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Shadowwalkers II

Kampf und Flucht
von

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Schlechte Nachricht?

(Oh ja ich weiß, dass es eine Ewigkeit gedauert hat, aber ich hatte mit einer langen, langen kreativen Durststrecke zu kämpfen. Ich hoffe, dass ich die auch ausnutzen kann, damit es in Zukunft nicht so ewig dauert. SORRY!)
 

Als er auf dem Gelände ankam, war Charon in Eile gewesen, als er das Gebäude betrat schon nicht mehr so sehr. Als er dann in den Gewölben aus dem Fahrstuhl ausstieg, wollte er am liebsten wieder umkehren. Die Nachricht die er im Gepäck hatte, war aus seiner Sicht ein Desaster – wenn nicht sogar noch schlimmer. Im Sitzungssaal angekommen ging er – bemüht gefasst und aufrecht zu wirken – auf Lucas zu, er grade einen anderen Dämon aus dem Gespräch entließ und seinen Blick auf Charon richtete.

Er als der andere Dämon den Raum verlassen hatte und die Tür geschlossen war, sprach Charon: „Die Gerüchte sind allem Anschein nach wahr. Duncan hat Lily in seiner Gewalt. Von der Schattengängerschlampe fehlt jede Spur, wir konnte in dem Haus und in der Umgebung nichts finden. Allerdings scheinen auch die Sucher der Schattengänger ihre Spur wieder verloren zu haben, sonst hätte sie sie wohl schon längst.“

Mit dem letzten Satz hoffte Charon, diese schlechte Nachricht mit einem positiven Beigeschmack serviert zu haben, aber der Gesichtsausdruck von Lucas gab ihm das Gefühl bei diesem Versuch gescheitert zu sein. Er fuhr sich mit einer Hand über die Glatze und verschränkte dann die Arme vor der Brust, als er in seinen Stuhl sank. Charon wagte es nicht, sich auch hinzusetzen.

Dann sprach Lucas: „Nun, an sich kann es uns egal sein, dass er die Verräterin in seinen Händen hat. Soll er doch mit ihr machen was er will.“ Charons Miene verfinsterte sich augenblicklich. Mit deutlichem Zorn in der Stimme entgegnete er: „Aber sie ist doch ein Druckmittel für diese Schlampe und ein Grund, dass sie bei ihnen wieder auftaucht, bevor wir nur die Chance haben, sie zu finden!“

Lucas hob warnend die Hand, um Charons Wüten sofort Einhalt zu gebieten: „Dessen bin ich mir bewußt!“ sagte er ruhig, aber mit einer deutlichen Warnung in der Stimme. Charon straffte sich wieder. „Was sollen wir dann tun?“ fragte er kleinlaut. Sehr zu seinem Überraschen war Lucas erste Reaktion ein breites Grinsen begleitet von der Antwort: „Wir werden gar nichts tun. Es wird Zeit, dass wir diese Geschichte jemand anderem überlassen, denkst du nicht?“

Charon runzelte die Stirn: „Wie meinst du denn das?“ Lucas stand auf und begann mit langsamen Schritten den Tisch zu umrunden. „Es ist wahr, dass Duncan nun die Möglichkeit hat, die Schattengängerin anzulocken oder ihr einen Tausch anzubieten. Aber wir könnten uns darum bemühen, dass ihm diese Möglichkeit entzogen wird. Dann sind die Karten wieder neu gemischt.“ sinnierte er vor sich hin, während er weiter ging.

Charon schnaubte: „Wir hätten einfach schneller als die Sucher da sein müssen, dann hätten wir dieses Problem nicht.“ Lucas grinste diabolisch: „Soweit ich mich erinnere, warst du bereits dort. Du hättest Verstärkung rufen können, anstatt dich mit deiner Frau zu einem kleinen Plausch zu verabreden. Sie wären leicht zu überwältigen gewesen, aber so waren sie natürlich gewarnt.“ Charon lief knallrot an – aber nicht vor Scham, sondern aus Wut.

„Ich dachte es wäre gewünscht worden, dass wir zuerst versuchen, das Manuskript an uns zu bringen, bevor wir die Verräterin bestrafen. Und nichts anderes habe ich versucht. Dass die anderen erst so spät auf meine Nachricht reagiert haben, ist nicht mein Verschulden, Lucas!“ er erntete wieder nur ein Lächeln. Inzwischen war Lucas nämlich einmal um den Tisch herum gegangen und stand nun neben Charon, der es immer noch nicht gewagt hatte, Platz zu nehmen.

„Vielleicht, Charon. Aber du hast den Fehler gemacht, zu glauben, dass sie mit dir verhandeln würde. Dass sie dem was du sagst vertrauen könnte und dir auf dem Silbertablett präsentieren würde, was du haben willst, um deinen Ruhm zurück zu erlangen. Aber du hast vergessen, dass sie dich für ein Nichts hält und nicht im Traum daran denken würde, auch nur ein Wort von dem was aus deinem Mund kommt, zu glauben.“ Lucas setzte sich nun wieder und studierte Charons Gesicht.

Der war von zornesrot nun zu käseweiß gewechselt. Diese Worte trafen ihn mehr als er zugeben wollte, deswegen fragte er mit bemüht fester Stimme: „Warum denkst du das? Wenn sie nicht mit mir verhandelt, mit wem denn dann?“ Lucas lachte nun schallend auf und sah Charon mit einer Mischung aus Verachtung und Mitleid an. Dann antwortete er kühl: „Sie hat ihre Meinung über dich deutlich gezeigt, als sie anfing sich andere Geliebte zu suchen und am deutlichsten mit dieser Schattengängerin, der sie ein halbes Leben nicht von der Seite gewichen ist. Und so oft sie auch behauptete, sie würde es nur genießen, dass ihr ein Feind so hörig ist – so denke ich doch, dass uns allen klar war, dass sie es einfach nur genoß in ihrer Nähe zu sein. Und du hast ihr niemals in all den Jahrzehnten und Jahrhunderten auch nur halb so viel bedeutet.“

Dieser Schlag hatte gesessen. Charon schluckte schwer, er hatte nicht die Kraft zu erwidern. Er stand einfach nur da und starrte Lucas an – fast schon hilflos. Schließlich entspannte sich Lucas Miene wieder und er fügte hinzu: „Die Tatsache, dass sie so großen Gefallen an der Schattengängerin fand und wir dies immer ignorierten ist allerdings ein Versäumnis, welches auch ich mir als schweren Fehler auf die Schultern zu lasten habe. Wir alle. Wer hätte gedacht, dass so ein dummes, einfaches, sterbliches Ding in ihr so große Regungen auslöste?“

Beide schwiegen einen Moment, dann setzte Charon hinzu: „Ich glaube ja nicht, dass sie so außergewöhnlich gut in den Federn ist, wie Lily immer behauptet hat.“ Lucas lachte wieder schallend auf. „Nur kein Neid, mein Guter! Wie auch immer – sie ist sowieso bald Geschichte und mit wem Ilyana ins Bett gestiegen ist, wird dann niemanden mehr interessieren.“ Charon nickte zustimmend, wieder herrschte einen Moment großes Schweigen im Versammlungssaal, dann brach Charon die Stille.

„Was hast du nun vor. Wir sind im Nachteil – wir müssen handeln, sonst ist es zu spät.“ Lucas nickte zustimmend. „Da hast du auf jeden Fall recht. Wir werden handeln, aber anders als du dir das vorstellen kannst. Manchmal ist es besser, wenn man nicht den direkten Weg geht.“ Charon zog die Augenbrauen hoch: „Und was meinst du damit. Wir müssen dafür sorgen, dass Duncan sie nicht nutzen kann und zwar so bald wie möglich!“

Lucas lehnte sich zurück: „Gewiss doch, Charon. Aber nicht immer ist der bekannte Weg der Richtige. Wir haben noch andere Mittel und Wege und genau die werden wir jetzt auch nutzen. Das Blatt wird sich zu unseren Gunsten wenden!“ und nach einem Augenblick brachen beide Männer in ein Gelächter aus, welches ohrenbetäubend von den Wänden widerhallte.



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