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Black Widow Circus

"Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe"
von

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Darios Geständnis

Silvo und ich kamen wieder im Zirkus an als es schon mitten in der Nacht war. Ich war mir nicht sicher, wie ich Dario und den anderen gegenüber treten sollte und war ziemlich aufgeregt. Ob sie mich vermisst hatten?

Wie mir Silvo erzählt hatte, hatte seid meinem Auzug keine Vorstellung mehr stattgefunden. Für mich war es fraglich, ich hatte damit gerechnet dass alle ohne mich besser dran wären und sich nun wieder ganz auf ihre Arbeit konzentrieren konnten, doch dies schien nicht der Fall zu sein.

„Ach hör doch auf, Silvo. Bestimmt haben mich die anderen schon längst vergessen. Sie brauchten mich doch gar nicht.“

Silvo sah, dass ich es mir sehr zu Herzen nahm, doch legte er mir eine Hand auf die Schulter.

„Ari, du wirst es kaum glauben aber Dario hatte Angst um dich. Ich konnte es selber kaum glauben aber ich habe gesehen, wie er gelitten hat. Nachdem du weg warst, hatte er solche Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen wegen dir, es war unglaublich! Er hat sogar alle Vorstellungen sausen lassen. Weißt du, was er gesagt hatte als du weg warst? Geh und folge ihnen, Silvo! Hol Ari wieder zurück!“

Es war unbegreiflich für mich vorallem weil Dario die ganze Zeit über mit mir gespielt hatte. Ich wusste nicht, ob ich seinen Worten Glauben schenken sollte aber ich wollte nun entgültig die Wahrheit wissen.

Als wir das Zelt betraten, war alles still. Silvo blieb am Eingang stehen um zu gucken, ob uns auch niemand gefolgt sei und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich zu Darios Zimmer gehen sollte. Er schenkte mir noch ein ermutigenes Lächeln und ich ging mit langsamen Schritten. Ich fragte mich, wie Dario reagieren würde wenn er mich sehen würde.

Als ich den Vorhang zu seinem Zimmer beseite schob, saß Dario an seinem Schreibtisch und war eingeschlafen. Er sah so süß aus und ich schritt auf ihn zu und streichelte ihm durch die Haare. Plötzlich regte er sich. Langsam öffnete er die Augen und erblickte mich.

„Ari? Ari, bist du es wirklich?“ Ich lächelte ihn an. „Ja, Dario, ich bin es. Ich bin wieder da.“

Ruckartig stand er auf und nahm mich in den Arm. Ich hörte, wie er anfing zu weinen.

„Mein Ari! Mein lieber Ari! Gott sei dank ist mit dir alles in Ordnung! Ich hatte solche Schuldgefühle wegen dir! Ich habe mich so geschämt! Du hattest mit allem Recht gehabt, ich hatte Angst vor Levo! Und ich habe es immer noch! Er ist grausam! Gott, ich bin so froh dass du wieder da bist!“

Ich befreite mich vorsichtig aus seiner Umarmung und musterte ihn ernsthaft. „Es ist alles in Ordnung, Dario. Ich...bin auch so froh wieder hier zu sein. Ich gebe es nur zu gerne zu. Ihr habt mir gefehlt. Ich wollte wieder zurück. Aber um zu Levo zu kommen, meinst du nicht eher Lucian?“

Darios Augen weiteten sich augenblicklich. Erstaunt blickte er mich an.

„Du weißt es also schon?“ Er hielt einen Moment inne. „Ja, sein wirklicher Name ist Lucian. Ich hätte mir denken können, dass er dir seine wahre Gestalt bald zeigen würde.“

Wir setzten uns zusammen auf sein Bett und ich drückte mich an ihn. Seine Nähe war gerade das schönste, was ich mir vorstellen konnte, dennoch wollte ich nun endlich meine Antworten.

„Dario, bitte erzähl mir alles! Alles über den Zirkus! Alles über Lucian und meine Mutter.“

Er schluckte hart. Dann fing er endlich an zu reden.

„Der Zirkus war einst ein sehr einflussreicher und atemberaumbender Zirkus für Groß und Klein. Alle wollten zu uns, dem Circus White Rose. Eines Tages kam ein Mädchen zum Zirkus. Sie hatte volles rotes Haar und die gleichen blauen Augen wie du. Sie hieß Lilith und wollte hier beim Zirkus arbeiten. Die Finanzen für den Zirkus kamen von ihr, sie und ihre Familie unterstützten uns so gut es ging. Je länger wir zusammen arbeiteten, desto mehr verliebte ich mich in sie. Sie war das schönste Wesen, was ich je gesehen hatte und berührte mein Herz wie noch nie. Eines Tages...als ich ihr als Zeichen unserer Verbundenheit diese Brosche schenken wollte, erzählte sie mir, dass sie heiraten wollte und ein Kind erwarten würde. Ich war am Boden zerstört. Meine Gefühle waren umsonst. Ich war so verzweifelt und so voller Wut, dass sich mein Herz mit Hass füllte. Ich wollte sie verfluchen mit allen Mitten, die mir zur Verfügung standen und dann...tauchte er auf. Lucian, ein Dämon aus der Hölle. Mitten in einer Vollmondnacht überraschte er mich in diesem Zimmer hier und machte mir eine Angebot, dass ich nicht abschlagen konnte. Er erklärte mir, dass er die Fähigkeit hätte meinen Zirkus in eine einmalige Attraktion zu verwandeln, in dem Dämonen herrschen würden und nur die reichsten eintreten würden. Doch...in Gegenzug musste ich...mein Leben als Mensch aufgeben. Ich hatte erst meine Zweifel doch er war einfach zu überzeugend. Ich wollte meinen Zirkus nicht verlieren, deshalb ging ich ohne weiter darüber nachzudenken und die Folgen zu beachten auf sein Angebot ein. Alles lief nach Plan. Er verwandelte mich selber in einen Dämon mit ungeheueren Kräften und mithilfe meiner Kräfte und meiner Wut verfluchte ich deine Mutter. Den Glücksbringer gab ich ihr, um ihr Kind zu finden. Ich sagte ihr, dass wenn ich sie nicht haben durfte, würde ich irgendwann kommen und mir ihr Kind holen, dass, was ihr am wichtigsten war. Danach fing ich an meinen dämonischen Zirkus, den Black Widow Circus aufzubauen. Die schwarze Witwe wurde mein Markenzeichen, da sich jeder in meinem Netz verfing und keiner mehr die Möglichkeit hatte zu fliehen. Zudem konnten wir alle nicht mehr weiter altern, deswegen bin ich auch so geblieben, als wie ich damals deine Mutter kennenlernte.

Zuerst kam Valo, dann Cecilia und so weiter bis ich meine Truppe zusammen hatte und das alles nur, weil ich sie in das verwandelt hatte, wovor sie sich am meisten fürchteten. Und genau das war die Bedingung, die du nicht erfüllen konntest weil du zu stark warst. Es wäre der letzte Schritt gewesen, um dich in ein vollkommenes Mitglied zu verwandeln. Als ich dich dann endlich gefunden hatte, sah ich darin meine Möglichkeit an dir meinen Frust auszulassen. Du solltest leiden für das, was deine Mutter mir angetan hatte. Deshalb...habe ich dir auch immer meine Lust aufgezwängt und versuchte damit mein Gewissen zu befriedigen. Doch...mittlerweile sehe ich dich nicht mehr als ein Lustobjekt.“

Ich hielt inne. Ich äußerte mich nicht und wartete ab, was Dario mir noch sagen würde.

„Ich weiß, nachdem ich dir das alles angetan habe, weiß ich nicht, ob du mir jetzt noch glauben würdest aber...du bist mir in den zwei Jahren wirklich ans Herz gewachsen. Als Lucian dich dann schließlich haben wollte, stimmte ich zuerst vollkommen dagegen. Ich wollte dich nicht auch noch ihm überlassen. Du musst wissen, ich hatte zwar die Kontrolle über den Zirkus und konnte mich hier frei nach herzens Lust ausleben, dennoch zog Lucian immer die Fäden im Hintergrund. Er war der Drahtzieher von allem und wenn es etwas gab, was ihm gefiel, wollte er es auch haben. Als er mir drohte, alle im Zirkus und dich mitinbegriffen umbringen wollte, konnte ich nichts anderes tun, als ihm seine Bitte zu gewährleisten. Versteht du, Ari? Ich wollte dich schützen indem du mit ihm gingst! Ich hatte keine andere Wahl! Ich wollte doch nicht, dass du das gleiche Schicksal erleiden musstest wie deine Mutter!“

Ich wurde hellhörig. „Meine Mutter?“ Dario nickte traurig. „Ja, deine Mutter. Ari, der Unfall mit der Kutsche war kein Zufall. Lucian hatte seine Finger im Spiel gehabt. Er wusste, wie wütend ich auf deine Mutter war und ohne dass ich etwas davon wusste, stürzte sie durch seine Hand in den Tod.“

Ich war traurig und wütend zugleich. Mein Herz raste wie verrückt und meine Fäuste ballten sich. Mir war auf einmal klar, was ich zu tun hatte.

„Ari, könnte es sein, dass du verborgene Kräfte besitzt? Lucian erwähnte in unserem Gespräch so etwas. Wenn das wirklich stimmt, vielleicht kannst du ihn damit aufhalten!“

Ich nickte zuversichtlich. „Ja, du hast Recht! Ich weiß nicht warum aber ich habe sie! Und ich habe einen Entschluß gefasst! Ab morgen werde ich hart trainieren! Ich werde so hart trainieren bis ich Lucian gegenüber treten kann. Ich werde ihn Schmerzen fühlen lassen, die er noch nie zuvor gespürt hatte und er wird sich wünschen niemals geboren wurden zu sein. Valo, Cecilia, Silvo und auch du. Alle hier, ihr habt langsam genug gelitten wegen diesem Dämon und wegen mir. Ich werde nicht mehr länger zusehen, wie er alle verletzt, ich werde stark sein und kämpfen und wenn es das letzte ist was ich tue, dann werde ich kämpfen bis aufs Blut.“

Dario strich mir sanft über die Wange und ein liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich glaube dir, dass du das schaffst. Du bist stark, Ari! Du hast einen eisernen Willen. Nutze deine Fähigkeiten für den Kampf und solltest du kämpfen, werden wir alle für dich einstehen!“

Zustimmend nickte ich. Es fiel mir zwar noch etwas schwer und die Sache mit meiner Mutter schlug mir sehr aufs Herz, doch ich wusste nun alles, was es zu wissen galt und schwor mir sogar auf meinen Tod dass ich Lucian ausmerzen würde. Er sollte betteln und um Gnade flehen wenn ich über ihm stand und ihm den Lebenhauch raubte und wenn ich dies getan hatte, würde ich Valos Wunsch erfüllen. Die Freiheit lag in greifbarer Zukunft.



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