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Mein Butler, mein Geliebter

Sebastian x Ciel
von

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Das ersehnte Geständnis!

Die Uhr schlug bereits den zehnten Gong, weswegen Ciel kurz aufblickte, um die nun aktuelle Uhrzeit zu studieren. Wie lange saß er nun schon hier im Sessel und sinnierte vor sich hin? Er wusste es nicht und stützte seinen Kopf erneut auf seine linke Handfläche, während seine blauen Seen in die lodernden Flammen blickten. Sein Gemüt hatte sich mittlerweile beruhigt, Dank seines Vertrauten, dessen beruhigende Stimme immer wieder in seinen Gedanken auftauchte. "Du bist nicht allein, Ciel. Ich werde bis zu deinem Lebensende bei dir bleiben". Ja, so oft hatte Sebastian ihm diese Worte ins Ohr geflüstert und dennoch drängten sich ihm erneute Fragen auf, auf welche er noch immer keine brauchbaren Antworten zu finden vermochte.
 

Ein zaghaftes Klopfen an der Tür störte seine Gedankengänge, ehe er ein leises 'Herein' murmelte. Die Tür öffnete sich und sein Butler betrat das Zimmer, lief die wenigen Meter zum Sessel rüber und stellte schließlich ein Tablett auf einem kleinen Beistelltisch ab. Frischen Tee und ein paar Kekse konnte Ciel erkennen, als er zum Tablett schielte, ehe er wieder zum Feuer im Kamin blickte. Woher kam nur diese Lustlosigkeit? Wieso hatte er einfach das Gefühl, dass sein bisheriges Leben so sinnlos erschien? Was fehlte ihm, um das wahrhaftige Glück zu erleben? Dieses Wort klang in seinen Ohren so fremd und auch, wenn er die Bedeutung dieses Wortes erklären konnte, so hatte er dieses Gefühl bisher nur in seiner Kindheit erfahren. Ja, in seiner Kindheit, als seine Eltern noch für ihn da gewesen waren.
 

"Junger Herr... Entschuldige... Ich vergaß, dass ich dich beim Vornamen ansprechen soll". Unruhig kratzte sich Sebastian am Hinterkopf, ließ jedoch seine Hand sinken, als die blauen Seen zu ihm aufblickten und erneut einen fragenden Eindruck auf ihm machten. "Kann ich noch etwas für dich tun?" folgte ein weiterer Satz des Älteren, ehe er sich leicht vorbeugte und seine Hand auf Ciel's Kopf legte. Fast schon behutsamen glitten seine Finger durch das weiche Haar, welches er in der letzten Nacht hatte erfühlen können, ehe er bei der Wange hielt und seinen jungen Herren ein liebevolles Lächeln schenkte.
 

"Nein... Ich würde mir nur gern die Beine vertreten" erwiderte Ciel nach längerer Überlegung und blickte zum Fenster. Die düsteren Wolken waren weiter gezogen und somit kam der volle Mond und auch die klaren Sterne zum Vorschein, welche hell am Himmelszelt leuchteten. Zu gerne mochte er nun für einige Minuten in den Garten gehen, sich dort auf eine Bank setzen und einfach seinen Blick gen Himmel lenken, nur um für einige Minuten den sanften und dennoch kalten Wind zu spüren.
 

"Dann sollte ich dich wohl warm einkleiden" lächelte Sebastian und hielt seine Hand auffordernd hin, welche nach wenigen Sekunden ergriffen wurde. Zusammen gingen sie im gemächlichen Schritt zum Schlafgemach, während Sebastian seinen Gedanken freien Lauf ließ. In den letzten Stunden hatte er sich so lange um seinen jungen Herren gekümmert, immer wieder zu ihm gesagt, dass er ihn niemals alleine lassen würde und nun hatte sich Ciel's Gemüt beruhigt. Jedoch war sein junger Herr sehr still geworden, wirkte wieder so in sich gekehrt und schien noch immer mit seiner Entscheidung kämpfen zu müssen. Ja, der junge Graf hatte eine schwierige Entscheidung getroffen, auf welche Sebastian sehr stolz war.
 

Rasch wurde dem jungen Mann einen warmen Pullover angezogen, dazu einen warmen Mantel und zum Schluss einen Schal umgebunden, damit er sich bei der eisigen Kälte keine Erkältung holte. Sebastian selbst zog sich seinen schwarzen Mantel über, welchen Grell noch vor einigen Stunden getragen hatte und blickte nochmals prüfend zum Jüngeren. Gut, er hatte nichts vergessen und somit verließen sie das Schlafgemach und schritten langsam den Gang hinunter, ehe sie die große Lobby betraten.
 

Bei den Stufen nahm Sebastian seinen jungen Herren bei der Hand, so wie er es immer tat, um Ciel sicher die Treppe hinunter zu führen. Die große massiv aussehende Tür wurde von dem Butler geöffnete, ehe ihm die kühle Nachtluft entgegen schlug. Ciel verengte seine Augen kaum merklich, während er ins Freie trat und sich im Garten umblickte. "Magst du den Winter, Sebastian?" wollte er von seinem Vertrauten wissen, denn ihm war in den letzten Stunden aufgefallen, dass er sehr wenig über seinen treuen Butler wusste. Er wollte mehr von Sebastian wissen, da er scheinbar auch nicht von seiner Seite weichen mochte. Natürlich waren ihm die Gründe noch immer unbekannt, aber er würde schon noch hinter dieses mysteriöse Geheimnis kommen. Irgendwie, denn er würde nicht aufgeben.
 

Der Ältere trat die wenigen Stufen hinunter, während er sich nun ebenfalls in dem beschneiten Garten umsah. Ob er den Winter mochte? Nun ja, ein Freund von der Kälte war er sicherlich nicht, aber vielleicht konnte er seinem jungen Herren erklären, warum er den Sommer lieber begrüßte. "Ich komme aus der Hölle, Ciel. Dort existiert keine Kälte und deswegen begrüße ich lieber den Sommer". Ciel nickte leicht, auch wenn er ein wenig verunsichert war. Mit langsamen Schritten ging er einen Weg entlang, welchen er nur spärlich durch das Mondlicht erkennen konnte, ehe er die, vom Schnee bedeckte, Bank sehen konnte. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich hier ein wenig zu setzen, aber von dieser Vorstellung konnte er sich wohl nun verabschieden.
 

Sebastian bemerkte den leicht enttäuschten Gesichtsausdruck, weswegen er mit seinen Händen die Hälfte der Bank mit seinen Händen vom Schnee befreite und sich schließlich auf den nassen Untergrund setzte. Durch den Mantel spürte er die Kälte nicht wirklich und streckte erneut seine Hand nach Ciel aus. Nach kurzer Überlegung wurde seine Hand ergriffen, ehe sich der junge Herr auf seinem Schoß setzte und sich gegen seine Brust lehnte. Ein leises Seufzen entwich dem Jüngeren, dessen Augen nun zu den Sternen aufblickten.
 

"Wenn es die Hölle gibt, dann existiert doch auch der Teufel, nicht wahr?". Ciel wusste nicht so genau, warum er ausgerechnet solche Fragen stellte, aber ein wenig mochte er schon gern wissen. Er saß hier auf dem Schoß eines Dämonen, also konnte Sebastian ihm bestimmt diese Frage beantworten, oder? Man sagte, es existiere ein Gott und wenn es einen Gott gab, obwohl der junge Graf nicht wirklich religiös war, musste es doch auch einen Teufel geben, oder?
 

"Nein... Wir Dämonen herrschen über die Hölle und verschlingen die Seelen derer, die sehr viel Leid über die Welt gebracht haben. Der Teufel ist nur ein Begriff der Menschen, um das absolute Böse zu symbolisieren. Das Böse in dem Herzen eines Menschen" erwiderte Sebastian leise, fast gehaucht, während er seine Arme vorsichtig um den Jungen auf seinem Schoß legte. Sein junger Herr war ziemlich neugierig, aber irgendwie wirkte es befreiend, mit ihm über solche belanglosen Themen zu reden. Außerdem schien Ciel langsam wieder zu sich selbst zu finden und wenn er durch dieses Gespräch erreichen konnte, dass der junge Graf seine Schweigsamkeit ablegte, würde er sich noch über Stunden mit ihm unterhalten.
 

Ciel drehte seinen Kopf, setzte sich seitlich und sah seinen Butler lange in die Augen. Das Böse in den Herzen der Menschen? Ja, selbst der junge Herr trug eine böse Seite in sich, welche in der Vergangenheit oftmals zum Vorschein gekommen war. Er war sogar über Leichen gegangen, nur um seine Eltern zu rächen. Die Stimme des Älteren holte ihn jedoch aus seinen Erinnerungen und so lauschte er den leisen Worten, welche nahe an seinem Ohr erklangen. "Das Böse kann jedoch nicht ohne das Gute existieren, so wie der Schatten nicht ohne das Licht existieren kann. Es wird immer zwei Seiten geben, auch wenn manche Menschen den festen Glauben haben, dass die Welt irgendwann den absoluten Frieden finden wird".
 

"Ich weiß..." murmelte Ciel leise und kuschelte sich enger an die Brust des Älteren, da er allmählich bemerkte, wie kalt es inzwischen war. Es war schon seltsam, dass er sich gerade mit Sebastian über solche Themen unterhielt, aber mit wem hätte er denn sonst darüber reden sollen? Er teilte die Ansichten des Schwarzhaarigen, denn Ciel selbst wusste, dass der Weltfrieden niemals eintreffen würde. Dafür gab es zuviel Schlechtes auf der Welt, oder etwa nicht? Idealismus war sowieso noch nie seine Stärke gewesen.
 

Sebastian ließ seinen Kopf ein wenig sinken, ehe er die Schulter des Jüngeren unter seinem Kinn spüren konnte, während er mit seinen Augen dessen Befinden erkundete. Ciel fror ein wenig, denn das beständige Zittern blieb ihm nicht verborgen, weswegen er seine Arme noch enger um den zierlichen Körper schlang. Warum roch dieses zarte Geschöpft in seinen Armen nur so gut? Er wollte ihn endlich berühren, ihn küssen und ihm sagen, dass er mehr für den sonst so gelassenen Butler war.
 

"Sebastian... Ich... Würdest du einen Kuss zulassen, obwohl du diese Person nicht liebst?". Eine Frage, welche Ciel schon seit einigen Stunden belastete. Zwar wechselte er nun wirklich überhastet das Thema, aber er brauchte einfach eine ehrliche Antwort. Sebastian würde ihm diese ehrliche Antwort geben, auch wenn er bereits ahnte, was sein Butler vermutlich sagen würde.
 

"Es geht um Lady Elizabeth und dich, nicht wahr? Wollte sie dich küssen?". Ein leichtes Nicken war Ciel's Antwort, ehe er den warmen Atem an seinem Ohr wahrnehmen konnte. Warum spürte er schon wieder diese Gänsehaut auf seinen Armen? Wieso fühlte er sich immer so geborgen in Sebastian's Nähe? Brauchte er diese Geborgenheit wirklich so sehr? Konnte er ohne diese Gefühle nicht länger leben, obwohl ein Dämon diese Gefühlsregungen in ihm verursachte?
 

"Erinnere dich an meine Worte von letzter Nacht und dann kennst du meine Antwort" murmelte Sebastian leise, während er seine Augen schloss und den Moment der Ruhe genoss. Der Jüngere nickte leicht, ehe er wieder zu den Sternen aufblickte, dessen Funkeln ihn unsagbar beruhigten. Ja, diese Antwort hatte er erwartet und Sebastian enttäuschte ihn auch nie. Warum? Manchmal hatte er sogar das Gefühl, als verstünden sie sich blind. Blindes Vertrauen zu einem Dämon, obwohl er noch vor Jahren seine Seele ins Visier genommen hatte. Warum dieser Sinneswandel? Verdammt, der Jüngere ertrug diese Wissenslücke langsam nicht mehr.
 

"Kannst du die Liebe mit Worten beschreiben? Ich möchte wissen, wie sich dieses Gefühl anfühlt...". Der Ältere neigte seinen Kopf ein wenig, während er seine Hand über Ciel's Wange gleiten ließ. Wie erklärte man die Liebe? Er war zwar schon sehr lange verliebt und er sehnte sich auch mit jeder Faser seines Körpers nach dem jungen Grafen, aber dieses Gefühl zu umschreiben war sicherlich nicht einfach. Dennoch würde er es versuchen, denn Ciel hatte ihm darum gebeten.
 

"Du bekommst weiche Knie, wenn du die Person siehst. Manchmal wirst du rot um die Nase, weil du dir gewisse Dinge vorstellst, sei es auch nur ein unbedeutender Kuss. Dein Bauch kribbelt angenehm, wenn dir diese Person ein kleines Lächeln schenkt und bei jeder noch so kleinsten Berührung erzitterst du...". Hoffentlich hatte er seine Gefühle, die er natürlich jeden Tag bei Ciel empfand, richtig beschrieben. Er war kein Poet und auch kein Dichter, weswegen er sich so unsicher war.
 

Der Jüngere lächelte leicht, während er seine Stirn zur Schulter des Älteren sinken ließ und ein leises Seufzen ausstieß. Sein Butler war wirklich bis über beide Ohren verliebt und die Art, wie er ihm gerade die Gefühle erklärt hatte, erwärmte sein Herz doch ein wenig. Wer wohl diese geheimnisvolle Person war? War sie ein hübscher Mensch? Bestimmt, denn Sebastian selbst war auch ein hübsches Wesen. Ein hübsches Wesen, welches auch nur geliebt werden wollte.
 

"Hast du dieser Person deine Gefühle gestanden?". Bestimmt, sonst wäre Sebastian sicherlich nicht mehr bei ihm, oder? Vermutlich traf er sich heimlich mit ihr oder ihm, wenn er nachts schlief, oder? Das leise 'Nein' ließ Ciel jedoch wieder aufsehen, verwundert und verwirrt, da er nicht verstehen konnte, warum sein Vertrauter diese Gefühle verschwieg. Er verschwieg ihm so viele Dinge und so langsam hatte er das Gefühl, als würde er sich im Kreis drehen. Irgendwas hatte er doch übersehen, oder? Ein kleiner Hinweis, warum Sebastian bei ihm blieb und warum er seine Gefühle verheimlichte.
 

"Warum? Hast du Angst vor einer Zurückweisung?". Nun war es Sebastian, dessen Kopf ein zaghaftes Nicken andeutete, ehe er sein Gesicht auf die Schulter des Jüngeren lehnte. Dieses Gespräch fiel ihm so unsagbar schwer, doch als er die Hände um sein Gesicht spürte, stieß er einen leisen Laut des Wohlgefallens aus. Zwei blaue Augen sahen ihn noch immer verwundert an, nachdem sein Gesicht angehoben wurde, ehe der Schwarzhaarige seinen jungen Herren mit der Hand durchs Haar strich und schließlich seinen Blick senkte.
 

"Ein Dämon verliebt sich nur ein einziges Mal, Ciel. Es ist nicht ganz so einfach, wie du dir das vorstellst und... Ich wünschte, ich könnte, aber... Es ist das erste Mal, dass ich so etwas wie Angst erfahre. Ein Dämon zeigt nie Angst, spürt nie Angst und trotzdem ist es so. Ich habe Angst, dass meine Gefühle verachtet werden". Irrte sich Ciel, oder horchte er da wirklich Verzweifelung aus der Stimme des Älteren? Ein Dämon verliebte sich nur einmal? Wie furchtbar, wenn man bedenken musste, dass man wahrscheinlich eine Abfuhr bekäme. Sebastian würde bis zu seinem Lebensende unglücklich werden, falls ein Dämon überhaupt starb. Deswegen auch diese Angst und diese ganzen Geheimnisse, oder? Selbst ihm sagte er kein einziges Wort, wobei ihm jedoch Grell in dem Sinn kam, welcher doch nun von Sebastian's Geheimnis wusste.
 

"Würdest du mir trotzdem den Namen verraten? Grell kennt den Namen doch auch, also warum verheimlichst du mir alles?" wollte Ciel nun endlich wissen und diesmal kam ihm der Schwarzhaarige nicht davon. Er sah auch das entsetzte Gesicht, versuchte das Entsetzen zu verstehen, aber irgendwie hatte der Jüngere das Gefühl, als fehle noch immer ein Puzzlestück. Moment, er musste nur einen Augenblick nachdenken und die Informationen zurück in sein Gedächtnis rufen, oder?
 

Gestern Mittag hatte er Meirin in sein Arbeitszimmer rufen lassen und sie hatte gemeint, Sebastian summe irgendwelche Lieder bei der Arbeit vor sich her. Ja, dieses Verhalten ließ drauf schließen, dass er glücklich war, aber da war noch etwas anderes gewesen. Meirin hatte gemeint, sein Butler sei glücklich, weil er ihm weiterhin dienen dürfe. Irgendwie passte gerade diese Information nicht in sein zurecht gelegtes Bild.
 

Wenige Minuten später war Finnian bei ihm gewesen und hatte ihm auch viele Informationen gegeben. Sebastian hätte ihm beim Schlafen beobachtet. Im Garten, in der Sommerzeit vor einem halben Jahr, als es besonders warm gewesen war. Verträumt hätte er ausgesehen, oder? Irgendwie bekam er nun ein seltsames Gefühl in der Magengegend, da ihm sein gestrig gedachter Gedanke wieder in den Sinn kam, welchen er jedoch wieder verworfen hatte. Sebastian war doch nicht in ihm verliebt, oder? Nein, der Gedanke allein war einfach nur absurd.
 

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er eine Bewegung vor seinem Gesicht wahrnehmen konnte, ehe er wieder in die rot schimmernden Seen blickte. Sie strahlten noch immer das blanke Entsetzen aus, weswegen er nun all seinen Mut fasste, um eben diese absurde Frage zu stellen. Wohlmöglich lag er sowieso völlig falsch, oder? "Bist du in mich verliebt, Sebastian?". Ein kühler Wind umschmeichelte sein Haar, ließ ihn kurz erzittern, ehe er fröstelnd seine Arme um seinen Körper legte. Jedoch wurde er wieder an eine Brust gezogen, wurde in eine innige Umarmung geschlossen, ehe er die leise Stimme des Schwarzhaarigen vernahm.
 

"Vielleicht?" hauchte Sebastian und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge des Kleineren, ehe er seine Lippen hauchzart auf die samtweiche Haut des Halses ansetzte. Ein leises, jedoch erschrockenes Keuchen drang an seine Ohren, doch diese Tatsache hielt den Älteren nicht davon ab, sein Treiben fortzusetzen. Er liebte den Jungen in seinen Armen und er hatte lange genug geschwiegen. Über drei Jahre hatte er geschwiegen und nun konnte er sich nicht mehr beherrschen. Jetzt, wo sein junger Herr sowieso seine Gefühle erahnte.
 

"Sebastian, was..." keuchte Ciel erschrocken, doch im nächsten Moment schloss er seine Augen, um sich diesen fremden Empfindungen hinzugeben. Es fühlte sich so fremd an und dennoch wirkten diese Berührungen berauschend. "Sebastian... Liebst du mich? Bist du deswegen bei mir geblieben? Sag mir endlich die Wahrheit. Ich bitte dich". Er sprach nicht oft eine Bitte aus, aber unter diesen Umständen appellierte er an Sebastian's Vernunft. "Schickst du mich fort, wenn ich dir die Wahrheit sage?" entgegnete der Ältere leise, wusste er um die nicht oft ausgesprochene Bitte des jungen Grafen und wusste, nun kam er nicht mehr drum herum. Er müsse die Wahrheit sagen, ob er es wollte, oder eben nicht.
 

"Nein... Warum sollte ich... Seba...". "Die Wahrheit ist... Ich liebe dich schon seit drei langen Jahren und habe es dir verheimlicht, weil ich weiterhin dein treuer Butler bleiben wollte. Ich hatte und habe immer noch Angst vor deiner Reaktion" unterbrach er seinen jungen Herren, ehe er seine Stirn an die des Jüngeren lehnte. Seine Augen hielt er geschlossen und sog stattdessen den betörenden Geruch des Jungen in seinen Armen ein. Die Wahrheit war gesagt und nun gab es kein Zurück mehr. Was würde nun passieren? Könne der junge Graf seine Gefühle akzeptieren?
 

Ciel lächelte leicht, während er seine Hände um das Gesicht des Älteren schloss. Er hätte es wissen müssen, obwohl er es nicht für möglich gehalten hatte. Nun ergaben all die Informationen und all die Indizien einen Sinn. Der verträumte Blick des Schwarzhaarigen, die beständige Suche nach seiner Nähe und die unzähligen Berührungen. Ja, sein Butler war in ihm verliebt, aber wieso hatte er sich drei lange Jahre in Schweigen gehüllt? Er hätte doch offen mit ihm reden können, oder? Was dachte Sebastian denn nur von ihm?
 

"Dummkopf..." murmelte Ciel schließlich und strich mit beiden Daumen über die weichen Wangen, ehe sich die Augen des Älteren öffneten. Unsicher und noch immer mit einem Hauch von Angst sahen die rot schimmernden Seen in blaue Seelenspiegel, ehe der Jüngere erneut das Wort ergriff. "Sebastian, du bist wirklich ein Dummkopf. Du hättest wirklich mit mir reden können". Ein leises Lachen glitt über die so sündhaften Lippen des jungen Grafen, während er sich plötzlich in einer innigen Umarmung befand und den warmen Atem des Schwarzhaarigen dicht an seinem Ohr spüren konnte.
 

"Vielleicht..." murmelte Sebastian und legte erneut seine Lippen auf die samtweiche Haut des Jüngeren, ehe er seine Zunge leicht über dessen Ohrmuschel gleiten ließ. Wieder entfuhr dem Jungen in seinen Armen ein erschrockenes Keuchen, doch diesmal nicht ganz so laut, während er die Arme Ciel's um seinen Nacken spüren konnte. Klammernd hielt sich Ciel an seinem Butler fest, ließ seinen Kopf auf dessen Schulter sinken und gab erneut ein leises Keuchen von sich. Wohlgefallen, war der Gedanke des Schwarzhaarigen, ehe er seine Lippen um das Ohrläppchen schloss und sanft mit seinen Zähnen daran knabberte.
 

"Sebastian..." keuchte Ciel und neigte seinen Kopf ein wenig, um seinem Butler mehr Spielraum zu geben. Die roten Augen öffneten sich nur kurz, sahen den Jüngeren abschätzend an, ehe sich ein kleines Lächeln auf Sebastian's Lippen bildete. Der Kleinere war ihm gegenüber also nicht abgeneigt, aber diese Tatsache hatte er gestern Nacht schon festgestellt. Ciel fühlte sich in seiner Gegenwart geborgen und schien seine Berührungen zu genießen. Ja, sein junger Herr mochte es wohl sehr, von ihm, einem Dämon, begehrt zu werden.
 

"Ciel... Wenn du etwas nicht möchtest, dann musst du offen zu mir sein" murmelte Sebastian, denn er wollte nichts tun, was der Jüngere nicht auch wollte. Nein, er würde genügend Verständnis aufbringen, um seine Sehnsucht zu zügeln. Er liebte Ciel einfach viel zu sehr, als dass er ihn gewaltsam zu etwas zwingen wollte. Ein leichtes Nicken war die Antwort des jungen Herren, ehe ihm erneut ein leises Keuchen über die Lippen glitt. Ja, er würde offen sein, wenn er etwas nicht wollte. Er war immer offen, wenn er etwas nicht wollte und dessen musste sich Sebastian auch bewusst sein.
 

"Sebastian... Gestern Nacht, da wolltest du doch...". Der Jüngere verstummte, als die weichen Lippen, er musste es sich eingestehen, auf seiner Wangen ruhten und hauchzarte Küsse auf seiner Haut verteilten. Gott, diese Berührungen mussten doch eine Sünde sein, oder? Ja, sicherlich, denn er wurde hier von einem Dämon mit all dessen Leidenschaft verwöhnt. Wieso ließ er sich von diesen Berührungen nur so sehr mitreißen? Weil sein Vertrauter wohlmöglich genau wusste, wie er ihn berühren musste?
 

"Ja... Ich möchte deine sündigen Lippen für einen kurzen Moment in Besitz nehmen" wisperte Sebastian und überbrückte die minimale Distanz zwischen ihnen, ehe sich ihre Nasenspitzen berührten. Ciel's Atmung beschleunigte sich und eine gewisse Vorfreude breitete sich ihm aus. Warum? Sollte er seinen ersten Kuss an Sebastian verlieren? Ciel wusste es nicht und sah unruhig in seinen Schoß, während er seine Hände auf die Schultern des Schwarzhaarigen sinken ließ. Einerseits wollte er schon seinen ersten Kuss erfahren, aber er hatte immer geglaubt, er würde irgendwann ein hübsches Mädchen küssen. Doch nun saß er auf dem Schoß des Älteren, dessen Lippen nur wenige Zentimeter von den seinen entfernt waren, bereitwillig, um geküsst zu werden. Sollte er diesen Schritt wirklich wagen?
 

Sebastian bemerkte die Unruhe seines jungen Herren und legte deswegen ein aufmunterndes Lächeln auf. "Ciel... Du musst mir nicht meine Wünsche erfüllen, wenn du dich verunsichert fühlst". Sanft fuhr er mit seiner Hand über die Wange des Jüngeren, während er nochmals seine Lippen auf die samtweiche Haut legte. Ein kühler Windstoß ließ Ciel wieder frösteln, weswegen sich Sebastian mit dem jungen Herren erhob und ihn zurück zum Anwesen trug. Es war schon spät und Ciel sollte nun langsam ins Bett, da er genügend Schlaf benötigte.
 

Der Jüngere schmiegte sich an die Brust des Älteren, dessen Wärme er deutlich spüren konnte. Er fühlte sich schuldig, so unsagbar schuldig, da Sebastian sich solche Berührungen von ihm ersehnte. "Verzeih mir, Sebastian" murmelte Ciel schließlich, während er seine Augen schloss und seine Hände in den warmen Mantel verkrallte. "Du musst dich nicht entschuldigen, Ciel. Ich habe vollstes Verständnis" erwiderte Sebastian leise, ehe er nochmals seine Lippen auf die Wange seines jungen Herren legte. Ciel brauchte nun erstmal Zeit, um das eben Geschehene zu verarbeiten und diese Zeit würde Sebastian ihm geben. Er würde warten, bis sein junger Herr das Gespräch mit ihm suchte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yamis-Lady
2014-04-07T10:49:39+00:00 07.04.2014 12:49
Wuhuu, es ist gesagt *______*
Aww, die beiden sind so toll <3
*schnell weiterles*
Von:  Favole
2010-08-05T17:19:38+00:00 05.08.2010 19:19
schade... dachte: WAAH! Er küsst ihn!"
aber leida net
xD~
trotzdem tolles Kapitel ^^

lg
Von: abgemeldet
2010-08-05T16:36:45+00:00 05.08.2010 18:36
endlich ist es raus
man ich hatte bei dem kappi echt bauchkribbeln ^^
Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-08-05T16:11:17+00:00 05.08.2010 18:11
ahhhhhhhh wie süß sabsty na ja evig kann der geheimmnes ja niecht verbegen tja.tolles kapi biss zur nächsten^^.
Von:  _haiiro_
2010-08-05T14:57:07+00:00 05.08.2010 16:57
ganz ganz ganz arg knuffig >//< *schmelz*
Von:  Miu1
2010-08-05T12:32:45+00:00 05.08.2010 14:32
Super kappi, du hast das total gut beschriebenXD
Ich glaube das wird mein lieblings Kapi^^

Lg. Miu1


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