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Ein Blick hinter das Eis

oder wie Joey nicht nur den Eisprinzen bezwang, sondern auch die letzte Schlacht überlebte...
von

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Resonanz

"Sag mir, dass das nicht dein Ernst ist!" Seine Stimme ist scharf und er presst die Worte geradezu hervor.
 

"Doch, eigentlich schon." erwidere ich und versuche mir ein Grinsen zu verkneifen.
 

Natürlich war mir klar, dass er so reagieren würde. Ich war ehrlich gesagt auf schlimmeres vorbereitet.
 

Ich bemühe mich ernst zu bleiben während er anfängt den Kopf zu schütteln und irgendetwas vor sich hin zu murmeln. Das tut er immer, wenn er überfordert ist oder besser gesagt, er tut es immer, wenn ich ihn überfordere. Eine Angewohnheit, die ich inzwischen süß finde. Auch wenn er dabei hin und wieder gereizt klingt.
 

"Tea meinte, dass es Spaß machen würde." Ich weiß, dass es keine gute Idee ist das zu sagen, aber hin und wieder kann ich einfach nicht anders. Ich muss ihn necken und ich weiß, dass er es auch als Necken auffasst. Liebevolles, gutmütiges Necken. Schließlich sind wir alte Streithähne und so ganz sollte man auch alte Gewohnheiten nicht lassen.
 

"Was bitte hat Tea damit zu tun?" zischt er und die Ader an seinem Hals beginnt zu pulsieren.
 

Ich seufze. "Na, ich habe sie gefragt, was man bei einem Date so machen kann und..."
 

"DU hast WAS?" Ich zucke entschuldigend mit den Schultern. "Das darf nicht wahr sein, das ist alles nicht wahr..." murmelt er wieder.
 

"Hey, ich gebe mir nur Mühe!" Schmollend verziehe ich das Gesicht. "Immerhin sind unsere Dating-Möglichkeiten doch arg begrenzt oder wäre dir ein Ausflug nach Kaiba-Land lieber gewesen, das hat Tristan nämlich vorgeschlagen. Essen, Spaziergang, ein romantisches Duell..."
 

Ich befürchte, ich habe es übertrieben. Ich sehe wie er die Farbe wechselt und für einen Moment habe ich Angst, dass er mir umkippt. Ich springe zu ihm und packe seinen Arm. Er lässt es geschehen, stöhnt aber auf und schüttelt wieder den Kopf.
 

"Sei mir nicht böse..." beginne ich und suche seine Augen. "Seto." Der Hundeblick verfehlt seine Wirkung nicht. Er entspannt sich wieder. Die Ader zuckt nicht länger.
 

"Ich wünschte, du würdest diese Dinge nicht mit deinem Kind... mit deinen Freunden erörtern." erwidert er und ist wieder ganz darum bemüht Contenance zu bewahren. Locker sein ist einfach nicht sein Ding, wie ich befürchte. Entweder steht er unter Hochspannung und kurz vor dem Explodieren oder er ist so sehr darum bemüht die Kontrolle zu behalten, dass er allein deshalb explodieren könnte. Das kann nicht gesund sein.
 

Ach Seto. "Ich habe nichts erörtert, ich habe mich einfach allgemein kundig gemacht. Ich habe ja auch keine große Dating-Erfahrung und wie gesagt, unsere Möglichkeiten sind aufgrund unserer Lage etwas begrenzt." Er seufzt resignierend.
 

"Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass unsere Möglichkeiten begrenzt sind, was ich natürlich bedauere, aber ich bin keineswegs der Ansicht, dass Tea und Tristan in der Hinsicht kompetente..."
 

Er kommt nicht mehr dazu seinen Satz zu beenden, denn ich verschließe ihm den Mund mit einem Kuss. Übrigens eine sehr effektive Sache um gewisse Vorträge zu verkürzen. Wie nicht anders erwartet gibt er nach. Er erwidert meinen Kuss mit sanftem Druck. Also das haben wir inzwischen schon recht gut drauf, muss ich sagen. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass wir wunderbar harmonieren. Und - wir werden besser. Anfangs wusste ich noch nicht so ganz wie ich das genau anstellen soll. Wohin mit den Händen und der Zunge und überhaupt. Aber Übung macht tatsächlich den Meister. Einzige Anmerkung vielleicht, ich muss meinstens den ersten Schritt machen. Momentan befindet sich Kaiba noch zu sehr im Unsicherheitsmodus und bedarf in der Hinsicht Nachhilfe. Doch ich schätze mal, dass sich das auch noch einspielen wird. Wir sind ja noch am Anfang.
 

"Versuchen wir es?" frage ich ihn als ich mich wieder von ihm gelöst habe. Er seufzt und nickt.
 

"Wir versuchen es."
 

"Aber versprich mir, dass du nicht länger Ratschläge bei dem... deinen Freunden einholen wirst!" Er meint es ernst also nicke ich brav. Der skeptische Blick verschwindet allerdings nicht ganz.
 

"Und du wirst dir auch sonst keine wie auch immer gearteten Beziehungsratschläge geben lassen!"
 

"Ich verspreche es, Seto." Ich lächele ihn liebevoll an. Und ganz brav.
 

"Gut." Er atment erleichtert auf. "Allein der Gedanke, dass diese Bande..." Er spricht nicht weiter laut sondern murmelt den Rest des Satzes nur noch leise für sich selbst. Ich muss schon wieder grinsen.
 

Ein menschlicher Kaiba bedeutet nicht, dass er auch ein zahmer ist. Und nach wie vor gibt es gewisse Punkte bei denen wir einfach keinen Konsenz finden können. Meine Freunde zum Beispiel. Aber immerhin ist er inzwischen bemüht die abfälligen Kommentare nicht in meiner Gegenwart von sich zu geben und ich weiß wie schwer ihm das fällt. Abfällige Kommentare macht er nämlich verdammt gerne. Zudem ist er ein Zyniker. Und was für einer. Ich glaube kaum, dass sich daran je etwas ändern wird.
 

Doch wie heißt es so schön, in einer Beziehung muss man Kompromisse eingehen. Und da wir ohnehin schon genug Schwierigkeiten haben, sind wir uns wenigstens in der Hinsicht einig. Geben und nehmen. Fast schon zen-mäßig.
 

"Wieviel Zeit haben wir denn?" will ich wissen. Er wirft einen Blick auf die Uhr. "Exakt 2 Stunden und 40 Minuten. Dann wird Roland mit Mokuba aus der Stadt zurück sein." erwidert er. Ich nicke. Ok, genug Zeit um einen Kuchen zu backen.
 

Ich bin bereit für unser 3. Date.
 

Es ist nach wie vor erstaunlich wie angenehm es ist Zeit mit ihm zu verbringen, mit Kaiba meine ich. Wenn man erstmal die Mauern durchbrochen hat, dann ist er gar nicht so... halt so, wie man immer denkt und wie gesagt, er gibt sich Mühe.

Ich weiß, dass er das für mich tut und ich weiß es auch zu schätzen. Mir ist klar wieviel Kraft es ihn kostet. Für mich mag das Ganze ja schon schwer sein, aber für ihn ist es sicher ein Spießrutenlauf. Allein die Tatsache einmal die Kontrolle abzugeben und sich auf mich einzulassen, ist schon ne harte Nuss für ihn wie ich immer mehr begreife.
 

Wie konnte ich ihn nur so falsch einschätzen?

Nun, ich habe ja auch immer nur die Oberfläche gesehen. Jetzt blicke ich dahinter.

Und was ich da entdecke, ist einfach erstaunlich.
 

Wer hätte zum Beispiel vermutet, dass Kaiba hervorragend Klavier spielen kann? Auch auf dem Gebiet ist er herrausragend, sofern ich das beurteilen kann. Und es ist etwas, dass ihn ganz und gar zu entspannen scheint. Er macht es nur zu selten. Ich musste ihn fast nötigen bis er bereit war mir eine Kostprobe zu geben. Und das war einfach... wow. Gut, klassische Musik ist jetzt nicht so mein Ding, aber ihn zu zu sehen wie er am Flügel sitzt, seine Finger über die Tasten gleiten wie sonst wohl nur über seine Tastatur und er Töne aus dem Teil holt, die ich nur aus dem Fernsehen kenne und die so sanft und harmonisch sind, dass man so was nie mit Kaiba in Einklang bringen würde... tja, das ist echt erstaunlich. Ich könnte Stunden lang neben ihm sitzen und ihm zuhören. Und wie gelöst er dann wirkt. Als wäre er frei... sein Kopf leer. Scheinbar gibt es dann nichts worum er sich Sorgen machen muss. Er spielt einfach und dann ist er der Kaiba, den ich liebe.
 

Ich schätze, ich lerne ihn wirklich immer besser kennen und... nun, dann muss man ihn auch irgendwie lieben.
 

"Sieht doch recht gut aus!" meine ich und betrachte den glatten Teig in der Schüssel zufrieden. Er nickt.
 

"Zumindest sieht bislang alles genauso aus wie es im Rezept beschrieben ist." Kaiba hat das Rezept natürlich eingehend studiert. Ich grinse breit. "Dann wird er auch schmecken!"
 

Ich merke wie er die Schüssel fasziniert betrachtet und frage mich was er wohl gerade denkt.
 

"Unser erstes gemeinsames Projekt!" sage ich vergnügt und er wirft mir einen merkwürdigen Blick zu. Kein unangenehmer, nur irgendwie... Ob ich ihn fragen soll was gerade in ihm vorgeht?
 

Ich muss es gar nicht. Er lässt es von selbst raus. "Mein erster Kuchen." stellt er fest. "Ehrlich?" frage ich etwas ungläubig. Er nickt. Gut, ich backe auch nicht jede Woche, aber versucht habe ich es schon mal. Für meine Schwester habe ich einmal Muffins gemacht. Mit einer Backmischung allerdings und die Dinger sahen nachher etwas lädierter aus als auf der Abbildung, aber...
 

"Magst du Kuchen überhaupt?" frage ich plötzlich. Er zuckt mit den Schultern und ich glaube fast, er weiß es gar nicht. Erschreckend wie weltfern er doch manchmal ist.
 

"Dann wirst du nachher ein extra großes Stück essen müssen!" befinde ich ernst und er lächelt mich scheu an. Gott, diese Augen... Davon bekommt man echt weiche Knie und er ist sich dessen gar nicht mal bewusst befürchte ich.
 

Ich fange damit an den Teig in die Backform zu geben, während er jede meine Bewegungen beobachtet. Natürlich nicht mit diesem missbilligenden Kaiba-Blick, den ich nur zu gut kenne, es liegt vielmehr eine gewisse Faszination in seinen Augen, als würde er einem unglaublichen Experiment beiwohnen, dass bahnbrechende Neuerungen mit sich führen kann.
 

"Ich..." beginnt er und bricht gleich wieder an. Ich kratze die letzten Reste aus der Schüssel. "Hm?"
 

Er zögert und sucht wieder nach den richtigen Worten. Ich warte geduldig. Auch das kenne ich inzwischen. "Ich muss zugeben, dass diese Idee doch nicht so absurd war, wie sie mir anfangs erschien." Ich lache. "Ein einfaches - das hat Spaß gemacht, hätte auch gereicht." necke ich ihn und er lässt es über sich ergehen. "Vermutlich hast du Recht." gesteht er ein. Ich sage ja, er ist lernfähig und bemüht. Wahrscheinlich will er auch bei der Sache eine Eins mit Sternchen. "Also?" Ich sehe ihn mit einem amüsierten Blick an. Er hat die Lippen aufeinander gepresst und seine Atmung geht wieder etwas heftiger von statten. "Es hat Spaß gemacht." sagt er schließlich und ich bin glücklich. Sehr glücklich sogar.
 

Als ich die Backform in den Ofen stelle, spüre ich wie er hinter mich tritt. Ich bin mir seiner Nähe auf angenehme Weise bewusst und inzwischen ist mir auch sein Geruch so vertraut, dass ich ihn vermisse, wenn er nicht bei mir ist. Ein wohliger Schauder läuft mir über den Rücken. "Danke, Joey." haucht er und ich spüre seinen Atem in meinem Nacken. Ich weiß wieviel ihn so eine kleine Geste nachwie vor kostet. Gefühle hin oder her, er befindet sich in einer vollkommen neuen Situation, einer, die er nicht kontrollieren kann und ich kann mir mittlerweile sehr gut vorstellen wie er sich dabei fühlt. Ich drehe mich zu ihm um und lächele. "Wofür?" frage ich genauso leise. Er senkt den Blick und seine unglaublich langen Wimpern verdecken für einen Moment diese strahlenden Saphire. Wieder überlegt er. "Dafür, dass du es versuchst." Die Antwort überrascht ich etwas, denn sie gibt mehr Preis als ich erwartet hätte. "Muss ich doch, schließlich liebe ich dich." Meine Hand wandert automatisch zu seiner Wange. Sie fühlt sich an wie Seide, kühle Seide, aber nicht kalt. Er schließt die Augen und schmiegt sein Gesicht an meine Hand und jetzt bin ich fasziniert von dem Bild, dass sich mir bietet. "Küss mich schon, Seto." sage ich und er gehorcht. Er beugt sich zu mir und seine weichen Lippen treffen auf meine und wie immer bin ich überwältigt von dieser Sanftheit, die dahinter steckt. Er küsst zaghaft und sanft und ich glaube erst wenn er merkt, dass ich seinen Kuss erwidere, kann er sich entspannen und sich tatsächlich darauf einlassen. Ich glaube nach jedem Kuss strahle ich ihn an wie ein bescheuertes Rindvieh. Aber das ist mir egal. Ich bin einfach glücklich und inzwischen irritiert es mich auch nicht mehr ganz so sehr, dass mir Seto Kaiba gegenübersteht, wenn ich nach einem Kuss die Augen öffne.
 

Ist das Liebe, wenn man sich so fühlt, wie ich mich gerade fühle? Ich glaube fast verliebt sein reicht als Bezeichnung dafür nicht mehr aus. Es ist einfach... ich weiß auch nicht. Ich bin glücklich wie ich es seit Ewigkeiten nicht wahr und das allein seinetwegen. Ich vergesse in diesen Momenten einfach alles um mich herum. Nichts anderes zählt mehr. Weder die Schule, mein Stress mit meinem Vater - all das ist dann so fern und es gibt nur ihn und ich möchte einfach nur, dass er mich festhält. Und das tut er jetzt auch. Er zieht mich an sich, drückt mich sanft aber doch bestimmt an seine Brust und ich höre seinen Herzschlag. Kann sich jemand vorstellen, dass eine Umarmung von Mr. Eisklotz sich als das wärmste und tröstlichste herausstellen würde, dass ich je empfunden habe. Ich fühle mich sicher und geborgen und ich will mich gar nicht mehr von ihm lösen.
 

"Ich bin glücklich, Seto." sage ich spontan, weil ich ihn irgendwie an dem teilhaben lassen möchte, was mich gerade bewegt.
 

Es dauert eine Weile bis er etwas erwidert. Seine Hand streift zart über mein Haar dabei.
 

"Du machst mich glücklich." erwidert er. Wow. Ich löse mich von ihm und strahle ihn überwältigt an.
 

Obgleich wir uns inzwischen schon näher sind, ist es selten, dass er solche Dinge sagt. Auch hat er mir bislang nicht wirklich gesagt, was er genau für mich fühlt. Also kein "Ich liebe dich" oder so was. Ich weiß, dass ihm das nicht liegt. Es reicht mir das es so ist, das spüre ich ja. Dennoch bin ich stets auf´s Neue berauscht, wenn er es schafft seine Gefühle in Worte zu fassen.
 

"Wirklich?" Er nickt. "Wirklich."
 

Jetzt fühle ich mich total high und versinke vollenst in seinen großen blauen Augen.
 

Bedauerlicherweise werden wir in diesem - unserem - Moment durch das Klingeln seines Handys unterbrochen. Er verzieht das Gesicht, lässt mich los und angelt das Telefon von der Küchentheke. Mist. Warum gerade jetzt?

Am Telefon ist er wieder ganz der Alte. Erstaunlich... Es ist als würde es zwei Kaibas geben. Meinen Kaiba und den anderen. Er ist ungehalten und als er das Gespräch beendet, weiß ich, dass unser Date für heute zu ende ist. "Geschäfte?" Er nickt. Ich tue es auch. "Nun..." Ich werfe einen Blick zu dem Backofen. "Der Kuchen braucht noch 40 Minuten." bemerke ich. Ich versuche nicht enttäuscht zu klingen, ich will auch gar nicht schmollen. Ich weiß ja wie die Dinge liegen. Er hat schließlich eine Firma zu leiten und das hier ist nur Zeit, die er sich für mich frei gemacht hat. "Mokuba wird bald hier sein." sagt er und scheint zu überlegen. Ich sage nichts, ich weiß auch nicht was ich sagen soll. Er scheint mit sich zu ringen. Ich sehe, dass er hin und her gerissen ist und überlegt. Dann greift er wieder zum Handy. Ich beobachte ihn während er eine Nummer drückt und das Telefon an sein Ohr hält.
 

"Roland? Wann genau sind sie mit Mokuba zurück?" fragt er und wartet die Antwort ab. Ich bekomme natürlich nicht mit was der andere sagt. Ich trete einen Schritt beiseite und weiß nicht so recht was ich tuen soll. Dann entschließe ich mich dazu, die Sachen, die noch über die Theke ausgebreitet sind zusammen zu räumen. Man kann ja schließlich nicht so ein Chaos zurück lassen und er wird dafür sicher keine Zeit haben.
 

"Gut." höre ich ihn hinter mir sagen und seufze. Ok, ich bin ein wenig enttäuscht. Ist doch verständlich, oder? So viel Zeit haben wir ja auch nicht gerade, die wir miteinander verbringen können.
 

"Hören sie zu, Roland." fährt er fort und seine Stimme dringt aus der Ferne in meine Gedanken ein. "Ich habe noch einen wichtigen Termin und werde jetzt direkt in die Firma fahren. Es befindet sich allerdings noch ein Kuchen im Backofen, der noch nicht fertig ist. Joey Wheeler wird ihn hier beaufsichtigen und sie fahren ihn danach nach Hause, es sei denn ich melde mich in der Zwischenzeit wieder. Verstanden?"
 

Hallo???

Habe ich gerade richtig gehört?
 

Kaiba hat das Gespräch beendet und dreht sich zu mir um. "Ich werde jetzt in die Firma fahren..." Ich bin nicht sicher ob er mit mir redet oder mit sich selbst. Er blickt auf die Uhr. "Sofern diese inkompetenten Aktionäre die Sache nicht unnötig herauszögern, wäre es möglich, dass ich in zwei Stunden wieder zurück bin." Sein Blick trifft mich. Ich habe den Atem angehalten. Und? Was heißt das? Ich wage es nicht zu fragen. Wieder überlegt er, dann scheint er einen Entschluss gefasst zu haben.
 

"Kannst du hier bleiben und sicher stellen, dass unser... Kuchen..." Er bricht ab, weil er wohl selbst gerade bemerkt wie absurd diese Aussage werden würde. Ich hege den Verdacht, dass er eigentlich "unser Projekt" sagen wollte und es kostet mich alle Mühe nicht zu grinsen. Er sieht mich mit einer Mischung aus Hilflosigkeit und Entschlossenheit an und ich komme ihm zur Hilfe. "Wenn du möchtest, dann bleibe ich hier und warte bis er fertig ist." schlag ich vor. Er nickt. "Roland wird dich danach nach Hause fahren. Es sei denn..." Wieder hält er inne. "Ich werde warten, wenn du möchtest." Ich schenke ihm ein liebevolles Joey lächeln. Er nickt. "Immerhin wollten wir doch zusammen Kuchen essen, oder?" Er lächelt unwillkürlich. "Ja, wollten wir." "Dann machen wir das auch." Er ist unschlüssig, das spüre ich. Er weiß, dass er los muss, aber die Situation irritiert ihn. "Ich melde mich falls es länger werden sollte, dann kann Roland..." "... mich nach Hause fahren?!Keine Sorge, das bekomm ich auch alleine hin, ich habe doch mein Fahrrad dabei." Er nickt, aber ich glaube er versteht den Sinn meiner Worte in dem Moment nicht wirklich.

"Dann wäre das ja geklärt." sagt er und wieder ist er unschlüssig. Ich glaube, die zwei Kaibas ringen gerade mit sich um die Überhand. Los gehen und mich stehen lassen, die Sache ist schließlich geklärt oder sich von mir verabschieden - das scheint wohl die Qual der Wahl zu sein. Er entscheidet sich für letzteres. Seine Hand schiebt mein Kinn sanft nach oben und er seine Lippen streifen kurz die meinen. "Bis später - Joey." Dann macht er sich bereit zu gehen.

Bevor er durch die Tür ist, fällt mir noch was ein.
 

"Kaiba!" rufe ich und er hält in seiner Bewegung inne, kommt zwischen Tür und Angel zum stehen und sieht mich fragend an. "Was ist mit Mokuba?" will ich wissen.
 

"Mokuba mag Kuchen sehr gerne." sagt er und ist verschwunden.

Ich bleibe verdutzt zurück.
 

Wieder einmal hat er mich überrascht. Ja, mehr noch. Mich total überrumpelt. Ich starre aus dem Küchenfenster und versuche mich zu sammeln. Ist das gerade echt passiert? Kaiba hat gesagt, dass ich bleiben soll? Er will, dass ich auf ihn warte? Mehr noch... hat er gerade tatsächlich... Ich wage es nicht den Gedanken weiterzuspinnen.
 

Scheinbar hat unsere Beziehung einen neuen Level erreicht. Wow.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2013-02-18T19:14:44+00:00 18.02.2013 20:14
Hey ^_^

Hi hi ... Zwei kaibas in einem seto ;D) der Ausdruck gefällt mir total ^^

Dein Kuchenbacken mit Joey und kaiba war sehr schön. XD Joey kann kaiba "Befehlen" ihn zu küssen :) was für eine Vorstellung *grins*

CuCu Jyorie

Von:  Shimizu-chan
2010-10-02T12:11:48+00:00 02.10.2010 14:11
oh man wie süüüüß *quitsch*
die beiden sind einfach soooo knuffig *knuff* :]
und nicht nur seto is süß joey is genau so süüüß *grins*
seto gewöhnt sich langsam an die situation, er hat joey von sich aus geküsst
ein echter vortschriet ^-^ *freu*


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