Zum Inhalt der Seite

Wie alles endete

und vieles begann
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Wie an jedem verdammten Tag raffte sich Conan morgens gähnend aus dem Bett auf, griff seine Brille und setzte sie selbstverständlich auf seine Nase. Wie an jedem verdammten anderen Tag schlüpfte er ins Bad und stellte sich auf den Tritt um an die Zahnpasta zu gelangen. Wie an jedem Tag kam er mit frisch geputzten Zähnen, ordentlich gekämmten Haaren und neu angezogener Klamotte aus dem Bad und wurde von einem "Guten Morgen, Conan-kun!" begrüßt. "Guten Morgen, Rannee-chan" erwiderte er immer noch müde und kroch an den Esstisch, wo bereits das liebevoll gestaltete Frühstück auf ihn wartete.

"Weißt du, Conan-kun", er kaute lustlos seinen Reis. "Sonoko hat vorhin angerufen."

'Was', dachte er sich, 'Diese Quasselstrippe ist schon am so frühen Morgen am Werk? Alle Achtung..'

Ran fuhr fort: "Sonoko sagt, ihr Onkel habe wieder eine Nachricht bekommen. Von KID." Da wurde selbst der müde Conan wach. "Jirokichi-san hat wohl noch keine Ahnung, wie er sie zu entschlüsseln hat."

"Hat Sonoko-neechan dir eine Kopie geschickt?" Conans Neugierde war geweckt. "Ja, eine Sekunde." Sie stand auf und holte ihr Handy.

Seit mehreren Wochen war KID nicht mehr aktiv gewesen. Nun ergab sich also endlich eine weitere Möglichkeit für den kleinen Detektiv, seine wahre Größe unter Beweis zu stellen.

"Auf schwimmenden Hölzern werde ich mir holen, was der Schneeprinzessin einst die Sonne nahm. Im Reich der Meerjungfrauen werde ich verschwinden.", las Ran vor.

"Was ich nicht verstehe," unterbrach Conan die nachdenkliche Ran, " Was der Schneeprinzessin einst die Sonne nahm ist der Schnee, der zu Wasser wurde, als er schmolz. Daraus ergab sich ein Meer in das eine Träne der traurigen Schneeprinzessin fiel. Gemeint ist also die Meeresträne, die ab heute im Beika-Kunstmuseum ausgestellt wird. Rätselhaft ist allerdings, was Onkel Jirokichi mit der ganzen Sache zu tun hat." "Du hast Recht." gab Ran zu, die immer noch über das Rätsel nachdachte."Ich schätze mal, dass er es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, KID zu schnappen."

'Heh, wohl eher, ihn zu vermarkten', dachte sich Conan spöttisch.

"Und, Conan, weißt du schon, was der erste Teil des Rätsels bedeutet?"

"Ja," antwortete Conan ohne Zögern, "Du weißt doch, dass Kaito KID immer ankündigt, was er wann stehlen wird. Und wenn er im zweiten Teil schreibt, was er stiehlt, dann muss der erste Teil zwangsläufig beinhalten, wann er es sich holt, nicht wahr? Und die Kanji von schwimmen und Holz haben nur in einer Reihenfolge etwas mit Zeit zu tun."

"Mittwoch und Donnerstag!", unterbrach Ran ihn triumphierend. "Ja genau! Zwischen Mittwoch und Donnerstag also. Und da er keine bestimmte Uhrzeit angegeben hat, wird er wahrscheinlich genau um Mitternacht erscheinen, hab ich Recht?" Conan legte sein kindliches Lächeln auf.

"Ja, Conan, das klingt alles logisch. Was hälst du davon, wenn du Onkel Jirokichi anrufst und es ihm erklärst?"

Doch Conan war dagegen. "Das tu ich besser nicht, Rannee-chan. Sonst ärgert er sich noch schwarz darüber, dass er es nicht selbst lösen konnte. Er hat ja noch drei Tage Zeit um nachzudenken." Mit diesen Worten stand Conan auf und machte sich für die Schule fertig.

Neuigkeiten

"Endlich ist es wieder soweit!", schwärmte Sonoko auf dem Schulweg Ran, Conan und den Detective Boys vor. "KID-Sama! Er ist so elegant und vornehm. Wenn Onkel Jirokichi ihn fasst, dann bitte ich ihn darum ihn mir in Handschellen als Geburtstagsgeschenk zu überreichen."

"Sonoko! Nun komm erstmal wieder runter, es sind Kinder anwesend! Außerdem, wenn ihn jemand schnappt, dann ganz sicher nicht dein Onkel." Ran wurde verlegen. Sie hatte nun doch ausgesprochen, was sie immer für sich behalten wollte. "Was denn, du glaubst doch nicht im Ernst daran, dass dein inkompetenter Vater ihn sich krallen wird?" Sonoko lachte. "Sh-Shinichi!" rief Ran errötet. "Hm?" Sonoko schaute sie skeptisch an. "Sh-Shinichi wird derjenige sein, der ihn stellt und hinter Gitter bringt!" Conan schaute auf und musste etwas verblüfft schmunzeln.

"Aber Ran-San!", ertönte es auf einmal von unten. Ayumi schien zu zweifeln. "Weißt du noch, damals auf der Koyakejima, als KID die Träne Artemis' stehlen wollte? Da haben wir Shinichi-San getroffen, der auch hinter KID her war. Er schien aber keinen Plan zu haben was er tun sollte. Er hat uns die ganze Zeit ziellos durch den Wald geführt!" Conan lachte insgeheim. 'Das liegt daran, dass er euch nicht zu KID hat führen können.' dachte er sich. Er erinnerte sich. Damals hatten Ayumi, Genta und Mitsuhiko KID ohne seine Tarnung ertappt und ihn für Shinichi gehalten. KID hatte den Dreien damals gleich mehrfach das Leben gerettet.

Mitsuhiko mischte sich nun ein: "Aber Shinichi-San hat echt was auf dem Kasten! Er hat die Krokodile mit Gummibändern besiegt. Das kann auch nicht jeder! Ich bin mir sicher, dass er es mit KID aufnehmen kann." "Da bin ich mir aber nicht so sicher," unterbrach ihn Genta nun. "Mit seiner Angst vor Fischen kann er bestimmt keinen Aal essen. Und wer den leckeren Genuss von Aal nicht kennt hat sicher nicht soviel Kraft wie jemand, der ganz viel Aal isst!"

"Och, Genta-Kun, das hat doch gar keinen logischen Zusammenhang!", wies ihn Ayumi zurecht. "Außerdem hat Shinichi gar keine Angst vor Fischen.", klärte Ran die drei auf. Conan war etwas verwundert. "Wie kommt ihr überhaupt darauf?" "Na ganz einfach," antwortete Ayumi und wurde von Genta und Mitsuhiko unterbrochen "Er hat es uns gesagt!" "Eeeeh?" Sonoko und Ran wurden sichtlich aus dem Konzept gerissen."Wieso sollte er so etwas sagen?" 'Genau,' dachte auch Conan. 'Wieso sollte KID so etwas den Kindern erzählen?' er zweifelte an der Echtheit der Aussage.

"Naja," Ayumi klärte auf, "Wir haben ihn gefragt, ob es etwas gibt, das er nicht mag und er sagte, er könne Fische nicht leiden. Und da haben wir ihn gefragt ob er Angst vor Ihnen hat und er fragte uns, ob das denn so schlimm sei. Und daher bin ich mir ganz sicher, dass er Angst vor Fischen hat." Conan musste über beide Ohren grinsen. Er würde sich ja in drei Tagen sein eigenes Bild darüber machen können, wie ernst KID das gemeint hat. "Das ist seltsam, Ich hab gar nicht gewusst, dass Shinichi keinen Fisch mag.." Ran wurde von Sonoko an der Schulter gestupst. "Vielleicht ist er ja deswegen abgehauen - Weil dein Essen ihn verscheucht hat. Hehe." Ran senkte betrübt ihren Blick und runzelte die Stirn. "Das hätte er mir ja ruhig mal sagen können."

Die ruhige Minute

Die Sonne stand bereits am Horizont, als der kleine Detektiv entnervt das Gebäude verließ. Bis nach Schulschluß hatte er mit den Detective Boys noch nach einem verlorenen Talisman suchen müssen, den ein Mitschüler verloren hatte. Ein Glück, dass er die anderen noch dazu hatte überzeugen können, nicht auf ihn zu warten, denn die Privatsphäre auf dem Weg zur Detektei würde ihm gut tun. Er genoss den Spaziergang durch die langsam abkühlende Abendluft, die den Tag ruhig ausklingen ließ.

Es war nun lange genug her, dass er keine lachenden Kleinkinder um sich hatte, keine Teenagerin die ihm die Ohren vollheulte oder keinen nichtsnutzigen Detektiv, der von Frauen schwärmte und Blödsinn von sich gab. Allein und für sich wanderte er durch den Park und atmete die abendliche Sommerathmosphäre ein. Er wollte sich gerade auf eine Bank setzen, als ihm eine durchdringende Stimme von hinten den Ruhemoment nahm. Zwei Oberschüler waren unterwegs, vermutlich ebenfalls auf dem Weg nach Hause. Er versuchte, die beiden weitestgehend zu ignorieren, doch das Mädchen hatte einen zu aufdringlichen Tonfall.

"Dieser arrogante egoistische geizige Vollidiot!", schrie sie aufgebracht, "Wie kommt der nur dazu zu denken, er könne sich alles erlauben?!". Ihr Begleiter jedoch musste schmunzeln. "Wieso grinst du jetzt so hämisch? Ich weiß doch, dass du den Kerl wahrscheinlich noch unterstützen würdest, wenn er vor dir stünde! Männer! Ihr seid echt unmöglich. Otou-San ist auch nicht besser. Wegen diesem Typen hat er die Feier seiner Silberhochzeit abgesagt! Ihr schenkt diesem gierigen Mistsack viel zu viel Aufmerksamkeit." "Aoko, beruhig dich doch! Ich glaube nicht, dass es in KIDs Absicht stand, den Hochzeitstag deines Vaters zu ruinieren."

Conan horchte auf. Es war für ihn immer wieder schön, Bestätigung zu bekommen, wenn es um die unertragbare Arroganz KIDs ging. Als die zwei in sein Sichtfeld gerieten war Conan etwas verwundert. Der Junge kam ihm irgendwoher bekannt vor. Die beiden erwiderten seinen Blick und schienen ebenfalls etwas verblüfft. "Sieh mal, Kaito. Der kleine Junge da könnte fast dein Bruder sein. Ist der niedlich! Wie heißt du denn?" Sie stürmte auf ihn zu. Den Meisterdieb hatte sie schnell verdrängt. Zu oft schon hatte sie sich über ihn aufgeregt."Ich bin Conan..." antwortete er etwas verdattert. 'Tatsächlich', dachte er sich, 'er hat sehr viel Ähnlichkeiten mit mir.' Allmählich erinnerte er sich an damals in Shibuya, als Ran jemanden für Shinichi gehalten hatte. Er konnte sich sehr gut vorstellen, dass sie an dem Tag ihn gesehen hatte. Zumal ihm das Mädchen ebenso bekannt vorkam. "Achja!" rief auf einmal der Junge. " Du bist Edogawa Conan! Der kleine Kerl, der ständig in der Zeitung ist, weil er KID fast jede Tour vermasselt!" An sich hatte Conan als Shinichi es immer geliebt, auf seine Taten angesprochen zu werden, aber als Conan kam ihm das irgendwie merkwürdig vor. "Ehehe..." Verlegen kratzte er sich an der Nase. Ihm entging jedoch nicht der vorwurfsvolle Blick, der von seinem vermeintlichen Doppelgänger auf ihn herabfiel. Und wieder ging es um das Weiße Phantom. "Du musst wissen", erklärte das Mädchen namens Aoko, "Kaito ist wahrscheinlich der größte Fan von Kaitou KID. Er ist auch ein Magier, aber an sein Idol wird er wohl nie rankommen. Hehe." Sie streckte ihrem Begleiter frech die Zunge raus. "Aber Kaitou KID ist ein schlechter Mensch." Conan blieb nichts anderes übrig, als das Kleinkind raushängen zu lassen. "Es ist nicht gut, zu stehlen. Wenn man anderen Meschen etwas wegnimmt, macht man sie traurig! Wieso bist du sein Fan?"

Kaito beugte sich zu dem Kleinen runter:" Mein Vater war ein großartiger Magier. Und ich selber bin auch ein großartiger Magier." Mit einem breiten Grinsen um Gesicht zauberte er eine weiße Taube hervor. Conan verzog die Mundwinkel. 'Na, der trägt aber ganz schön dick auf', dachte er sich. An KIDs Überheblichkeit konnte er auf jeden Fall mithalten. "Und gerade deshalb, weiß ich zu schätzen, dass das Phantom KID der größte Magier aller Zeiten ist. Aber das verkennt jeder, weil er stiehlt. Und keine Angst, mein kleiner Detektiv - Ich bewundere ihn nicht wegen seiner Taten, sondern wegen seines Könnens." Er hatte ihn 'mein kleiner Detektiv' genannt. Conan mochte diese Bezeichnung nicht. Denn es hatte den Beigeschmack der Selbstgefälligkeit, die sein Erzfeind an sich trug.

"Ich bin übrigens Aoko", lenkte diese ab, "du kennst sicher meinen Vater, Nakamori-Keibu." Conan war etwas erstaunt, zu hören, dass Nakamori eine Tochter hatte.

"Freut mich!" antwortete er gedankenverloren. "Und das ist ein Freund von mir", stellte sie nun auch Kaito vor, "Kuroba Kaito." Conan lächelte. Der Name klang seltsamerweise vertraut. Doch er konnte ihn nicht zuordnen. 'Kuroba...Kuroba...', es fiel ihm nicht ein, also konnte es nicht von Bedeutung sein.

Plötzlich klingelte sein Handy. Ran hatte Shinichi eine SMS geschrieben. >Shinichi, wenn du dich nützlich machen willst, solltest du nächsten Mittwoch hier auftauchen und meinem Vater dabei helfen, den Meisterdieb 1412 zu schnappen. Wieso hast du mir nie gesagt, dass du keinen Fisch magst? Ist mein Essen dir wirklich so schlecht bekommen? Ruf doch mal wieder an. -Ran< 'Hehe..', er hatte sie tatsächlich länger nicht mehr angerufen. Doch wenn er es jetzt täte würde sie ihn überreden wollen, am Mittwoch aufzutauchen. Er hatte zwar noch kaum welche von den temporären Gegengift-Kapseln aufgebraucht, von denen Haibara ihm 100 Stück gegeben hatte, doch er zweifelte, dass dies Notfall genug war, deren Wirkzeit ein weiteres Mal zu verkürzen. Wobei der Gedanke, dem Meisterdieb in seiner wahren Form gegenüber zu treten ihm schon verlockend schien.

Aoko riss ihn aus seinen Gedanken "Und, Conan-kun, bist du diesmal wieder dabei?" "Ich weiß nicht," antwortete er, da er nun ernsthaft mit dem Gedanken spielte, in seiner wahren Form aufzutauchen. Offensichtlich hatte er Kaito mit seiner Antwort durcheinander gebracht. "Wie, du weißt nicht? Ich dachte immer, du seist ein hartnäckiger kleiner Lausebengel, der nichts als die Verbrechensbekämpfung im Kopf hat." Conan war irritiert. So viel hatte über ihn noch nicht in der Zeitung gestanden. Da fiel ihm erst auf, wie durchdringlich ihn Kaito anstierte. Conan war nun auf das Gesicht fixiert, welches ihm selbst so erstaunlich ähnlich sah.

'Moment mal,' dachte er sich, 'ein junge in meinem Alter... er könnte mein Zwilling sein... und er beherrscht Magie...' Langsam begann er, alle Teile zusammen zu fügen.

Er konnte seinen Blick nicht von seinem Gegenüber abwenden. Dieser verzog keine Miene, beobachtete Conan mit einem naiven Blick.

Letzten Endes dachte sich Conan jedoch, dass sein Rivale wohl kaum so idiotisch war, sein Glück herauszufordern, in dem er sich in Conans Gegenwart verdächtig machte. Das wäre selbst für diesen aufgeblasenen Draufgänger zu viel. Und so versuchte er mehr oder weniger erfolgreich, seinen Verdacht zu verdrängen.

"Du wirst doch nicht etwa die Jagd nach ihm aufgegeben haben, Conan-kun?" Aoko schien etwas enttäuscht. "Nein, nein. Aber ich weiß noch nicht, ob ich an dem Tag nicht doch lieber schlafen gehen sollte. Immerhin ist es nicht normal für einen Grundschüler, so lange aufzubleiben." Er lachte bescheiden. So wie er es immer getan hatte, wenn eine Lüge seinen Mund verlassen hatte.

"Also ich werde dieses Mal dabei sein um Otou-San zu unterstützen." Aoko schaute entschlossen zu Conan und ballte ihre Faust. Sie erinnerte ihn nun auf eine gewisse Weise an Ran, welche manchmal genauso unsicher und entschlossen zugleich schien. Er musste grinsen. "Na dann wünsch ich dir viel Glück, AokoNee-San!" ermutigte er sie. Sie bedankte sich. "Aber sag mal, Conan, war das grade deine Mutter, die dir eine Nachricht geschickt hat? Sie wartet doch bestimmt zu Hause mit dem Essen auf dich?! Es tut mir Leid, wenn ich dich aufgehalten haben sollte, doch du siehst diesem Idioten hier so ähnlich. Aber anscheinend hast du viel mehr Grips als er. Hahaha!" Sie wuschelte ihm durch den Kopf. Kaito hingegen bekam einen Schulterklopfer. Er schien nicht allzu begeistert. "Na, jedenfalls hoffe ich, dass wir uns mal wiedersehen, Conan-Kun! Geh nicht zu spät nach Hause, sonst sorgt man sich noch um dich. Bis dann!" Und so trennten sich die drei.

Nun hatte Conan doch keine ruhigen Minuten gehabt. Er seufzte und machte sich auf in Richtung Detektei.

Um eine Erkenntnis reicher

Der Tag war nun also gekommen. Heute sollte Kaitou KID ein weiteres Mal zuschlagen. Und seiner Meinung nach würde ihn natürlich nichts davon abhalten können, dachte sich Conan, als er mit Hohn das letzte Goldfischglas im Belüftungsschacht positionierte. Er glaubte selber nicht daran, dass es irgendeinen Effekt hatte, jedoch wollte er die Möglichkeit, dass das Unglaubliche doch tatsächlich Tatsache sein könnte, nicht komplett ausschließen. Und so hatte er den Pfad festgelegt, den Kaitou KID einschlagen würde, wenn er denn wirklich eine Fischphobie haben sollte. Conan musste jedoch insgeheim seine eigenen Taten verspotten. Nie im Leben würde das irgendeinen Unterschied machen, denn er kannte Kaitou KID und dessen Pokerface. Der Meisterdieb würde, selbst wenn er Angst haben sollte, die einzeln überall im Gebäude verstreuten Goldfische einfach ignorieren. Dachte sich Conan.

Und so verstrichen die nächsten Stunden mit ihm in Gedanken. Gedanken darüber, ob er wirklich auf der Dachterrasse warten sollte, bis sein Erzfeind vielleicht dort auftauchen würde. Oder ob er doch, wie er es gewohnt war sich im selben Raum aufhalten sollte, wo das Zielobjekt ausgestellt war. Doch er wollte es wissen, ob die Phobie wirklich nur ein Hirngespinst war oder ob Kaitou KID da vielleicht ein Fünkchen Ehrlichkeit über die Lippen gekommen war.

Zweifelnd belächelte er noch einmal sein Kunstwerk und machte sich dann auf den Weg zum Fahrstuhl, mit dem er bis nach ganz oben fuhr.

Überall im Gebäude liefen hektische Polizisten herum. Es war dasselbe Schauspiel wie immer gewesen. Kommissar Nakamori hatte an jeder kleinsten Ecke Wachen postiert, die er nun brüllend mit ihren Aufgaben bekannt machte, während sich etwa ein Dutzend Betroffene und deren Angehörige in einem Nebenraum tummelten und aufgeregt hin- und her diskutierten, wer unter ihn KID sein könnte. Vor dem Gebäude und zu teilen auch im Eingangsbereich und auf den Dächern der benachbarten Gebäude hatten sich Fans versammelt, die darauf hofften, heute einen Blick auf ihren geliebten Meisterdieb in Aktion erhaschen zu können.

Mit einem Seufzer verließ der kleine Detektiv den Fahrstuhl. Er kontrollierte, ob seine Gerätschaften, insbesondere seine Uhr und seine Abhörwanze, die er in der Ausstellungshalle mit der Meeresträne angebracht hatte, in Funktion waren und setzte sich dann auf einen der Stühle des Cafés, welches sich auf der Dachterrasse befand, jedoch an diesem Tag extra hatte schließen müssen. Es war letzten Endes doch von Vorteil gewesen, dass Conan ein Kind war, denn er hatte Kommissar Nakamori erklären müssen, aus welchem Grund er überall Fische verteilt hatte. Es war schon peinlich genug, als Grundschüler so herablassend ausgelacht zu werden. Aber letzten Endes war es Ihnen egal gewesen. Einen fast Erwachsenen hätten sie wohl eher in die Klappsmühle geschickt.

Und nun war es soweit. Conan war allein. Er holte eine Pillendose aus seiner Hosentasche und verschanzte sich zur Sicherheit in einer unbeobachteten Ecke, da es viele Fans gab, die bereits jetzt mit ihren Ferngläsern das Dach inspizierten. Ein paar Minuten später stand dort nicht mehr der kleine Conan sondern der gerühmte Oberschüler-Detektiv Shinichi Kudo und schwitze seinen letzten Schmerzensschweiß, bis es ihm wieder besser ging.

Er setzte sich wieder auf den Stuhl und wartete. Es war in Tokyo stockdunkel geworden, jedoch war das Gebäude so hell beleuchtet, dass niemand hätte erahnen können dass es langsam Mitternacht wurde. Nur der Himmel lies dies vermuten, in welchem sich der große Vollmond hinter ein paar einzelnen schwarzen Wolken versteckte. Auf dem Dach war es bedrückend ruhig. Nur in der Ferne hörte man, wie sich irgendwo Menschenmassen tummelten. Es schien Shinichi doch sehr merkwürdig, dass Nakamori keine Wachposten nach hier oben gestellt hatte. Mittlerweile war es Punkt 12 Uhr. Kaitou KID würde sich wohl nun gerade in der Ausstellungshalle aufhalten und so lauschte Shinichi der Übertragung seiner Abhörwanze, die er dort gelassen hatte. Und tatsächlich. Der gesamte Raum schien in Aufruhr. Nakamori hatte wohl soeben bemerkt, dass die Meeresträne bereits fehlte. In wenigen Augenblicken würde sich zeigen, ob Kaitou KID sich so leicht beeinflussen lässt. Shinichi wartete.

Und als er langsam Schritte näher kommen hörte bereitete er den Betäubungspfeil in seiner Uhr zum Abschuss vor. Es war soweit.

Die Schritte waren nicht mehr hörbar, dafür ein dumpfes Rumpeln. Shinichi wusste nun, dass KID gerade die letzte Hürde auf dem Weg zum Dach nahm - den Lüftungsschacht. Und da war er. Inmitten der hellen Scheinwerfer, die ihn erstrahlen ließen, als wäre er ein Heiliger stieg er so elegant wie es nur möglich war aus dem Schacht und stand da. Shinichi war etwas überfordert mit dieser Überraschung, ließ es sich jedoch nicht anmerken. Ebenso wenig Kaitou KID.

"Na, wen haben wir den da?" KID versuchte, ruhig und gelassen zu klingen. "Ich nehme an, du warst es, der sich diesen durchaus amüsanten Weg für mich ausgedacht hat." Shinichi hörte einen vorwurfsvollen Unterton heraus.

"KID." versuchte auch Shinichi cool zu kontern. "Sag bloß, du erlaubst es dir, auch mal Schwäche zu zeigen?!" Er grinste selbstsicher.

"Tut mir Leid, Knirps. Ich verstehe wohl nicht, wovon du redest." Shinichi sah es ihm zwar nicht an,doch KID war etwas verdattert. Wieso in drei Teufelsnamen wusste dieser Typ, von seiner Schwäche? Und warum stand dort Shinichi Kudo und nicht Conan Edogawa? "Du kannst mich nicht täuschen," entgegnete Shinichi ihm wieder, wobei ihn langsam das Selbstbewusstsein verließ und er tatsächlich befürchtete, dass Kaitou KID den Fischen nur ausgewichen war, um zu sehen, wo ihn das alles hinführen würde. Doch eine Karte hatte er noch nicht ausgespielt und er wollte es nun wissen. Er griff in seine Tasche, während KID die Meeresträne unter dem Licht des Vollmonds betrachtete. "Ich habe etwas für dich," fing Shinichi an, "passend zur Meeresträne etwas Salziges." Mit diesen Worten warf er, der selbst ein wenig angeekelt war, einen großen Barsch zu ihm rüber. KID bekam einen halben Herzinfarkt, als er merkte, was er da gerade aufgefangen hatte. Er versuchte, einen Aufschrei zu vermeiden, brach jedoch ein kurzes, aber panisches 'Gya' heraus und schmiss den Fisch sofort wieder zurück. Er hatte alle Mühe, sich wieder zu sammeln. Er atmete tief aus. "Jetzt hast du mein unbeflecktes Jackett versaut", versuchte er erfolglos abzulenken. Shinichi konnte nicht aufhören zu grinsen. "Das tut mir aber Leid." Sagte er und sammelte den Juwel auf, den Kaitou KID soeben unbewusst mit weggeschmissen hatte. Eben jener bemerkte nun, was er getan hatte. "Doch ist deine Weste weder weiß, noch unbefleckt, mein Lieber." Auch er begutachtete nun die Meeresträne im Mondlicht. "Spar dir deine Kommentare. Und was den Juwel angeht - behalt ihn. Es ist eh nicht das, wonach ich gesucht habe."

"Achja? Wonach hast du denn gesucht?" Shinichi war etwas genervt von dem ewigen Hin und Her, das der Meisterdieb veranstaltete, um am Ende so zu tun, als wolle er seine Beute gar nicht haben, wenn ihm ein Coup misslang. "Im Ernst, KID. Was ist es, was du suchst? Immerhin ist der hier" - er deutete auf die Meeresträne - "kein Imitat sondern das Original."

"Was ich suche ist die Ewigkeit. Die Unsterblichkeit in den Herzen der Menschen." KID lachte arrogant. "Du wirst es nie verstehen, Meitantei. Du konzentrierst dich zu sehr auf den Hintergrund. Du solltest einfach still dasitzen und die Show genießen." Er öffnete seinen Fluggleiter. Erst jetzt fiel dem Detektiven auf, dass die Fans, die sich auf den Nachbardächern angesammelt hatten und vermutlich mal wieder von einer KID-Attrappe abgelenkt worden waren nun dem KID auf dem Dach des Museums zujubelten. Auch das Fernsehen war nun da. Über ihnen schwebte ein Helikopter von Nichiuri TV und filmte die zwei. Shinichi konnte nur hoffen, dass sie nicht ihn vor die Linse bekommen hatten und bereute es nun doch, das Gegengift genommen zu haben. Er setzte sich die Kapuze seines Pullovers auf den Kopf um unerkannt zu bleiben.

Als sein Gegenüber dies bemerkte seufzte er. "Ich schätze, deine Probleme hast du wohl doch noch nicht gelöst, "schloss er aus Shinichis Handlung. "Warum trittst du mir dennoch in deiner wahren Form gegenüber?" Er verschwieg, dass es ihn eher interessierte, wie er es geschafft hatte, wieder zu wachsen.

Shinichi schmunzelte. "Ich tu dir damit nur einen Gefallen. Stell dir vor, was für eine Pein es wäre, wenn der große Meisterdieb von einem Kleinkind geschnappt werden würde." Nachdem er nun kennen gelernt hatte, wie schwach ein kleines Kind war, fühlte er sich umso überlegener, wenn er wieder groß geworden war.

Shinichi blickte nun zur Tür zum Treppenhaus. Er wunderte sich, warum immer noch keine Polizisten das Dach betreten hatten.

"Wenn du auf Unterstützung wartest," erklärte KID ihm, "die kannst du dir abschminken. Jeder, der die Etagen unter uns ohne Gasmaske betritt wird von einem Schlafgasnebel betäubt." Er hatte seinen Gleiter zu Shinichis Erstaunen längst wieder eingezogen. Plötzlich ging vor seinen Füßen eine Blendgranate los und auch Shinichi war von einem Moment auf den anderen in Rauch umhüllt. Er verlor für einen Augenblick die Orientierung, dann legte sich der Rauch und die Sicht wurde wieder etwas klarer. Er schaute sich um. Natürlich war Kaitou KID verschwunden. Irgendetwas kam ihm merkwürdig vor. Er fühlte sich plötzlich schwerer als zuvor.

Auf einmal hörte er Schritte hinter sich und wurde vom einen auf den anderen Moment zu Boden gerissen.

Das Gewicht, das nun auf ihm drauf lag hinderte ihn daran, sich umdrehen und die Lage überblicken zu können. Ihm fiel nur das schwere Atmen auf, das derjenige, der auf ihm lag von sich gab. "Hab ich dich!" Offenbar trug der Kerl eine Gasmaske. Offenbar war es Kommissar Nakamori. Offenbar hielt er Shinichi für Kaitou KID.

Shinichi spürte, wie ihm Handschellen angelegt wurden, bei deren eiskalter Berührung er vor Schreck zusammen zuckte.

"Nakamori-Keibu!" Er wollte ihm erklären, dass er den falschen hatte. "KID ist entkommen. Sehen Sie doch, ich bin es. Erkennen Sie mich nicht?" Da Nakamori nun von ihm aufgestanden war, hatte Shinichi sich doch zu ihm umdrehen können.

"Jaja," entgegnete ihm dieser. "Mach dir keine Hoffnungen, KID. Ich falle nicht zweimal am Tag auf dieselbe Verkleidung rein." Grölte er und riss Shinichi die Maske vom Gesicht. 'Sekunde Mal!', stutzte er. Seit wann trug er eine Maske?

Die ewig lange Fahrstuhlfahrt

"Ich möchte mit Megure-keibu sprechen." Shinichi atmete entnervt aus.

Inspektor Nakamori hatte ihn verhaftet und auf das Revier gebracht, weil er Shinichi für Kaitou KID hielt. Denn als er auf dem Dach ankam war dieser bereits verschwunden und nur Shinichi stand dort, hatte eine Maske auf dem Kopf die den Anschein erweckte er sei Saguru Hakuba. Vermutlich hatte Kaitou KID versucht ihm dabei zu helfen, sein Gesicht zu verstecken, indem er ihm die Maske aufgesetzt hatte, die er benutzt hatte, um in das Museum eindringen zu können. Doch das war nach hinten los gegangen.

Nun saß er hier in einem kalten Raum im Keller der Polizeizentrale und wurde vernommen. Die Tatsache, dass er den Juwelen bei sich trug, den Kaitou KID vorher gestohlen hatte, machte ihn nicht weniger verdächtig. Mittlerweile war es 3 Uhr nachts und der Kommissar versuchte noch immer, ein Geständnis aus Shinichi rauszukriegen. Dieser saß ihm gegenüber und war bereits so müde geworden, dass ihn die Kraft verlassen hatte, den Anschuldigungen zu widersprechen.

"Kudo!" brüllte Inspektor Nakamori ihn wieder siegessicher an. "Ich lasse dich sprechen, mit wem du auch immer sprechen willst - wenn du dein Geständnis abgelegt hast! Ich habe dir bereits dargelegt, dass alle, aber auch wirklich alle Indizien gegen dich sprechen! Immerhin warst du lange verschwunden. Dann stehst du da in deinem Hakuba-Kostüm auf dem Dach mit der Meeresträne in der Hand. Und du hast sogar eine Abhörwanze in der ausstellungshalle installiert. Allein schon die Tatsache, dass du dich verkleidet hast zeigt uns doch eindeutig, dass du es warst, der mich die letzten Jahre an der Nase rumgeführt hat!"

"Eben daher muss ich mich mit Megure-keibu unterhalten.", versuchte Shinichi ein weiteres Mal zu erklären. Wenn die Wirkung des Gegengiftes innerhalb der nächsten Stunden irgendwann nachlassen sollte und er immer noch hier festsaß, hätte er ein ziemlich großes Problem. Zumindest hatte er es geschafft, während seiner Verhaftung sein Gesicht einigermaßen verdeckt zu halten. Zumal er im Museum auf Ran getroffen war, die sich mit Sonoko KIDs Zaubershow angeschaut hatte. Seine Kindheitsfreundin hat er noch drum bitten können, ihm ihre Jacke über sein Gesicht zu halten, damit er auf keinen Fall von den Kameras erfasst wurde. Vermutlich saß Ran oben in der Eingangshalle auf einer der Bänke und war bereits eingeschlafen, während sie auf seine Freilassung gewartet hatte.

Shinichi konnte es kaum fassen, als Inspektor Nakamori tatsächlich langsam nachgab. Shinichi musste ihm versprechen, Kommissar Megure alles zu erzählen, was er zu erzählen hatte, bevor dieser aus seinem Schlaf in die Polizeizentrale gerufen wurde. Nun stand er dort, hatte veranlasst, dass im Beobachtungsraum kein Mensch saß und die Unterhaltung zwischen den beiden nicht aufgezeichnet wurde. Auf Shinichi hörte Kommissar Megure glücklicherweise fast ohne zu zögern.

Verschlafen setzte er sich Shinichi gegenüber.

"Na da hast du dir mal weider einen Schlamassel eingebrockt, Kudo-kun." Er schien nicht gerade begeistert zu sein darüber, dass man ihn aus dem Bett geklingelt hatte.

"Das tut mir Leid, Megure-keibu, war keine Absicht." Er musste sich irgendetwas einfallen lassen, ihn davon zu überzeugen, dass man Shinichi gehen lassen sollte. "Aber alle Achtung vor dem Meisterdieb 1412, der es tatsächlich schafft, unseren unschlagbaren Kudo-kun so an der Nase herumzuführen," lachte Megure und erntete Shinichis bösen Blick.

"Aber wie kann ich dir helfen, Kudo-kun?", wollte er nun wissen. Shinichi zögerte. Er sah keinen Ausweg. Keine Ausrede würde um die Wahrheit herum führen. Es reichte schließlich nicht, wenn er das Vertrauen eines Beamten hatte. So gut kannte er Kommissar Megure mittlerweile, dass er ihm zwar helfen würde, dafür jedoch nicht gegen seine Vorschriften verstieß.

"Wissen Sie," er zweifelte immer noch daran, ob er dies jetzt wirklich tun sollte und versuchte es daher auf die leichter begreifbare Variante. "Es gibt da ein paar Typen, die denken, sie hätten mich umgebracht." Verdutzt schaute Kommissar Megure ihn an. In seinem Kopf war wildes Durcheinander, dass sich jedoch langsam aufklarte. Und es passte alles zusammen. "Kudo-Kun", versuchte er allmählich zu sortieren, "Hat deswegen niemand eine Ahnung, wo du bist? Kommen daher die Gerüchte, du seist Tot? Und ist das etwa der Grund dafür, dass du plötzlich nicht mehr in der Öffentlichkeit genannt werden möchtest, wenn du einen Fall gelöst hast?" Shinichi war etwas erstaunt darüber, dass Megure ihm so leicht glaubte. "Ja," antwortete er, "das sehen Sie vollkommen richtig, das hängt zusammen."

Der Kommissar war überfordert. "Aber was hat das mit diesem Fall zu tun?" Shinichi erklärte ihm, dass Kaitou KID von seinen Problemen wusste -"woher auch immer"- und dass er ihm nur geholfen hatte, sein Gesicht von den Medien fern zu halten. "Aber eines musst du mir noch erklären, Kudo-kun.", hakte der Kommissar ein, als Shinichi sich gerade auf der sicheren Seite sah, "warum kommst du mit dem Problem nicht zur Polizei?" Genau diese Frage hatte er befürchtet. "Nun", begann er so langsam wie möglich, in der Hoffnung, es würde ihm noch etwas besseres einfallen, "das FBI ist längst an dem Fall dran." Nun hatte er es ausgesprochen. "Aber das soll die Polizei gar nicht wissen, daher vergessen Sie es bitte so schnell wie möglich wieder." Er schaute auf die Uhr. Halb sieben. In ein, zwei vielleicht auch drei Stunden würde er sich wieder zurück verwandelt haben. "Was sagst du da, das FBI?" rief Megure und merkte, dass er leiser sprechen musste. "Kudo-kun," flüsterte er , "dann scheinst du ja ganz schön tief in der Scheiße zu stecken." "Was Sie nicht sagen, Megure-Keibu." bemerkte er höhnisch. "Es tut mir Leid, Kudo-kun, aber unter diesen Umständen muss ich erstmal jemanden vom FBI herbestellen, der dafür zuständig ist. Ich kann nicht einfach so einen Verdächtigen entlassen, ohne eine Erklärung abgeben zu müssen - das können nur die."

Das hatte Shinichi gerade noch gefehlt. Er hatte niemandem vom FBI bisher konkret erzählt, wer er war, oder wie es dazu gekommen war, dass er geschrumpft wurde. Es gab nur eine Person, von der er sich sicher wahr, dass sie seine wahre Identität kannte.

"Dann muss ich Sie bitten, Jodie Starling zu verständigen." Er ringte noch immer mit sich selbst, da er ihr in seiner normalen Form noch gar nicht begegnet war. Doch was sollte er tun. Und wieder verging etwa eine Stunde, bis Jodie-Sensei verständigt und im Revier angekommen war. Auf dem Kellerflur tummelten sich noch immer ungeduldig Kommissare und Polizisten, die alle endlich wissen wollten, ob tatsächlich Shinichi Kudo, von dem man seit ewigen Zeiten nicht gehört hatte, Kaitou KID verkörperte. Umso größer war die Enttäsuchung, als noch eine weitere Person hinzugezogen werden musste.

"Aaah, Cool Kid," bemerkte diese, als sie den Verhör betrat. Er wich ihrem Blick aus, wusste nun aber sicher, dass er sich die richtige Person ausgesucht hatte. "Miss Jodie!", begrüßte sie der Kommissar herzlich. "Ich wusste gar nicht, dass Sie und Kudo-kun sich kennen."

"Ja," entgegnete sie, jedoch mit einem nicht zu überhörenden Unterton, "Dinge gibt's!" Shinichi lächelte schuldbewusst.

Es war ein merkwürdiges Gefühl, plötzlich Conan in seinem richtigen Körper vor sich zu sehen. Und es hatte sie auch ein wenig überrascht, da ihr am Telefon nicht weiter erklärt worden war, worum es ging. Da saß sie nun also, die Großausgabe des kleinen Junge, der sich in alles einmischen und sich dabei ständig selbst in Gefahr bringen musste. Dieser überwand sich scheinbar nun doch, sie anzulächeln. "Megure-Keibu, würden Sie uns vielleicht kurz alleine lassen?", fragte sie ihn bestimmt. Er verließ mit leichtem Murren den Raum. Dabei war er doch immer der Ansprechpartner Nummer eins, wenn es um Shinichi ging.

Als Shinichi seine Lage erklärt hatte war es inzwischen kurz vor acht. Er müsste nun langsam drängeln. Er hatte ihr erzählt, dass das Gegengift nicht mehr allzu lange wirken würde und sie war wieder auf den Flur gegangen, um die Kommissar Nakamori davon zu überzeugen, dass sie den Falschen hatten. Nun saß er mit Megure allein in dem Raum und merkte, wie er langsam aber unumgehbar anfing zu schwitzen. Sein Körper erhitzte sich. Doch der unertragbare Schmerz in der Brust war noch nicht eingetreten. "Soso," begann Megure, die unangenehme Stille zu unterbrechen, "du bist also nicht unterwegs, sondern einfach nur untergetaucht. Aber warum musst du dich auf die Jagd nach Kaitou KID machen? Seit wann interessierst du dich für Diebstahl? Außerdem war dir das Risiko, dass dein Gesicht ins Fernsehen kommen könnte, doch sicher bewusst, Kudo-Kun?" Er schenkte Shinichi zwar vollstes Vertrauen, doch einiges schien ihm etwas zwiespältig.

Shinichi ignorierte seine Zweifel. Seine Atemzüge wurden unregelmäßig. "Megure-Keibu, es ist doch sicher selbstverständlich, wenn ich Sie darum bitte, kein Wort zu Ran und den anderen zu sagen?!" "Natürlich." grummelte der Kommissar in Gedanken versunken.

Dann kam auch endlich die Erlösung zur Tür hinein. Jodie-Sensei hatte Inspektor Nakamori im Schlepptau, der beleidigt und enttäuscht zugleich Shinichis Handschellen aufschloss. Shinichi rieb sich die Pulsadern, welche unangenehm eingeschnürt worden waren. "Dankeschön, Nakamori-Keibu," sagte er erleichtert und blickte zu seinem Rucksack, den Jodie-Sensei von der Spurensicherung abgeholt hatte. Er dürfte nicht zu schnell rausstürmen, da das verdächtig erscheinen würde. Doch der Schmerz um seine Organe, der nun immer größer wuchs drängte ihn dazu. Er fasste sich und Schritt Schweißgebadet den langen Flur entlang und um die Ecke, bis er am Fahrstuhl angelangt war. Ein Glück, dass die Kommissare nicht darauf bestanden hatten, die zwei zum Ausgang zu begleiten. Er befand sich mit Jodie-Sensei im Aufzug, als er vor Schmerzen zusammenbrach. Sie war sichtlich schockiert, was seinen schmerzerfüllten Aufschrei betraf. Doch sie zwang sich dazu, so gefasst wie möglich zu bleiben. Shinichi, welcher nun zu Conan geworden war, war etwas erleichtert darüber, dass er diesmal nicht das Bewusstsein verloren hatte. "Du bist das achte Weltwunder," musste er sich von Jodie-Sensei anhören, während er sich die Kleidung anzog, die sich in seinem Rucksack befand. "Nun bin ich mir zumindest sicher, dass meine weibliche Intuition doch noch zu etwas zu gebrauchen ist. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sich mein Verdacht wirklich mal bestätigen würde." Sie musste lachen. "Nun konnte ich dir doch etwas für deine ganze Hilfe zurückgeben." "Aber Jodie-Sensei." Conan schaute sie nun wieder mit seinem naiv-niedlichen Kindergartenkind-Blick an. Seine Geheimwaffe. "Das bleibt unter uns, ja?" Er lächelte sie selbstverständlich an. Sie war etwas irritiert, dass Conan nun wieder ganz in seiner Rolle drin zu stecken schien. Als sie den Fahrstuhl verließen, fiel Conans Blick sofort auf Ran, welche, wie er es sich gedacht hatte, auf der Bank saß und bei der langen Warterei eingeschlafen war.

Jodie-Sensei trug Ran zu ihrem Dienstwagen und fuhr die beiden nach Hause. Ran und Conan gingen beide am Donnerstag nicht zur Schule.

Es kommt etwas Großes auf uns zu

"Aniki, das ist der Typ!" In einem verlassenen Gebäude hatten sich drei Personen versammelt. Soeben hatte die eine der komplett schwarz gekleideten Männer den anderen beiden ein Foto gereicht. Auf diesem Foto war ein bekannter Oberschüler zu sehen, der sich Shinichi Kudo zu nennen pflegte. Das Foto war laut Angaben in der vorherigen Nacht entstanden, als besagter Junger Mann verhaftet und verhört worden war. "Bist du dir da ganz sicher, Vodka?", fragte eine der schwarzen Gestalten die andere. "Ja, kommt dir dieses Gesicht denn gar nicht bekannt vor? Das ist der Typ der uns damals fast die Tour vermasselt hätte, der den du beseitigt hattest, Aniki. Und gleichzeitig der Typ, als der sich dieser Oberschülerdetektiv aus Osaka verkleidet hatte, als er den Mordfall auf Vermouths Halloweenparty aufgeklärt hat. In unseren Akten war sein Tod bestätigt, aber es ist eindeutig der Typ auf diesem Foto!" "Ich habe dieses Foto gestern im Polizeihauptquartier gemacht, als ich mich unter die Polizisten gemischt hatte, um ein Auge auf Kaitou KID werfen zu können.", mischte sich nun die dritte Gestalt ein. " Ich wusste gleich, dass mir dieses Gesicht bekannt vorkam. Und als ich in unseren Computern nachgeforscht habe, hieß es er sei bereits erledigt worden. Von euch beiden." Es lag eine Spannung in der Luft. "Ich kann nicht sicher sagen, warum sie ihn gestern wieder freigelassen haben. Ich kann ebenso wenig sicher sagen, dass diese Person nichts mit Kaitou KID zu tun hat, ob die zwei nicht vielleicht sogar ein und dieselbe Person sind. Meint ihr, ihr beiden schafft es, das herauszubekommen? Wenn unser Boss erfährt, dass dieser Junge, der bereits als erledigter Fall auf unserer Todesliste steht, noch am Leben ist, bekommt ihr mächtig Probleme. Habt ihr das verstanden?" "Ja." sagte die eine Person unbeteiligt, der unter dem schwarzen Hut lange helle Haare hervorschauten. "Damit ihr es wisst - der Typ ist uns so oder so ein Dorn im Auge. Wenn ihr herausfinden solltet, dass er und dieser verdammte Dieb ein und dieselbe Person, ist es nicht das geringste Problem, wenn die Welt auf ihren Meisterdieb verzichten muss."
 

Müde erwachte Conan. Der gestrige Tag war im Nachhinein betrachtet ein ziemlich gammliger gewesen. Sie hatten bis zum Nachmittag geschlafen und waren dann auch nicht unterwegs gewesen, den Einkauf für das Abendessen ausgenommen. Ran hatte sich pausenlos über Shinichi aufgeregt. Dass sie extra die ganze Zeit auf ihn gewartet hatte und er trotzdem einfach so verschwunden sei, ohne sie vorher noch einmal zu sehen. Sie war sehr verletzt gewesen. Sie konnte ja nicht ahnen, wie Leid es Shinichi tat, ihr das antun zu müssen.

Der Wecker hatte noch nicht geklingelt, doch einschlafen konnte Conan nicht mehr. Er stand auf und ging in das Bad um sich fertig zu machen. Als er erfrischt das Wohnzimmer betrat bemerkte er Ran, die stillschweigend auf der Couch saß und betrübt drein blickte. Sein Herz pochte. Die Luft blieb ihm weg. Wie musste sich die arme Ran fühlen. Gestern war sie machtlos gewesen, hatte Shinichi nicht helfen können, musste stundenlang in der Eingangshalle des Reviers verbringen, um erschöpft und ohne Ergebnis einzuschlafen. Und dann, ja und dann war derjenige, um den sie solche Angst gehabt hatte einfach weg gewesen. Sie war zutiefst verletzt und wusste nicht, was sie davon halten sollte. Seit mehreren Stunden hatte sie jetzt wach da gesessen und erfolglos gegrübelt. So oder so fühlte sie sich mies, unverstanden, nutzlos.

"Rannee-chan!", vernahm sie und wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, als ob sie das glücklicher aussehen lassen würde. Sie fühlte sich wie ein Wrack und wenn man ehrlich war, sah sie auch so aus.

"Du darfst dir das nicht so zu Herzen nehmen." Wirklich aufmunternd, Shinichi, ganz toll machst du das. Er verfluchte sich für seine fehlende Einfühlsamkeit. "Shinichinii-chan ist einfach ein Trampeltier, der nicht weiß, wie man mit dir umzugehen hat." Ran lächelte ihn an. Zumindest sah es so aus, als würde sie es versuchen. "Ach, Conan-kun. Was täte ich nur ohne dich..." Sie strich liebevoll mit ihrer Hand durch sein Haar. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass du der einzige bist, der mich wirklich versteht." Conan sah sie an. Er konnte sich nicht daran erinnern, sie vorher jemals so traurig gesehen zu haben. Es brach ihm mal wieder das Herz, sie anlügen zu müssen. "Aber weißt du, Conan-kun. Dass Shinichi sich ohne ein Wort zu sagen aus dem Staub gemacht hat ist gar nicht das Schlimme an der Sache. Was so sehr schmerzt ist, dass er so weit entfernt zu sein scheint. Er benötigt mich nicht. Er .." Sie schluchzte. "Ich bin ihm überhaupt keine Hilfe. In gar nichts! Er scheint nicht einmal meine Nähe zu brauchen." Ihre Tränen waren wieder unaufhaltsam geworden. Conan brachte keinen Ton mehr heraus. Sein Hals schnürte sich zu. Wenn sie wüsste, wie sehr er ihre Nähe brauchte. Wenn er ihr sagen könnte, dass er nicht einmal einen Schultag aushalten würde, ohne Sehnsucht nach ihr zu bekommen. Wenn all der Mist nicht passiert wäre, er nicht so neugierig gewesen wäre. "Rannee-chan!" Seine Stimme bebte. Er wollte ihr sagen, sie solle aufhören zu weinen. Er wollte ihr sagen, er könne es nicht mehr ertragen, sie so zu sehen. Er wollte ihr sagen, dass ihr Shinichi immer nur sie in Gedanken hat und kein Tag vergeht an dem er nicht bei ihr sein möchte. Allerdings brachte er keinen Ton heraus. Ran hatte durchaus das Recht, traurig zu sein. Wütend zu sein. Sich einsam zu fühlen.

Doch als sie Conan in seine Augen blickte, die so unendlich voll Trauer und Besorgnis waren, fasste sie sich und stand auf.

"Na, dann wollen wir uns mal an das Frühstück machen!" Sie trällerte ein Kinderlied um sich aufzumuntern, was ihr eher schlecht als recht gelang. Conan aber versprach es ein wenig Hoffnung dafür, dass es ihr bald besser ginge. "Heute ist Freitag.", erinnerte sie Conan. "Wollen wir nicht am Wochenende etwas unternehmen?" Conan bejahte mit einem aufgesetzten Lächeln. "Wir waren seit Ewigkeiten nicht mehr Schlittschuh laufen," bemerkte sie und hatte somit bereits ihren Ausflug für Samstag geplant.
 

"Was willst du, Hattori?", fragte der kleine Junge verschlafen. Sein Handy hatte in der Mittagspause geklingelt, während er den Schlaf von vor zwei Nächten hatte nachholen wollen. "Hey, Kudo", brüllte es ihm aus der anderen Leitung entgegen, "ich hab mir nur Sorgen gemacht, weil ich seit ewigen Zeiten nix mehr von dir gehört hab. Was tuste so?" "Kannst du nicht ein wenig leiser reden?" Conans Kopf brummte.

"Ich hab mir überlegt, dasswa euch ma wieder besuchen komm' sollten.", ignorierte Heiji seine Bitte. "Was meinst du?" Conan schwieg kurz. Seine Laune war kaum zu untertreffen. "Musst du mit Ran klären, ist mir egal." " Ach, komm schon! Ich weiß doch, dassde dich immer freust, wenn wir mal zusamm' was unternehm' könn'.", entgegnete ihm sein Freund. "Hattori." Conan hatte keine Energie um irgendetwas zu planen. "Ja?" "Lass mich schlafen.", antwortete er und legte auf.

"Das hast du nun davon," drang ihm von der Seite eine vorwurfsvolle Stimme ins Ohr, "du hast verantwortungslos gehandelt, also musst du die Folgen ertragen." Ai hatte sich mit ihrem Bento neben ihn gesetzt und packte nun sorgfältig alles aus. "Itadakimasu. Wie bist du auch nur auf diese dumme Idee gekommen, das Gegengift zu nehmen?! Du kannst echt von Glück reden, dass du da mehr oder weniger unbeschadet raus gekommen bist."

"Sag mal, sehnst du dich denn nicht auch manchmal danach, wieder in deinem normalen Körper drin zu stecken?", fragte Conan sie und wusste eigentlich schon, was sie antworten würde. 'Spinnst denn völlig?', würde sie ihn anfahren, 'Das sei ja viel zu gefährlich, da könne man sich doch gleich vor alle Welt stellen und seine wahre Identität preis geben. Sicherheit ginge über Bequemlichkeit und blahblah.' Doch sie schwieg, was ihm leichte Sorgen bereitete. Er ahnte ja nicht, dass sie tatsächlich ein wenig um ihre alte Gestalt trauerte.

"Na, jedenfalls solltest du dich wirklich mal wieder mit Hattori-kun treffen. Du warst bisher immer etwas heiterer, wenn ihr zusammen gewesen seit." Sie steckte sich ein Thunfischbällchen in den Mund. "Aha." Conan schaute sie schräg an. "Und was heitert dich so auf, Haibara?" Sie kaute zu ende und antwortete dann trocken: "Diese Thunfischbällchen hier zum Beispiel. Agasa-Hakase ist ein begnadeter Koch." Conan verzog seine Mundwinkel. 'Jaha,' dachte er sich schnippisch, 'du siehst schon viel glücklicher aus.'
 

Conan schlenderte durch den Park nach Hause. Wieder hatte er die Gelegenheit ergriffen, alleine unterwegs zu sein. Und diesmal würde er sich nicht in irgendwelche Gespräche einbeziehen lassen.

Dachte er.

Als er an der Bank angekommen war, auf die er sich vor fünf Tagen hatte setzen wollten schaute er sich nochmal um, bevor er sich dort niederließ. Er seufzte. Eine leichte Brise fuhr durch seine Haare, erfrischte die schwüle Luft, die sich den Tag über angestaut hatte. Angenehm.

Plötzlich flatterte etwas neben seinem Ohr. Er öffnete seine Augen und musste erkennen, dass eine weiße Taube auf seiner Schulter gelandet war. Er stutze. Doch dann merkte er, dass der Taube ein Papierröllchen am Fuß befestigt war.Neugierig, aber mit einer bösen Vorahnung nahm er das Röllchen an sich und breitete es aus. Wie vermutet war es eine Kurznachricht an ihn, unter der eine Mangazeichnung von KIDs Gesicht abgebildet war. 'Werter Meitantei', hieß es darin, 'Trotz edler Absichten habe ich dich in eine Bredouille gebracht, aus der ich dir nicht rauszuhelfen vermochte. Ich muss mich dafür zutiefst vor dir verneigen. Bereit, dir eine angemessene Entschädigung dafür zu überreichen werde ich am Samstagabend um 19 Uhr auf dem Dach des Haido-City Hotels erscheinen. Hochachtungsvoll Kaitou KID.'

Conan sah sich hektisch um. Irgendwo in der Nähe müsste der Typ doch noch sein Er sah niemanden. Hatte der Bastard wirklich vor, sich bei ihm zu entschuldigen? Natürlich passte es in KIDs Schema des unangefochtenen Gentleman. Doch wie sollte er vorletzte Nacht wieder gutmachen können? Er rätselte bis er merkte, dass es ihm einfach nicht einfallen wollte.

Er resignierte und gab sich dem hin, was er eigentlich hatte tun wollen.

Tief Luft holend kramte er sein Handy aus der Tasche und verfasste eine SMS. 'Ran. Ich danke dir vielmals für deine Hilfe vorletzte Nacht. Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde. Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich brauche, da ich immer auf dich zählen kann. Danke dass du da bist und danke dass du so geduldig auf mich wartest. Eines Tages werde ich diesen komplizierten Fall hinter mich gebracht haben und zu dir zurückkehren.' Klang das zu schnulzig? Ran würde sich sicher drüber freuen. Aber würde sie das nicht vielleicht in den falschen Hals kriegen? So oder so schickte er die Nachricht ab, als er auch schon wieder Stimmen auf ihn zukommen hörte.

'Das kann doch nicht wahr sein', dachte er sich. Um die Ecke kamen Aoko Nakamori und Kaito Kuroba, die er vor einigen Tagen schon mal am selben Ort getroffen hatte.

"Conan-kun!", begrüßte das Mädchen ihn auch schon strahlend. "Der kleine Bengel schon wieder?" Kaito stöhnte auf. Es konnte ja keiner der beiden ahnen, dass er sich insgeheim feierte, seinem Erzfeind einfach so gegenüber treten zu können. "AokoNee-san! Hallo." Conan blieb mal wieder keine andere Wahl als das naive Kind zu spielen.

"Mein Vater meinte, er hätte dich am Mittwochabend gesehen, aber du wärst wohl ganz schnell wieder verschwunden, bevor KID aufgetaucht ist.", fing sie an. "Wolltest du KID etwa nicht fangen?" "Doch doch," redete er sich raus, "Aber ich war so müde, dass ich dachte, dass ich lieber nach Hause gehe. Hehehe." Er kratzte sich am Hinterkopf. "Naja. Das war sowieso eine Pleite an dem Tag. Mein Vater war felsenfest davon überzeugt, er hätte ihn endlich und dann stellte sich heraus, dass das doch irgendwer anders war." Erleichtert atmete Conan auf. Wenn sie seinen Namen nicht gehört hatte, dann wohl auch kaum sonst jemand.

"Dieser verdammte KID. Irgendwann wird mein Vater ihn sich schnappen und dann kann der sich mächtig auf etwas gefasst machen." "Vergiss es!", widersprach ihr Kaito. "Den erwischt dein unfähiger Vater doch nie." Dafür erntete er einen bösen Blick, bei dem es Conan und Kaito kalt den Rücken runter lief. Verärgert kam Aoko auf Kaito zugestürmt, welcher nun vor ihr davon rannte. Conan schaute den beiden hinterher. Sie hatten ihn wohl vergessen. Umso besser, denn so konnte er sich unbemerkt aus dem Staub machen. Da klingelte es aus seiner Hosentasche. Ran rief ihn an.

"Hallo Ran." Er hatte seinen Stimmentransposer ausgepackt. "Shinichi, du Riesenidiot!", entgegnete es ihm von der anderen Seite. "Wie kannst du nur so ungeniert sein und nicht einmal 'Hallo' sagen, wenn du schon mal da bist und ich stundenlang auf dich warten muss?!" "Ran, komm doch mal wieder runter! Beruhige dich. Es war spät, verstehst du? Und du warst im Tiefschlaf. Ich wollte dich nicht wecken...", antwortete dieser und dachte weiter '.. weil du beim Schlafen so süß ausgesehen hast.' Er errötete. "Shinichi!" Ran klang verzweifelt. "Wann kommst du wieder?"

"Tyaaa, weißt du...", er versuchte sich mal wieder irgendwie auszureden. "Wenn ich mit diesem Falls hier fertig bin.." "Shinichi", unterbrach sie ihn. Einerseits war er erleichtert darüber, andererseits hatte er die Vorahnung, dass es schlimmer kommen würde. Und es kam schlimmer.

"Shinichi. Bist du krank? Du bist doch krank oder? Du hast irgendeine schlimme Krankheit, hab ich recht? Jedes mal wenn ich dich sehe bist du kurz vor dem Zusammenbrechen. Shinichi, es gibt doch gar keinen so komplizierten Fall, dass der große Shinichi Kudo so lange braucht ihn zu lösen! Was hast du denn?"

Conan verschlug es die Sprache. "Ran...", begann er, doch ihm fiel keine Ausrede mehr ein. "Ich hab also recht, nicht wahr?" Ihrer Tonlage nach zu urteilen konnte sie ihre Tränen nun nicht mehr zurückhalten.

"Ran.", seine Stimme klang gedämpft. "Ich versichere dir. Ich bin nicht Todkrank. Es gibt nichts, worüber du dir Gedanken machen solltest." Ungläubig hakte sie nach: "Bist du dir sicher? Dir geht es gut? Ich muss mir keine Sorgen mehr machen?" 'Das hab ich so nicht gesagt.', dachte er, verschwieg es aber. "Wie ich bereits sagte, Ran. Wenn dieser Fall hier erledigt ist, werde ich zurückkommen." Ihr entging nicht, dass er ihrer Frage ausgewichen war.

"Shinichi." Sie muss vollkommen verheult gewesen sein. "Ja, Ran?" "Pass auf dich auf, ja? Bring dich nicht in irgendwelche Gefahren, ok?" Er schwieg. Dann versuchte er, die Stimmung etwas aufzulockern und lachte: "Haha, in was für Gefahren sollte ich mich denn schon begeben?! Hast du denn etwa vergessen wer ich bin? Ich bin der unschlagbare Shinichi Kudo!" "Jetzt mach aber mal halblang!" Sie hatte angebissen. "So übermenschlich bist du nun auch wieder nicht!"

"Ah! Tut mir Leid, Ran, Sorry, aber ich muss auflegen, der Fall ruft." Und wieder wich er einer weiteren Aussprache aus. Doch er wusste wirklich nicht, wie er sie noch weiter vertrösten sollte.

"Ok, Shinichi, aber ruf wieder an, ja?" Sie verabschiedeten sich und legten auf.

Ihm kam der Gedanke, dass dies eine Sache war, wo KID ihm mit seinen Verkleidungskünsten ungemein behilflich sein könnte. Eine Entschädigung würde er eh noch bekommen. Doch unmöglich konnte KID soweit denken und wissen, was zwischen ihm und Ran für Konflikte herrschten. Er wollte sich nicht allzu große Hoffnungen machen. Er versuchte, an etwas anderes zu denken und brach mal wieder auf in Richtung Detektei.

So viel zum Thema Schlittschuh Laufen

Es war Samstag. Wochenende. Ran und Conan hatten eigentlich in Saitama Eislaufen gehen wollen, haben dann jedoch vor Ort erfahren, dass die Bahn nicht geöffnet hatte. Nun saßen sie in einem Café und genehmigten sich einen Tee. Conan war aufgefallen, dass Ran ausgesprochen gut gelaunt war. Als Conan nach hakte, warum das denn so wäre, hatte sie ihm nur geantwortet: "Shinichi hat sich gestern gemeldet und es scheint ihm gut zu gehen." Innerlich freute sich Conan sehr darüber, dass Ran seine SMS so positiv auffasste, wie er es gewollt hatte. Er wurde leicht verlegen und nippte an seinem Tee. "Hätten wir uns aber auch denken können, dass die Eisbahn im Sommer der Betriebskosten wegen zumacht." Etwas wütend auf sich selbst lenkte Ran wieder vom Thema ab. "Heiji hat gestern angerufen!" Plötzlich fing sie an zu strahlen. "Er und Kazuha kommen uns morgen besuchen! Wir wollen zusammen ins Tropical Land gehen." Ran wurde trotz ihrer guten Laune etwas wehmütig ums Herz. Sie hatte wieder die Bilder im Kopf, wie Shinichi sie alleine hat stehen lassen und danach nicht wieder aufgetaucht war. Seit dem Tag war alles anders gewesen. Er hatte sie so gut wie gar nicht besucht und pflegte sonst nur Telefonkontakt zu ihr. Irgendetwas war da faul.

Conan fing auf einmal der Magen an zu knurren. Er schlug vor, dass die beiden etwas Essen könnten und so standen sie auf und gingen zur Essensausgabe. Kaum hatten sie sich hinten in der Schlange eingegliedert, bemerkte Conan zwei bekannte Gesichter. "Nanu? AokoNee-San?"

Das Mädchen drehte sich zu ihm um. "Conan-Kun! Na so ein Zufall. Wir laufen uns in letzter Zeit aber ganz schön häufig über den Weg, was?" Aokos Begleiter, Kaito, sah ihn prüfend an. "Verfolgst du uns etwa?", fragte er ironisch, machte sich jedoch tatsächlich Gedanken darüber, ob es so sein konnte.

"Du kennst die beiden, Conan-kun?", wollte Ran wissen und konnte ihren Blick nicht von Kaito abwenden, den sie im ersten Moment für Shinichi gehalten hatte. "Ja!", antwortete Conan. "Das sind Aokonee-san und Kaitonii-san. Die Tochter von Nakamori-Keibu und ihr Freund." "Und EIN Freund", korrigierte Aoko. "Nakamori-keibus Tochter?" Ran war etwas überrascht. Der hatte eine Tochter? Sie überspielte ihre Verwunderung und stellte sich vor: "Ich bin Ran Mori, freut mich." "Mich auch. Aber sagt mal, was tut ihr beide hier oben in den Bergen? Ist ja jetzt nicht wirklich eine berühmte Gegend oder so..", wollte Aoko wissen.

"Ahaha." Etwas beschämt kratzte sich Ran am Hinterkopf. "Eigentlich wollten wir zu der Eislaufbahn, die angeblich das ganze Jahr geöffnet haben soll..."

"Ist nicht wahr!", warf Kaito ein. "Diese Kratzbürste hat mich auch deswegen her geschleppt." Er deutete auf Aoko, welche ihm leicht gegen den Oberarm boxte. "Ich dachte, so eine kleine Lektion im Schlittschuh laufen täte dir mal ganz gut." "Aber doch nicht im Sommer!" Und wieder stritten sich die beiden. Ran lachte und die zwei waren sichtlich irritiert. Als Ran sagte, sie seien wie ein altes Ehepaar, lief Aoko rot an. "D-Das bildest du dir ein. Ich könnte nie mit dem Vollidioten ver.. verh...verheiratet sein." Wieder lachte Ran und lud die beiden ein, sich an denselben Tisch zu setzen.

Dort schienen vor allem Ran und Aoko sich prächtig zu verstehen. Sie redeten über dies und über das und kamen dann darauf, dass sie wohl beide Väter hatten, die ihren Verpflichtungen nicht so ganz nachkommen würden.

"Ein Freund von mir hat auch Eltern, die ihn ganz stark vernachlässigen." Ran dachte an Shinichi. "Seine Eltern leben beide irgendwo anders in der Welt mal hier, mal dort und Shinichi lassen sie einfach so ganz allein in Tokyo." Sie blickte zu Conan. "Du hast auch solche Eltern, Conan, nicht wahr? Dich lassen sie auch einfach alleine, während sie um die Welt reisen. Es ist gar so als hättest du gar keine Eltern." Conan lächelte schuldbewusst.

"Kaito hatte einen großartigen Vater", warf Aoko ein. "Erzähl ihnen doch von ihm, Kaito!" Er wurde etwas verlegen. "Mein Vater war ein Weltbekannter Magier. Er ist viel gereist und hat mich immer mitgenommen." Man sah ihm an, wie stolz er auf seinen Vater war. In ihm war eine kindliche Begeisterung geweckt. Ran wurde verlegen. Sie musste an Shinichi denken, wenn er von seinen Krimiromanen sprach. "Weltbekannt? Wie hieß denn dein Vater?", wollte sie nun wissen.

"Er war der große Touichi Kuroba!" "Und Kaito kommt ganz nach ihm.", ergänzte Aoko. "Wie meinst du das denn?", fragte Ran. "Naja, er ist genauso ein Magiefreak, der es nicht lassen kann, sich ganz normal zu präsentieren." Sie grinste herausfordernd, doch Kaito stieg nicht darauf ein. "Was ist los mit dir? Seit dem wir hier sind hast du noch nicht einen Trick angewendet, Kaito. Bist du krank?" Sie legte ihre Hand auf seine Stirn, die er jedoch weg stieß. "Red keinen Müll. Mir ist einfach nur nicht nach zaubern.", meinte er und schaute sich um.

Irgendwer beobachtete sie doch. Er spürte schon die ganze Zeit einen Blick in seinem Nacken. Und er kam nicht von dem kleinen Knirps, der auch etwas bemerkt zu haben schien und hektisch seine Augen durch den Raum wandern ließ.

Beleidigt ignorierte Aoko seine Aussage. "Jedenfalls ist Kaito so gut, dass er sich sogar mit Kaitou KID messen könnte." "Echt?", rief Ran begeistert. "So gut bist du? Zeig doch mal, was du kannst! Bittebitte!" Kaito errötete. Als er Ran so sah, musste er sich vorstellen, wie Aoko ihn anbetteln würde. Er konnte nicht widerstehen und seufzte. "Also gut." Er holte einen Würfelbecher heraus und bat Ran, ihn zu schütteln und ihn mit der Öffnung nach unten zu stellen. Als er ihn wieder hoch nahm, waren darunter drei Tennisbälle mit denen er nun jonglierte und *Puff* platzten die Bälle und es befanden sie Tauben an Stelle ihrer. Als Kaito Rans Begeisterung sah wurde er rot im Gesicht. Sie ähnelte Aoko wirklich sehr stark. Conan merkte, was er zu denken schien und stierte Kaito mahnend an. Dieser grinste zurück.

"Kommt doch morgen mit ins Tropical Land!", rief Ran plötzlich in die Runde. Es kam wohl ein wenig unerwartet. Doch Ran hatte schon immer eine Neigung dazu gehabt, Halbfremde zu ihren Touren einzuladen. Aoko stutzte, war dann aber begeistert. "Ja! Da war ich auch schon lange nicht mehr! Kaito und ich kommen sehr gerne mit." Ran und Aoko lächelten sich an. Kaito tat Conan ein wenig Leid, da er sich wohl häufiger von Aoko herumkommandiern zu lassen schien.

Und wieder merkte er, wie irgendjemand das Quartett beobachtete. Am anderen Ende des Cafés saß eine dunkle Gestalt, die ununterbrochen zu ihnen herüber starrte. Doch sie saß zu weit weg, als dass er irgendetwas erkennen könnte.

Sein Blick fiel auf die Uhr.

In eineinhalb Stunden würde er auf seinen größten Rivalen treffen. Und er hatte keine Ahnung, was da auf ihn zu kam.
 

----- am Montag zuvor -------

"Da seid ihr ja, Snake, Cidre.", begrüßte eine schwarz angezogene Gestalt unfreundlich die zwei ebenso farblos gekleideten, die soeben den Raum betreten hatten. "Ihr seid reichlich spät. Was hat bei euch denn so lange gedauert?" Die sprechende Gestalt saß auf einer schwarzen, heruntergekommenen Ledercouch, die inmitten eines Meer aus Scherben und Schutt stand. Sie befanden sich vermutlich in einem Abrissreifen Gemäuer in das kaum Licht drang und dessen Räume stickig modrig waren.

An dem Ort waren nun vier Personen versammelt, die allesamt eine schwarze Kluft trugen. Cidre, der soeben mit Snake hereingekommen war antwortete für seinen Aniki: "Uns hing jemand an den Fersen, den wir erst loswerden mussten."

Verärgert stand Whiskey von der Couch auf. Sie zückte ihre Waffe. "Ihr habt diese Person jedoch erledigt, nehme ich an?!"

"Nun ja...Wie soll ich sagen.. Wir wissen es nicht genau." Snake fing an zu schwitzen. "Wir haben auf ihn geschossen, allerdings können wir nicht sicher sagen, ob wir ihn getroffen haben. Jedenfalls haben wir ihn danach abgehängt."

Mit zweifelndem Blick schaute Whiskey die beiden an. "Ich hoffe doch, ich kann euch vertrauen." "Aber natürlich!", entgegnete ihr Snake empört."Hier sind die Akten, die du wolltest." Er schmiss ihr eine CD entgegen.

"Wie läuft eure Suche nach dem Stein?", fragte sie ihn kühl. "Negativ. Wenn wir mal einen Juwel vor diesem Bastard erwischen, dann hat er nichts mit Pandora zu tun." Whiskey lachte. "Wusste ich es doch! Den Stein werdet ihr nie finden, weil es so einen Quatsch gar nicht gibt. Ihr solltet euch lieber darauf konzentrieren, denjenigen aus dem Weg zu räumen, der euch ständig dazwischen kommt." "Dafür müssen wir jedoch endlich herausfinden, wer hinter KIDs Maske steckt. Würde Kaitou KID plötzlich ermordet werden, gäbe es einen zu großen Aufstand."

"Ich glaube, ich habe da etwas für euch." Whiskey deutete ihrem Partner Poiré, ihm den Chip zu geben. "Da sind ein paar Videoaufnahmen drauf, die vielleicht interessant sein könnten für euch. Ich habe hier einen Ausdruck von dem Still." Sie kramte ein Foto aus einem Ordner und übergab es ihm verschmitzt grinsend. Das Foto zeigte nicht viel, jedoch sah man klar und deutlich ein Gesicht, welches vermutlich von einem Oberschüler stammte, der eine Kapuze über seinen Kopf gezogen hatte. "Ihr müsst nur herausfinden, wer der Junge auf dem Foto ist."

"Hey, Aniki, das ist doch...", Cidre überlegte einen Moment. "Das ist doch dieser Oberschülerdetektiv aus Tokyo. Wie hieß er noch mal...?" "Shinichi Kudo", antwortete ihm Poiré. "Er steht bereits als erledigt auf unserer Todesliste." Whiskey ergänzte ihn: "Er ist verschwunden, seitdem Gin und Vodka ihn damals angeblich erledigt haben sollten. Und doch scheint er als Kaitou KID unterwegs zu sein. Ich werde mich bei seinem nächsten Raubzug unter die Polizisten mischen und ein Auge auf ihn werfen."

Konfrontation gibt's nur im Doppelpack

----- Der Samstag darauf -----

Conan hatte es geschafft, rechtzeitig von dem Café in Saitama weg zu kommen. Er stand nun, drei Minuten vor sieben, auf dem Dach des Haido-City Hotels und atmete tief durch. Dieser Kinderkörper war echt eine Last, wenn es um Kondition ging. Und er würde sich nie dran gewöhnen können. Und wieso konnte dieser Idiot auch nicht einfach mal normal auftauchen, warum musste es immer hoch oben auf den Dächern sein? Verständnislos beobachtete er, wie der Meisterdieb plötzlich aus dem Nichts zwischen den Satellitenschüsseln auftauchte. "Guten Abend, Meitantei", begrüßte dieser ihn und tippte an seine Hutkrempe. Es war zwar noch nicht dunkel, doch sein persilreiner Anzug strahlte wie immer makellos und aufdringlich. "Scheinheilig wie eh und je. Und so lautlos wie eine Katze auf Beutejagd.", meinte Conan und sah ihn zweifelnd an. "Was willst du, KID?"

Conan erntete ein Lächeln. "Es geht nicht um meine Wünsche, Meitantei. Einzig und allein deinetwegen bin ich heute hier." Er griff in die Innentasche seines Jacketts.

'Aha', dachte sich Conan, 'keine faulen Zaubertricks, bei denen plötzlich irgendetwas aus dem Nichts auftaucht?' Doch er hatte sich zu früh gefreut. Der Dieb hielt nun seine geliebte Kartenpistole in der Hand und zielte auf Conan.

Conan ließ sich nicht anmerken, dass er davon etwas überrumpelt war.

KID schoss. Kurz bevor die Karte den kleinen Detektiven erreichte war sie *Puff* zu einer Kette geworden. Conan fing diese auf und betrachtete sie etwas irritiert.

Dann verstand er. Nur von Nahem erkennbar war in dem Kettenanhänger ein Speicherchip eingebaut.

Conan hatte bereits gemerkt, dass die zwei schon wieder beobachtet wurden. Er hatte auf einem der Nachbardächer eine schwarze Gestalt gesichtet, die genau dieselbe Statur und Größe zu haben schien, wie die im Café. Doch sie waren nicht an ihm interessiert, sonst hätten sie ihn auf dem Weg vom Bergcafé zum Hotel ebenfalls verfolgt. Da dämmerte es ihm, dass dieser Mensch wohl die ganze Zeit über dieselbe Zielperson verfolgt hatte. Kaitou KID muss ebenfalls im selben Café gesessen haben, wie die vier.

Wusste KID etwa dass er verfolgt wurde? Hatte er den Speicherchip deswegen als Kettenanhänger getarnt? Und was befanden sich da für Dateien drauf?

Als er sich wieder auf KID konzentrieren wollte, war dieser verschwunden. Zumindest war er nicht mehr sichtbar. Conan war bewusst, dass er sich wohl noch irgendwo in schwarz gehüllt auf dem Dach befinden musste.

So steuerte er dem Treppenzugang entgegen. Jedoch verschanzte er sich in einer dunklen Ecke, um darauf zu warten, dass sein Rivale ihm in einem späteren Zeitraum folgen würde, da dies der einzige Weg nach unten war.

Und tatsächlich. Etwa zwanzig Minuten später stieg eine Person die Treppe hinab. Sie trug ein schwarzes Shirt und eine dunkelblaue Jeans. Auf seinem Kopf saß eine Cappi, die sein Gesicht erstaunlich weit verdeckte. Conan folgte der Person unauffällig. Obwohl es ab der 42. Etage einen Fahrstuhl gab, ging er alle Stockwerke zu Fuß herunter, lief etwa eine Meile die Hauptstraße entlang, bog dann in eine etwas dunklere Seitengasse. Die Hände in den Hosentaschen vergraben blieb er stehen. Conan fürchtete, er hätte bemerkt, dass er ihm gefolgt war. Er versteckte sich hinter ein paar Mülltonnen, die am Gassenrand standen. Es stank nach vergammelten Essensresten, doch da musste er wohl durch. Zwischen den Tonnen hatte er trotz allem noch einen guten Blick auf den zivil gekleideten Meisterdieb, obwohl er nur seinen Rücken sah.

"Ich weiß, dass du da bist.", rief dieser. "Du brauchst dich nicht zu verbergen." Conan erstarrte. War er ihm so offensichtlich gefolgt? Er wollte gerade hinter den Tonnen hervortreten, als er aus einer anderen Ecke jemanden klatschen hörte."Bravo, du hast mich bemerkt! Bravo!" Er konnte eine Silhouette wahrnehmen, die hervortrat. Es war eine Frau. Es war dieselbe Frau, die auch im Café und auf dem Dach gewesen war. Nun hatte Conan einen besseren Blick auf die Gestalt, da sie etwa drei, vier Meter entfernt stand. Und was er da sah wollte ihm gar nicht gefallen. Bedrohlich selbstsicher waren ihre Bewegungen. Ihre Kleidung war komplett schwarz. Sie strahlte dieselbe gefühlskalte und gefährliche Aura aus, wie die Menschen denen Conan schon so oft ungewollt hatte begegnen müssen. In der Hand hielt sie eine Smith&Wesson, die sie gezielt auf KID richtete.

"Du bist also tatsächlich noch am Leben", fing sie kühl an zu reden. KID bewegte sich nicht, drehte sich nicht um, um ihr in das Gesicht zu sehen, verharrte einfach desinteressiert und bewegungslos in seiner Position. Äußerlich machte er einen gelassenen Eindruck, doch innerlich bebte er. Sein Herz pochte. Hatte diese Person etwas mit dem Tod seines Vater zu tun? Gehörte sie etwa zu Snake und seiner Organisation? Ihm war aufgefallen, dass sie ihn den ganzen Tag verfolgt hatte, aber er hatte nicht vermutet, dass sie zu den Menschen gehörte, die die Identität seines Vaters kannten.

Die Frau, Whiskey, presste nun ihre Waffe direkt in seine Wirbelsäule. Kaito wurde unsicher, ließ es sich jedoch immer noch nicht anmerken.

"Einen Mythos kann man nicht so leicht entsorgen", meinte er zynisch. "Sehr lustig, Herr Meisterdieb." Ihr Stimme klang gereizt. Ihr Gesicht kam seinem Hinterkopf näher, bis er ihren Atem im Nacken spüren konnte. Es schauderte ihm einmal durch das ganze Mark. "Oder sollte ich dich lieber bei deinem richtigen Namen nennen?" Sie ging wieder etwas auf Abstand, redete jedoch mit ebenso ruhiger und kaum hörbarer Stimme weiter. Doch Kaito und auch Conan verstanden beide ihre Worte. Würde er jetzt Kaitou KIDs wahre Identität erfahren?

Kaitos Atemzüge wurden kürzer. Er wusste welcher Name jetzt kommen würde. Whiskey fuhr fort. "Shinichi Kudo?"

Kaitos Gesichtszüge entgleisten. Wie hatte sie ihn grade genannt?

Auch Conan war schockiert. Er wurde bleich. Wieso hielt diese Person KID für ihn? Irritiert dreht sich KID zu ihr. "Ich glaube, du verwechselst mich gerade.", warf er ein. Doch sie ließ nicht locker. "Vor achteinhalb Jahren," begann sie, "Haben meine Kollegen Snake und Cidre dich aus dieser Welt geschafft. KID wurde bei seinem alltäglichen Leben einfach so *Peng* in die Luft gesprengt. Ich habe nachgeschaut in unseren Akten. Seine Identität war uns wohl bekannt. Aber dann eines Tages tauchte der Meisterdieb wieder auf und fuhr fort mit seinen überheblichen Raubzügen. Was meinst du, wie sehr wir darüber gerätselt haben?! Doch das ist noch längst nicht alles, Kudo-kun.

Vor einem Jahr haben unsere Handlanger Gin und Vodka Shinichi Kudo ins Jenseits befördert. So stand es in unseren Daten. Die Aufnahmen einer Überwachungskamera, die wir zufällig am selben Ort angebracht hatten, wo du deinen Fluchtweg geplant hattest, zeigen uns jedoch, dass du, dessen Identitäten wir beide aus dem Weg geräumt haben, noch beide deiner Leben führst. Möchtest du uns nicht erklären, wie und vor allem warum du das tust?"

Conan stand die blanke Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Dieselbe Organisation, die ihn aus dem Weg geschafft hatte, hatte bereits KID auf dem Gewissen? Und wieso stand dann KID jetzt hier in derselben Gasse mit ihm? Und wieso hielten sie ihn für Shinichi Kudo?

Die Gedanken in seinem Kopf überstülpten sich. Wie würde KID es schaffen, zu entkommen? Hatte er überhaupt eine Chance? Und was sollte er tun, wenn sie auch ihn entdeckte? Angstschweiß lief seinen Rücken runter. Dass KID in solchen Situationen immer so gelassen reagieren konnte bewunderte er.

Doch allein vom Beobachten konnte er nicht mitbekommen, wie es in Kaitos Kopf aussah.

Seine Knie zitterten unmerklich. Wie sollte er sich da raus reden? Er konnte ihr ja kaum erzählen, wer er eigentlich war. Genauso wenig konnte er sie wissen lassen, dass Kudo noch immer am Leben war. Er sah ihr ins Gesicht.

Erbarmungslose braune Augen starrten ihn an. Ihm war bewusst, dass diese Frau keine Gnade gelten lassen würde. Er versuchte, einen Schritt auf sie zu zu gehen. Ihr näher zu kommen, um ihr dann irgendwie die Waffe abnehmen zu können. Doch er war sich im Klaren darüber, dass das ein utopischer Plan war.

"Kudo-kun," begann sie von Neuem und strich sich mit ihren blutrot lackierten Fingernägeln durch das pechschwarze Haar, "wenn du freiwillig mitkommst, werden wir auch ein wenig sanfter mit dir sein."

Kaito rann der Schweiß auf die Stirn. Ihm war nicht entgangen, dass auch der Knirps sich in dieser Gasse befand. So wie er ihn kannte würde er sein Bestmögliches versuchen, um KID aus dieser Situation zu helfen, denn der kleine Detektiv hatte einen erstaunlich menschlichen und gut ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Umso mehr wunderte es ihn, dass er sein Narkosechronometer noch nicht benutzt hatte, um die Frau aus dem Gefecht zu setzen. Noch immer stand Kaito regungslos da und versuchte, die Masse an Gedanken und Ängste in seinem Kopf zu sortieren.

Conan versuchte ebenfalls, sich nicht zu viele Fragen zu stellen sondern sich auf die Gefahren zu konzentrieren, in denen er und KID sich befanden. Er hatte auf dem Dach gegenüber einen Scharfschützen erspäht, der seine Waffe auf den Meisterdieb richtete. Einen der zwei BO-Mitglieder könnte er ausschalten, aber zwei auf einmal waren unmöglich.
 

Mit rasendem Herzschlag hob Kaito seinen rechten Fuß um einen Schritt nach vorne zu machen. Doch das ließ Whiskey nicht zu. Sie schoss. Kaito verlor

augenblicklich sein Gleichgewicht, denn die Kugel hatte ihn am linken Bein gestreift. Für einen Sekundenbruchteil wurde ihm bei dem Schmerz schwarz vor Augen, doch schnell fasste er sich wieder. "Verdammt..." Er wusste nicht, wie er aus dieser Situation heil raus kommen sollte.
 

Als Conan hörte, wie Whiskey schoss, zuckte er zusammen. Er vernahm ein lautes Aufjapsen von KID, welchen er darauf in die Knie gehen sah. Unter dem Abendhimmel konnte er einen dunklen Flecken an KIDs Oberschenkel ausmachen, der sich ausweitete. Mit einem Klacken hatte Whiskey ihren Revolver wieder aufgeladen.

"Du wirst doch nicht etwa einen Fluchtversuch starten, Kudo-kun?" Sie ging auf ihn zu und packte ihn unsanft am Kragen. Ihr Griff war so fest, dass Kaito das Atmen schwer fiel. Sie drückte den Lauf ihrer Waffe unter sein Kinn. "Jetzt sei brav und komm mit mir. Unsere Laboratoren haben da ein paar Fragen an dich."

Widerwillig blickte er sie an, widersprach ihr jedoch nicht, da er die Auswegslosigkeit seiner Lage begriffen hatte. Auch ihm war jetzt die Person auf dem Dach aufgefallen.

Immer noch mit der Waffe unter seinem Kinn erhob er sich.

"Poiré", rief Whiskey, "Du kannst runter kommen." Die Gestalt von dem Dach erhob sich und kletterte hastig aber trittsicher die Feuertreppe herunter. Es war ein Mann mittleren Alters und mit sportlicher Statur. Natürlich war auch er komplett in schwarz gekleidet.

Unten angekommen kramte er aus seiner Manteltasche mehrere Kabelbinder, bei dessen Anblick Kaito der kalte Schweiß im Nacken perlte. Wie hatten die beiden es nur geschafft, ihn so zu überrumpeln. Er hatte sich zwar auf eine Konfrontation vorbereitet, da er ja seine Verfolgerin bemerkt hatte, doch am Ende hatten die beiden ihn doch zu sehr überrascht, als dass er einen Ausweg wusste. Unsanft wurden ihm von Poiré die Hände auf dem Rücken zusammenbunden. So eng, dass er dachte, seine Blutzurfuhr würde abgeschnürt werden. Er konnte noch immer nicht begreifen, was mit ihm geschah. Und es war ihm äußerst unangenehm, dass er wusste, der kleine Knirps würde ihn bei dieser Übermannung beobachten. Letzten Endes war der große legendäre Meisterdieb nichts weiter als ein kläglicher Mensch. Nicht mehr und nicht weniger.
 

Conan, der immer noch hinter den stinkenden Mülltonnen lauerte, sah nun seine Chance gekommen. Whiskeys Partner hatte sein Flinte gerade zerlegt und in einem Geigenkoffer verstaut und war jetzt dabei, mit beiden Händen die Kabelbinder um KIDs Handgelenke zu wickeln. Er war also unbewaffnet. Diese Gelegenheit nutzte Conan und schoss gezielt mit seinem Betäubungspfeil auf Whiskey, welche das Bewusstsein verlor und gleich darauf zu Boden sackte. KID, der nun wieder ungehindert Luft bekam, hatte ein erleichtertes Grinsen auf dem Mund. Er wollte der ohnmächtigen Whiskey den Revolver aus der Hand treten, als er von hinten grob zu Boden gerissen wurde. Poiré hatte sich auf ihn gestürzt, hockte nun über dem auf dem Bauch liegenden Dieb und hielt ihm Whiskeys Smith&Wesson an den Hinterkopf. Die Cappi war ihm bei der Aktion vom Kopf gerissen und lag neben ihm. Sein Gesicht wurde auf den Boden gedrückt.

"Wer auch immer du bist - Zeig dich!", brüllte Poiré aggressiv und etwas verunsichert. "Komm raus, du Bastard! Oder dein Freund hier hat gleich ein Loch im Kopf!"
 

Freund? Seit wann war KID denn Conans Freund? Er musste schmunzeln. Nachdem er die Kurzwahltaste für die Polizei gewählt, angerufen und das Handy unauffällig auf dem Boden platziert hatte, schob er langsam die Mülltonnen zur Seite. Er trat hervor, die Hände in den Taschen, den Blick gesenkt und doch voller unsichtbarer Furcht.

"Ich weiß, dass du nicht schießen wirst. Ich habe mitbekommen, dass ihr ihn untersuchen lassen wollt. Und dafür braucht ihr ihn ganz sicher lebend." Er versuchte, Poiré zu verunsichern. Doch dieser lächelte nur hasserfüllt, zückte aus dem Nichts eine Spritze. Gewaltsam und mit einem Hieb stoch er sie in Kaitos Arm und leerte sie.

Kaito stöhnte einmal schmerzerfüllt auf, dann wurde ihm schummrig vor Augen und er verlor das Bewusstsein. Poiré zielte mit dem Revolver auf Conan.

"Und was glaubst du, Kleiner, aus welchem Grund ich dich am Leben lassen sollte?" Conan zögerte. Doch dann nannte er die einzige Antwort, die wohl einen vorzeitigen Tod erstmal verzögern würde: "Ich weiß, wo der richtige Shinichi Kudo sich aufhält."

Er wusste, er würde die anderen damit in Gefahr bringen. Er wusste, auf lange Zeit würde es ihnen wohl auch nicht das Leben retten. Doch er konnte nicht einfach aufgeben.

Dort lag sein größter Rivale, der umenschlich überwältigt worden war und wahrscheinlich als Versuchskaninchen missbraucht werden würde, wenn sie ihn wirklich für Shinichi Kudo hielten. Und dort stand er, der nicht einmal einen Straftäter im Stich lassen könnte und sich damit mal wieder in eine lebensbedrohliche Situation gebracht hatte. So verblieben sie dort geschlagene 10 Minuten, schwiegen sich an. Conan sah Poiré im Gesicht an, dass er verwirrt war, weil ihm ein Kind entgegen trat und weil dieses Kind wohl zu wissen schien, dass die Zielperson, die sie nun endlich hatten, nicht die Person war, die sie suchten. Und weil ein Kind wusste, wo diese Person sich aufhielt. Und insbesondere, weil dieses Kind zu wissen schien, wie er sich am besten aus der Situation befreit. Auf den Nebenstraßen wurden Polizeisirenen laut.

Sie hatten Conans Anruf bekommen, sein Handy geortet und waren nun dabei, ihm zur Hilfe zu eilen.

Doch anscheinend hatte nicht nur Conan Unterstützung gerufen. Er konnte zwei dunkle Gestalten erkennen, die in einem schwarzen Porsche auf die vier zu rasten. Conan erkannte die zwei sofort. War er den beiden doch schon so häufig über den Weg gelaufen und hat sie nie dingfest machen können.

Gin und Vodka.

Unschöne Erinnerungen jagten Conan durch den Kopf. Schmerzhafte, angst erfüllende und enttäuschte Erinnerungen.

Mit quietschenden Reifen kam der Porsche zum Stehen und die Insassen stiegen aus.

"Was ist das denn für ein Zwerg?" Gin schaute ihn an, als wäre er gerade einer Kakerlake begegnet. Poiré war offenbar ein wenig panisch. "Wir müssen hier weg!", schrie er die beiden an und deutete auf die zwei leblosen Körper von Whiskey und KID.

Etwas ungläubig schauend, aber ohne Zögern handelten sie. Während Vodka und Poiré die zwei Bewusstlosen unliebsam in den Porsche schmissen, Whiskey auf die Rückbank und KID in den Kofferraum, stapfte Gin entschlossen bedrohlich auf Conan zu. Dieser zuckte zusammen und wusste nicht, ob er sich wehren oder weg rennen sollte. Und ehe er sich versah hatte Gin ihn auch schon am Arm gepackt, drückte schmerzhaft zu, Conan konnte sich nicht aus dem Griff lösen. Sollte das sein Ende sein? Geistesabwesend zog er wie wild an seinem Arm, versuchte, sich loszureißen, wollte sich unkontrolliert frei schütteln, versag kläglich. Die Kräfte verließen ihn langsam. Er keuchte auf. Gin hatte nun auch sein anderes Handgelenk umschlungen und führte ihn gewaltsam zum Auto. Es war aussichtslos. Als er direkt vor dem Gefährt stand, drückte ihm Poiré ein in Chloroform getauchtes Taschentuch vor Mund und Nase, so dass er binnen weniger Sekunden ohnmächtig wurde.

Und für heute ist Schlechtwetter angesagt

Ein unsanftes Rütteln hatte ihn aufgeweckt. Schweißgebadet war er aus seinem Albtraum gerissen worden. Jetzt versuchte er, diesen zu rekonstruieren. Das Einzige, was ihm noch einfiel war, dass er mal wieder seinen besten Freund gesehen hatte, wie er getötet worden war, gleich zwei Mal hintereinander. Er schüttelte den Kopf.

Was hatte er nur wieder Dummes geträumt?! Er schaute sich um. Wie erwartet saß er noch immer im Zug. Neben ihm seine Kindheitsfreundin Kazuha, die eingenickt war und ihren Kopf auf seine Schulter hatte fallen lassen. Er schaute ihr ins schlafende Gesicht. Vorhin war sie noch voller Energie und Vorfreude gewesen, da sie mit ihrer besten Freundin in den Themenpark gehen würde, nun hing sie hier und schlummerte friedlich vor sich hin. Bei ihrem entspannten Anblick setzte Heijis Herz ein paar Sprünge aus, seine Wangen erröteten sich leicht. Er lächelte.

Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und strich ihr durch das Haar. Ihr entfuhrt ein leichtes Stöhnen und sie öffnete müde die Augen. "Heiji?" Nur langsam wurde sie wieder wach. "Wir sind gleich da, Kazuha", erklärte er ihr.

Schlagartig war alle Müdigkeit in ihr verschwunden. Sie richtete sich auf und grinste über beide Ohren. "Das wurde aber auch langsam mal Zeit. Ich hab Ran-chan so lange schon nicht mehr gesehen. Ob Kudo-kun wieder da ist?" "Haha, das bezweifle ich." Heiji fiel ihr ins Wort. Wäre Kudo an ein Gegengift ran gekommen, hätte Heiji es vermutlich als Erster, vielleicht auch Zweiter erfahren. Er seufzte. Ob Kudos Problem irgendwann mal ein Ende finden würde?

"Aber eins versteh ich nicht, Heiji", grübelte Kazuha, "Ich hab nie mitbekommen, dass du dich mit diesem Kudo allein getroffen hast und trotzdem scheinst du mit ihm eng befreundet zu sein. Außerdem telefonierst du ständig mit ihm, während Ran-chan kaum etwas von ihm hört. Ich weiß, ihr zwei sprecht wahrscheinlich über eure Fälle, aber warum gehst du nicht mal zu ihm hin und hilfst ihm mit seinem Fall? Zu zweit seid ihr beide doch unschlagbar. Dann hätte jeder was davon. Du hättest was zu tun und wärst mit deinem Kumpel zusammen und Ran-chan hätte ihren Kudo-kun schneller wieder." "Idiot!", entgegnete ihr Heiji, "Uns was hättest du davon? Möchtest du etwa, dass ich auch verschwinde?"

Kazuha stutze. Heiji hatte Recht. Am Ende müsste sie selber auch noch um ihren Freund bangen. "Aber Heiji, du weißt doch sicher, wo Kudo-kun sich aufhält, warum kannst du Ran nicht mal einen Gefallen tun und es ihr verraten?"

Heiji starrte sie schief an. Hatte sie jetzt etwa etwas Schlimmes gesagt? "Heiji, du weißt doch was! Warum verheimlichst du uns alles?" Entnervt kam ihr sein Gesicht näher. "Glaub mir, Kazuha, es ist besser so, wie es ist." Etwas antworten konnte sie darauf nicht mehr. Sie war sich nicht sicher, ob sie mehr wissen wollte.

'Naja,' dachte sie sich, 'Ran-chan hat so schon alle Hände voll mit Mordfällen zu tun, da sollte sie sich wohl wirklich nicht auch noch Kudo-kuns Probleme anhören müssen.'

In etwa 10 Minuten würden sie am Tokyoter Beika-Bahnhof ankommen, und sie konnte es kaum erwarten, Ran wieder zu sehen. Außerdem freute sich Heiji immer darüber, den kleinen Conan-kun sehen zu können. Auch wenn sie nicht so ganz verstand, warum die zwei so dicke miteinander warenn - sein Gesichtsausdruck, wenn er den kleinen Zwerg anschaute, war etwas, das Kazuha an Heiji so sehr liebte.
 

"Oh maaan!" Entgeistert seufzte Aoko auf, setzte sich beleidigt auf die Bahnhofsbank. "Wann kommt dieser Idiot denn nun? Es hieß doch ausdrücklich, dass wir uns hier um 9 Uhr am Bahnhof treffen würden!" Ran, die ebenfalls ungeduldig wartete, lachte unsicher. "So beruhige dich doch, Aoko. Vielleicht gab es einen kleinen Zwischenfall?! Hast du schon mal versucht, ihn per Handy zu erreichen?"

"Natürlich habe ich das, Ran-chan. Aber sein Handy ist ausgeschaltet. Ich wette, dieser Volltrottel liegt noch immer im Bett und pennt. Das sieht ihm ähnlich, dem Herrn Meister Supermagier." Gereizt zückte sie noch einmal ihr Handy und schrieb ihm eine wütende SMS.

Ran schaute ihr dabei gedankenverloren zu. Sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, doch sie war zutiefst besorgt. Conan hatte sich am Abend zuvor nicht mehr zurück gemeldet. Er wollte zwar zu Professor Agasa, um ein neues Spiel zu testen, doch hatte er versprochen, sie anzurufen. Er hatte sein Versprechen nicht eingehalten. Und das sah Conan ganz und gar nicht ähnlich. Sie wusste nicht, ob sie besorgt oder wütend reagieren sollte. Und da Aoko ein ähnliches Problem hatte, wollte sie sich nicht auch noch so aufregen müssen.

Sie atmete tief ein. 2 Minuten, bis Heiji und Kazuhas Zug einfahren würde. Sie hatte ihnen nichts davon gesagt, dass sie Aoko und Kaito eingeladen hat, nichts davon, dass Conan sich nicht meldete, wenn sie ihn anrief. Von Shinichi war man es ja gewohnt, dass er nicht zu erreichen war.

So sehr hatte sie sich auf diesen gemeinsamen Ausflug gefreut, alles fein säuberlich geplant und vorbereitet, und nun drohte es alles ins Wasser zu fallen. Ein letztes Mal noch wollte sie versuchen, auf Conans Handy durchzukommen und so wählte sie seine Nummer und drückte den grünen Hörer.
 

Es roch nach Meer. Draußen schrien die Möwen und einige Fischerboote läuteten sich den Weg frei. Sehen konnte er jedoch nicht viel. Es war dunkel. Nass. Kalt. Die Luft war sehr feucht. Sein Kopf dröhnte, ein Fiepen klang in seinen Ohren nach. Langsam setzten seine Sinne wieder ein. Er konnte noch immer die letzten Chloroformreste unter seiner Nase riechen, wodurch er noch immer etwas benebelt war. Seine Sicht war verschwommen. Er konnte erkennen, dass er in einem kleineren Schuppen oder ähnlichem liegen musste, da vereinzelte Lichtfetzen durch die hölzernen Wände schienen. Seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt, seine Beine jedoch glücklicherweise frei. Er richtete sich auf, lehnte seinen Rücken an besagte, feuchte Wand. Er musste irgendwo im Hafen sein. In einem der abgelegenen Gebiete, die nicht mehr für die Industrie genutzt wurden und daher frei lagen. Sonst hätten sie sich mehr Mühe gemacht, ihn von draußen fern zu halten.

Nach einiger Zeit gewöhnten sich seine Augen an die dunkle Umgebung. Doch viel brachte das nicht, denn es gab nichts in diesem Schuppen. Er saß auf dem durch die Nässe matschigen Sandboden. Neben ihm war anscheinend eine gut verriegelte Tür. Es gab keine Regale, keine Schränke, keine Fenster. Ihm war kalt. Er wollte nach Hilfe rufen, doch er brachte keinen Ton heraus. Sein Hals kratzte. Vermutlich hatte er sich eine Erkältung, wenn nicht noch schlimmeres zugezogen.

Jetzt erinnerte er sich. Er war nicht der Einzige gewesen, den sie geschnappt hatten. Kaitou KID musste derzeit ebenfalls in ihrer Gewalt sein. Und sie hatten ihn angeschossen. Inständig hoffte Conan, dass sie ihn nicht haben verbluten lassen. Seine Wunde war nicht lebensbedrohlich gewesen, aber mit der falschen Behandlung eben vielleicht doch. Und dann, ganz leise, vernahm er ein ihm wohl bekanntes Geräusch. Eine Melodie, die er täglich mehrfach hörte. Draußen klingelte sein Handy. Und es kam näher.

Ein Beben machte sich in Conans Körper breit. Er hörte matschige Schritte, die lauter wurden. Das mussten sie sein! Wer sonst sollte sein Handy haben? Mittlerweile stand die Person direkt vor der Hütte. Er spürte eine Präsenz, die ihm einen Schauer den Rücken runter jagte. Er spürte, dass diese Person sich nicht auf ihn einlassen würde. Spürte, wie weit entfernt dessen Moralvorstellungen von seinen eigenen sein mussten.

Die Melodie stoppte.

"Rannee-chan!" hörte er seine Stimme rufen. Diese Leute mussten Conans Taschen durchsucht haben. Daher hatten sie wohl auch sein Handy. Und die Funktionen des Stimmentransposers hatten sie offensichtlich auch durchschaut. Diese Erkenntnis ließ langsam Panik in ihm aufsteigen. Einzig und allein seine Powerboots waren ihm nicht genommen worden. "Nein, Rannee-chan! Es tut mir Leid, aber mir ist etwas dazwischen gekommen, ich komm heute nicht mit. Ich werde auch heute Abend nicht nach Hause kommen." Conan realisierte, welche Person dort vor der Tür stehen musste. Wenn sie wusste, dass Conan den Gesprächspartner Rannee-chan nennen würde, dann musste es dieselbe Person sein, die sie am Vortag beschattet hatte. Whiskey.

Da fiel ihm ein, dass er bemerkt hatte, dass Whiskey wohl KID beobachtet haben musste. Hatte sie nur zufällig ein Gespräch zwischen ihm und Ran mitbekommen? Oder ist etwa einer der anderen 3 KID gewesen? Ran, Aoko oder Kaito? Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Daher hatten sie also gedacht, KID wäre Shinichi Kudo. Deswegen hatte KID gestern nicht widersprochen, als sie ihn bei Conans richtigem Namen angesprochen hatten.

Der Verdacht, den er einige Tage zuvor im Park gehabt, aber zeitgleich wieder verworfen hatte, schien wohl doch die einzig logische Erklärung des Ganzen zu sein.

Der junge Oberschüler Kaito, den er kennen gelernt hatte, war sein Rivale Kaitou KID.
 

Beleidigt legte Ran auf. Da wagte es Conan doch tatsächlich, ihre Pläne über den Haufen zu werfen. Zu ignorieren, wie wichtig ihr dieser Tag war. Sie wieder dazu zu bringen, darüber nachzudenken, warum sie sich so sehr auf diesen Tag gefreut hatte. Shinichi.

Shinichi und sein verdammter Stolz. Warum konnte Shinichi sich nicht einmal auf sie verlassen? Wieso musste er sie aus absolut allem raus lassen. So sehr sie sich auch bemühte, ihre Laune sank in den Keller. Während sich in ihr die Wut breit machte, hatte Aoko sich wieder beruhigt, machte sich mittlerweile gar Sorgen um Kaito.

"Hey Ran-chan!" Kazuha machte sich in ihren Augenwinkeln bemerkbar. "Was ist los, bist du schlecht drauf?", fragte sie Ran besorgt.

Diese war von Kazuhas plötzlichem Auftritt so verwirrt, dass sie all ihre Probleme vergaß. "Kazuha-chan!" Sie lächelte. "Willkommen in Tokyo!"

Was die Maske uns so lang verschwieg

'Das waren die Nachrichten. Kommen wir nun zum Wetter', 'Ja, Inoue-San. Das Wetter sieht zurzeit nicht sehr gut aus. Es ist wechselhaft regnerisch, hauptsächlich bewölkt, unter Zwanzig Prozent Sonne. Allen ist also zu empfehlen, nur raus zugehen, wenn es wirklich nötig ist. Für morgen sieht es auch nicht wirklich besser - zzzzt'

Kogoro schaltete den Fernseher aus. "Gibt es nicht mal gute Nachrichten auf dieser Welt?" Er drückte seine Zigarette aus und öffnete desinteressiert die Zeitung.

'Demonstrationen gegen den Abgeordneten Yamada in ganz Tokyo', 'Eröffnung der neuen Grundschule für Kinder mit Behinderung', er blätterte um - 'Neues Handymodell sorgt für Furore', 'Gefeierter Rockstar zieht sich zurück', 'Fashionshow à la Paris'. Er wollte die Zeitung gerade wieder zur Seite legen, als ihm eine Überschrift ins Auge fiel.

'Geheimnisvoller Anruf während einer mutmaßlichen Entführung.'

In der Hoffnung, es könnte ein neuer Fall auf ihn warten las er sich den Artikel durch.

'Für großen Aufruhr bei der Polizei in Tokyo sorgte gestern am Abend ein Anruf von einem Unbekannten. Laut Polizeisprecher Kotaro Honda ließ sich ein Gespräch verfolgen, das offensichtlich während einer Entführung geführt wurde. Die Täter scheinen eine bestimmte Person zu suchen. Auch ein Kind soll in diesen Fall verwickelt sein. Mehr konnte man bisher von der Polizei nicht erfahren. An dem Fall wird gearbeitet und Zeugen, die gestern Abend gegen 20 Uhr im Haidoku, Beikaviertel etwas gesehen haben, werden dringend gebeten, sich bei der Polizei zu melden.'

Nickend besah der gerühmte Detektiv sich den Artikel. Das könnte ein Fall für ihn sein. Zufrieden legte er die Zeitung beiseite und wählte die Nummer von Inspektor Megure, der sicher mehr über diesen Fall wusste.
 

Es hatte begonnen zu regnen. Am Beika-Bahnhof wurde es enger, da die Passanten vor dem kalten Nass von oben Schutz suchten. Mittendrin saß Aoko auf einer Bank, zwischen Kazuha und Ran, die besorgt versuchten, sie aufzumuntern. Aoko konnte nicht mehr zurückhalten, was sie dachte. Dass sie große Angst hatte, Kaito könnte etwas zugestoßen sein. Heiji stand beobachtend daneben. Es war zwar nicht sehr aufmerksam von ihm, in diesem Moment abgelenkt zu sein, doch unweigerlich musste er betrachten, wie Ran und Aoko nebeneinander saßen und wie sehr die eine der anderen glich. Auch, dass Aoko vor Sorge fast um kam war etwas, das sie mit Ran gemein hatte.

Aoko hatte Tränen in den Augen, hielt sie aber zurück. Sie zerbrach sich den Kopf über mögliche Szenarien, weshalb Kaito nicht aufgetaucht war, hoffte inständig, dass es an seiner Unzuverlässigkeit lag. Wusste insgeheim aber genau, dass Kaito ihr Treffen niemals vergessen hätte.

'Aoko-chan, ruf doch einfach nochmal bei ihm zu hause an', schlug Kazuha ihr vor. Vorhin war niemand an das Telefon gegangen. Doch mittlerweile war vielleicht jemand daheim. Obwohl Aoko wusste, dass Kaitos Mutter häufiger außer Haus war, als dass man sie dort antreffen würde, wählte sie ein weiteres Mal die Nummer. Ihre Hände zitterten ein wenig, was sie dazu zwang, das Tempo beim Wählen etwas zu zügeln.

Der Platzregen prasselte auf das Überdach und die Bahnschienen. Die Leute quetschten sich immer enger zusammen. Überall hörte man Gemurmel, telefonierende Menschen und es roch nach Schweiß. Doch all das war den Vieren derzeit egal.

Es dachte so oder so momentan niemand daran, dass sie ursprünglich hatten in den Vergnügungspark gehen wollen.

Aoko hörte es am anderen Ende der Leitung tuten. Und tatsächlich - auf einmal nahm jemand ab. "Kuroba?"

"Kuroba-San? Ich bin es, Aoko!" "Aoko-chan! Na dich hab ich ja ewig nicht gesehen, wie geht es dir?" Die Frau am anderen Ende der Leitung klang ganz normal, ohne Besorgnis. Aoko war etwas erleichtert.

"Ist Kaito daheim?". fragte sie dennoch. "Kaito?", hörte sie Kuroba-San antworten, "Nein, der hat sich vorhin auf den Weg gemacht. Er meinte, ihr wolltet euch heute um elf Uhr im Planetarium treffen."

Aoko wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Ob sie sauer oder erleichtert sein sollte. Natürlich waren sie ursprünglich am Planetarium verabredet gewesen. Aber um neun Uhr. Außerdem war er gestern dabei gewesen, als sie diesen Plan geändert hatten. Als sie gemeinsam beschlossen hatten, mit Ran und Co in das Tropical Land zu gehen. So ein Riesenidiot. Soll er doch allein im Planetarium versauern und weinerlich verkümmern. Sie lachte. "Ach so, na dann ist ja gut!", klärte sie Chikage auf. "Dankeschön und bis bald." Aoko legte auf. Seufzte. "So!", grinste sie den anderen entgegen. "Dann können wir ja los ins Tropical Land!"

Sie erntete böse Blicke. Das Wetter war noch immer katastrophal.

Ran war zwar erleichtert, dass sich Aokos Problem gelöst hatte, doch sie wusste noch immer nicht, wo Conan blieb.

"Sag mal, Ran," begann Heiji, wurde aber von ihr unterbrochen. "Ich weiß es nicht.", meinte sie. "Hm?" entgegnete er ihr etwas verdutzt. "Ich weiß nicht, wo Conan-kun ist. Das ist es doch, was du wissen willst, oder?"
 

Ein paar Kilometer weiter weg ging Chikage in ihrem Wohnzimmer auf und ab. Ihr Sohn war gestern nicht nach Hause gekommen. Und heute war er anscheinend nicht zu einer Verabredung gegangen, auf die er sich so sehr gefreut hatte. Jii hatte ihr am Abend vorher noch von seinen neuen Bekanntschaften erzählt. Sonst war Kaito immer sehr zurückhaltend, was neue Bekanntschaften anging und Freunde hatte er auch nicht unbedingt viele. Daher waren sie und Jii so begeistert gewesen über seinen Trip.

Doch seitdem er gestern mit Aoko Schlittschuh laufen wollte, hatte sie von ihm nichts mehr gehört. Und dann dieser Unheil verheißende Anruf von Aoko, bei dem sie versuchen musste, Aokos Sorgen zu besänftigen, ihre eigenen dabei jedoch noch mehr wuchsen. Etwas war faul. Und sie fürchtete, es könnte mit Kaitos zweiter Identität zusammen hängen. Sie entschloss sich, dem nachzugehen. Sie bahnte sich den Weg in das Zimmer ihres Sohnes und verschwand hinter dem Bild ihres verstorbenen Mannes.
 

"Ich weiß nichts über den Fall, Mouri-kun.", versuchte Inspektor Megure seinem ehemaligen Kollegen klar zu machen. "An dem Fall sitzt Nishikawa dran, ich hab damit nichts am Hut."

"Dann geben Sie mir doch die Nummer von diesem Nishikawa. Von dem habe ich übrigens noch nie gehört. Ist das ein neuer Kollege?", hakte Kogoro nach, etwas enttäuscht darüber, dass er wohl in diesem Fall nicht mit Megure zusammen arbeiten würde. "Ja", antwortete dieser, " Hat unser Chef uns heute früh vorgestellt. Und dann wird er gleich für so einen großen Fall eingeteilt, das hat uns alle ein wenig gewundert. Wenn du kurz Zeit hast, such ich mal eben die Nummer von ihm raus."
 

So unglaubwürdig es auch klang, so irreal er es auch fand - er war sich sicher - Kaito war Kaitou KID. Sie mussten eine Person sein.

Auch, wenn Kaito im selben Alter war wie eigentlich er selbst und auch, wenn er ein Idiot war. Es musste stimmen. Er versuchte, sich Kaito als KID vorzustellen, wurde aber unterbrochen, als die Tür aufgeschlossen wurde. Bei dem Gedanken an KID hatte er ganz verdrängt, wo er sich befand. Und auch die Gefahr, in der er und Kaito sich befanden. Wo sie ihn wohl hin gebracht hatten? Er glaubte nicht, dass sie sich ihm schon entledigt hätten. Na, jedenfalls öffnete sich die Tür und obwohl es draußen bewölkt war, strömte nun etwas mehr Licht zusammen mit einer noch kälteren Luft hinein. Conan hustete. Sein Hals kratzte fürchterlich.

Im Rahmen stand Whiskey, die unter einem aufgeklappten Regenschirm versuchte, trocken zu bleiben.

Weil alles zusammen kommen möchte

Kleine Anmerkung meinerseits:

Sry, dass alles so lang dauert. Mein Pc wurde neu formatiert und leider befand sich in einem der gelöschten Ordner die gesamte Planung dieser FF zusammen mit dem eigentlichen 11. Kapitel. Habs neu geschrieben, weil mich eine sehr nette Person dazu ermutigt hat X3~ thx for reading und so
 

Alles, was er sah war schwarz. Alles, was er spürte war Kälte. Sein Körper war steif und gleichzeitig war es, als wirkte die

doppelte Schwerkraft auf ihn ein.

Das Tinitusartige Fiepen verwandelte sich langsam in ein gleichmäßiges Piepen. Er traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Er

versuchte, sich an den Kopf zu fassen, um das Dröhnen zu hemmen. Doch seine Glieder reagierten nicht. Gelähmt lag er dort und

wunderte sich, wo er sich befinden mochte.

Nach und nach wurden ihm die Geschehnisse der letzten Stunden wieder bewusst. Alles schien ihm wie ein Traum. Er war sich

nicht sicher, ob es so geschehen war, wie es ihm gerade im Kopf wieder vor Augen abspielte. War er tatsächlich angeschossen

worden?
 

Kogoro betrat das Kriminalamt. Er richtete seine Krawatte und bewegte sich entschlossenen Schrittes Richtung Rezeption, an

welcher er herzlichst begrüßt wurde. "Mouri-san, Willkommen!", strahlte ihm die junge attraktive Polizistin entgegen, "Wollen

Sie zu Inspektor Megure? Haben Sie einen Termin?"

"Leider nein," er strich sich verführerischst durch sein Haar, "Ich suche den Inspektor Ishikawa."

Die Rezeptionistin deutete ihm, kurz zu warten und tätigte einen Anruf in die dritte Étage, um zu erfahren, dass der

Inspektor im Außendienst war. Den Hörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt notierte sie eine Adresse. "Harumidori 16,

Kachidoki, okay, verstanden, ich werde es weitergeben. Dankeschön." Sie legte auf und übergab Kogoro die Notiz. Auch, wenn

diesem nicht danach war, bei dem Mistwetter auf der Straße zu ermitteln, nahm er den Zettel entgegen und bedankte sich mit

einer Einladung zum Abendessen, welche jedoch dankend abgelehnt wurde.
 

Auch im Beikaviertel hatten sich die vier Jugendlichen wegen des Regens wieder in die Detektei zurück gezogen. Ran, welche

vergeblich gehofft hatte, Conan hier irgendwo anzufinden, brachte ihren Freunden Tee und Kekse. Sie versuchte, ihre

Enttäuschung zu verbergen. Auch Aoko war unruhig. sie hatte erneut versucht, Kaito zu erreichen und war nicht zu ihm

durchgedrungen. Ob er sein Handy vergessen hatte? Sie konnte sich nur schwer vorstellen, dass er immer noch vor dem

Planetarium stand und auf sie wartete.

Kazuha und Heiji fühlten sich beide fehl am Platz. Kazuha, weil alle anderen tief in Gedanken schienen und Heiji, weil er der

einzige Kerl im Raum war. Er entdeckte die Zeitung auf dem Tisch und schnappte sie sich sofort. Einen der Artikel hatte

jemand rot angemarkert. Als Heiji ihn sich genauer durchlas, stellten sich seine Nackenhaare auf. Es war der Artikel über den

Anruf, den ein Junge während seiner eigenen Entführung bei der Polizei gemacht hatte. Ihm schwante Böses. Er kannte eine

gewisse Person sehr gut, von der er sich sicher war, dass sie in den Fall verwickelt war. Unbemerkt von den anderen riss er

sich die Ecke von der Zeitung ab und steckte sie in seine Hosentasche. Kudo würde ihn umbringen, wenn Ran davon erführe.

Er gab den anderen vor, eine Sms von Conan bekommen zu haben, welcher seine Hilfe brauchte und machte sich auf den Weg zu

Professor Agasa. Der war schließlich immer derjenige, der am besten Bescheid wusste.
 

Viele Kilometer weiter erwachte Conan erneut an einem ihm unbekannten Ort. An dem Ruckeln und den gleichmäßigen

Motogeräuschen stellte er fest, dass er sich in einem fahrenden Auto auf dem Highway befinden musste. Womit er diesmal

betäubt worden war, konnte und wollte er sich gar nicht vorstellen. Ob sein Kinderkörper noch weitere Dosen vertragen würde?

Ihm war schlecht. Speiübel. Eigentlich war er ganz froh darüber, nicht nach draußen sehen zu können und die Bäume, oder was

auch immer an sich vorbeirasen sehen zu müssen. Andererseits wollte er schon gerne mehr wissen.

Warum zum Beispiel verfrachteten sie ihn schon wieder? Und wohin? Wer befand sich noch in diesem Auto? Und wo war Kuroba?

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als der Wagen um eine Kurve zu fahren schien und er an die Wand geschleudert wurde.

Da fiel seine Aufmerksamkeit auf einen kleinen Gegenstand und seiner Hand, der sich in einer Rinne befand. Den musste hier

jemand verloren haben. Wer hätte gedacht, dass die Organisation sich solche Fehler erlaubt?

Oder war es eine Falle? Ob es nun Glück war oder Tücke, er würde es heraus finden müssen.
 

"Jii-San! Komm doch herein." Chikage deutete ihrem alten Bekannten den Weg in das Wohnzimmer. Für ihre Verhältnisse, musste

er sich eingestehen, sah sie ziemlich fertig aus. Sie musste die letzten Stunden über viel nachgedacht haben.

Ihre Augen waren umringt von Falten und Augenringen. Ihre Finger zitterten unauffällig und sie schien Mühe zu haben, ihre

Knie nicht nachgeben zu lassen. Doch sie riss sich zusammen, bewahrte die Ruhe.

Bemitleidend betrachtete der ältere Herr sie.

Sie musste große Panik haben, ihr letztes Familienmitglied aus demselben dummen Grund an vielleicht sogar dieselben Leute zu

verlieren, wie ihren einst so sehr geliebten Ehemann.

Sie setzte sich Jii gegenüber auf den Sessel.

"Also," begann sie, unruhig zwischen Uhr, Tür und Jii hin und her schauend, " Hast du eine Idee, wo Kaito sein könnte? Hat er

dir irgendetwas davon erzählt, wo er hin wollte?" Er schüttelte den Kopf.

"Ich kann dir lediglich sagen, wie seine Pläne bis gestern abend aussahen. Was er vor hatte, ehe er nicht zu unserem

vereinbarten Treffpunkt kam."

Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein junger Meister in Schwierigkeiten steckte. Bisher war er immer gut zurecht

gekommen. Und wenn es nicht so war, war Jii der erste, den er kontaktiert hatte.

Touichi-sama würde sich vermutlich im Grabe umdrehen, wenn dem jungen Herren etwas passiert war. Jii mochte es sich gar nicht

ausdenken.

"Er war unterwegs, um einem Jungen etwas zu überreichen. Du weißt schon, dem kleinen Detektiven, der ihm immer soviele

Probleme bereitet hat. Um 19 Uhr war er mit ihm im Haido-City Hotel verabredet. 10 Minuten mit dem kleinen Kerl, eine halbe

Stunde, um vom Dach herunter zu kommen und nochmal 20 Minuten Fußweg bis zu unserem Treffpunkt. Seine letzte Meldung habe ich

bekommen, als er sich auf der Meijidori befand, auf Höhe des Mall-Parkplatzes, eine Viertelstunde, bevor er mit mir verabredet war."

"Das heißt, es muss irgendwas zwischen der Meijidori und eurem Treffpunkt vorgefallen sein. Wo hast du denn auf ihn gewartet?"

"Ich stand mit meinem Wagen vor dem Postbürogebäude. Bis zum Krankenhaus hatte ich freie Sicht. Das heißt, wenn die belebten Straßen abgezogen werden, gibt es drei Gassen, in denen etwas passiert sein könnte." Als er nach dieser Überlegung aufsah, war Chikage schon längst aufgestanden und bestieg die Treppe.
 

Auch im Beika-Viertel ging gerade ein Mädchen die Treppen hoch. Wesentlich unenthusiastischer nahm sie Stufe für Stufe. Sie war müde von ihren Forschungsarbeiten. Müde aber auch froh über den Erfolg, den sie seit langer Zeit endlich mal wieder hatte. Zwar waren ihr heute 4 Ratten weg gestorben, jedoch gab es nun Aussicht auf ein Gegengift, das unvorrausschaubar lange anhalten würde. Es fehlten nur noch ein paar Tage, vielleicht auch Wochen, bis es soweit sein würde.

Andererseits war das Mädchen auch ein wenig traurig über die Auswirkungen. Sie würde die Person verlieren, mit der sie sich am besten verstand. Außerdem wäre, wenn Kudo-kun seinen Körper zurück erlangen würde, noch lange nicht das Problem gelöst, dass die Organisation nach seinem und anderen Leben trachten würde, sollte sie von seinem Überleben erfahren. Und sie selber war sich noch längst nicht sicher, ob sie wirklich nicht an dem Gegengift interessiert war.

Als sie die Tür zum Wohnraum öffnete, kam ihr sofort der Professor mit einem Teller Keksen entgegen und bat ihr welche an. Sie lehnte wortlos ab. Was ihn jedoch verblüffte war, dass sie dabei erschöpft lächelte. Sie wollte ihm gerade von Ihren heutigen Laborergebnissen berichten, als es an der Tür klingelte.

"Hattori-kun!", begrüßte der Professor den jungen Detektiven, immer noch die Kekse in der Hand haltend. "Was tust du denn hier?"

Japsend bahnte Heiji sich seinen Weg durch den Eingang und stürmte ins Wohnzimmer, ließ alle Rolladen hinunter und suchte den Raum nach Wanzen ab. Seine Arbeit getan, ließ er sich erschöpft auf die Couch fallen und stüzte sein Gesicht in die Hände. Ohne ihn anzusehen, überreichte er dem Professor den Artikel. Agasa las ihn vor. Und im Raum wurde es still. Lediglich Heijis beim Rennen schwer gewordene Atmen blieb vernehmbar.

"Das ist ja mal wieder typisch," bemerkte Haibara zynisch. "Wenn ich mich recht entsinne," begann der Professor nun in einem sehr besorgt nachdenklichem Ton, "wollte er sich gestern noch mit dem Meisterdieb 1412 treffen." Er schluckte.

"Meint ihr, KID hat...?" Doch die anderen beiden verneinten. "Auch wenn er ein Krimineller ist, KID würde so etwas nicht tun," widersprach ihm Haibara. Heiji fuhr fort: "Die Frage ist, ob KID da überhaupt mit drin hängt, und was er mit der ganzen Sache zu tun hat. Wer sind die Entführer? Und auch wenn es unwarscheinlich ist – sollte es sich bei dem Kind hier nicht um Kudo handeln – warum ist Kudo dann verschwunden und nicht auffindbar?"

"Seit wann ist Kudo-kun denn schon weg?"

"Laut dem, was Mori-san uns erzählt hat, wollte er gestern abend mit dem Professor ein neues Videospiel ausprobieren und ist dann nicht mehr nach Hause gekommen. Wenn er aber nicht hier war, sondern mit Kaitou KID unterwegs, dann ist er wohl entweder davor oder danach verschwunden. Weißt du, wo er sich mit KID treffen wollte?"

Haibara holte ihr Handy raus und checkte ihre SMS. "Er hatte es mir geschrieben. Ansonsten haben wir für den Fall der Fälle einmal einen Sensor in sein Handy eingebaut. Damit können wir es tracken, sobald es angeschaltet ist. Bis der Computer die Daten berechnet hat, kann es aber eine Weile dauern. Und selbst dann ist nicht sicher, ob es sich um die Position handelt, in der sich das Handy derzeit befindet, oder ob es der Ort ist, an dem es ausgeschaltet wurde." Dass sie aufhörte, an ihrem Handy rumzutippen, ließ darauf schließen, dass sie besagte SMS gefunden hatte.

"Haido-City Hotel. Gestern abend um 19 Uhr auf dem Dach." Sie hatte Angst.

Hatte man ihn entdeckt? Handelte es sich hier um die Organisation? Oder war es nur irgendein zweitklassiger Verbrecher, an den Kudo-kun sich mal wieder zu penetrant rangehängt hatte? Waren sie eventuell alle in Gefahr? Der Professor, die Kinder, Mori-San, Hattori-kun und sie selbst? Sie mochte es sich gar nicht vorstellen, wie die nächsten Stunden, Tage oder Jahre aussehen könnten. Sie hatte doch gewusst, dass es noch nicht soweit war für das Gegenmittel um fertig zu werden. Erst würden sie die Organisation ausrotten müssen, was definitiv unmöglich war. Eine Panik breitete sich in ihr aus, die ihr das Gefühl gab, in der nächsten Sekunde zu zerschmelzen. Es würde nie ein Ende nehmen.

"Haibara-san." Heiji legte seine Hände auf ihre Schultern und versuchte, sie ein wenig zu beruhigen. "Bitte, versuch die Lage seines Handys herauszufinden. Ich werde mich auf den Weg zum Hotel machen und sehen, ob sich dort etwas herausfinden lässt."
 

Conan hatte es inzwischen geschafft, die Kabelbinder durchzuschmoren. Nun war er mehr oder minder frei. Die paar Lichtquellen, die durch einen Spalt von vorn herein drangen, reichten nicht aus, um sich umzusehen. Er wäre längst geflohen, wäre da nicht die Neugierde gewesen, wo sie hinfuhren. Und er sorgte sich um KID, von dem er noch immer nicht wusste, wo er war. Ob er überhaupt noch am Leben war. Würden sie ihn zu ihm bringen? Oder brachten sie ihn gerade von ihm weg? Er musste sich nun langsam klar werden, ob er weiterhin Geisel spielen oder nicht doch lieber aus dem fahrenden Auto springen sollte, welches nämlich immer langsamer wurde. Sie schienen ihre Destination demnächst zu erreichen. Er gab sich einen Ruck und setzte alles auf eine Karte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (16)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Carnivoria
2013-01-13T21:26:22+00:00 13.01.2013 22:26
Hier ist also das Ende? Eigentlich sehr schade..
Ich habe mir das Ganze mal durch gelesen und muss sagen, dass es mich trotz kleiner Fehler ziemlich gefesselt hat. Ich finde es wirklich sehr schade, dass du die Fanfiction einfach abgebrochen hast..

Von:  Aoiyuki
2011-08-21T21:36:23+00:00 21.08.2011 23:36
Huhu :D
Danke übrigens fürs Erwähnen ^///^
Finde cool, dass du das Kapitel jetzt hochgestellt hast. Hm... mal sehen, was Conan jetzt macht. Frage mich vor allem, wie's dem armen KID geht. Und arme Ai.. nur sie hat recht, sie alle könnten wirklich in Gefahr sein. Mal sehen, ob sich ihre Angst bewahrheiten wird oder nicht..

LG
Von:  Aoiyuki
2011-08-18T13:16:00+00:00 18.08.2011 15:16
Tolle FF <3
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung =D
Von:  LlunaKudo
2010-11-30T16:43:21+00:00 30.11.2010 17:43
Wow *o*
Ich hab die FF erst vorhin entdeckt und konnte mit dem lesen nicht aufhören, bis ich durch war ö_ö
Total cool ^o^ Und wirklich spannend!!!
Hoffentlich gehts bald weiter, freu mich auf die Fortsetzung <33
Von:  Yuzuru-pan
2010-11-25T02:28:08+00:00 25.11.2010 03:28
AWWWWW ein neues Kapi! ^o^ Und ich dumbatzen habe es noch nichtmal bermerkt. ^-^°

Du hast es wieder so toll geschrieben, da konnte ich wieder so richtig mitfühlen. Mir haben Kaito´s Mutter und Aoko richtig leid getahn und das seine Mutter auch noch extra gelogen hat, nur damit Aoko sich keine Sorgen mehr macht, obwohl sie sich selbst Sorgen macht. Wo haben die Kaito nur hingebracht? Hoffendlich geht es ihn gut.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Von:  BakaThief
2010-11-22T06:11:12+00:00 22.11.2010 07:11
Fertig xD
Hab heute morgen Zeit gehabt xD
Wieder toll geschrieben X3 ich mag's wie du die Umgebung beschreibst :3 mal sehen was jetzt mit Conan und kaito passiert >3
Von:  dinosparkle
2010-11-21T18:25:15+00:00 21.11.2010 19:25
YAAAAAAAAAAAAAY!!! ein neues kappi! ^^
hoffentlich geht das gut mit kaito......... Q_Q
freu mich schon auf das nächste kapitel! x333
lg-Umi
Von:  BakaThief
2010-09-25T10:18:05+00:00 25.09.2010 12:18
So, jetzt hab ich sie endlich durch xD
das letzten Kapitel hatte ich noch nicht auf ebook *hust* xD sonst hätte ich es gestern noch geschafft xD würd ja gern erfahren wo Kaito jetzt steckt o_o° Hast aber alles echt super geschrieben ^-^b und die Story gefällt mir auch sehr x)
Von:  Yuzuru-pan
2010-09-19T23:14:44+00:00 20.09.2010 01:14
Es wird immer Spannender, da kann man sich schon garnicht mehr losreißen.
Da tun mir Ran und die anderen Leid, da haben sie sich verabredet um in den Themenpark zu gehen und Kaito und Conan kommen nicht, denn sie sind ja quasi entfürt worden. Ich hoffe doch, dass Heiji´s Albtraum nicht war wird. Auweier daran will ich garnicht erst denken.*schauder* Und was wird aus Conan und Kaito werden? Freu mich schon auf das nächste Kapitel. ^-^

Sorry, dass ich erst jetzt ein Kommentar schreiben konnte, aber ich hatte einfach keine Zeit meh für Animexx gefunden. ^-^° Aber jetzt werde ich wieder Zeit dafür haben. ^-~
Von:  Shi-no-Tenshi
2010-09-18T16:19:19+00:00 18.09.2010 18:19
wahhh!! spannend *fangirlschrei* ich freu mich jez schon auf dein nächstes kapi und hoffe dass es so bald wie möglich drausen ist :D

P.S dein schreibstil ist echt toll. wunderbar zum lesen. mach weiter so

SuiTennousei


Zurück