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Kitty Love

Nekos und Sternchen
von

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Streunende Katzen

Zur selben Zeit, wie das Model die Produkte vorstellte, wurden in einem großen Gebäude drei Nekos aus ihren Käfigen gelassen. Sie sollten in die Außenwelt geschickt werden um zu sehen, wie sie dort zurecht kamen.

Bei den Nekos handelte es sich um den rosahaarigen Yuki, den zaghaften Kila und um einen weiteren, äußerst gefährlichen Catboy, den Neko Sky.
 

Warum Sky so gefährlich war? Da gab es einen guten Grund... Sky war ein Kampfcatboy!

Ein Neko, der fürs Töten von allem Leben gezüchtet worden war. Er hatte hellblaues Deckhaar und nach unten hin wurde es helllila. Seine Augen waren rot wie das Blut seiner Opfer und die Ohren, sowie der Schweif, waren ebenfalls hellblau mit lila.
 

Diese drei ausgewählten Neko liefen nun durch eine der vielen Gassen der Stadt. Doch sie konnten natürlich jeder Zeit aufgespürt werden. Unter ihrem Nackenfell befand sich ein kleiner Chip, über den sie ausfindig gemacht werden konnten. Doch vorerst ließ man sie in Ruhe und beobachtete nur ihr Tun und Handeln über einen Computer in der Zentrale.
 

Die Neko blieben in einer der dunkelsten Gassen stehen. Sie waren durch einen Seiteneingang gekommen und standen nun vor einer Biegung. Die eine führte geradeaus weiter, die andere bog nach rechts ab. „Hier trennen wir uns... und wir sehen uns irgendwann wieder“, knurrte Sky und lief ohne ein weiteres Wort zu sagen in die Richtung 'geradeaus' davon. Kila wimmerte leise und blickte Yuki sehnsüchtig an. Der 16-jährige Neko mit den rosa Haaren wusste, was den kleinen Catboy verunsicherte und nickte. „Ja, Kila. Geh nur mit ihm mit. Er wird sich um dich kümmern“, schnurrte er hoffnungsvoll und strich mit dem Schweif über Kila's Arm. Doch schon wenig später glaubte er selbst nicht mehr an seine eigenen Worte. Würde Sky sich wirklich um den zierlichen, erst 15 Jahre alten, Catboy kümmern? Oder würde er ihn eiskalt im Stich lassen und ihn töten, wenn er ihm auf die Nerven ging. Die einzigen Menschenworte die der Blaulilahaarige kannte waren: Töten, Töten und Sterben.
 

Der kleine Neko mit dem Chip im Kopf legte die Ohren an und miaute traurig den Abschied. „Ja, mein Kleiner. Lebe wohl“, entgegnete ihm Yuki. Wenn Neko sich trennten, gewollt natürlich, dann war ein Wiedersehen höchst unwahrscheinlich. Außer man traf sich mal zufällig. Sie suchten nicht mehr nach einander. Und eigentlich gingen sie auch immer allein.
 

Kila miaute noch trauriger und lief dann Sky hinterher. Dieser ließ ihn näher kommen und zu Yuki's Überraschung auch bleiben und neben sich herlaufen. Wie lange das gut geht?, fragte sich der Rosahaarige in Gedanken, während er den beiden Nekos nachsah, wie sie in die Seitenstraße liefen und sich immer weiter entfernten. „Pass bitte gut auf Kila auf, Sky. Du weißt, er ist noch so klein“, flüsterte Yuki in Katzensprache traurig vor sich hin. „Lebt wohl, ihr zwei.“
 

Eine kleine Weile sah er den beiden noch nach, dann machte auch der dritte Neko sich auf den Weg in die unbekannte Welt um ihn herum.

Er wandte sich in die Richtung nach Rechts. Die Seitenstraße erschien ihm plötzlich lang und düster. Er war allein.

Doch das wollte er nicht lange sein und so beschloss der Catboy sich auf den Weg in die gefährliche Welt außerhalb der Gasse zu wagen.
 

Yuki tappte langsam die Straße entlang und kam schon wenig später aus der Gasse heraus. Der Tag war mild und dennoch grau. Es war Anfang Herbst. Der Neko hob den Kopf zum Himmel, maunzte leise und lief dann weiter. Er bog nach rechts ab und folgte der Häuserzeile. Unter seinem weißen Pullover juckten die mies bandagierten Wunden.

Plötzlich hörte er eine Katzenstimme, die ihn rief: „Hey, du! Was machst du hier?“ Er blieb stehen, kratzte seinen Arm ein wenig und schaute hoch. Von einem Dach herunter blickten ihn zwei bernsteinfarbene Augen direkt an. „Ja, dich meine ich!“, rief die Katze und an der Stimme erkannte er, dass es sich bei dem Tier um ein Männchen handelte.

„Ich… ich wollte nur schauen...“, entgegnete ihm Yuki schüchtern. Der Kater schnurrte und sprang dann vom Dach herunter. Er landete auf einigen Mülltonnen, die kurz darauf empört schepperten. Auf diesen blieb er sitzen. „Mein Name ist Rate! Und ich lebe hier schon seit drei Jahren. Wer bist du?“, fragte er ihn jetzt freundlicher. Der Neko zuckte bei dem lauten Geräusch zusammen, doch dann zwinkerte er und stellte sich ihm vor.

„Also, Yuki“, begann Rate und blickte ihn freundlich an, „wo kommst du her?“ Dem Neko wurde schwindelig bei der Vorstellung dem Kater zu erzählen, dass er ein

'Versuchsneko' war, wie sie es nannten.
 

„Ich… äh...“ Er zitterte unkontrolliert und senkte den Blick. Der Kater, dessen Fell schwarz-weiß war, schnurrte. „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht magst“, miaute er leise. Dem Neko ging das Herz auf. Was für ein freundliches Tier er doch war.

„Rate, mit wem sprichst du?“, fragte eine weibliche Stimme vom Dach. Yuki blickte sofort nach oben und entdeckte eine braun-weiße Kätzin. Sie zwinkerte und blickte etwas unsicher zurück.

Nun hob auch Rate den Kopf. „Er ist ungefährlich, Miku. Ein Streuner vermutlich.“ Dann wandte er sich dem Neko zu. „Komm mit, ich mach dich mit meiner Freundin bekannt.“ Yuki zuckte aufgeregt mit den Ohren. „Ja... okay.“ Und schon sprang der Kater von den Mülltonnen auf und die Wand hoch, bis er wieder auf dem Dach saß. „Na los. Komm Kleiner!“, rief er nach unten. „Und wie?“, fragte der Catboy leise vor sich hin.
 

Er hätte sehr gern mit Rate und seiner Freundin auf dem Dach gesessen, aber erst mal hoch kommen. Der Kater bemerkte sein Zögern und reckte den Kopf runter. „Mach es so wie ich... Du bist doch auch nur eine Katze, die sich verwandelt hat!“, rief er ihm zu.

Yuki nickte.
 

Das war wohl wahr! Auch er war eine ganz normale Katze. Er hatte sich, wie viele andere Neko auch, nur verwandelt um in der Menschenwelt besser zurecht zu kommen.
 

Mit einem gewaltigen Satz sprang Yuki auf die Mülltonnen, die bei seinem etwas ungeschickten Sprung,.beinahe umgefallen wären. Hierbei pochten die Wunden schmerzhaft auf und er verzog das Gesicht.

Er lauerte kurz, sog die kalte Luft ein und sprang ebenfalls die Wand hoch und saß wenig später neben dem schwarz-weißen Kater auf den Häusergiebeln. „Siehst du, es geht doch“, schnurrte der Kater begeistert und wandte sich dann der kleineren Katze neben sich zu. „Und das ist Miku, meine Gefährtin. Sie ist 2 Jahre alt und wir sind sehr glücklich mit einander“, schnurrte er. Die Kätzin nickte. „Sie ist etwas schüchtern, aber wenn man sie besser kennt, dann zeigt sie sich auch offener.“ Yuki nickte ihr freundlich zu.
 

„Ich bin Yuki, ein… Kätzchen, das in einem Labor gehalten wurde“, flüsterte er traurig. Die beiden Katzen sahen ihn entrüstet an. „Du armes Ding“, maunzte Miku mitfühlend und rutschte an ihn heran. „Riecht man... Dein Blut sondert komische Gerüsche ab“, knurrte Rate ungewollt abwertend und verzog angeekelt das Gesicht.

Der Neko hockte neben ihnen auf dem Dach und gemeinsam starrten sie herunter.
 

Sein Blick fiel auf Kurai, der noch immer am Boden lag. Neben ihm das brennende Haus. Ein furchtbarer Gestank fuhr ihm in die Nase und er nieste gereizt.

„Was ist das?“, fragte er nach einer ganzen Weile heiser. „Was meinst du?“, entgegnete Rate und rümpfte die Nase. Yuki neigte den Kopf in Richtung Kurai. „Ach so. Das ist ein Mensch“, antwortete ihm der Kater. „Weißt du nicht, was ein Mensch ist?“, fragte ihn Miku etwas verwirrt. Der Neko schüttelte. „Nein. Bei uns im Labor gibt es nur Wesen mit weißer Kleidung und etwas an den Pfoten...“ Die Katzen waren erneut verblüfft.

„Kleiner, das sind auch Menschen“, entgegnete ihm Rate ruhig. „Nein! Das sind keine Menschen“, fuhr ihn Yuki an, „das sind Monster!“ Der Kater schreckte zurück. „Tut mir leid, Rate...“, maunzte der Neko sofort und senkte den Kopf.
 

„Macht nichts, ich wusste nicht, dass es da bei euch einen Unterschied gibt“, miaute der Kater sanft. Seine Schnurrhaare zuckten. Yuki beruhigte sich auch wieder und gemeinsam starrten sie nun auf den Menschen herab. „Warum beobachtet ihr ihn? Kennt ihr dieses Wesen?“, fragte der Rosahaarige nach einer Weile. Die beiden schüttelten. „Nein. Aber wir haben ihn schon öfter hier gesehen. Und auch, wie er in das Haus ging...“, antwortete ihm Rate und deutete mit einer Kopfbewegung auf den brennenden Bruch.
 

Yuki reckte sich vor. „Er ist der einzige, der überlebt hat“, flüsterte ihm der Kater zu. „Oh, wie traurig“, murmelte der Catboy und seine Augen füllten sich mit Tränen. Miku und Rate sahen ihn verblüfft an. „Du weinst für Wesen, die du nicht einmal kennst?“, fragte die Kätzin erstaunt. Yuki zuckte. „Ich weine immer, wenn jemandem Leid zugefügt wird... Ich kann es nicht ertragen...“, wimmerte der Kleine.

So etwas kannten die beiden Tiere nicht. Sie waren, wie er auch, seit ihrer Geburt Straßenkatzen gewesen. Und sie waren es auch heute noch. Doch dies störte sie nicht, sie waren sogar ganz glücklich mit ihrem Leben.
 

Rate schaute zum Himmel auf. Eine graue Masse aus dicken Wolken hatte sich über ihnen gebildet. Es würde jeden Moment regnen. „Miku, Yuki. Wir müssen weg, es fängt gleich an zu strömen“, maunzte er und fauchte. Sein Fell sträubte sich angewidert. Yuki kannte Regen, als Kätzchen war er oft Opfer davon geworden. Doch seine Mutter hatte ihn immer rechtzeitig in Sicherheit gebracht, bevor es richtig zu gießen begonnen hatte.

Der Neko nickte und warf einen letzten Blick auf den Jugendlichen, der noch immer regungslos am Boden lag. Dieser regte sich plötzlich und setzte sich auf. Wie aus Reflex hob er den Kopf zum Himmel und streifte dabei Yuki's Blick. Der Neko zuckte zusammen und wich zurück. Sie hatten relativ nahe am Dachrand gesessen und das auch nur zwei Häuser vom Unglücksort entfernt.
 

Und dann fielen auch schon die ersten Tropfen. Die Katzen sprangen auf und rannten über das Dach. Yuki auf allen Vieren, und gemeinsam sprangen sie herab auf die Mülltonnen, die scheppernd zu Boden stürzten. Ihr Inneres war leer. Den Katzen war es egal. Wie ferngesteuert rannten sie die Gasse entlang und suchten sich ein sicheres Versteck. Sie fanden auch fast gleich eines, unter einer Überdachung bot sich Schutz. Mit angelegten Ohren kauerten sich die Drei zusammen und lauschten auf den harten Regen, der nun in Strömen auf die Erde niederfiel. Im letzten Moment, bevor Yuki seine Augen schloss, fragte er sich noch, was wohl aus dem Jungen geworden war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  me-luna
2010-09-04T20:44:06+00:00 04.09.2010 22:44
Hallo Cat-Girl,

oh das war so traurig. An der Stelle, als sich die Drei voneinander getrennt haben, muss man richtig schlucken. Ich habe so gehofft, dass Kila bei Yuki bleiben kann und nicht in die ungewisse Zukunft mit Sky muss.
Hoffentlich beschützt ihn Sky auch wirklich.
Auch sehr traurig ist die Stelle, an der Yuki erzäht, dass er aus dem Labor kommt und sich dann mit den Anderen vor dem Regen versteckt.
Am liebsten würde ich die kleinen Nekos alle einsammeln und ihnen dann ein Herrchen wie Shin geben. Dann bekommen sie ein großes Körbchen, ein eigenes Wollknäul und ein Halsband plus täglicher Schmuseeinheiten.

Lg und bin gespannt, wie es weiter geht.


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