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snowbird

von

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Prolog

Snowbird
 


 

YuGiOh…Kazuki Takahashi
 

Kalte, eisige Böen wehten um die Ecken des Stadthauses in Domino, direkt gegenüber der alten Bastion und der Wind heulte. Es war nur noch eine Woche bis Weihnachten und unter dem seit ebenfalls beinahe einer Woche ununterbrochen tobende Schneesturm, schien die Stadt beinahe wie ausgestorben. Nur eine einzelne Gestalt in einem dicken Mantel saß an diesem späten Abend auf einem kleinen Aussichtsturm am Ende des schneebedeckten Gartens und zog den dicken weißen Pelzmantel enger um sich.

Wenn doch nur endlich die Gäste abreisen und der Sturm nachlassen würde!

Nur wegen den Hausgästen, die zum 18. Geburtstag des einzigen Sohnes der Familie angereist waren und dem tobenden Schneesturm, konnte Katsuya sich nicht wie sonst aus dem abgelegenen Gartentor schleichen, um in der kleinen Kapelle der Bastion zu beten und seine Sünden zu beichten. Seit über einer Woche versuchte er schon den Garten zu verlassen, aber immer wenn er sich der Gartenpforte näherte, wurde sie aufgehalten.

So auch dieses Mal. Eine Hand legte sich auf seine Schuler und hinter ihm erklang eine wohlbekannte, leicht strafend klingende Stimme, „Aber mon petit, wohin möchtest du bei diesem schrecklichen Wetter?“

Voller Enttäuschung schon wieder erwischt worden zu sein, drehte Katsuya sich um und sah in das runzlige Gesicht seines alten Kindermädchens, Mai, „Warum tauchst du jedes Mal auf, wenn ich den Garten verlassen will? Papa hat dir wohl befohlen mich nicht mehr aus den Augen zu lassen…“

„Oui.“. lautete die amüsierte Antwort und Katsuya fühlte nun, wie sein ehemaliges Kindermädchen ihn am Arm ergriff und über die verschneiten Wege in Richtung des großen Hauses führte. Er warf dabei einen Blick auf Mai und seine Wut verrauchte, die Frau sah unglaublich verfroren und müde aus, „Setz dich noch etwas vor den Kamin oder geh ins Bett, Mai.“ Sie wollte sofort protestieren, aber Katsuya schüttelte nur den Kopf und ließ sie nicht zu Wort kommen, „Ich verspreche dir, dass ich mich auch hinlegen werde…Es ist schon spät.“ Mai musterte den blonden Jungen, dann wandt sie sich den Personalunterkünften zu und verschwand.

Katsuya seufzte und lief behände die vereisten Stufen zur Seitentür hinauf und schlüpfte in das angenehm warme Innere des Hauses. Eilig legte er den Mantel ab und trat in sein Schlafzimmer, um sich bettfertig zu machen. Kaum hatte sein Kopf das Kissen berührt, schlief der Junge ein.
 

Zwei Tage später saß Katsuya neben Mai in der Kutsche und sah seufzend aus dem Fenster. Noch immer trieb ein eisiger Wind Schneeflocken über die weiße Landschaft, aber dennoch hatte das Toben endlich doch noch nachgelassen. „Das ist wie am Tag deiner Geburt.“, Mai war seinem Blick gefolgt und lächelte, „Das Haus war…“

„…eingeschneit. Papa konnte nicht rechtzeitig zu Maman gelangen und sah mich wegen dem Sturm erst zwei Wochen später.“, zu oft hatte der siebzehnjährige Junge diese Geschichte, die sich in zwei Tagen zum 18. Mal jähren sollte, schon gehört. Er klang reichlich verstimmt, aber Mai lachte nur ihr erstaunlich mädchenhaftes Lächeln, „Oui, mon petit.“

Die Kutsche hielt vor dem Ladengeschäft und Mai bedeutete ihrem Schützling auszusteigen, „Ich werde dich in zwei Stunden wieder abholen.“ „Willst du nicht mit hinein kommen?“, Katsuya war überrascht, als Mai den Kopf schüttelte, „Mit 18 Jahren sollte ein junger Gentleman kein Kindermädchen mehr brauchen, um seinen Anzug anzuziehen.“ Ihr blonder Schützling lächelte nur und verschwand schließlich im Inneren des Geschäftes.
 

Die Klingel verkündete sein Eintreten, aber dennoch schien die kleine Schneiderei auf den ersten Blick verlassen zu sein. Katsuya sah sich suchend um, dann blitzen seine blauen Augen auf und nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Kutsche wirklich schon auf dem Heimweg war, verließ er den Laden eilig wieder.

Er eilte, den Kopf immer gesenkt und das Gesicht hinter dem dicken Schal versteckt haltend, über die verschneiten Bürgersteige. Sein Ziel stand fest, der Junge wollte in die kleine Kapelle der Bastion, wo er mit dem Priester sprechen wollte. Schon lange stand für Katsuya fest, dass er sein Leben Gott widmen und ins Kloster gehen wollte. Bislang hatte sich der blonde Junge aber noch nicht getraut es seinen Eltern zu gestehen und so erhoffte er sich nun einen Rat von dem Priester, der ihn sogar schon getauft hatte.
 

„Genau, wie ich es mir gedacht habe…“, der blonde Junge schrak zusammen, als sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte und die Stimme seines Vater das Gespräch zum Verstummen brachte, „Geh zur Kutsche, Katsuya.“ Alleine die Tatsache, das sein Vater nicht wie sonst den Kosenamen ‚Joey’ verwendete, ließ ihn sofort und ohne Widerspruch gehorchen. Er warf dem alten Priester noch einen entschuldigenden Blick zu, bevor er von dem starken Arm seines Vaters zur Kutsche geführt wurde.

Niemand widersprach Maximillion Pegasus, auch sein Sohn wagte das nicht. Statt dessen saß er still auf seinem Platz in der Kutsche und wünschte sich ganz woanders hin. Er fühlte den Blick der silbernen Augen seines Vaters auf sich ruhen und er wusste, dass sein Vater eine Erklärung von ihm haben wollen würde. Mehrfach räusperte sich der Junge, bis er seiner Stimme wieder traute, dann platzte er einfach mit seinem Wunsch heraus, „Ich möchte ins Kloster gehen, Papa.“

Katsuya traute sich nun nicht den Blick von seinem Vater zu nehmen, um seine Reaktion irgendwie vorhersehen zu können. Aber, Pegasus’ Miene blieb weiterhin vollkommen unlesbar und er schwieg erst einmal ein paar Sekunden, bevor er nickte, „Du sollst deinen Willen haben, Katsuya.“

„Danke!“, Katsuya strahlte begeistert, aber sein Vater hob die Hand und unterbrach ihn, „Ich dachte, du wärst noch nicht so weit und es graute mir davor dich aus meinem Haus zu lassen…Aber, wenn du deine Familie verlassen willst, dann soll es so sein…“ Sämtliche Farbe wich aus dem Gesicht des Jungen, aber sein Vater sprach dennoch ungerührt weiter, „Du weißt, dass Graf Kaiba den Wunsch geäußert hat, dich als Gefährten für seinen Sohn und für deine weitere Ausbildung mit nach Brasilien zu nehmen. Bislang habe ich immer gezögert, Joey. Du erschienst mir zu klein, zu jung…Aber, wenn er heute von dem Ausflug zurückkommt, wird er meine Zustimmung erhalten.“

Der verschreckte Junge rutschte weiter in die Ecke des Sitzes und kaum das einer der Diener die Kutschentür geöffnet hatte, sprang der Blonde hinaus und verschwand in sein Zimmer. Dort fiel er weinend in sein Bett und vergrub sein Gesicht in den weichen Kissen. Er wickelte sich die Fransen der hellblauen Tagesdecke um die Finger und schickte ein Stoßgebet nach dem anderen zum wolkenverhangnen Himmel empor.
 

Drei Tage später stand Katsuya auf dem Dock und wartete auf das winzige Schiff, dass ihn zu dem großen Segelschiff, das vor dem Hafenbecken vor Anker lag, bringen sollte. Einzig und allein sein Vater hatte ihn zum Hafen begleitet und musterte seinen Sohn nun nachdenklich, während Graf Kaiba sich zurückgezogen hatte und ihnen so genug Privatsspähre für ihre Verabschiedung zu lassen, „Du hast nichts vergessen, Joey?“

„Nein, Papa.“

Es schmerzte auch Pegasus sein einziges Kind so gehen zu lassen und am liebsten hätte er Joey wieder mit zurückgenommen und den Grafen alleine fahren lassen. Aber die Vorstellung das sein Sohn in einem Mönchskloster verschwinden sollte, war noch viel schmerzhafter. Seiner Meinung nach war ein Wesen wie Joey dazu bestimmt geliebt zu werden und nicht hinter Klostermauern zu verstauben!

„Joey…“, eine Pfeife schrillte und Pegasus wich vor den ernsten braunen Augen seines blonden Sohnes zurück, „Gott sei mit dir, mein Sohn.“

Der Junge nickte und trat tränenblind zu Graf Kaiba, der ihn sofort in ein ablenkendes Gespräch verwickelte, bis die Reisenden schließlich das kleine Schiff bestiegen und den sicheren Hafen verließen.

Maximillion Pegasus sah dem großen Segler noch lange nach.
 

Der hämmernde Rhythmus der Trommeln, der überwältigende Geruch nach Kaffee und die flirrende Hitze waren die ersten Eindrücke, die Katsuya von Santos, der Hafenstadt von Sao Paulo gewann. Im Gleichlang mit den Trommeln schleppten schwarze Sklaven die Kaffeesäcke von Bord. „Es wird nicht mehr lange dauern, Katsuya.“, Graf Gozaburo war an seine Seite getreten, „Bald dürfen auch wir das Schiff verlassen.“ Der blonde Junge nickte nur fahrig, seine Herz schlug im Takt der fremden Musik und auch seine Ängste stiegen und fielen mit ihr. Er sehnte sich nach dem Festland, und danach endlich nicht mehr den Naturgewalten so hilflos ausgeliefert zu sein. Aber er fürchtete sich auch davor den Segler zu verlassen und seinem neuen Leben als … Gefährte für einen jungen Grafen zu beginnen…Was würde passieren, wenn er von ihm enttäuscht wäre? Würde er ihn, mit seinen Kaffeebohnen auf dem nächsten Segelschiff wieder zurück schicken?

Heimweh überkam den Jungen und er schloss die Augen.

Er war alleine.

In einem fremden Land.

Dessen Sprache er nicht verstand.

Dessen Leute er nicht kannte.

Er war alleine.

Als er wieder aufblickte, sah er als erstes die Stiefel eines Mannes, die achtlos neben ihm auf der Reling platziert worden waren und als er den Kopf weiterhob, bemerkte er, dass strahlend blaue Saphiraugen ihn mit unverhohlenem Interesse musterten.

Hastig sprang Katsuya auf und wich vor dem Fremden, der ihn weiterhin neugierig und etwas arrogant musterte, zurück. Er stolperte über irgendetwas und landete unsanft auf den harten Deckplanken, aber als sich der Fremde näherte, kam er sofort wieder auf die Beine und floh vor den kalten blauen Augen und dem spöttischen Lachen.

Erst in der großzügigen Kabine, die er sich mit Graf Kaiba geteilt hatte und nachdem er die Tür hinter sich ins Schloss geworfen hatte, wagte der Junge es wieder etwas zu entspannen. Er ließ sich auf das große Sitzkissen fallen und rang nach Atem, während sein älterer Reisegefährte ihn überrascht musterte, „Was ist los, Katsuya? Du wirkst, als wärst du einem Geist begegnet?!?“ „Es war der Teufel selbst.“, gelang es ihm zu antworten, aber die Verwirrung auf den Zügen des Älteren verschwand, als plötzlich hinter ihm das gleiche kalte Lachen ertönte.

Schmunzelnd drehte der ältere Mann sich nun um, „Seto, du schlimmer Junge, du sollst dem armen kleinen Jungen doch keine Angst einjagen!“ Aber der große, schlanke Seto lächelte nur, während er den Jüngeren nun musterte, „Es lag nicht in meiner Absicht, Vater.“ Fragend blickte er zu Katsuya hinüber und sein Vater schüttelte den Kopf, „Ach, wo bleiben meine Manieren. Katsuya, darf ich dir Seto, vorstellen? Er ist mein jüngerer Sohn und der Herr über unsere Plantagen, seit ich meine Zeit lieber mit Reisen verbringe.“, Katsuya atmete erleichtert auf, dass es sich um den jüngeren Sohn handelte, aber die Erleichterung wurde gleich wieder zur Nichte gemacht, als Gozaburo weitersprach, „Er ist hier, um uns behilflich zu sein, wenn wir an Land gehen und für den Weg zur Plantage.

„Seid ihr bereit das Schiff zu verlassen?“, der junge Graf hatte sich nun wieder zu seinem Vater umgedreht, der enthusiastisch nickte, „Mehr als bereit, Seto.“ Katsuya folgte nun schweigend, als sie an Deck traten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2014-11-27T15:35:46+00:00 27.11.2014 16:35
Hey (((o(*゚▽゚*)o)))

das klingt nicht so als wen Joey bisher eine große Freiheit hatte, aber das er von einem Käfig in den Nächsten möchte und sich hinter Klostermauern einsperren lassen möchte, ob er sich das gut überlegt hat?! Aber ich glaub das Schicksal das er jetzt hat als ihn sein Vater gefühlt an den Grafen verkauft hat, schein ja momentan auch nicht besser zu sein. Mal sehen ob es noch besser wird.

CuCu Jyorie

Von:  Coppelius
2010-08-27T22:13:36+00:00 28.08.2010 00:13
ein toller anfang^^
mal sehen wie es weitergeht^^
Von:  nana2010
2010-08-27T18:13:34+00:00 27.08.2010 20:13
toller anfang
bin schon gespannt wie es weitergeht
glg
Von:  moonlily
2010-08-27T17:58:49+00:00 27.08.2010 19:58
Liebe Soleil,

der Anfang deiner neuen FF gefällt mir sehr gut und macht Lust auf mehr! Ich bin sehr gespannt, was du dir dieses Mal hast einfallen lassen. ^_____^
In welchem Jahr befinden wir uns denn?
*FF in die Favo-Liste stopf*
*aufs nächste Kapitel freu*

Von:  Jackie20
2010-08-27T17:51:03+00:00 27.08.2010 19:51
der anfang gefällt mir
schon mal sehr gut
freu mich auf das nächste kapitel
bye


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