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Black Widow Circus

"Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe"
von

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Aris Erkenntnis und Abschied

„Levo und ich sind ins Geschäft gekommen. Wir werden den Zirkus so lassen, wie er ist. Er wird und zwar finanziell unterstützen aber...er hat eine Bedingung gestellt.“

Ich ahnte nichts gutes als Dario dies am Abend verkündete. Einige waren sicher froh, dass alles so blieb wie es war, ich jedoch hatte das Gefühl, dass die Sache einen Haken hatte.

„Ari, du wirst morgen früh mit Levo mitgehen. Als Gegenleistung habe ich dich an ihn verkauft.“

Ich spürte, wie mir ein schmerzvoller Schnitt das Herz zeriss. Das hatte er jetzt nicht gerade wirklich gesagt? Ich konnte nichts sagen, bis Cecilia plötzlich wutentbrannt aufstand und schrie.

„Aber das kann er nicht machen! Ari ist, wie auch wir alle, ein Teil des Black Widow Circus. Ohne ihn wäre es nie mehr wie vorher! Wie können sie nur so grausam sein? Nur für Geld? Ist das alles, was bei ihnen zählt? Ich dachte, Ari bedeutet ihnen was!“

Dario blickte sie zornig an und alle Blicke waren auf sie gerichtet. Er schritt auf sie zu und blickte ihr tief in die Augen.

„Was Ari und mich angeht, hat mit dir oder den anderen rein gar nichts zu tun. Halte dich gefälligst aus Angelegenheiten heraus, von denen du keine Ahnung hast! Du verstehst das einfach nicht! Ich habe mich entschieden und damit war es das! Und jetzt halt gefälligst deinen vorlauten Mund!“

Ich sah nur noch, wie Cecilia ihm vor die Füße spuckte. Sofort erwiderte Dario dies mit einer Ohrfeige und ich zuckte zusammen.

„Du bist widerlich, Dario! Damit war es das, sagst du also? Dann war Ari dir die ganze Zeit nichts wert? Sei doch ehrlich, du hast ihn doch sowieso nur für deine Triebe ausgenutzt und in ihm einen Ersatz für deine verlorene Liebe gesehen! Aber weißt du was? Du hast überhaupt keine Ahnung von der Liebe! Du bist jämmerlich! Ich verabscheue dich! Fahr zur Hölle, du elender Sklaventreiber!“

Mit diesen Worten wandte sie sich ab und rannte davon. Innerlich war ich glücklich darüber, dass sie sich so für mich eingesetzt hat, dennoch schien es nichts genützt zu haben.

Die anderen gingen schweigend davon, wobei Valo mir einen sehnsüchtigen Blick zuwarf und dann in seinem Zimmer verschwand. Dario räusperte sich und rückte verlegen seinen Zylinder zurecht. Ich stand immer noch wie versteinert da und hatte den Blick zum Boden gesenkt. Innerlich kochte ich vor Wut und ballte die Fäuste.

„Dann war es also alles gelogen? Alle Mühe, all die Nächte, die wir zusammen verbracht haben? Alles vorbei? Du hast mich wirklich nur benutzt? Du bist grausam! Du spielst mit mir wie es dir gerade beliebt! Zwei Jahre lang hast du mich also nur für deine Triebe benutzt und dich mit meinem Körper vergnügt, wie es dir gerade gepasst hat! Denkst du, ich war glücklich damit? Denkst du, mir hätte das etwa nichts ausgemacht? Und nun, einfach so, verkaufst du mich an deinen besten Freund, nur um deinen verdammten Zirkus am Leben zu erhalten? Ich versteh schon, du hast genug von mir und willst mich einfach nur weiterreichen! Du reichst mich rum wie eine Hure und das nur für Geld! Weißt du was, mir reicht es! Deine Art ist unausstehlich! Du handelst immer nur so, wie es dir am besten passt und denkst dabei nie an andere! Ich dachte, ich bedeute dir was aber da habe ich mich wohl getäuscht! Ich habe mich...von deiner Leidenschaft gefangen nehmen lassen, ich Idiot! Ich war ja selber schuld! Vielleicht ist es gut wenn ich wieder weggehe! Dann kann ich wieder ein normales Leben führen! Aber glaub ja nicht, dass ich jemals wieder zurückkommen werde! Ich war ja für dich sowieso nur ein Ersatz für meine Mutter, also warum sollte ich zurückkommen?“

Ich sah, wie Dario beschämt zu Boden sah. Er war rot angelaufen und ich hatte immer mehr meine Stimme gehoben. Meine Stimme bebte und ich spürte, wie mir heiße Tränen die Wangen runterliefen. Ich war wie am Boden zerstört.

„Manchmal muss man einfach tun, was ein Mann tun muss! Und mir war es lieber diese Bedingung zu erfüllen als dass ich mein Lebenswerk aufgeben müsste, für das ich so lange gearbeitet hatte! Ich hatte keine andere Wahl, Ari!“

Ich holte aus und schlug ihm mit voller Wucht mitder Faust ins Gesicht. Er torkelte benommen einen Schritt nach hinten und fasste sich an die Wange. Er schnekte mir nur einen überraschten Blick.

„Ach was, keine Wahl! Du bist doch einfach nur feige! Denkst du etwa, ich hätte es nicht gemerkt? Ich habe doch die Angst in deinen Augen gesehen als er dich angesehen hat! Du hast doch panische Angst vor ihm, geb es doch zu!“

Er antwortete nicht, doch da fiel mir plötzlich ein ganz dummer Gedanke ein.

„Angst? Moment mal, jetzt weiß ich es! Das war die Bedingung! Die Bedingung, um mich in ein vollkommenens Mitglied zu verwandeln, bestand darin mich in das zu verwandeln, wovor ich mich am meisten fürchten würde! Wie konnte ich nur so dumm sein? Warum bin ich nicht früher darauf gekommen? Valo, Silvo, Cecilia...sie alle hatten Angst vor irgendetwas und du hast sie zu dem gemacht, was sie jetzt sind gefangen in ihren eigenen Ängsten! Sag mal, Dario, schämst du dich denn gar nicht? Du bist jämmerlich! Du übst einfach nur deine Macht auf andere aus um zu zeigen, wie stark du eigentlich bist, dabei bist du nicht anders als jene, die Angst haben! Du bist schwach, wenn nicht sogar schwächer!“

Ich sah nur, wie er seinen Blick von mir abwandt.

„Sei still, sei einfach still!“ Nein, ich ließ jetzt nicht locker. Ich hatte die ganze Zeit geschwiegen, jetzt musste es raus.

„Ach, kannst du etwa die Wahrheit nicht vertragen? Das ist ja noch schöner! Weißt du, warum du mich nicht verwandeln konntest? Na? Ganz einfach!“ Und dabei kam ich ihm ganz nah. Ich flüsterte es zu ihm als ob ich etwas ganz geheimnisvolles offenbaren würde.

„Weil ich keine Angst habe! Ich fürchte weder Tod, noch Teufel! Ich kenne keine Angst weil ich mich meinen Ängsten stelle! Ich bin sogar stärker als du! Sieh dich jetzt nur mal an! Weißt du was? Ich verschwende nur meine Zeit mit dir! Ich gehe und denke ja nicht, dass ich wiederkomme! Du willst, dass ich gehe? Schön, nichts lieber als das! Und das hier kannst du auch wiederhaben!“

Wütend warf ich ihm die Brosche meiner Mutter vor die Füße. Ohne ein weiteres Wort rannte ich in mein Zimmer und fing an, meine Sachen zusammen zu packen. Mir liefen immer noch Tränen über das Gesicht und ich fragte mich, ob ich Dario in der ganzen Zeit, wo ich hier gewesen war, überhaupt etwas bedeutet habe. Mein Herz schmerzte. Ich konnte nicht klar denken und war einfach nur wütend.

Unter Tränen war ich an diesem Abend eingeschlafen. Als der Tag anbrach, war ich schon viel zu früh angezogen und bereit für die Abreise. Ich zog mich schnell an und wollte einfach nur noch fort als plötzlich Valo in der Tür stand. Ich würdigte ihn keines Blickes und packte einfach nur meine restlichen Sachen.

„Ari, du darfst nicht gehen! Wenn du jetzt gehst, dann...“ Ich blickte ihn wütend an. „Dann was? Du warst doch derjenige, der mich die ganze Zeit ignorriert hatte und kein Wort mit mir geredet hatte. Also was willst du mir jetzt noch sagen?“

Ich sah Tränen in seinen Augen. „Ich will nicht dass du gehst weil du...weil du mein Freund bist. Mein bester Freund.“

Ich schüttelte ungläubich den Kopf. „Ach komm, hör doch auf. Denkst du, ich hätte über deine Gefühle mir gegenüber nicht bescheid gewusst? Mach dir doch nichts vor, ich weiß genau, was du für mich empfindest. Ich habe dich belauscht.“

Er sah mich mit großen Augen und Röte im Gesicht an, doch konnte er sich nicht äußern. Von draußen hörte ich, wie Levo mich zur Abfahrt rief und ich nahm meinen Koffer.

„Leb wohl, Valo. Denk mal über dein Verhalten nach wenn ich weg bin, mein Freund.“

Ich ging an ihm vorbei ohne ihn nochmal eines Blickes zu würdigen, wobei mir selber das Herz so schmerzte und ich ohne noch einmal Dario oder die anderen anzusehen in die Kutsche stieg. Ich sah raus und erblickte Silvo, der mich mit traurigem Blick und Kopfschütteln musterte. Er war der einzige, der mir leid tat neben Cecilia. Ich hätte so gerne seine Bitte erfüllt, nun konnte ich das Versprechen, was ich ihm gegeben hatte, noch nicht mal halten. Ich starrte auf meine Knie und wartete, bis Levo einstieg und die Kutsche sich in Bewegung setzte.

Ich warf keinen Blick zurück als wir den Wald ansteurten aber innerlich schrie ich meinen Schmerz hinein und versuchte angestengt nicht zu weinen. Seid langem spürte ich mal wieder eine unendliche Einsamkeit und ich gab es nur ungerne zu aber in Wirklichkeit wäre ich am liebsten ausgestiegen und zurückgerannt. Meine Freunde und sogar Dario, sie alle fehlten mir jetzt schon.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ReinaDoreen
2010-08-31T18:06:15+00:00 31.08.2010 20:06
Das hätte ich nun nicht für möglich gehalten. Aber ich bin mir nicht im Klaren, was dieser Unheimliche gegen Dario in der Hand hat. Ich will einfach nicht glauben, das dieser so mir nicht dir nichts Ari verkauft hat.
Reni


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