher heute nicht mehr.“ Joey beugte sich ein wenig zu ihr runter und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf ihre Wange. „Und genau aus diesem Grund will ich dich und keine andere“, war alles, was er noch dazu zu sagen hatte…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySeri -chan

Von weißen zu schwarzen Steinen...

12. Von weißen zu schwarzen Steinen…
 

„Na, schon gehört großer Bruder? Am Sonntag wollen Rosetta und Joey sich trauen lassen. Er ist eben keine solche Schlaftablette wie du. Wenn du so weitermachst, dann sehe ich für dich und Tabatha schwarz…“, wandte Chyo sich an Camus, sie hatte die Neuigkeit gerade von Jean erfahren, der Ladenbesitzer war wirklich froh, dass Rosetta sich so einen tüchtigen Burschen ausgesucht hatte. „Ich weiß nicht, wovon du redest, aber ich freue mich auf die Trauung, Laras Vater wird bestimmt eine schöne Zeremonie abhalten. Wo wir gerade dabei sind, du könntest dir doch auch schön langsam mal einen Mann suchen, genug Auswahl hättest du ja jetzt…“, konterte Camus, während er das frisch hergestellte Wollgarn in seiner Theke verstaute und wieder zu seiner Schwester sah. „Tz, du zuerst, du bist der Ältere von uns beiden, außerdem weiß doch eh schon das halbe Dorf, dass du in Biancas Zofe verliebt bist. Sei doch mal endlich en Mann und frag sie, du gehst ja ohnehin nicht aus Kardia weg.“ „Und wie ich aus Kardia weggehen werde, ich gehe in die Stadt!“, gab Camus zurück, die Weißhaarige schüttelte den Kopf. „Das hast du schon mal gesagt und bist weggelaufen und zurück bist du mit Kannan gekommen und hast dir diese tolle Farm mit den ganzen Monstern aufgebaut. Nur ein vollkommener Idiot würde das alles aufgeben und dahin ziehen, wo Monster auf so brutale Art und Weise gequält und getötet werden, dafür liebst du sie viel zu sehr… und ich kann dich da sogar voll und ganz verstehen, sie sind wirklich einzigartige Wesen, du müsstest nur mal Whizzy sehen, der ist ja so süß“, gab Chyo zurück, Camus zog verwundert eine Braue hoch. „Wer ist denn Whizzy? Hast du dir etwa wieder ein Monster gefangen? Du weißt doch genau, dass ich hier auf der Farm keinen Platz mehr habe..“ „Aber nein, ich nicht, Setos Monster heißt so, der Kleine ist echt so drollig…“ Stimmt, habe ich vergessen… und trotzdem, ich…ich will nicht ewig in diesem kleinen Ort leben, hier tut sich doch überhaupt nichts. Du hast es ja gut, dich will Vater unbedingt in die Stadt schicken, damit du dort eine tolle Ärztin wirst und das hauptberuflich, hier bist du doch mehr oder weniger nur fürs Kräutersammeln zuständig…“, erwiderte Camus, Chyo seufzte etwas. „Ja, aber ich will nicht hier weg, aber er kann es nun mal nicht lassen… sag mal Bruderherz, kannst du dich eigentlich noch daran erinnern, was wir uns versprochen haben, als wir noch Kinder waren? Ich musste heute unweigerlich daran denken, als Jean mit von Rosettas Hochzeit erzählt hat“, meinte die Weißhaarige nun langsam und ihr Blick wurde verträumt, der Ältere nickte kurz.

„Ja das kann ich, wie sind wir damals nur auf so etwas Eigenartiges gekommen? Aber schön wäre es trotzdem irgendwie… wir beide, m gleichen Tag… Vater wäre überglücklich, allein schon der Tatsache wegen, dass er sich nicht mehr so um uns sorgen müsste. Braucht er eh nicht, wir sind immerhin beide schon erwachsen und stehen auf eigenen Füßen.“ „Na ja, was das angeht: wir wohnen beide noch zu Hause, dabei hast du schon ein eigenes Heim, ich kann mir noch keines leisten, zumindest nicht das, was ich mir vorstelle…. Aber was sagst du Camus? Ist das Versprechen noch aufrecht?“ Chyos goldene Augen sahen direkt in die ihres älteren Bruders, er überlegte kurz, dann nickte er. „Also gut, wenn es passen sollte, warum nicht…ach ja, brauchst du Silver heute? Ich müsste mich bei ein paar Monstern um die Klauen kümmern“, wollte der Ältere wissen, Chyo sah zu ihrem Wolf hinab. „Silver bleib heute bei Camus, ja? Ich bin ohnehin nur bei den Kräutern. Bis dann Bruder und sei lieb zu meinem kleinen Wolf!“ Und schon war die Jüngere aus der Tür verschwunden, aber ihr Bruder sollte nicht lange allein bleiben, er bekam Besuch von Tabatha, die ihre täglichen Einkäufe erledigen wollte…
 

„Ich bin fast ein wenig neidisch auf Rosetta…“, konnte man es am Abend im Frauenbad von der lilahaarigen „Dorfprinzessin“ hören, Tau drehte sich zu ihr hinüber, da sie bis dato ihren Rücken geschrubbt hatte. „Aber warum denn? Du sagst doch immer, Joey wäre dir zu naiv…“ „Ich denke, Bianca meint eher die Tatsache, dass unsere Freundin heiratet, oder?“, wollte auch Chyo wissen, es war ein verregneter Abend, der ideale Zeitpunkt für die Mädchen des Dorfes sich ein entspannendes Bad zu gönnen und wie konnte es anders sein, ein wenig zu tratschen. „Ja, wenn sie verheiratet ist, dann hat sie einen Kerl, der sie von hinten bis vorne bedient, das meine ich“, gab Bianca zurück, das ließ Felicity schmunzeln. „Ach herrje, das ist der Grund? Aber du hast doch auch jemanden, der dich von hinten bis vorne bedient: Sowohl Tabatha als auch Duke sollen dir doch immer jeden Wunsch von den Augen ablesen…aber das ist doch nicht der Sinn einer Ehe. Ich finde es nur so romantisch, dass Rosetta genau auf die Art und Weise einen Antrag erhalten hat, wie sie es sich gewünscht hat. Sie hat mir heute diesen weißen Stein gezeigt, er ist wirklich wunderschön.“ „Ja, davon träumt wahrscheinlich jede Frau hier in Kardia, nur gut, dass keine andere von uns auch einen weißen Stein haben will, es soll ihn hier in Norad nur einmal geben. Aber glaubt mir, noch schöner wäre es, wenn man das legendäre verloren geglaubte Schwert aus einer Grimore – Schuppe erhalten würde, das vor vielen Generationen angefertigt wurde, doch es sei mit verloren gegangen als die Kaimir – Ruinen, bis dahin noch ein schöner Tempel, vom Sechs Empire zerstört wurde. Ich suche schon sehr lange danach und dennoch habe ich noch keinen einzigen Hinweis darauf gefunden, es ist so schade…“, seufzte Sharon ein wenig, wie gerne würde sie dieses Artefakt doch in den Händen halten, das konnte Tori wiederum gar nicht verstehen. „A – aber warum denn ein Schwert? Habt ihr denn noch nie dieses eine Buch in der Bibliothek gelesen? Darin steht, die Liebe währt ewig, wenn ein Mann an einem sonnigen Nachmittag auf dem Mittelplateau des Gigantenberges mit einer Flasche köstlicher Milch um deine Hand anhält. Das muss ja so wunderbar sein, wenn man da im Sonnenuntergang steht und sie überreicht bekommt…“ Die anderen Frauen wollten der blonden Schneiderin da nicht dagegen reden, für sie klang diese Antrag mehr als seltsam, aber nun gut, es war ja auch Tori. „Chyo, du hast eigentlich noch nie darüber geredet, wie du es dir vorstellst, dass ein Mann um deine Hand anhält, oder ist dir das etwa nicht so wichtig? Ich möchte gerne einen Lapislazuli als Hochzeitsgeschenke, weil er genauso mit „la“ anfängt, wie ich auch“, wandte Lara sich nun an die Weißhaarige, sie legte den Kopf etwas zur Seite. „Nun ja… natürlich habe ich mir schon darüber Gedanken gemacht und ich finde, dass ich gar kein so spezielles Geschenk oder einen so ausgefeilten Antrag brauche, aber ich denke, der Schönste Zeitpunkt ist genau dann, wenn die Nacht am hellsten ist…“ Tja, nur darauf konnten sich die anderen Anwesenden des Bades nun wirklich keinen Reim machen, in der Nacht war es in Kardia und auch anderswo für gewöhnlich stockdunkel…
 

Mittlerweile war es Samstag Abend geworden, draußen schien schon der Mond und so beschloss Yami, dass auch er nun den Papierkram für heute ruhen ließ und ging in die obere Etage seines Arbeitgebers, es sollte auch bald Essen geben. Der junge Sekretär wollte gerade in die Küche, als er vom Nebenzimmer her ein Poltern hörte, es war Felicitys Zimmer und er öffnete besorgt die Tür. „Oh mein Gott, Felicity! Geht es dir nicht gut?“, wandte er sich an die Braunhaarige, die sich auf dem Boden hockend gegen ihr Bett lehnte, sie hatte wieder einen Schwächeanfall erlitten, doch sie lächelte ihn an. „Nein, ist schon gut… ich war nur plötzlich so… aber nun ja, es geht schon wieder“, kam es langsam von ihr, während Yami ihr hoch half und sie auf der Bettkante Platz nahmen, ihren Oberkörper gegen den seinen gelehnt. „Bitte lüg mich nicht an, du bist wieder ganz blass, du solltest dich ausruhen, ich werde mich um das Essen kümmern und auch um die fertige Garderobe für morgen, keine Sorge“, gab er zurück, während er die Braunhaarige mit festen Griff stützte.

„Aber nein, das ist meine Aufgabe, ich…“, begann sie, doch sein Kopfschütteln ließ sie verstummen. „Felicity, du bist krank und solltest dich schonen, das weißt du… sieh mal, dir ist etwas hinunter gefallen.“ Yami bückte sich um den kleinen schwarzen Gegenstand, doch kaum, dass er eine Fingerspitze daran gelegt hatte, durchfuhr ihn ein ungeahnter Impuls. Er nahm den schwarzen Stein hoch, er fühlte sich unbehaglich an. „Darf ich fragen, wo du diesen Stein her hast?“, wandte er sich an Felixity, sie nickte kurz und erklärte: „Aber ja, das ist ein Geschenk von der kleinen Cäci, sie hat ihn mir zu meinem letzten Geburtstag gegeben, du weißt doch, wie gerne sie Steine sammelt und auch leider Gottes gerne in den gefährlichen Höhlen herum wandert. Er ist so schön, deshalb trage ich ihn immer bei mir… Warum interessiert dich das?“ Er stand auf und betrachtete den Stein noch näher, doch ungewöhnlich aussehen tat er nicht. „Ich bin mir nicht sicher, aber es fühlt sich an, als würde mir der Stein etwas nehmen… bitte erschrecke jetzt nicht, ich möchte etwas versuchen…“ Er sprach einen alten Zauberspruch, den er nun ganz gut beherrschte und in seiner Hand erschien ein kleiner Wasserwirbel, der Stein mittendrin. Doch das sollte nicht lange so bleiben, der Wirbel wurde immer schwächer und verschwand dann gänzlich, das schwarze Ding landete wieder in Yamis Handflächen.

„Dachte ich es mir doch… der Stein hat meine Attacke geschluckt, er hat die Energie daraus absorbiert… Felicity, haben du oder Cäcilia magische Veranlagungen?“, wollte der Violetthaarige als Nächstes wissen, sie verneinte. „Nein, wir wurden alle getestet, aber was meintest du gerade mit Energie absorbieren? Das hört sich nicht gut an und bei so einem kleinen Stein kann ich mir das auch gar nicht vorstellen.“ „Nun ja, vielleicht liegt es daran, dass ich Magie beherrsche, ich kann spüren, wie mir der Stein Energie stiehlt, zwar nur langsam, doch wenn ich ihn lange genug bei mir haben würde, dann würde mich das erheblich schwächen. Bitte tu mir den Gefallen und gib diesen Stein nicht mehr in deine Nähe, ich möchte ihn bei der nächsten Gelegenheit Dr. Edward zeigen, vielleicht weiß er mehr darüber und vielleicht ist genau dieses kleine hübsche Kleinod hier der Grund, warum es dir in Letzter Zeit immer mehr an Kraft fehlt“, sprach Yami weiter, Felixity nickte, es konnte wirklich etwas Wahres dran sein. „Gut, denn weißt du… meine Schwächeanfälle haben erst nach meinem letzten Geburtstag angefangen, vorher war ich immer kerngesund, es könnte also zusammen hängen. Ich kann mir trotzdem nur schwer vorstellen, dass etwas so Hübsches mir schaden könnte… glaubst du, es ist schon zu spät, um in die Klinik zu gehen? Jetzt möchte ich doch Gewissheit haben.“ Yami überlegte kurz, es war zwar keine Ordination mehr, doch Dr. Edward würde in der Hinsicht bestimmt nachsichtig sein, also machten sich die beiden auf dem Weg, sie sagten nur noch kurz Godwin Bescheid…
 

„Wahrhaftig, das ist ein verfluchter Stein… Chyo, komm und sieh dir den Stein auch noch mal an“, war wenig später der Kommentar des Doktors, seine Tochter eilte die Treppen hinunter und nickte nach kurzer Begutachtung. „Ja, ich habe vor kurzem erst darüber gelesen, erstaunlich was sich in unseren Höhlen alles so finden lässt, sie sind wirklich schon sehr selten… hast du ihn oft am Körper getragen, Felicity?“ Die Angesprochene nickte und die zwei Ärzte tauschten kurze Blicke aus, dann gab es keinen Zweifel. „Diese Stein wurden vor langer Zeit in den Magierkriegen eingesetzt um den Gegner heimtückisch zu schwächen, doch es hieß, dass sie nach Ende der Schlachten und dem geschlossenen Frieden zerstört worden wären, einen haben sie mit Sicherheit übersehen und den halten wir nun in Händen… Yami, ich werde deinen magischen Fähigkeiten benötigen um den Stein zu zerstören, dein Bruder und du seid die Einzigen hier im Dorf, die zaubern können. Hilfst du uns?“, wandte Edward sich an den Sekretär, dieser war selbstverständlich dabei und so rief Chyo Yugi nach unten und Edward suchte das Buch mit den Bannsprüchen heraus. „Yami, Yugi, ihr müsst euch wirklich gut konzentrieren und den Spruch deutlich aussprechen. Wenn ihr Erfolg habt, wird sich der Stein auflösen und Felicity müsste es bald wieder besser gehen. Habt ihr beiden verstanden?“, erklärte der Ältere die beiden Brüder nickten und konzentrierten sich auf den kleinen schwarzen Gegenstand, dann aber sammelten sie ihre Kraft und sprachen die Bannformel. Ein grünliches Leuchten umgab den Stein, hob ihn ein wenig in die Luft und ließ ihn rotieren, dann aber wurde er nach und nach immer durchsichtiger bis er gänzlich verschwunden war, ein erleichtertes Lächeln war auf deren Gesichtern zu sehen. „Gut gemacht ihr zwei… habt ihr gesehen, was der Stein an hellem Licht freigegeben hat? Das war Felicitys gestohlene Energie, die er in den letzen Tagen angesammelt hat, diese Steine können sie nämlich über eine Woche hinweg speichern… wie fühlst du dich?“, erklärte die Weißhaarige, sah dann aber zu ihrer Freundin, die nun wieder sichtlich gesünder aussah. „Ich, ich fühle mich einfach großartig… meine Hände zittern auch nicht mehr so wie vorhin noch und mir ist nicht mehr schwindelig. Habt vielen Dank.“ „Aber nicht doch, bedank dich lieber bei Yami und Yugi, sie haben immerhin die Hauptarbeit geleistet“, winkte Edward ab, schließlich kehrten Felicity und Yami wieder zum Haus des Bürgermeisters zurück um ihm die frohe Botschaft zu verkünden, dass seine Tochter nun endlich geheilt war…
 

Die Glocken der Kirche konnte man am nächsten Tag in ganz Kardia hören, gerade hatte die Trauung geendet und die Bewohner hatten sich am Platz versammelt, wo die Feier heute stattfinden sollte, zwar wäre in der Wirtsstube auch genug Platz gewesen, doch bei dem schönen Wetter wollte keiner drinnen hocken . Jeder hatte sich heute festlich gekleidet, Tori und auch Tabatha hatten die Woche über viel zu tun gehabt, immerhin hatten vor allem die neueren Mitglieder ihrer Dorfgemeinschaft noch keine festliche Kleidung und die Garderobe für die Brautleute waren ja auch maßgefertigt. Der Anblick war selten, doch Rosetta strahlte übers ganze Gesicht und auch Joeys glückliches Grinsen konnte heute nichts von seinem Gesicht vertreiben, sie waren ein hübsches Paar und innerlich war vor allem Jean froh, dass er überhaupt so schnell einen Schwiegersohn für seine Tochter gefunden hatte und noch dazu einen, der bei der Arbeit kräftig mit an packte. „Ach Edward, es ist so schön an zu sehen, wie glücklich meine Kleine heute ist…“, wandte Jean sich an den Mediziner, sie waren gut befreundet, immerhin kannten sie sich schon ein halbes Leben lang. „Das glaube ich gerne, dein einziges Kind ist nun erwachsen und heiratet. Joey ist bei euch eingezogen nicht wahr?“ „Ja, genug Platz ist ja und Rosetta arbeitet ja auch weiterhin im Laden, sie ist die geborene Geschäftsfrau… irgendwann werde ich ihr den Laden übergeben, ich weiß noch nicht wie schnell, immerhin hege ich doch die Hoffnung, dass die beiden auch Kinder haben wollen und da soll sich Rosetta dann auf ihre Mutterrolle konzentrieren… wie sieht es denn bei denen beiden aus?“, gab Jean zurück, der Arzt seufzte und nahm sich einen Schluck Wein, der heute in rauen Mengen ausgeschenkt wurde. „Tja, unverändert, beide noch ledig und beide noch immer sturer als ein ungezähmtes Buffammo. Er will nicht bleiben und sie will nicht gehen, aber bei Chyo gebe ich es schön langsam auf. Weißt du, sie könnte sogar eine Anstellung in Lavandis haben, bei meinem alten Kollegen, wo sie auch gelernt hat, aber sie will absolut nicht… sie weiß es noch nicht, aber mein alter Freund hat mir einen Brief geschrieben, dass er uns im heurigen Sommer besuchen kommt, vielleicht bewirkt er ja mehr. Sie ist eine gute Ärztin, doch man sollte sie mehr fordern, doch das ist hier in Kardia nicht der Fall, sie sollte in einem großen Hospital arbeiten“

„Ich versteh dich nicht, sei doch froh, dass sie hier in Kardia bleiben will, sie scheint sich doch hier sehr wohl zu fühlen. Seit wir hier acht neue Einwohner haben ist sie auch um einiges gesprächiger geworden und nicht mehr nur den ganzen Tag außerhalb des Dorfes um Zutaten zu sammeln. Sie nimmt sich jetzt immer Zeit für einen kleinen Plausch, wenn sie bei mir im Laden ist. Gestern war sie auch noch kurz da, weil sie dunkelblauen Zwirn brauche, sie erwähnte etwas von einem losen Knopf bei einer Jacke. Wundert mich, weder du noch Camus habt doch heute so was in der Farbe an und Chyo trägt ein hellblaues Kleid.“, erwiderte Jean, Edward sah ihn einige Momente erstaunt an, doch nach einem streifenden Blick über die Festgäste schmunzelte er. „Verstehe schon, den hat sie für jemand anderen gebraucht…“ Jean sah auch in dieselbe Richtung wie Dr. Edward, auch er musste schließlich lächeln. „Rosetta sagt mir, dass sie ziemlich viel Zeit bei ihm verbringt, stimmt das?“, wollte der Ladenbesitzer wissen, sein Gegenüber nickte. „In der Tat, so gut wie jeden Tag, immerhin zieht sie die Kräuter jetzt auf seinem Feld und sie versucht zumindest, ihm Kochen beizubringen, aber entweder liegt dieses Gebiet unserem Farmer nicht oder er hat einfach keinen Nerv dazu, das weiß ich beim besten Willen nicht…“ „Hm, könntest du ihn dir nicht als Schwiegersohn vorstellen? Tüchtig ist er und vertrauenswürdig obendrein“, erwiderte Jean, Edward seufzte. „Das müssen sich die beiden schon selbst ausmachen, da mische ich mich nicht ein, aber mögen tut sie ihn auf jeden Fall, bei ihm ist sie ziemlich spendabel was ihre ach so wertvollen Fundsachen aus den Höhlen angeht, normalerweise hortet sie das ganze Zeug als wären es ihre Heiligtümer weil sie einfach nicht weggeben kann… wenn sie mit dem zufrieden ist, was er ihr bieten kann, dann soll sie mit ihm leben.“ Dann aber gesellten sich die Brautleute zu ihnen und das Gesprächsthema wurde gewechselt…
 

Unterdessen standen Chyo und Seto bei den beiden jüngsten Bewohnern von Kardia, Ceci strahlte noch immer übers ganze Gesicht weil sie das Blumenmädchen sein durfte. „Und weißt du was, Tante Chyo? Nicholas und ich heiraten auch ganz bald wenn wir groß sind“, erzählte sie fröhlich, die Angesprochene musste schmunzeln. „Das ist ja toll, aber ich hoffe doch, dass ich noch vorher dran bin, sonst bin ich ja dann steinalt und noch immer allein.“ „Na dann feiert doch Hochzeit wie Tante Rosetta und Onkel Joey“, meinte nun Nicholas, Seto und Chyo zogen verwunderte Minen. „Wen meinst du denn mit „wir“, Nicholas?“, wollte der Braunhaarige wissen, das sagte ihm der Junge gerne. „Na dich und Tante Chyo…“ Tja, nach dieser Antwort legte sich natürlich ein leichter Rotschimmer über Chyos Gesicht und sie beschloss, zu ihrem Bruder zu gehen, auch Seto schwieg lieber dazu und wollte schon zu Mokuba, da hielt ihn Cecilia noch an der Hand. „Du Onkel?“, sprach sie ihn an, er beugte sich etwas zu ihr. „Was denn Ceci?“ „Du hast Tante Chyo doch lieb oder? Dann sag ich dir was, wie sie dich bestimmt auch ganz lieb haben wird: Ich weiß zwar nicht, was das heißt, aber sie wird dich bestimmt heiraten wenn du sie das fragst, wenn die Nacht am hellsten ist… aber das hast du nicht von mir, ja? Da haben die Großen geredet, ich habe nur heimlich gelauscht…“, flüsterte das Mädchen ihm ins Ohr, Seto nickte kurz, er würde sie sicher nicht verraten…
 

Fortsetzung folgt
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  fahnm
2014-08-14T19:55:44+00:00 14.08.2014 21:55
Super Kapi^^
Von:  DreamingAngel
2013-02-06T11:57:23+00:00 06.02.2013 12:57
Sehr interessant. Niemand legt sich mit Seto Kaiba an, dass schreit nach Rache. Diese Lynett bekommt nicht das, was sie möchte.
Lg Dreaming.


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