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Kitty Love

Nekos und Sternchen
von

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Beobachtungen

„Eines der Zielobjekte hat einen Menschen getroffen. Er scheint ihn zu mögen!“, rief ein junger Mann mit kurzen, braunen Haaren. Er trug einen weißen Kittel und saß vor einem Computer. „Wer ist es?“, fragte ihn ein älterer Mann mit grauen Haaren. „Der Rosahaarige“, war die knappe Antwort. Nun drehte er sich um. Der ältere Mann, so um die 60 bis 65 Jahre, lächelte vor sich hin. „Danke für die Informationen, Kai. Ich hatte gehofft, dass er es ist.“
 

Neben dem Braunhaarigen saß noch ein junger Mann, er hatte schwarze kurze Haare und war ungefähr 30 Jahre alt. Er starrte ebenfalls auf einen Bildschirm. „Und bei dir, Tim?“, fragte der alte Mann. „Alles bestens, Chef. Die beiden Anderen sind noch zusammen. Haben jedoch noch keinen getroffen.“, berichtete der. Der Mann nickte und drehte sich von einem weiteren Rechner weg. Sie saßen wie in einem Dreieck. Die beiden jungen Männer an der Grundrissfläche und ihr Chef an der Dreieckspitze. Er lächelte.

Kai blickte an ihm vorbei und sah, dass auf seinem Bildschirm eine Liste von Namen war. Davor waren kleine Kästchen, in die man Häkchen setzten konnte. „Toca? Wozu sind diese Kästchen?“, fragte er. Der alte Mann lachte und antwortete: „Die, mein junger Freund, sind zum Überprüfen wie viele Neko wir haben. Die Kästchen davor? Da machen wir Haken rein, wenn wir das Gefühl haben, es geht etwas schief.“, erklärte er, „Dann drücken wir diesen Knopf.“ Er deutete mit einer Hand auf zwei Knöpfe, die neben seinem Computer auf dem Tisch befestigt waren. Ein roter, und ein grüner. „Wozu sind sie?“, fragte Kai weiter. Toca nickte Tim zu und überließ es ihm, dies zu erklären. Dieser nickte und wandte sich Kai zu. „Also“, begann dieser, „den roten Knopf drückst du, natürlich erst, wenn die Haken drin sind, um die Nekos zu sprengen.“
 

Kai starrte ihn ungläubig an. „Die Neko sprengen?“, wiederholte er in einer Frage. „Ja.“ Tim nickte. „Jeder dieser Experimente hat eine Bombe im Kopf. Auch die freigelassenen Objekte. Wenn wir den roten Knopf drücken, fliegen die gewählten in die Luft. Drücken wir den grünen, werden die Bomben aufgelöst.“ „Wissen die Tiere davon?“, fragte Kai. Man merkte ihm an, dass er noch nicht all zuviel wusste. Toca schüttelte. „Nein.“

„Wir zünden sie nicht wahllos.“ „Wann sonst?“, fragte Kai weiter. Toca kniff die Augen zusammen. „Wenn uns jemand drauf kommt. Das heißt, sobald einer herausfindet, was wir hier mit den Viechern machen, aktivieren wir den Knopf.“ Kai schluckte. Die armen Neko.
 

Der Chef sah sich um. „Wo ist eigentlich Marco?“, fragte er knurrend. „Bei den beiden Verrückten“, antwortete ihm Tim sogleich. „Was ist mit ihnen?“, fragte Kai etwas verwirrt. „Naja, sie verhalten sich gleich. Wenn der eine schreit, tut es der andere auch. Wenn der eine beißt, fängt der andere auch an, wie wild um sich zu schnappen. Sie sind...“ Er brach ab. „Was?“, fragte Kai. Doch Toca brachte ihn mit einem wütenden Blick zum Schweigen. „Hör auf damit! Das ist unmöglich!“, fauchte er außer sich vor Wut. „Es ist aber so, Chef“, entgegnete Tim kleinlaut.
 

Die beiden Verrückten, wie die Menschen sie nannten, saßen eng beieinander in einem Käfig. Sie waren die Einzigen, die man zusammen in einem hielt. Man hatte zwar versucht, sie zu trennen, aber sie hatten gleichzeitig wild um sich gebissen, geschrien und gekratzt. Wobei der Braunhaarige ein wenig wilder war, als der Rothaarige. Dieser war ein wenig zurückhaltender, aber nur ein wenig. Den Wilden riefen sie: Rik-ai. Der Ruhige hieß Jun-ai. Warum man sie so genannt hatte, wusste niemand. Sie hatten sich auch seltsamerweise daran gewöhnt. Aber vielleicht waren sie auch von ihren Eltern so genannt wurden.
 

„Hast du Hunger?“, fragte Jun-ai seinen Nebenhäftling. „Nein, du?“ Er schüttelte. „Tut dir der Arm noch weh?“, stellte Rik-ai eine Gegenfrage. Jun-ai schüttelte. „Mir auch nicht mehr.“ Die zwei fühlten selbst die selben Schmerzen. Wenn einer geschlagen wurde, so legte auch der andere die Hand gegen die betroffene Stelle, obwohl man ihn gar nicht berührt hatte. Sie waren seltsam, in den Augen der Menschen.

Jun-ai drückte sich noch enger an den anderen Neko. Dicht beieinander saßen sie in der linken Ecke ihres Käfigs und starrten wütend durch die Stäbe. Mattes Licht flutete den Raum.
 

„Sie sind was?“, fragte Kai noch einmal. Toca blickte ihn böse an, doch dann seufzte er und meinte an Tim gewandt: „Sag ihm, was du glaubst. Aber wunder dich nicht, wenn er es ebenfalls nicht glaubt.“ Tim nickte gehorsam und wandte sich dem anderen Mann zu. „Die beiden Neko verhalten sich völlig gleich. In jeder Situation. Sie fressen zur gleichen Zeit, sie schlafen zur gleichen Zeit.“ „Na und. Vielleicht kennen sie sich schon sehr lange. Ist doch nichts verrücktes dran.“, entgegnete Kai gelangweilt. „Das kommt noch. Wenn der eine dich beißt, dann tut der andere es auch. Egal, wonach er schnappt. Wenn du den einen schlägst, schreit der andere auch, obwohl du ihm nichts getan hast. Ich habe mal ihre Gene überprüft. Sie sind völlig identisch.“ Kai schluckte. „U-und was heißt das?“, fragte er zögernd. „Das heißt...“

Die Tür öffnete sich und ein etwa 32-jähriger Mann mit blonden, glatten Haaren kam herein. Er hielt ein kleines, weißes Bündel im Arm. Es zitterte und schrie vor Angst. Toca sah auf. „Ist das der Neue?“, fragte er mit Blick auf das Bündel. „Ja, das ist er.“, antwortete der Mann ruhig und kam langsam näher. Der Leiter stand auf und lief ihm entgegen. Er blieb stehen und schaute nach unten. „Was ist das denn für ein mickeriges Ding? Hast du nichts besseres gefunden?!“, herrschte er ihn an. „Marco! Wir brauchen ältere und nicht solche Miniviecher. Der stirbt innerhalb von 5 Stunden.“ Der Andere ließ sich nicht beirren. „Chef, das ist ein Albino.“, entgegnete er. „Mir egal was er ist. Das Ding ist zu klein!“, fauchte er und zeigte auf das sich nun regende Bündel.
 

Marco schaute nach unten. Der kleine Neko, den er da in einer weichen, hellblauen Decke hatte, war rein weiß. Keine einzigen Flecken Farbe konnte er in seinem Fell finden. Weiß, wie frisch gefallenr Schnee. Und dann öffnete er die Augen. Die wunderschönen tiefblauen Augen. Angst und Unwissenheit stand in ihnen. Ganz groß. Toca seufzte bei diesem Blick tief und meinte ruhig: „Bring ihn in Sky's Käfig. Ich seh ihn mir später an.“ Damit schickte er Marco und das dünne Kätzchen weg. Der Blondhaarige nickte gehorsam und verließ den Raum. Er ging in einen langen Flur und von dort in einen Nebenraum. Darin saßen die anderen Neko, die noch da waren. Sie alle hoben die Köpfe, als sie ihn hörten. Jeder von ihnen glaubte, er würde jetzt für ein Versuch geholt werden und verbarg sich ängstlich in der hintersten Ecke seines Käfigs. Doch Marco ging an ihnen vorbei, ignorant wie immer.
 

Neben dem Käfig der zwei Verrückten blieb er stehen. „Tut mir Leid, mein Kleiner, dass du neben so zwei Irre musst.“, sagte er leise zu dem Albinocatboy und öffnete die Käfigtür. Der Catboy blinzelte verwundert und hörte auf zu weinen. Seine Augen sahen ihn fragend an. Er verstand die Worte nicht. Verstand ihren Sinn nicht.

Sofort wandten Rik-ai und Jun-ai die Augen nach ihm. Er zuckte bei ihren durchdringenden Blicken zusammen. Bei beiden war das linke Auge hellblau und das rechte grün. Sie funkelten wütend, als wollten sie sagen: „Zu dem bist du lieb. Aber zu keinem anderen. Na warte, das gibt Rache.“ Marco versuchte sie zu ignorieren und zog die Türe weg. Ohne eine weitere freundliche Geste warf er das kleine Etwas in den Käfig. Laut schreiend kam er auf dem kalten Steinboden auf. Sofort fing das Jungtier an zu maunzen und bitterlich zu weinen. Doch dem Mann war das egal er drehte sich um und verließ den Raum wortlos.
 

Jun-ai saß näher an ihrer Trennwand und er flüsterte leise: „He, Kleiner. Beruhige dich, es wird alles gut.“ Die kleinen Öhrchen stellten sich ängstlich und der Neko drehte das Köpfchen zu seiner Stimme. Der kleine Catboy lag auf der Seite, mit dem Gesicht zu ihrer Trennwand. Er hatte im Flug seine Decke verloren. Das Kätzchen wimmerte leise und blickte mit verschleierten Augen zu ihnen hinüber. „Tut es sehr weh?“, fragte Jun-ai leise und streckte die Hand durchs Gitter. Der Albino gab ein heftiges Zittern zur Antwort und knäuelte sich zusammen. Der Rothaarige beobachtete ihn eine kleine Weile, dann flüsterte er leise. „Komm zu mir.“ Rik-ai blickte in dieselbe Richtung wie sein Partner. Der zierliche Neko zitterte, rollte sich auf und erhob sich zaghaft auf alle Viere. „Ja, so ist es gut. Komm her.“, schnurrte ihm Jun-ai aufmunternd zu. Das Kätzchen krabbelte langsam auf sie zu und brach am Gitter zusammen. Sofort spürte er, wie eine sanfte Hand ihn zärtlich streichelte. Es war Jun-ai.
 

Rik-ai betrachtete den Kleinen genauer und miaute dann: „Er ist gerade mal 6 Monate alt. Der Kleine hat gerade mal seine erste Nekoverwandlung hinter sich.“ „Wie bitte?!“ Jun-ai starrte ihn ungläubig an. Rik-ai nickte. Das erklärte auch, warum er so klein und dünn war. Er war noch fast eine Babykatze. Er hatte gerade die erste Geschlechtsreife und damit die erste Verwandlung in einen Neko hinter sich. Sie mussten ihn sofort auf der Straße weggefangen haben. Armes Ding. „Wie heißt du, mein Kleiner?“, fragte ihn der Wildere von Beiden. Der Minineko schaute zu ihm auf und miaute leise: „Er... er hat gesagt, ich heiße Arctica.“ „Ein schöner Name. Ich bin Jun-ai und das ist mein zweites Ich Rik-ai.“ Der Albino starrte ihn verwirrt an.
 

„Also, was wolltest du sagen?“, fragte der 25-jährige nach. Tim starrte ihn an. „Das heißt“, fing er noch einmal an, „dass die zwei aus ein und der selben Katze entstanden sind.“ Kai starrte ihn fassungslos an. Er wusste zu erst gar nicht, was er sagen sollte. Doch schließlich fand er die Worte wieder und antwortete völlig perplex: „Ist nicht wahr.“ „Ist doch wahr.“, konterte der Schwarzhaarige ruhig. „Ich wollte es zuerst auch nicht glauben. Aber die Gene beider Neko weisen auf dieselbe Katze hin. Eine rotbraune mit einem blauen und einem grünen Auge. Sie haben dieselbe Fellstruktur, die selben Verhaltensmuster und Gene. Ich weiß, das ist unmöglich... ich kann mir das selber nicht erklären.“, beendete er die Erklärung.

„Tja“, mischte sich Toca ein. „Vielleicht sind die Mistviecher so intelligent geworden, dass sie sich zwei menschliche Körper vorstellen können. Jedoch, dies ist der einzige Fall, wo dieses Geschehnis aufgetreten ist. Bei keinem Neko sonst. Sie sind etwas ganz besonderes. Vielleicht könnten wir von ihnen dieses spezielle Heilmittel bekommen.“ „Du weißt doch selber, dass man sie nicht trennen kann. Sie wehren sich so derartig, dass man sie nur zusammen weg bekommt.“, maulte Marco, der gerade zur Tür hinein kam. „Hast du den Kleinen weg gebracht?“, fragte Toca, ohne auf seine Worte einzugehen. „Ja. Das habe ich.“
 

Marco ging in den Raum hinein und setzte sich neben Kai auf einen freien Stuhl. „Irgendetwas Neues?“, fragte er. Kai informierte ihn darüber, dass Yuki einen Menschen getroffen hatte und dass die anderen Beiden noch immer durch die Gegend streunten. Zusammen. „Seltsam“, murmelte Marco daraufhin, „normalerweise gehen sie doch nie zusammen. Neko sind immer allein unterwegs. Außer sie sind halt in einer Herde. Aber das waren die drei ja nicht.“ „Ja. Irgendwie seltsam.“, stimmte ihm Tim ratlos zu.
 

Es verging einige Zeit, in der die Männer schweigend dasaßen und die Neko beobachteten, über die Chips in ihren Nacken, von denen die Catboys jedoch nichts wussten. Toca ergänzte die Namensliste mit den Bomben und wandte sich dann an Marco. „Okay. Du kannst ihm jetzt den Sprengstoff einsetzen.“, sagte er unberührt. Der Blonde nickte und stand auf. „Was? Jetzt schon?“, fragte Kai erschrocken. „Aber er ist doch noch so klein.“, fügte er leise hinzu und ein wenig Mitleid und Angst um das Tier schwangen darin mit. „Es ist nur eine Katze. Merk dir das endlich!“, fauchte ihn Toca an und nickte Marco zu. „Geh schon.“
 

Der 32-jährige Mann ging am Arbeitsplatz seines Chefs vorbei und aus der dahinter liegenden Tür. Er folgte schweigend dem Gang und öffnete die Tür zum Raum der Neko. Mattes Licht flutete den Raum. Er ging wortlos hinein und lief die Reihe bis hinter, zum fast letzten Käfig. Dort blieb er stehen, direkt vor Sky's ehemaliger Zelle. Hier saß nun Arctica drin. Er starrte durch die Gitterstäbe zu dem Neko herein. Dieser saß an der Trennwand zu Jun-ai's Käfig und drückte sich dagegen. Der Rothaarige war ebenfalls an diese Wand gedrückt und sie schienen zu schlafen. Marco schmunzelte. Irgendwie sah es ja schon süß aus, wie sie schliefen, so dicht bei einander. „Nichts desto trotz muss ich dich jetzt mitnehmen.“ sprach er den Albino so laut an, dass dieser erschrocken zusammen fuhr und die blauen Augen schlagartig öffnete. „Mau...“, flüsterte er leise und sein schmaler Körper begann sofort zu zittern. Als spüre er, was gleich passieren würde. Angst zeigte sich in seinen klaren Augen.
 

„Tut mir Leid. Anordnung vom Chef. Aber du wirst nicht viel mitbekommen, das verspreche ich dir. Und ehe du dich versiehst, bist du wieder in deinem Käfig, bei den anderen.“, sprach er dem Kleinen gut zu. Obwohl ihm die Neko hier egal waren, hatte auch er, wie Kai, etwas Mitleid mit den Lieben. Was hatten sie denn falsch gemacht, dass ausgerechnet sie hier gelandet waren. Nichts.

Plötzlich ertönte vom Lüftungsschacht, der sich über Jun-ai's und Rik-ai's Käfig befand, ein seltsames Geräusch. Es hörte sich an, als würde jemand hindurch laufen. Es klang wie... Marco schaute hoch und seine Augen wurden weit vor Entsetzen. Das Gitter klapperte schrecklich und dann fiel es mit lautem Geschepper hinab auf den Käfig der beiden Neko. Diese schreckten auf und blickten sich voller Panik um. „Was war das?“, fragte Jun-ai sein zweites Ich leise. Dieser schüttelte. „Ich weiß nicht.“
 

Wie gelähmt stand der Mann vor Arctica's Zelle und starrte auf den Lüftungsschacht. „So schnell sieht man sich wieder.“, fauchte eine Stimme aus der Öffnung in der Wand. Doch der Mann verstand die Worte nicht. Für ihn waren es nur Laute einer wütenden Katze. Zwei glühend rote Augen starrten ihn hasserfüllt an. Die Neko im Raum, die wach waren, hatten die Worte genau verstanden. Sie schnurrten leise.
 

Völlig verwirrt starrte Marco noch immer auf den Schacht. Die Augen schlossen sich kurz und öffneten sich gleich darauf wieder. „Sterben! Sterben! Tod! Tod!“, kreischte das Wesen und nun verstand auch der Mann die Worte. Er wich hastig einige Schritte zurück. „Sky...“, stieß er atemlos hervor. Im nächsten Moment löste sich der Catboy aus dem Schacht und sprang elegant auf das Dach der Zelle von den beiden Verrückten. Er fauchte mit angelegten Ohren und fuhr die Krallen aus. Die darauf folgenden Geschehnisse konnte der Mann nicht verfolgen. Ein dürrer Körper flog durch die Luft, Blut spritzte und er schrie. Dann war alles vorbei. Marco war tot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ReinaDoreen
2010-12-26T15:34:32+00:00 26.12.2010 16:34
Das ist ja grausam, was mit den Nekos passieren soll
<reni


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