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Pretty woman, walking down the... floor?!

HinaxNeji
von

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Do not lie to me!

Manchmal passieren Dinge, die einfach nicht passieren sollten. Sie passieren einfach, ganz egal was kommt, man kann es einfach nicht abwenden.

An solchen Tagen, an denen diese Dinge passieren, die einfach nicht passieren sollten, wäre es schlicht und einfach besser, sich ohne wenn und aber die Decke über den Kopf zu ziehen, sich ordentlich umzudrehen und einfach nicht aufzustehen.
 


 

“Neji-san!!” Ein kurzer, vor lauter ehrlicher Herzlichkeit fast überlaufender, kleiner Schrei, quer über die sandige Straße. Überrascht und nicht gerade erfreut, drehte Neji Hyúga sich um. „Eh? Tenten-san?“

„Jaha <3“

Strahlend ergriff seine immer fröhliche, energiegeladene Teamkameradin Tenten seine dezent abwehrende Hand und rief: „Gehen wir ein Eis essen?“ So ganz Tenten-untypisch hakte sie sich besitzergreifend bei ihm unter. Innerlich sträubte sich Neji heftig, war er doch in einer knappen Viertelstunde mit Hinata am Hauptplatz verabredet, zu einer weiteren, anstrengenden (und mehr oder weniger erotischen) Trainingseinheit. Notgedrungen stimmte er zu, in der leisen Hoffnung, Tenten möglichst schnell und sauber wieder loszuwerden.

„Welche Kugel?“, fragte Tenten lächelnd, als sie schon nach ein paar kurzen Laufminuten am wenig gefragten Kiosk anlangten. „Äh, Tenten, also eigentlich will ich gar keine…“, murmelte er verstört. Sie meinte es wohl tatsächlich ernst. „Zweimal Schoko!“, bestellte das Mädchen gut gelaunt, während sie ihn gekonnt ignorierte und schließlich drückte sie dem verdutzten Neji eine große Waffel Eis in die Hand und schleckte genüsslich an ihrer eigenen.

„Lecker, oder?“, fragte sie mehr rhetorisch, als ernst gemeint und beglückte ihn mit einem strahlenden Lächeln.
 

Langsam aber sicher begann Neji, sich absolut genervt zu fühlen. Nichts gegen Tenten, rein gar nichts, sie war wirklich sehr hübsch, niedlich, knuffig, im Tajjutsu recht talentiert und hatte ein sonniges Gemüt, wenn auch manchmal ein paar ernsthafte Phasen, aber sie war einfach nicht das Mädchen, das endlos in seinen Gedanken auf und ab ging.

Schließlich blieb er einfach stehen. Verwundert drehte Tenten sich um, ein letztes bisschen Schokoladeneis in ihrer Waffel haltend, als sie ein paar Schritte weiter bemerkt hatte, dass ihr mürrischer Teamkamerad ihr nicht mehr folgte. „Neji-san?“, fragte sie in einem besorgten Ton und sah ihm zweifelnd mitten ins Gesicht. „Hör zu Tenten-san…“, fing Neji zögernd an, denn er wollte sie wirklich nicht verletzen. „Hör mal… ich weiß dass du mich wirklich gern magst und ich mag dich auch wirklich gern… und… aber…“
 

„Ich wusste es!!“, rief Tenten überglücklich aus, ohne auch nur im Geringsten zu bemerken, dass sie ihn gerade einfach unterbrochen hatte und war mit ein paar großen Sprüngen bei ihm. „Ich wusste es…“, hauchte sie leise. Ihre funkelnden Augen strahlten ihn an. Und ihre schmalen Finger legten sich vorsichtig auf seine weiß bekleideten Oberarme, als sie sich seinen Lippen näherte und langsam ihre Augen schloss. Fast wie fest zementiert stand Neji vor ihr, konnte keinen Muskel bewegen. Verdammt noch mal. Fast wie in Zeitlupe stürzte der kümmerliche Rest ihrer fast leer geschleckten Eiswaffel zu Boden.
 

Und kurz bevor sich Neji und Tenten zu einem ersten Kuss einlassen (konnten), erblickten Nejis lavendelfarbene Augen Hinata. Aschfahl und einem ungläubigen, tief verletzten Blick stand sie ein paar Meter weiter hinten, halb verdeckt von einer dicken, mit unlesbaren Postern bepflasterten Straßenlaterne und bewegte sich nicht.

„Hinata…“, hauchte Neji leise und das ließ Tenten einen Stopp reinhauen. „Was?“, fragte sie leise und mit großen, haselnussbraunen Augen.

„Hinata…!“ Hastig machte Neji sich von seiner verliebten Teamkameradin frei und machte ein paar verzweifelte Schritte auf seine heimliche Freundin zu. „Hinata!“, rief er ihr hilflos nach, als sich die enterbte Erbin des Hyúga Clans mit einem hastigen Ruck einfach umdrehte und die endlos lange, staubige Straße entlang rannte, ohne sich noch ein einziges Mal zu ihm umzudrehen. Ihre langen schwarzen Haare glänzten wie frisch polierte Seide, als sie sich frei im Wind in feine, zarte Strähnen teilten.

Voller schlechtem Gewissen und mit einem unguten Gefühl in der Magengrube blieb Neji Hyúga mitten auf der Straße stehen, eine vollkommen verständnislose Tenten an seinem Arm hängend. „Neji-san…? Was… was ist denn?“
 


 

Stolpernd floh Hinata die staubige Straße entlang, bog hastig links ab, rannte nach rechts und stürzte schließlich vollkommen außer Atem und ebenso tränenblind in ihr abgedunkeltes Zimmer zuhause im Westflügel der weitläufigen Hyúga Residenz. Geschieht mir ganz recht…, dachte sie verzweifelt und wütend. Was war ich auch so blöd…Idiot, Idiot, Idiot!!
 

Schluchzend warf sie sich auf ihr Bett und vergrub ihren geröteten Kopf tief unter ihrem nachtblauen Kopfkissen. Ich schäme mich so…, dachte sie weinend. Ich Idiot… So halb verborgen unter ihrem flauschigen Bettzeug hörte sie auch nicht, dass sich jemand vorsichtig in ihr Zimmer stahl, sachte die dicke Eichenholztür ins metallisch klirrende Schloss drückte und ihr tröstend die Hand auf die rechte Schulter legte. „O-nee-chan…“, flüsterte ihre jüngere Schwester Hanabi Hyúga sanft und zauberte aus einer halb verborgenen Tasche ihres schwarzen, eng sitzenden Trainingsanzuges ein frisches Papiertaschentuch hervor. „Hier…“
 

„Ha…nabi-sama*…“, hauchte Hinata leise unter ihrem zerknautschten nachtblauen Kopfkissen hervor und fasste vorsichtig nach der schmalen Hand ihrer jüngeren Schwester. „Möchtest… du reden?“, fragte Hanabi zaghaft.

Die Beziehung der beiden Hyúgaschwestern galt nicht gerade als besonders enge Beziehung, sie war weder ordentlich gefestigt, noch besonders liebevoll. Man sah ganz genau, dass jede von ihnen unter der derzeitigen Situation stark litt. Hinata, die Ältere von beiden, litt vor allem sehr stark darunter, dass ihr eigener Vater sie als minderwertig und schwach eingestuft hatte und seine Trainingsmethoden lieber auf ihre jüngere Schwester verwendete. Hanabi, die Jüngere von beiden, hatte mit immensem, hartem und vor allem zeitraubenden Training zu kämpfen und mit der immer größer werdenden Last des Erbes des Hyúga Clans. Vor allem aber bedrückte sie das drückende, furchtbar schlechte Gewissen gegenüber ihrer älteren Schwester.
 

///* Warum –sama? Hinata glaubt mittlerweile, ihre jüngere Schwester sei höhergestellt als sie, was von ihrem Vater Hiashi Hyúga prinzipiell schon so klargelegt worden ist. Deswegen die Nachsilbe –sama.///
 

So nutzte Hanabi Hyúga diese seltene, zerbrechliche Gelegenheit, um ihrer Schwester wenigstens ein einziges Mal in ihrem Leben zu helfen. „Also…?“, setzte sie an. Aber Hinata reagierte nicht.

„Tut mir Leid…“, nuschelte sie verletzt in ihr blaues, verweintes Kissen hinein. „Aber ich… ich kann einfach nicht darüber reden…Liegt nicht an dir… liegt nur an mir…“

„Möchtest du allein sein?“, fragte Hanabi leicht verletzt und auch diskret. Da tauchte ihre ältere Schwester mit vollkommen zerzausten schwarzen Haaren unter ihrem Kopfkissen hervor und nickte leise. „Bitte…“

Mit gesenktem Kopf erhob sich Hanabi schließlich zögernd von Hinatas Bett und schlich langsam Richtung geschlossener Türe.

„Hanabi?“, setzte Hinata noch halbherzig an. „Ja?“

„… D…danke…“
 


 

„Hör zu Tenten…“, setzte Neji erneut an, diesmal wild entschlossen, ihr endlich die Wahrheit zu sagen – nichts als die Wahrheit.

„Ja?“. Sie sah ihn zärtlich an, ein vollkommen neues, unbekanntes Lächeln zauberte sich auf ihr leicht rot angehauchtes Gesicht.

Neji schüttelte hastig den Kopf und kniff rasch seine Augen zu. Nein… nein… Hinata… Hinata…! Hinata!!
 

Schließlich stieß er Tenten von sich. „Es tut mir Leid…“, flüsterte er. „Es tut mir Leid! Aber ich kann dich nicht lieben!“

„W-Was?“, fragte seine Teamkameradin verstört und sah ihn zweifelnd an. „Was… was meinst du?“

Aber eigentlich wusste sie es schon längst. Sie hatte es von dem Moment an gewusst, an dem Neji vor ihrem Kuss einen anderen Namen geflüstert hatte.

Vielleicht wollte sie es so nicht hinnehmen.

Dann senkte sie ihren Kopf. Er sollte ihre Tränen nicht sehen. „Schon… schon okay…“, flüsterte sie leise.
 

Er strich ihr vorsichtig übers Haar, ganz kurz bloß, den winzigen Bruchteil einer Sekunde. „Danke.“
 


 

Später am Nachmittag, ein zartrosa-oranges Leuchten überzog den wolkigen, abendlichen Himmel, schlich Hinata langsam und zaghaft den frisch geputzten, langen Gang entlang. Sachter Wind fuhr ihr durch die schwarzen, langen Haare.

Sie fühlte sich leer, ganz unendlich leer. Nur noch ein leiser, bohrender Schmerz fuhr ihr beständig ins Herz, sie presste ihre Hand fest an ihre Brust. Nichts half gegen diesen leisen, bohrenden Schmerz.

Ihre einzige Droge, ihr einziger Schatz, er war fort. War es auch Schicksal gewesen, dass ausgerechnet Tenten, seine hübsche, talentierte, vielfach begabtere Teamkameradin ausgerechnet an diesem Tage auf ihn treffen musste?

Wieso… wieso gingen die beiden zusammen mit zwei gleichen süßen Schokoladeneiswaffeln zusammen, eingehakt die Straße entlang?
 

War es wirklich so passiert? So… so hinterlistig…? So hinterlistig und doch so offen? Warum nur musste sie immer verlieren? So schwach sein? Erst Hanabi, ihre jüngere Schwester, grausam vorgezogen von ihrem eigenen Vater, als minderwertig und wertlos einfach abgestempelt und nun auch noch von Neji hintergangen, von Tenten schwuppdiwupp besiegt, aus dem Rennen einfach rausgekickt.

War so das Leben? War so… ihr Leben…?
 

„Hinata!“

Erschrocken drehte sie sich um, stand vor ihm, Auge in Auge. „Hinata… ich…“

„Hau ab…“, flüsterte sie tonlos. Neji. Wieso nur kam er wieder…? Wollte er es ihr denn noch schwerer machen? Sie noch weiter in den Schmutz stoßen…?

Da sprang er einfach auf sie zu und riss sie ohne Vorwarnung einfach in seine Arme. „Es tut mir Leid…“, hauchte er ihr ins Ohr. „Es war nicht so wie du denkst!“

„Ja klar… Nicht so wie ich denke? Dass du Tenten küssen wolltest, ist also nicht so wie ich denke?! Ver… verarsch mich nicht…!“

Sie riss sich energisch los.

„Hör auf…“, murmelte sie. „Hör auf zu lügen…“

„Es tut weh, verstehst du?“, rief sie. „Es schmerzt…! Geh! Geh…“
 

Zitternd klammerte sie sich an seine ausgestreckten Arme und riss wild daran. „Hinata… Hinata, hör auf damit!“

„Verschwinde… verschwinde…
 

Und er verschwand. Sein kühler Stoff des Pullovers fuhr vorsichtig aus ihren Fingern. Zurück blieb nichts.

Nur leiser Schmerz.
 

Kapitel 3 – Do not lie to me! – Ende!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KeKsi
2010-08-26T00:05:29+00:00 26.08.2010 02:05
So ich hab mir dein FF mal vorgenommen.
Und ich muss ehrlich sagen, du schreibst echt so gut.
Ich kann alles mitfühlen und mir so bildlich vorstellen.

Du schreibst eigentlich genau so wie ich es mir so vorstelle.
Wie du Neji so rüberbringst. Wie er mit seinen Gefühle verusch tklar zu kommen.
Vorallem die Scene im Badzimmer, dass hat mich gleich auch mitgerissen. Genau die Art wie ich sie gerne lese.
Du hast es echt toll hingekriegt.

Ich finde deine Schreibweise echt sehr gut und ich muss dich echt loben. Du schreibst echt so wie ich es eigentlich immer so will. >////<
Weiter so =)

Eigentlich bin ich voll die SasuHina Fan *Q*
Aber NejiHina mag ich türlich auch <3


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