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Verdrehte Welt

Hier die Vorschau auf Kapitel 11 (Toki):
von

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Toki: "Nich schon wieder ein Horrordate!!"

Kapitel 11 – Toki: „Nicht schon wieder ein Horrordate!!“
 

Mira
 

Schadenfroh schlage ich meinen dämlichen Wecker aus, als er mich mit seinem nervigen Klingeln wecken will.

Heute ist es ihm mal nicht gelungen mich aus meinem Bett zu werfen und auf seine eigene, grausame Art in den Tag zu schicken.

Nein.

Denn ausnahmsweise bin ich von alleine wach geworden.

Wunder geschehen immer wieder.

Ich kann es kaum erwarten, dass der Tag sich seinem Ende neigt und ich mich mit meiner Toki zu dem verabredeten Date treffe.

Dieses Mal wird es ganz anders ablaufen.

Es garantiert kein Horrordate!

Meine Uniform sitzt bereits perfekt und ohne Falten an meinem Körper.

Wieder strahlt die Sonne mich an und begrüßt mit mir den Mittwoch Morgen.

Ganz gemütlich schlendere ich zu meiner Schwester ins Zimmer und setze mich vor die Frisierkomode.

Verschiedene Cremes, Haarsprays, Gels und Bürsten begrüßen mich lachend.

Grinsend, wie ein Honigkuchenpferd, warte ich darauf, dass sie mit der morgendlichen Routine los legen.

Währenddessen lasse ich mir zum tausendsten Male den vergangenen Dienstag durch den Kopf gehen.

Ich finde ich habe ihn super gemeistert im Gegenzug zu meinen Startschwierigkeiten.
 

Als ich meinen „falschen Engel“ kennengelernt habe, habe ich mich nur auf das Äußere fixiert.

Ich weiß ich bin Klischeehaft.

Aber hey! Jeder begeht mal einen Fehler.

Am Anfang konnte ich nicht so recht mit meinen Gefühlen für Toki umgehen, die für mich ein ganz neues Gebiet darstellten.

Immerhin musste ich mich Schritt für Schritt herantasten und wollte ja keinen Fehler begehen.

Also wollte ich erst mal den selbstsicheren, offenen Mira in den Ring schicken, um ihr näher zu kommen, ganz so wie es mir Sumi beigebracht hat.

Doch irgendwie funktionierte diese Taktik bei ihr nicht.

Ihre nach Außen hin perfekten femininen Seiten: süß und unschuldig, verletzlich und besorgt, weckten in mir stattdessen den Beschützerinstinkt und das Verlangen sie besser kennen zu lernen. Aber auch meine Zurückhaltung, weil ich sie nicht verletzen wollte.
 

Doch sobald Toki sich unbeobachtet gefühlt hat, zeigte sie ihre fiesen Seiten: gemein und bestimmerisch, eifersüchtig und aufbrausend, manchmal sogar eiskalt und grausam.

Diese Seiten haben mich durcheinander gewirbelt, verlegen gemacht und manchmal sogar geschockt. Mein Selbstsicherer Mira hat sich mit wehenden Fahnen aus dem Staub gemacht.

Vor allem da ihre Gesichter und Masken unterschiedlicher nicht sein könnten.

All das hat mich im großen und ganzen überfordert (im besonderen ihr Sexualtrieb).

Aber am Montag, nach dem Gespräch mit Motoki, ist mir klar geworden, dass das nicht mehr so weitergehen kann, wenn ich mit ihr zurechtkommen will.

Zwar hat er das nicht direkt geäußert, doch nehme ich ihn mir einfach mal zum Vorbild.

Die Arroganz, die Direktheit, seine indiskrete Ausdrucksweise, sein Auftreten und seine Art und Weise zu denken finde ich einfach nur Cool.

So sollte ein richtiger Mann sein und so will ich auch sein.

Nur so kann ich meiner maskenreichen Toki gerecht werden und endlich die Zügel in die Hand bekommen, wie es sein sollte.

Das ist auch der Grund, weshalb ich meine innere Unsicherheit in einen Käfig gesperrt habe und sie nie wieder heraus lassen werde.

Mira wird ganz und gar zum Mann.
 

Gesagt, getan.

Der Plan hat funktioniert.

Erst habe ich sie vor dem Gebäude aus der Fassung gebracht, dann in der Schule verwöhnt und anschließend nach dem Unterricht ein Stück nach hause begleitet, wobei ich stets die Führung übernommen habe.

Manchmal reichen auch nur einfache Gesten oder gezielt gesetzte Ignoranz, um eine erwünschte Reaktion zu erzielen, wer hätte das gedacht.

Ich konnte sie perfekt manipulieren.

Ihre Maske hat zu bröckeln begonnen und sie zeigte genau die Gefühlsregungen die ich mir erhofft habe.

Endlich ist sie auch mal verwirrt, verunsichert oder überfordert.

Auf die Weise gelingt es ihr nicht mehr mich durcheinander und meinen Entschluss ins Wanken zu bringen.

Ich werde ein ganz normaler Junge sein, mit seiner ganz normalen Freundin.

Das habe ich mir vorgenommen.

Nun werde ich ein ganz NORMALES Leben führen.

So, wie ich es schon immer wollte.
 


 

Ein feuchter Kuss auf meiner Stirn weckt mich aus meinen Gedankengängen.

Hikari setzt sich mir gegenüber hin und schlürft ihren Tee.

Sie wirkt irgendwie fertig.

Die dicken Augenringe beweisen, dass sie wiedereinmal die Nacht durch gemacht hat.

Normalerweise würde Sumi schon längst einen frechen Kommentar loslassen, um so ihre eigne Sorge zu übertünchen.

Doch seltsamerweise bleibt es ganz still.

Ich betrachte mir ihr Spiegelbild und muss zu meinem entsetzen feststellen, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.

Ihr Blick wirkt abwesend, nur mechanisch stylt sie meine Haare.

Sumis Rücken ist leicht gebeugt.

So wirkt sie ganz und gar nicht selbstbewusst.

Leider muss ich mir eingestehen, dass ich mich in letzter Zeit viel zu sehr mit meinen eignen Problemen beschäftigt habe, als dass ich hätte merken können, dass meine Schwestern selber welche haben.

Ich muss mit ihnen heute Abend unbedingt darüber sprechen.

Hikari packt einen dicken Stapel Blätter in ihre Tasche und macht sich auf den Weg in die Schule.

Sumi schließt sich ihr Stumm an.

Ja ich muss definitiv mit den Beiden reden!

Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend mache ich mich auf den Weg in die Schule.
 


 

Meine Grübeleien und meine Sorge um meine Schwestern werden von einem engelsgleichen Wesen durchbrochen.

Ich meine, mittlerweile weiß ich selbst am besten, dass diese engelsgleiche Erscheinung nur Schein ist.

Innerlich ist meine Toki ein kleiner Drachen.

Doch gerade diese Heimlichtuerei finde ich so fesselnd an ihr.

Umso wichtiger ist es für mich, den stärkeren Part einzunehmen, damit sich Toki bei mir vollkommen entfalten kann.

Locker schlendere ich zu ihr rüber und verschlinge sie mit meinen Augen.

Ihre leicht maskulin gebauter Körper passt zwar nicht ganz ins Bild, aber was solls.

Moment mal?

Seit wann wirkt sie auf mich maskulin?

Ich lege meinen Kopf leicht schräg, wie ich es immer mache wenn ich überlege, und betrachte sie nochmal genauer.

Vor ein paar Tagen noch wirkte sie weich, lieblich, zerbrechlich und einfach nur sanft.

Heute sehe ich nur noch ihre kräftigen Oberarme, strammen Waden und einen eher derberen Körperbau.

Wirkte sie schon immer so nach außen hin?

Oder ist das nur meine Einbildung?

Wenn ich es nicht besser wissen würde, könnte ich sie mir gut in Männerkleidung vorstellen.

Seltsame Sache.

Hat sie deshalb diese Komplexe und manchmal einen rauen Ton drauf.

Vielleicht wurde sie früher ja wegen ihrer burschikosen Statur geärgert und benimmt sich deshalb so gekünstelt weiblich.

Oder aber sie ist unter einem Haufen Brüder aufgewachsen und konnte sich nur mit ihrer „dunklen“ Persönlichkeit durch setzten.

Wenn dies der Fall sein sollte, muss ich ihr unbedingt beweisen, dass es mir nichts ausmacht, wenn sie nicht hundertprozentig wie eine Frau erscheint.

Wer wäre ich denn, wenn gerade ich solche Vorurteile hätte!

Mit der Zeit wird sie sich schon in meiner Nähe entspannen können und sie selbst sein.
 

Ich beende also meine Musterung und winke ihr zu, dabei muss ich feststellen, dass sie sich scheinbar angespannt hat.

Klar, mein Blick kann ihr wohl kaum entgangen sein.

Doch mit Hilfe eines Lächelns gelingt es mir sie zu beruhigen und sie entspannt sich sichtlich.

Ist doch ganz leicht Toki zu beeinflussen.

Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen?

Bei ihr angelangt schnappe ich mir wortlos ihre zwei süßen Zöpfe, ziehe sie zu mir herunter und hauche einen Kuss auf die niedliche Nasenspitze.

Zischend zieht mein Opfer die Luft ein und ist eine Sekunde starr vor Verblüffung.

Diese Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen und klaue ihre Tasche, die ich mir sogleich über die Schulter werfe.

Lachend über ihren wütenden Blick kralle ich mir noch ihre Hand und marschiere so mit meinem falschem Engel ins Schulgebäude.

Ganz der Gentleman öffne ich jede Tür und ziehe ihr sogar den Stuhl zurecht.

Ich glaube meine Toki ist es nicht gewohnt die Zügel aus der Hand zu geben, denn ihr Blick spricht tausend Bände.

Seit wann gelingt es mir so leicht sie zu durchschauen?

Entweder habe ich meine rosarote Brille abgesetzt und sehe endlich richtig hin oder aber meiner Toki gelingt es nicht mehr so gut wie früher ihre Maskerade aufrecht zu halten.

Vielleicht stimmt aber auch beides.
 

Die Glocke ruft zum Unterrichtsbeginn.

Seufzend wende ich mich den Lehren der Dichtkunst zu, doch fällt es mir schwer mich zu konzentrieren.

Immer wieder muss ich an meine Schwestern denken.

Die gedrückte Stimmung lässt mir einfach keine Ruhe.

Zappelig, wie ich bin, rutscht mein Hintern auf dem rauen Holzstuhl hin und her.
 

In den Pausen widme ich mich ganz meiner neuen Lieblingsbeschäftigung.

Da ich glaube, dass Toki noch nie richtig verwöhnt wurde übernehme ich diese Aufgabe ganz einfach.

Trage ihre Bücher, öffne Türen, erledige die Aufgaben, die die Lehrer ihr zugeteilt haben.

Ja sie ist es wirklich nicht gewohnt.

Statt sich zu freuen, wehrt sie sich hin und wider oder reagiert muffelig und gereizt.

Sie versucht mich sogar zu ignorieren.

Doch nichts hilft.

Ich bleibe dabei und übernehme die Führung.

Tja, Toki meine Liebe, du musst dich wohl daran gewöhnen.
 

Nach dem Stundenschluss nehme ich wieder wie selbstverständlich die Tasche meines Engels und mache mich mit ihr auf den Heimweg.

Dabei fällt mir ein, dass ich ja noch mit Hana reden wollte.

Sie wirkte heute in der Schule irgendwie fröhlicher und freier.

Kurzerhand drehe ich mich zu Toki um.

„Tut mir leid Süße, aber du musst alleine weitergehen. Mir ist eingefallen, dass ich noch was vor habe. Ich hole dich dann später ab.“

Mit einem Zwinkern reiche ich ihr die Tasche und gehe nochmal zurück ins Gebäude.

Ich glaube, heute hat sie ihre Hip Hop AG.

Schnellen Schrittes mache ich mich also auf den Weg in die Turnhalle und siehe da, mein Gedächtnis hat mich nicht betrogen.
 

Die Mädchen und Jungs der AG tanzen zu einer mir unbekannten J-Rock-Band.

Ihre Bewegungen wirken absolut professionell und flüssig.

Hana führt die Spitze an und scheint sehr viel Spaß zu haben.

Ihr Körper fliegt über den Boden und überlässt sich völlig dem Rhythmus der Musik.

Keiner verpatzt seinen Einsatz oder stolpert.

Unglaublich.

Wenn ich sie so sehe, kommt mir glatt die Lust mitzumachen.

Plötzlich entdeckt mich meine Zielperson und kommt Atemlos zu mir gerannt.

„Mira? Was machst du denn hier?“ strahlt sie mir entgegen.

„Hi, Hana. Kann ich kurz mit dir reden?“

„Sicher doch.“

Ihre Truppe grölt vor Freude und feuert uns zu einer Zurschaustellung unserer Zuneigung an.

Weil ich gute Laune habe bin ich mal nicht so und spiele mit.

Ich packe mir also mein Blümchen und hebe es auf meine Arme.

Federleicht ist sie und verdammt anschmiegsam.

Applaus und Jubelrufe begleiten unseren Abgang.

Ich trage sie bis zu dem Pavillon, den mir Toki gezeigt hat und setzte sie auf die hölzerne Bank.

Verlegen und unsicher blicken mich zwei rehbraune Augen an.

Ich lächle ihr zu und komme gleich zum Punkt.

„Eigentlich wollte ich dich nur fragen, wie es mit deinem Bruder gelaufen ist.“

„Oh. Achso.“ kurz räuspert sie sich und schaut pikiert zur Seite.

Doch nach wenigen Sekunden wendet sie ihren Blick wieder mir zu und beginnt fröhlich zu berichten:

„Nun ja, ich habe die Taktik versucht die du mir empfohlen hast. Als ich gestern nach hause gekommen bin, habe ich mich vor Rei aufgebaut. Mit in die Hüften gestützten Armen erklärte ich ihm dann im ruhigen Ton, dass ich mich nicht besonders darüber freue, dass er so plötzlich wieder in meiner Wohnung sitzt. Vor allem so ohne Vorwarnung. Und dass ich mir mein neu aufgebautes Leben nicht von ihm zerstören lasse. Dass ich weiterhin zur Hip Hop AG gehen werde und meine freie Zeit so verbringe wie ich es will.

Da hättest du mal sein Gesicht sehen sollen. Ich habe Rei noch nie so verblüfft erlebt. Ihm blieb glatt die Sprache weg!“

Lachend genießen wir beide einen Moment diesen Augenblick.

„Und was hast du dann gemacht?“ frage ich gebannt.

„Nichts. Ich habe ihn sitzen gelassen und bin mit meinen Freuden zur Karaokebar gegangen. Als ich wieder kam hat er bereits geschlafen und heute Morgen war er schon auf Arbeit. Ich glaube, dass er endlich versteht was ich will und mich in Ruhe lässt. Das habe ich nur dir zu verdanken Mira.“

Hana springt freudestrahlend auf und wirft sich mir an den Hals.

„Nein. Es ist ganz allein dein Werk. Ich habe nichts getan.“

„Doch! Du hast mir den Rücken gestählt. Danke.“

Verlegen mache ich mich aus der Umarmung los.

Kurz räuspere ich mich, dann verabschieden wir uns mit dem Versprechen, dass wir offen miteinander reden und Hilfe beim anderen Suchen, wenn wir welche brauchen.

Ja, Hana ist ein liebes Mädchen.

Ein Freundschaft mit ihr könnte mir gut tun.

Schnell werfe ich einen Blick auf die Uhr und muss leider feststellen, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt.

Ich renne quasi nach hause, um mich umzuziehen und dann sprinte ich im Eilschritt zu Toki, um sie abzuholen.

Unterwegs fällt mir auf, dass heute der zweite Tag in folge ist, an dem ich Takae nicht finden konnte.
 


 

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Toki
 

Ich könnte platzen vor Wut!!!!

Pack endlich deinen Macho wieder ein!

Mira du Idiot.

Den ganzen Tag hat er mich verhätschelt und betütelt.

Scheiße.

Ich fühle mich so verarscht.
 

Schon wie er mich heute Morgen angesehen hat.

Erst lüstern und dann verwirrt.

Beinahe hatte ich das Gefühl, dass er hinter meine Fassade sehen könnte und wollte schon zu einer Erklärung ansetzen, doch dann wirkte alles wie bisher.

Eine Gänsehaut überkommt mich wenn ich daran denke.

Wieder hat er mich überrumpelt und einfach so „geküsst“.

Naja einen richtigen Kuss kann man das ja nicht nennen.

Dann schleppt er den gesamten Tag meinen Kram durch die Gegend, ruft „Süße“ hier und „Engelchen“ da.

Dem geb ich gleich sein Engelchen!

Was soll der Mist!

Wer hat dir erlaubt mit abscheuliche, niedliche Kosenamen zu geben?

Egal was ich versucht habe, um meinen Unmut ihm gegenüber auszudrücken, nichts hat gewirkt.

Seit wann ist er so immun gegen meine Spielchen?

Wieso gelingt es mir nicht mehr ihn so zu beeinflussen wie ich es will?

Auf diese Weise werde ich es nie schaffen meinen Mira von Takae abzukapseln.

Er versucht aber auch krampfhaft den Mann herauszukehren

Am liebsten würde ich ihn anbrüllen, dass er das bei mir nicht zu machen braucht.

Immerhin bin ich der Mann.

Und das werde ich ihm heute auch beweisen.
 

Mein Plan ist perfekt.

Erst werde ich mit ihm draußen ein bisschen „spazieren gehen“, um ihn in Sicherheit zu wiegen und dann wird er mit zu mir nach hause kommen.

Oh ja.

Dem blase ich heute das Gehirn weg.

Ich sehe es genau vor mir, wie ich ihm die Hose öffne, sein süßes kleines Ding heraushole und anfange daran zu saugen.

Er wird sich unter meinen Zungenfertigkeiten winden.

Sein Schaft wird dick anschwellen und er wird kaum noch wissen, wo oben oder unten ist.

Genau wie beim letzten Mal in der Gondel wird er nach Luft japsen und genüsslich seufzen.

Er wird sich mir unbewusst entgegenstrecken und nach mehr verlangen.

Doch werde ich ihn nicht so schnell erlösen.

Ich koste jede wertvolle Sekunde aus.

Eigentlich hatte ich mir nur einen Blowjob vorgenommen, doch wer hat der hat.

Denn wenn er erst einmal in rage ist und um mehr bettelt, vor Verlangen zitternd, werde ich seine Arme auf meinem Bett festhalten.

Dann schiebe ich meinen Rock hoch und gebe vor ihn küssen zu wollen.

Eher er sich versieht, wird er meinem Schwanz in sich spüren und von mir bis zur Besinnungslosigkeit gevögelt.

Hart und unnachgiebig.

Meine Lenden ziehen sich schon vor lauter Erwartung zusammen und meine Erregung steigt.

Schon nur allein daran zu denken macht mich dermaßen an, dass es mir schwer fällt ihn überhaupt nach draußen zu führen, anstatt gleich über ihn her zu fallen.

Kurzerhand wähle ich ein extra ausschweifendes Kleid, um genug Spielraum für meinen steifen, großen Freund zu haben.

Nicht mehr lange mein Guter.

In wenigen Stunden ist es soweit.
 


 

Es dauert auch nicht lange und schon klingelt meine Beute an der Tür.

Nach etwas Wartezeit öffne ich sie und lächle verschmitzt zu ihm runter.

Mira beugt sich vor und schnuppert sachte an meinem Hals.

Geschockt reiße ich die Augen auf.

Was soll das denn?

„Mmhh ….. riechst gut!“ schelmisch grinst er mich an und nimmt mich bei der Hand.

Früher einmal war ich derjenige, der die Initiative ergriffen hat.

Ich habe zuerst den Körperkontakt hergestellt und mich bei ihm untergehakt.

Nur ICH allein habe verdammt nochmal ein Recht meinen Gegenüber in Verlegenheit zu bringen!

„Willst du nicht abschließen?“ fragt er doch glatt dreist.

Ganz ruhig Toki.

Heute Abend wird sich alles ändern!
 


 

Gemeinsam laufen wir los.

Seine Hand hält meine zärtlich, aber bestimmt fest.

Beim Gedanken, was seine Hand heute noch so alles festhalten wird, kribbelt es bei mir an gewissen Stellen.

Gut, dass das Kleid extra weit gebaut ist.

Ich lotse uns zu einem nahegelegenem Park für Pärchen.

Dort angekommen genießt er scheinbar die klare frische Luft und beobachtet gespannt die Enten auf dem Teich.

Er sollte lieber mich ansehen, als diese doofen Dinger!!

Natürlich entgehen mir nicht die schmachtenden Blicke, die einige Weibsbilder meinem Mira zuwerfen.

Schnell schieße ich mit meinem Eisblick um mich, um sie los zu werden.

Pech gehabt.

Mira ist schwul und gehört mir allein!

Plötzlich bleibt er stehen und sieht mich wieder mit diesem verschmitzten Blick an, ganz so, als ob er etwas besonders tolles ausgeheckt hätte.

Ich hasse diesen Blick.

Der bedeutet nichts Gutes.

Wo ist nur mein süßer, schüchterner Mira hin?

Verdammt nochmal!

Was hat diese nervige Veränderung hervorgerufen?

Ich lächle ihn gekünstelt an und hoffe, dass meine Maske nicht zu sehr bröckelt.

„Bin gleich wieder da.“

Gesagt, getan.

Er verschwindet in der Ferne.

Mir bleibt kaum Zeit mich runter zu fahren und auf ein normal Maß zu beruhigen, da ist er auch schon wieder zurück.

In den Händen hält er stolz zwei Waffeln Softeis.

Jepp.

Jetzt ist es amtlich.

Er will mich verarschen.

Ich hasse Eis.

Diese eklige, süße, kalte und klebrige Matscherei konnte ich noch nie leiden.

Selbst als Kind nicht.

Eisessen ist so was von uncool!

Aber nein.

Ich bin ja jetzt das Mädchen!

Und Mädchen lieben Eis!!

Ärks.
 

„Ähm danke.“ erwidere ich leicht angesäuert, als er mir die tropfende Waffel entgegen streckt.

„Du magst wohl kein Eis?“

Mit großen Augen starre ich ihn an.

Ja richtig gehört.

Ich starre!

Diese Angewohnheit muss ich mir von Mira abgeschaut haben.

Immer wenn er sich überfordert gefühlt hat oder etwas ihn schockte, riss er seine Kulleraugen weit auf.

Und nun bin ich an der Reihe.

Scheiße.
 

Aber warum mache ich mir eigentlich Sorgen, ob er mich durchschaut oder nicht?

Vor ein paar Tagen ist ihm das noch nicht gelungen.

Mir kann es nur zugute kommen, wenn er anfängt hinter meine Fassade zu blicken und meinem wahren Ich zu verfallen.

Spielen wir eben mit offenen Karten.

„Nein. Ich hasse Eis.“

Das Wort „hasse“ betone ich dabei besonders stark.

„Ach komm schon. So schlimm wird das schon nicht.“

Wie bitte?

Jetzt behandelt der mich doch glatt wie ein kleines Kind!!

Was soll das?

Verflucht noch mal!!!!
 

Gezielt zieht mich mein „Wohltäter“ zu einer Bank in den Schatten und leckt an seinem kalten Ungetüm.

Dabei sieht er mir in die Augen und ich muss sagen, irgendwie hat das ja schon seinen Reiz.

Wenn ich mir Vorstelle, dass er nicht an seinem Eis, sondern an etwas ganz anderem genüsslich leckt, dann wird mir wieder ganz heiß.

„Achtung es tropft gleich.“

Bevor ich mich versehe, schnappt er sich meine Hand und zieht sich das Eis heran, dann leckt er über die Waffel und erwischt dabei meinen Finger.

Ich seufze ganz unverblümt und kämpfe mit mir.

Gerade stoße ich hier hart an meine Grenzen.

Wie lange ist es nochmal her seit ich das letzte mal Sex hatte?

Ich erinnere mich kaum noch an den Tag.

Ist es da ein Wunder, wenn ich stark mit meiner Libido zu fechten habe?

Nein.

Egal.

Erst mal runter fahren.

Tief einatmen.

Tief ausatmen.

Nochmal leckt er bewusst über meinen Finger.

Ach Scheiß drauf!

Keine Spur mehr von Selbstkontrolle.

Ich schmeiße meine Beherrschung über Bord und entschließe mich meinen alten Mira zurück zu holen.
 

Blitzschnell lasse ich meine Waffel auf den Boden fallen, ziehe mir den verdutzt dreinschauenden Mira näher und nehme seine Lippen in Beschlag.

Kurz versteift sich sein Körper, doch dann entspannt er sich sichtlich.

Etwas erleichtert seufze ich abermals auf und lecke über seine Unterlippe.

Ich animiere ihn seinen Mund zu öffnen und dränge meine Zunge hinein.

Doch statt einer schüchternen Nachbarzunge erwartet mich ein Fremdling der mich sofort in ein atemberaubendes Gefecht einlädt.

Gemeinsam tanzen wir einen unglaublich leidenschaftlichen Tango.

Die Führung wechselt dabei ständig, so als ob keiner dazu bereit wäre, diese Rolle dem anderen zu überlassen.

Der Sauerstoff wird zur Seltenheit in meinen Lungen.

Noch nie habe ich einen derart guten Küsser getroffen.

Na gut.

ER ist der erste Mann den ich Küsse, trotzdem war mein Partner nie in der Lage mir derart den Kopf zu verdrehen.

Gierig Sauge ich an seinem Gaumen.

Am liebsten würde ich ihn mit Haut und Haaren verschlingen.

Plötzlich lösen sich seine Lippen von mir.

Unsere Blicke treffen sich für einen Sekundenbruchteil, dann drückt mich Mira nach hinten an die Lehne der Bank und greift wieder an.

Die überraschende Veränderung in seiner Haltung lässt mir alle Haare zu berge stehen.

Nun bin ich es, der die Führung verliert.

Egal wie sehr ich kämpfe, es gelingt mir einfach nicht sie wieder zu erlangen.

Aus dem Machtkampf ist eine Unterwerfung meinerseits geworden.

Alles was ich schmecke ist dieses süße Eis.

Es klebt überall an meinem Mund.

Was soll der Mist.

Wenn das so weitergeht sehe ich mich gezwungen, meine eigentliche Kraft ein zusetzten!

Doch es fällt mir immer schwerer einen klaren Gedanken zu fassen.

Seine Zungenkunst ist dermaßen unglaublich, dass mein Herz zu rasen beginnt, mein Schwanz doppelt so lange wird und wie wild nach Aufmerksamkeit schreit.

Alles in meinem Körper brüllt nach Sex.

Hungert nach Berührung.

Bald ist es soweit.

Ich werde über ihn herfallen.

Hier und jetzt.

Kurz bevor ich mich hinreißen lasse, und mit meiner „männlichen Seite“ zum Gegenschlag ansetzt, löst sich Mira von mir und zieht sich zurück.

Frustriert knurre ich ihm hinterher.

„Ah, Mist mein Eis.“

Von den Nachwirkungen des Adrenalins leicht benebelt ergeben seine Worte keinen Sinn für mich.

Welches Eis?

Was ist Eis überhaupt?

Und was zum Henker ist hier gerade geschehen?

Habe ich tatsächlich in meinem Fachgebiet gegen einen kleinen Anfänger verloren?

Und warum bin ich der Einzige der hier nach Luft hechelt und dessen Blut immer noch von diesem Kuss summt?

Immer noch hungert mein Körper nach mehr.

Wie bekomme ich ihn jetzt schnellstmöglich in meine Wohnung, ohne dass ich schon vorher über ihn herfalle?
 

Während ich gegen meine Triebe kämpfe und krampfhaft nach einer Lösung für mein Problem suche, was macht Mira während dieser Zeit?

Leckt Seelenruhig sein Eis.

Das kotzt mich jetzt besonders an!

Wieso wird er nicht ein klitzekleines bisschen verlegen?

Kann er mir nicht mal das gönnen?

Scheinbar nicht.

Leicht angesäuert und mit rauer Stimme (hoffe er erkennt nicht den rauchigen Unterton meines Männerbaritons) spreche ich ihn an:

„Woher kannst du so gut küssen?“

Ja.

Diese Frage beschäftigt mich gerade am meisten.

Ich habe am Montag zwar erfahren, dass er schon einmal verliebt war, trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, dass sein Mund keine Jungfrau mehr ist.

„Mh. Ich kanns halt.“ antwortet er mir frech.

Dafür habe ich gerade keinen Nerv.

„Ich mein es ernst. Sag es mir.“ fordere ich mit Nachdruck.

Doch er lässt sich davon nicht beeindrucken.

Seit wann das denn nicht mehr?

„Das Gehört zu meiner Vergangenheit, die ich dir nicht berichten werde.“

Kurz zieht er die Augenbrauen hoch und überlegt, dann fährt er fort:

„Hör mal Toki,“ fängt er an und dreht seinen Oberkörper zu mir , „es gibt Dinge aus meiner Vergangenheit, die ich dir niemals erzählen werde. Das musst du akzeptieren, wenn wir zusammen sein wollen. Das gleiche gilt natürlich auch für mich. Wenn ich merke, dass dir ein Thema unangenehm ist, dann werde ich nicht weiter nach bohren. Das muss du dir unbedingt auch angewöhnen.“

Sag mal spinne ich?

Will der mir gerade eine Predigt halten?

Was fällt dem ein!

Wenn ich etwas erfahren will, dann werde ich es auch.

Vor allem deine Vergangenheit wird mir offenbart.

Entweder von dir selbst oder von meinen Männern.

Glaub ja nicht, dass du davonkommen wirst!

Wenn ich hier aber nicht sensibel herangehe, wird er niemals einlenken.

„Wollen wir aber wirklich zusammen kommen, dann sollten wir keine Geheimnisse vor einander haben.“ bestehe ich.

„Mag sein, dass das normal wäre. Aber ich bin nicht nach Japan gezogen, um in der Vergangenheit zu leben. Ich wollte einen Neuanfang. Und der geht nur, wenn ich die vergangenen Geschehnisse hinter mir lasse. Akzeptiere das.“

Fordert er das gerade?

Wütend schenke ich ihm meinen eiskalten Blick.

Doch der zuckt nicht mal zusammen!

„Ich mein es ernst Toki. Lass es bleiben.“

Das war eine Herausforderung!

Ich werde definitiv alles erfahren, was es über dich zu wissen gibt!

Und auf jeden Fall wird es aus deinem Mund kommen.

Egal welche Methoden ich dafür anwenden muss.

Ich dulde einfach keine Geheimnisse!

„Aber Mira. Ich liebe dich. Darum will ich alles über dich wissen.“ drängle ich weiter.

„Mag sein. Aber so ist es nun mal. Ich will jetzt nicht mehr darüber reden.“

Entschlossen das Thema zu beenden steht er auf.

Dann dreht er sich wieder zu mir um.

„Was hast du noch für heute geplant?“ fragt er doch glatt mit einem frechen Grinsen im Gesicht.

Am liebsten würde ich ihm ehrlich antworten: >Dich ausziehen, an mein Bett fesseln, mit Aphrodisiakum abfüllen und ausfragen. Ich lasse dich erst kommen, wenn du mir all meine Fragen beantwortet hast!<

Ja genau.

So sieht mein Plan aus.

Wo waren nochmal meine Handschellen?

Ach ja.

Unter dem Bett.

Wie praktisch.
 

Doch statt ehrlich zu antworten, zucke ich mit den Schultern.

Ein nervtötendes Miauen weckt meine Aufmerksamkeit.

Ich starre das Pelzmonster an und würde es am liebsten Töten.

Mira hingegen kniet sich zu dem Flohfänger herunter und streichelt sanft seinen Kopf.

„Nicht mal hier habe ich meine ruhe vor nervenden Katzen“ murmele ich unbewusst vor mir hin.

Noch immer bin ich sauer auf Mira, weil er glaubt seine Vergangenheit so einfach vor mir verbergen zu können.

Der wird sich noch wundern!

„Du hast eine Katze?“ kommt es plötzlich vom Boden und verwirrt meine Gedanken.

Was interessiert ihn das?

Mira springt begeistert auf und strahlt mich an.

Na endlich.

Da sind ja seine glänzenden Augen, die ich schon so lange vermisst habe.

Innerlich jubel ich auf und werde ein wenig besänftigt.

„Wie heißt sie?“

„Ich habe zwei davon. Einen Kater Milk und eine Katze Honey.“

„Oh wie niedlich. Kann ich sie mal sehen?“

YES!

Da ist ja endlich mein Vorwand ihn in meine Wohnung zu holen.

Wird aber auch Zeit.

Zuckersüß lächle ich ihn an und tu so, als ob mich unser kleiner Disput nicht mehr stören würden.

Ich nutze die Gelegenheit und hake mich bei dem Ahnungslosen unter.

Endlich halte ich die Fäden wieder in der Hand.

Gemeinsam marschieren wir schnellen Schrittes zu meiner Wohnung.

Ich kann es kaum abwarten ihn in meinen vier Wänden zu wissen.

Nackt und willig!

Unterwegs schildere ich ihm alles von meinen Katzen was mir einfällt, um mich abzulenken.

Endlich sind die Dinger mal zu was nütze.

Mira hört gebannt zu.

Seine Augen himmeln mich an und ich freue mich tierisch ihn endlich wieder zurück zu haben.

Der dämliche Macho - Gentleman kann ruhig bleiben wo der Pfeffer wächst!
 

In der Wohnung angekommen schiebe ich Mira ungeduldig rein und zeige ihm einen Platz, an dem er seine Jacke hin hängen kann.

Am liebsten würde ich ihm ja anbieten, dass er doch seine gesamte Kleidung dort loswerden darf, denn immerhin wird er sie die nächsten Stunden nicht mehr gebrauchen können.
 

Mira findet sogleich die beiden Fusselbälle.

Sie schmiegen sich liebevoll an seine Waden und maunzen was das Zeug hält.

Ich schleiche mich langsam von hinten an.

Meine Hand streckt sich nach ihm aus und ich fühle endlich seine zarte Hüfte unter meinen Fingern.

Mira versteift sich seinerseits und hält ganz still.

Ich ziehe ihn mit dem Rücken an meinen Bauch und umschlinge seine Taille.

Langsam lasse ich meine Hand unter sein Shirt gleiten und streiche über sein beachtlichen strammen Bauch.

Ein seufzen entschlüpft meinen Lippen.

Immer noch regt sich mein kleiner Leckerbissen nicht vom Fleck.

Ich setze gerade mit meinen Lippen in seinem Nacken an, da klingelt mein Handy laut und schrill.

Erschrocken von dem nervigen Ton, kommt Bewegung in meinen Mira.

Blitzschnell dreht er sich zu mir um und schlägt mit der Faust nach vorne, direkt in meine Richtung.

Aus Reflex trete ich einen Schritt zurück und fange seinen Schlag mit meiner Rechten ab.

Stirnrunzelnd sieht er mich an und blickt dann verwundert auf unsere Hände.

Scheinbar ist er verwirrt, dass er mich angegriffen hat und ich ihn so ohne weiteres abwehren kann.

Ich fische mein Handy aus der Tasche und gehe ran, dabei zwinkere ich meinen Mira stumm zu und deute ihm zu warten.

Er nickt kurz und entspannt sich sichtlich.

Grunzend mache ich meinem gegenüber klar, dass er unerwünscht ist.

„Boss ich muss dringend mit dir reden. Hast du kurz Zeit?“

Sasuke dieser Wichser!

Was fällt dem ein mich ausgerechnet jetzt zu stören.

Ich drehe mich von Mira weg und begebe mich in mein Schlafzimmer.

Mit dem Fuß knalle ich die Türe zu und knie mich zum Bett runter.

Mit der freien Hand angle ich nach den Handschellen.

„Mach schnell.“

„Kyo hat Mist gebaut. Er hat sich heute auf dem Schulhof hinreißen lassen und Sumi geschlagen.“

„War das alles?“ motze ich ihn an.

„Ähm … ja.“ kommt es verunsichert von der anderen Seite.

„Was interessiert mich das. Ruf mich nie wieder wegen so einer Nichtigkeit an!“

Ich höre noch wie Sasuke erleichtert ausatmet, als ich auch schon wieder auflege.

Mit hinter dem Rücken versteckten Handschellen trete ich aus dem Zimmer und suche mein Opfer.

Doch alles was ich noch von ihm finde ist ein handgeschriebener Zettel, der auf dem Tisch liegt.
 

»Sry. Musste schnell weg. Bis Morgen.«
 

Wut.

Unglaubliche Wut macht sich breit!

Brennt alle Leidenschaft aus meinen Venen.

Meine Muskeln spannen sich an und ich sehe nur noch Rot.

Ich pfeffere das verfluchte Handy an die Wand und die Einzelteile fliegen scheppernd durch den Raum.

Am liebsten würde ich jemanden zu Brei schlagen.

Stattdessen trete ich mit voller Wucht gegen den Tisch, werfe mein Glas von heute Morgen um und schmeiße meine Bücher durch die Gegend.

Milk macht eine Buckel und faucht mich an.

Die Herausforderung gilt!

Ich schnappe mir dieses Mistvieh und schleudere es quer durch den Raum.

Arroganterweise landet es auf allen Vieren und scheint mich mit den Augen auszulachen.

Ich renne zu dem Ding und will es aus dem Fenster schmeißen, doch anstatt sich seinem Schicksal zu ergeben kratzt und faucht es und entkommt.

Aus lauter Frust brülle ich die Wand an.

Schon lange nicht mehr habe ich eine Derartige Wut gespürt.

Heute ist echt alles schief gegangenen.

Meine Pläne wurden zunichte gemacht.

Das Date war eine einzige erotische Versuchung.

Mira ist wiedereinmal vor mir geflohen.

Verfluchte Scheiße!!

Und wessen Schuld ist das?

Sasuke!

Der kann was erleben!

Da ruft er mich nur an, weil Kyo irgendeiner Sumi eine reingehauen hat!
 

….
 

Stopp!

Moment mal.

Sumi?

Heißt Miras Schwester nicht so?

Das ist doch die, die Sasuke observieren sollte.

Verfluchter Wichser.

Der ist fällig!
 

Wutig will ich mir mein Handy zur Brust nehmen und ihm eine Standpauke halten, doch muss ich feststellen, dass ich eben dieses zerstört habe!

Ich könnte Platzen!
 


 

+----+------+----++----+------+----++----+------+----++----+------+----+
 


 

Sumi
 

Zu hause angekommen verschwinde ich im Badezimmer, um mir das Blut vom Gesicht zu wischen.

Doch egal wie sehr ich mich bemühe.

Die Spuren von Kyos Faust sind noch deutlich zu sehen.

Meine Wange schwillt an und spätestens Morgen wird ein dicker Bluterguss meine makellose Haut verunstalten.

Na Prima.

Und alles nur, weil ich meinen Gegner unterschätzt habe.

Wie hätte ich auch ahnen sollen, dass seine Fähigkeiten im Kampf meinen derart überlegen sind?

Ja, gut. Er ist eine Sportskanone mit großem Mundwerk.

Aber meistens sind das die Typen die nur heiße Luft versprühen.
 

Hikari muss geschockt sein.

Immerhin ist sie seit unserer Ankunft in Japan tierisch in ihn verschossen.

Und sie ist der Typ Mensch, der Gewalt über alles verabscheut.

Sie wird garantiert bereits am PC sitzen und nach Informationen suchen.

Schnell trockne ich mein Gesicht ab, koche ihr einen Tee zur Beruhigung und stehe schon in ihrem Zimmer.

Meine mangaverrückte Schwester hat ihr Reich mit Regalen und Figuren gepflastert.

Jedes einzelne Stück ist ihr Heilig.

Ich lasse meinen Blick schweifen bis er an ihrem viel zu steifen Rücken kleben bleibt.

Langsam gehe ich auf sie zu und lege ihr meine Hand auf die Schulter.

Stumm zeigt sie mir eine Website, die sie wohl gerade gefunden hat.

Im Hacken und Informationen sammeln ist sie die Beste.

Schnell lasse ich meine Augen über ein altes Foto schweifen.

Dort ist eindeutig Kyo zu erkennen, wie er locker in die Linse lächelt und einen Schläger in der Hand hält.

Er wirkt noch sehr jung.

Darunter ist eine große eins zu erkennen und ein kleiner Textausschnitt.
 

» Kyo Himori. Seit seinem 12. Lebensjahr wurde er bereits mehrfach wegen schwerer Körperverletzung vorgeladen. Mit 14 Jahren übernahm er die Underdogs und führt diese noch heute mit seiner eisernen Faust an.«
 

So schlimm finde ich den Eintrag nicht.

Auf mich wirkt es eher wie ein Artikel über einen Baseballspieler, der sein Team, die Underdogs, zu Ruhm und Ehre verhilft.

Aber für Hikari ist es ein Schock.

Was ich nicht so richtig nachvollziehen kann.

„Mh. Damit habe ich nicht gerechnet. Er ist also ein Profi auf seinem Gebiet. Na und?“

„Sumi. Ich habe Angst vor ihm.“ flüstert sie mir entgegen.

„Warum? Das ist doch gar nicht so schlimm oder?“

Sie schluckt kurz, dann fängt meine Schwester an wir verrückt auf ihre Tastatur einzuhämmern, um mir noch einen Beitrag zu zeigen.

Dieser umfasst mehrere Seiten.
 

„Das was du gerade eben gelesen hast, stammt von einem Zeitungsartikel über die gefährlichsten Jugendlichen des Untergrunds. Kyo belegte den ersten Platz.“ erläutert sie stockend.
 

„Oh. Mist.“
 

„Das hier stammt aus einer Akte der Polizei. Ich habe mich in ihren Server eingehackt. Sie führen seit seinem 8. Lebensjahr diese Akte. Wusstest du, dass er im Heim Aufgewachsen ist? Nein bestimmt nicht. Entschuldige. Jedenfalls hat er seine meisten Opfer Krankenhausreif geschlagen. Die Mehrheit von ihnen war danach nie wieder in der Lage normal zu leben.“
 

„Oh verdammter Mist.“
 

„Und hier die Erklärung zu den Underdogs. Das ist kein Baseballteam, sondern die derzeit mächtigste Gang im Untergrund. Eine Ansammlung von Schwerverbrechern die keine Gnade mit ihren Opfern haben. Und Kyo ist deren Anführer seit er 14 ist!!“
 

Kurze Stille.
 

„Jetzt habe ich auch Angst.“ dieses Mal ist es an mir zu flüstern.
 

„Wir sollten Mira um Hilfe fragen.“ schlage ich vor.

Ja genau.

Mira ist der einzige der uns noch helfen kann.

Immerhin kenne ich seine Ausbildung in und auswendig und weiß, dass er im Kampf weit überlegen sein sollte.

Hikari tippt ein stilles SOS in ihr Handy.

Genauso, wie wir es oft als Kinder getan haben, wenn einer von uns in Schwierigkeiten war.

Mira war immer der einzige der uns beschützen konnte.

Nur damals hatten wir es nicht mit solch einem Gegner zu tun.

Ungeduldig warten wir auf das Eintreffen unseres starken Bruders.
 

___________________________________________________________________-
 

So, frisch aus dem Ei gepellt kommt mein Ostergeschenk angehoppelt.
 

Ich hoffe, ich konnte euren Ostersonntag auch ein wenig versüßen.

Viele liebe Grüße und einen fleißigen Osterhasen wünscht euch:
 

Hina ;)
 

Bis bald. *wink*



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kalehareda
2012-07-07T17:12:15+00:00 07.07.2012 19:12
Ich mache es ganz kurz
Ich liebe deine Geschichte bis zum kleinen i Punkt.
Ein gaaanz lieber Gruß
Kalehareda (^.^)//
Von:  Mimmy-chan
2012-05-12T22:13:42+00:00 13.05.2012 00:13
Ein super Kapi!!!!
Deine Figuren waren mir in diesen 22 Seiten so sympathisch wie noch nie und das obwohl ich sie auch so schon wahnsinnig gerne mag. (ô.o) Krass wie du dich selbst übertriffst. <(^.^)d

Angefangen von Gentelman-Mira ...
... Gottchen war der süß! Jedes echte Mädchen würde bei solch einem Verhalten dahinschmelzen!!! <(*;;*)> Doch das Toki, als Mann, ganz und gar nicht davon angetan ist, ist natürlich klar. Und witzig! Ich konnte mir seine verwirrten und gleichzeitig mürrischen Gesichtsausdrücke nur zu gut vorstellen. *hrhr* Aber im Gegensatz zu ihm finde ich es klasse, dass Mira dem anderen mal gezeigt hat, dass er genauso männlich sein kann. Dein Mira wirkt für mich nun wieder ganz souverän und stark.
Seine Feststellung zu Tokis Äußerem:
Vielleicht wurde sie früher ja wegen ihrer burschikosen Statur geärgert und benimmt sich deshalb so gekünstelt weiblich.
fand ich höchst interessant! Toll, dass er nun anfängt langsam an der Weiblichkeit seines falschen Engels zu zweifeln. Das wird sicher noch hochgradig spannend!

...über dem lüsterneren Toki
*hehehehe* Sex scheint in diesem Kapi das wichtigste Thema für den jungen Mann gewesen zu sein. Seine Fantasien sind toll geschrieben, sodass man sich gut vorstellen kann wie sehr er seinen Mira begehrt. Am besten gefallen mir dazu jedes Mal die Beschreibung seines körperlichen Zustandes. ^//^ XD mehr davon!
Dass Mira so über ihn herfällt, hätte ich nicht gedacht, doch es war heiß! Schade, dass Mira den Kuss dann doch wieder beendet hat. Ich wüsste ja nur zu gern wieso. *gg*
Die unumstößliche Einstellung, dass er Toki nichts von seiner Vergangenheit erzählen wird - trotz dessen, dass 'sie' so sehr danach verlang, fand ich ungemein cool.

...bis hin zu den beiden Schwestern
Die beiden empfand ich diesmal als sehr durchdachte Mädels mit einem scharfen Blick. Hier tauchen echte erste Anzeichen ihres Könnens auf, von dem ich hoffe, dass es später einmal ' live und auf Höchstleistung' dargestellt wird. o(+.+)o
Hikari tut mir leid. (T.T) Wie wird sie nun mit ihrem Schwarm umgehen, wenn sie doch Angst vor ihm hat und wie wird der reagieren, wenn er es merkt, dass sie ihn fürchtet????

...zeigen alle Figuren immer mehr tiefe was ihre Persönlichkeit angeht. Ich denke mal wir tapsen langsam auf etwas Großes zu. Bereits die Sache mit Tokis Jungs und die Tatsache, dass Kyo ein gefährlicher typ ist, zeigt, dass hier noch pikante Konflikte lauern. Ich freue mich darauf, darum schreib schnell weiter!!!! o(>//<)o

chuchu Mimmy-chan
Von:  hanabi_2001
2012-04-19T14:33:12+00:00 19.04.2012 16:33
Bin gespannt wann Mira und Toki richtig zusammen kommen, ich stelle mir das schockierend für beide vor.
Mira kann froh sein das Toki nicht gesehen hat wie er mit Hana umgeht, daß gäbe sicher Ärger. Das Hana sich jetzt bei ihrem Bruder durchsetzt finde ich gut, dazu gehört ganz schön Mut.
Das Toki sich nicht wohlfühlt wenn sie …...so betütelt wird ist zu erahnen.
Beide wollen die Führung wie lange geht das noch gut?
Dieses Kapitel ist spannend und schreit nach mehr.
Also ich warte, warte …....... ggglg Hanabi


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