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Tödliche Klassenfahrt

von

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satsujínsha

Die Klasse hielt sich im Speisesaal auf. Noch immer saß ihnen der Schock in den Knochen. Chiaki saß auf einem Stuhl und hatte Maron auf seinen Schoß gezogen, die noch immer mit glasigen Augen auf ihre Füße starrte.

Dieser Anblick, das ganze Blut…
 

Miyako war die erste, die ihre Sprache wieder fand: „Wenn der Täter nicht unter uns ist, dann…“

„Richtig.“ Erwiderte Chiaki. Alle wussten was sie meinte. Es musste jemand Fremdes im Haus sein. Und er lauerte irgendwo da draußen.

„Glaubt ihr es war der… satsujínsha?“ sprach Aoi, ein Mädchen aus der Klasse.

„Wer ist das?“ fragte Yamato deutlich beunruhigt. satsujínsha hieß übersetzt „Mörder“. Das konnte schon mal nichts Gutes bedeuten. Statt Aoi antwortete aber Miyako: „Der satsujínsha ist ein Massenmörder, der seit längerem sein Unwesen in Tokio treibt. Man weiß nie, wo er gerade auftaucht. Einmal ist er da und im nächsten Moment tausende Kilometer entfernt. Er hinterlässt seine blutigen Spuren und ist dann wie vom Erdboden verschluckt. Es heißt er hätte es speziell auf größere Gruppen abgesehen. Er sucht sich ein Opfer aus der Gruppe aus, bringt einen nach dem anderen um und macht sich einen besonderen Spaß draus sein ‚Hauptopfer’ zu Tode zu quälen. Bisher waren die Opfer, auf die er es speziell abgesehen hatte junge, hübsche Mädchen. Wie er das macht weiß niemand. Zudem kennt niemand seinen wahren Namen.“

„Woher weißt du das?“ flüsterte Maron. Es waren ihre ersten Worte nach knapp einer Stunde.

„Mein Vater wurde auf ihn angesetzt. Es gab bisher nur zwei Überlebende, die von seinem grausamen Spielchen erzählt hatten. Sie waren seelisch komplett gebrochen. Doch kurz nach ihrer Aussage wurden beide umgebracht. Die Soko satsujínsha vermutet, dass er es selbst war aus Angst, dass sie etwas über ihn wussten. Sein letzter Anschlag liegt ungefähr zwei Wochen zurück. Danach hat man nichts mehr von ihm gehört. Aber… haltet ihr es für möglich…?“
 

Chiaki saß neben Maron’s Liege und strich ihr sanft über den Kopf. Alle schliefen in dem Schlafsaal der Jungen. Es war einfach zu gefährlich. Draußen lief ein Mörder frei rum. Da sollten vor Allem die Mädchen nicht alleine sein. °Bisher waren die Opfer, auf die er es speziell abgesehen hatte junge, hübsche Mädchen.° Der Siebzehnjährige machte sich ernsthaft Sorgen um ‚sein Mädchen’. Was ist, wenn es dieser Psychopath auf sie abgesehen hatte. °…bringt einen nach dem anderen um…° Das machte ihm am meisten Angst. Es ging ihm dabei nicht um sein Leben sondern um ihres. Wenn auch er umgebracht werden würde dann… würde er sie nicht mehr beschützen können. Dieser Killer würde sein eigentliches Opfer zu Tode quälen hatte Miyako gesagt.

Wieder blickte er auf die schlafende Schönheit neben sich. Sie hatte sich mittlerweile wieder ein wenig gefasst. Sie sah so friedlich aus. Allein der Gedanke was mit ihr geschehen könnte riss sein Herz in Fetzen. Alles, was er wollte war, dass ihr nichts geschah und sie lebte. Mehr wollte er nicht. Er würde sie beschützen. Gleich was kommen würde. Auch wenn er dabei sterben würde…

„Chiaki?“, flüsterte sie auf einmal. Sie hatte ihre Augen aufgeschlagen und blickte in sein Gesicht. Einmal war es nachdenklich. Danach wieder schmerzverzerrt.

„Chiaki, was hast du?“

Wieder nahm er sie nicht wahr. Erst als sie sich aufrichtete, kam wieder Bewegung in ihn.

„Tut mir leid… ich… ich habe nicht mitbekommen, dass du wieder wach bist.“

„Schon gut.“ Sprach sie sanft während sie ihm die Wange streichelte. Sofort schmiegte er sich an ihre Hand. Diese zarten Berührungen waren für ihn wie eine Droge, von der er abhängig war. Und in diesem Moment vergaß er alles um sich herum. Die Angst, den grauenvollen Mord… für ihn zählte nur noch sie und ehe sie sich versah hatte er seine Lippen sanft auf ihre gelegt. Im ersten Moment erwiderte sie den Kuss drückte ihn aber dann doch ein wenig von sich. „Nicht, Chiaki. Wenn das jemand mitbekommt mit uns beiden…“ „Dann sollen sie es wissen. Die ganze Welt soll wissen wie sehr ich dich liebe.“ Statt zu antworten legte Maron ihre Arme um seinen Nacken und verschloss seine Lippen wieder mit ihren. Nach kurzen Momenten bat er mit seiner Zunge um Einlass, den sie ihm nur zu gerne gewährte. Gierig erforschte er ihren Mund. Er konnte einfach nicht genug bekommen. Ohne den Kuss zu lösen ließ sie sich zurückfallen und genoss es einfach ihn so nahe bei sich zu haben.
 

Was sie nicht bemerkten war, dass Miyako ebenfalls wach lag und alles mitbekam. Sie hatte immer wieder gesagt, dass sie damit klar kommen würde, dass Maron und Chiaki sich so nahe waren. Aber in Situationen wie diesen merkte sie, dass es nicht so war. Es versetzte ihrem Herzen einen starken Stich die beiden so zu sehen. Ihre Eifersucht war Wut und Zorn gewichen. Zorn gegenüber Maron. Sie hatte ihr Chiaki vor der Nase weggeschnappt! Auf einmal betrachtete sie die Dinge von einem komplett neuen Standpunkt aus. Am liebsten hätte sie geweint, sich den Kummer von der Seele geschrieen. Sie musste sich einfach eingestehen, dass sie noch sehr viel für Chiaki empfand. Doch sie fühlte sich von ihm ignoriert und zutiefst verletzt. Und zum ersten Mal in ihrem Leben zweifelte sie die Freundschaft zu Maron an. Hatte sie nur so getan als würde sie ihr Chiaki überlassen um ihr eins auszuwischen? Und das bei Allem, was sie für sie getan hatte!

Eine einzige Träne löste sich aus ihrem Auge und tropfte auf ihren blauen Schlafsack. Aber sie würde ihre Rache noch bekommen. Das schwor sie sich…
 

Maron und Chiaki schliefen wieder. Sie hatten noch eine ganze Zeit lang geknutscht und gekuschelt bevor sie die Müdigkeit übermannt hatte. Plötzlich wurde die Tür aufgeschlagen und zwei Mädchen kamen hinein: „Frau Palkaramao ist verschwunden!“

Von dem Lärm, den die beiden veranstalten hatten wurden auch alle anderen wach.

„Was?“, fragte Chiaki “, aber sie…“ ein Blick zu dem Schlafsack genügte und er brach den Satz wieder ab. Er hatte sie als letztes gesehen als sie noch darin lag aber sie war tatsächlich verschwunden! Er sprang auf den Gang doch auch hier war nichts von ihr zu sehen.

Maron war Chiaki mit einer Taschenlampe auf den Flur gefolgt und leuchtete einmal links und rechts in den Flur. Keine einzige Spur! Doch dann… „Chiaki, schau mal!“ rief ihn Maron zu sich.

„Was ist de-…“ die Worte blieben ihm im Hals stecken als er sah war seine Freundin gefunden hatte.

„Hitóri de“, las er laut vor, ging einen Schritt weiter wo er auf ein weiteres Wort stieß “, misutéru…tasuké no nái…“, bei dem letzten Wort musste er schwer schlucken “, shínda.“

„Allein, verlassen, hilflos… tot.“ Übersetzte Maron die japanischen Wörter an der Wand leise.

Diese Worte zogen sich durch den kompletten Flur und prangten in roten Lettern von der Wand. Chiaki folgte dicht gefolgt von Maron , die sich ängstlich an ihn geklammert hatte, den Spuren an der Wand. Irgendwann wurden die Worte kleiner und waren nicht weiter geschrieben. Sie endeten neben dem Mädchenumkleideraum. Diese Situation erinnerte ihn stark an die des Hausmeisters nach seiner Ermordung. Doch diesmal würde er nicht zulassen, dass Maron womöglich die Leiche sehen würde. Natürlich hoffte er, dass Frau Palkaramao noch am Leben war aber angesichts der Dinge konnte er sich das nicht vorstellen. Der Tod des Hausmeisters, die Parolen an der Wand… Das letzte Wort hatte ‚tot’ bedeutet.

„Bleib hier.“ Flüsterte er Maron noch zu bevor er die Tür öffnete und den Raum betrat. Nichts zu sehen… auch hinter der Tür oder in den Spinden konnte er nichts finden. Vielleicht war sie ja doch noch am Leben und sie hatten sich alle nur getäuscht? Doch auch dieser Gedanke löste sich in Luft auf als…
 

Maron blieb vor dem Raum stehen wie Chiaki es ihr gesagt hatte. Ein Einblick einer Leiche hatte ihr genügt. Auch sie war nicht sonderlich positiv gestimmt. Ob es Frau Palkaramao genauso ergangen war wie Herrn Munakata? Sie hoffte nicht…

Nervös blickte sie sich um. Niemand zu sehen, nichts zu hören… doch ein Geräusch ließ sie aufschrecken und zur Decke blicken, von der auf einmal etwas Großes herunterfiel. Kurz darauf landete der schwere Gegenstand auf ihr und warf sie zu Boden. Zuerst konnte sie nicht mehr erkennen als ein Bettlaken, das darum gewickelt worden war. Als sie es aber ein wenig zur Seite schob sah sie was dieser ‚Gegenstand’ war.

Keine Sekunde später konnte man ihren markerschütternden Schrei hören…
 

Chiaki wirbelte herum. °Das war doch… Oh nein!° Doch da erblickte er schon das Mädchen, das er so liebte. Sie lag halb auf dem Boden. Auf ihr lag die tote Frau Palkaramao. Überall war Blut! Maron hatte die Augen weit aufgerissen und starrte auf die Lehrerin. Sie selbst war über und über mit Blut bespritzt.

Schnell rannte er zu ihr rüber, zog sie unter der Leiche hervor und nahm sie auf seine Arme. Ängstlich klammerte sie sich an ihn, ihre Augen noch immer weit aufgerissen.

Durch die Klasse, die ihnen wieder einmal entgegen kam rannte er einfach hindurch zu den Duschräumen. Dort angekommen stellte er die Sechszehnjährige unter eine der Duschen und betätigte das Wasser.

Weinend stand Maron da während Chiaki versuchte das Blut aus ihren Klamotten, ihrem Gesicht und ihren Haaren zu spülen. Dass das Wasser eiskalt war interessierte ihn im Moment nicht. Es war erst einmal wichtig Maron so gut wie möglich zu helfen.

Doch trotz Rubbeln und Schrubben schaffte es der Siebzehnjährige nicht das Blut aus ihren Klamotten zu entfernen. Kein Wunder! Immerhin hatte sie sich einen Baumwollpullover über ihren Schlafanzug gezogen.

In ein Handtuch gewickelt wurde sie von Chiaki in den Schlafsaal gebracht wo sie sich zitternd etwas anderes anzog.

Die Tränen flossen noch immer über Gesicht. Bei dem Hausmeister war der Schock verantwortlich gewesen. Doch Frau Palkaramao war eine Person, der sie sehr nahe stand. Und sie war noch so jung gewesen…
 

Chiaki hatte Maron die ganze Zeit über beobachtet. Ihn plagten erneut die Schuldgefühle. Wieder einmal hatte sie den Anblick einer Leiche ertragen müssen. Dabei war er extra alleine in dem Raum gegangen um genau das zu verhindern.

„Ich hab’ Angst“, wisperte Maron auf einmal “,ich hab so schreckliche Angst.“ Der letzte Teil des Satzes ging in lautes Schluchzen unter. Dabei ließ sie sich neben ihrem Freund auf den Boden gleiten, der sie stürmisch an sich drückte und ihr beruhigend über den Rücken strich. „Ganz ruhig… ich bin da, hörst du?“, Nur schwer nahm er ihr Nicken an seiner Brust wahr. “, Es wird schon alles gut werden.“ Und doch hörte man deutlich die Unsicherheit in seiner Stimme. Er wollte gerade wieder versuchen ihr Mut zuzusprechen als die Tür zum Schlafsaal geöffnet wurde und Yamato eintrat: „Miyako! Sie…“

„Was ist mit ihr?“
 

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Also ich hoffe es hat euch gafallen :) und bitte seid nicht böse, dass ich Frau Palkaramao "umgebracht habe". >.> das tut mir selbst auch echt leid^^ aber ds eigentliche Genre ist nunmal "Thriller" und da muss sowas kommen. Und außerdem habe ich einen triftigen Grund, den ihr dann demnächst erfahren werdet. höchstwahrscheinlich im nächsten kapi^^

Kritik ist wie immer willkommen^^

ich hoffe ihr schreibt wieder fleißeg reviews :)

heggggggggdl eure Snuggle ♥



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kirika88
2010-09-26T23:36:32+00:00 27.09.2010 01:36
Wow da bekommt man echt richtig Gänsehaut *_*
Ist dir wirklich toll gelungen ;-)
Ich schwing mich auch gleich noch hinter dein nächstes Kapi ^^

Von: zerocool
2010-09-19T09:19:50+00:00 19.09.2010 11:19
es wird immer spannender. welche rache meint wohl miyako? aber es war ein schok, dass die lehrerin tot ist. schreib bitte schnell weiter. ich kann es kaum erwarten zu wissen, wie es weiter geht


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