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Prinzessin Serenity

Usagi X Mamoru (Gegenwart)
von

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Die Wahrheit kommt ans Licht

Obwohl er wusste, dass dieser Zeitpunkt unweigerlich einmal kommen musste, war Mamoru wie vor den Kopf gestoßen. Wochenlang hatte er überlegt, auf welche Weise er seiner Frau gegenübertreten konnte, und doch war er vor dem Schritt, die Dinge, die alles zwischen ihnen verändern würden, anzusprechen, stets zurückgewichen.

Nun stand Rei direkt vor ihm, und Mamoru erkannte bereits bevor das erste Wort über ihre Lippen kam, dass sie weitaus mehr wusste, als er geglaubt hatte. Immer wieder hatte er nach dem richtigen Moment gesucht, in dem er mit ihr sprechen wollte und sie am wenigsten verletzen würde, und damit vielleicht alles nur unnötig schlimmer gemacht.

Es überraschte Mamoru nicht sonderlich, dass sie es nun letztendlich war, die den Zeitpunkt auswählte, an dem endlich ausgesprochen wurde, was schon lange hätte gesagt werden sollen. Rei war schon immer stark gewesen, stärker als er es ihr immer zugetraut hatte. Selbstverständlich war ihr niemals verborgen geblieben, was in ihm vorging, genau wie er insgeheim immer ahnte, dass sie diese Tatsache immer ignorierte.

„Sag mir Mamoru, wann ist es geschehen? Wann ging es mit uns entzwei?“, fragte sie und schaute ihn mit gefasster Miene und klarem Blick an. Sie wirkte ruhig und schien beinahe gelassen, doch an ihrer Haltung und dem leichten kaum wahrnehmbaren Zittern, merkte er, wie groß ihre Anspannung wirklich sein musste.

„Ich weiß es nicht. Aber es ist schon vor langer Zeit geschehen“, Mamoru schüttelte leicht den Kopf und sprach leise. „Doch klar wurde es mir erst dort draußen am See.“

Sekunden die sich scheinbar zu einer Ewigkeit zogen, stand Rei einfach nur vor ihm und schwieg, dann verzog sie das Gesicht zu einem humorlosen Grinsen und nickte nachdenklich.

„Ja, das habe ich geahnt.“

„Es tut mir leid“, begann Mamoru, ließ den Satz aber unbeendet.

In all den Momenten, in denen er sich vorgestellt hatte, wie die Aussprache letztendlich vonstatten gehen würde, hatte er stets ein gänzlich anderes Bild vor Augen gehabt. In seiner Vorstellung war Rei erzürnt auf ihn losgegangen, hatte ihn beschimpft und bedroht oder aber sie war verzweifelt in Tränen ausgebrochen. Alle anderen Situationen, die er sich je erdacht hatte, waren immer nur Variationen dieser beiden gewesen. Niemals wäre er auf den Gedanken gekommen, dass sie sich eines nachts in einem unbeleuchteten Flur schweigend gegenüberstehen würden, und Mamoru wusste, dass es gerade erst angefangen hatte. Der erste Schritt war getan, aber der schwierigste Teil lag noch immer vor ihnen.

„Wollen wir uns setzen? Das ist vielleicht angenehmer als hier zu stehen.“

Rei nickte und schien für einen Augenblick erleichtert. Mit dem Ansatz eines Lächelns ging sie an Mamoru vorbei und betrat das Wohnzimmer um auf dem Sofa Platz zu nehmen.

Zwar waren sie noch immer nervös, aber die Situation hatte sich nun spürbar entspannt. Mit den Händen im Schoß gefaltet verfolgte Rei, wie Mamoru an ihr vorbei ging und sich neben sie setzte. Er holte tief Luft und fuhr sich beiläufig mit der Hand durch die Haare. Die Gedanken rasten in seinem Kopf umher als er überlegte wie er am besten beginnen sollte. Wieder war es Rei, die die Initiative übernahm.. Anscheinend hatte sie sich auch weit weniger Gedanken gemacht, sondern startete einen vorsichtigen Versuch die aufgeladene Atmosphäre ein wenig zu entspannen.

„Und hier sitzen wir nun.“

„Ja“, antwortete Mamoru etwas überrumpelt und ärgerte sich über die darauffolgende Pause, als ihm erneut die Worte fehlten.

„Ich habe irgendwie immer gewusst, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Aber ich wollte es auch nicht wahrhaben. Ich hatte echt gedacht, ich könnte es doch irgendwie schaffen.“

Mamoru blickte überrascht auf.

„Was schaffen?“ fragte er.

Rei seufzte und machte eine flüchtige Handbewegung in der Luft.

„Du weißt schon. Das mit uns“, sie machte eine Pause und verzog die Lippen etwas. Mamoru hatte einst bemerkt, dass es eine ihrer Angewohnheiten war, wenn sie über etwas nachdachte. Langsam beugte sie sich vor und stützte den Kopf auf ihre Hände.

„Ich weiß, damals habe ich dir versprochen, dass es anders werden würde, aber nichts hat sich geändert. Dieser verdammte Job. Warum merkt man erst, welche Dinge einem am wichtigsten sind, wenn es zu spät ist?“

„Rei, hör bitte auf.“

Als sie überrascht aufsah, rückte Mamoru ein Stück weiter an sie heran, bis er nun direkt neben ihr saß und legte vorsichtig den Arm um sie. Er spürte wie ihr ganzer Körper unter seiner Berührung vor Anspannung zitterte. Er wusste, was sie für ihn empfand, und obwohl er ihr nicht dieselben Gefühle entgegenbringen konnte, bedeutete sie ihm doch viel. Genau aus diesem Grund hasste er sich für das, was er im Begriff war zu tun. Einst hatte er geschworen sie zu ehren und zu beschützen, und erst vor Kurzem musste er erneut versprechen für sie zu sorgen und sie glücklich zu machen. Doch gerade weil sie ihm wichtig war konnte er diese Scheinwelt nicht mehr länger aufrecht erhalten.

„Das ist es nicht“, begann er leise.

„Aber was ist es dann? Ich war nie für dich da und habe viel zu viel Zeit mit meiner Karriere verschwendet.“

„Nein Rei, es ist nicht deine Schuld.“

Als er sie vorsichtig an sich zog, ließ sie sich an seine Seite sinken und legte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Auch wenn sie ruhig wirkte, spürte Mamoru wie sehr ihr Herz raste.

„Du hast nichts falsch gemacht. In all den Jahren warst du immer für mich da und hast trotz deiner Karriere für mich gesorgt.“

„Und warum funktioniert es dann nicht zwischen uns? Was kann ich tun, damit es wieder so wird wie früher?“

Mamoru zögerte. Vielleicht war es nur der Bruchteil einer Sekunde, aber er glaubte, dass in den Momenten seines Schweigens ganze Ewigkeiten vergangen wären. Wie viel konnte er ihr erzählen ohne sie noch mehr zu verletzen als er es ohnehin tun würde?

„Es kann nicht mehr so werden wie früher. Niemals.“

Seine Stimme war kühl und ausdruckslos.

„Nein, das stimmt nicht.“ Rei richtete sich wieder auf, ergriff Mamorus Hand und drückte sie fest. „Wir können das schaffen. Ich werde diesmal mein Versprechen halten. Viel zu lange habe ich meine Karriere verfolgt, aber du bist mir wichtiger. Ich werde völlig damit aufhören und nur noch für dich da sein. Damals wolltest du eine richtige Familie. Wir beide und viele Kinder. Ich weiß, damals war ich noch nicht bereit, aber nun ist die Zeit vielleicht gekommen. Wir können eine große glückliche Familie sein, ganz so wie du es immer wolltest.“

Als Mamoru den Ausdruck in Reis Augen sah, war seine Kehle staubtrocken. Nervös fuhr er sich mit der Zunge über seine Lippen.

„Dafür ist es zu spät“, sagte er leise ohne den Blick von ihr abzuwenden. Obwohl sie versuchte es nicht anmerken zu lassen, konnte Mamoru sehen, wie scheinbar etwas in Reis Inneren zerbrach, und dies mit ansehen zu müssen schmerzte Mamoru mehr als er vermutet hätte. Sein erster Gedanke war, dass er sie in den Arm nehmen und tröstend an sich drücken wollte, doch das wäre in dieser Situation das gänzlich falsche Signal gewesen.

„Rei, bitte glaube nicht, dass du mir nichts bedeuten würdest. Ich empfinde wirklich viel für dich, du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, aber das, was du dir wünschst, kann ich dir nicht geben.“

„Aber was sagst du da?“

Reis Stimme war dünn und brach am Ende des Satzes. Ihre Unterlippe zitterte leicht.

„Du bedeutest mir viel, aber als Freundin. Wir sind vielleicht die besten Freunde, aber nicht mehr. Es war noch nie anders.“

Rei gab ein verächtliches Schnaufen von sich und stand ruckartig auf.

„Freunde? Mehr siehst du zwischen uns nicht? Nach all den Jahren?“

Von der einen Sekunde zur anderen hatte sich alles an ihr verändert. Mit den Händen an ihrer Seite zu Fäusten geballt stand sie nun vor Mamoru und rang um Beherrschung. Ihr ganzer Körper bebte und nun hatte auch ihre Stimme wieder zu alter Kraft gefunden. Das böse Funkeln in ihren Augen ließ ihn für einen kurzen Moment zusammenfahren.

„Ich dachte da wäre mehr“, begann Mamoru ruhig und erhob sich nun ebenfalls von der Couch.

„Bei mir ist es auch mehr“, rief Rei wütend bevor Mamoru seinen Satz beenden konnte. „Verdammt, ich will dich nicht als Freund! Ich liebe dich und will dich als Ehemann, mit dir leben und zusammen alt werden. Wir haben eine gute Ehe geführt, und wenn wir beide daran arbeiten können wir es wieder.“

Rei wandte sich von ihm ab, und Mamoru nahm an, dass er mitbekommen sollte, wie sie nun wieder verstärkt mit den Tränen kämpfte und gleichzeitig vor Wut kochte.

„Rei, du weißt genau, dass wir das nicht haben. Damals nicht und heute auch nicht. Wir standen so kurz vor der Scheidung, so was passiert doch nicht, wenn alles in Ordnung ist. Du musst es doch selbst gemerkt haben.“

Rei fuhr wieder herum und starrte ihn wütend an. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, aber sie weigerte sich ihnen freien Lauf zu lassen und kämpfte mit aller Mühe dagegen an.

„Ja verdammt, ich habe gespürt, dass etwas nicht stimmt“, rief sie laut und verzog dabei wütend ihr Gesicht. „Aber ich glaubte auch, dass wir es schaffen können darüber hinwegzukommen. Ich will dich einfach nicht verlieren, und es tut so weh auch nur daran zu denken.“

Um ihren letzten Satz zu unterstreichen legte Rei schwer atmend ihre Hand auf die Brust und kniff die Lippen zusammen. Auffordernd sah sie zu Mamoru, der spürte wie sich langsam seine Kehle zuzog.

Äußerlich mochte er ruhig und vielleicht auch etwas teilnahmslos gewirkt haben, aber in seinem Inneren herrschte das reinste Chaos, der unterschiedlichsten Gefühle die alle wild umher tobten. Vielleicht gab es keine Möglichkeit Rei mit der Wahrheit zu konfrontieren ohne ihr damit weh zu tun.

„Ich dachte, ich wäre mit unserem Leben glücklich, aber dann wurde alles anders. Dort draußen am See, wurde mir klar, dass ich es nicht bin.“

Als Mamoru sah, wie sämtliche Farbe aus Reis Gesicht schwand, trat er ganz unwillkürlich einen Schritt vor. Rei wich im selben Moment vor ihm zurück und hob abwehrend ihre Hand, während sie ihn ausdruckslos ansah und mit der anderen Hand nach Halt suchte und sich dann in die Rückenlehne des Sofas krallte. Mamoru glaubte, sie würde weinen, doch schnell hatte sie ihre Fassung zurück und wischte sich mit der freien Hand über die Augen.

„Was ist dort draußen am See geschehen?“, fragte Rei leise, und Mamoru wusste, dass es im Grunde keiner Antwort bedurfte, da sie diese bereits kannte.

Er seufzte leise und versuchte tief durchzuatmen um wenigstens einige Sekunden zu gewinnen. So oft hatte er diese Ansprache in Gedanken schon geübt und dennoch fiel es ihm schwer sich an die Worte zu erinnern.

„Ich habe ein Mädchen getroffen“, begann er und sah wie Rei sich anspannte und die Zähne zusammen biss. Als sie ihre Augen schloss rollten die ersten Tränen über ihre geröteten Wangen. Er wusste, dass sie es nicht hören wollte, doch würde er ihr jetzt nicht die Wahrheit sagen, bekäme er niemals wieder die Gelegenheit dazu.

„Ich traf sie, kurz bevor ich zum See fuhr. Sie war eine Fremde und verschüttete meinen Milchshake als sie auf der Straße in mich hinein rannte Wir haben uns dann ganz furchtbar angeschrien und gestritten. Ich dachte, wir würden uns niemals wiedersehen, doch später stieg sie ganz plötzlich in mein Auto als ich an einer roten Ampel stand.“

„Sie stieg in dein Auto?“, fragte Rei schniefend.

„Sie hatte furchtbare Angst, weshalb ich es auch nicht über das Herz brachte sie wieder herauszuwerfen.“

„Tja, du warst schon immer ein Softie“, stellte Rei fest und verzog abfällig das Gesicht.

„Sie erzählte mir, sie wäre auf der Flucht vor ihrer Familie. Man wollte sie verheiraten mit einem Mann, den sie nicht liebte. Deshalb war sie davongerannt.“

„Das arme Ding“, sagte Rei trocken und brachte Mamoru so kurz ins Stocken.

Bis zu dieser Stelle war es leicht zu erzählen, doch nun folgte der Teil, der ihm am meisten Angst bereitete, dachte Mamoru.

„Ich nahm sie mit zum See, weil ich dachte, dort würde man sie nicht entdecken, und sie wäre in Sicherheit.“

Mamoru kniff die Lippen zusammen, als in ihm die Erinnerung an die wenigen Tage mit Usagi wieder aufstiegen. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und er brauchte einige Momente, bevor er sich gesammelt hatte und er weitersprechen konnte, ohne dass seine Stimme zu brüchig war.

„Sie hatte mich innerhalb kürzester Zeit in ihren Bann gezogen. Sie hatte so ein zartes unschuldiges Wesen und ein so reines Herz. Es war absolut unmöglich, ihr nicht zu verfallen. Glaube mir, du hättest sie gemocht, wenn du sie getroffen hättest.“

„Ach wirklich?“ Rei verschränkte die Arme vor der Brust und hatte sichtlich Mühe weitere Tränen zurückzuhalten. Mamoru zögerte erneut, als er nun auch etwas anderes in ihren geröteten Augen sah. Als er schließlich fortfuhr zitterte seine Stimme furchtbar.

„Wir verbrachten wundervolle Tage miteinander, in denen sie mich völlig verzaubert hatte. Ich habe mich in sie verliebt. Noch nie zuvor habe ich etwas derartiges empfunden.“

„Hör auf!“, rief Rei wütend nahm die Arme wieder herunter. „Ich will das nicht hören!“

„Bitte lass mich doch zu Ende erzählen“, bat Mamoru und fluchte innerlich, weil man ihm seine Verzweiflung mehr als deutlich anhörte.

„Wir wurden getrennt, denn man hatte uns entdeckt. Ich wollte unsere Verfolger ablenken, damit sie fliehen konnte. Dabei hat man mich dann überwältigt und gefangengenommen.“

Mamoru schaute ins Leere. Er hatte einen dicken Kloß im Hals und musste schlucken um weitersprechen zu können. Vor sich sah er nicht die gewohnte Wand des Wohnzimmers, sondern stattdessen huschten die Bilder von seiner und Usagis Flucht vorbei und ließen ihn alles noch einmal durchleben. Sein Herz wurde immer schwerer.

„Doch sie war nicht geflohen. Sie kam zurück um sich gegen meine Freiheit einzutauschen. Ich wurde freigelassen und sie erklärte sich dafür bereit der geplanten Hochzeit zuzustimmen. Alles in mir hat sich dagegen gewehrt, und hätte sie mich nicht unter Tränen darum gebeten, hätte ich niemals eingewilligt. Man verbot uns jemals wieder Kontakt aufzunehmen oder darüber zu sprechen. Falls doch, drohte man mir mich einzusperren und meine Familie zugrunde zu richten.

Ich weiß, dass sie ihr Versprechen eingehalten und den anderen Mann geheiratet hat. Es zerreißt mir beinahe das Herz, wenn ich daran denke, dass ich sie vielleicht niemals wiedersehe.“

Mamoru schluckte. Sein Atem ging schnell, und er konnte spüren, wie sein Herz raste. Aber zugleich fühlte er sich sehr erleichtert. Es hatte gut getan, all dies, was er mit sich getragen hatte auszusprechen.

Voller Furcht sah er in Reis Augen, die zunächst keinerlei Reaktionen zeigten. Noch immer spiegelte sich Wut drin, doch war noch etwas hinzugekommen, das Mamoru nicht zu deuten wusste. Aber es sorgte dafür, dass ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief.

„Was soll das verdammt nochmal?“, fragte sie durch zusammen gebissene Zähne und schürzte dabei wütend die Lippen.

„Machst du dich über mich lustig? Ist das für dich alles nur ein kranker Spaß?“

Die Farbe, die zuvor aus ihrem Gesicht gewichen war, kehrte nun schlagartig zurück und färbte es rot während ihr nun die Tränen ungehindert über die Wangen liefen. Am ganzen Leibe zitternd stand sie vor ihm, das Gesicht zu einer wütenden Fratze verzogen. Kurz glaubte Mamoru, sie würde in der nächsten Sekunde auf ihn losgehen.

„Ich schütte dir hier mein Herz aus in der Hoffnung, dadurch irgendetwas an unserer Beziehung zu retten und du erzählst mir hier solche Geschichten! Als Autor hättest du dir wenigstens etwas Glaubwürdiges ausdenken können!“

Während Rei aufgeregt vor ihm auf und ab schritt, blieb Mamoru wie angewurzelt stehen und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr es ihn traf, sie derart aufgewühlt zu sehen.

Rei nagte an ihrer Lippe und fuhr sich nachdenklich durch die Haare.

„Bedeutet dir unsere Ehe denn so wenig? Willst du denn nicht einmal versuchen darum zu kämpfen? Hast du wirklich niemals mehr für mich empfunden?“

Mamoru wollte auf sie zugehen, sie an sich drücken und trösten, aber stattdessen blieb er einfach dort stehen und schwieg. Er sah wie Reis Unterlippe immer stärker bebte, bis sie den Blick von ihm abwandte.

„Ich schwöre dir, alles, alles was ich sagte ist die Wahrheit. Ich traf dieses Mädchen und habe mich verliebt. In dieser kurzen Zeit waren wir eins, mit Körper und Seele, und niemals habe ich ein so vollkommenes Glück verspürt. Ich werde sie niemals wiedersehen, aber vergessen kann ich sie auch nicht. Sie wird für immer in meinem Herzen sein, und darum kann es zwischen uns niemals wieder so werden wie es einst war.“

„Ach zum Teufel mit dir!“, schrie Rei ihn nun an und rannte in ihr Schlafzimmer. Als Mamoru hörte wie die Tür mit einem lauten Knall zugeschlagen wurde, viel sämtliche Anspannung mit einem Mal von ihm ab, und hätte er nicht an der Lehne des Sofas Halt gefunden, wäre er sicherlich gestürzt, als seine Knie plötzlich weich wurden und unter ihm nachgaben. Am ganzen Leib zitternd fühlte er sich erschöpft wie nach einem sehr ausgiebigen Dauerlauf.

Was hatte er gedacht, wie es laufen würde? Sie hatte ihm nicht geglaubt, und wenn er ehrlich war, konnte er es ihr nicht einmal verdenken. Hätte er es nicht selbst erlebt, würde er es vielleicht nicht einmal selbst glauben, so seltsam kam ihm die Begegnung mit Usagi nun plötzlich vor. Manchmal war die Wahrheit in der Tat seltsamer als jede Fiktion.

Mamoru näherte sich der verschlossenen Schlafzimmertür und drückte zögerlich die Hand dagegen ohne jedoch einzutreten. Er wusste, dass Rei auf der anderen Seite an der Tür gelehnt auf ihn wartete und vergeblich darauf wartete, dass er ihr nachlief und endlich eintrat. Wie konnte er ihr jetzt noch sagen, dass seine Usagi Prinzessin Serenity war, wo sie ihm doch ohnehin nicht glaubte? Er würde sie noch mehr verletzen als ohnehin schon, ohne dass es irgendetwas nützen würde.

Leise seufzend schloss er die Augen und hörte, wie Rei auf der anderen Seite nun langsam zu Boden hinab glitt und weinte.

Mamoru fühlte sich gleich mehrfach schuldig. Nicht nur hatte er Rei auf die schlimmstmögliche Art verletzt, es kam ihm auch vor als hätte er die Beziehung zu Usagi verraten indem er das Versprechen, das er ihr geben musste, für Rei zu sorgen und glücklich zu machen, gebrochen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  AvalonsHexe
2010-12-03T18:08:48+00:00 03.12.2010 19:08
*schnief* ich weiss nicht was ich sagen soll ... es ist so traurig *schnief* aber trotzdem war es im ganzen an sich wieder mal ein fantastisches kapi ... und ich weiss dass du mich vorgewarnt hattest *zwinker* aber trotzdem hab ich mit rei regelrecht mitgelitten und das ist nicht sehr nett von dir *g* denn sie tut mir trotzdem so wahnsinnig leid ... das hat keiner verdient *schnief* ... aber schreib weiter so ... freue mich schon aufs nächste kapi :)

Viele liebe grüße,
Ava
Von:  sweetnady10
2010-11-30T00:49:44+00:00 30.11.2010 01:49
wow ich bin ja mal die erste
das war ein super klasse kapi
ma ich kann mir gut vorstellen wie es rei geht und was mamoru durch gemacht hat das zu erzählen ich hab fast geheult als ich das gelesen hab
war ein echt klasse kapi mach weiter so und ich freu mich schon auf das nächste kapi schreib also ganz schnell weiter
lieben gruss sweetnady10



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