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Love is eternal

But I know one thing: Love is eternal
von

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But I know one thing: Love is eternal

Disclaimer: Alle Rechte liegen bei J. K. Rowling und den zugehörigen Firmen. Mir gehört nichts aus der Harry Potter Welt. Ich habe mir die Orte und Personen nur ausgeliehen und nach meinen Vorstellungen geformt.

Das Rechte an dem Lied „An deiner Seite“ liegen bei Unheilig.

Titel Love is eternal

Pairing: Viktor / Harry

FSK: P 12 - Slash

Genre: Drama

Inhalt: Die letzte Schlacht ist geschlagen - 3 Jahre sind vergangen, seitdem Viktor Harry zum letzten Mal gesehen hat und in diesen drei Jahren hat sich einiges geändert. Nun ist Voldemort tot und Harry kann damit endlich sein Leben so verbringen, wie es jeder normale Teenager tun sollte. Doch was, wenn dem nicht so ist?

Warning Charakter stirb

Beta: Isa <3 Die wundervollste Beta überhaupt. Die einem immer dazu motiviert weiterzuschreiben und einem die perfekten Titel liefert! Ich liebe dich <3
 

Manche Augenblicke im Leben möchte man einfangen,

um sie noch einmal erleben zu können.

Manche Augenblicke im Leben möchte man vergessen,

aus der Erinnerung streichen –

doch es gelingt nicht.

Manche Augenblicke im Leben sind so kostbar,

dass sie im Herz verankert sind –

man sie nicht mehr missen möchte.

Die Augenblicke im Leben sind kurz,

aber die Gedanken halten sie fest!

(Verfasser unbekannt)
 


 


 

I don't know much

But I know one thing:

Love is eternal


 


 


 

Es fällt mir schwer,
 

ohne Dich zu leben,
 

jeden Tag zu jeder Zeit
 

einfach alles zu geben.
 


 

Es war seltsam wieder hier zu sein. Die letzten Jahre waren an ihm förmlich vorbei gezogen und nun war er also wieder hier. An dem Ort, den er vor fast drei Jahren verlassen hatte. Noch immer konnte er sich nur zu genau an die Zeit erinnern, die er an diesem Ort verbracht hatte. Es war eine seltsame Zeit gewesen, doch irgendwie hatte sie ihn auch geprägt. Trotz seiner Herkunft und den ganzen Vorurteilen hatte er es geschafft Freunde zu finden. Doch trotzdem hatte er nach einigen Monaten wieder abreisen müssen, so wie es von Anfang an geplant gewesen war. Nach dem Trimagischen Tunier hatte hier seine Zeit enden sollen und der Abschied war ihm wirklich schwer gefallen, da er einfach viele Menschen hatte zurück lassen müssen.
 

Menschen, die sich in sein Herz geschlichen hatten. Er war eigentlich nie ein Mensch gewesen, der Viele an sich ran ließ, doch trotzdem war es passiert. Hier in Hogwarts hatte sich so unglaublich viel für ihn verändert. Viktor Krum hatte hier gelernt was es bedeutete wirkliche Freunde zu haben und allein der Gedanke daran ließ ihn schmunzeln.

Seine Familie und auch seine Lehrer hatten ihn immer wieder gewarnt, dass er vorsichtig sein musste. Denn immerhin war er ein bekannter Quidditchspieler und viele wären wohl nur hinter seinem Ruhm her, denn wer war schon nicht gerne mit Viktor Krum befreundet? Wer würde nicht gerne mit dem bekannten Sucher zum Weihnachtsball gehen?
 

Doch trotzdem hatte Viktor all seine Zweifel über Bord geworfen und sich auf diesen Abenteuer eingelassen. Es war wohl das aufregendste Abenteuer seines Lebens gewesen, denn immerhin hatte er den Jungen, der lebt kennen gelernt. Nein, eher hatte er die Person hinter dieser Bezeichnung kennen gelernt. Anfangs hatte er nur mit Hermine viel unternommen, da sie ihn fasziniert hatte. Doch irgendwann hatte die Hexe angefangen ihre besten Freunde mit zu den Treffen zu nehmen. Während Ronald einfach nur total aufgeregt gewesen war, hatte sich Harry stets im Hintergrund gehalten. Schnell hatte Viktor erfahren, dass der Gryffindor nicht freiwillig bei diesem Turnier mitmachte und beinahe automatisch hatte er Mitleid mit diesem empfunden.
 

Denn immerhin war er gerade einmal vierzehn Jahre alt und musste sich solchen Gefahren stellen. Doch das Schlimmste an allem war wohl die Ablehnung die der jüngere Zauberer erfuhr, aber unterkriegen ließ er sich trotzdem nicht.

Viktor musste leicht lächeln, während er an den Jungen mit den smaragdgrünen Augen dachte. Harry hatte ihn wirklich sehr überrascht und er war dankbar, dass Hermine ihn einfach mit zu den Treffen geschleppt hatte. Denn sehr schnell hatte der bulgarische Sucher herausgefunden, dass der Schwarzhaarige etwas besonderes war und das nicht nur, weil er den Todesfluch überlebt hatte. Viktor hatte sich oft mit ihm unterhalten und während den Monaten in Hogwarts hatte er sich schließlich auch mit Harry angefreundet.
 

Der Abschied von dem Schwarzhaarigen war ihm besonders schwer gefallen, da er ihn einfach hatte zurücklassen müssen. Zurück in diesen gefährlichen Zeiten, immerhin war erst kurz vorher Voldemort zurückgekehrt, selbst wenn dem Gryffindor das niemand glauben wollte. Aber Viktor hatte nie an der Glaubwürdigkeit von Harry Potter gezweifelt und er wusste auch, dass dieser nicht so etwas erfinden würde. Doch trotz allem hatte Viktor nicht in England bleiben können, es war einfach nicht sein zu Hause. Er hatte nach Bulgarien gehört. Aber auch wenn Viktor regelmäßig mit Harry Briefe geschrieben hatte, so hatte er stets den jungen Gryffindor vermisst. Die regelmäßigen Gespräche hatten ihm wirklich gefehlt und vor allem hatte es Viktor beinahe verrückt gemacht, dass er den Jungen hatte zurück lassen müssen. In einer Welt, die so grausam für ihn war. Viktor hatte aus der Ferne miterleben müssen wie Harry weiterhin gegen Voldemort kämpfte.
 

Nur in Briefen hatte er ein paar Details über diese Kämpfe erfahren und das Schlimmste Detail war wohl die Tatsache gewesen, dass Harry seinen Patenonkel verloren hatte. Doch selbst in diesem Moment hatte er ihm nicht beistehen können. Nicht einmal als er erfahren hatte, dass Voldemort Hogwarts angriff hatte er nach England apparieren können. Viktor hatte einfach nur abwarten können, bis es endlich wieder neue Nachrichten aus England gab. Es waren schreckliche Stunden für den Sucher gewesen bis er schließlich erfahren hatte, dass Voldemort gefallen war. Dann hatte ihn nichts mehr halten können, er war beinahe sofort nach Hogsmeade appariert und von dort aus lief er nun in Richtung Hogwarts. Es war ihm egal was dort auf ihn wartete, es war ihm egal, ob seine Anwesenheit erwünscht war. Im Augenblick zählte für ihn nur Harry, er musste zu dem Schwarzhaarigen und sehen das es ihm gut ging. Schon lange war Viktor bewusst geworden, dass der junge Gryffindor für ihn mehr als nur ein Freund war. Harry war für ihn zu einem unbezahlbaren Schatz geworden, den er nur zu gerne vor Voldemort beschützt hätte. Doch es hatte nicht in seiner Macht gestanden. Er hatte es nicht gekonnt.

Doch jetzt konnte er für ihn da sein und genau deswegen war er auch auf dem Weg nach Hogwarts.
 

Viktor musste schlucken während er seinen Blick schweifen ließ. Das war nicht das Hogwarts, dass er vor beinahe drei Jahren verlassen hatte. Die Zeit hatte die Schule wirklich geprägt und wohl am Meisten der vergangene Kampf. Überall waren nur zu deutlich die Zeichen des Kampfes gesehen. Die Ländereien waren vollkommen verwüstet, dass Quidditchfeld war zerstört worden und auch das Schloss an sich hatte sehr gelitten. Es war schon beinahe eine erschreckende Stille, die den bulgarischen Sucher erwartete, während er mit schnellen Schritten die Ländereien überquerte. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass vor wenigen Stunden hier noch ein Kampf getobt hatte. Ein Kampf ums Überleben, der Kampf zwischen gut und böse. Viktor hatte sich nie entscheiden müssen, auch wenn sein Schulleiter den Todessern angehört hatte, so hatte nie jemand versucht ihn zu werben. Doch er hätte sich auch niemals diesen Monstern eingeschlossen, niemals wäre er vor Voldemort in die Knie gefallen und hätte diesen bewundert.
 

Seiner Meinung nach war Voldemort nie jemand gewesen, der es verdiente, bewundert zu werden. Immerhin war er ein Monster, ein Monster, das so viele Menschen ermordet hatte. Viktor hasste diesen Menschen, selbst wenn er es nicht schaffte in Voldemort ein menschliches Wesen zu sehen.

In diesem Augenblick war er einfach nur dankbar, dass es Harry geschafft hatte. Er hatte dieses Monster bezwungen, nie wieder würden sich die Menschen vor Voldemort fürchten müssen. Er war tot, endgültig.

Ohne es überhaupt zu wollen musste Viktor leicht lächeln während er an den schwarzhaarigen Gryffindor dachte. Mit gerade einmal siebzehn Jahren hatte er es geschafft den schrecklichsten Zauberer dieser Zeit zu vernichten. Harry Potter hatte das geschafft, was vielen nicht gelungen war. Er hatte gekämpft und niemals hatte er aufgegeben.
 

Mit einer schwungvollen Bewegung öffnete Viktor schließlich die Flügeltür, bevor er schließlich Hogwarts betrat. Auch dem Inneren des Schlosses war nur zu deutlich der Kampf der vergangenen Stunden anzusehen. Vieles war zerstört worden. Doch Viktor wusste auch, dass wohl auch viele Menschen in dieser Nacht ihr Leben hatten lassen müssen.

Kaum merklich schüttelte er seinen Kopf bevor er langsam weiterlief. Er wusste nicht einmal genau, wo er nach Harry und seinen Freunden suchen sollten. Denn immerhin war das Schloss riesig und der Schwarzhaarige konnte überall sein. Vielleicht war er sogar beim Kampf verletzt worden und lag nun im Krankenflügel, oder es waren schlimmere Dinge passiert.

Nein, darüber wollte er nicht nachdenken. Allein die Vorstellung das Harry etwas passiert sein könnte brach ihn beinahe das Herz. Harry musste Leben, anders konnte es gar nicht sein. Denn was wäre das für eine Welt, in dem der Held sterben musste? Nein. Allein die Vorstellung war grausam.

Harry lebte, da war sich Viktor sicher.
 

Schon beinahe automatisch trugen die Beine Viktor in Richtung Große Halle. Er konnte sich selbst nicht erklären warum er gerade an diesen Ort ging, doch schon von weitem hatte er Stimmen gehört und vielleicht wusste dort jemand wo sich Harry befand.

Doch mit jedem Schritt den Viktor ging wurde er langsamer. Ein Gefühl von Angst machte sich in ihm breit. Was war wenn Harry wirklich etwas passiert wäre?

Immerhin war es ein schrecklicher Kampf gewesen und Harry hatte gegen Voldemort kämpfen müssen. Vielleicht war er verwundet worden, vielleicht... Viktor schüttelte entschieden seinen Kampf. Nein, er durfte daran nicht denken.
 

Als Viktor schließlich vor der Großen Halle angekommen war öffnete sich plötzlich die Tür und mehrere Personen verließen die Halle. Natürlich kannte Viktor einige von ihnen, aber nur flüchtig. Er war sich nicht einmal sicher, wie die Schüler hießen, die ihn nun anstarrten. Doch es war ihm egal. Selbstsicher ging er auf diese zu.

„Könnt ihr mir sagen, wo-“, fing Viktor an, doch im selben Augenblick verließ eine weitere Person die Große Halle.

„-Harry Potter!“, entfuhr es ihm, während er in die smaragdgrünen Augen des Gryffindors sah.

In diesem Augenblick konnte Viktor gar nicht sein Glück fassen. Nach fast drei Jahren stand er nun wieder vor dem Schwarzhaarigen und es schien ihm gut zu gehen. Natürlich hatte er einige Schrammen im Gesicht, doch er lebte.
 

„Viktor!“, sprach der jüngere Zauberer.

Viktor war es in diesem Augenblick vollkommen egal, was die anwesenden Personen dachten. Es war ihm egal, ob es irgendwelche Gerüchte geben würde. In diesem Augenblick zählte für ihn nur Harry. Mit schnellen Schritten war er bei dem Jüngeren und zog ihn in eine Umarmung.

„Du hast es geschafft!“, wisperte Viktor und konnte einfach nur lächeln.

Er konnte spüren wie der Schwarzhaarige seine Arme um ihn legte und der bulgarische Sucher drückte ihn daraufhin noch näher an sich. Es war einfach ein wunderschönes Gefühl. Endlich konnte er wieder Harry in seinen Armen halten, wie sehr er den Schwarzhaarigen doch vermisste hatte.

„Ja...“, erwiderte der Gryffindor daraufhin nur.

Viktor war sich sicher, dass er in diesem Augenblick der glücklichste Mensch überhaupt war. Vergessen war die Tatsache, dass sie sich mitten in Hogwarts befanden. Vergessen war die Tatsache, dass vor wenigen Stunden zahlreiche Menschen gestorben waren. Nun zählte einfach nur Harry.
 

Vorsichtig löste sich Viktor von dem Jüngeren und strich diesem über die blasse Wange.

„Ich hätte dich niemals so lange alleine lassen sollen...“, sprach er leise aus.

In diesem Augenblick wurde Viktor endgültig bewusst, dass Harry tief in seinem Herzen seinen Platz hatte. Nie wieder würde er diesen alleine lassen und nie wieder würde er zulassen, dass dieser so leiden musste.

„Viktor...“

Ohne auf seine Umgebung zu achten beugte sich Viktor leicht nach unten und hauchte dem kleineren Zauberer einen sanften Kuss auf die Lippen. Es war ihm egal, ob er nun Harry damit überforderte. Er konnte im Augenblick einfach nicht anders, er musste ihn spüren und wenn es nur ein Kuss war.
 

Doch im selben Augenblick als er sich wieder von Harry löste verdrehte dieser plötzlich seine Augen und sackte in sich zusammen. Mit einer schnellen Bewegung konnte Viktor den jüngeren Zauberer gerade noch auffangen, bevor er mit diesem auf den Boden sank.

„Harry?“, entfuhr es ihm, während er mit zittrigen Händen über dessen Wangen strich.

„Ich brauche Hilfe... Ich brauche einen Heiler!“, rief Viktor und sah entsetzt zu dem bewusstlosen Jungen in seinen Armen.

Was war passiert? Eben war es ihm noch gut gegangen und jetzt brach er einfach zusammen? Vorwürfe machten sich in Viktor breit, vielleicht war es ihm gar nicht gut gegangen. Immerhin hatte er Harry nicht einmal nach seinem Zustand gefragt.

Verdammt..., ging es ihm durch den Kopf, während sich ein Gefühl von Verzweiflung in ihm breit machte.

Er war ein Idiot. Ein riesen Idiot. Er hatte nur auf sich selbst geachtet und nicht auf den Zustand von Harry.

Das habe ich nicht gewollt.
 

Bleib still liegen mein Herz
 

Erschreck dich nicht
 

Ich bin ein Freund
 

Der zu dir spricht


 

„Was ist mit ihm?“, fragte Viktor während er zum dem Bett sah in dem Harry mittlerweile lag.

Nach dem endlich einige Schüler reagiert hatten und die Schulkrankenschwester geholt hatten, hatte diese Harry sofort in den Krankenflügel gebracht. Dabei hatte sie immer wieder etwas vor sich hingemurmelt, dass sich beinahe nach „Dummer Junge“ , „Warum sorgt er sich auch immer erst um Andere“ angehört hatte. Viktor war der Hexe regelrecht hinterher gerannt und wünschte sich wirklich, dass ihm ihr Name wieder einfallen würde. Er wusste nur noch, dass es irgendwas mit Madam gewesen war.
 

„Das wird sich zeigen...“, erwiderte die Hexe nur und Viktor biss sich regelrecht auf die Lippen.

Er wollte jetzt wissen was mit Harry los war. Immerhin brach man doch nicht einfach so zusammen. Doch der bulgarische Sucher wünschte sich wirklich, dass Harry einfach so zusammen gebrochen wäre. Ein Schwächeanfall nach dem Kampf, genau das musste es sein. Der Stress der letzten Stunden war Schuld, Harrys Körper hatte einfach nicht mehr mitgemacht. Das war die ganze Erklärung. Gleich würde Harry aufwachen und ihm sagen, dass alles in Ordnung wäre. Es würde alles wieder gut werden, da war sich Viktor sicher. Es musste einfach alles gut werden.

„Komisch...“
 

Viktor wurde aus seinen Gedanken gerissen als er die Stimme der Schulkrankenschwester hörte und irgendwas gefiel ihm eindeutig nicht an ihrer Aussage. Denn das Wort „komisch“ war doch nie gut, vor allem nicht wenn man sich auf einer Krankenstation befand und der Patient auch noch bewusstlos war.

„Was hat er?“, fragte Viktor erneut und näherte sich etwas dem Bett.

Harry war so furchtbar blass. Er wirkte so zerbrechlich. Dem Bulgare fiel es schwer den jüngeren Zauberer anzusehen, da es ihm beinahe das Herz brach. Er fühlte sich schuldig. Vielleicht hätte er schon viel früher nach England zurückkehren sollen. Vermutlich hätte er wirklich einfach alle Bedenken über Bord werfen müssen. Harry hätte ihm viel wichtiger als alles andere sein müssen. Doch es war ihm erst so spät klar geworden.

„Mr. Krum, wenn Sie mich nicht meine Arbeit machen lassen, dann muss ich Sie bitten den Krankenflügel zu verlassen!“
 

Viktor starrte die deutlich ältere Hexe regelrecht an, während er sich fragte was er denn bitte getan hatte. Er wollte doch nur wissen was mit Harry war und das war doch sein gutes Recht oder etwa nicht? Es war doch sein gutes Recht? Viktor war sich nicht mehr sicher. Vielleicht sollte er wirklich nicht hier sein. Immerhin hatte er den Schwarzhaarigen beinahe drei Jahre nicht gesehen, er hatte ihm nicht beistehen können. Er war nicht da gewesen, als der Gryffindor seinen Patenonkel verloren hatte. Er hatte nicht Seite an Seite mit ihm gekämpft. Wieso hatte er das alles nicht getan? Wieso hatte er nicht für Harry einfach seine Heimat verlassen? Natürlich hatte ihm Harry immer und immer wieder gesagt, dass er wegen ihm nicht seine Familie aufgeben sollte.
 

Aber wieso hatte er auf ihn gehört? Wieso hatte er sich nicht auf seine Gefühle verlassen und dem Gryffindor die Wahrheit gesagt? Wieso musste er ihn ausgerechnet jetzt küssen und ihn so wahrscheinlich auch noch überfordern? Das war doch nicht richtig. Es war alles so unglaublich falsch. Harry sollte nicht hier liegen. Harry sollte bei seinen Freunden sein und lachen... sich amüsieren. Er sollte endlich Dinge tun, die ihn glücklich machten und nicht im Krankenflügel liegen.
 

Viktor schüttelte kaum merklich seinen Kopf und sah wieder zu der Hexe, die mit ihrem Zauberstab auf Harry zeigte und dabei immer wieder irgendwelche Zaubersprüche murmelte. Er kannte nicht einmal die Hälfte von ihnen, aber er hatte sich auch nie großartig mit der Medizin beschäftigt. Es war einfach nie seins gewesen, er war viel lieber geflogen. Quidditch war eben immer seine Leidenschaft gewesen, sein Leben. Aber für Harry hätte er wirklich auf all das verzichtet, wenn er nur etwas gesagt hätte. Ein Ton von Harry hätte gereicht und Viktor hätte Bulgarien verlassen. Er hätte alles aufgegeben, um dem Schwarzhaarigen beizustehen.
 

Viktor konnte nicht sagen wie lange er einfach der Krankenschwester zu gesehen hatte, wie sie Harry untersuchte und dabei immer irgendetwas leise murmelte. Ab und zu war sie kurz verschwunden und hatte dem Schwarzhaarigen dann irgendwelche Tränke gegeben. Aber sie hatte kein weiteres Mal das Wort an Viktor gewandt und er traute sich ehrlich gesagt auch nicht sie noch einmal anzusprechen. Immerhin wollte er nicht aus dem Krankenflügel verwiesen werden.

Der Bulgare zuckte leicht zusammen, als sich die Flügeltür zum Krankenflügel öffnete und eine Hexe mit schnellen Schritten den Krankenflügel betrat.

„Poppy, was ist mit ihm?“

Viktor sah zu der Frau, die er schon einmal gesehen hatte. Er glaubte sich zu erinnern, dass dies die Hauslehrer von Harry war. Professor McGonagall.

„Minerva...“, entfuhr es der Schulkrankenschwester und Viktor biss sich leicht auf die Unterlippe.

„Der Junge hat so viel erdulden müssen und jetzt...“

„Poppy, was ist los?“
 

Viktor senkte seinen Blick, als die beiden Hexen sich schließlich umarmten. Er fühlte sich wirklich nicht sonderlich wohl in seiner Haut. Aber er wollte nun auch nicht gehen. Immerhin wollte er wissen was mit Harry los war, selbst wenn er vor der Diagnose Angst hatte. Irgendwas sagte ihm, dass Harry nicht nur bewusstlos war. Es musste etwas schlimmeres sein, denn sonst würden die beiden Hexen sich doch niemals so verhalten.

„Ich weiß nicht was er hat... aber er muss von einem Zauber getroffen worden sein...“, sprach die Medihexe weiter.

„Er wird immer schwächer und...“

Viktor konnte deutlich spüren wie ihm jede Farbe aus dem Gesicht wich, während er erneut zu Harry sah. Ohne überhaupt auf die beiden Frauen zu achten lief er langsam auf das Krankenbett zu.

„...wenn nicht ein Wunder passiert wird Harry die nächsten Stunden nicht überleben!“
 

Ich hab gewartet und gehofft
 

Dass der Moment vielleicht niemals kommt
 

Dass er einfach vorübergeht
 

Oder vielleicht niemals geschieht


 

Noch immer konnte Viktor nicht glauben was er gerade gehört hatte. Harry sollte die nächsten Stunden nicht überleben. Das konnte nicht sein. Er musste sich verhört haben. Immerhin konnte doch Harry nicht einfach sterben, das konnte er doch nicht oder etwa doch? Er hatte doch gerade Voldemort besiegt und sein Leben sollte jetzt richtig beginnen. Nein, es wäre nicht fair, wenn Harry nun sterben müsste. Vermutlich hatte er sich wirklich verhört oder die Hexe hatte sich einfach geirrt. Vielleicht sollte er einfach Harry mit nach Bulgarien nehmen, die Ärzte dort würden ihm sicher besser helfen können. Vermutlich würden diese einfach nur lachen und ihm erklären, dass Harry wohl einfach einen Zusammenbruch hatte. Immerhin hatte er gerade gegen Voldemort gekämpft, natürlich war er erschöpft und vermutlich auch schwach. Aber deswegen würde er doch nicht einfach sterben. Niemand starb einfach so und Harry durfte nicht sterben. Es wäre einfach unfair. Was hatte der Gryffindor schon von seinem Leben gehabt? Immerhin hatte er nur kämpfen müssen und jetzt sollte sein Leben enden bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Was war das für eine Welt? Wer konnte so grausam sein?

Nein, das durfte nicht wahr sein. Viktor war sich sicher, dass er sich nur verhört hatte. Harry würde leben.
 

Ohne überhaupt die beiden Frauen weiter zu beachten setzte sich Viktor an das Bett von Harry und griff nach dessen Hand. Zärtlich drückte er diese und blickte in das blasse Gesicht.

„Harry, sobald du hier raus bist, werden wir all die Dinge machen die du schon immer einmal machen wolltest. Ich werde dir meine Heimat zeigen und du wirst mir England zeigen...“, wisperte er leise.

„Du hast gerade wundervolles vollbracht, Kleiner. Du hast Voldemort besiegt... Ich bin so unglaublich stolz auf dich und ich wünschte ich hätte dir besser helfen können. Aber ab jetzt lass ich dich nicht mehr alleine...“

„Mr. Krum, er kann sie nicht hören und ich denke auch nicht, dass Sie ihm-“, sprach ihn plötzlich die Medihexe an.

„Poppy, lass ihn. Vielleicht sollten wir die Beiden alleine lassen und ich versuche Harrys Freunde zu finden... Immerhin-“
 

Viktor hörte gar nicht dem Gerede der Frauen zu. Immerhin hatten diese einfach keine Ahnung. Sie taten wirklich gerade so als würde Harry im Sterben liegen und das konnte nicht sein. Immerhin hatte er vor einiger Zeit den Schwarzhaarigen noch in den Armen gehalten und ihn geküsst. Ja, er hatte Harry geküsst und nur zu gerne würde er auch eine Reaktion von diesem auf den Kuss bekommen. Immerhin hatte sich Viktor oft gefragt ob Harry wohl seine Gefühle erwiderte.

„Eigentlich ist es richtig unfair... da bekommst du von dem Star Viktor Krum einen Kuss und du kippst einfach um... So etwas ist mir auch noch nicht passiert, Harry!“, sagte Viktor und musste leicht lachen.
 

Natürlich waren schon einige Fans bei seinem Anblick einfach umgekippt, doch von Harry hätte er dies nicht erwartet. Kaum merklich schüttelte er seinen Kopf, als ihm erneut in den Sinn kam, dass der Schwarzhaarige sicher nicht wegen seinem Kuss umgekippt war. Es gab andere Gründe, Gründe über die er nicht nachdenken wollte. Denn Harry musste leben. Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich, all die Träumen, die es noch zu erfüllen galt. Der Schwarzhaarige hatte nie sonderlich viel von seinem Leben gehabt und nun sollte er es auch endlich genießen. Voldemort war gefallen und dies sollte doch der Anfang von einer besseren Welt werden. Harry sollte lachen, Scherze machen und einfach nur das Leben genießen.

„Bitte komm nicht auf die Idee und lass mich alleine...“, wisperte Viktor leise und musste schlucken.
 

Allein die Vorstellung, dass es keinen Harry mehr geben würde brach ihn das Herz. Nein, er konnte doch nicht auf Harry verzichten. In den letzten Jahren war dieser immerhin zu einem wichtigen Teil in seinem Leben geworden. Ohne die Briefe des Gryffindors wäre sein Leben wohl wirklich trist gewesen. Er hatte keinen einzigen Brief weggeworfen, alle hatte er in eine Kiste gepackt. In seine persönliche Schatzkiste.

Harry hatte wirklich sein Leben und vor allem ihn verändert. Viktor war für diese Veränderungen wirklich dankbar, da Harry ihn zu einem besseren Menschen gemacht hatte. Der bulgarische Sucher war jedoch auch Hermine dankbar, da sie Harry mit zu den Treffen genommen hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen musste Viktor an ihr erstes Treffen denken.
 

Ich schau zurück
 

Auf eine wunderschöne Zeit
 

Warst die Zuflucht
 

Und die Wiege meines Seins
 

Hast gekämpft
 

Und jeden Moment mit mir geteilt
 

Ich bin stolz
 

Auch jetzt bei dir zu sein


 

#Flashback#
 

Viktor stand am Schwarzen See von Hogwarts und blickte mit einem leichten Lächeln auf den Lippen auf die Wasseroberfläche. Er konnte sich nicht helfen, aber er mochte diesen Platz. Seit er in Hogwarts war verbrachte er sehr viel Zeit am See. Meistens jedoch machte er hier etwas Sport, ging Joggen. Auf das Schwimmen verzichtete er, denn seit der zweiten Trimagischen Aufgabe war ihm irgendwie die Lust daran vergangen, vor allem jedoch da das Wasser im Augenblick doch relativ kalt war.

So genoss er lieber die Stille um sich herum, während er auf Hermine wartete. Seit mehreren Wochen traf er sich schon mit der intelligenten Hexe und er schätzte sie sehr. Als Freundin. Viele hatten ihn ja nur entsetzt angesehen, als er verkündet hatte, dass er mit Hermine Granger zum Weihnachtsball gehen würde. Doch er selbst hatte darin nichts schlimmes gefunden, immerhin war es doch sein Recht mit einer guten Freundin zum Ball zu gehen. Der Abend war schließlich sehr schön geworden, selbst wenn Hermine sich mit ihren besten Freunden gestritten hatte. Aber das alles lag nun auch wieder einige Wochen zurück. Bald würde seine Zeit in Hogwarts enden.
 

„Viktor!“, riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken und ohne sich auch nur umzudrehen wusste er, dass es Hermine war.

Sie war wie immer sehr pünktlich.

„Ich habe Harry und Ron mitgebracht!“

Mit einem Schmunzeln drehte sich Viktor zu der Hexe um und lächelte sie leicht an, während sie zu dessen Freunde sah. Der Rothaarige, Ron, sah etwa unsicher aus, während sich Harry regelrecht im Hintergrund hielt.

„Hallo!“, grüßte Viktor schließlich die Drei und atmete tief die frische Luft ein.
 

Er mochte diese Seeluft und er genoss es wirklich hier zu sein. Natürlich war es für Viktor nun etwas seltsam, dass er sich nicht alleine mit Hermine traf, doch er fand es auch nicht schlimm. So hatte er wenigstens die Chance ihre besten Freunde kennen zu lernen. Von Ron hatte er ja bisher nur aus Erzählungen gehört und Harry... ja... Harry hatte er ja durch das Turnier kennen gelernt, wobei der Jüngere dabei immer sehr im Hintergrund blieb. Viktor glaubte auch nicht daran, dass der Schwarzhaarige beim Turnier hatte teilnehmen wollen. Immerhin sprach dessen ganzes Verhalten einfach nur dagegen und mit vierzehn Jahren sollte sich wirklich niemand solchen Aufgaben stellen müssen. Doch die Regeln zwangen eben den Gryffindor dazu sich diesen Aufgaben zu stellen.
 

Kaum merklich schüttelte Viktor seinen Kopf als er an die Reaktion von den Schülern von Hogwarts dachte. Sie hatten Harry von Anfang an für etwas verurteilt für das er offensichtlich nicht einmal etwa konnte. Aber Kinder konnten nun einmal grausam sein.

„Jungs, sonst seit ihr doch auch nicht so still...“, konnte Viktor Hermine hören und musste leicht grinsen.

„Aber...aber... das ist Vik-“, fing Ron an und brach ab, als er Hermines Blick sah.

„Dann ist es eben Viktor Krum und von mir aus kann er auch super Quidditch spielen. Deswegen musst du dich nicht zum Affen machen, Ronald Weasley!“

„Aber es ist...“

Viktor schüttelte einfach nur amüsiert seinen Kopf und sah zu Harry, der auch leicht grinste.

„Du bist auch mit Harry Potter befreundet. Dagegen bin ich doch ein Niemand...“, erklärte Viktor scherzhaft und zwinkerte leicht.

„Das ist nicht dasselbe!“
 

„Ron, wir sind doch alles nur Menschen... Also tief durchatmen...“, erklärte Harry schließlich und mischte sich zum ersten Mal in das Gespräch ein.

Viktor nickte dem Schwarzhaarigen nur zu und konnte beobachten wie dieser langsam auf den See zu ging und die Wasseroberfläche betrachtete.

Vielleicht hatte er doch mehr mit Harry gemeinsam als er glaubte.
 

#Flashback Ende#
 

Der Nachmittag war wirklich sehr lustig gewesen. Viktor musste leicht lachen als er darüber nachdachte. Irgendwann hatte es Ron auch geschafft sich einigermaßen zu beruhigen und sie hatten sich alle etwas unterhalten können. Wobei die meiste Zeit doch Hermine gesprochen hatte, während Harry fasziniert zum See gesehen hatte. An diesem Tag war Viktor zum ersten Mal bewusst geworden, dass er den Schwarzhaarigen die letzten Monate einfach falsch eingeschätzt hatte. Er hatte in Harry immer nur einen begabten Zauberer gesehen, doch er war so viel mehr.

„Unser erstes Treffen liegt schon so lange zurück...“, murmelte Viktor leise und griff nach der Hand von Harry, die er dann sanft drückte.

„Manchmal frage ich mich, was wir hätten anders machen können. Vielleicht war meine Abreise wirklich der größte Fehler meines Lebens gewesen. Ich bereue es, dass ich dich alleine gelassen habe...“

Viktor schüttelte traurig seinen Kopf während er sich an den Abschied von Harry erinnerte. Es war wirklich kein einfacher Abschied gewesen, Viktor war es so unglaublich schwer gefallen.
 

#Flashback#
 

„Werden wir uns wiedersehen?“

Viktor seufzte während er zu Harry blickte und diesem noch einmal sanft in den Arm nahm. Sie standen etwas abseits von den Schülermassen, da er einfach mit Harry allein sein wollte. Er wollte nicht, dass ihnen jemand zusah. Viktor wollte diesen Augenblick ganz alleine mit dem Schwarzhaarigen genießen.

„Natürlich, Harry!“, sprach Viktor und seufzte leicht.

Er nahm sich wirklich vor den Schwarzhaarigen wieder einmal zu besuchen, doch gleichzeitig wusste der Bulgare eben wie schwer es werden würde. Immerhin begann seine Quidditchkarriere jetzt erst richtig und er würde wohl auch sehr viel Trainieren müssen. Dann die ganzen Spiele und Meisterschaften. Es wäre wohl nicht so einfach in Kontakt zu bleiben, doch trotzdem nahm er es sich vor.

„Ich würde es mir wirklich wünschen...“
 

Viktor seufzte tief, während er Harry noch näher an sich drückte. Er hätte wirklich nicht geglaubt, dass ihm der Abschied von dem Jüngeren so schwer fallen würde. Aber die Zeit nach der letzten Trimagischen Aufgabe hatte ihm gezeigt, dass Harry ihn wirklich brauchte. Viktor hatte nach dem Tod von Cedric sehr oft mit dem Gryffindor gesprochen und hatte ihn auch mehr als nur einmal in den Arm genommen. Es hatte ihm damals beinahe das Herz gebrochen, als Harry schließlich in Tränen ausgebrochen war und ihm gesagt hatte, wie schrecklich das alles doch war.

„Wir werden uns schreiben, Harry und du darfst nie vergessen, dass ich immer für dich da bin...“, sagte er ruhig und löste sich vorsichtig von dem Jüngeren.
 

Er strich ihm zärtlich über die Wange und musste seufzen, als er die unvergossenen Tränen sah. In den letzten Wochen hatte er wirklich den wahren Harry Potter kennen gelernt, den Jungen hinter diesem Namen. Er hatte gemerkt, dass Harry nicht so stark war, wie alle dachten. Er war nun einmal ein vierzehnjähriger Schüler, der in seinem Leben schon viel schlimmes hatte erdulden müssen.

„Versprichst du mir das? Versprichst du mir, dass wir in Kontakt bleiben werden?“

„Natürlich, Harry. Ich verspreche es dir und ich werde dich auch sobald wie möglich besuchen kommen...“, sagte Viktor und umarmte noch einmal den Kleineren.

„Ich werde dich besuchen kommen und dir die Welt zeigen... Ich werde dir Bulgarien zeigen, Harry und bei der nächsten Quidditchweltmeisterschaft bekommst du Plätze in der Ehrentribüne!“
 

„Aber dann müsst ihr auch gewinnen...“

Viktor musste leicht lachen, während er Harry durch die Haare wuschelte.

„Natürlich werden wir gewinnen. Solange ich für Bulgarien spiele werden wir immer gewinnen und vielleicht entscheidest du dich ja auch mal für eine Quidditchkarriere und dann wird sich zeigen wer der Bessere von uns beiden ist...“

Viktor musste leicht lachen, während er in Harrys Augen sah. Der Junge vor ihm war einfach etwas ganz besonderes. Ein Schatz, den es zu beschützen galt.

„Hmmm... ich weiß nicht. Immerhin ist Voldemort hinter mir her und wer weiß...“

„Nein, Harry, sprich nicht weiter. Dieser Wahnsinnige ist vielleicht hinter dir her. Aber trotzdem wird er dich nie erwischen. Du wirst schon sehen. Eines Tages stirbt Voldemort, aber du wirst leben. Hörst du! Harry, du wirst derjenige sein, der lebt. Niemals wird es das Monster schaffen, dass es dein Leben zerstört. Ich lasse das nicht zu. Harry, egal was passiert, solltest du meine Hilfe brauchen. Ruf nach mir, schick mir Hedwig vorbei. Ich werde kommen, Harry. Ich werde an deiner Seite stehen und mit dir kämpfen.“, unterbrach Viktor den Jüngeren.

„Danke!“
 

#Flashback Ende#
 

Wie oft hatte sich Viktor gewünscht, dass Harry ihm wirklich eine solche Nachricht geschickt hätte. Doch egal was er auch geschrieben hatte, es war nie ein Hilferuf dabei gewesen. Harry war immer optimistisch gewesen, zumindest in seinen Briefen. Mehr als einmal hatte Viktor überlegt ob er nicht einfach trotzdem zu Harry reisen sollte, doch dann hatte er auf die Briefe vertraut. Er hatte gehofft, dass der Schwarzhaarige wirklich keine Hilfe brauchte und alleine zurecht kam.

Aber vermutlich hätte er wirklich nach England reisen müssen, vielleicht würde dann Harry nicht vor ihm in diesem schrecklichen Bett liegen. Immer wieder konnte Viktor die Stimme der Schulkrankenschwester hören und er wollte es nicht glauben. Harry musste leben. Er durfte nicht sterben. Es wäre nicht richtig.

„Nächstes Jahr ist die Quidditchweltmeisterschaft, Harry. Ich habe schon Karten für dich organisiert und wehe du kommst auf die Idee einfach nicht zu erscheinen...“, wisperte er leise.

Ohne das es Viktor überhaupt wollte lief ihm eine einzelne Träne über die Wange.
 

Ich fang ein Bild von dir
 

Und schließ die Augen zu
 

Dann sind die Räume nicht mehr leer
 

Lass alles Andere einfach ruhen
 

Ich fang ein Bild von dir
 

Und dieser eine Augenblick
 

Bleibt mein gedanklicher Besitz
 

Den kriegt der Himmel nicht zurück
 


 

„Viktor!“

„Du bist es wirklich!“

Der Angesprochene zuckte regelrecht zusammen, als er durch diese Worte aus seinen Gedanken gerissen wurde. Ohne die Hand von Harry los zu lassen, wandte er seinen Blick um und sah direkt in die Gesichter von Ron und Hermine.

„Also Professor McGonagall meinte, dass du bei Harry bist konnten wir es erst nicht glauben. Wann bist du denn angekommen?“

Viktor musste leicht lächeln, als er die Frage von Hermine hörte. Sie hatte sich wirklich kaum verändert. Natürlich hatte er auch während der letzten Jahre mit ihr regelmäßig Briefe geschrieben, doch es war immer etwas anderes, wenn die Menschen plötzlich wieder vor einem standen.
 

„Sobald ich vom Fall Voldemorts gehört habe konnte mich nichts länger in Bulgarien halten!“, antwortete er ehrlich.

„Ich habe eigentlich schon viel früher mit der Anwesenheit gerechnet... Immerhin hast du mich in fast jedem Brief nach Harry ausgefragt...“

Viktor seufzte leicht. Er konnte es wirklich nicht leugnen. Dadurch das er sich ständig Sorgen um den jüngeren Zauberer gemacht hatte, hatte er stets Hermine gefragt, ob es ihm auch wirklich gut ging.

„Harry, hat auch andauernd von dir gesprochen. Richtig schlimm.. Er hat sogar schon die Tage gezählt bis zur Quidditchweltmeisterschaft...“, mischte sich Ron ins Gespräch ein.

„Ehrlich?“

Viktor war wirklich überrascht. Er hatte nicht gedacht, dass sich Harry so sehr auf ihr Wiedersehen gefreut hatte. Natürlich hatte es bei ihrer Verabschiedung den Anschein gemacht, doch in den Briefen hatte er nie wieder davon gesprochen. Harry war wohl wirklich ein Fall für sich.

„Ja, Alter. Es ging immer nur noch „Viktor hier, Viktor da“... Richtig anstrengend auf Dauer!“

„Harry hat sich wirklich auf euer Wiedersehen gefreut, aber gleichzeitig hatte er immer Angst, dass ihr euch nicht mehr wiederseht. Seit dem Tod von Sirius hatte er sich sehr verändert...“

Viktor sah betroffen zu Hermine, die sich dem Bett näherte und sanft über die Wange von Harry strich.
 

„Der Tod von Sirius hat ihn viel mehr getroffen, als er es sicher jemals in einem Brief geschrieben hat. Seine letzte Familie hat er verloren und ich glaube er hat auch nie aufgehört sich Vorwürfe gemacht. Harry konnte das glaube ich auch nie richtig verarbeiten. Immerhin galt es dann kurz darauf Voldemort zu vernichten.. Er hat so versessen trainiert. Harry hat in seinem letzten Schuljahr sogar das Quidditch spielen aufgegeben, nur um sich besser auf den Endkampf vorbereiten zu können. Er hat so viel aufgegeben und nun liegt er hier...“

Viktor konnte das Gehörte kaum glauben und starrte Hermine regelrecht an, während ihr eine Träne über die Wange lief.
 

„Ginny musste seinen Job übernehmen. Sie ist zwar auch ein toller Sucher, immerhin ist sie ja meine kleine Schwester. Aber es war nicht mehr das Selbe. Harry hat gefehlt...“

Viktor seufzte leise als er die Worte von Ron hörte und sah nachdenklich in das blasse Gesicht von Harry. Vermutlich hätte er wirklich schon viel früher kommen müssen, er hätte sich um den Kleineren kümmern sollen. Wieso hatte er nur immer den Briefen geglaubt? Wieso hatte er nie tiefer nachgefragt?
 

#Flashback#
 

Hallo Viktor,

es tut mir Leid, dass ich dir schon so lange nicht mehr geschrieben habe. Aber ich war wieder einmal bei meinen Verwandten und sie mögen es nicht so, wenn ich Hedwig ständig raus lassen. Immerhin könnten die Nachbarn ja Fragen stellen, dabei glaube ich ja, dass die es nachts nicht einmal mitbekommen würden. Aber ich habe es mittlerweile aufgegeben mit meinem Onkel zu diskutieren.

Ich war in dem Sommer das letzte Mal bei meinen Verwandten. Nun bin ich 17... Volljährig. Es ist irgendwie seltsam. In der Magischen Welt kann ich nun tun was ich will. Ich kann offiziell Zaubern, Apparieren...

Das neue Schuljahr ist jetzt auch schon wieder einige Wochen alt und irgendwie ist alles wie vorher.

Unterricht, Hausaufgaben, Quidditchtraining.

Ich weiß gar nicht was ich dir erzählen soll. Es hat sich nicht viel für mich geändert.

Wie geht es dir? Wie läuft das Training?
 

Ich denk an dich.

Dein Harry
 

#Flashback Ende#
 

„Er hat nie etwas gesagt...“, murmelte Viktor nachdenklich.

In keinem seiner Briefe hatte Harry jemals ihm gegenüber erwähnt, dass er kein Quidditch mehr spielte. Ganz im Gegenteil, er hatte ihm immer erzählt wie die Spiele ausgegangen waren.

„Harry wollte nicht, dass du dir wegen ihm Sorgen machst. Er wollte nie, dass man sich seinetwegen sorgt... Sogar nach dem Kampf hat er sich nicht behandeln lassen. Er ist stattdessen in die Große Halle gekommen und hat geschaut, ob er helfen kann... Ich wünschte er hätte einfach mal seine Mitmenschen ignoriert und sich um sich gekümmert...“

Viktor drückte leicht die Hand von Harry, während er den Worten von Hermine lauschte. Ja, das war der Harry den er kennen gelernt hatte. Ein Junge der sich immer um alle anderen kümmerte, bevor er überhaupt darüber nachdachte wie es ihm selbst ging.

„Er hat wirklich nie etwas verlangt. Harry hat immer nur gegeben..“
 

„Hört auf!“, entfuhr es Viktor während er abwechselnd zu Ron und Hermine sah.

„Ihr tut gerade so als wäre Harry tot... als...“, fuhr er fort, musste jedoch abbrechen.

„Hat Madam Pomfrey nicht mit dir gesprochen oder Professor McGonagall?“

„Er wird immer schwächer... Irgendwas muss ihn getroffen haben und Madam Pomfrey sucht fieberhaft nach einer Lösung...“

„Das ist alles nicht wahr. Harry kann nicht einfach sterben. Er ist stark, versteht ihr. Ein einfacher Fluch kann ihn nicht einfach umbringen. Harry wird nicht sterben!“

Nein. Viktor wollte es nicht wahr haben. Es durfte nicht passieren. Harry durfte nicht sterben. Niemals durfte dies passieren. Er sollte doch leben.

„Ach Viktor...“
 

Der bulgarische Sucher konnte nicht zu Hermine sehen. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, er würde diesen mitleidigen Blick nicht ertragen.

„Oh Madam Pomfrey... „

Viktor blickte auf, als er den Ausruf von Hermine hörte und konnte im selben Augenblick die Schulkrankenschwester sehen. Sie war wieder in den Krankenflügel gekommen und näherte sich nun dem Bett von ihrem Patienten. Sie schenkte den Schülern ein kurzes Lächeln, bevor sie erneut ihren Zauberstab hob und einen Zauber sprach.

„Wie geht es ihm?“, fragte Viktor und gleichzeitig fürchtete er sich schon vor der Antwort.

„Er wird immer schwächer und ich kann nichts dagegen tun. Irgendein Zauber nimmt ihm seine ganze Energie und ich glaube nicht, dass er die nächste Stunde überleben wird...“

„Aber man muss doch etwas für ihn tun können!“
 

„Mr. Weasley, ich wünschte wirklich, dass ich etwas tun könnte. Harry hat das nicht verdient. Doch uns läuft die Zeit davon und wir wissen nicht einmal welcher Zauber es war...“

„Sie können doch nicht dabei zusehen wie er stirbt!“, sagte Viktor und sah entsetzt zu der Frau vor sich.

Vielleicht sollte er wirklich Harry von hier wegbringen. Irgendwo musste es doch einen Heiler geben, der ihm helfen konnte. Harry durfte nicht sterben. Nicht jetzt und vor allem nicht so.

„Mr. Krum, denken Sie wirklich, dass mir das leicht fällt? Glauben Sie wirklich, dass ich Harry den Tod wünsche? Dieser Junge hier hat alles verdient, aber nicht den Tod. Er hat es verdient zu Leben... Wenn ich könnte würde ich mit ihm tauschen. Ich würde mein Leben geben, nur damit er endlich sein Leben genießen kann. Aber so etwas ist nicht einmal in der magischen Welt möglich, also würde ich Sie bitten mir nicht solche Sachen vorzuwerfen!“

Viktor musste schlucken als er die Worte von Madam Pomfrey hörte und senkte betroffen seinen Kopf.
 

Er verfluchte in diesem Augenblick wirklich die ganze Welt. Wieso passierte so etwas? Warum musste Harry so leiden? Wieso durfte er nicht leben? Hatte er es denn nicht verdient? Das durfte doch nicht sein. Nein. Es konnte nicht sein.

„Ich hatte so gehofft dich noch einmal zu sehen...“, hörte Viktor eine leise Stimme.

Er erstarrte regelrecht, während er sein Blick zum Bett wandte und in die smaragdgrünen Augen von Harry sah. Kaum merklich drückte der Jüngere seine Hand, die Viktor immer noch hielt.

„Harry!“, wisperte er.
 

Du kamst zu mir
 

Vor jedem allerersten Ton
 

Als das Zeitglas unerschöpflich schien
 

Du hast gelebt
 

In jedem Sturm mit mir gekämpft
 

Nie etwas verlangt
 

Nur gegeben und geschenkt


 


 

„Wie geht es dir?“

Viktor konnte es kaum glauben. Der Schwarzhaarige war wirklich wach und blickte ihn an. Nie vorher war ihm aufgefallen wie wunderschön dessen Augen waren. Harry war einfach eine Schönheit.

„Etwas schlapp...“

„Was schaut ihr so als wärt ihr auf einer Beerdigung...“

„Oh Harry...“, konnte Viktor Hermine wispern hören und er selbst konnte nichts anderes als mit sich selbst zu kämpfen.

Er war eigentlich nie jemand gewesen der schnell in Tränen ausbrach, doch in diesem Augenblick war ihm einfach nur zum Heulen zumuten. Harry war wach, doch trotzdem würde er sterben. Es würde keine Rettung für Harry geben. Er würde ihn verlieren. Endgültig. War das denn fair?

„Mr. Potter, Harry,...“, fing schließlich die Schulkrankenschwester an und Viktor musste seufzen.
 

„Nein, sagen Sie es nicht, Madam Pomfrey. Ich will es nicht hören, denn glauben Sie mir, ich kann es spüren. Niemand soll es aussprechen, denn sobald Sie es sagen wird es wahr. Bitte, erfüllen Sie mir den Wunsch und lassen mir die Hoffnung, dass es alles nur ein Traum ist... Vielleicht wache ich ja wirklich gleich im Gryffindorschlafsaal auf und fluche weil ich heute Zaubertränke habe...“

Die Worte von Harry brachen Viktor beinahe das Herz, doch er konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. Vielleicht würde er in dessen Situation genauso reagieren. Denn wer wusste schon wie man reagierte, wenn man im Sterben lag?

„Geht es allen gut?“

„Harry!“
 

„Nein, Hermine, bitte. Ich will wissen ob es meinen Freunden gut geht!“

„Ja, Harry, die Meisten haben einige Schrammen. Aber es geht ihnen gut. Nur Professor Dumbledore ist-“

„Ich weiß. Ich war dabei als er gestorben ist. Aber er wusste, dass er den Kampf nicht überleben wird. Er hat es mir immer gesagt. Er hat immer gesagt, dass es sein letzter Kampf sein würde und ich hatte auch immer gehofft, dass es mein letzter Kampf ist.. doch hatte ich nicht geglaubt, dass ich... nun ihr wisst schon!“

Viktor fühlte sich mies, während er den Gryffindor beobachtete, der seinen Freunden ein Lächeln schenkte. Harry versuchte selbst in diesem Augenblick stark zu sein. Er wollte für sie alle da sein und das obwohl er vermutlich die nächsten Stunden nicht überleben würde. Wieso musste es ausgerechnet Harry treffen, wieso ausgerechnet die Person die es am allerwenigsten verdient hatte?

„In Hogwarts gibt es neue Gerüchte...“
 

Viktor zog eine Augenbraue in die Höhe, während er zu Ron sah, der leicht grinste, wobei in dessen Augen auch die unvergossenen Tränen standen.

„Welche denn?“

„Es wird gemunkelt, dass der große Quidditchstar Viktor Krum den großen Helden Harry Potter geküsst hat... und daraufhin ist unser Held erst einmal umgekippt!“

„Ronald, das ist nicht witzig!“

„Lass ihn, Hermine!“

Viktor sah zu Harry und ignorierte in diesem Augenblick gekonnt die Anwesenheit von dessen besten Freunden. Den Kuss hatte er beinahe vergessen.

„Mein erster Kuss und ich kippe einfach um...“

„Ich bin halt so unwiderstehlich...“, versuchte Viktor zu scherzen, auch wenn ihm wirklich nicht danach war.

„Vielleicht sollte der unwiderstehliche Quidditchstar diesen Kuss wiederholen, damit die Gerüchte in Hogwarts noch etwas angeheizt werden...“
 

Viktor sah Harry in die Augen und konnte es nicht glauben. So kannte er den Schwarzhaarigen wirklich nicht. Dieser war ihm gegenüber immer eher schüchtern gewesen. Doch vermutlich war nun für Schüchterheiten wirklich keine Zeit mehr.

„Hmmm... dann lassen wir mal neue Gerüchte entstehen...“, wisperte Viktor und beugte sich zu Harry.

Sanft legte er seine Lippen auf dessen und strich sanft mit der Zunge darüber. Kurze Zeit später öffnete Harry seine Lippen einen Spalt und gewährte so dem Älteren Einlass. Innerhalb kurzer Zeit entstand ein zärtlicher Kuss.

„Chrm Chrm“

Viktor löste sich widerwillig von Harry, als er das Räuspern hörte und sah seufzend zu Madam Pomfrey.

„Ich möchte nicht, dass mein Patient erstickt...“, sagte die Krankenschwester und lächelte leicht, bevor sie wieder den Krankenflügel verließ.

„Diese Frau...“, murmelte Viktor seufzend.
 

„...sie meint es nur gut!“, konnte er Harry leise sagen hören.

„Das stimmt...“

Zärtlich strich er dem Schwarzhaarigen über die Wange und hauchte ihm noch einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Ich denke das wird der Gerüchteküche gut tun... Ron, es liegt jetzt an dir, dass die Gerüchte sich verbreiten...“

Viktor musste leicht lachen, als er den Scherz von Harry hörte und gleichzeitig wusste er, dass es ihm nicht einmal stören würde. Von ihm aus konnte die ganze Welt erfahren, dass er den Schwarzhaarigen geküsst hatte und er würde niemals seine Gefühle leugnen. Er hatte sich in Harry Potter verliebt.

„Harry, ich habe mich in dich verliebt. Vermutlich wollte ich mir diese Gefühle einfach nie eingestehen, immerhin haben uns so viele Kilometer getrennt. Doch jetzt weiß ich, dass ich dich wirklich liebe. Du bist eine wundervolle Person und ich wünschte ich hätte die Gefühle schon eher erkannt...“, sprach Viktor leise und seufzte.

Wieso erkannte er gerade jetzt seine Gefühle? Wieso war es ihm nicht schon vor drei Jahren bewusst gewesen? Wieso? Wieso? Wieso?
 

„Ich liebe dich auch, Viktor... seit drei Jahren. Ich wollte es nie wahrhaben, da ich Angst hatte vor deiner Reaktion. Nie hätte ich geglaubt, dass du jemals meine Gefühle erwidern würdest und jetzt tut es mir Leid. Vielleicht hätte ich viel früher dazu stehen sollen... denn jetzt muss ich dich alleine lassen und das tut mir weh. Viktor, ich wünschte ich könnte noch viel länger ein Teil von deinem Leben sein. Ich hätte dir so gerne beim Quidditch spielen zu gesehen, ich wäre so gerne mit dir durch Bulgarien gereist... Viktor, ich wollte immer einen Platz in deinem Herzen haben und jetzt... jetzt ist alles zu spät. All unsere Wünsche sind vergebens... Es tut mir Leid, es tut mir so unendlich Leid, Viktor.“

„Nein, Harry, bitte. Dir darf es nicht Leid tun. Harry, ich bin dankbar für jeden einzelnen Moment mit dir an meiner Seite. Ich möchte nicht, dass wir irgendetwas bereuen, denn das könnte ich nicht. Du bist ein Teil von meinem Leben und wirst es immer bleiben. Du bist in meinem Herzen und das nicht nur seit heute. Harry, ich danke dir. Ich danke dir für jeden einzelnen Moment...“, wisperte Viktor.
 

Er bekam gar nicht mit wie sich Hermine und Ron ein Zeichen gaben, nur um kurze Zeit später den Krankenflügel zu verlassen. Für den Bulgaren zählte im Augenblick nur Harry und der Augenblick.

„Legst du dich zu mir?“

„Natürlich...“, antwortet er und legte sich beinahe sofort neben dem Schwarzhaarigen.

Er zog ihn in eine sanfte Umarmung, während sich dieser an ihn kuschelte. Immer wieder hauchte Viktor Harry einen Kuss auf die Stirn.

„Ich danke dir, dass ich an deiner Seite sein durfte. Ich danke dir für jeden einzelnen Brief, Harry. So oft habe ich überlegt ob ich nach England reisen soll, aber du hast nie darum gebeten...“, sagte er leise.

„Ich wollte nie, dass du dir Sorgen machst. Immerhin solltest du dich auf deine Karriere konzentrieren...“
 

„Harry, für dich hätte ich alles aufgegeben. Was nützt mir die tollste Karriere, wenn es dir schlecht geht? DU bist es der Wichtige ist, alles andere ist egal...“

„Viktor, ich danke dir... und egal was passieren wird... bitte vergiss nie, dass ich dich liebe und du mir mit deinen Briefen immer geholfen hast...“

Der bulgarische Sucher strich Harry sanft über die Wange, bevor er ihm erneut einen zärtlichen Kuss auf die Lippen gab.

„...Ich liebe dich, Viktor, vergiss das nie...“, murmelte der Schwarzhaarige leise, bevor er die Augen schloss.

Viktor strich weiterhin sanft über dessen Wange, während ihm die Tränen über die Wange liefen. Die Worte von Harry waren so endgültig gewesen und auch ohne medizinisches Verständnis wusste Viktor, dass gerade seine große Liebe in seinen Armen gestorben war.

Harry Potter war wenigen Stunden nach der Vernichtung von Voldemort gestorben. Er hatte es nicht geschafft. Es war alles umsonst gewesen. Viktor hatte das verloren was ihm am wichtigsten gewesen war.
 

Hast mir gezeigt
 

Was wirklich wichtig ist
 

Hast mir ein Lächeln gezaubert
 

Mit deinem stillen blick
 

Ohne jedes Wort
 

Doch voll von Liebe und Leben
 

Hast so viel von dir
 

An mich gegeben
 


 

Noch nie in seinem Lebten hatte sich Viktor so schlecht wie in diesem Augenblick gefühlt. Die letzten Tage waren an ihm regelrecht vorbei gezogen. Seit dem Tod von Harry hatte er alles nur noch am Rande wahrgenommen. Er hatte nicht einmal mitbekommen wie Madam Pomfrey wieder in den Krankenflügel gekommen war und den Todeszeitpunkt von Harry festgestellt hatte.

Ihre tröstende Worte hatte er kaum verstanden. Es war ihm auch egal gewesen. Wichtig war für ihn nur Harry gewesen, den er in seinen Armen gehalten hatte. Schon beinahe gewaltvoll hatte die Krankenschwester ihn dazu zwingen müssen den Jungen los zulassen. Es hatte ihm beinahe das Herz gebrochen.
 

Vor allem als dann Harrys Freunde in den Krankenflügel gestürmt waren und an dessen Bett zusammengebrochen waren. Doch selbst in dem Augenblick hatte er nicht seinen Blick von Harry wenden können. Ein Lächeln hatte dessen Gesicht geziert, er war glücklich gestorben und das war vermutlich der einzige Trost den Viktor noch hatte. Immer wieder machte er sich Vorwürfe, dass er nicht schon viel früher nach Hogwarts gekommen war. Er hatte so viel Zeit mit Harry versäumt.

Aber trotzdem wusste Viktor, dass Harry in seinem Herzen weiterleben würde. Er würde den Schwarzhaarigen nie vergessen und sich stets an die wenigen Momente mit diesen erinnern. Nie würde er seinen ersten richtigen Kuss mit Harry vergessen, nie würde er ihre erste Begegnung vergessen oder gar ihr Treffen am See. Damals war es zwar mehr oder weniger ein erzwungenes Treffen von Hermine gewesen, doch es war der Beginn etwas wunderbarem gewesen. In diesem Augenblick hatte er Harry richtig kennen gelernt und vermutlich war es auch der Moment gewesen, in dem sich ein Teil von ihm in den mutigen Gryffindor verliebt hatte.
 

„Ich werde dich nie vergessen...“, wisperte Viktor leise und schluckte tief.

Nun stand er also hier. Am Grab seiner großen Liebe. Dieser war direkt neben dem Grab seiner Eltern begraben worden und der einzige Trost für Viktor war, dass er nun bei seiner Familie war. Er würde seine Eltern wiedersehen und auch seinen Paten. Vielleicht würde nun Harry glücklich werden. Viktor würde es sich wünschen.

Die Beerdigung hatte der bulgarische Sucher kaum wahrgenommen. Es waren zahlreiche Menschen da gewesen bei denen sich Viktor nicht einmal sicher war, ob sie Harry überhaupt persönlich gekannt hatten. Der Zaubereiminister war anwesend gewesen und hatte Harry noch einmal gedankt. Zahlreiche Schüler von Hogwarts waren gekommen und hatten dem Schwarzhaarigen Lebewohl gesagt. Selbst dessen Muggelverwandten waren da gewesen und Viktor hatte sogar den Eindruck gehabt, dass sie trauerten. Zumindest soweit es solchen Menschen möglich war.
 

Doch das Schlimmste war gewesen, als Minerva McGonagall als neue Schulleiterin nach vorne getreten war und sich bei Harry für alles bedankt hatte. Die Rede war einfach ergreifend gewesen.
 

#Flashback#
 

Minerva McGonagall trat nach vorne und legte ihr Hand auf den weißen Sarg, bevor sie sich leise räusperte.

„Ich kann mich noch genau erinnern als Harry vor fast sieben Jahren das erste Mal nach Hogwarts gekommen ist. Er war einer unter vielen Schüler, doch trotzdem war er von Anfang an etwas besonderes. Natürlich werden jetzt viele sagen, dass er immerhin der Junge der lebt war. Doch was bedeutet so eine Bezeichnung schon? Jeder in der magischen Welt kennt seinen Namen, doch ich glaube nur die wenigsten haben ihn kennen gelernt.

Ich kann selbst nicht sagen, ob ich ihn überhaupt richtig kennen gelernt habe. Doch trotzdem habe ich ihn nie anders behandelt. Er war ein Schüler meines Hauses, der mich mehr als nur einmal stolz gemacht hat. Mit gerade einmal elf Jahren hat er sich schon für seine Mitschüler eingesetzt. Selbst wenn er dafür einige Regeln gebrochen hat. Dank Harry hat Gryffindor mehr als nur einmal den Hauspokal und auch den Quidditchpokal gewonnen. Er kam ganz nach seinem Vater, doch gleichzeitig war er ganz anders.
 

Harry hatte mehr von Lily, als er wahrscheinlich selbst wusste. Er war durch und durch ein Gryffindor, mutig wie ein Löwe.

In den vergangenen Jahren habe ich so viel von ihm miterlebt. Ich habe ihn lachen sehen, ich habe ihn weinen sehen und ich wünschte ich hätte ihn auch glücklich gesehen. Er hat uns alle gerettet. Er hat sich Voldemort gestellt. Harry hat bis zum Schluss für uns alle gekämpft und er hat gewonnen. Doch das Leben ist grausam. Nun da endlich der Zeitpunkt gekommen war, dass Harry leben konnte wurde er aus diesem Leben gerissen.

Er musste uns verlassen. Er musste seine Freunde zurücklassen, seine Liebe... er hat uns gerettet und musste einen teuren Preis zahlen. Harry ist ein Held und wird es immer sein. Doch manchmal ist der Preis zu hoch den man für den Frieden zahlen muss.
 

Ich werde Harry Potter nie vergessen und ich würde mir wünschen, dass ihr in auch nie vergesst. Aber behaltet ihn nicht als Junge, der überlebt hat in Erinnerung. Behaltet ihn als siebzehnjährigen Zauberer in Erinnerungen. Als Junge, der mit euch zur Schule gegangen ist, der mit euch gelernt hat, der mit euch Quidditch gespielt hat. Behaltet Harry so in Erinnerung wie er ihn kennen gelernt habt. Als liebenswürdigen jungen Mann, der seine Freunde geliebt hat.“, sprach Minerva und verneigte sich dann vor dem Sarg.

„Ich danke dir Harry und ich hoffe, dass es dir nun besser geht!“
 

#Flashback Ende#
 

Die Worte hatten Viktor wirklich berührt und er wusste, dass es Harry wohl gefallen hätte. Immerhin hatte er wirklich immer nur ein normaler Junge sein wollen. Einfach nur Harry. Der bulgarische Sucher hatte sich immerhin auch in diesen gewöhnlichen Jungen verliebt. Er liebte nicht Harry Potter, nein er liebte den Menschen hinter dem Namen.
 

Ich schau zurück
 

Auf eine wunderschöne Zeit
 

Warst die Zuflucht
 

Und die Wiege meines Seins
 

Du hast gekämpft
 

Und jeden Moment mit mir geteilt
 

Ich bin stolz auch jetzt
 

An deiner Seite zu sein
 

Viktor musste seufzen während er langsam einen Schritt auf das Grab zu ging. Es fiel ihm sehr Abschied zu nehmen. Doch trotzdem wusste er, dass es nun an der Zeit war. Die Menschenmassen waren schon lange verschwunden und nun konnte er sich verabschieden.

Mit schweren Schritten näherte er sich langsam dem Grabstein und blickte diesen einen Augenblick einfach nur an.
 

Harry James Potter

31.07.1980

01.05.1998

Diese Sonne sank bevor es Abend wurde
 

Viktor legte eine weiße Rose auf das Grab des Schwarzhaarigen, bevor er schließlich auf die Knie ging. Tränen liefen über seine Wangen, während er tief durch atmete.

„Ich hoffe dir geht es nun besser und du bist bei deinen Eltern...“, wisperte er leise und versuchte zu lächeln.

„Es ist alles so schrecklich leer ohne dich, doch ich habe die Hoffnung, dass wir uns wiedersehen. Harry, du musst da oben auf mich warten, hörst du? Ich verweile nur noch eine Weile auf der Erde... bis auch irgendwann meine Zeit vorbei ist. Dann komme ich zu dir und dann kannst du mir den Himmel zeigen. Wie findest du das?“

Viktor seufzte traurig und atmete tief durch.
 

„Du fehlst mir wirklich mein Kleiner. Auch Ron und Hermine vermissen dich. Ich glaube ganz Hogwarts vermisst dich. Sogar Draco Malfoy macht den Anschein als wäre er traurig. Vermutlich weil er seinen Lieblingsfeind verloren hat. Du hast eine große Lücke zurück gelassen. Aber ich werde für dich leben, hörst du. Ich werde all die schönen Dinge erleben. Ich werde die Welt bereisen. Nur für dich. Aber als erstes werde ich nächsten Sommer die Quidditchweltmeisterschaft für dich gewinnen...“, murmelte Viktor und holte dann etwas aus seinem Umhang.

„Niemand soll auf der Ehrentribüne sitzen, niemand hat deinen Platz verdient... Ich habe es dir versprochen!“, fuhr er fort und legte eine Eintrittskarte für die Quidditchweltmeisterschaft auf das Grab.
 

„Ausgestellt für Harry Potter... Ich hoffe für dich mein Freund, dass du mich von dort oben anfeuern wirst. Ich werde für dich gewinnen...“

Viktor erhob sich langsam und sah noch einmal lächelnd zum Grab.

„Ich werde nun gehen, aber keine Angst. Ich werde dich bald wieder besuchen und dann werde ich dir die tollsten Geschichten erzählen. Ärgere solange im Himmel deine Eltern und deinen Paten. Sie sind sicher froh dich wieder zu haben. Sag ihnen von mir, dass sie auf dich aufpassen sollen... bis ich in ein paar Jahren den Job übernehmen werde...“, murmelte Viktor leise, bevor er schließlich disapparierte.
 

Ich lass dich gehen
 

Und wünsch dir alles Glück der Welt
 

In diesem Augenblick
 

Bist du das Einzige was zählt
 

Lass dich fallen
 

Und schlaf ganz einfach ein
 

Ich werde für immer an deiner Seite sein
 


 


 

Brief aus dem Himmel

An meine geliebte Familie und Freunde, etwas das ich euch sagen möchte.

Als erstes sollt ihr wissen, ich bin gut angekommen.

Ich schreibe euch vom Himmel, wo ich wohne.

Wo es keine Tränen der Trauer mehr gibt, nur ewige Liebe. Bitte seit nicht unglücklich, nur weil ich

nicht mehr zu sehen bin. Denkt daran, dass ich jeden Morgen, jeden Mittag, und jede Nacht bei euch bin.

An dem Tag, als ich euch verlassen musste, als mein Leben auf der Erde vorüber war, las der Himmel mich auf und umarmte mich, und er sagte:

"Ich heiße dich willkommen. Es ist gut, dich wieder zu haben, du wurdest vermisst, als du fort warst.

Wie von deiner geliebten Familie, sie werden später auch hier sein.

Ich brauche dich hier so nötig, als Teil meines großen Plans. Es gibt so viel, das wir tun müssen, um den sterblichen Menschen zu helfen."

Dann gab man mir eine Liste der Dinge, die ich für euch tun soll. Der größte Teil meiner Liste ist, euch zu beobachten und für euch zu sorgen.

Und ich werde bei euch sein, jeden Tag, jede Woche und jedes Jahr.

Und wenn ihr traurig seid, bin ich da, die Tränen abzuwischen.

Und wenn ihr nachts im Bett liegt, die Alltagsmühen in die Flucht geschlagen sind, bin ich in der Mitte der Nacht bei euch.

Wenn ich an mein Leben auf der Erde denke und all die Jahre voll Liebe, sie müssen euch Tränen bringen, weil ihr nur menschlich seid.

Habt bitte keine Angst zu weinen, das erleichtert den Schmerz, bedenkt, es gäbe keine Blumen, wenn es nicht auch Regen gäbe.

Ich wünschte, ich könnte euch sagen, was das Leben noch alles vor hat. Aber wenn ich es täte, würdet ihr es nicht verstehen.

Aber eins ist sicher, obwohl mein Leben auf der Erde vorüber ist, bin ich euch näher, als ich je vorher war.

Ich bin gar nicht weit von euch entfernt, ich bin nur jenseits des Hügels.

Ihr habt steinige Wege vor euch und viele Berge zu erklimmen, aber gemeinsam können wir es schaffen, einen Tag nach dem anderen.

Es war immer meine Philosophie, und ich hoffe für euch auch, dass, wenn du der Welt etwas gibst, wird die Welt dir etwas geben.

Wenn du jemanden in Kummer und Schmerz helfen kannst, dann kannst du am Abend

sagen: "Mein Tag war nicht vergebens. Und ich bin jetzt zufrieden, dass mein Leben etwas wert war,

weil ich weiß, dass ich jemanden, dem ich begegnete, zum Lachen brachte."

Wenn du also jemanden triffst, der niedergeschlagen und in gedrückter Stimmung

ist, reich ihm deine Hand und hilf ihm auf, während du vorüber gehst.

Wenn du die Straße entlang gehst und ich komme dir in den Sinn, dann gehe ich in deinen Fußspuren gerade einen halben Schritt hinter dir.

Und wenn du diese sanfte Brise oder den Wind auf deinen Gesicht fühlst, das bin ich, der dich fest drückt oder nur sanft umarmt.

Und wenn es für dich Zeit ist, deinen Körper zu verlassen, um frei zu sein, denke daran, dass du nicht gehst, sondern hierher zu mir kommst.

Und ich werde euch immer lieben aus diesem Land hier oben.

(Verfasser unbekannt)


 


 


 

+++++
 

Reviews?

*liebschaut*
 

P.S.

*Taschentücher verteilt*

Spätestens beim Schreiben von McGonagalls Rede musste ich auch weinen... ;(



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hao
2011-10-29T16:57:59+00:00 29.10.2011 18:57
Also ein Taschentuch kann ich sehr gut brauchen *den vollgeheulten pulli auszieh*
Das ist die beste Story die ich seit langem gelesen habe
*daumen hoch*
alles sehr schön und es war mal interessant eine Fic aus Viktors Sicht zu lesen.
Was ich ein schade finde, ist das kleine Rechtschreibfehler drin sind, aber nicht wirklich schlimm.
Mach weiter so^^
Von:  mathi
2010-09-14T23:13:00+00:00 15.09.2010 01:13
wahnsinn...
der schluss war wirklich scheiße traurig...
aber wirklich verdammt gut geschrieben.
wenigestens ist harry nun bei seinen Eltern und Sirius.
hoffe irgendwann, wird er sich wieder mit viktor treffen
mathi


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