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Das schwarze Einhorn

von

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Part 17

Part 17
 

Kurz betrachtete Iyo den bewusstlosen Körper und hob Oka dann auf. Kurz blickte er die Magierin an, und als diese nickte, trug er ihn aus dem Thronsaal hinaus, um ihn in seinem Zimmer schlafen zu lassen. Er legte Oka auf sein Bett und deckte ihn zu.

Zärtlich streichelte er seine Wangen, wohl darauf bedacht ihn ja nicht zu wecken.

>Wenn er aufwacht wird er Hunger haben ...<

dachte Iyo abwesend. Schließlich seufzte er leise und ging in die Küche um ihm etwas zum Essen zu holen.

Langsam entfernten sich auch die anderen aus dem Thronsaal, um sich ins Bett zu begeben.
 

Nur widerwillig wollte Oka am nächsten Tag die Augen öffnen. Er hatte so tief geschlafen, dass er sich heute nicht wirklich ausgeruht fühlte. Als es ihm schließlich, nach einigem müden Blinzeln, gelang, seine Augen zu öffnen, sah er, dass Iyo auf einem Stuhl, der neben ihm stand schlief.

Vorsichtig, um seinen Freund nicht zu wecken, setzte er sich auf und unterzog das Zimmer einer genauen Musterung.

Auch hier waren die Wände aus Marmor, doch wirkte es um einiges freundlicher als es die anderen Taten. Gegenüber dem Bett befand sich die Tür und dazwischen war eine etwa drei Meter lange, freie Fläche, auf der ein prachtvoller roter Teppich lag. An den Wänden befanden sich Wappen; je zwei auf einer Seite.

Auf der linken Seite der Wand war nach den zwei Wappen, die goldgelb und dunkelgrün als Hauptfarbe hatten, und auf denen ein Löwe und eine Schlange zu sehen waren, ein großer Spiegel aufgehängt. Vor ihm stand ein kleiner Tisch, auf dem ein Tablett mit Essen war, und ein Stuhl.

Auf der rechten Seite waren die Wappen blitzblau und braun. Auf ihnen abgebildet waren ein Fisch und ein Adler. Dann kam ein hölzerner Kleiderschrank.

Nun wanderte Okas Blick auf das Bett indem er saß. Es war mit schneeweißem Laken überzogen und groß genug, dass ohne weiteres vier Personen darin schlafen hätten können.

Oka stand auf und tapste vorsichtig zu dem Tablett. Auf ihm waren die verschiedensten Speisen, wie zum Beispiel Brot, Butter, Marmelade, Käse, Weintrauben, ein Glas Orangensaft und Sardinenpaste. Oka merkte mit einem Mal wie hungrig er war also setzte er sich auf den Stuhl und aß das Tablett leer.

Da er noch immer müde war, beschloss er, um munterer zu werden, einen Spaziergang durch das Schloss zu machen.

Er öffnete die Tür, doch anstatt eines Korridors befand sich dort ein großer Aufenthaltsraum. Er war dem von gestern Abend sehr ähnlich, nur, dass am Boden ein ähnlicher Teppich wie der im Schlafzimmer lag und auch hier die Wände mit bunten Wandteppichen und Wappen behängt waren. Auch war anders, dass sich ein großer Schreibtisch mit einem Stuhl im Raum befanden. Der Schreibtisch war leer bis auf ein Tintenfässchen mit einer Feder und Briefpapier. Oka drehte sich nach rechts und sah, dass sich dem Kamin gegenüber ein großes Regal voller Bücher befand.

Oka schaute sich die Bücher näher an und entdeckte, dass es sich meist um Lehr- und Geschichtsbücher handelte.

Zwei Türen befanden sich in dem Raum. Eine gegenüber dem Schreibtisch, hinter den Sofas mit dem Tisch und eine Neben dem Kamin. Oka vermutete, das die dem Schreibtisch gegenübergelegene Tür hinaus führe und so warf er einen kurzen Blick hinter die andere. Er entdeckte dort ein großes Badezimmer, das keine Wünsche übrig lies.

Über soviel Luxus den Kopf schüttelnd, ging er nun auf den Korridor hinaus und begab sich auf eine kleine Entdeckungsreise.
 

Als Iyo aufwachte, stellte er erschrocken fest, dass das Bett, in dem Oka liegen sollte, leer war. Schnell schaute er sich um und mit Erleichterung nahm er das leere Tablett zur Kenntnis.

Iyo eilte in den Aufenthaltsraum hinaus, aber auch da war keine Spur von Oka. Nach einem kurzen Blick in das Badezimmer entschloss er sich ihn zu suchen.

>Baka! Dieses Schloss ist ein einziger Irrgarten und hinter jeder Tür kann der Tod lauern! Verdammt! Warum bin ich bloß eingeschlafen?<

Laut fluchend begab er sich in den dunklen Korridor hinaus. Hinter jeder Tür schaute er nach und langsam wurden seine Flüche leise und verebbten schließlich ganz.

Nach einer geraumen Weile gelangte er zum Thronsaal. Nach kurzem Zögern entschied er sich doch hineinzugehen.

>Schlimmstenfalls muss ich eben meiner kleinen Schwester oder nein; nun war sie ja die Magierin!, Rede und Antwort stehen<

Er klopfte an, und als keine Antwort ertönte, machte er die Tür auf und trat ein.

Drinnen fand er einen verängstigt aussehenden Oka, der alleine inmitten des riesigen Raumes stand.

"Iyo! Du hast mich vielleicht erschreckt!"

Iyo konnte förmlich hören, wie Oka innerlich aufatmete, worauf er grinsend erwiderte:

"Das war die gerechte Strafe dafür, dass du mich mit deiner Nichtanwesenheit fast zu Tode erschreckt hast."

"Oh! Tut mir leid. Das wollte ich nicht!"

Iyo war inzwischen bei Oka angekommen und strich ihm nun zärtlich eine seiner langen, feuerroten Haarstränen aus dem Gesicht.

Oka lächelte daraufhin und sagte:

"Schön, dass du wieder der nette Iyo bist."

Iyo konnte nur den Kopf schütteln.

"Es ist ganz und gar nicht schön."

>Das Schicksal wird uns trennen. Sieh das doch ein! Das schwarze Einhorn wird dich töten, wie es schon so viele vor dir getötet hat!<

wollte Iyo verbittert hinzufügen, doch er lies es sein, denn vielleicht war es gerade die Zuversicht, die den Kampf letztendlich entscheiden würde.

Zärtlich aber bestimmend sagte Oka darauf:

"Doch das ist es!"

Mutig stellte er sich auf seine Zehenspitzen und zog den um einen halben Kopf größeren Iyo zu sich herunter, sodass sich ihre Lippen sanft berührten.

Innerlich grinsend musst Oka feststellen, das Iyo ziemlich überrascht über diese Aktion war. Schließlich ließ Oka von ihm ab und schmiegte sich an seine Brust.

Leise murmelte er:

"Auch wenn der Kuss von dir damals nur ein Spiel gewesen sein sollte, das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich!"

Oka blickte nun auf, direkt in Iyos Augen.

"Ich liebe dich!",

es waren nur drei gehauchte Worte und doch lösten sie in Iyo einen wahren Freudentanz aus.

Sein Kopf sagte ihm, er solle es bleiben lassen, und einfach nicht darauf reagieren. Doch sein Herz war da ganz anderer Meinung. Er war verwirrt. Was sollte er jetzt tun?

Ohne länger darüber nachzudenken, beugte er sich zu dem Rotschopf hinunter und küsste ihn. Zuerst war es wie schon vorhin, nur eine sanfte Berührung ihrer Lippen. Doch dann öffnete Iyo seinen Mund und strich mit seiner Zunge hauchzart über Okas Lippen. Einen Moment später gab dieser den Weg in seinen Mund frei und Iyos Zunge ergriff die Gelegenheit sofort. Vorsichtig tastete er sich voran wollte jeden Millimeter des anderen kennen lernen, bis sich ihre Zungen schließlich zärtlich berührten. Iyo war erstaunt wie dieser einfache Kuss, in seinem ganzen Körper ein Kribbeln verursachte und ihn alles um sich herum vergessen ließ.

Plötzlich hörten die beiden Schritte. Erschrocken fuhren sie auseinander und standen sich nun schwer atmend gegenüber.
 

Kitsu betrat zusammen mit Yoku den Thronsaal und war sehr erstaunt über das Bild das sich ihm dort bot.

Oka und Taihéiyo, standen sich leicht außer Atem und mit hochrotem Kopf gegenüber. Erst nachdem Kitsu ein:

"Hallo!",

in den Raum rief, drehte sich Oka zu ihnen um und erwiderte den Gruß - leicht stotternd.

>Schwer zu erraten was hier gerade passiert ist! Die Blicke und die Gestiken der beiden gestern, waren ja eindeutig! Aber ich frage mich ... ? <

Kitsu verscheuchte die Fragen aus seinem Kopf, denn im Moment war das Vorhaben Okas wichtiger.
 

Oka staunte nicht schlecht, denn als er sich schließlich umgedreht hatte, sah er, dass Kitsu und Kenryoku den Thronsaal arm in arm betreten hatten.

>Ich habe mich also nicht geirrt!>,

triumphierte Oka in seinen Gedanken.

Erst als er Kitsus zornigen Blick auffing, bemerkte er, dass er breit grinsend in die Richtung der Beiden gestarrt hatte.

Schnell biss er sich auf die Unterlippe, um seinen besten Freund nicht noch wütender >verlegener?<

zu machen.

Erschrocken fuhr Oka zusammen, als schließlich die Stimme der Magierin laut durch den Thronsaal dröhnte.

"Okami! Schön, dass du dich so schnell erholt hast!"

Als Oka sich umdrehte, sah er, dass die Magierin den Thronsaal auf der östlichen Seite betreten haben musste, denn sie stand genau hinter ihm.

"Hast du dir auch schon überlegt, ob du nun losziehen wirst, um das schwarze Einhorn zu töten?"

Oka nickte verlegen, denn auch wenn die Magierin kaum älter sein konnte als er, sondern eher jünger war, war sie eine Respektsperson durch und durch.

>Sie ist geboren für eine Herrscherin. Ihr Auftreten alleine schon... <

Schließlich fing Oka sich und antwortete:

"Ja, ich habe es mir überlegt. Da meine Eltern es so wollten, wird mir wohl keine andere Möglichkeit bleiben. Und wenn ich nicht gehen würde, würde uns das schwarze Einhorn so oder so vernichten. Aber eine Frage stellt sich mir! Ihr sagtet gestern, dass ich meiner Abstammung zufolge, auch magische Kräfte besitzen müsste. Dem ist aber nicht so!"

"Das liegt daran, dass deine Kräfte schon von Anfang an in deinem Amulett gespeichert wurden. Das Amulett ist zu nichts anderem da, als Kräfte zu bündeln. Deine Eltern haben es dir zukommen lassen, um deine verborgenen Kräfte darin zu sammeln, damit du sie eines Tages gegen das schwarze Einhorn richten kannst."

"Das heißt also, dass das Amulett selbst keine magischen Kräfte hat, sondern nur die gespeicherten Okas?",

fragte Iyo dazwischen. Als die Magierin nickt musste er sich wundern.

>Das Amulett war so mächtig, mir meine abhanden gekommenen Kräfte teilweise und mit langer Wirkung zurückzugeben, und dass, obwohl es nicht einmal bewusst von Oka eingesetzt wurde! Und das ist alles Oka zu verdanken?<,

fassungslos stand Iyo da, nicht fähig seinem Erstaunen Ausdruck zu verleihen.

"Und wie soll ich das Amulett gegen das schwarze Einhorn einsetzen?"

"Nun, Okami, so leid es mir tut das zu sagen, aber ich weiß es nicht. Als Waffen gegen das schwarze Einhorn hast du dein Amulett und des weiteren bekommst du ein magisches Schwert, dass die Kräfte der Sensèis, Kenryokus, Taihéiyo, und die meinen in sich trägt. Es ist ein besonderes Schwert und hört auf den Namen ,Musiciansword'."

"Mjusischnsord?",

fragte Oka verwundert nach.

"Ja so spricht man es aus, Okami. Geschrieben wird es allerdings anders. Es ist eine Sprache der alten Zeit. Eine Sprache die schon längst in Vergessenheit geraten ist, und die man ,Englisch' nannte."

"Kann es dann sein, dass die Worte mit denen ich nach Furúikokóro gelangt bin auch aus dieser Sprache stammten?"

"Ich denke dass dem so ist. Aber du musst wissen, dass es damals sehr viele verschiedene Sprachen gab, und nicht so wie heute, nur Onyági, eine übergreifende Sprache, existierte. Das heißt es könnte durchaus auch ,Deutsch' oder ,Spanisch' oder ,Französisch' gewesen sein, oder eine andere Sprache, deren Namen niemand mehr weiß."

Oka konnte darüber nur den Kopf schütteln.

>Die Menschen damals mussten wirklich seltsam gewesen sein...<

"Wie auch immer, Okami! Gehe nun zu Bifu und hole ,Musiciansword' ab. Dann erhole dich noch ein wenig und brich am Besten morgen Früh auf."

Oka nickte und machte sich alleine auf den Weg zu Bifu.
 

Part 17 Ende
 

*drop* Spät wie immer -.-" Nya.... hoffe es liest trotzdem wer ^^# Kommis wären dann gaaaanz lieb ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  morphing
2004-04-19T18:16:57+00:00 19.04.2004 20:16
juhuuu!
endlich hast du weiter geschrieben *megefreu*
das mit den vergessenen sprachen ist echt gut ^O^
uuuuuiiii Iyo ist soooooo toll!! ^=^
der teil war richtig toll*klatsch*
du musst gaaaanz viel weiter schreiben ^=^
u Morgi-sama
Von: abgemeldet
2004-04-14T20:07:26+00:00 14.04.2004 22:07
Hi Ryon-san,
man hat ja wirklich lange nichts mehr von dir gehört, umso mehr freue ich mich jetzt, dass endlich ein neuer Teil draußen ist *smile*

Oji, oji, oji..*lach* Na, wenn da mal jetzt nichts Kristern tut. Ich hoffe nur, dass Oka und Iyo wenigstens einige glückliche Stunden noch zusammen verbringen könne, auch wenn es ziemlich hoffnungslos damit aussieht.
Oji, auf jeden Fall war es süß, dass Oka nen endlich seine Gefühlen Iyo gegenüber offenbart hat. Ich hätte es mir eigentlich von Iyo auch noch gewünscht...aber er ist ja eh meist Wortkarg und steht Worte lieber in Taten um *weglach*...
Ach, ich glaube, dass wird noch so sehr lustig und auch spannend mit den beiden werden.

Nun, ich habe mir schon gedacht, dass dieses Amulett Okas Kräfte in sich birgt...nun stellt sich die Frage, wie kann er sie freisetzen? Aber ich denke mit, dass es zur gegebener Stunde geschehen wird (hoffe ich zumindest ^^)...

Das mit dem Schwert (den Namen kann man ja eh net schreiben^^") war schon eine tolle Szene, habe mir dabei echt gedacht, als du schriebst, dass man es anders schreibt als spricht, dass sie es in der Luft geschrieben hätte, bzw Oka es versuchte zu buchstabieren *rofl*...Sehr irrsinnig, aber lustig...
Ich bin schon richtig flockig darauf zu erfahren, wie es weiter geht. Vorallem wie sich Oka mit dem Schwert und dem Amulett gegen dem Schwarzen Einhorn behaupten wird...

Ich bin schon sehr freudig darauf...also schreib schnell weiter, freue mich schon drauf.
Desweiteren war der Teil echt super, auch wenn meiner Meinung nach fast schon wieder ZUVIEL der guten Raumbeschreibung enthalten war...aber gut war sie alle Male...*Daumen hoch*...

Also, dann...schreib fleißig weiten ^^

Biba, deine Van^.^


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