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Ausdauer!?

von

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Donnerstagabend, 28.Dezember
 

»Was war das denn jetzt? « schüttelte Shinichis Vater innerlich immer noch den Kopf über die absurde Situation von vorhin. Die Kinder ins Auto gelassen, schnallte er sich neben seinem Freund, der nicht weniger irritierter als er war, an.

Yusaku sprach die ganze Rückfahrt über nicht, rief die Kinder nicht zur Ordnung, die aufgekratzt auf der Rückbank einen ziemlichen Lärm veranstalteten.

Agasa versuchte sich an ihm zu orientieren. Doch sein Freund beachtete, die Stirn in Falten gelegt, das Treiben nicht weiter. Der Professor tat sich an dessen Miene schwer ihn einzuschätzen.
 

Ganz wie in seinen alten Tagen beobachtete der Detektiv die Zielperson seines voraussichtlichen Auftraggebers Yayoi Akashima oder besser gesagt Ai alias Shiho.

Noch war Shinichis Vater sich nicht ganz sicher. Nachdenklich beobachtete er sie immer wieder durch den Rückspiegel während er routiniert fuhr und nur ganz nebensächlich die Kinder nach dem Weg fragte.

Ob der Inspektor ihm abgenommen hatte was er ihm aufgetischt hatte war fraglich. Er hatte nicht viel über die Mini-Shiho preisgegeben. Wenn auch er wahrscheinlich gerade deswegen nicht hatte abwenden können umso mehr bedrängt zu werden.

Und Yusaku musste ehrlich sich selbst gegenüber zugeben, dass er dem eigentlich auch gar nicht mal so abgeneigt war. Jetzt wo er Shiratoris Situation kannte. Er selbst wäre auch ordentlich sauer gewesen so abserviert geworden zu sein. Zudem konnte er auch gut verstehen, dass der Inspektor sich Sorgen machte und das Shiratori sie mehr als nur nett fand, dass lag auf der Hand. Wie sollte er da nicht helfen wollen? Kannte er diese Situation nur selbst allzugut. Wie dem auch sei, beendete er seinen inneren Monolog. Es war schon bedenklich, welchen Aufwand der verliebte Polizeibeamte betrieben hatte, um seine an sich so flüchtige „Bekanntschaft“ wieder zu treffen und es war erschreckend wie nah er dabei an die tatsächliche Lösung herangekommen war.

Er war eben so gut wie Ran.

Yusaku wusste nicht so recht, ob er das nun gut oder doch besser schlecht finden sollte. Denn eigentlich sollte er es schon als negativ betrachten die Gefahr bedacht in die sich der unbedarfte Inspektor begab, sollte er weiter nicht nachgeben. Den soviel hatte Shinichis Vater bereits herausgefunden: Shiratori meinte es absolut ernst. Würde er nicht mitmachen, würde der weiter auf eigene Faust ermitteln und wenn es sehr ungünstig lief die Wahrheit auch ohne ihn herausfinden. Aber auf die falsche Fährte locken und wenn ja auf welche?- Das widerstrebte Yusaku gleichfalls. Noch immer gedanklich versunken hatte er die Kinder bei ihren Eltern abgegeben und nun auf der Auffahrt des Professors gehalten.
 

„Kommst du noch mit rein, Yusaku?“, wurde er von seinem Freund bereits zum zweiten Mal angesprochen.

„Was ist?“, fragte dieser unkonzentriert zurück, ehe er wirklich mitbekommen hatte was er gefragt worden war: „Ach, nein“, lehnte er in grüblerischem Unterton ab.

Agasa sah ihn darauf verwundert an. Er hatte damit gerechnet, dass der Vater des geschrumpften Shinichis noch mit ihm reden wollen würde.

Dieser verstand: „Ich werde morgen vorbei kommen. Ich muss mir das durch denn Kopf gehen lassen.“

„Wirst du Ai darauf ansprechen?“

„Das werde ich müssen. Ich muss mir nur im Klaren darüber werden, wie ich es anstellen will.“ Damit hatte Yusaku sich verabschiedet und war wieder ins Auto gestiegen.
 

Ai, die von alledem nichts mitbekommen hatte und bereits rein gegangen war, stand empört wieder in der Haustür: „Sie haben Tadashi bei ihm gelassen!?“

„Ach ja, stimmt ja!“ viel es jetzt auch dem Erfinder wie Schuppen von den Augen. Sofort versuchte er Yusaku anzurufen.

Jener schaute lediglich auf den Display, um sicher zu sein, dass mit Shinichi nichts war. Die Nummer seines Freundes gesehen, war es für ihn in diesem Moment nicht mehr weiter von Interesse.
 

Kaum zuhause angekommen fiel auch Yukikos Ehemann auf, dass sich der kleine Junge immer noch bei ihnen auf dem Wohnzimmerteppich, jetzt jedoch in Eris Obhut, befand.

„Wo ist Ran?“, wollte er wissen.

„Sie ist nach oben gegangen“, war ihre Mutter etwas verwundert über ihn, der ihr einfach das Kind vom Schoss nahm ohne sich offensichtlich die Mühe zu machen sie erst einmal zu begrüßen.

Worauf Kogoros Frau innerlich doch etwas beleidigt reagierte.

Doch Yusaku bemerkte ihren Gesichtsausdruck gar nicht. Für ihn war sie im Moment einfach nicht relevant. Die paar Spielsachen ringsherum eingesammelt ging er bereits wieder. Er wollte einfach nur Tadashi zurückbringen. Das Ran zuhause war beruhigte ihn.

„Dir auch einen schönen Abend“, rief ihre Mutter ihm verärgert hinterher.

Doch er war schon wieder die Treppe herunter gelaufen.
 

Den Kleinen bei seinem Freund abgeliefert fuhr er sofort wieder. Er wollte zuhause sein, bevor Heiji vom Präsidium heim kam.
 

Angekommen schaute er kurz nach seinem Kind. Wortlos schloss er die Zimmertüre wieder, nachdem sich Vater und Sohn angesehen hatten. Das er Ran und Sonoko durch die offenstehende Tür ihres Zimmers bis auf den Flur neckisch zanken hören konnte gefiel ihm.
 

In sein Zimmer gegangen schloss er hinter sich die Türe. Das getan setzte er sich nachdenklich die Hand an Kinn und Nase angelegt an seinen Schreibtisch. Hier konnte er in Ruhe nachdenken. Auf die Uhr geschaut rechnete er mit noch ungefähr gut 1 ½ Stunden, die er noch hatte um für sich selbst Klarheit zugewinnen und seine Strategie zu entwickelten. Als erstes würde er sich Heiji zur Brust nehmen.

Er war verblüfft, als es plötzlich hinter seiner Couch raschelte. Seine Aufmerksamkeit dorthin gerichtet entdeckte er wie der Kater sich langsam streckend dahinter hervorkam.

„Goro, was machst du denn hier?“ Yusaku wurde klar, dass er das Tier vergessen haben musste. Wobei es ihn jetzt wunderte, dass Eri nicht nach ihrem Liebling gefragt hatte. Oder hatte sie? Yusaku wusste es nicht mehr. Wenn, dann hatte er wohl nicht zugehört gehabt.

„Komm, geh raus“, stand er auf und ließ den Vierbeiner auf den Flur.
 

„Ich glaub nicht, dass das funktioniert“, war Sonoko sich einen Cracker in den Mund gesteckt der Meinung. Sie lehnte sich zurück: „Was findet auch Kazuha immer noch an ihm.“

„Nun ja“, entgegnete ihre beste Freundin: „Sie liebt ihn halt.“

„Warum nur. Ich finde Heiji ist so ein Langweiler“, konnte das reiche und verwöhnte Mädchen das nicht recht nachvollziehen.

„Weil er auf deine Flirtversuche Immun reagiert?“, zwinkerte Ran: „Tja, es können halt nicht alle auf den Meisterdieb 1412 Katio Kid stehen“, warf sie ein Kissen und grinste: „So wie du!“

„Wenigstens heul ich nicht meinem Verflossenen hinterher.“ Hoppla- das kaum gesagt- bereute Sonoko es auch schon. Verschämt biss sie sich auf die Unterlippe.
 

Ran sah für einen Moment traurig aus. Doch dann tat sie für ihre Freundin etwas Unerwartetes: „Kein Problem. Er hat sich von mir getrennt. Ich muss lernen das zu akzeptieren“, schaffte sie ein, sich selbst überzeugendes, Lächeln: „Was bleibt anderes?“ Um ihre Worte zu unterstreichen warf Ran noch ein weiteres Kissen, lachte Sonoko dabei schon wieder gut gelaunt an: „Und du solltest besser zusehen, dass du Makoto treu bleibst, anstatt anderen Typen hinterher zu schmachten“, tadelte die werdende Mami sie neckisch: „Sonst bist nachher noch du es deren Geheule wir uns anhören müssen.“

„Hey, schwärmen ist ja wohl erlaubt!“, riss Sonoko Shinichis Ex-Freundin aus ihren Gedanken: „Makoto ist schließlich so weit weg“, jammerte sie: „Da muss man doch mal schwach werden.“

Für einen Moment war ihre Gesprächspartnerin doch wieder in ihren Kummer abgedriftet gewesen. Doch Ran gab sich einen Ruck, zwang sich positiv nach vorne zu schauen. Yusaku hatte ihr schließlich zugesagt, dass Shinichi noch mehr Gefühle für sie übrig hatte, als er bereit war zuzugeben und… und wenn dem so war, dann… dann bestand doch noch Hoffnung. Jawohl! Hoffnung, dass es sich zwischen ihnen wieder einrenken würde und so schaffte sie es nicht den Mut zu verlieren. Sie musste sich einfach an diese Hoffnung klammern. Etwas anderes hatte sie zurzeit wirklich nicht. Was sie aufrecht und ohne Tränen durch den Tag gehen ließ.
 

Sonoko war bereits gegangen. Als gut eine halbe Stunde später Kazuha ins Zimmer kam.

„Wie ist es gelaufen?“, erkundigte Ran sich sofort voller Mitgefühl und Hoffnung bei ihr. „Furchtbar“, ließ sie sich wie einen nassen Reissack neben ihre Vertraute aufs Bett fallen. „Er hat mich nicht mal angesehen.“, klagte sie ebenso verzweifelt wie frustriert: „Geschweige denn mir zugehört.“

„Also ist eure Aussprache mies gelaufen“, schlussfolgerte Ran für ihre Freundin ebenfalls niedergeschlagen.

„Mies ist gar kein Ausdruck“, ließ Kazuha den Kopf hängen.

„Hey!“, schaute die werdende Mami sie, ihr einen Arm um die Schulter gelegt, an: „Gib jetzt nicht auf.“

„Aber ich hab doch echt alles versucht. Nichts hat funktioniert“, schossen Heijis Ex-Freundin Tränen in die Augen.

Ran, gleichfalls so nah am Wasser gebaut, fing genauso zu weinen an. Ihre Freundin in den Arm genommen sagte sie zu ihr: „Hey, komm schon Kazuha!? Was soll ich denn erst machen, wenn du jetzt aufgibst!? Ich brauche dich doch. Shinichi empfindet noch etwas für mich: Das weiß ich“, wischte Ran sich mit dem Ärmel durchs Gesicht.

„Was macht dich da so sicher?“, schiffte ihre Freundin skeptisch.

„Weil Yusaku es mir gesagt hat. Er hat mir zwar nicht den Grund genannt, aber es gibt einen warum er sich so verhält. Kazuha“, appellierte sie bewusst zuversichtlich an sie: „Bei Heiji wird es nicht anderes sein. Wir müssen einfach nur weiter durchhalten und dürfen nicht aufgeben!“

„Das sagt sich so leicht“, seufzte Kazuha, wischte sich nun auch die Tränen beiseite.

„Na, siehst du“, rann Ran mit einem Lächeln auf dem Gesicht eine letzte Träne übers Gesicht, welche sie sich auch noch tapfer sogleich wegwischte.
 

Yusaku trat aus seinem Zimmer. Seine Türe halb geöffnet gelassen erschien er am Geländer. Er hatte jemanden kommen gehört. Es war gerademal eine dreiviertel Stunde später. Wie erahnt war es Heiji, der gerade von unten die Treppe hochgekommen war.

Gerade dabei seine Jacke ausziehen, bemerkte dieser ihn von oben auf ihn hinunter schauend.

„Würdest du einmal zu mir kommen“, hörte Heiji ihn bitten. Für ihn klang es jedoch mehr wie eine Aufforderung. Eine von der Sorte von der man annahm etwas angestellt zu haben.

Verwirrt und sehr irritiert kam er dem Apell nach. Die Stufen hinauf ging er im Kopf durch was er hätte anstellen können. Aber der Oberschülerdetektiv wusste nicht was es hätte sein sollen. Er war sich keinerlei Schuld bewusst.
 

Yusaku war bereits in sein Zimmer vorgegangen: „Komm rein“, meinte er dem Jüngeren die Tür aufgehalten.

„Guck nicht so. Sonst mein ich noch du hast tatsächlich was ausgefressen“, stellte der Vater seines Freundes zum einen ernst und zum anderen schon fast belustigt fest, den doch nun etwas unsicher dastehenden Freund seines Sohnes gemustert. Er schloss hinter ihm.
 

„Setz dich“, bot er ihm auf die Couch gedeutet an.

Heiji tat immer noch verwirrt wozu er eingeladen wurde.

Yukikos Mann nahm nicht neben ihm Platz, wie er angenommen hatte, sondern setzte sich ihm stattdessen schräg gegenüber an seinen Schreibtisch. Heiji verunsicherte das nur noch mehr.

Und genau das war es was Yusaku bezweckte. Er spannte ihn nicht allzu lange auf die Folter, sondern spielte die Sache direkt an: „Das du Detektiv bist wusste ich, aber das du noch einen weiteren Job als Briefübermittler angenommen hast war mir neu.“

Heiji verstand nur Bahnhof, guckte verständnislos.

Yusaku lehnte sich innerlich zurück. Verzog sein Pokerface mit keiner Miene, schwieg sich seiner Überlegenheit durchaus bewusst aus.

So geriet Osakas Detektiv in Zugzwang. Denn da er keinerlei Ahnung hatte: „Briefübermittler? Ich verstehe nicht“, blieb ihm nichts anderes als nachzufragen.

Das war es wo Yusaku- als älterer Detektiv keinesfalls eingerostet- ihn haben wollte. Wie eine Spinne im Netz hatte er Heiji und das wusste er. So ließ er ganz sachlich die sprichwörtliche Katze aus dem Sack. Zielsicher nannte er ihm treffsicher den besagten Zeitraum worum es ging. Wobei ihm nicht entging das bei Heiji die Zahnräder zu drehen begannen.

Fieberhaft überlegte Heiji. Als ihm bewusst wurde worum es ging, schluckte er.
 

Am Gesichtsausdruck längst erkannt, dass er eins und eins zusammen hatte zählen können, brachte Shinichis Vater es für ihn auf den Punkt: „Ai“, er machte eine kurze Pause: „Oder sollen wir gleich über Shiho sprechen.“

„Aber… Sie wissen davon?“, fragte Heiji mehr als verblüfft, als nach kurzem betreten Schweigen klar geworden war, dass Yusaku ihn ertappt hatte.

„Ja“, meinte dieser schlicht. Den Gesichtsausdruck weiter beobachtet fuhr er fort. Er schaute auf sein Uhr: „Seit ungefähr zwei Stunden wenn du es genau wissen willst“, er schmunzelte den Freund seines Sohnes kurz schief an: „Und dreimal darfst du raten, von wem ich das weiß“, spielte er Heiji wieder den Ball zu.

Der runzelte nur die Stirn, er hatte keine Ahnung.

„Von Inspektor Shiratori“, gab Yusaku selbst die Antwort, als es ihm zu lange dauerte. Er hatte sich in seinen Sessel zurück gelehnt, wartete auf weitere Ausführungen.
 

Heiji spürte den erwartungsvollen Blick, versuchte stand zu halten. Er wollte nichts verraten. Er hatte es ihr schließlich versprechen müssen und auch war es ihm ein Rätsel das Shiratori davon angefangen hatte. Er hatte eigentlich gedacht dieses Thema sei endlich für ihn erledigt gewesen seitdem er aufgehört hatte ihn mit Fragen zu bedrängen. Es sei denn…

„Richtig gedacht“, bestätigte Yusaku wiederum sachlich dessen unangenehme Vermutung: „Da er bei dir nicht weiter kam, versucht er es jetzt eine Tür weiter bei mir. Muss ich dir aufzählen was er bereits unternommen hat, um sie zu finden oder kannst du dir das ungefähr denken oder vielmehr was weißt du im Einzelnen darüber?“
 

Yusaku wartete zunächst, bevor er ärgerlich wurde: „Ich mein es ernst, Heiji. Und um ehrlich zu sein war mein Tag anstrengend. Also rück mit der Sprache raus. Mir ist schon klar, dass du Ai beziehungsweise in dem Fall Shiho versprochen hast den Mund zu halten. Dazu muss man wahrlich kein Hellseher sein“ schmunzelte Shinichis Vater seufzend die Jungend längst durchschaut: „Aber Versprechen hin oder her. Das ist kein Spiel mehr.“ Um Heiji die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen berichtete er ihm von der Begegnung des heutigen Abends und zählte ihm die in Bewegung gesetzten Hebel auf und auch welche weiteren Hebel als nächstes umgelegt werden würden.
 

Heiji war entsetzt, als er erfuhr, dass Shiratori Shinichis Vater als seinen Detektiv auf sie angesetzt hatte.
 

Das Heiji Scheiße dachte las Yusaku ihm von der Stirn. Die Frage, die Heiji nun auf der Zunge gelegen hatte, brauchte er gar nicht erst zu stellen.

„Ich denke, dass ich es machen werde“, meinte er nüchtern.

Heiji entglitten die Gesichtszüge: „Das ist nicht Ihr Ernst!?“

„Mir wird aller Wahrscheinlichkeit nach gar nichts anderes übrig bleiben, als mich zur Verfügung zu stellen. Ganz gleich was ich persönlich von der Sache ganz im Allgemeinen halte.“ Für einen kurzen Moment kam der Tadel an Heijis und auch an Ais Verhalten durch: „Denn ganz ehrlich, wenn ihr meine Einschätzung hören wollt“, warnte er die Teenager, dass sie sich zurzeit auf sehr dünnem Eis bewegten: „Ich fürchte, wenn ich es nicht tue macht der Inspektor alleine weiter. Das so viel ist mir während meines Gespräches mit ihm klar geworden: Er ist mit Shiho lange, lange noch nicht fertig! Er ist fest entschlossen bis zum Äußersten zu gehen. Das hat er mir mit mehr als deutlichen Worten zu verstehen geben. Und noch etwas Heiji: Er ist verdammt nah an der Wahrheit.“ Es erging eine zweite Warnung an eben diesen: „Ihr solltet euch schleunigst etwas überlegen, sonst fliegt ihr mit aller Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit auf und das durfte für alle Beteiligten von uns gleichermaßen unangenehm werden“, sah Yusaku den Oberschüler streng an: „Entweder das oder“, er ließ den Freund seines Sohnes den Satz für ihn beenden: „oder erbringt sich und damit uns in Gefahr.“

„Genauso sehen im Moment die Fakten aus, werter Kollege“, war Shinichis Vater zermürbt aber erleichtert, dass Heiji kleinbei zu geben schien: „Ich brauche einige Antworten“, meinte er: „Shiratoris Gefühle sind mir klar. Dass er sie mehr als nur mag ist offensichtlich, dass dürfte auch dir aufgefallen sein beim hin und her reichen der immerhin 26 unbeantworteten Briefe“, kam der nun wieder amtierende Detektiv zur Sache: „Empfindet Shiho das gleiche?“, fragte er unverblümt gerade heraus.
 

Heiji zögerte.

Yusaku räumte ihm die benötigte Zeit zum Überlegen ein.

Schließlich antwortete er: „Ich bin mir nicht sicher. Sie hat nicht darüber gesprochen.“

„Hat sie sich die Briefe angesehen?“

„Nein. Sie hat gesagt schaff sie weg. Verbrenn sie oder so“, zitierte Heiji Ais Worte.

„Und hast du?“

„Nein.“

„Du hast sie also noch?“

Kazuhas Ex-Freund nickte.

„Dann will ich, dass du sie mir gibst und zwar jeden der 26 Briefe. Ich brauche sie.“

Heiji wollte aufstehen um die Schreiben zu holen.
 

Schon an der Tür hielt Yusaku ihn noch einmal auf: „Weiß Shinichi davon?“

Dessen Freund verneinte, stand dem bohrenden Blick des Vaters stand.

„Weiß es sonst noch irgendjemand?“

Heiji schüttelte erneut den Kopf.

„Also war es eine reine Angelegenheit von euch dreien: Du, Shiratori und Shiho!?“, versicherte sich der ältere Detektiv noch einmal entschieden.

Heiji verstand die väterliche Warnung durch dessen Blick lieber nichts zu verschweigen und gab seinerseits zu verstehen, dass die Schlussfolgerungen richtig waren.
 

Damit wusste Yusaku alles was ihn interessierte. Er ließ sich die Briefe geben.

„Und noch etwas Heiji“, appellierte er an den Oberschüler wohlwollend: „In eigener Sache. Nicht das ich dir das nicht schon mal vorgeschlagen hätte“, stand auch er auf: „Ich kann es nur noch einmal wiederholen: Mach es dir selbst nicht so umständlich. Ich habe es heute mitbekommen, bevor ich ging. Erstens ist das ihr gegenüber nicht fair und zweitens Kazuha ist zur Versöhnung bereit. Es liegt nicht an ihr, sondern an dir. Überleg dir das. Noch kannst du es richten“, legte er ihm ans Herz.
 

Heiji gehen gelassen hoffte er, dass wenigstens bei ihm seien Worte auf offene Ohren stießen. Er hoffte es aufrichtig. Für einen Moment spielte er mit der Versuchung die Briefe zu lesen. Doch er ließ es bleiben. Zum einen um Ais und Shiratoris Privatsphäre zu wahren und zum anderen weil die wesentlichen Fakten ihm wohl nun auch so bekannt waren. Müde legte er die an die geschrumpfte Shiho an ihre fiktive Adresse adressierten Briefe in die oberste Schreibtischschublade. Neben die von Ran, die von seinem eigenen Sohn so dermaßen ignorieret wurden wie dazu nur ein sturer Stier-Teenager fähig war. Von Traurigkeit erfüllt schaltete er das Licht aus. Er brauchte Morgen einen kühlen Kopf.
 

Auch in Heijis Herz hatte sich unverhofft eine tiefe Traurigkeit eingeschlichen. Sich in sein leeres Bett gelegt, fühlte er sich plötzlich sehr einsam.

Auch wenn er es sich selbst gegenüber noch weniger gerne zu gab, als er es vor wem anderes zugeben würde wollen: Yusakus Worte waren wie erhofft nicht spurlos an ihm vorbei gezogen. Ebenso wenig wie das ganze Gespräch an sich. Er hatte nicht gewusst beziehungsweise geahnt, dass die Sache zwischen Ai und Shiratori noch mal so hochgekocht war. Er hatte ein schlechtes Gewissen vor allem ihr gegenüber.

Zumal sie nun auch sowas wie Freunde, in der ganzen Zeit in der er nun bereits hier war und nicht zuletzt auch durch und gerade wegen des gemeinsamen Freundes, geworden waren. Gemeinsam hatten sie die Sorge und Fürsorge um Shinichi getragen, als es ihm so schlecht ergangen war und er krank und vom Gegenmittel gezeichnet war. Auch wenn sie nie so offen gesprochen hatte, so kannte er doch ihr schlechtes Gewissen ihm gegenüber.

Und jetzt hatte er sie eben verraten. Dass es unter diesen Umständen nicht anderes möglich war, tröstete ihn kaum.
 

Und wegen Kazuha… Er musste sich im Bett liegend eingestehen, dass sie ihm doch mehr fehlte als ihm lieb war. Er ärgerte sich, seinen Blick nach oben zur dunklen Zimmerdecke gerichtet, über sich selbst. Insgeheim wusste er, dass Yusaku nicht ganz unrecht hatte, mehr als er sich selbst gegenüber bereit war einzugestehen.

Sie die ganze Zeit zu ignorieren war ihm leicht gefallen. Er hatte nur die Wut darüber gespürt, dass sie ihn nervte. Wut war ein so viel besseres Gefühl als Verzweiflung und erdrückende Traurigkeit die einem erst bewusst wird, wenn einem klar wird, dass man auf das was man liebt verzichten muss. Er hatte Kazuha wie Luft behandelt heute Abend, bis sie von selbst aufgegeben hatte weiter um ihn zu kämpfen. Ignoranz, so hatte auch er festgestellt, war ein gutes Mittel, um den Schmerz zu betäuben.
 

Er drehte sich zu Shinichi, der ihm gegenüber, im Gegensatz zu ihm selbst, schlief.

Auch wenn er immer mehr die Distanz zwischen ihm und sich spürte und Shinichi überhaupt nicht mehr über seine Gefühle sprach, so war Heiji irgendwo doch klar, dass sie beide die gleiche Strategie lebten. Erstaunt stellte er fest, wie gut er seinen Freund eigentlich, auch ohne dass Worte notwendig waren, verstehen konnte.

Diese Erkenntnis beglückte ihn in gewisser Weise, weil er dadurch wusste, dass sie beide doch noch etwas wie Freundschaft verband. Auch wenn es im Moment nicht einfach war auf Grund Shinichis emotionalen Rückzuges auch von seinem besten Freund. Mehr Verständnis für seine Ablehnung reifte in dieser Situation jetzt in ihm.

Wie musste Shinichi sich nur im Gegensatz zu ihm fühlen. Heiji wusste ja selbst nicht mal wie er mit sich, Kazuha und seinen Gefühlen zu ihr zurecht kommen sollte. Wie sollte er dann von ihm erwarten, dass er das alles so wegsteckte und einfach da weiter machte wo er aufgehört hatte?
 

Dieser späte Abend war es der das tiefere Verstehen und eintauchen in Shinichis Seelenwelt möglich machte und ihn zu einem tieferen Verständnis führte über die unausgesprochenen Tiefen.

Und auch Ai stand er plötzlich so nah wie er es noch nie zuvor in seinem Leben der Fall gewesen war. Sie würde ihm das nachtragen. Sie war was das anging wie sein Freund neben ihm im anderen Bett. Er hoffte inständig, dass das ihrer Freundschaft nicht schaden würde. Er wollte nicht noch einen Bruch wie er ihn mit Shinichi zurzeit durchlebte. Wo er noch nicht mal wusste was er hätte anders oder besser machen sollen, um ihn noch mehr zu unterstützen. Es tat einfach nur weh und machte ihn unendlich traurig. Er hatte das Gefühl das fast alle Menschen die ihm etwas bedeuteten ihm entgleiten. Gerade was Shinichi und auch Kazuha betraf hatte er große Angst die beiden zu verlieren.
 

Ebenso wie Yusaku genau diese gleichen Ängste quälten. Nicht nur das er Verständnis für die Lage der Teenager- nicht nur die seines eigenen Sohnes- sondern auch die der anderen Rans, Heijis, Kazuhas und auch Shiratoris und Ais- hatte. Er fühlte sehr wohl mit ihnen mit. Und auch die unerwiderte Liebe zu seiner eigenen Frau die ihn in dieser stillen, dunklen und trostlosen Nacht unerwartet von hinten überfiel verband ihn mit den anderen und ließ ihn den gewollten Schlaf lange nicht finden.
 

Selbst mehrere Straßen entfernt in einem ganz anderen Haus lag ein älterer Mann noch lange wach. Agasa, der nicht schlafen konnte, dachte an seine kleine geschrumpfte Mitbewohnerin und daran was wohl Morgen auf sie und damit auch auf sie alle zukommen würde.
 

Nicht minder einsam fühlten sich auch Kazuha und Ran, die ebenfalls längst in ihren Betten lagen und beide noch nach 2 Uhr wach lagen. Doch im Gegensatz zu den anderen- Yukiko, die ebenfalls alleine in ihrem Bett lag, die Yusaku ihrerseits mit jeder weiteren Nacht mehr und mehr vermisste. Die zu ihm wollte, aber es aus ähnlichen, aus für sie persönlichen unüberwindbaren Gründen nicht einfach zu ihm gegen konnte. Auch wenn sie es noch so gerne wollte eingeschlossen- hatten die beiden als Einzige einander. Sie waren die einzigen Zwei die mit einander über all das redeten und sich somit gegenseitigen Halt gaben.

Während jeder der anderen alleine damit zurechtkommen mussten.
 

Was Shiratori betraf, so hatte er gar nicht erst versucht zu schlafen. Mit einer Mischung aus berechtigter Hoffnung und Sehnsucht, die Frau, die ihn seinerzeit so fasziniert hatte und in seinen Bann gezogen hatte- die Frau mit der Traurigkeit in den Augen-, in die er sich verliebt hatte endlich wieder zu sehen. Er wusste tief im inneren seines Herzen: Sie war es. Die eine oder keine…

Zuversichtlich auf die Unterstützung und Hilfe seines angesetzten Detektivs setzend schaute er aus dem Fenster hinauf zu den Sternen in dieser klaren, bitter kalten Nacht unter dem Gefrierpunkt. Der Neumond schien schimmernd auf den sich abgesetzten Frost der Scheibe.
 

Einzig und allein seine Angebetete, noch nichts von all dem ahnend was bald in ihrem Leben seinen Anfang nehmen würde, schlief selig und ruhig, Tadashi neben sich im Bett, in ihre warme Decke gehüllt.
 

Freitagmorgen, 29.Dezember (-8° Grad= gefühlt -18°)
 

Als die geschrumpfte Shiho an diesem Morgen aufstand erinnerte sie sich an den merkwürdigen Traum den sie heute Nacht gehabt hatte. Sie hatte Akemi getroffen.

Sie schloss, die Decke ordentlich zusammengefaltet und auf ihrem Bett abgelegt, für einen Moment die Augen. Sie konnte die Stimme ihrer Schwester in sich nachhallen hören. Es war wie ein Schall wie man ihn aus den Tiefen eines Brunnens hört in dem man steht und hinauf ruft: „Hör auf dein Herz, kleine Schwester. Ich wünsche dir viel Glück.“ Das waren ihre Worte gewesen, die sie mit Wärme erfüllten. Ai freute sich darüber auch wenn sie dem Traum keine Bedeutung schenkte, so fragte sie sich doch wieso sie auf sie gekommen war.

Denn eigentlich war sie der festen Überzeugung ihr Leben endlich im Griff zu haben. Sie hatte seit langem das Gefühl endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. In ihrem Umfeld war alles in Ordnung. Im Moment verspürte sie nicht die Angst von der Organisation gefunden zu werden. Sie fühlte so etwas wie Sicherheit.

Und selbst mit ihrem schlechten Gewissen Shinichi gegenüber hatte sie sich anagieren können. Es war nicht mehr so stark, wie vor ein paar Wochen noch, als Shinichi ins Krankenhaus gekommen war. Zwar machte sie sich Sorgen wegen seines Gesundheitszustandes um ihn, aber da sie sah das es ihm was diesen betraf besser zu gehen schien erlaubte sie sich, wenn auch nur kurz, aufzuatmen.

Zudem tat es ihr- um sich selbst zu verzeihen- sehr gut, dass sie bezüglich des Gegenmittels nun mit Yusaku zusammen arbeite und er ihr, so erlebte sie es, nicht mit Vorwürfen gegenüberstand, sondern vielmehr mit einem ihr guttuenden Wollwollen begegnete.

Und so dachte sie sich, war es im Nachhinein gut wie es gekommen war, so glaubte sie, habe auch Shinichi selbst eine Chance sich neu auszurichten und sich mit seinem neuen Leben zu gleichfalls anzufreunden. Denn es war ja nun mal nicht ohne weiteres zu ändern.

Sie hatte eingesehen, dass es nichts brachte, wenn sie sich deswegen weiterhin schlecht fühlte. Sie hatte entschieden nach vorne zu sehen und sie war bereit alles zu tun, um auch Shinichi dabei zu helfen. Und wer weiß vielleicht bestand Hoffnung, dass Yusakus Plan funktionierte und sie so mehr über das Anti-Aptx 4869 erfuhren. Jetzt wo sie mit dem Arzt zusammenarbeiteten. So schaute sie verhältnismäßig unbeschwert für ihre Verhältnisse in die Zukunft.
 

Heiji und Kazuha begegneten sich in der Küche. Beide hatten sie sich eine Schüssel aus dem Schrank nehmen wollen. Für einen Moment sahen sie sich an. Schnell wendete Kazuha ihr Gesicht von ihm ab, damit er ihre Verlegenheit nicht sah. Sie hatte ihre Hand weggezogen und wollte die Küche verlassen. So bemerkte Kazuha selbst es nicht.

Ran jedoch, die neben ihrer Freundin etwas abseits bereits am Tisch gestanden hatte, schon. Sie hatte den Blick von Heiji verstanden, der nicht weiter seine aufgewühlten Emotionen zurück halten konnte. Ohne dass er es wollte drückte er mit seinen Augen alles aus, was wesentlich war.

Ran hatte die Sprache seiner traurigen Augen verstanden. Noch deutlicher konnte man sich nicht entschuldigen.

Sie wollte erst was sagen, war aber klug genug es nicht im Beisein beider zu tun. Sie wollte Kazuha später davon erzählen. Sie wollte ihr nach, doch sie war schon weg. Zurück blieb Heiji mit ihr. Während er wortlos und in sich gekehrt neben ihr frühstückte überlegte sie, ob sie ihn auf ihre Beobachtung von vorhin ansprechen sollte. Doch statt das zu tun lächelte sie ihn nur kurz aufmunternd zu, als er sie für einen Moment ansah. Zurück blieb in ihr das tiefe Gefühl von Kummer, dass sie in seinen Augen gelesen hatte. Wie ihn sollte auch sie diese Begegnung noch lange beschäftigen. Gemeinsam mit ihm räumte sie nachdem sie fertig waren auf.
 

Etwas später
 

Yusaku kam in die Küche, als Eri gerade dabei war für sich Frühstück zu machen. Sie war müde, da ihr Sohn sie nicht viel hatte schlafen lassen. Erschreckt fuhr sie zusammen.

„Hast du meinen Hausschlüssel gesehen“, war Yukikos Mann es, der es eilig hatte und danach suchte: „Ich meine ich hätte den hier gestern Abend liegenlassen.“

„Nein“, meinte sie etwas gereizt.

„Was ist los?“, fragte er sie, dabei nicht aufgehört zu suchen: „Da“, zufrieden nahm er den Bund in die Hand. Er hatte die daran befestigten Schlüssel auf der Anrichte entdeckt: „Hat Kogoro dich wieder alles alleine machen lassen?“, erriet er und steckte sie nebenbei in seine Jackentasche.

Eri brauchte nichts sagen. Er verstand auch so.

Aufmunternd legte er seine Hand auf ihre Schulter: „Lass dich nicht unterkriegen“, spendete er ihr neuen Mut, bevor er ihr einen schönen Tag wünschte und sich von ihr verabschiedete.

Er war gegangen. Sie schaute ihm nach: Wenn mein Mann mir heute Nacht nur so viel Aufmerksamkeit geschenkt hätte, dann wäre mein Tag wesentlich besser angefangen, dachte sie sich verstimmt. Zum ersten Mal spürte Rans Mutter Shinichis Vater so etwas gegenüber das mehr war als nur freundschaftliche Zuneigung.
 

Yusaku hingegen hatte dieser Begebenheit selbst keinerlei Beachtung geschenkt. Er hatte es wirklich eilig. Für einen Augenblick jedoch hielt er vor der Tür seines Sohnes inne. Yukiko war aus ihrem Zimmer auf den Flur gekommen. Immer noch von seinen unerwiderten Gefühlen ihr gegenüber geplagt vermeid er es sie näher anzusehen, sondern schaute noch kurz nach seinem schlafenden Sohn. Hätte er jedoch genauer hingesehen, so wäre ihm- so wie Ran vor kurzem zuvor bei Heiji- aufgefallen, was seine Frau wirklich noch für ihn empfand. Doch als er wieder heraus auf den Flur trat, war sie nicht mehr dort.
 

Zutiefst niedergeschlagen und deprimiert hatte Yukiko sich wieder ins Schlafzimmer zurückgezogen und die Tür fest geschlossen. Depressiv verstimmt wie sie war frühstückte sie an diesem Tag nicht.
 

Doch davon ahnte der Mann, der sie immer noch liebte nichts und sie sprach auch weiterhin nicht mit ihm über ihre Gefühle zueinander. Lieber hielt sie es weiter wie ihr Sohn und Heiji. Auch wenn es ihr fast das Herz zerbrach- sie dachte ein weiteres Mal daran ihrem Leben ein Ende zu setzen, aber wie die Male zuvor zog sie es nicht durch. Sie blieb und harte weiter aus. Zu sehr war sie mit den beiden Menschen, die sie am meisten liebte, auf gewollte ungewollte Weise unglücklich verbunden.
 

„Guten Morgen“, kam ein mit den Zähnen klappender Yusaku bei seinem Freund herein. Beide sahen sie nicht weiniger zerknautscht aus als ihr Gegenüber.

„Bah. Ist das eine Kälte“, rieb Yusaku sich ärgerlich die halb erfrorenen, bereits leicht bläulich verfärbten Finger, nachdem er die Handschuhe ausgezogen hatte. Da er kaum hatte schlafen können in der Nacht war er am Morgen entsprechend spät aufgestanden. Sich fertig gemacht und vor die Tür getreten hatten ihn dann die klirrende Kälte und der beißende Wind getroffen und ins Gesicht geschlagen. Da er sich in den letzten Tagen nicht für den Wetterbericht interessiert hatte, traf es ihn nun umso unverhoffter. Zumal er seinen Wagen unbedachter Weise nicht in der Garage abgestellt, sondern auf der Auffahrt hatte stehen lassen. Keine Lust den Frost von den Scheiben zu kratzen, war er bis zum Professor eben gelaufen.
 

„Kaffee?“

„Ja, gerne“, nahm Shinichis Vater, sich setzend, dankbar an.

Die Thermoskanne zur Küchenzeile geholt, schenkte Agasa sich und ihm erst einmal eine Tasse ein.

Vorsichtig einen Schluck getrunken, begann Yusaku sich etwas wohler zu fühlen. Ihm war trotz der Heizung immer noch eiskalt, weshalb er seinen Mantel, immer noch leicht zitternd, an beließ.

„Auch nicht gut geschlafen?“, schlussfolgerte er in das gleichfalls müde Gesicht seines Freundes blickend.

Der Professor nickte. „Weißt du jetzt wie du vorgehen willst. Wirst du es machen?“, fragte er was ihn wach gehalten hatte und so brennend interessierte.

„Ja“, antwortete Yusaku, gleichfalls immer noch müde über die Augen reibend.

„Was ja?“, zog Agasa es ihm ungeduldig aus der Nase. Immerhin ging es um seine ihm liebgewonnene kleine Mitbewohnerin.

Yusaku öffnete seine Augen wieder: „Ja zu beidem“, meinte er: „Ich werde mich heute Abend mit ihm treffen. Shiratori hat Spätdienst. Er hat uns doch über seinen Dienstplan in Kenntnis gesetzt. Erinnerst du dich? Und ich weiß nicht, ob es dir auch so ging irgendwo hat meine Aufmerksamkeit kurz nachgelassen, weil ich meinen Kopf schon mit allem anderen voll hatte. Deshalb muss ich mich heute mit ihm treffen. Das ist der einzige Tag den ich mir gemerkt habe. Das ich nicht zugehört habe, werde ich ihm wohl kaum so sagen können“, schaute er seinen Freund an.

Agasa verstand was er meinte. Er wusste die genannten Uhrzeiten im Einzelnen auch nicht mehr. Zumal sie auch ihm als zu unwichtig erschienen waren, um sie sich zu merken, im Gegensatz zu der Tatsache das Ais Identität und damit ihrer aller Integrität auf dem Spiel stand.

„Immerhin konnten wir ihn beruhigen das sie weder drogenabhängig noch eine Prostituierte ist“, munterte Yusaku sich und ihn, einen weiteren Schluck getrunken, auf. Wenn man nur Zitronen hatte so musste man eben Limonade machen so schlecht war es den Umständen entsprechend ja gar nicht gelaufen. Also was sich noch mehr unnütze Sorgen machen.

Allmählich spürte er, dass seine Hände wärmer wurden, was ihn sehr freute.
 

Besser gelaunt fragte er nach: „Ist Ai noch nicht auf?“

„Doch. Sie ist in ihrem Zimmer“, klärte Agasa ihn auf.

„Dann sollte ich wohl zu ihr gehen", dachte Yusaku kurz darüber nach. Aber er blieb sitzen, schaute nachdenklich aus dem Fenster und sah Schneeflocken stürmisch fallen.
 

Er zögerte. Seine Gedanken waren kurz zu Shinichi abgeschweift.

Agasa sah ihn mitfühlend an. Er verstand seine Sorge und auch seine Frustration darüber, als Yusaku sich ihm anvertraute: „Ich will nicht wieder ein krankes Kind“, klang er zerknirscht. Innerlich zerrissen und zugleich frustriert fuhr er fort: „Zudem gefährdet das meinen Plan noch weiter!“

Agasa hatte verstanden. Er kannte Yusakus Plan für seinen Sohn und er wusste auch das Shinichi so pflegeleicht er im Allgemeinen immer gewesen war, so anstrengend war er wenn es ihm schlecht ging und oder er krank war. Er sah das Yusaku diese kräfteraubenden Auseinandersetzungen mit seinem Sohn nicht mehr wollte.

Yusaku selbst merkte wie sehr die Situation mit Shinichi an ihm zerrte. Ihm war das langsam alles zu viel. Am liebsten hätte er alles hingeschmissen und wäre sich abwendend vor der Situation davon gelaufen. Aber wenn er weg war- Yukiko konnte er das schlecht überlassen. Die kam ja nicht mal mit sich selbst und ihrem Leben klar. Wie sollte sie da für den bockigen und liebeskranken Teenager, der sein Sohn nun einmal war, fertig werden? Und jetzt auch Ai oder genauergesagt Shiho! Bei der er ein ähnliches Dilemma befürchtete. Jetzt war er auch noch in diese Angelegenheit hineingezogen worden, die nun wirklich nichts mit ihm zu tun hatte. Ebenso wie dieser dumme Streit zwischen Kazuha und Heiji oder die ständigen lautstarken Zänkereien zwischen Eri und Rans Vater....

„Komm“, seufzte er kurz: „Lass uns weg fliegen. Wir nehmen uns eine Auszeit.“ Wohlwissend, dass er es sowieso nicht tun würde. Aber wenn das Alles endlich überstanden war, dann… ja dann würde er machen das er hier wegkam. Erst einmal Urlaub machen. Irgendwo ausspannen und Kickchen, die würde er mitnehmen. Er würde seinen ersten Urlaub machen mit seiner Enkeltochter, jawohl!, dachte er sich… Nur mussten alle erst einmal unbeschadet bis dahin kommen. Am besten ohne der Organisation unbewusst in die Hände zu spielen.

Die beiden tauschten einen vielsagenden Blick.
 

Gin, sowie Wodka wie noch zwei weitere von seinen Gefolgsleute waren über diesen sich am gestrigen Abend ereigneten „Vorfall“, wie der Informant es bezeichnet hatte noch am selbigen spät am Abend über den in von Liebeskummer geplagten inspektor in Kenntnis gesetzt worden.

Gin, dem längst klar war, dass Shiho durch das Gift geschrumpft und noch am Leben gut vor ihm versteckt lebte, gedachte diesen Umstand für sich und zum Zwecke der Organisation zu nutzen. Er freute sich jetzt schon diebisch darüber die verräterische Shiho, wie er pflegte sie zu nennen, ans Messer zu liefern. Wenn er es gut anstellte, so würde er, wenn er Glück hatte, freie Hand bei ihrer Exekution bekommen und könnte sie persönlich erledigen und ihre alte Rechnung miteinander begleichen. Wenn er sie nicht bekam, dann sollte sie keiner bekommen!!

Ein triumphierendes, hinterlistiges Lächeln hatte seine Lippen umspielt, als er sich die Schilderungen seines Spitzels in Morddezernatsuniform, gelassen seine Zigarette rauchend, angehört hatte. Er meinte: „Nur zu. Lass es so geschehen, dann wird ihr Schmerz von dieser Welt zu scheiden nur verschlimmert“, war er von diesen Gendanken und dem daraus resultierenden Detail mehr als nur angetan: „Bleib auf Position“, hatte er nur knapp, aber mit schneidender Stimme befohlen, bevor er den jungen Mann mit einer Handbewegung gestattete hatte sich zu entfernen.
 

Auf Wodkas Frage hin: „Aber ist es den in Ordnung?“, der etwas unsicher auf den verliebten Inspektor und dessen gute Ermittlerfähigkeiten anspielte, antwortete er nur: „Sicher! Lassen wir Inspektor Ninzaburo Shiratori, 26 Jahre nur kommen. Soll Shiho die Zeit genießen, die sie mit ihm verbringt. Er wird der letzte Mann sein, dessen Zuneigung sie auf dieser Welt noch bekommen wird, bevor ich sie samt ihm in die Hölle schicke!“

Damit war auch für Wodka die kleine Wendung ihres Planes klar.

„Wer liebt der leidet, wer unglücklich liebt der leidet mehr.“ Es war nur ein Flüstern auf den Lippen des blonden Teufels, welches sich zitiert werdend wie der sich dahin windende Rauch der roten Glut in den Raum hinaus geblasen schlängelte: Das sich nicht nur alleine auf Shiho, sondern auch auf ihren Freund den Detektiv bezog. Und der Überlegenheit dessen Vaters Yusakus Kudo zeigte er sich sicher. Immerhin war er es der jenem allein durch seinen größeren Wissenstand zum jetzigen Zeitpunkt weit überlegen war. Und Gin würde sicherstellen, dass dies auch noch lange so bleiben würde. Was er Wodka noch einmal mit einem kühlen Lächeln und vergnügten Augen versicherte. Sodass, dieser diesen Punkt erst gar nicht erneut in Frage zu stellen brauchte.
 

Beim Professor
 

Yusaku ging mit Agasa noch einmal seine Überlegungen durch: "Also bleibt es dabei. Machen wir es wie wir es besprochen haben?", versicherte er sich bei seinem Freund, der ihn missmutig ansah.

"Es wird ihr nicht gefallen", war der Erfinder betrübt.

"Hast du einen besseren Vorschlag", schaute Yusaku ihn sozusagen von Vater zu "Vater" an.

"Nein", räumte er ein.

"Also bist du damit einverstanden?"

Er nickte.

"In Ordung", Yusaku stand, sich mit den Händen abstützend, etwas schwerfällig auf: "Dann werde ich jetzt zu ihr gehen!" Kaum hatte er das gesagt war er nun entschlossen.

Der Professor sah ihm betroffen nach, als er die Türe öffnete.
 

Die Treppe heruner gegangen sah er sie. Sie beugte sich gerade herunter zu Tadashi, der wach in seinem Bettchen lag und sie angelächelt hatte: „Komm her mein Kleiner“, sagte sie liebevoll zu ihm. Als sie sich mit ihm auf dem Arm umdrehte, um nach oben zu gehen, blieb sie stehen. Sie hatte ihn gesehen.

„Lass uns reden“, meinte er.

„Können wir das oben besprechen?“, fragte sie ihn: „Ich muss Tadashi Frühstück machen“, wollte sie sich um ihn kümmern. Sie wollte an ihm vorbei.

„Nein“, entgegnete ihr Yusaku zwar freundlich, jedoch machte er deutlich, dass es ihm ernst damit war: „Es ist wichtig. Setz dich bitte“, ging er an ihr vorbei weiter in ihr Zimmer hinein: "Ich denke, dass es besser ist es hier zu besprechen."

etwas widerwillig kam sie seiner Bitte oder vielmehr seiner Aufforderung nach. Sie setzte sich mit dem Kind auf ihren Schreibtischstuhl: „Ist es wegen dem Gegenmittel oder wegen Shinichi?“ Sie war sich sicher, dass es sich nur um eines dieser beiden Themen handeln konnte. Denn es ging immer darum.

Nur nicht heute. Desto irritierter war sie, als er den Kopf schüttelte: „Nein.“

„Um was geht es dann?“, fragte sie nach.

„Es geht um dich“, antwortete er ruhig.

Sie begann die Stirn zu runzeln: „Um mich?“, wiederholte sie. Was wollte er von ihr? Irgendwie fand sie ihn komisch. Auch wenn sie nicht genau benennen konnte warum. Irgendetwas an seiner Art wie er vor ihr stand gab ihr zu denken. Als er dann auch noch anfing zu reden wurde ihr beim zuhören seiner Worte mulmig.

„Möglicherweise haben wir ein Problem. Je nachdem wie du dich entscheidest“, hatte er eröffnet.
 

Er setzte sich mit einem überaus ernsten Gesichtsausdruckes ihr gegenüber: „Ich weiß nicht, ob du es gestern Abend bemerkt hast“, holte er zur Erklärung etwas aus und zum anderen, um noch einmal selbst für einen Moment zu überdenken, ob er es so wie er es sich überlegt hatte sagen wollte. Er entschied sich, sie durch einen Blick abgeschätzt, bei seiner Umsetzung zu bleiben: „Shiratori kam mit einer Bitte zu mir“, legte er seine Karten offen.

„Shiratori?“, wiederholte sie ungläubig und verwirrt.

Wie er genaht hatte, hatte sie nichts von dem Gespräch der Männer mitbekommen: „Ich weiß das ihr in einem Verhältnis zueinander steht“, führte Yusaku weiter aus: „Er hat mich gebeten ihm bei der Suche nach dir zu unterstützen. Um genau zu sein hat er mich sogar beauftragt als Detektiv für ihn tätig zu werden.“
 

Die kleine Shiho wurde blass.

Für einen, wenn auch nur sehr kurzen Augenblick konnte er beobachten wie ihr ihre Gesichtszüge entglitten. Sie war so perplex, dass sie Tadashi, der auf ihrem Schoß etwas zu strampeln begonnen hatte, weil er runter wollte, auf den Boden sinken ließ. Vergnügt machte sich der Kleine wackeligen Schrittes auf den Weg zu Yusaku.

Bevor dieser ihn nebenbei auf seinen Schoß nahm, holte er aus seinem Jackett die Covere hervor: „Hier“, kam er auf sie zu und drückte diese ihr in die Hand, sodass sie keine Möglichkeit hatte abzulehnen.
 

Sie sah entsetzt von ihm auf die Briefe und von diesen wieder entsetzt zu ihm.

„Ich weiß, dass du sie Heiji gegeben hast und ich habe gesehen, dass du sie nicht einmal geöffnet hast. Was mich zu der Annahme führt, dass du aus einem bestimmten Grund nicht weiter darauf eingehen wolltest“, sagte er ruhig. Sein Ton zeugte durchaus von Nachsicht und Verständnis: „Nur es ist so“, machte er weiter: „Die Geister, die man ruft verfolgen einen solange, bis man sich ihnen stellt. Das weißt du doch?“, sah er sie eindringlich an: „Warum hast du ihm nicht geantwortet?“, wollte er sie jetzt zu Wort kommen lassen. Er wartete ihre Antwort ab. Auch wenn er glaubte sie bereits zu kennen.
 

Doch sie war sprachlos. Wie konnte es sein, dass er diese Briefe hatte? Es gab neben ihr nur eine einzige Person, die davon Kenntnis hatte. Als ihr klar wurde, dass er sie verraten haben musste, stieg eine ungeheure Wut in ihr auf. Aber nur für einen Moment, denn sie wurde auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.

Yusaku hatte seine Frage wiederholt.

Ratlos wusste sie nicht was sie antworten sollte. Sie reagierte wütend: „Ich möchte nicht darüber reden“, wiegelte sie aufgebrachter als sie wollte ab.

Doch wie von ihr befürchtet ließ Yusaku das nicht durchgehen. Für ihn war es nur eine Bestätigung seines Verdachtes. Denn wenn er sich irrte. Warum reagierte sie dann so?
 

Stur funkelte sie ihn an. Es war zu dumm. Genau damit hatte er gerechnet und er hatte Erfahrung. Sie hatte keine Chance gegen ihn, denn er nagelte sie fest: „Du weißt was er für dich empfindet. Und du empfindest auch etwas für ihn, habe ich recht?“ Er sah ihr in die Augen, fragte sie ganz direkt: „Liebst du ihn?“

Ihr Schweigen und ihr abruptes Abbrechen des Blickkontaktes war Antwort genug. „Shiho, sieh mich an!“, forderte er sie auf: „Liebst du ihn? Antworte mir“, verlangte er, dass sie dazu Stellung nahm.
 

Sie hatte plötzlich Tränen in den Augen: „Und wenn schon“, versuchte sie diese zu unterdrücken. Doch sie konnte nicht verhindern, dass er mitbekam wie die Konfrontation sie aufwühlte. Lange hatte sie ihre Gefühle tief im hintersten Winkel ihres Herzens verdrängt und gedacht, dass sie längst keine Rolle mehr spielen würden. Sie hatte sämtliche von ihm geschriebenen Briefe konsequent ignoriert. Sie war überfordert. Ihre unterdrückten Gefühle nicht zulassen wollend reagierte sie bockig.

Yusaku, der dieses Verhalten mehr als gut kannte, hatte verstanden: „Es beruht also auf Gegenseitigkeit“, schlussfolgerte er gelassen: „Das erleichtert die Sache.“
 

„Was?“, die geschrumpfte Shiho war fassungslos. War das etwa sein ernst? Hatte er wirklich vor, was sie jetzt dacht? Zu ihrem Schrecken musste sie auch sogleich feststellen, dass sie richtig lag. Genau mit dem was sie befürchte hatte kam er nun um die Ecke: „Dann solltest du so fair sein und mit ihm darüber sprechen, meinst du nicht!?“, visierte er sie mit seinem Blick.

„Nein“, war sie strikt dagegen. Sie war aufgesprungen.

„Glaub mir es liegt ihm sehr viel an dir. Er hat bis jetzt jeden Stein nach dir umgegraben. Und er ist fest entschlossen weiter nach dir zu suchen.“

„Das müssen wir verhindern“, appellierte sie in Panik an ihn.

„Tut mir leid“, legte er erneut die Fakten hin: „Das kann ich nicht. Er wird nicht aufgeben dich zu suchen. Ganz gleich, ob ich ihn unterstütze oder nicht. Nur das musst du einsehen“, appellierte er seinerseits absolut eindringlich und entschieden an sie: „Ohne mich bringt er sich über kurz oder lang in Schwierigkeiten. Er ist nicht dumm, Shiho. Was ist, wenn er in die falschen Kreise gerät?“ Er ließ keinen Zweifel daran, dass er die Organisation meinte oder das auffliegen ihrer Identität: „Denk bitte darüber nach. Ich treffe mich heute Abend mit ihm. Bis dahin warte ich deine Entscheidung ab. Ich kann dir nur raten, dass Gespräch mit ihm zu suchen oder seine Briefe zu beantworten.“

Das gesagt stand er ihr sein Ultimatum gestellt auf: „Andernfalls werde ich tun was ich selbst für richtig halte.“

Er ließ ihr gegenüber offen was er darunter verstand: „Und noch etwas“, drehte er sich am Treppenaufsatz noch einmal zu ihr um: „Du musst dir über dich selbst und deine eigenen Gefühle klar werden, bevor du eine Entscheidung treffen kannst. Willst du seine Gefühle erwidern?“, stellte er diese Möglichkeit, so unmöglich deren Umsetzung in ihren Ohren für sie auch klang, offen in den Raum.
 

Zurückgelassen stand die kleine Shiho noch eine Weile da. Wütend war sie auf ihn und auf Heiji. Am liebsten hätte sie ihn in diesem Moment verprügelt. Sie sah ihr Handy auf dem Tisch liegen. Es in die Hand genommen folgen ihre Finger über die Tasten. Sie drückte auf absenden. Wutentbrannt schmiss sie das Handy gegen die Wand und warf die Umschläge, die sich unweigerlich um sie rum niederließen, auf den Boden fallen.

Sich bemühend zu sammeln rang sie nach Luft. Sie nahm Tadashi auf den Arm.

Sich ihrer Gefühle nicht stellen wollend, blieb sie mit dem Kind von Shiratoris Hinterlassenschaften umringt auf der Stelle wie angewurzelt stehen.
 

Agasa, welcher nervös oben hatte abwarten müssen, stand sofort fragenden Gesichtsausdruckes auf: „Und? Wie hat sie reagiert?“, überfiel er seinen Freund.

„Wie wir erwartet haben. Er ist ihr keineswegs egal. Wir können nur hoffen, dass sie in dem Punkt schneller ist als Shinichi. Wie dem auch sei“, ging er sich seine Jacke überziehen: „Wir telefonieren. Ich werde jetzt erst mal nach ihm sehen“, verabschiedete er sich vom Professor.

Dieser wusste auch ohne, dass dessen Name genannt wurde, wer gemeint war.

„Und noch etwas“, blieb er noch in der Tür stehen: „Lass sie jetzt schmollen. Sie braucht Ruhe. Gib ihr die Chance, die sie verdient und die Zeit zu begreifen“, bekam er von seinem guten Freund den Rat. Auch wenn es ihm schwer fiel. Gerade weil er wusste was für seine kleine Mitbewohnerin damit auf dem Spiel stand, beherzigte er Yusakus Vorschlag.

Teenager waren eben nun einmal Teenager… Damit mussten sie als reife Erwachsene, die sie nun einmal waren, beide zu Recht kommen und wenn es noch so schwer fiel. Bei all der Sorge um die „Kinder, die ihnen die Welt bedeuteten.

Agasa hatte sich im Leben schon lange nicht mehr so hilflos gefühlt. Er konnte Yusaku besser verstehen denn je. Denn auch er fühlte der kleinen Shiho gegenüber wie ein Vater…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Naru-chan12
2015-11-20T21:04:10+00:00 20.11.2015 22:04
*hihihi* Ich hatte total vergessen, dass Shiratori ja an Shiho interessiert ist und zwar sehr. *g*
Ich muss ehrlich sagen, dass ich erstmal wieder in deine FF reinkommen muss, da es doch ziemlich lange her ist, dass ich

das letzte Kapitel gelesen habe und deine Story so vielseitig ist, genau wie die Charaktere. Also sei mir nicht böse, wenn

ich ab und zu ein paar Dinge nachfrage oder eventuell noch einmal etwas feststelle, dass ich vorher schon mal erwähnt

habe.

Oh man! Ich kann Ran so gut verstehen. Ich hatte diese hoffnung auch mal, dass sich alles wieder mit einer alten iebe

einränken würde und hab tpfer weitergemacht. Deswegen kann ich mich mit Ran gerade total gut identifizieren. Ich liebe

ihre Einstellung, die sie sich dank Yusaku angeeignet hat.

Ich mag Yusaku in seiner Rolle als Detektiv sehr. Ich glaube, es macht ihm Spaß. Die Sache ist zwar ernst und verzwickt,

aber ich denke, dass er es auch innerlich genießt mal wieder Detektivarbeit zu leisten. ^^

Shiho und Shinichi sind sich echt so ähnlich. Das stell ich immer wieder fest und aufgrund der nicht gelesenen Briefe

bestätigt mich das auch nur noch mehr.

Yusaku und Yukiko haben einander? Aber die Beiden reden doch auch kein Wort mehr miteinander und wenn, dann streiten sie

sich nur. Das hab ich jetzt nicht ganz verstanden. ^^°
Und Eri und Kogoro haben doch genauso Probleme. Irgendwie hab ich die Beiden in deiner Aufzählung der einsamen Herzen

vermisst.

Was man alles verpasst, wenn man einem Menschen nicht ins Gesicht bzw. die Augen schaut. Daran sollte man immer denken,

bevor man allzuschnell das Gesicht abwendet. Das ist mir auch schon öfter im wahren Leben aufgefallen.
Ich finde es toll, dass Ran die Leute um sich herum so beobachtet. Ich mag das auch. Auf Parties zum Beispiel beobachte

ich einige Leute genauer, so neben den Gesprächen, wenn man sie gerade im Blick hat und es nicht allzu auffällig ist. *g*
Was man dann hinterher erzählen kann ist manchmal echt lustig.

Also ich muss ja ehrlich sagen, dass ich mir die Dienste von Shiratori auch nicht gemerkt hätte, wenn ich ihm richtig

zugehöt hätte. So etwas merkt man sich doch nicht einfach so, beim ersten Erzählen. Das schreibt man sich auf (was in

diesem Fall niemand gemacht hat, denn alle hatten ganz andere Dinge im Kopf, was total verständlich ist) bzw. einem wird

ein Zettel gegeben. Also Yusaku und Agasa brauchen sich da echt keine Vorwürfe machen, meiner Meinung nach.

Da fällt mir gerade eine Frage ein, die du natürlich ncih beantwroten musst, wäre ja Spoiler xD:
Was wird wohl aus Shiratori und Shiho? Wenn sie Ai bleiben müsste? Auf die Antwort in der FF freu ich mich schon jetzt. ^^

Shiratori ist 26 Jahre alt? Dann ist er so alt wie ich und jünger als mein Mann. Ist er im Manga/Anime auch so alt? Denn r
*hihihi* Ich hatte total vergessen, dass Shiratori ja an Shiho interessiert ist und zwar sehr. *g*
Ich muss ehrlich sagen, dass ich erstmal wieder in deine FF reinkommen muss, da es doch ziemlich lange her ist, dass ich

das letzte Kapitel gelesen habe und deine Story so vielseitig ist, genau wie die Charaktere. Also sei mir nicht böse, wenn

ich ab und zu ein paar Dinge nachfrage oder eventuell noch einmal etwas feststelle, dass ich vorher schon mal erwähnt

habe.

Oh man! Ich kann Ran so gut verstehen. Ich hatte diese hoffnung auch mal, dass sich alles wieder mit einer alten iebe

einränken würde und hab tpfer weitergemacht. Deswegen kann ich mich mit Ran gerade total gut identifizieren. Ich liebe

ihre Einstellung, die sie sich dank Yusaku angeeignet hat.

Ich mag Yusaku in seiner Rolle als Detektiv sehr. Ich glaube, es macht ihm Spaß. Die Sache ist zwar ernst und verzwickt,

aber ich denke, dass er es auch innerlich genießt mal wieder Detektivarbeit zu leisten. ^^

Shiho und Shinichi sind sich echt so ähnlich. Das stell ich immer wieder fest und aufgrund der nicht gelesenen Briefe

bestätigt mich das auch nur noch mehr.

Yusaku und Yukiko haben einander? Aber die Beiden reden doch auch kein Wort mehr miteinander und wenn, dann streiten sie

sich nur. Das hab ich jetzt nicht ganz verstanden. ^^°
Und Eri und Kogoro haben doch genauso Probleme. Irgendwie hab ich die Beiden in deiner Aufzählung der einsamen Herzen

vermisst.

Was man alles verpasst, wenn man einem Menschen nicht ins Gesicht bzw. die Augen schaut. Daran sollte man immer denken,

bevor man allzuschnell das Gesicht abwendet. Das ist mir auch schon öfter im wahren Leben aufgefallen.
Ich finde es toll, dass Ran die Leute um sich herum so beobachtet. Ich mag das auch. Auf Parties zum Beispiel beobachte

ich einige Leute genauer, so neben den Gesprächen, wenn man sie gerade im Blick hat und es nicht allzu auffällig ist. *g*
Was man dann hinterher erzählen kann ist manchmal echt lustig.

Also ich muss ja ehrlich sagen, dass ich mir die Dienste von Shiratori auch nicht gemerkt hätte, wenn ich ihm richtig

zugehöt hätte. So etwas merkt man sich doch nicht einfach so, beim ersten Erzählen. Das schreibt man sich auf (was in

diesem Fall niemand gemacht hat, denn alle hatten ganz andere Dinge im Kopf, was total verständlich ist) bzw. einem wird

ein Zettel gegeben. Also Yusaku und Agasa brauchen sich da echt keine Vorwürfe machen, meiner Meinung nach.

Da fällt mir gerade eine Frage ein, die du natürlich ncih beantwroten musst, wäre ja Spoiler xD:
Was wird wohl aus Shiratori und Shiho? Wenn sie Ai bleiben müsste? Auf die Antwort in der FF freu ich mich schon jetzt. ^^

Shiratori ist 26 Jahre alt? Dann ist er so alt wie ich und jünger als mein Mann. Ist er im Manga/Anime auch so alt? Denn r

kommt mir älter vor, also wenn ich ihn mit uns vergleiche und auch mit z.B. Sato. Sie ist doch auch ungefähr so alt, aber

müsste er dann nicht älter sein?

Ich hoffe ja sooooo sehr, dass Shiho mit Shiratori spricht. Ich bin so gespannt, wie er reagiert, wenn er in seiner Vermutung bestätigt wird. Und ob sie ihm das von Shinichi auch erzählen. ^_________^

Das Kapitel war sehr interessant und ich mag Yusaku total. Er ist irgendwie wie derjenige, der durch die ganze Geschichte führt. Das kommt mir mehr und mehr so vor, denn er bekommt im Moment das Meiste mit und ist auch in fast alles involviert. ^^
kommt mir älter vor, also wenn ich ihn mit uns vergleiche und auch mit z.B. Sato. Sie ist doch auch ungefähr so alt, aber

müsste er dann nicht älter sein?

Ich hoffe ja sooooo sehr, dass Shiho mit Shiratori spricht. Ich bin so gespannt, wie er reagiert, wenn er in seiner Vermutung bestätigt wird. Und ob sie ihm das von Shinichi auch erzählen. ^_________^

Das Kapitel war sehr interessant und ich mag Yusaku total. Er ist irgendwie wie derjenige, der durch die ganze Geschichte führt. Das kommt mir mehr und mehr so vor, denn er bekommt im Moment das Meiste mit und ist auch in fast alles involviert. ^^


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