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Kitty Love

Nekos und Sternchen
von

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Wiedersehen

Es war eine Woche her, seit Kila und Sky in das Labor eingebrochen waren und einen der Mitarbeiter töteten. Kurai war die ganze Woche nur selten draußen gewesen und er hatte dabei immer wieder Ausschau nach dem rosahaarigen Catboy gehalten, ihn jedoch nicht gesehen.
 

Die Sonne strahlte hell vom Himmel und es schien ein schöner Tag zu werden. Zumindest sah es noch am Morgen so aus. Langsam erhob sich eine Gestalt aus den Schatten einer dunklen Gasse und bewegte sich vorsichtig in Richtung Ausgang. Sie blieb stehen und sah sich noch einmal prüfend um, dann trat sie hervor. Sofort flutete das grelle Licht sein Gesicht und die Pupillen zogen sich schlagartig zusammen. Ein leises Zischen wurde ausgestoßen, dann wich es langsam in die Gasse zurück. „Diese verdammte Helligkeit... Mir ist der Regen doch eindeutig lieber...“, fauchte es und wich ganz in die Sicherheit der Schatten zurück.
 

„Hey, wach auf!“, rief die Katze und stupste ihm sanft ins Gesicht. Yuki öffnete die Augen und blickte sie an. „Hey, Kleiner. Du schläfst zu lange. Wir haben schon drei Mäuse gefangen“, meinte der schwarzweiße Kater freundlich. Der Catboy richtete sich langsam auf und schaute sich um. Sie lagen unterhalb einer Treppe von einem verlassenen Haus. „Danke, Rate“, maunzte der Neko, als ihm das Tier eine der Mäuse hinschob. Dieser schnurrte sanft. Miku ließ sich neben ihrem Gefährten nieder und fraß ihre Beute schweigend. Dann hob sie den Kopf und fragte: „Habt ihr schon gehört, in der Stadt sollen schon wieder Neko getötet worden sein.“ Die Kater schauten sie verwirrt an. „Wie Neko?“, fragte Yuki ängstlich, weil er wusste, dass er betroffen wäre. „Hm... Ja. Neko-Kira. Er tötet Neko ohne Grund. Zeigst du dich aber als Katze, tut er dir nichts. Man sagt, er kann diese Menschenkatzen nicht leiden, warum? Das weiß keiner von uns...“, warf Rate ein. „Yuki, sei auf der Hut“, miaute Miku besorgt, als sie den letzten Bissen ihrer Beute geschluckt hatte. „Ja, das werde ich“, bestätigte er unruhig.
 

Die drei Katzen blieben noch eine Weile unter der Treppe hocken und warteten, bis es die Sonne hinter ein paar Wolken verschlug und sie heraus kommen konnten. Diese Zeit wartete auch das Geschöpf in der Gasse ab. Bald darauf waren die Katzen eingeschlafen und die Zeit verging. Seltsame Träume suchten den Catboy heim und er maunzte leise im Schlaf. Immer wieder tauchten Sky, Kila und ein Fremder darin auf. Ein Wesen, welches er noch nie zuvor gesehen hatte. Ein Wesen, das so anders war als er, und ihm doch vertraut. Als der Neko aus dem letzten Albtraum erwachte, lag er allein unter der Treppe. Seine beiden Begleiter waren verschwunden. „Miku? Rate? Wo seid ihr?“, maunzte er entsetzt und blickte sich hastig um. Doch nirgends waren die Katzen zu sehen. Vielleicht waren sie auf Futtersuche, oder saßen auf irgendeinem Dach. Er setzte sich langsam auf und blickte ängstlich um sich. Draußen war es halbdunkel und er nahm an, dass es dämmrig wurde.
 

Yuki krabbelte unter der Treppe hervor und erhob sich auf die Hinterpfoten. Wie bereits entdeckt, war es draußen Dämmerung. Wo waren die beiden nur? Vermutlich wirklich auf der Jagd oder einem Dach... Zumindest hoffte er das... Yuki lief langsam und doch etwas besorgt die Straße entlang, als er an der Gasse vorbei kam, in dem das Wesen schon auf sein Opfer wartete. Und das war leider gerade der Neko, der eben in diesem Moment vorbei kam. „Hey, Neko!“, kreischte es und fiel auch sogleich über den Kleinen her. Yuki schrie und wandte sich erschrocken. Schon im nächsten Moment lag er flach an den Boden gedrückt. Der Catboy maunzte verzweifelt, als er in das Innere der dunklen Gasse gezerrt wurde. Schreiend und fauchend wand er sich am Boden und schaffte es schließlich sich umzudrehen. Ein eiskaltes Funkeln begegnete ihm und er dachte zunächst, es wäre Sky. Doch der war es nicht. Er sah ein Wesen, das ihm so ähnlich war, nur ohne Ohren und Schweif. Yuki zitterte. Das Wesen hatte silbernes kinnlanges Haar und ein Schopf hing ihm über das eine Auge, das andere war rot.
 

„Aua... Was willst du?“, fragte der Neko ängstlich und mit vor Schreck geweiteten Augen. „Dich töten!“, gab der andere fauchend zurück. Es klang wie eine Katze. Yuki begann zu zittern. Wer war dieser Irre nur? Warum wollte er ihn töten … Dann kam ihm ein Einfall, wie ein Blitz traf es ihn. „Du... Neko-Kira?“, fragte er japsend. Der Gegner lächelte kalt. „Richtig“, meinte er eisig und ließ die Beine des Neko los. Yuki wollte aufspringen, doch er packte ihn am Unterleib. Kurz darauf hob er ihn hoch und warf ihn durch die Luft. Der Neko schrie und versuchte, sich in der Luft zu fangen. Doch es funktionierte nicht und er landete der Länge nach auf dem Bauch. Ein verzweifelter Schrei entkam seiner Kehle. Doch niemand hörte es.
 

Weil ein Albtraum ihn aus dem Schlaf geworfen hatte, beschloss Kurai das Haus zu verlassen. In einer dünnen Jacke und bequemen Schuhen ging er auf die Straße. Der kleine Neko ging ihm doch nicht aus dem Kopf und er folgte schweigend einem unbestimmten Weg. Plötzlich blieb er stehen. Vor seinen Augen erschien ein Bild und es wollte ihm gar nicht gefallen. Es zeigte den kleinen Neko, den er gesehen hatte, und dieser wurde von jemandem bedroht. Erschrocken schüttelte er sich und hetzte los. Irgendetwas stimmte nicht. Warum sollte jemand dem Catboy, der so dünn und dennoch zierlich wirkte, etwas antun wollen? Er verstand das Ganze nicht. Und dann, noch während er in seine Gedanken vertieft war, ertönte ein furchtbarer Schrei, der auf keinen Fall von einem Menschen stammen konnte. Erschrocken riss Kurai die Augen auf und lief fast so schnell, dass er schon über seine eigenen Füße stolpern konnte. Doch im Moment war ihm das egal, er wollte nur diesem Wesen helfen.
 

Der Schrei verstummte und Kurai lief irritiert langsamer. Im nächsten Moment kam er an einer Gasse vorbei, aus der ihm ein völlig blutiger Junge entgegen kam. Er beobachtete ihn kurz um dann zu erkennen, dass es kein Junge war, sondern ein Catboy... Der Catboy mit den rosa Haaren! „Was... Was ist passiert?“, fragte er erschüttert, doch der Neko schien ihn nicht zu bemerken. Voller Panik kam er auf ihn zu, doch schien er an ihm vorbei zu laufen. Kurai reagierte etwas geschockt, jedoch war er noch so bei Bewusstsein, dass er den Kleinen abhalten konnte. Yuki zischte und fauchte ihn wütend an. „Bleib ruhig, kleiner Neko. Ich will dir nichts tun, ich will dir nur helfen“, sprach er ruhig auf ihn ein. Doch das Kätzchen hörte nicht zu. Es wehrte sich maunzend und fauchend. Was war nur passiert? Warum verhielt er sich so seltsam? Es verwirrte ihn noch immer sehr.
 

Yuki erkannte ihn, durch das viele Blut im Gesicht, nicht. Er zischte, fauchte und kratzte ihn dann plötzllich. Seine scharfen Krallen, durch die Angst noch viel schärfer, fuhren blitzartig über beide Arme seines Helfers. Mit einem erschrockenen Schrei, der ziemlich gequält klang, ließ ihn der junge Mann los. Wütend fauchend lief Yuki an ihm vorbei und im nächsten Moment kam ein etwa 20-jähriger Mann aus der Gasse getreten. Er war ebenfalls mit Blut bedeckt und schien ziemlich kaltherzig. Er würdigte Kurai keines Blickes, sondern lief sofort dem Catboy nach. Der Schwarzhaarige schaute etwas verwirrt hinterher. „Wo will der denn so schnell hin?“, fragte er sich, doch schon im nächsten Moment durchfuhr ihn ein Blitz der Erkenntniss. Ein eckelhaft bitterer Kloß bildete sich in seinem Hals. „Oh nein... Der Neko...“ Panik breitete sich in dem Model aus und er hastete den beiden hinterher.
 

Die dunkelroten Augen weit aufgerissen, schaute er sich hektisch nach beiden Seiten um. Über ihm wechselte die Dämmerung in die Nacht über und ließ sie das Schauspiel begutachten. Diese schaute mit milliarden Sternaugen auf ihn herab und auch die „künstlichen“ Lichtquellen öffneten nun ihre hellen Augen. Kurai lief langsamer. „Miezi... Hey, Neko! Wo bist du?“, rief er fragend in die dunkle Stille der Straßen. Es war ihm unheimlich so hier herum zu irren. Plötzlich schoss etwas an ihm vorbei. Erschrocken wich er zurück und musste sich aufrecht halten. Es hätte ihn fast umgeworfen. „Was war denn das?“, fragte er sich verwirrt. Als er sich langsam umdrehte und in die Richtung blickte, lief ein zweites Etwas, ein wenig langsamer, an ihm vorbei. Er betrachtete es einen Moment lang und sah, dass es ein noch recht junges Geschöpf war. Es hatte braun-weiße Haare und zwei braune Katzenöhrchen auf dem Kopf. Er zuckte leicht zusammen. War der Rosahaarige doch nicht der einzige mit solchen Merkmalen. Seine Gedanken drehten sich im Kreis, doch ehe er den anderen Catboy ansprechen konnte, war der schon verschwunden.
 

Ein wenig betrübt ging Kurai weiter, auf der Suche nach dem kleinen Flüchtling. Doch lange musste er nicht suchen, als erneut das gequälte Kreischen ertönte. Das Model lief schneller und in seinem Kopf drehte sich weiterhin alles. Was würde er jetzt tun, wenn er gleich bei dem Neko angekommen war? Wie würde er ihm helfen? Keine klare Antwort wollte sich ihm anvertrauen und so musste er einfach spontan entscheiden, auch wenn das selten ein guter Weg war. Meist gewagt und ziemlich gefährlich. Doch er musste es tun, blieb ihm ja kein anderer Weg. Kurai eilte weiter. Blut spritzte von den Kratzern und sie brannten im Windzug, der dadurch aufkam. Er knurrte, doch konnte er sich jetzt nicht darum kümmern. Er musste den Neko finden, und zwar ganz schnell. Aber wie und wo? Der Kleine konnte überall sein. Er musste jedoch nicht lange suchen, da kam ihm das völlig verängstigte und blutende Wesen schon entgegen. Es rannte genau in ihn rein. Fauchend kratzte es ihn wieder. Blut spritzte hervor und bedeckte seine Kleidung. Schmerz durchzuckte ihn merhfach und er musste die Schmerzensschreie unterdrücken. Mit strakem Willen und Entschlossenheit packte er den verstörten Neko am Körper und drückte ihn an sich.
 

Yuki realisierte kaum was geschah. Immer wieder prügelte er mit seinen messerscharfen Krallen auf seinen „Feind“ ein. Dass dieser ihm nur helfen wollte, verstand der Kleine in diesem Moment nicht. Kurai zitterte. Was sollte er nur tun? Die Frage war noch nicht mal ganz gestellt, da tauchte auch schon wieder der Silberhaarige auf. Im Schein der Laternen wirkte sein Haar rötlichsilbern. Er sah noch unheimlicher aus und Yuki fauchte und kreischte im Griff von Kurai. Dieser war noch immer stark am Überlegen, wie er dem Kleinen nur helfen konnte. Seine Arme bluteten wie verrückt und er fühlte, wie die warme Flüssigkeit ihn verließ und einen Teil seiner Kraft mit sich nahm. „Überlass ihn doch einfach mir, Kleiner!“, fauchte ihn Neko-Kira an. „Nein! Niemals!“, antwortete ihm das Model und spuckte Blut.
 

Der Catboy zitterte vor Ansgst und wusste gar nicht, wie ihm geschah. Rate und Miku waren völlig verdrängt. Es zählte nur noch das Überleben. Der Gegner schaute sich kurz um, dann hob er einen Stein vom Boden auf und warf ihn nach Kurai. Dieser öffnete seine dunkelroten Augen ganz weit und im Laternenlicht wirkten sie wie helles Blut. Der Stein war von mittlerer Größe, doch dann geschah etwas, womit keiner von beiden gerechnet hätte. Yuki, der völlig verwirrte und von Angst gepeinigte Neko, warf sich herum und schützte Kurai vor der Attacke. Der Stein traf ihn mit voller Wucht gegen den Kopf. Ein gequältes Maunzen ertönte, dann brach er zusammen. Blut lief ihm vom Kopf, wo sich eine Platzwunde geöffnet hatte. Dem Kleinen wurde schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein.
 

Kurai reagierte, trotz seines Blutverlustes, noch relativ schnell und fing ihn auf. Der Neko war gegen ihn gefallen und Kurai drehte ihn so, dass er das Kätzchen bequem auf den Arm nehmen konnte. Schmerz pochte durch seine offenen Wunden, doch er versuchte es zu unterdrücken. Schnell drehte er sich um und lief eiligst davon. Neko-Kira ließ ihn natürlich nicht so einfach davon kommen und so jagte er ihm hinteher. „Lass das Vieh fallen. Dann geschieht dir nichts!“ Welche Gefahr wirklich von ihm ausging, konnte der 19-jährige nicht mal in seinen Träumen erahnen, doch im Moment war ihm das auch völlig egal. Er wollte nur den Neko in Sicherheit bringen. So schnell er, bei dem inzwischen hohen Blutverlust, noch konnte, lief er durch die Stadt. Sein Verfolger ließ jedoch nicht locker und er rief immer wieder: „Catboy! Lass den Catboy los! Oder du stirbst mit ihm!“ Doch egal welche Drohungen er auch aussprach, der junge Mann dachte gar nicht daran, das geschwächte Etwas los zu lassen. Viel zu sehr hatte sich sein Herz an ihn gewöhnt.
 

Nach einer ganzen Weile des Flüchtens war er endlich zu Hause angekommen. Neko-Kira hatte die Verfolgung irgendwann aufgegeben, doch wann hatte er nicht mitbekommen. Sein Herz raste noch immer wild, während er die Tür aufschloss und hinein flüchtete. Völlig außer Atem stolperte er in sein Zimmer und legte das blutende Geschöpf auf sein Bett. Kurz darauf lief er raus, zog sich die Jacke aus, ließ sie fallen und eilte ins Bad um seinem Kleinen einen Lappen feucht zu machen. Nebenbei holte er noch einen destillierten Verband aus einem der Schränke, die über dem Waschbecken hingen. Damit kehrte er ins Zimmer zurück, reinigte vorsichtig die Platzwunde am Kopf und legte einen destilierten Verband darum. Erst als das getan war, kümmerte er sich um seine stark blutenden und zerkratzten Arme. Dazu ging er ins Bad und reinigte sie vorsichtig mit Destillierungswasser, welches sich in einem Eimer unter dem Waschbecken befand. Er war völlig erschöpft und konnte sich daher kaum mehr auf den Beinen halten. Langsam ging er vor dem Behältnis in die Hocke. Er tauchte beide Arme gleichzeitig in das Wasser und den Schmerz, der sofort aufschlug wie ein Blitz, konnte er nur sehr schwer ertragen. Er wollte schreien, doch tat er es wegen dem Neko nicht. Die Unterdrückung viel ihm sehr schwer und so weinte er stattdessen. Warm und in den Augen brennend liefen sie ihm über die Wangen. Es waren heiße Tränen des Schmerzes. Kurz darauf erhob er sich zitternd und legte destillierte Verbände um die Kratzwunden und auch hier konnte er nur kaum einen Schrei zurückhalten.
 

Kurai war völlig breit. Er konnte kaum noch gerade aus laufen. Vor seinen Augen wurde immer wieder alles dunkel um dann milchige Sicht freizugeben. Der junge Mann konnte kaum noch etwas erkennen und so stolperte er völlig entkräftet in sein Zimmer, wo er kurz vor seinem Bett, auf dem der Neko lag, zusammenbrach und sofort einschlief. Kurz danach erwachte der kleine Catboy. Er öffnete die Augen und erschrak. Sein Kopf tat höllisch weh und die Umgebung war so fremdartig. Er spürte, dass er auf etwas Weichem lag, doch worauf, erkannte er nicht. „Wo...wo bin ich?“, fragte er leise maunzend.



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