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Forgivable Sinner II

to turn the wheel of fortune
von

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Part 26

Part 26:
 

"Kim, hörst du mich?! Kim...!" Die Stimme des Grafen klang heiser, als er gegen die Kälte anschrie. Doch dass ihm der Junge nicht antworten würde, wurde ihm bewusst, als Kims Kopf leblos gegen seine Brust sackte.

Über seine Lippen huschte ein leises Fluchen, ohne, dass er es hätte verhindern können. Es war lediglich ein Nuscheln, beinahe ein Keuchen, welches vom schrillen Heulen des Windes hinfort getragen wurde und nicht einmal seine eigenen Ohren erreichte. So gut es ging, versuchte er, Kims Körper gegen die Kälte abzuschirmen, umgriff ihn fest mit beiden Armen und beugte sich vorsichtig über ihn bis sich ihre Gesichter ganz nahe waren. Prüfend legte er seine Lippen auf die Wange des Jüngeren, wich fast erschrocken zurück.
 

/Fieber..., Kim?/

Er starrte ihn an, Kummer in den blassen Gesichtszügen und... Angst?

(Was bringt dir Angst?)

Ein finsterer Schatten legte sich über Eduards große Pupillen, als er mühevoll versuchte, sich aufzurichten, die Arme noch immer fest um den bewusstlosen Jungen geschlungen, auf dessen bleicher Stirn sich zahlreiche kleine Schweißperlen gebildet hatten. Stoßweise kroch sein Atem hervor, kristallisierte an der Winterluft.

/Wir hätten nicht.../

Von Kalau führte diesen Gedanken nicht zu ende, wollte seine eigenen Worte nicht hören, denn... Das konnte doch nicht das Ende ihrer Flucht sein... durfte nicht...

Wie in Trance trugen ihn seine Beine durch den hohen Schnee. Er spürte sie schon lange nicht mehr, wurde blind von dem Gedanken getrieben, ein geschütztes Fleckchen zu finden, irgendwo, damit sich Kim wenigstens für einen Moment ausruhen und neue Kräfte schöpfen konnte.
 

Nur sehr langsam kam er voran, aber irgendwann zeichnete sich schließlich die schwarze Silhouette eines kleinen Wäldchens am dämmernden Nachthimmel ab.

"Nicht mehr weit..." Keuchte er leise, kniff die Augen fest zusammen und versuchte dabei, die Schmerzen in seiner Brust zu unterdrücken, die ihm an der Kraft zehrten und den Atem raubten.

Müde lief er weiter, zwang sich voran, doch die Schwere auf seinen Armen ließ ihn in die Knie gehen, so dass er keine andere Möglichkeit mehr sah, als Kim auf das Pferd zu setzen, auch wenn er dann schutzlos dem kalten Wind ausgeliefert war und sie noch langsamer vorankamen.
 

Dunkelheit verfing sich im Winter, schien alles Licht, das er sonst reflektierte, zu verschlucken. Der Wald war nahe. Wie ein schwarzer Berg ragte er vor ihnen auf.

Von Kalau stoppte erschöpft das Pferd, das daraufhin ein kurzes Schnauben ausstieß. An dieser Stelle war der Schnee nicht ganz so tief. Die hervorspringenden langen Tannenzweige der Bäume hatten einen Teil davon aufgefangen. Eduard bog die Äste zur Seite, hoffte, in der Stille des Waldes einen windgeschützten Ort zu erspähen.

Dann wanderten seine Augen wieder zu Kim, der schwach, über den Hals des Hengstes gebeugt, noch immer auf dem Tier saß. Sanft strich er ihm eine feuchte Strähne aus dem Gesicht, griff mit beiden Händen nach dem schwachen Körper des Jungen und hob ihn vorsichtig vom Pferd.

Der leblose Leib in seinen Armen schien ihm auf einmal schwerer zu sein als vorher, er zog Kim nahe an seine Brust, spürte seinen heißen Atem am Hals.

Vorsichtig den Unterboden ertastend, schlüpfte er in den Wald. Nur ungern gaben die Zweige seinem Eindringen nach, schnellten unter einem Ächzen wieder zurück und schüttelten dadurch all den Schnee von sich, der zuvor ihr dunkles Grün versteckt hatte.

Einige Meter weiter standen die Bäume dicht, ihre Kronen bildeten ein feines Netzwerk untereinander aus, so dass sie die meisten Schneeflocken abfingen.

Kim entwich ein leises Stöhnen, seine Lippen waren halb geöffnet. Der rote Schleier über seinen Wangen trieb dem Grafen ein unwohliges Gefühl in den Magen.
 

/Das Fieber geht nicht zurück.../
 

"Ich muss die Pferde holen, Kim... Wir kommen ohne sie nicht schnell genug voran!" Es war nur ein Flüstern und doch schienen ihm die Worte unendlich schrill im erstarrten Schweigen des Waldes.

Langsam setzte er den Jungen ab, griff zärtlich nach seinen Händen und rieb sie leicht.

/Zu kalt. Der verfluchte Boden ist zu kalt für ihn.../

Ohne langes Überlegen griff er nach den Knöpfen seines weiten Mantels, öffnete ihn und legte das Kleidungsstück ab. Feuchtigkeit war bis in die Innenseite vorgedrungen, aber vielleicht konnte das dicke Leder wenigstens die kalten Strahlen des Bodens etwas abhalten.

Nachdem er den Mantel ausgebreitet hatte, bettete er Kim darauf, schlug die überstehenden Enden ein, so dass er zugedeckt war. Dann strich er dem Jungen liebevoll über die Wange, beugte sich nahe an sein Ohr.

"Es wird alles wieder gut. Schlaf' nur... Ich werde gleich..."
 

Er wollte aufstehen, doch er fühlte plötzlich, wie Kims feuchte Hand nach dem Ärmel seines weiten Hemdes griff. Beinahe erschrocken sah er auf ihn herab, doch er gewahrte nur das unruhige Zucken seiner Wimpern. Abermals legte er ihm seine Hand auf die Stirn.

"Es geht dir sehr schlecht, nicht wahr?"
 

/Wieso jetzt?/

Wie in Trance starrte er den Jüngeren an, bewegte sich lange nicht, als wäre er in Gedanken gefangen, die ihn nicht wieder loslassen wollten. Doch plötzlich stand er auf, ergfriff Kims Hand und löste sie von seinem Ärmel, bevor er sie behutsam zurück in den Mantel steckte.

Entschlossen lief er auf das Waldende zu, zu der Stelle, an der sie vor wenigen Minuten durch das Dickicht geschlüpft waren.

Die Pferde waren noch da. Ihre Muskeln zuckten wild, versuchten, sie warm zu halten, auch wenn dies in der Kälte fast unmöglich schien. Er griff nach den Zügeln der Tiere, zog sie in den Schutz des Waldes, bis zu dem Ort, an dem Kim schlief, vielmehr in heißem Fieberwahn träumte.

/Wir können hier nicht verweilen. Wieso sinkt dein Fieber nicht?!/

Noch bevor er den Gedanken wirklich zu Ende geführt hatte, nahm er den Jungen wieder auf seine Arme, hob in hoch, um ihn zurück auf eines der Pferde zu setzen.

Sein eigenes Zittern spürte er nicht.

Schützend schlang er den Mantel um Kims Schultern, vergewisserte sich, dass er fest im Sattel saß.
 

Umgestürzte Baumstämme verstellten ihnen bisweilen den dürftigen Weg, doch irgendwann gelangten sie an einen Pfad, dessen graue, steinige Oberfläche matt durch die dünne Schneeschicht lugte. Von Kalau lies die Zügel des zweiten Pferdes los, welches er die ganze Zeit über an seiner rechten Hand mit sich geführt hatte. Es war unmöglich, mit zwei Tieren schnell voran zu kommen, wenn eines ohne Reiter war...
 

/Ich kann nicht länger warten.../

Ohne lange zu zögern, sprang er auf das Tier, auf dem bereits Kim saß, umgriff fester die Zügel, bis ein lautes "Heaaah" erklang und der Hengst davon stürmte.

Wohin er ritt, wusste er nicht, doch er musste versuchen, so schnell wie möglich in die nächste Stadt zu gelangen. Der Junge brauchte einen Arzt.

Die schweren Hufschläge des Pferdes wurden eins mit seinem eigenen Herzschlag. Er konnte nicht sagen, ob es sein eigenes Keuchen war, das ihm an die Ohren drang oder ob es von Kim kam, der mühsam versuchte, nach Luft zu schnappen.
 

Plötzlich riss von Kalau an den Zügeln. So stark, dass man deren Leder ächzen hörte. Das Pferd wieherte, bäumte sich hoch auf und hätte ihn beinahe abgeworfen, wenn er sich nicht fest an das Geschirr geklammert hätte.

Stille.

Ein wütendes Funkeln trat in Eduards Augen, ließ sie bedrohlich aufglimmen.
 

"Was hast du hier mitten auf der Straße zu suchen?! Willst du, dass man dich niederreitet?!" schrie er einen jungen Mann an, der wie erstarrt vor ihm stand, eine kleine Laterne in der Hand. Diese wippte an ihrem Riemchen hin und her, eine verebbende Bewegung, die deutlich machte, dass er erschrocken herumgewirbelt war, als von Kalau um die Ecke galoppiert kam.
 

Der Graf verschmälerte misstrauisch seine Augen, runzelte die Stirn, als er das Starren des Fremden bemerkte. Dieser hatte seinen Mund leicht geöffnet, doch die Worte waren ihm wohl im Hals stecken geblieben.

Lange musterten sie sich, hielten ihren gegenseitigen harten Blicken stand, bis ein breites Grinsen über das Gesicht des jungen Mannes flackerte und er amüsiert dem Grafen entgegen blinzelte.
 

"Noch nie ist mir jemand in diesem Wald begegnet. Du wärst der einzige, der mich 'nieder reiten' könnte...

Ich erschrak, als ich dich so plötzlich auf mich zukommen sah. Haha... war wohl zu tief in Gedanken versunken, dass ich den Hufschlag deines Pferdes nicht hörte. Was treibst du..."

Sein Blick fiel auf die leblose Gestalt in Eduards Armen.

"Was treibt ihr hier, so mitten in der Nacht?"

"Ich wüsste nicht, was dich das angeht! Nun geh' aus dem Weg!"

Für einen Augenblick sah ihm der junge Mann verstört ins Gesicht, räusperte sich dann. Ein weiches, fast unschuldiges Lächeln erschien in seinen Augenwinkeln. Schützend wedelte er mit seinen Händen vor dem Körper.
 

"Entschuldige... Ich hatte nicht vor, dir zu nahe zu treten, aber..."

Eduard schien gar nicht zuzuhören, hatte stattdessen seine Aufmerksamkeit auf Kim gerichtet, der in seinen Armen begann, sich unruhig zu bewegen. Dann sah er kurz auf, streifte den Fremden mit flüchtigen Blicken und kräuselte die Augenbrauen. Fest umgriff er erneut die Zügel, wollte endlich weiter reiten...

In diesem Augenblick trat der Fremde auf das Pferd zu, schaute von unten verlegen zu von Kalau auf, eine stumme Frage in den Augen.. Beinahe schüchtern heftete er seine forschenden Blicke dann schließlich auf Kim.

"Dem Jungen geht es nicht gut. Seid ihr auf dem Weg in die Stadt?"

Doch von Kalau musterte ihn nur mit strenger Miene, antwortete nicht.

Zögerlich griff der junge Mann nach Kims Hand.

"Ihr seht beide sehr erschöpft aus. Wart ihr lange unterwegs?" Ein leises Kichern verschwamm mit den Geräuschen der Nacht.

"Was glaubst du, mit deinen dunklen Blicken bei mir zu bewirken?"

"..."

"Du redest wohl nicht gerne, was?"

"Der Junge braucht einen Arzt!"

"Und ich weiß, wo du einen findest. Also lass' dein Misstrauen mir gegenüber! Folge mir lieber..."
 

*********************************
 

"Ich hatte nicht erwartet, dir hier zu begegnen, Heinrich!" Ähnlich einem Räuspern ertönte die unangenehme Stimme des Fürsten Minsk.

Die Worte klangen beinahe amüsiert, doch die Mundwinkel des kleinen Mannes blieben starr. - Spiegelten die Reglosigkeit Heinrichs wider, der dem Fürsten in einem großen, doch finsteren Raum gegenüber stand.

"Ich hoffe, deine Frau weiß sich zu hause für einen Augenblick selbst zu unterhalten, während du hier bist. Weshalb hast du sich nicht mitgebracht? Deinen Sohn hätte ich wirklich gerne einmal..."
 

/Ihr widert mich an!/
 

Heinrich kniff fest beide Augen zusammen, sperrte die letzten Worte des Fürsten aus seinem Inneren aus, wollte sie nicht hören.

"Natürlich freue ich mich, dich hier zu sehen, auch wenn deine Anwesenheit unerwartet für mich ist..."

"Lasst das dumme Gerede endlich sein!" fiel ihm Heinrich barsch ins Wort, worauf Minsk ihm einen boshaften Blick zuwarf. Nur ganz kurz, und doch... drang er dem jungen Mann durch Mark und Bein.

"Dummes Gerede?!" fuhr der Fürst fort und erneut erschien ein falsches Lächeln in seinem runden Gesicht, verbarg wie eine Maske die eigentlichen Gefühle.

"Du folgst mir in dieses Zimmer, obwohl ich dich nicht um Gesellschaft bat und schweigst mich mit einer Frechheit an, dass ich vermeine, einem Tölpel gegenüber zu stehen. Es war reine Freundlichkeit von mir, dass ich dich ansprach!"

Seine Stimme wurde allmählich lauter, flaute am Ende jedoch wieder ab, bis er schließlich zu einem beharrlichen Schweigen überging, bei dem er sein Gegenüber mit hämischen Blicken von oben bis unten musterte.

"Was erwartest du? Ich habe keine Zeit, mich mit Belanglosigkeiten aufzuhalten!"
 

"...

...

... Wie kommt es,... Minsk..." begann Heinrich gefasst, wobei der Name des Fürsten boshaft zischend klang wie ein Fluch.

"Wie kommt es, dass mein Bruder auf der Flucht ist, während Ihr Euch auf Festlichkeiten wie dieser sehen lassen könnt?!"

Gefährlich blitzten Minsks kleine Augen auf und ein breites Grinsen, das sich über seinen Mund gelegt hatte, verzog seine Miene zu einer unwirklichen Fratze.

"Daher weht also der Wind..."

"..."

"Gib Eduard nicht die Schuld an dieser Sache. Für seine Natur kann der Junge nichts!"

Mit starren Blicken folgte Heinrich den Bewegungen von Minsks schmalen Lippen.

"Dass du und deine Frau aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden, tut mir leid, aber..."

"Man grenzt und nicht aus...!"

"Natürlich nicht..." Ein geringschätziges Schmunzeln erschien in den Augenwinkeln des Fürsten und er wendete Heinrich den Rücken zu, starrte durch eines der hohen Fenster, dessen Scheiben aus schwarzem Glas gefertigt schienen, da sich die Nacht in ihnen verfing.

Für einen Augenblick quoll erneut Schweigen auf.

Heinrich biss fest die Zähne aufeinander, Lethargie mischte sich in seine Züge und er ballte die Hände zu Fäusten.

"Weicht meiner Frage nicht aus! Mein Bruder muss fliehen, wieso nicht Ihr?!"

"Er kann nicht ewig davon laufen. Sein Körper wird ihm früher oder später klar machen, dass er mit seiner Entscheidung einen fatalen Fehler begangen hat..."

"Ihr vergnügt Euch ebenso wie er mit Männern!"

Mit einer langsamen Bewegung wendete sich der Fürst wieder zu Heinrich, warf ihm einen herablassenden Blick zu. Das selbstsichere Grinsen wich augenblicklich aus seinem Gesicht, wurde von strenger Mimik abgelöst. Schweigsam lief er an Heinrich vorbei zu dem schwarzen Flügel, mit dem der Raum ausgestattet war. Seine gedrungenen Finger strichen geschmeidig über die glänzende Oberfläche.
 

/Ich vergnüge mich mit ihm, die anderen Männer sind mir.../
 

"Ihr erkauft sie Euch, nicht wahr?!" Sie sahen sich fest in die Augen.

"Ihr erkauft Euch die Freiheit! Wie viel habt Ihr dafür gezahlt?!"
 

/Zu viel.../
 

"Oder vermochtet Ihr... selbst die hohen Tiere dieses Landes zu erpressen, so wie Ihr mich..."

"Schweig still, Junge! Ich habe dich nie erpresst. Es war lediglich... ein gegenseitiger Gefallen, eine Abmachung!"

"Die das Leben meiner Familie als Einsatz hatte!"

/... Und mich die Liebe meines Bruders kostete.../
 

Minsk sah Heinrich weiterhin durchdringend an, ließ seine stechenden kleinen Augen nie ab von seinem Gesicht, bis sein Gegenüber irgendwann den Kopf senkte, verbittert die Augen nieder schlug. Ein grollender Laut drang zwischen seinen Lippen hervor, doch so leise, dass er in dem weiten Saal bald ungehört verstummte, von den hohen Wänden regelrecht verschluckt wurde, als ob er niemals existent gewesen wäre.

Für eine Weile blieben beide Männer regungslos stehen. Der Fürst sah noch immer zu seinem Gegenüber, schien jedoch nichts sagen zu wollen, wartete einfach. Worauf?

Vielleicht bemerkte er das wütende Zittern in Heinrichs Mundwinkeln und ließ ihm Zeit, seiner Gefühle wieder Herr zu werden.

Die dichten Wimpern Heinrichs flackerten kurz, dennoch blieb er stumm. Schließlich wendete er sich vom Fürsten ab, lief mit großen, leisen Schritten auf die Tür des Zimmers zu, blieb kurz davor noch einmal stehen und blickte auf.
 

"Welchen Nutzen zogt Ihr aus alledem? ... Ihr habt meinen Bruder für tot erklärt... Zu welchem Zweck, wo Ihr das Unausweichliche doch sicher ahnen konntet? Wie hättet Ihr verhindern wollen, dass sie sich wieder sehen?!"
 

"Er wird... zu mir zurückkehren!" Gedämpfte Worte.

Heinrich konnte innerlich das weitläufige Grinsen des Fürsten sehen, wusste ganz genau, wie sich dessen kantige Mundwinkel zu blankem Irrsinn verzogen. Er schüttelte das Bild von sich ab, blickte nicht mehr zurück, sondern schritt wortlos durch die Tür.

Minsk blieb zurück. Er bevorzugte das nächtliche Schweigen des Alleinseins, bevor der Bedienstete ihn aufsuchen würde, den er am späten Nachmittag zu sich in dieses Zimmer beordert hatte.

Lust keimte in ihm auf. Noch immer umspielte ein Lächeln seine Gesichtszüge. Aber es schien versteinert und als er sich an den Flügel setzte, fing er plötzlich an, laut zu lachen, fuhr sich mit der rechten Hand durchs Haar und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
 

"Hahahaaaa... deine Ausweglosigkeit ist so erbärmlich, mein Liebling! Wie töricht von dir, zu glauben, ihr könntet fliehen. Siehst du die Ketten nicht, die ich dir anlegte, als wir uns das erste Mal begegneten?!"
 

Das Lachen wurde leiser, ging in ein absurdes Kichern über, welches dem Fürsten kleine Tränen in die Augen trieb.

"Ketten, die uns aneinander binden. Du kannst mir nicht entfliehen!"
 


 


 

Schrei deine Sünden gen Himmel.

Wenn Licht das Dunkel bricht...

Wirst du im Schatten steh'n!

Auf ewig.
 

Doch...
 

Lach' deine Tränen in kaltes Nichts.

Fallen sie zur Erde,

Erlischt ihr weicher Schimmer.

Ungeseh'n.
 

Und dennoch...
 

Wie das Weiß aller Lilien

In zarter Berührung vergeht;

Befleckt die Zeit das Dunkel

Deiner Seele.

Verweile nicht im Leben,

Wenn alles, was du sehnst, die Unschuld ist.
 

Und beschreitest du die Treppen Gottes

Wird der Weg unendlich sein.

Begreifst du dann, dass...

...es niemals eine Hoffnung geben wird?
 

Deshalb...
 

Schrei' deine Sünden gen Himmel.

Wenn Licht das Dunkel bricht,

Wirst du im Schatten steh'n!

Auf ewig.
 

Was macht das schon?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  shinjia
2003-08-24T17:01:48+00:00 24.08.2003 19:01
Erneut großes Lob an dich. Genialer Teil wieder.
Du lässt die Charas wieder schön leiden^^ (So was mach ich auch gerne, auch wenn es mir manchmal gar nicht so sehr bewusst ist^^)
Deine Stärke sind eindeutig die Dialoge (sagt man mir auch nach *leichtangeb* *g*) Natürlich bist doch gut in dem anderen, aber die Dialoge sind eindeutig am besten ^_^
Das Gedicht gefällt mir wirklich sehr gut. Passt auch perfekt.

So, ich werde jetzt schnell weiterlesen *ganzgespanntist*
Von:  Di-chan
2003-08-12T08:04:58+00:00 12.08.2003 10:04
Ohayou Van-chan^^!
Da hast du ja selbst einen richtigen kleinen Roman in den comments verfasst *^_^*! Hab' lieben Dank dafüüür *knautsch*^^!
Ich freu' mich, dass dir die Teile gefallen haben. Ich persönlich fand sie etwas öde beim Schreiben, weil Kim ohnmächtig war und Eduard im allgemeinen sehr wortkarg ist^^°. Dabei schreib' ich so gerne Dialoge *hihi*. Nja, wenigstens konnte ich Minsk mal wieder ins Spiel bringen *froi* (auch, wenn ihr ihn alle nicht mögt ^.^).
Wie dachtest du denn, dass sich die Story weiter eintwickeln würde? Ist auch immer sehr interessant für mich, zu hören, wie ihr vermutet, dass es weiter geht.
Jaaa -_-°. Im Augenblick sieht's wieder mal nicht so rosig für Edu-chan und Kim aus, aber jetzt kommen ja Jérome und Raoul dazu^^!
Ich hab' in Part 25 die Erpressung nur angedeutet, wird klaro später alles noch deutlicher *^_~*! Wollte sie nur nicht ganz in vergessenheit geraten lassen und deshalb gab's die Minsk- Heinrich Szene (hach *g*... mein kleiner fieser Minsk. Über den Mann wird man sich noch wundern *löl*...

*winkwink*

Di-chan
Von: abgemeldet
2003-08-08T00:26:38+00:00 08.08.2003 02:26
huhu di-chan *smile*
sorry, irgendwie habe ich auch schon den letzten teil nicht gesehen *GROßES GOMEN* aber ich hatte viel zu tun gehabt und streß und so...da muss ich es übersehn haben....
aber nun konnte ich wenigstens gleich beide lesen *gg*
ich bin sehr begeistert von den teilen gewesen, sie waren sehr spannend....
da es ja etwas länger damit gedauert hatte, konnte man sich ja immer selbst ausmahlen, wie es mit kim, eduard und co weiter ging.....aber wie mir scheint, kommt alles anders als man denkt *g*
nun....du lässt deien cahras immer wieder leider *ggg jo gut*...da weiß man gar nicht, wen man zuerst bedeuern und bemitleiden soll....tja , aber eindeutig in diesem teil, sind es kin und der graf...*snieffel* soviel unglück kann man gar net haben, ist ihnen denn nicht wenigstens etwas glück gegönnt? *den autor strafend anblick*
gut, nun ist eduard diesem burschen begegnet, ich frage mich ob er ihn wirklich zu einem arzt bringt, der kim auch helfen kann.... man macht sich wirklich große sorgen um kim (wie halt auch der graf)..^^ und es ist brennend heiß zu erwarten, ob er schnell wieder gesund wird....
nun dadurch habe sie ein weiteres handycap...nicht nur durch kims krankheit, sondern auch, dass sie jetzte nur noch mit einem pferd reisen, damit sind sie langsamer....wenn da mal noch alles auf ihrer flcuht klatt geht (aber wie ich dich kenn, lieb di-chan, sowieso net, ne?)
tja...auf jden fall bin ich sehr gespannt, wie du es mit den beiden weiter gehen lääst.

so noch mal was zum 25.teil (habe den ja auch erst gelesen)....es ist schon ganu schön hart geesen zu lesen, wie bernard mit der kleine joséphine umgesprungen ist (und dann dieser kuss?....was sollte das nur?).... sie tat mir richtig etwas leid..
liegt bernards verhalten an das verschwinden kims?.....macht er sich solche sorgen um ihn, oder wie? ich weiß net ganz, wie ich ihn eben einschätzen soll....er scheint mir immer mehr geheimnisse aufzuweisen, die seinem chara interessanter machen...ich bin echt gespannt, welche beweggründe ihn dazu treiben, solch stimmungsschwankungen zu haben.
und nun, das treffen mit heinrich und minsk (arg wieder dieser fette typ *bäähhh*)...
nun, jeppie gitan-chan, stimm dir zu....er wird mir ebenfalls immer unsympartischer und ich werde ihn wohl von min. zu min. immer mehr hassen *grummel*.... nun, wir ahebn nun schon rausgefunden, dass minsk heinrich erpresst hat und das mit meiner fmailie.....aber wieso, mit was (oder eher für was) hat er ihn erpresst...dass msstest du noch einmal erklären (oder kommt esnoch?)....
alle male wird es immer spannender und der plus steigt immer höher...wenn ein neuer teil kommt, und mehr geheimnisse gelüftet werden, aber ebenso viele wieder auftauchen, diese zu ergründen...
ich freue mich sehr auf den nächsten teil und hoffe,dass dieser nicht so lange auf sich warten lässt....

also hopp hopp ans schreiben...*lächel*...

biba deine treue leserin *schleim* van^.^

PS: ehm ups.....doch ein etwas längerer kommi....hoffentlich störts net *smile* cu
Von:  Di-chan
2003-08-07T20:51:20+00:00 07.08.2003 22:51
Hui, da hab' ich ja schon wieder einen Kommi von dir *freu*.
Yep, das Gedicht hab' ich selbst ausgedacht. Kam mir einmal am Abend einfach so in den Sinn und ich konnt's gut verwenden *smile*.
Minsk wird jetzt wohl im Verlauf der Geschichte immer ein wenig wichtiger (und sicher noch unbeliebter^^) werden :)!

Bis bahaald!

Di-chan
Von: abgemeldet
2003-08-07T20:39:04+00:00 07.08.2003 22:39
Hallo! *knuddel*

Oh.. du beeilst dich ja wirklihc! Schön!! Mhm, zumindest bekommen wir Leser jetzt was zu lesen! Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es weitergeht und wie es endet! *gespannt ist*

Nun, dieses Kapitel war ja etwas mehr ovn Kim und Eduard dabei.. schön.. aber nicht so schön ist, dass es Kim nicht so gut geht... naja, mal sehen ob der Fremde Eduard wirklich helfen kann und wie dann i hre Reise weitergeht.

Den Einschub nmit von Minsk fand ich auch sehr interessant.. der Mann wird mir immer unsympathischer... ^^''' ABer ich glaube das soll der Chara auch sein.. ich mien unsympathisch....^^

Das Gedicht am Ende fand ich super.. selbst ausgedacht, oder hast du das irgendwo gefunden?? +fragend guck*

Grüße *wink und knuddel* Bine


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